Autor Thema: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?  (Gelesen 37269 mal)

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Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #125 am: 26.12.2017 | 12:40 »
Muss nicht, aber kann. Müssen wir jetzt echt wieder bei Adam und Eva anfangen, mit "Charaktere sollen zur Kampagne passen"?
Klar sollen alle ihren Spaß daran haben. Wer seinen Spaß opfert, verschwendet seine Zeit. Aber gehts beim kooperativen Spiel nicht auch ein Stück weit darum, dass alle mehr Spaß haben, wenn man aufeinander zugeht?

Wenn jeder stur seinen Stiefel durchzieht, geht das doch nur in die Hose.
Eben darum ging es mir doch.
Lies doch bitte mal meinen Post #111.

Es muss eben nicht zwangsläufig problematisch sein.
Und je besser man auf Augenhöhe miteinander in Kontakt ist und schwierige Dinge evtl.  zur  Zufriedenheit aller aushandeln kann, desto besser.
Aber aushandeln geht halt nur, wenn der Spielleiter dazu auch bereit ist. Solange er auf "Mein Abenteuer, meine Regeln, wer damit ein Problem hat, braucht nicht mitspielen" beharrt, wird das nix.

Edit. Eigentlich sehe ich einen SL eher als Mediator und nicht als Diktator.
Wenn nicht mal der Spielleiter zur Vermittlung zwischen verschiedenen Interessen bereit ist, (seine eigenen eingeschlossen)  wer denn dann?
Edit 2.
Ich behaupte mal frech: Je flexibler der Spielleiter ist, desto mehr Freiheiten genießen idR auch die Spieler. Weil ihm moegliche Kompromisse oder unerwartete Änderungen  weniger Probleme bereiten als einem SL der sehr stark auf seinen Ablaufplan fixiert ist,  und den schon kleine Abweichungen davon stressen.
« Letzte Änderung: 26.12.2017 | 13:13 von Issi »

Offline Sashael

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #126 am: 26.12.2017 | 13:08 »
Interessant interessant.

Ich mache Vorgaben ja tatsächlich fast nur über Verbote. Klingt jetzt härter, als es ist. Ich sage zum Beispiel "Es gibt hier keine Halb-Orks und keine Paladine". An dem was übrig bleibt können sich die Spieler nach Belieben austoben. Und wenn dann kein Kleriker mitläuft, dann finden sie wahrscheinlich öfter Heiltränke. Es können auch mal mehr Verbote sein, wie in meiner aktuellen Kampagne, aber auch da gilt "Macht aus dem Rest, was ihr wollt".

Mir würde im Traum nicht einfallen, einem Spieler zu sagen "Wir brauchen für die Gruppe noch nen Kämpfer, am besten ein Zwerg. Bau dir mal was passendes dazu!". Wozu?
Also, ich habe einmal eine Mini-Kampagne um einen Jungmagier designt, da war dann die Vorgabe "Einer von euch müsste diesen Jungmagier spielen", aber sonst ist mir der exakte Charakter eines Spielers ziemlich Latte.

Es wird aber in meinen Abenteuern und Kampagnen immer Ansagen geben wie "Das und das geht in diesem Fall nicht. Nimm was anderes aus den drölfzig verbleibenden Optionen".
Und DANN reagier ich auch a) mit großem Unverständnis und b) sehr unnachgiebig, wenn ein Spieler meint "Nee, ich MUSS aber unbedingt das spielen". ;)

Noch eins an Issi:
Du verlangst immer nach Kompromissbereitschaft beim SL und fragst, wo denn das Problem ist, wenn ein Spieler einfach ohne Beschränkung das spielt, was er möchte. Die Frage möchte ich dir hiermit mal ganz offiziell zurückgeben: Wo ist das Problem, wenn ein Spieler in den Optionen, aus denen er auswählen kann, eingeschränkt wird, weil Setting und Kampagne das erfordern? Wieso kann der Spieler nicht einen Kompromiß eingehen? Warum hältst du einem Vorgaben machenden SL mangelnde Kreativität vor, weil er nicht jedes Charakterkonzept in seine Kampagne einbauen will? Wieso gilt das nicht für den Spieler, der sich keinen Charakter in Grenzen bauen kann?
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #127 am: 26.12.2017 | 13:21 »
@
Saschael
Das gilt für den Spieler selbstverständlich ganz genauso.
Einschränkungen können sehr unterschiedlich sein.
Wenn die einfach nur sind: Spielt bitte nicht A B oder C.
Ansonsten ist es mir Wurscht.
Hätte bestimmt kaum einer ein Problem und jeder noch jede Menge Freiheiten.

