Autor Thema: Erotisches Warhammer 2nd Abenteuer - was sollte ich beachten?  (Gelesen 15868 mal)

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trendyhanky

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Abgesehen davon, dass mich die ganze Idee überhaupt nicht anspricht (aber ich bin ja auch nicht die Zielgruppe), finde ich es unplausibel, dass wichtige Informationen während des Aktes (so ist es doch gemeint?) gegeben werden.
Das ist doch eher was fürs Kuscheln hinterher.

Gibt es verschiedene Beispiele. zB im Conan-Film, wo Conan beim Geschlechtsakt wichtige Infos zum Schlangenkult enthält

Informationsbeschaffung beim Akt ist weiterhin typisches Mittel vieler SC, die auf Verführen etc. gebaut sind. Statt einen NSC mit Alk gesprächig zu machen funktioniert es über die Sexschiene, bei der sich ja auch mehrere Gesprächsmöglichkeiten ergeben, wenn man jetzt einen SC nimmt, der Geschlechtsverkehr "professionell" als Mittel zum Zweck nutzt

Bei einem RPG, das auf Erotik setzt, liegt es ja auf der Hand, dass hier die Informationsbeschaffung auch im Bett weiterläuft

Edit: Und dann hast du ja die ganzen Mätressen, Kurtisanen etc die ja ihre Infos genau damit erhalten und daher ja so gut informiert sind

« Letzte Änderung: 3.11.2017 | 19:24 von hanky-panky »

Offline felixs

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Offline Issi

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Ich möchte in ein paar Tagen auf einem Con (auf dem ich die meisten Leute kenne) ein erotisches Warhammer-Abenteuer
anbieten, bei dem die Charaktere eine Auftraggeberin in ein Dorf begleiten sollen.
Dabei wird sich ein ganz normaler Plot entfalten, wie man das von dem Spiel gewohnt ist, aber auf der Reise
soll es immer mal wieder erotische Episoden mit der Auftraggeberin geben.

Auf dem Rundenzettel steht drauf, dass es ab 16 ist und es erotische Ausschweifungen geben wird. Jeder Spieler kann hinter
seinem Namen 1 bis 5 Herzchen ankreuzen, um anzuzeigen wie saftig die Beschreibungen sein dürfen.

Habt ihr Tipps für mich, die ihr mir für die Spielleitung mit auf den Weg geben wollt?
Sehr mutig!
Das Thema bringt einen zum Schmunzeln, das Spiel sicher auch.
Ich würde den Humor deshalb nicht ganz rausnehmen.

Infos während des Aktes, halte ich tatsächlich für unwahrscheinlich.
Ich würde immer kurz vor dem eigentlichen Akt schneiden und danach wieder einsteigen.
Laß den Spielern ihre eigene Phantasie.
Infos am besten vorher oder noch besser hinterher geben.

Und zu Erotik- weniger ist manchmal mehr, sonst wird es trivial.

trendyhanky

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Ich würde immer kurz vor dem eigentlichen Akt schneiden und danach wieder einsteigen.

Alternativ ginge auch die Sache wie in amerikanischen Mainstreamfilmen darzustellen. Du siehst zwar den Akt, aber die "wichtigsten" Stellen sind unter einer Decke versteckt

Die Kamera der Spieler und des SL hat dann nur die Perspektive auf die verhüllten Figuren

Offline Issi

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Alternativ ginge auch die Sache wie in amerikanischen Mainstreamfilmen darzustellen. Du siehst zwar den Akt, aber die "wichtigsten" Stellen sind unter einer Decke versteckt

Die Kamera der Spieler und des SL hat dann nur die Perspektive auf die verhüllten Figuren
"Sie (oder er) gibt sich Dir hin"oder "Er (oder sie) fällt über dich her"........umschreibt den Akt auch ganz gut.
Und reicht auch. Cut.
Es gibt auch bei manchen Gruppen die Angewohnheit noch mit W20 (oder so) zu würfeln wie "gut" die entsprechende Figur beim Akt war.
Das bringt ein Bißchen Humor rein. Und weiter geht es dann einfach danach beim Chillout.

