Autor Thema: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?  (Gelesen 37262 mal)

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Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #300 am: 28.12.2017 | 12:23 »
@Issi:

Das geht schon ein wenig in Richtung Strohmann, aber meinetwegen: von persönlichen Abneigungen spricht hier eigentlich niemand; die stehen auf einem ganz anderen Blatt. Ich habe es in mehr als 3 Jahrzehnten auch noch nie erlebt, dass ein Spieler oder eine SL aufgrund persönlicher Abneigung eine Rasse oder Klasse abgelehnt hätte ... das wäre ja schon quasi Rassismus. Klar - es gibt Leute, die dieses oder jenes nicht mögen, es gibt welche die dieses oder jenes "unrealistisch" finden und es gibt welche, die dieses oder jenes "broken" finden - und darüber scheiden sich dann die Geister. Aber eine SL, die keine Zwerge mag und DESHALB dann einfach immer Kampagnen schreibt in denen es keine Zwerge gibt - sowas habe ich noch nie gesehen. Insofern: sehr theoretisches Konstrukt.

Und da du dich ja über das "Basta!" so echauvierst:
- du bist zu einer Harry-Potter-Party eingeladen. Kommst du jetzt als Conan, weil das Thema der Party dich in deiner Kostümiereung einschränkt? Muss der Gastgeber erst mit dir diskuttieren, warum er/sie dieses oder jenes nicht auf seiner Party haben will?
- dein Mathe-Lehrer nennt die Theman der Klassenarbeit und "Division von Brüchen" wird explizit ausgeschlossen. Fängst du jetzt an zu argumentieren, warum dies so ist? Versuchst du sie zu überzeugen, dass das Thema doch zumindest optional in der Arbeit stehen musst - weil du dich gerade so darauf gefreut hast/ weil du das Thema besonders gut kannst?

Noch allgemeiner: es gibt Regeln und Regulierungen. Jemand legt diese fest. Manche werden demokratisch festgelegt (z.B. Gesetze), manche diktatorisch (z.B. Hausrecht). Entweder halte ich mich daran oder ich muss mit Konsequenzen rechnen. Im Spiel sind diese Konsequenzen - Gott sei Dank - eher begrenzt. Im wahren Leben ... geh mal in Saudi-Arabien mit der Bibel in der Hand missionieren (schlechte Idee).

Im Rollenspiel hat die SL eine gewisse Form des Hausrechts. Sie ist die Person, die sich die Arbeit macht, der Rest hat einen viel geringeren Aufwand (wenn überhaupt). Sie ist Gastgeber der Kampagne.
In der Regel macht die SL sich diese Mühe, weil sie Spaß daran hat und/oder anderen Spaß bereiten will. Der Lohn der SL ist das gelegentliche "Danke" und/oder Lob der Spielerschaft - etwas anderes wird es quasi nie geben. Sie ist gewissermaßen ein Dienstleister ohne Bezahlung. Der Vorteil auf Seiten der SL besteht also darin, das Setting/ die Regeln bestimmen zu dürfen, nach denen gespielt wird. Passt dies den Spielern nicht, so können sie dem Spiel fernbleiben und/oder die SL durch jemand anderen ersetzen. Passt dies einem Mitspieler nicht, so kann dieser der Gruppe fernbleiben, oder versuchen die Gruppe zu überzeugen einen SL-Wechsel zu forcieren.

Eine SL kann (und wird) die Grenzen der Kampagne vor dem Spiel begründen, nur können einige Begründungen sehr nach "Basta!" aussehen. Wenn die besondere Handlung der Geschichte bestimmte Dinge ausschließen werden diese gestrichen werden und bedürfen - aus SL-Sicht - keiner weiteren Begründung. Sie sind Fakt. Die SL macht von dem Hausrecht gebrauch. Das muss mir als Spieler nicht schmecken, aber meine Anwesenheit am Spieltisch bestätigt meine stille Übereinkunft. Ich ordne meinen persönlichen Willen unter - zum Wohle des gemeinsamen Erlebnisses.

Wird eine SL von diesem Hausrecht wiederholt unbegründet gebrauch machen, so wird dies sicher die ein oder andere Konsequenz nach sich ziehen. Wenn es Spielern bitter aufstößt, so wird die SL wohl entweder den Stuhl räumen müssen, oder Spieler werden den Tisch verlassen.

Eine Diskussion im Vorfeld, mit dem Ziel SL-Regeln zu umgehen führt jedoch oftmals zu größerem Unmut: entweder fühlt sich die SL genötigt die eigenen Parameter neu zu bestimmen, oder aber andere Mitspieler werden nun eingeschränkt, da sie die stille Vereinbarung bisher immer akzeptierten und nun sehen, dass - wie im wahren Leben - die größten Schreihälse scheinbar immer ihren Willen durchsetzen können. Auch dies wird spätestens mittelfristig zu Konflikten führen.