Wenn es dagegen heißt: Spielt bitte genau das und nur so.
Dann schränkt das sehr stark ein.
(Oneshot wäre das auch für mich OK)

Man muss bedenken: Spieler haben ja nur eine Figur. Und die sollte ihnen dann mMn. auch Spass machen duerfen.

Offline Chruschtschow

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #128 am: 26.12.2017 | 13:43 »
Och, ich finde wie gesagt auch die andere Herangehensweise ganz in Ordnung. Wir spielen Mitarbeiter einer geheimen überstaatlichen Organisation, die gegen die außerirdische Bedrohung vorgeht. Dann baut man sich nun ein Mal keinen Penner, sondern eben einen Mitarbeiter einer geheimen überstaatlichen Organisation, die gegen die außerirdische Bedrohung vorgeht.

Natürlich kann man in einem bestimmten Rahmen als Vorgabe haben: Das da! Und Sachen außerhalb dieser Struktur passen schlicht nicht rein. In Grey Ranks komme ich auch nicht mit einem Hitlerjungen um die Ecke.
« Letzte Änderung: 26.12.2017 | 13:46 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #129 am: 26.12.2017 | 13:46 »
Och, ich finde wie gesagt auch die andere Herangehensweise ganz in Ordnung. Wir spielen Mitarbeiter einer geheimen überstaatlichen Organisation, die gegen die außerirdische Bedrohung vorgeht. Dann baut man sich nun ein Mal keinen Penner.
Aber ein Mitarbeiter könnte doch zum Beispiel auch undercover (als Penner )arbeiten.
In Wirklichkeit ist er dann natürlich ein Top Spion.
Wäre doch eine super Tarnung!  :)
« Letzte Änderung: 26.12.2017 | 13:48 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #130 am: 26.12.2017 | 13:54 »
Aber ein Mitarbeiter könnte doch zum Beispiel auch undercover (als Penner )arbeiten.
In Wirklichkeit ist er dann natürlich ein Top Spion.
Wäre doch eine super Tarnung!  :)
Ja ja, die Infiltration der Pennerszene will ja abgewendet werden.
Will sagen, manchmal auch eine Frage des Tons der Kampagne.
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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #131 am: 26.12.2017 | 13:54 »
Dann ist er aber ein Topspion mit einer Pennertarnung, kein Penner. Aber halt immer noch ein Topspion. In wie weit die Lumpen und der Einkaufswagen helfen? Wen kümmert's? Die kann er nach der Einführungsszene ja gegen Smoking und Sportwagen tauschen, nachdem er herausgefunden hat, dass die Sekto ... uhm ... kleinen grauen Männchen Obdachlose entführen und Organe entnehmen.
« Letzte Änderung: 26.12.2017 | 13:58 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Just_Flo

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #132 am: 26.12.2017 | 13:57 »
Wenn der Char so gebaut ist das er dies kann= Agentenfähigkeiten+Pennerfähigkeiten hat ja.

Wenn er als reiner Penner konzipiert ist möchte ich das als SL gerne davor wissen. Mit dem Vorwissen kann ich ihn dann in einem kleinem Vorspiel bzw. in der ersten Sitzung besser einbinden als wenn ich es erst 5 Minuten davor erfahre.

Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #133 am: 26.12.2017 | 14:03 »
Dann ist er aber ein Topspion mit einer Pennertarnung, kein Penner.
Genau. Aber die Idee Penner (sollte sie tatsächlich  vom Spieler kommen ?.), wuerde dann zumindest  auch mit verwirklicht werden.
Wobei ich mir nicht sicher bin, was Du mit "Penner" gemeint hast. Meintest Du eine Figur die nichts kann?
Oder zuwenig?
Auch das wäre witzig. Vielleicht jmd. der wieder Willen von der Buchhaltung in den Aussendienst befördert wurde?
Oder ein Neuzugang, der zum Ersten Mal im Einsatz ist?