Erotische Andeutungen kann man ja eher bei "davor" reinbringen. Küsse, Kleider wegreißen, Geschirr vom Tisch fegen und ähnliches, sind auch für empfindliche Gemüter ganz gut zu verkraften.
Zu detailreich , (wer da wie und wo seine Finger hat  ::)), würde ich es allerdings nicht beschreiben.
Das ist dann schon Groschen Roman.

Edit.
@
Turning Weel
Em und sorry, falls meine Tipps zu spät kommen,
ich hab es leider zu spät gesehen.
« Letzte Änderung: 3.11.2017 | 22:11 von Issi »

Offline Turning Wheel

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Der Con ist gelaufen und ich kann jetzt darüber berichten.

Ich hab meinen Rundenzettel gleich zu Beginn des Cons am Donnerstag Abend an der Pinnwand aufgehängt.
Die Runde sollte am Freitag Abend um 19:00 Uhr stattfinden.

Es haben sich zuerst gar keine Leute eingetragen, aber die Runde war teilweise Gesprächsgegenstand auf dem Con.
Es gab die üblichen zotigen Witze über lüsterne Halblinge usw., aber man war auch ganz generell an dem Thema interessiert.
Manche Leute hatten Fragen, ob das ein sexorientiertes Rollenspiel sein soll, aber ich hab dann erklärt, dass es eigentlich ein
ganz normales Warhammer-Abenteuer sein wird, in dem es halt auch zu erotischen Szenen kommen soll.
Außerdem habe ich allen Interessierten erklärt, dass das Spiel ernsthaft sein sollte und nur Menschen (und eventuell Elfen)
zugelassen sind und auch keine moralischen Berufe wie Hexenjäger, Priester oder Zauberer zugelassen sind.
Die Auftraggeberin heuert nur Haudegen an, die offen für "unmoralische" Abenteuer sind.

Bis zum Freitag Nachmittag hatte sich niemand eingetragen und dann habe ich angefangen Leute persönlich einzuladen, bzw.
persönlich gebeten, mitzumachen. Dann hat sich der Rundenzettel schnell gefüllt und am Ende hatte ich 6 Mitspieler drauf
stehen mit eventueller Aussicht auf eine 7. Mitspielerin.
Alle Spieler hatten 4 von 5 Herzchen angekreuzt und waren also für erotische Beschreibungen sehr aufgeschlossen.

Der Beginn des Abenteuers verzögerte sich von 19:00 Uhr auf 21:00 Uhr, weil der Veranstalter des Cons einer kurzfristig
angemeldeten Autorenlesung Priorität eingeräumt hatte.
Um 21:00 Uhr hatte ich dann 4 Mitspieler (3 Männer und 1 Frau) und zusätzlich eine Zuhörerin.
Der eine eingetragene Spieler ist rausgefallen, weil es ihm zu viele Spieler waren und der andere Spieler (ein 16-Jähriger), erschien
nicht zum Spiel, weil er das mit der zweistündigen Verschiebung irgendwie nicht gerafft hatte.

Wir hatten einen Jailer, einen Pitfighter, einen Hunter und einen Feldweibel.
Alle Karrieren hatten ihren ersten Beruf vollständig advanced und der Feldweibel stand am Anfang seines zweiten Berufes.

Das Spiel fing mit einer Szene im Puff an, in der die Abenteurer beim Kartenspiel mit einem Geheimrat aneinander gerieten und
rausgeschmissen wurden. Auf der Straße retteten sie die Auftraggeberin vor zwei alten Lüstlingen, die sich als Hexenjäger und
Sigmarpriester ausgegeben hatten. Dem einen Abenteurer ist sofort das Ulrik-Amulett am Hals des Sigmarpriesters aufgefallen.
Als die beiden verkleideten Greise flohen, heuerte die Auftraggeberin die Leute an, sie auf eine dreitägige Reise nach
Schwammerlnhofen zu begleiten. Bezahlung wurde keine geboten, aber viel Spaß auf dem dortigen Pilzfest und kostenloser Met
in Aussicht gestellt. Eine Rolle spielte sicher auch die offenherzige Attraktivität der Dame, die außergewöhnlich betörend war.