So, jetzt mal anders herum gefragt: da du ja so enorme Probleme mit dieser, nennen wir sie mal "Spielleiterwillkür", hast: schildere doch bitte mal aus deinem Erfahrungsschatz die konkreten Situationen in denen eine SL dein Spielvergnügen nachhaltig durch ein unbegründetes Tabu gestört hast, ich denke dann kommen wir vielleicht näher an eine gemeinsame Lösung heran. Bisher haben die Vertreter meiner fraktion ja zahlreiche Beispiele genannt, mir will aber - abseits von theoretischen Konstrukten - noch kein konkret erlebtes Beispiel aus deiner Richtung in den Sinn kommen. Also: nicht hypothetisch, sondern real. Danke.
Natürlich gibt es auch die Extra Wurst und Querulanten Spieler,  die alles ausser dem spielen wollen,  was gerade angeboten wird.

Vielleicht kommt daher auch so manches "Gibt's bei mir nicht. Basta (Aus Selbstschutz )!"

Aber es gibt halt auch die vielen anderen Spieler, die selbst Ideen haben,  ohne Absicht,  dass Spiel zu versauen oder Aufmerksamkeit zu bekommen.

Um die ging es mir. Und mit denen kann man reden.
Man kann auch jenen SPL eine Erklärung geben,  die keine akzeptieren wollen.
Hauptsache man gibt ihnen eine. Es geht schließlich um ihre Figur. Klar interessiert sie das.

 Das finde ich immer noch besser als ein pauschales Basta für alle.

Ich selbst habe keine Probleme mit meinen Spielleitern. Denn Vorgaben sind begründet und halten sich in Grenzen.
Die Spieler werden mit ins Boot geholt, wenn es um SC geht.
« Letzte Änderung: 28.12.2017 | 12:31 von Issi »

Offline nobody@home

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #301 am: 28.12.2017 | 12:27 »
Die einen schreiben über setting- oder sozialbedingte Ablehnung und du schreibst von diffusen Abneigungen gegen irgendwelche Rassen und Klassen. Denkst du das hat so in der Art irgendeinen Mehrwert für die Diskussion?

Ist das nicht irgendwo dasselbe? Die SL hat sich ja (jedenfalls insoweit die Spieler dabei nicht selbst beteiligt waren) schließlich das Setting auch erst mal aufgrund ihrer eigenen persönlichen Vorlieben und Abneigungen überhaupt erst ausgesucht bzw. -gedacht -- daraus läßt sich noch lange kein alles erschlagender "objektiver" Realitätsanspruch ableiten.

Offline Maarzan

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #302 am: 28.12.2017 | 12:34 »
Ist das nicht irgendwo dasselbe? Die SL hat sich ja (jedenfalls insoweit die Spieler dabei nicht selbst beteiligt waren) schließlich das Setting auch erst mal aufgrund ihrer eigenen persönlichen Vorlieben und Abneigungen überhaupt erst ausgesucht bzw. -gedacht -- daraus läßt sich noch lange kein alles erschlagender "objektiver" Realitätsanspruch ableiten.

Kommt auf die entsprechende Warte an:

Rein von Spaßbetrachtung aus ist es dasselbe:, ob nun Konzept oder Bauch: wenn dem SL mit dem von Spieler gewünschten Char der Spaß verdorben ist, spielt der Char eben nicht, sei es weil der Spieler dann nicht mitspielt oder der SL so nicht leitet.

Von der Konzeptwarte torpedieren gewisse Charaktere ein vorgeschlagenes Konzept, in anderen ist Stress in der Gruppe zu erwarten. Da ist dann (soweit die anderen Spieler auch das vorgeschlagene Konzept interessiert) der Spaß gleich mehrerer Beteiligten bedroht.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline bobibob bobsen

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #303 am: 28.12.2017 | 12:37 »
Zitat
So, jetzt mal anders herum gefragt: da du ja so enorme Probleme mit dieser, nennen wir sie mal "Spielleiterwillkür", hast: schildere doch bitte mal aus deinem Erfahrungsschatz die konkreten Situationen in denen eine SL dein Spielvergnügen nachhaltig durch ein unbegründetes Tabu gestört hast, ich denke dann kommen wir vielleicht näher an eine gemeinsame Lösung heran. Bisher haben die Vertreter meiner fraktion ja zahlreiche Beispiele genannt, mir will aber - abseits von theoretischen Konstrukten - noch kein konkret erlebtes Beispiel aus deiner Richtung in den Sinn kommen. Also: nicht hypothetisch, sondern real. Danke.