Und so wie es in Star Wars jemanden gibt,  der die Seiten wechselt (Fin), kann es das auch in anderen Settings geben.
Das Schaf im Wolfspelz quasi. Fände ich spannend.

Offline Chruschtschow

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #134 am: 26.12.2017 | 14:03 »
@Flo
Aber wie willst du den dauerhaft einbauen? Seine kaputte Leber gibt ihm psionische Fähigkeiten? Das waren keine Wahnvorstellungen, dass seine Ex-Frau ein kinderfressendes Monster von einem fernen Planeten war? An irgendeiner Stelle leidet auch meine Suspension of Disbelief bzw. habe ich Sorge, dass ein ernstgemeintes Setting in den Slapstick abdriftet.

Und ich kann mich halt nicht als Spieler hinsetzen und in meinem Pappkarton in der Bronx sitzen bleiben, bildlich gesprochen. Und genau das tun manche Spieler. Wenn der Tieflingspieler meiner Gruppendarauf beharrt hätte, dass sein Tiefling böse ist, hätte es nicht geklappt. Jeder muss sich etwas bewegen.
« Letzte Änderung: 26.12.2017 | 14:10 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline KhornedBeef

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #135 am: 26.12.2017 | 14:11 »
@Flo
Aber wie willst du den dauerhaft einbauen? Seine kaputte Leber gibt ihm psionische Fähigkeiten? Das waren keine Wahnvorstellungen, dass seine Ex-Frau ein kinderfressendes Monster von einem fernen Planeten war? An irgendeiner Stelle leidet auch meine Suspension of Disbelief bzw. habe ich Sorge, dass ein ernstgemeintes Setting in den Slapstick abdriftet.

Und ich kann mich halt nicht als Spieler hinsetzen und in meinem Pappkarton in der Bronx sitzen bleiben, bildlich gesprochen. Und genau das tun manche Spieler. Wenn der Tieflingspieler meiner Gruppendarauf beharrt hätte, dass sein Tiefling böse ist, hätte es nicht geklappt. Jeder muss sich etwas bewegen.
+1, genau das meinte ich auch mit "Ton"
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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #136 am: 26.12.2017 | 14:18 »
Bockige boykottierende Spieler (egal in welcher Rolle) sind mMn. ein OT Problem.
Aber das hatten wir ja schon ein paar Seiten zuvor.

Edit.  Man kann diese Problemspieler jetzt natürlich immer wieder als Grund dafür heranziehen, warum man angeblich Vorgaben machen muss.
Das schiebt die Verantwortung natürlich automatisch weg vom Spielleiter hin zu den Spielern.
A la:" Ich kann ja auch nix dafür meine Spieler sind halt so. Deshalb muss ich das so machen. "
Wobei ich nicht glaube, dass da in vielen Gruppen nicht auch einigermaßen pflegeleichte Menschen sitzen, die sich einen anderen Umgang durchaus wünschen würden.
Und die gegebene Freiheiten auch nicht dafür nutzen würden, um sie zu missbrauchen.
« Letzte Änderung: 26.12.2017 | 14:49 von Issi »

Offline Chruschtschow

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #137 am: 26.12.2017 | 14:26 »
Und Figurensetzungen sind ebenfalls eine OT-Sache. Das ist hier alles OT. Da kommt ja nicht IT die Stimme aus dem Himmel und spricht: "Du sollst kein Tiefling sein. Und auch kein Penner. Und erst recht kein Halbling-Drow mit Wolf."
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #138 am: 26.12.2017 | 14:47 »
Und Figurensetzungen sind ebenfalls eine OT-Sache. Das ist hier alles OT. Da kommt ja nicht IT die Stimme aus dem Himmel und spricht: "Du sollst kein Tiefling sein. Und auch kein Penner. Und erst recht kein Halbling-Drow mit Wolf."
OT ist da auch nicht wirklich passend. Denn das geht weit über den Spieltisch hinaus. Menschen die unbedingt Aufmerksamkeit von anderen brauchen,  werden idR. Mittel und Wege suchen, sich die zu holen, wenn nicht im positiven,  dann im negativen Sinn. Hauptsache Aufmerksamkeit.
Das muss nicht Mal beim Rollenspiel sein.