Am nächsten Tag ging es aus Altdorf raus nach Süden zu einem Metbrauer, der im Wald vor der Stadt wohnte.
Die Gruppe wurde von Skaven verfolgt (was der Jäger herausfand) und kam am Nachmittag an dem lauschigen Gasthof mit
angeschlossener Braustube an. Ein goldener, sonniger Oktobernachmittag dort bereitete die erste Gelegenheit zu einer erotischen Ausschweifung.
Die Auftraggeberin bandelte auf der Bank am Rande der Lichtung mit dem Feldweibel an und die beiden landeten kurz danach gemeinsam im
Waschzuber auf dem Zimmer der Auftraggeberin. Dort gab es dann eine teils weniger, teils mehr explizite Beschreibung der ersten Sexszene und ein
kurzes Gespräch über den magischen Dolch, den die Auftraggeberin auch in der Wanne nicht ablegen wollte...

Ich verzichte auf eine weitere Inhaltsangabe, weil ich nicht spoilern will und mir das sonst auch zu lang wird.

Es gab einen Hinweis des einen Spielers auf die 4 Herzchen und ob das jetzt tatsächlich mein 4 Herzchen-Standard wäre.
Ich musste dann einlenken, dass dem nicht so sei, weil ich während des Spiels gemerkt habe, dass weniger Explizität zu einem
besseren Erzählniveau führt. Der Meinung waren dann auch alle 4 Mitspieler.
Dennoch waren immerhin Beschreibungen von verschiedenen Stellungen bzw. der Qualität gewisser sexueller Techniken (z.B. DeepThroat)
Teil der Erzählung. Es wurde nur nicht im Detail ausgeführt. Was auch aus Zeitgründen nicht machbar war, um das Abenteurer voranzubringen.
Wir hatten ja immerhin 2 Stunden später angefangen.

Im Verlauf des Abenteuers hatte die Auftraggeberin mit 3 von 4 Leuten Sex und es gab sogar einen 3er.
Das Spiel war zu jeder Zeit ernsthaft und es gab eher wenige Witze zur Auflockerung.
Wir spielten von 21:30 bis 2:00 Uhr und sind mit dem Abenteuer leider nicht durchgekommen.
Die gesamte Spieldauer wäre wohl 8 Stunden gewesen.
Ich habe dann mit dem Einverständnis der Spieler das Ende einfach in 10 Minuten zusammenfassend erzählt.

Bei der nachfolgenden Besprechung fanden alle Spieler, dass sowohl die Umsetzung der erotischen Szenen als auch das Abenteuer selbst
ziemlich unterhaltsam war und es allen Spaß gemacht hat.
Ein Spieler, der ziemlich viele Warhammer-Abenteuer kennt, wollte wissen, ob der Plot meine eigene Idee war - was ich bejahte.
Der Plot ist kein Standard-Ding und geht sogar deutlich weg von dem, was man vom Warhammer-Fantasyrollenspiel so kennt, bleibt aber trotzdem
von der Atmosphäre her sehr passend in der Welt.
Ein anderer Spieler meinte, dass die offene erotische Handlungsweise der Auftraggeberin ihm zuerst etwas stereotyp und aufgesetzt vorkam, aber nach
dem er den Showdown kannte, sehr viel Sinn gemacht hätte.

Das Abenteuer kann auch ohne erotische Szenen gespielt werden, macht aber mit den Szenen mehr Sinn, bzw. gibt der Handlung mehr Qualität und
macht das Spielerlebnis auf passende Weise intensiver.

Ich bin also mit dem Verlauf des Abenteuers mehr als zufrieden und werde das Abenteuer etwas verfeinern und definitiv nochmal leiten.
Spätestens auf dem UltraCon2 (28.5.-3.6. in Harthausen bei Speyer).