SR 5  Vorgabe der SL Vermögen Maximal auf D. Das führte dazu das wir alle im Moped Club waren, Der Straßensamurei war im Kampf genauso gut wie der Magier mit seiner Pistole. Der Decker hatte ein umgebautes Autoradio als Deck, ich glaube für eine Waffe hat es bei ihm schon nicht mehr gereicht. Im Abenteuer mußten wir dann mehrere Critter überwinden. Man war das ein Spaß.

Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #304 am: 28.12.2017 | 12:44 »
Kommt auf die entsprechende Warte an:

Rein von Spaßbetrachtung aus ist es dasselbe:, ob nun Konzept oder Bauch: wenn dem SL mit dem von Spieler gewünschten Char der Spaß verdorben ist, spielt der Char eben nicht, sei es weil der Spieler dann nicht mitspielt oder der SL so nicht leitet.

Von der Konzeptwarte torpedieren gewisse Charaktere ein vorgeschlagenes Konzept, in anderen ist Stress in der Gruppe zu erwarten. Da ist dann (soweit die anderen Spieler auch das vorgeschlagene Konzept interessiert) der Spaß gleich mehrerer Beteiligten bedroht.
Aber sollten sich erwachsene Menschen so leicht den Spielspass verderben lassen?
Nur weil halt einer am liebsten Zwerge,  Elfen,  Ventrues, Halblinge , Halborks und was weiß ich spielt?
Solange es im Regelwerk steht, kann es gespielt werden.
Und wird vermutlich auch von irgendjemanden gespielt werden wollen.
Und viele haben halt auch eigene Ideen zur Hintergrundgeschichte. (Adliger, Penner, Flüchtling, Verfluchter etc. )Who cares? Solange es halbwegs machbar ist.
« Letzte Änderung: 28.12.2017 | 12:52 von Issi »

Offline Sashael

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #305 am: 28.12.2017 | 12:50 »
SR 5  Vorgabe der SL Vermögen Maximal auf D. Das führte dazu das wir alle im Moped Club waren, Der Straßensamurei war im Kampf genauso gut wie der Magier mit seiner Pistole. Der Decker hatte ein umgebautes Autoradio als Deck, ich glaube für eine Waffe hat es bei ihm schon nicht mehr gereicht. Im Abenteuer mußten wir dann mehrere Critter überwinden. Man war das ein Spaß.
Da haben die Vorgaben aber überhaupt nicht zum geplanten Abenteuer gepasst. Das waren keine Settingvorgaben, sondern ganz simples erbärmliches Spielerkleinhalten.

Wenn ich genau diese Vorgabe machen würde, dann kann man sich auf eine Kampagne "Life on the Street" einstellen, wo der "Run" gerne mal simples Schmiere stehen für die "echten" Shadowrunner ist oder wo Granny Kovatz sich beklagt, dass jemand die Datenbank ihrer SimSin-Videothek hackt und man rauskriegen will, wer der armen Granny Kovatz das Geschäft mit Disney-SimSins verderben will.
Also ganz viel persönliches Streetleveldrama und viel weniger KrachPengBumm.

Solange es im Regelwerk steht, kann es gespielt werden.
Und wird vermutlich auch von irgendjemanden gespielt werden wollen.
Und viele haben halt auch eigene Ideen zur Hintergrundgeschichte. Who cares? Solange es halbwegs machbar ist.
Und wir sind wieder ganz am Anfang der Diskussion.  :,,(
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Offline Archoangel

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #306 am: 28.12.2017 | 12:54 »
Dann müssten wir uns wahrscheinlich über Gruppenstrukturen unterhalten, nicht über Spielleitervorgaben.

Von allem, was ich bisher von dir gelesen habe, klingt es für mich so, als wäre deine Gruppe in etwa so gestrickt, wie meine eine DSA-Runde vor 20 Jahren:

4 feste Spieler
4 gelegenetliche Mitspieler
3 Personen, die SL-Funktionen übernehmen und sich mehr oder weniger abwechseln

Da sich mehrere SL die bespielte Welt teilen werden alle Hausregeln in der Gruppe (=feste Spieler) besprochen; an sonsten gilt "Aventurien offiziell", was Regeln und Welt betrifft. Jeder Spieler hat mehrere Charaktere. Am Ende eines Abenteuers kann man ansagen, ob man leiten möchte und liefert eine Grobübersicht. Gibt es mehrere, die leiten möchten kommt es zu einer Abstimmung der Anwesenden. Anschließend überlegt sich jeder welchen Charakter er mitnehmen möchte. Gelegentlich äußert die SL eine Bitte auf Char xy zu verzichten, da es nicht so gut zum Plot passt - was kein Problem darstellt, da man ja noch eine Reihe anderer Charaktere hat.