Offline Derjayger

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #139 am: 26.12.2017 | 14:54 »
Interessant interessant.

Ich mache Vorgaben ja tatsächlich fast nur über Verbote. Klingt jetzt härter, als es ist. Ich sage zum Beispiel "Es gibt hier keine Halb-Orks und keine Paladine". An dem was übrig bleibt können sich die Spieler nach Belieben austoben. Und wenn dann kein Kleriker mitläuft, dann finden sie wahrscheinlich öfter Heiltränke. Es können auch mal mehr Verbote sein, wie in meiner aktuellen Kampagne, aber auch da gilt "Macht aus dem Rest, was ihr wollt".

Mir würde im Traum nicht einfallen, einem Spieler zu sagen "Wir brauchen für die Gruppe noch nen Kämpfer, am besten ein Zwerg. Bau dir mal was passendes dazu!". Wozu?
Also, ich habe einmal eine Mini-Kampagne um einen Jungmagier designt, da war dann die Vorgabe "Einer von euch müsste diesen Jungmagier spielen", aber sonst ist mir der exakte Charakter eines Spielers ziemlich Latte.

Es wird aber in meinen Abenteuern und Kampagnen immer Ansagen geben wie "Das und das geht in diesem Fall nicht. Nimm was anderes aus den drölfzig verbleibenden Optionen".
Und DANN reagier ich auch a) mit großem Unverständnis und b) sehr unnachgiebig, wenn ein Spieler meint "Nee, ich MUSS aber unbedingt das spielen". ;)

Noch eins an Issi:
Du verlangst immer nach Kompromissbereitschaft beim SL und fragst, wo denn das Problem ist, wenn ein Spieler einfach ohne Beschränkung das spielt, was er möchte. Die Frage möchte ich dir hiermit mal ganz offiziell zurückgeben: Wo ist das Problem, wenn ein Spieler in den Optionen, aus denen er auswählen kann, eingeschränkt wird, weil Setting und Kampagne das erfordern? Wieso kann der Spieler nicht einen Kompromiß eingehen? Warum hältst du einem Vorgaben machenden SL mangelnde Kreativität vor, weil er nicht jedes Charakterkonzept in seine Kampagne einbauen will? Wieso gilt das nicht für den Spieler, der sich keinen Charakter in Grenzen bauen kann?

Ich antworte mal stellvertretend.
Weil der SL seine Vorgaben 5min nach Spielbeginn bis zum Ende der Kampagne ausleben darf, nämlich in der Spielwelt. Denn außer dem einen SC gibt es eben keine Paladine (er ist der letzte o.ä.).
Spieler hingegen müssten mit ihrer "zweiten Wahl" leben, und zwar sehr lange.

Es sei denn, die Verbote sind wirklich so mit der Spielwelt verflochten, dass sie wirklich nötig sind. So ein Beispiel wurde hier m.E. Aber noch nicht gebracht. Vielleicht hast Du ja ein-zwei.
D&D 5E Quick-Combat (Mechanik, um Kämpfe erzählerisch und schnell als Group-Check abzuhandeln) -> wieder online

D&D 5E Buying Magic Items (Wie man 1. Inventar von Magiegeschäften generieren und 2. mit der Suche nach spezifischen magischen Gegenständen umgehen kann)

Just_Flo

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #140 am: 26.12.2017 | 14:56 »
Ich würde halt durch/ im ersten Fall eine Verknüpfung zu den Agenten schaffen.
Der Penner wäre halt entweder Zeuge eines für die Charaktere wichtigen Geschehnisses und zwangseingeweiht in das Geheimnis des übernatürlichen.
Er hat die für etwas wichtige DNA, ist die einzige Person die eine positive Beziehung hat/hatte zu etwas bestimmtem wichtigem Element. Elemente seiner Vorgeschichte Ortskenntnisse oder Personen die erkennt machen ihn wichtig ...