-----

Um das nochmal zu konkretisieren, weil es offenbar falsch aufgegriffen wurde und sich dann verselbstständigt hat:
Mit "währenddessen werden Informationen weiter gegeben" war nicht während des Aktes gemeint, sondern während der Sexszene.
« Letzte Änderung: 6.11.2017 | 11:37 von Turning Wheel »

Krassgeilertyp

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Finde ich ne super Aktion.

Ich finde es teilweise beschämend wie pupertär teilweise längst erwachsene Rollenspieler drauf sind.

Sowas hilft vielleicht so manchen, die Pupertät abbzuschließen...

Deep_Impact

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Ich finde es teilweise beschämend wie pupertär teilweise längst erwachsene Rollenspieler drauf sind.
Sowas hilft vielleicht so manchen, die Pupertät abbzuschließen...
Hallo Krassgeilertyp,
ich glaube, dass du da erstmal etwas viel Missionserfolg vom Rollenspiel erwartest und ausserdem glaube ich nicht, dass gesellschaftlich anerzogene Scham - die übrigens auch ein natürlicher Schutzreflex ist - etwas mit einer nicht abgeschlossenen Pupertät zu tun hat.

Dass das so gut geklappt hat - abgesehen von der Uhrzeit - ist natürlich super!

Offline Turning Wheel

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Danke für deinen Zuspruch, Krassgeilertyp.
Ich bin auch manchmal verwundert über die pubertäre Art manch älterer Leute.

Aber man weiß ja auch nie, was für eine Lebensgeschichte dahintersteckt.
Manche Leute haben tatsächlich größere Probleme im Leben, als ihre sexuelle Befreiung zu bewerkstelligen.
Und am Ende ist das hier ja auch ein freies Land und jeder sollte auch die Freiheit haben, sich eine
kindliche Naivität zu bewahren, wenn er das will. Sexuelle Aufgeschlossenheit ist ja kein Muss bzw.
davon Absatand zu nehmen ist sogar Teil einiger philosophisch sehr ernsthafter Lebensansätze, die ich
gar nicht falsch finde.

Krassgeilertyp

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Naja philosophische, sexuelle Verschlossenheit und "Hihi, er hat Penis gesagt", sind für mich qualitativ unterschiedliche Ansätze.
Ich mache das übrigens auch mit dem "Hihi"... aber mit Selbstironie.

Eine gewisse Scham zu überwinden bzw. damit umgehen zu lernen ist für mich Teil des Erwachsenwerdens und verbinde ich deswegen mit Pupertät.
Ich bin auch gerne Kind, aber es geht ja darum ob man Kind sein KANN oder MUSS.

Mich nerven diese "Hihihi, TITTEN!" Leute nur dann, wenn ich grade keinen Bock auf Kiddies habe. Und bei Rollenspiel ist das recht oft der Fall.

Offline Issi

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Was ich nicht ganz verstehe: Geschichten wie ...."der Krieger geht ins Bordell" kommen doch auch in ganz normalen Rollenspielsitzungen vor.
Muß man denn ein Abenteuer, sobald sowas kein Taboo ist, als "Erotisch" ausschreiben ?
Ich weiß ja jetzt nicht, wie es in anderen Runden so ist, aber ich kann mir schwer vorstellen, dass da sowas mehrheitlich tabooisiert wird.

Vielleicht hat diese "extra" Ausschreibung ja einige Spieler irritiert.

Edit: Ansonsten Geschmäcker sind verschieden.
Manche Leute wollen auch lieber LP runterkloppen, als beschrieben bekommen, wie das Blut spritzt und die Eingeweide raushängen.
Ich würde das verhaltene Interesse jetzt nicht zwingend auf eine Erwachsenen-Pupertät schieben.
Es trifft halt nicht alles jeden Geschmack. :)

« Letzte Änderung: 6.11.2017 | 14:03 von Issi »

Offline felixs

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Ich möchte aus verschiedenen Gründen keine detaillierten Sexbeschreibungen in meinen Rollenspielen haben.
Genauso möchte ich keine en detail beschriebenen Folter- oder Vergewaltungsszenen oder überhaupt exzessive Gewaltdarstellung.
Wenn Leute das alles machen wollen, können die das tun. Ich halte niemanden davon ab, finde es allerdings merkwürdig.