Wenn das so oder so ähnlich in deiner Gruppe ist ist ja alles in Ordnung ... da dürften kaum Konflikte auftauchen. Die Gruppe besteht aus den Typen mit denen man ohnehin dauernd rumhängt, gemeinhin "Freunde" genannt - da ist eh ein anderer Umgang vorhanden.


Mit Gruppen im "fortgeschrittenen Lebensalter" ist die Struktur bereits eine andere:

Termine zu finden grenzt ans Unmögliche, da Berufsleben und Familien koordiniert werden müssen. Spielleiter zu finden gestaltet sich u.U. auch als problematisch, da Freizeit ein sehr begrenztes Gut ist, welches ungern auch noch mit Vorbereitungszeit verbraucht werden sollte. Zeit eine Gruppe gemeinsam zu erstellen bedeutet einen der kostbaren Termine aufzugeben. Kampagnen werden mitunter recht kurz. Spieler fallen unvorhergesehen aus.

Ich hatte mal eine Runde mit 18 Spielterminen in zweieinhalb Jahren - und die wurde von vielen anderen gefeiert, weil sie so oft gespielt hat! Letztlich gab es zwei feste Spieler und 5 Variable; die letzten 6 termine wurden nur mit den Stammspielern bestritten und der Showdown - die letzte Sitzung - fand bis heute nicht statt. Letzter Spieltermin: vor zwei Jahren.

In solchen Gruppen ist die SL oftmals Gott. Die Spieler sind dankbar genug, dass sich überhaupt jemand findet, der sich die Zeit und Mühe macht, sich um alles zu kümmern, denn letztlich ist die SL hier auch Hauptorganisator und oftmals auch physischer Gastgeber. Wenn die SL also sagt: "dieses und jenes geht nicht" käme kein Mensch auf die Idee das zu hinterfragen - hier überwiegt die Dankbarkeit überhaupt noch das einst-so-geliebte-Hobby betreiben zu können. Wenn du in solch einer Runde einen "Menno - ich will aber!"-Spieler hast, lautet die Antwort oftmals "Such dir ne neue Gruppe, wenns dir nicht passt." was wiederum zu einem zustimmenden Gemurmel der Restbesetzung führt.

Natürlich ist - egal welches Extrem deine Gruppe darstellt - eine GM-Reputation auch immer ein springender Punkt. Wie gesagt: wenn ich eine Kampagne starte wird nichts hinterfragt; alle beteiligten Spieler freuen sich wie Schneekönige, da ich in den letzten 20 Jahren nie Scheiße und oftmals Träume-werden-wahr geliefert habe. Wenn der Erstlings-Noob seine erste Kampagne startet und ihn niemand kennt wird wahrscheinlich schon erst einmal eine "Einschränkung" misstrauisch beäugt - und natürlich fühlen sich dann manche dazu herausgefordert Grenzen auszutesten.

Für mich als GM ist die relistisch einzig problematische Situation dieser Tage also der/die mir unbekannte Spieler/in, die von einem Mitspieler mitgebracht wird. Oder eben der bereits bekannte (Ehe)partner, dessen absonderliche Vorlieben mir bereits in den Knochen stecken. Von diesen bekommt man mitunter eben doch noch Konzepte vorgelegt, die den eigenen Vorgaben völlig widersprechen. Und diese möchte ich eigentlich nicht emhr weg-diskuttieren. "Ich bin zu alt für diese Scheiße." ist da meine klassische Feststellung. Vogel-friss-oder-stirb. Mach es, wie ich es sage, oder lass es - deine Entscheidung. Jeder der unter mir spielt weiß meine Arbeit zu schätzen - da brauch`ich mir nicht mehr die Ohren vollheulen zu lassen, wie "unfair" ich bin oder wie übel ich die Entfaltung der persönlichen Freiheit einschränke. Dann lass es halt. Such dir jemanden der deinen Vorstellungen genügt und spiel mit dem.

Das mag in deinen Ohren hart klingen, oder verbesserungswürdig, oder lass-uns-drüber-reden-artig. Oder du sagts dir: mit so einem SL könnte ich NICHT spielen. Ist O.K. - damit kann ich leben, denn:
Ich bin zu alt für diese Scheiße.
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Swafnir

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #307 am: 28.12.2017 | 12:55 »
Aber sollten sich erwachsene Menschen so leicht den Spielspass verderben lassen?
Nur weil halt einer am liebsten Zwerge,  Elfen,  Ventrues, Halblinge , Halborks und was weiß ich spielt?
Solange es im Regelwerk steht, kann es gespielt werden.
Und wird vermutlich auch von irgendjemanden gespielt werden wollen.
Und viele haben halt auch eigene Ideen zur Hintergrundgeschichte. (Adliger, Penner, Flüchtling, Verflucht er etc. )Who cares? Solange es halbwegs machbar ist.