Klar desto mehr der Char nur Penner ist und der Spieler die Mitarbeit und eigene Ideen verweigert desto schwieriger wird es.

Wenn ich es vorher weiß bereite ich die ersten Ermittlungszenen nicht im highsociety sondern an Orten an denen Obdachlose sich eher rumtreiben vor.

Wenn zu viele Ideen und Charaktere das Spiel von der staatlichen Geheimorganisation wegtreiben ändert sich der Tenor und das Drumherum + das setting des Spiels.

Wenn ich zu häufig ohne Vorwarnung Mörderhobbos statt der erbetenen Themengruppe bekomme ändert sich welche Individuen mitspielen.

Offline Archoangel

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #141 am: 26.12.2017 | 15:10 »
Ich antworte mal stellvertretend.
Weil der SL seine Vorgaben 5min nach Spielbeginn bis zum Ende der Kampagne ausleben darf, nämlich in der Spielwelt. Denn außer dem einen SC gibt es eben keine Paladine (er ist der letzte o.ä.).
Spieler hingegen müssten mit ihrer "zweiten Wahl" leben, und zwar sehr lange.

Es sei denn, die Verbote sind wirklich so mit der Spielwelt verflochten, dass sie wirklich nötig sind. So ein Beispiel wurde hier m.E. Aber noch nicht gebracht. Vielleicht hast Du ja ein-zwei.

Wenn es keine Paladine gibt ... gibt es keine Paladine. Basta. Damit hat der Spieler dann zu leben. Das Leben ist kein Wunschkonzert und das Hobby muss auch nicht zwangsläufig eins sein. Es kann viele Gründe geben, warum es keine Paladine gibt. Es kann welche geben, die der SL einem mitteilt ("In dieser Welt gab es noch nie Paldine, also kannst du auch keinen spielen.") und es kann solche geben, die nicht mitgeteilt werden müssen (Spieler XY spielt gerne Paladine, die alle anderen Mitspieler immer nerven. Da man ihn/sie aber nicht verärgern möchte bat man den SL diesmal einfach keine Paladine zuzulassen.).

Das ist dann halt so: der SL legt sein Setting fest und wenn es einem/allen Spielern nicht zusagt, dann spielt der eine eben nicht mit/dann wird es eben nichts mit der Kampagne. Aber wenn ich mir als SL Gedanken mache was geht und was nicht geht, dann werde ich ganz sicher nicht sofort mit Ausnahme-Regeln anfangen ... denn das ist ein Fass ohne Boden, das letztlich (nach meiner Erfahrung) immer im verlust von Spielspaß endet. Im Zweifel mein Spielspaß. Und da ich als SL die Arbeit habe müssen die Spieler eben zum Ausgleich die Kröten schlucken. Sie können ja selbst leiten und alles alles besser machen.

Ist übrigens erstaunlich, wie "pflegeleicht" selbst die störrischsten "Ich WILL aber ..." Spieler werden, wenn sie das Ganze mal von der anderen Seite gesehen haben, sich selbst mit nervigen Wünschen rumschlagen mussten und selbst sehen wie viel Arbeit einem zerschossen werden kann, wenn man versucht selbst die absurdesten Konzepte noch durchzudrücken.
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Just_Flo

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #142 am: 26.12.2017 | 15:17 »
Wenn es in der Kampagne darum geht das am Ende die Götter die allerersten Paladine (evtl. sogar aus den Scanner heraus) erwählen dann könnte es problematisch sein wenn von den Spielern einer schon ein Paladin ist.

Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #143 am: 26.12.2017 | 15:29 »
Ich weiß nicht,  nur weil ein Spieler eine Schwäche für bestimmte Figuren hat,  muss es andere doch nicht nerven.
Ich kenne zum Beispiel einen Spieler der furchtbar oft und gerne Zwerge spielt.
Wenn man dem sagt: Du darfst keine Zwerge mehr spielen obwohl es eigentlich möglich wäre, wem ist dann damit geholfen?
Der Spieler wird dann eine andere Figur spielen, die ihm nicht so liegt oder weniger Spaß macht.
Und was bitte, hat das dem Spiel gebracht?
Dass die andern Spieler sagen koennen:" Oh toll, jetzt hat er endlich mal eine andere Figur! "
Nur dafür dem Spieler die Freude nehmen?
Das ist es doch nicht wert. Und bringt dem Spieler selbst wenig.
Man muss nicht immer verstehen können, warum jmd eine ganz bestimmte Vorliebe hat. Es geht beim Rollenspiel meiner Meinung nach darum das jeder (seinen!) Spaß hat.
Und womit man am meisten Spaß hat, kann jeder nur selbst wissen. Das ist eine persönliche Sache.
Deshalb kann das mMn.  auch kein anderer entscheiden oder beurteilen. Geschweige denn verurteilen.
Edit.
Ein Stueckweit muss auch jeder Spieler für seinen eigenen Spaß selbst sorgen(dürfen!). Das ist es doch was in anderen Strängen immer wieder so laut gerufen wird.
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Und das fängt halt schon bei der Wahl der Figur an. Nicht erst im Spiel.
« Letzte Änderung: 26.12.2017 | 15:39 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #144 am: 26.12.2017 | 15:38 »
Äh, Issi, darum ging es vermutlich nicht. Es klang eher wie "Spieler spielt immer X und benutzt es zum nerven". Aber vielleicht gibts ja ne Klarstellung.
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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #145 am: 26.12.2017 | 15:46 »
Äh, Issi, darum ging es vermutlich nicht. Es klang eher wie "Spieler spielt immer X und benutzt es zum nerven". Aber vielleicht gibts ja ne Klarstellung.
Kann natürlich sein.
Aber würde er mit einer anderen Figur weniger nerven?
Es ist schließlich immer noch der selbe Spieler.
Oder nervt die Spieler nur,  dass er als Paladin soviel kann,  im Gegensatz zu ihnen?
Haben sie an ihrer Figur weniger Freude, warum auch immer und sind ein Bisschen neidisch?.
Weiß keiner.
Im Endeffekt gibt es immer zwei Seiten einer Medaille.
Je nachdem von welcher Seite man es betrachtet.
Ich bin mit der Interpretation von Aussagen wie: "Die Figur nervt uns", sehr vorsichtig geworden.
« Letzte Änderung: 26.12.2017 | 15:48 von Issi »

Offline Archoangel

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #146 am: 26.12.2017 | 15:50 »
Das war ein Beispiel um ein Verbot zu erläutern.

Aber tatsächlich habe ICH Paladinverbot in meiner Gruppe. Dabei spiele ich meine Paldine nur rechtschaffen-gut. Bis zum Erbrechen. Unschuld beweist gar nichts. Naja ... eigentlich sind sie immer auf dem Kreuzzug. Und fanatisch. Und richtige Schleimscheißer. Und über-edel. Sehr Klischeehaft.

... ich glaube mir ist schon klar, warum ich Paladinverbot habe ...  ;)
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Offline Chruschtschow

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #147 am: 26.12.2017 | 15:53 »
@Issi:
Es muss nicht. Aber es kann. Stereotyp ist da der Kender-Spieler. Heute mal DSA? Na, dann mache ich mir mal was völlig anderes. Einen Schelm! Oder welche "lustige" Figur sonst noch möglich ist. Gibt es und auf Dauer will man sich nur noch im Angesicht all der Pupswitze auf dessen Gesicht setzen und furzen, furzen, furzen ...

Also so etwas wie Archoangels Paladins, nur halt in pseudolustig.