Begründung: Sexszenen möchte ich nicht, weil ich entweder davon als Spieler sexuell erregt werden könnte, was ich beim Rollenspiel aber nicht möchte. Oder es wird albern, unnötig und nicht ausspielenswert, demnach besser mit "die Figuren haben Sex" (wenn es denn sein muss) abgehandelt.

Das hängt sicherlich auch alles von der jeweiligen Hintergrundwelt ab - aber eine Hintergrundwelt mit viel Sex und Gewalt mag ich eh nicht. Und ich halte das auch für völlig legitim.
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Offline KhornedBeef

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Was ich nicht ganz verstehe: Geschichten wie ...."der Krieger geht ins Bordell" kommen doch auch in ganz normalen Rollenspielsitzungen vor.
Muß man denn ein Abenteuer, sobald sowas kein Taboo ist, als "Erotisch" ausschreiben ?
Ich weiß ja jetzt nicht, wie es in anderen Runden so ist, aber ich kann mir schwer vorstellen, dass da sowas mehrheitlich tabooisiert wird.

Vielleicht hat diese "extra" Ausschreibung ja einige Spieler irritiert.
Hm..naja umgekehrt würde ich das auf einer Con nicht einfach anbieten, außer ich sage es direkt dazu, wie hier. Ich wäre auch tatsächlich überrascht wenn jemand das im Detail ausspielen will, egal wie nicht-jugendfrei die Spielwelt ist. Meistens hat es einfach keinen Mehrwert, über das pornographische hinaus. Ich meine, letztendlich ist es banal.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Offline Issi

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Ich möchte aus verschiedenen Gründen keine detaillierten Sexbeschreibungen in meinen Rollenspielen haben.
Genauso möchte ich keine en detail beschriebenen Folter- oder Vergewaltungsszenen oder überhaupt exzessive Gewaltdarstellung.
Wenn Leute das alles machen wollen, können die das tun. Ich halte niemanden davon ab, finde es allerdings merkwürdig.

Begründung: Sexszenen möchte ich nicht, weil ich entweder davon als Spieler sexuell erregt werden könnte, was ich beim Rollenspiel aber nicht möchte. Oder es wird albern, unnötig und nicht ausspielenswert, demnach besser mit "die Figuren haben Sex" (wenn es denn sein muss) abgehandelt.

Das hängt sicherlich auch alles von der jeweiligen Hintergrundwelt ab - aber eine Hintergrundwelt mit viel Sex und Gewalt mag ich eh nicht. Und ich halte das auch für völlig legitim.

Ups, mein Edit, kam mal wieder viel zu spät.
Ich wollte eigentlich auch nur darauf hinaus, dass das verhaltene Interesse nicht zwingend auf Postpupertät zurück zu führen ist.
Sondern sehr wahrscheinlich auf einen anderen Geschmack bzw. ein empfindsameres Gemüt.

Ich persönlich finde auch weniger (Detail in der Beschreibung)ist bei diesem Thema oft mehr.
Just my opinion.

@
KhornedBeef
Ja da hast Du schon Recht.
Ich hab überlesen, dass die Beschreibungen ja teilweise doch sehr detailreich waren.
Ganz klar, dass sowas nicht für alle einen Mehrwert hat.

« Letzte Änderung: 6.11.2017 | 14:20 von Issi »

Offline Turning Wheel

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@ Krassgeilertyp: Bin vollkommen deiner Meinung.