Spinnen wir das mal weiter...

Ist es nicht völlige Willkür vom Autor nur bestimmte Sachen in seinem Regelwerk zuzulassen? Oder ist der Autor eine höhere Instanz als der SL? 

Offline Archoangel

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #308 am: 28.12.2017 | 13:00 »
Solange es im Regelwerk steht, kann es gespielt werden.

Eben: Ich Regeln - meine Regeln. Die lege ich den Spielern vor und dann können sie spielen, was in den Regeln steht.

Lustige Anekdote dazu: ein Kumpel hat auf einer CON (vor 20 Jahren) geleitet und einer der Spieler dort lamentierte, dass das was der SL macht nicht ginge, denn im Regelbuch auf Seite 23 stünde was anderes. Der Kumpel nimmt sein Regelwerk, schlägt die Seite auf, reißt sie raus und gibt dem Spieler das Buch mit dem Komentar "zeig mir wo" in die Hand.

Ich hab mir vor Lachen beinahe die Hose bepisst!
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Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #309 am: 28.12.2017 | 13:02 »
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Saschael.

Ich weiß es gibt Abenteuer, bei denen das Drehbuch und die Protagonisten schon festgelegt sind. Und da geht es dann darum die Rollen nur noch zu besetzen. (Kleine Anpassungen sind jedoch möglich )
Wenn die Spieler das im Vorfeld wissen, weiß auch jeder idR. worauf er sich einlässt.

Und dann gibt es halt noch die vielen anderen Plots, wo die SC einigermaßen variabel sind.
Da darf man dann auch erwarten, dass die SC flexibler sind.

In beiden Fälle können SPL noch Ideen einbringen, und ich denke oft wäre das auch machbar. Sicher nicht immer. Aber sie bei der Erschaffung mit ins Boot holen geht trotzdem.

Edit. Melde mich später nochmal.

« Letzte Änderung: 28.12.2017 | 13:09 von Issi »

Offline Archoangel

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #310 am: 28.12.2017 | 13:08 »
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Saschael.

Ich weiß es gibt Abenteuer, bei denen das Drehbuch und die Protagonisten schon festgelegt sind. Und da geht es dann darum die Rollen nur noch zu besetzen. (Kleine Anpassungen sind jedoch möglich )
Wenn die Spieler das im Vorfeld wissen, weiß auch jeder idR. worauf er sich einlässt.

Und dann gibt es halt noch die vielen anderen Plots, wo die SC einigermaßen variabel sind.
Da darf man dann auch erwarten, dass die SC flexibler sind.

In beiden Fälle können SPL noch Ideen einbringen, und ich denke oft wäre das auch machbar. Sicher nicht immer. Aber sie bei der Erschaffung mit ins Boot holen geht trotzdem.

Klar geht das. Vorausgesetzt Zeit ist kein Problem. Ich habe auch schon Gruppen erlebt in denen die Gruppe gemeinschaftlich Regeln und Setting erschaffen haben. Dann wurde eben auch der SL rotiert. Wenn man die benötigten Resourcen hat - kein Problem.

Nur bedeutet "können" nicht zwangsläufig "müssen". Weil das in Konstellation A klappt, muss das noch lange nicht für Konstellation B oder C auch gelten. Und in manchen Kosntellationen ist eben: Ich Regeln! und Basta! die praktikabelste Lösung.
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Offline Maarzan

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #311 am: 28.12.2017 | 13:09 »
Aber sollten sich erwachsene Menschen so leicht den Spielspass verderben lassen?
...

Eben, so leicht geht Spielspaß nicht flöten:  also sei mal kooperativ und bau einen passenden Charakter ...  :gasmaskerly:

Zu einem Deal gehören immer zwei. Du argumentierst aber ständig nur aus der Sicht der Spielers, der engstirnige SL soll sich nicht so anstellen.
Was angesichts des Mehraufwands vor und der besonderen Aufgaben das alles geregelt zu bekommen im Spiel noch einmal doppelt abwegig ist.

Wenn der Spieler von seinem Konzept nicht wegkommt, muss er sich eben einen anderen SL suchen, genau wie ein SL, der für sein Konzept nicht genügend Spieler findet, dann eben sein Konzept nicht leiten kann.
Bist du aber ein Ausreißer jenseits der kritischen Masse und unwillig dich dem Rest anzupassen (und üblicherweise reden wir dabei von Stand nach einer Gesprächsrunde zur Kompromissfindung) -> da ist die Tür. Draußen kannst du weiterheulen. So leicht lässt sich "Spielspaß verderben" nämlich verhindern!