Und dann gibt es halt das Problem mit Pacing und Fokus. Wenn ich einen Obdachlosen als Obdachlosen spiele (@Hanky: Ja, das ist ein sehr hypothetisches Beispiel. Den Transfer auf realistischere Probleme lege ich vertrauensvoll in die Hände des Lesers.), dann ist es einfach auf Dauer störend, wenn ich einen nennenswerten Teil des Abends für Armenküche und Pappkarton aufbringe, während der Rest der Runde sich durch eine außerirdische Geheimbasis ballert. Klar, für die Exposition ist der gebrochene Irak-Veteran, dem keiner glaubt, was seine Ex in Wirklichkeit ist, und der sich nun aus den Trümmern seiner Existenz erhebt, um bei der X-Com ... uhm ... Z-Com zu neuer Glorie zu erwachsen, total sinnvoll. Aber der ist halt Elite-Soldat mit dramatischem Hintergrund "Penner". Auch wenn es durchaus sinnvoll ist, sich mit den Problemen Obdachloser und ihrer Situation zu befassen, ist der Kontext geheimer, überstaatlicher Organisationen, die gegen die außerirdische Bedrohung kämpfen, dafür nur bedingt geeignet.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #148 am: 26.12.2017 | 15:59 »
Das war ein Beispiel um ein Verbot zu erläutern.

Aber tatsächlich habe ICH Paladinverbot in meiner Gruppe. Dabei spiele ich meine Paldine nur rechtschaffen-gut. Bis zum Erbrechen. Unschuld beweist gar nichts. Naja ... eigentlich sind sie immer auf dem Kreuzzug. Und fanatisch. Und richtige Schleimscheißer. Und über-edel. Sehr Klischeehaft.

... ich glaube mir ist schon klar, warum ich Paladinverbot habe ...  ;)

Wäre mir jetzt nicht automatisch klar, ehrlich.
Nur weil Du ihn klischeehaft spaßig spielst?
Die können doch froh sein einen Paladin in der Gruppe zu haben. Don`t understand.



Offline Maarzan

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #149 am: 26.12.2017 | 16:01 »
Bockige boykottierende Spieler (egal in welcher Rolle) sind mMn. ein OT Problem.
Aber das hatten wir ja schon ein paar Seiten zuvor.

Edit.  Man kann diese Problemspieler jetzt natürlich immer wieder als Grund dafür heranziehen, warum man angeblich Vorgaben machen muss.
Das schiebt die Verantwortung natürlich automatisch weg vom Spielleiter hin zu den Spielern.
A la:" Ich kann ja auch nix dafür meine Spieler sind halt so. Deshalb muss ich das so machen. "
Wobei ich nicht glaube, dass da in vielen Gruppen nicht auch einigermaßen pflegeleichte Menschen sitzen, die sich einen anderen Umgang durchaus wünschen würden.
Und die gegebene Freiheiten auch nicht dafür nutzen würden, um sie zu missbrauchen.

Du zeigst doch schon als abschreckendes Beispiel, dass mit manchen Spielern nicht zu reden ist. Du kannst dir ja nicht einmal vorstellen, dass die Gegenseite für ihren Spielspaß ebenfalls Kriterien hat und nicht nur für deinen Spaß da ist. Wie willst du da überhaupt "verhandeln" wollen, wenn die Position der Gegenseite für dich nicht einmal vorstellbar und damit scheinbar nicht vorhanden ist (und wir reden nicht von teilen, nur von erkennen).

Die Vorgaben beschreiben, wie sich der Spielleiter eine Spielrunde vorstellt, die ihm Spaß macht. Der Umgang mit diesen Vorgaben zeigt dann auch deutlich an, wie der Speiler mit seinen Mitspielern umzugehen gedenkt... und damit idealerweise ganz verhandlungsfrei OOG gekickt wird. 

Ich kann mit jemanden Details verhandeln und dabei einen Kompromiss finden oder feststellen das wird nichts.
Bei so einer Grundposition wie deiner und folgend maximal egozentrischen Verhandlungssstil, welche den Gesprächspartner nicht für voll nimmt, sich nicht vorstellen kann, dass die eigene Vorstellung von Spaß den Spaß der Mitspieler beinträchtigt und Kompromisse Abstriche auf beiden Seiten beinhaltet, hat sich die Verhandlung erübrigt.
Verhandeln ist nicht rumnörgeln, bis ich exakt bekomme was ich will, weil sonst sind die anderen nur Spaßbremsen und uneinsichtig ... 
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...