@ Issi: Ja, klar kommen solche Bordellszenen in normalen privaten Rollenspielsitzungen manchmal vor.
Aber normalerweise nicht drei mal eine viertel Stunde in expliziter Form und auch nicht so sehr vom SL forciert.
Die Ausschreibung sollte einfach klarstellen, was die Leute erwartet und noch viel wichtiger: was der SL von den Spielern erwartet.
Ich hatte einfach keinen Bock auf keusche Spieler.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass Spieler irritiert waren.
Ich wollte aber besondere Aufmerksamkeit auf das Thema lenken, weil es im Abenteuer besondere Aufmerksamkeit erfährt.
Tatsächlich war dann auch während des Spiels allen Teilnehmern glasklar, wohin der Hase läuft, und deshalb hat es auch so gut hingehauen.

Ich hätte vermutlich etwas Angst gehabt von den Spielern mit dem Thema zurückgewiesen oder ausgelacht zu werden und vermutlich hätte der erste Spieler
selbst auch Angst gehabt sich dem zu öffnen und eventuell mit faden Witzeleien reagiert. Mit der entsprechenden Ausschreibung konnte aber jeder
sicher sein, dass man sich dem Thema ohne Vorbehalte widmen kann so sehr man will.

Offline Issi

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Ich hätte vermutlich etwas Angst gehabt von den Spielern mit dem Thema zurückgewiesen oder ausgelacht zu werden und vermutlich hätte der erste Spieler
selbst auch Angst gehabt sich dem zu öffnen und eventuell mit faden Witzeleien reagiert. Mit der entsprechenden Ausschreibung konnte aber jeder
sicher sein, dass man sich dem Thema ohne Vorbehalte widmen kann so sehr man will.
Ok, hab verstanden.
Bei Cons spielt man ja auch mit Leuten die man nicht kennt. Klar, will und muss man sich da auch absichern.
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Offline Turning Wheel

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Hm..naja umgekehrt würde ich das auf einer Con nicht einfach anbieten, außer ich sage es direkt dazu, wie hier. Ich wäre auch tatsächlich überrascht wenn jemand das im Detail ausspielen will, egal wie nicht-jugendfrei die Spielwelt ist. Meistens hat es einfach keinen Mehrwert, über das pornographische hinaus. Ich meine, letztendlich ist es banal.

Bin völlig deiner Meinung - bis auf den letzten Satz.
Ich gebe dir Recht, dass erotische Inhalte oft banal sind. Tatsächlich war es in diesem Fall aber gar nicht banal, da
es beim Sex ja nicht nur auf die Handlung ankommt, sondern auch auf den Kontext, in dem er stattfindet.
Die erotischen Ausschweifungen hatten bei zwei Charakteren fast eine tiefgreifende persönliche Entwicklung zur Folge.
Eine Loslösung von gesellschaftlichen Moralvorstellungen ist oft eine tiefgreifende Erfahrung für den, der
sie macht und das wurde im Spiel auch thematisiert. Die persönliche Entwicklung fand dann nur deshalb nicht statt,
weil die Int-Würfe versiebt wurden. :D

Offline KhornedBeef

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@ Krassgeilertyp: Bin vollkommen deiner Meinung.

@ Issi: Ja, klar kommen solche Bordellszenen in normalen privaten Rollenspielsitzungen manchmal vor.
Aber normalerweise nicht drei mal eine viertel Stunde in expliziter Form und auch nicht so sehr vom SL forciert.
Die Ausschreibung sollte einfach klarstellen, was die Leute erwartet und noch viel wichtiger: was der SL von den Spielern erwartet.
Ich hatte einfach keinen Bock auf keusche Spieler.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass Spieler irritiert waren.
Ich wollte aber besondere Aufmerksamkeit auf das Thema lenken, weil es im Abenteuer besondere Aufmerksamkeit erfährt.
Tatsächlich war dann auch während des Spiels allen Teilnehmern glasklar, wohin der Hase läuft, und deshalb hat es auch so gut hingehauen.