BezgL. "In den Regeln"-Beispiel:
Nach Start des Spiels hat sich der Spielleiter natürlich genauso an die Vorlagen und wo nicht gehausregelt die geschriebenen Regeln zu halten wie der Rest der Gruppe. So ein Gruppenvertrag bindet in beide Richtungen.
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Offline bobibob bobsen

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #312 am: 28.12.2017 | 13:12 »
Zitat
Da haben die Vorgaben aber überhaupt nicht zum geplanten Abenteuer gepasst. Das waren keine Settingvorgaben, sondern ganz simples erbärmliches Spielerkleinhalten.

Wenn ich genau diese Vorgabe machen würde, dann kann man sich auf eine Kampagne "Life on the Street" einstellen, wo der "Run" gerne mal simples Schmiere stehen für die "echten" Shadowrunner ist oder wo Granny Kovatz sich beklagt, dass jemand die Datenbank ihrer SimSin-Videothek hackt und man rauskriegen will, wer der armen Granny Kovatz das Geschäft mit Disney-SimSins verderben will.
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Doch doch das passte schon zum Setting. Wir spielten in einer Kleinstadt/Dorf und sollten uns dort erst mal einen Namen machen bei einem untergetauchten Mr. Johnson um dann nach Seatle zu wechseln. Da war es halt nicht möglich sich den ganzen teuren Kram zu kaufen (das war die Begründung). Tja und dann kam halt dazu das die SL SR gern hart und dreckig spielen wollte. Ist eigentlich nichts gegen einzuwenden.

Offline Sashael

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #313 am: 28.12.2017 | 13:27 »
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Saschael.

Ich weiß es gibt Abenteuer, bei denen das Drehbuch und die Protagonisten schon festgelegt sind. Und da geht es dann darum die Rollen nur noch zu besetzen. (Kleine Anpassungen sind jedoch möglich )
Wenn die Spieler das im Vorfeld wissen, weiß auch jeder idR. worauf er sich einlässt.

Und dann gibt es halt noch die vielen anderen Plots, wo die SC einigermaßen variabel sind.
Da darf man dann auch erwarten, dass die SC flexibler sind.

In beiden Fälle können SPL noch Ideen einbringen, und ich denke oft wäre das auch machbar. Sicher nicht immer. Aber sie bei der Erschaffung mit ins Boot holen geht trotzdem.

Edit. Melde mich später nochmal.
Issi:
Du. Hast. Nichts. Verstanden.

Da deine Gedankenwelt sich auf derart anderen Existenzebene als meine befindet, breche ich die Diskussion mit dir hiermit ab. Wir werden auf keine gemeinsame Vorstellung bezüglich Rundenorganisation kommen. Ich rede mit einer Wand, auf der jemand mit Grafitti Argumente gesprüht hat, die ich mir zwar immer wieder durchlesen kann, aber die sich niemals ändern werden.

Schönen Tag dir noch.
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Offline KhornedBeef

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #314 am: 28.12.2017 | 14:19 »
Ich finde die weiter oben beiläufig gestellte Frage wichtig, ob der Autor eine höhere Instanz als die SL ist. In der Praxis wird das auf Ebene der mechanischen Regeln vermutlich fast immer, auf der Settingebene zumindest teilweise akzeptiert.
Es gibt ja auch gute Gründe dafür, aber eben auch Ausgänge aus diesem Standpunkt. Es kommt auch drauf an, wie sehr die Gruppe sich als kreatives Team und wie sehr als Mitspieler am Werk des Autors sieht.
Edit: Was ich sagen will kam wohl oben schon mal auf: Wieso akzeptiert der gleiche Spieler die Einschränkungen des Autors, aber nicht die der SL? Steht vielleicht eine als größer wahrgenommene Idee, die des großen Settings, für ihn an erster Stelle? Oder ist es eine Frage der wahrgenommenen Expertise?
« Letzte Änderung: 28.12.2017 | 14:23 von KhornedBeef »
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Offline Maarzan

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #315 am: 28.12.2017 | 14:37 »
Der Autor steht nicht höher als der Spielleiter oder auch nur ein Spieler. Vor allem, da es ja effektiv nicht ein Autor ist.
Am Ende wird ein Autor udn sein Regelwerk als Basis genommen für die Ansprachen (inkl. Hausregeln) am Tisch, weil es einfach am effektivsten ist, da ein anderer schon die meiste Arbeit gemacht hat (und man hat natürlich den gewählt, der den eigenen Vorstellungen am Nächsten kam) udn da veröffentlciht auch für jeden zugänglich und oft schon bekannt ist.
Der Autor liefert eigentlich nur eine abstrakte Vertragsvorlage, welche dann von den Gruppenvertragsparteien entsprechend anzupassen und zu "unterzeichnen" ist. 
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Offline KhornedBeef