Ich hätte vermutlich etwas Angst gehabt von den Spielern mit dem Thema zurückgewiesen oder ausgelacht zu werden und vermutlich hätte der erste Spieler
selbst auch Angst gehabt sich dem zu öffnen und eventuell mit faden Witzeleien reagiert. Mit der entsprechenden Ausschreibung konnte aber jeder
sicher sein, dass man sich dem Thema ohne Vorbehalte widmen kann so sehr man will.
Mir ist dadurch gerade klar geworden, dass gerade für solche Runden mit Fremden sowohl die Regel "keine sexuellen Sachen" als auch die Regel "explizite und ausgespielte sexuelle Sachen!" besser sind als keine Regelgung. Und zwar, weil es das ja außerhalb des Rollenspiels die gleiche Wirkung hat. Darum gibt es ja, äh Clubs, statt dass die Leute sich auf der Straße aufs Geratewohl ansprechen "U WNT SUM FUK?"

Edit:
Bin völlig deiner Meinung - bis auf den letzten Satz.
Ich gebe dir Recht, dass erotische Inhalte oft banal sind. Tatsächlich war es in diesem Fall aber gar nicht banal, da
es beim Sex ja nicht nur auf die Handlung ankommt, sondern auch auf den Kontext, in dem er stattfindet.
Die erotischen Ausschweifungen hatten bei zwei Charakteren fast eine tiefgreifende persönliche Entwicklung zur Folge.
Eine Loslösung von gesellschaftlichen Moralvorstellungen ist oft eine tiefgreifende Erfahrung für den, der
sie macht und das wurde im Spiel auch thematisiert. Die persönliche Entwicklung fand dann nur deshalb nicht statt,
weil die Int-Würfe versiebt wurden. :D
Stimmt. Ich habe zusehr an völlig verkommene Settings gedacht. Richtiger wäre wohl gewesen, es ist (meist) entweder banal oder tabuisiert. Die Setting, bei denen es z.B. eine starke Formalisierung hat, oder sonstwie offen im Fokus steht, sind wohl selten.
« Letzte Änderung: 6.11.2017 | 14:27 von KhornedBeef »
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Offline felixs

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Bin völlig deiner Meinung - bis auf den letzten Satz.
Ich gebe dir Recht, dass erotische Inhalte oft banal sind. Tatsächlich war es in diesem Fall aber gar nicht banal, da
es beim Sex ja nicht nur auf die Handlung ankommt, sondern auch auf den Kontext, in dem er stattfindet.
Die erotischen Ausschweifungen hatten bei zwei Charakteren fast eine tiefgreifende persönliche Entwicklung zur Folge.
Eine Loslösung von gesellschaftlichen Moralvorstellungen ist oft eine tiefgreifende Erfahrung für den, der
sie macht und das wurde im Spiel auch thematisiert. Die persönliche Entwicklung fand dann nur deshalb nicht statt,
weil die Int-Würfe versiebt wurden. :D

Ich finde das alles sehr merkwürdig.
Wir müssen das nicht diskutieren, aber ich möchte das hier auch nicht in einer unkommentierten Blase stehen lassen.
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trendyhanky

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Ich finde das alles sehr merkwürdig.

Ich finde das alles sehr spannend und logische Konsequenz von einigen Settings wie WoD

Der Ganze Sword&Sorcery-Bereich ist ja meist in RPGs auch in dieser Richtung. Warum also nicht ausspielen?

Das ist so ähnlich wie der Unterschied von "Braveheart" und "Rob Roy". Bei "Rob Roy" reden die Adligen wie sexgeile Asi-Kinder aus dem Ghetto. Weil die Adligen der damaligen Zeit wirklich wie sexgeile Asi-Kinder aus dem Ghetto geredet haben.


Offline Turning Wheel

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Ich finde das alles sehr merkwürdig.
Wir müssen das nicht diskutieren, aber ich möchte das hier auch nicht in einer unkommentierten Blase stehen lassen.

Ich finde es interessant, dass du das merkwürdig findest.
Wenn du möchtest, kannst du das gerne konkreter kommentieren, damit ich verstehen kann, aus welchem Grund du es merkwürdig findest.
Ich diskutiere auch gerne darüber.

@ hanky-panky: warst du eigentlich auch auf dem Con?
« Letzte Änderung: 6.11.2017 | 14:54 von Turning Wheel »

Krassgeilertyp

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Letztendlich entschiedet ja jeder selbst, was er für Inhalte spielen möchte.

Aber es ist nichts merkwürdig daran, wenn Leute gewisse Inhalte DOCH ausspielen möchten.
Ich möchte Sex und Gewalt nicht ausspielen, weil ich dann einen Ständer kriege und Gewalt geil finde.
Ich möchte es spielen, weil ich Rollenspiel umso besser finde, umso authentischer es ist.

Sex und Gewalt ist nunmal allgegenwärtig. Vor allem in mittelalterlichen Settings.

Offline KhornedBeef

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Letztendlich entschiedet ja jeder selbst, was er für Inhalte spielen möchte.

Aber es ist nichts merkwürdig daran, wenn Leute gewisse Inhalte DOCH ausspielen möchten.
Ich möchte Sex und Gewalt nicht ausspielen, weil ich dann einen Ständer kriege und Gewalt geil finde.
Ich möchte es spielen, weil ich Rollenspiel umso besser finde, umso authentischer es ist.

Sex und Gewalt ist nunmal allgegenwärtig. Vor allem in mittelalterlichen Settings.
In die Richtung hieb ja mein "Banalitätsargument": was allgegenwärtig ist, muss nicht unbedingt im Zentrum der Handlung stehen. Wenn es langweilig ist, kann Butterbroteschmieren überspringen. Oder Schuhe abputzen. Oder Nasebohren. Oder Kacken. Oder das Stöckchen suchen, mit dem man den Hintern erst auskratzt, um dann mit zwei Fingern nachzuwischen, und in die Grube abzuschütteln. alles authentisch.
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Swafnir

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In die Richtung hieb ja mein "Banalitätsargument": was allgegenwärtig ist, muss nicht unbedingt im Zentrum der Handlung stehen. Wenn es langweilig ist, kann Butterbroteschmieren überspringen. Oder Schuhe abputzen. Oder Nasebohren. Oder Kacken. Oder das Stöckchen suchen, mit dem man den Hintern erst auskratzt, um dann mit zwei Fingern nachzuwischen, und in die Grube abzuschütteln. alles authentisch.

Deine zwischenmenschlichen Beziehungen müssen ja der Bringer sein, wenn du sie mit Kacken vergleichst... Wäre schön, wenn wir aug widerliche Beschreibungen verzichten könnten.

Offline felixs

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Toilettengänge, Magen-Darm-Infektionen, Lebensmitteleinkauf etc. sind auch allgegenwärtig. Spielt man das auch aus?

Der Punkt ist: Man sucht sich doch die Dinge raus, die man ausspielen möchte.
Und ich finde es merkwürdig, wenn man gern in einer Gruppe gemeinsam sexuelle Handlungen beschreibend ausspielt.

Und abgesehen davon leuchtet mir nach wie vor nicht ein, warum das aus Gründen der Plausibilität zum Plot gehören muss. Ich behaupte, dass ihr das macht, weil ihr, unabhängig von Notwendigkeiten, genau das möchtet. Könnt ihr machen, ich finde das aber seltsam.

Und ich finde die Vorstellung, dass sexuelle Erlebnisse den Charakter verändern zwar grundsätzlich denkbar (allerdings nur unter extremen Bedingungen), finde andererseits aber den Anspruch, dass es sich dabei um eine Überwindung gesellschaftlicher Tabus handelt, etwas befremdlich. Zumal wenn die Figuren vorher im Bordell waren - offensichtlich gibt es da nicht viel zu überwinden, oder? Auch das erscheint mir als konstruierter Vorwand, um das intensive Ausspielen von Sexszenen zu rechtfertigen. (Müsste man ja gar nicht - sag doch einfach, dass Du gern Sexrollenspiel machen möchtest. Mir ist das egal und wenn ich das vorher weiß, melde ich mich auch nicht für Dein Spiel an).
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