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #316 am: 28.12.2017 | 15:01 »
Ja eben,  also warum?
Wer die Arbeit macht, stellt die Basis? Kam ja oben schon öfter. Ist das alles? Dann wäre das Problem ja gelöst.
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Offline Maarzan

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #317 am: 28.12.2017 | 15:28 »
Ja eben,  also warum?
Wer die Arbeit macht, stellt die Basis? Kam ja oben schon öfter. Ist das alles? Dann wäre das Problem ja gelöst.

Der Autor wird in wenigstens einer Münze bezahlt: Geld oder Selbstverwirklichung.
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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #318 am: 28.12.2017 | 15:38 »
Ich kann mich an keine einzige DSA-Kampagne oder Gruppe erinnern, in der wir nicht irgendwelche Einschränkungen der SC gegenüber dem offiziellen Angebot hatten.
Insbesondere in unserer Mantel-und-Degen-Kampagne im Horasreich haben wir das Angebot seehr eingeschränkt und fuhren seeehr gut damit.

Witzigerweise haben wir bei Splittermond das offizielle Angebot nicht eingeschränkt. In meinem Homebrew dito.
Und auch hier fuhren wir seehr gut damit

Warum ist das so?
-- Ist der Geschmack mittlerweile so nah beeinander, dass Absprachen/Einschränkungen nicht mehr nötig sind, weil die Selbstzensur zuverlässig ist?
-- Sind die genannten Systeme gebalanceder?

Diese Fragen greifen zu kurz. Im Grunde kann ich "vorkorrigieren" oder "nachkorrigieren".
Bei ersterem besteht die Gefahr, dass ich die Auswahl über Gebühr einschränke. Bei zweitem besteht die Gefahr "Ich habe es jetzt zwei Mal mit deinem teleportierenden Orkassassinen versucht, sorry geht gar nicht. Offiziell hin oder her! Tut mir leid, wechsle bitte den Charakter!"
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Offline Maarzan

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #319 am: 28.12.2017 | 15:49 »
Wie sehr eine Runde durch Exoten/Chaoten "beschädigt" werden kann, hängt halt auch erheblich davon ab, wie chaotisch/"kitchensink" die Grundsituation schon ist, bzw innerhalb der Gruppe Stress hingenommen wird. 

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Greifenklause

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #320 am: 28.12.2017 | 15:53 »
Wie sehr eine Runde durch Exoten/Chaoten "beschädigt" werden kann, hängt halt auch erheblich davon ab, wie chaotisch/"kitchensink" die Grundsituation schon ist, bzw innerhalb der Gruppe Stress hingenommen wird.

Auch, aber nicht nur!

Oft soll eine Kampagne einen bestimmten Geschmack transportieren und der kann durch bestimmte Exoten zerstört werden.
Bzw der Geschmack der Kampagne wird unterstützt, wenn viele "im besonderen Maße passende" Charaktere gespielt werden.
Und bisher rede ich nur vom Hintergrund....
... bei kampagnenbezogenen benötigten Fertigkeiten - also der regeltechnischen Ebene - wird es dann nochmal schlimmer im schlimmsten Fall.
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Offline Maarzan

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #321 am: 28.12.2017 | 15:59 »
Auch, aber nicht nur!

Oft soll eine Kampagne einen bestimmten Geschmack transportieren und der kann durch bestimmte Exoten zerstört werden.
Bzw der Geschmack der Kampagne wird unterstützt, wenn viele "im besonderen Maße passende" Charaktere gespielt werden.
Und bisher rede ich nur vom Hintergrund....
... bei kampagnenbezogenen benötigten Fertigkeiten - also der regeltechnischen Ebene - wird es dann nochmal schlimmer im schlimmsten Fall.

Ja sicher.
In der Richtung meinte ich das ja.

Und da hörte sich irgendwo in Splittermond doch deutlich unspezifischer und settingeinbindungsärmer an als eben eine Mantel-Und-Degen-Session im Horasreich.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #322 am: 28.12.2017 | 16:01 »
Spinnen wir das mal weiter...

Ist es nicht völlige Willkür vom Autor nur bestimmte Sachen in seinem Regelwerk zuzulassen? Oder ist der Autor eine höhere Instanz als der SL?
Jedes Vorgefertigte Abenteuer ist aus meiner Sicht ein Vorschlag für den SL.
Er kann es ganz nach Plan spielen, oder er kann nur Bausteine davon verwenden.
Am Ende muss er sich entscheiden,  was er wie spielen will und  wie flexibel die SC Figuren sein sollen.
Kommt natürlich auch darauf an, wie flexibel sie überhaupt sein dürfen, damit der Plot noch funktioniert.

Wenn es zum Beispiel vorgesehen ist, dass unbedingt ein Arzt Y dabei ist,  der mit Herrn X verwandt ist.
Dann ist das gesetzt.
Aber es ist nicht gesetzt, wie der genau aussieht, oder was er sonst für Fluffs und Besonderheiten hat.
Hier könnte man z. B.  Spielerwuensche mit berücksichtigen.
Wenn man das wollte. 

Edit. Das für den Plot verwendete Regelwerk dagegen, auf das sich alle geeinigt haben,  ist idR. keine Sache,  die vom SL beliebig ohne Kenntnis der Spieler oder ohne Erklärung geändert werden darf. Es sei denn,  die SPL sind damit einverstanden.
Und dazu zählen halt unter anderem auch SC,  die man sich laut Regelwerk erstellen könnte.

Wenn aber klar ist: Geht nicht wegen Plot und das wird spaeter noch erklärt,  dann ist das plausibel.
Zumindest besser als Basta.
« Letzte Änderung: 28.12.2017 | 17:30 von Issi »

Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #323 am: 28.12.2017 | 16:07 »
Klar geht das. Vorausgesetzt Zeit ist kein Problem. Ich habe auch schon Gruppen erlebt in denen die Gruppe gemeinschaftlich Regeln und Setting erschaffen haben. Dann wurde eben auch der SL rotiert. Wenn man die benötigten Resourcen hat - kein Problem.

Nur bedeutet "können" nicht zwangsläufig "müssen". Weil das in Konstellation A klappt, muss das noch lange nicht für Konstellation B oder C auch gelten. Und in manchen Kosntellationen ist eben: Ich Regeln! und Basta! die praktikabelste Lösung.
Wenn das für die Spieler Ok ist,  ist es ja auch Ok.
Im Endeffekt müssen die SPL den SL dazu berechtigen.
Das tun sie auch indem sie ein vorher vom Spielleiter klar kommuniziertes Angebot akzeptieren.

Und da sind die Mitsprache Bedürfnisse einfach auch unterschiedlich, je nach Spieler bzw. Gruppe.

Das ist, finde ich, keine pauschale Sache.
« Letzte Änderung: 28.12.2017 | 17:17 von Issi »

Offline Issi

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Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
« Antwort #324 am: 28.12.2017 | 16:37 »
Eben, so leicht geht Spielspaß nicht flöten:  also sei mal kooperativ und bau einen passenden Charakter ...  :gasmaskerly:

Zu einem Deal gehören immer zwei. Du argumentierst aber ständig nur aus der Sicht der Spielers, der engstirnige SL soll sich nicht so anstellen.
Was angesichts des Mehraufwands vor und der besonderen Aufgaben das alles geregelt zu bekommen im Spiel noch einmal doppelt abwegig ist.

Wenn der Spieler von seinem Konzept nicht wegkommt, muss er sich eben einen anderen SL suchen, genau wie ein SL, der für sein Konzept nicht genügend Spieler findet, dann eben sein Konzept nicht leiten kann.
Bist du aber ein Ausreißer jenseits der kritischen Masse und unwillig dich dem Rest anzupassen (und üblicherweise reden wir dabei von Stand nach einer Gesprächsrunde zur Kompromissfindung) -> da ist die Tür. Draußen kannst du weiterheulen. So leicht lässt sich "Spielspaß verderben" nämlich verhindern!


BezgL. "In den Regeln"-Beispiel:
Nach Start des Spiels hat sich der Spielleiter natürlich genauso an die Vorlagen und wo nicht gehausregelt die geschriebenen Regeln zu halten wie der Rest der Gruppe. So ein Gruppenvertrag bindet in beide Richtungen.
Ich argumentiere aus Sicht eines Spielleiters der sich in seine Spieler hinein versetzt.
Daher wirkt es vielleicht so,  als würde ich aus Spielersicht argumentieren.
Tue ich aber nicht.

Was den Mehraufwand für Spieler betrifft.(SPL Interessen berücksichtigen ) Den betreibe ich tatsächlich gerne. Nicht weil ich es müsste, sondern weil es mir Spaß macht.
Edit.
Und natürlich weil ich es richtig  finde.
« Letzte Änderung: 28.12.2017 | 20:06 von Issi »