Autor Thema: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen  (Gelesen 44823 mal)

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Offline Rhylthar

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #175 am: 8.01.2018 | 06:46 »
Zu den Romanen:
Kann es sein, dass es auch deswegen keinen Markt dafür gibt, weil es nicht wichtig ist für die Geschichten?

Ist es wichtig, dass Talon (Shadowrun) homosexuell ist?
Ist es wichtig, dass Peter Grant (Urban Fantasy, Ben Aaranovitch) Farbiger ist und (in einem Roman) ein Kollege mit einem Mann verheiratet?

Nur auf die Schnelle, weil gleich zur Arbeit. Mir sind noch mehr Fantasy-Romane eingefallen, in denen dies wie selbstverständlich eingebaut wurde, es aber nicht im Vordergrund der Geschichte steht.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #176 am: 8.01.2018 | 07:08 »


Nur auf die Schnelle, weil gleich zur Arbeit. Mir sind noch mehr Fantasy-Romane eingefallen, in denen dies wie selbstverständlich eingebaut wurde, es aber nicht im Vordergrund der Geschichte steht.

aber genau das wollte doch der Aufruf? ich verstehe nicht warum sich hier alle so aufregen. Jemand schlägt etwas vor dann kann man es mitnehmen oder lassen. Meine impliziten Aufrufe DnD auch mal eher narrativ zu spielen werden ja auch einfach ignoriert da es nicht auf Gefallen stößt. Hier ist das anders und das liegt daran das der Aufruf Identitäten bedroht . Die der User und die der Settings bzw die impliziten Vorstellungen der Mehrheit hier wie der Gros von Settings inkl Bewohner auszusehen zu hat...
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Offline Rhylthar

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #177 am: 8.01.2018 | 07:19 »
Warum dann die explizite Aufforderung nach "mehr"?
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline KhornedBeef

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #178 am: 8.01.2018 | 07:20 »
aber genau das wollte doch der Aufruf? ich verstehe nicht warum sich hier alle so aufregen. Jemand schlägt etwas vor dann kann man es mitnehmen oder lassen. Meine impliziten Aufrufe DnD auch mal eher narrativ zu spielen werden ja auch einfach ignoriert da es nicht auf Gefallen stößt. Hier ist das anders und das liegt daran das der Aufruf Identitäten bedroht . Die der User und die der Settings bzw die impliziten Vorstellungen der Mehrheit hier wie der Gros von Settings inkl Bewohner auszusehen zu hat...


Es ging eben nicht um DnD sondern um...gesellschaftswandel? Sozusagen .
Und es ging eben gerade darum dass es im Kopf mindestens eines Spielers ganz präsent sein und im Vordergrund stehen soll,  aldo gerade nicht wie in der zitieren Situation  ;)

Edit:  Wort verschluckt
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 07:25 von KhornedBeef »
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #179 am: 8.01.2018 | 07:39 »


Es ging eben nicht um DnD sondern um...gesellschaftswandel? Sozusagen .
Und es ging eben gerade darum dass es im Kopf mindestens eines Spielers ganz präsent sein und im Vordergrund stehen soll,  aldo gerade nicht wie in der zitieren Situation  ;)

Edit:  Wort verschluckt

das du in einem textlastigen forum auf mein argument extra ein gif einbaust das zudem vernichtungsphantasien bemüht zeigt mir das ich mit dem Identitätsbedrohungsargument jedenfalls bei dir moeglicherweise gar nicht so falsch liege  :D


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Swafnir

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #180 am: 8.01.2018 | 08:32 »
Ich muss sagen, gerade bei Homosexualität ist die Chance noch sehr groß, dass die Mitspieler witzeln und gackern. Da wird ein Charakter schnell als "Tunte" abgetan. Ebenso ist es aber auch bei weiblichen NSCs, die gerne als "Schlampen" abgestempelt werden.

Ich hatte mal den Fall, dass ich unseren SL im Vertrauen darauf hingewiesen habe, dass mein Charakter lesbisch ist. Das hab ich zum einen getan, weil ich nicht wollte dass es im Mittelpunkt steht (genau so hab ich ihm das auch gesagt) und zum anderen weil es in dem Spiel Megaattribute gibt und der SL gerne mal in die Entscheidung der SCs eingegriffen hat ("Der verführt dich jetzt!").

Und das Ende vom Lied war, dass das bereits in der ersten Sitzung thematisiert und in den Mittelpunkt gezerrt wurde  :q 

Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #181 am: 8.01.2018 | 08:56 »
An alle, die hier schreiben: „Das gibt’s doch schon genug, was sollen die Forderungen nach mehr?‘

Es ist schön, dass ihr Beispiele kennt, wo das schon so ist. Müssten über das „Genug“ aber nicht eher diejenigen entscheiden, die sich unterrepräsentiert fühlen und nicht diejenigen, die es gar nicht betrifft? Für die einen geht es halt um gleichberechtigtes Gesehenwerden. Und ob sich jemand gleichberechtigt fühlt, kann  man doch nur selbst beurteilen oder nicht? Und wie gesagt, wen das Thema (Homosexualität) nicht interessiert, wählt halt aus dem großen Fundus an verfügbaren Produkten die aus, wo es nicht auftaucht. Und wenn er nen guten Tag hat und mal was für die Akzeptanz Homosexueller tun möchte, lässt er nen schwulen Wirt in seinem nächsten Abenteuer auf ner Con auftauchen, der keinem Klischee entspricht. Muss er aber nicht. Es geht darum, mehr Akzeptanz durch ein „Sowohl als auch“ zu schaffen. Es geht mir nicht darum, jemandem seine Durchschnittlichkeit (ich verwende hier mal extra nicht den Begriff Normalität) wegzunehmen.
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 09:00 von Aendymion »

Offline KhornedBeef

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #182 am: 8.01.2018 | 08:58 »
das du in einem textlastigen forum auf mein argument extra ein gif einbaust das zudem vernichtungsphantasien bemüht zeigt mir das ich mit dem Identitätsbedrohungsargument jedenfalls bei dir moeglicherweise gar nicht so falsch liege  :D
He, ich hab mit den ad hominem - Sachen nicht angefangen...  *
Das Bild ist ein Mem, aber nicht gerade sehr bekannt, ist vielleicht unpassend. Deswegen muss sich jetzt aber niemand entmutigen lassen.

*ad hominem - gegen den Menschen (hinter dem Argument). In rationaler Diskussion unzulässig. Hier vollzogen durch Behauptung, dass Widerspruch nicht aus sachlicher Überzeugung, sondern bedrohter Identität (Implikation: unreflektiertes Zurückbeißen) entstand.

Edit: Hoppla, "Mem" muss es heißen
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Offline KhornedBeef

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #183 am: 8.01.2018 | 09:02 »
An alle, die hier schreiben: „Das gibt’s doch schon genug, was sollen die Forderungen nach mehr?‘

Es ist schön, dass ihr Beispiele kennt, wo das schon so ist. Müssten über das „Genug“ aber nicht eher diejenigen entscheiden, die sich unterrepräsentiert fühlen und nicht diejenigen, die es gar nicht betrifft? Für die einen geht es halt um gleichberechtigtes Gesehenwerden. Und ob sich jemand gleichberechtigt fühlt, kann  man doch nur selbst beurteilen oder nicht? Und wie gesagt, wen das Thema (Homosexualität) nicht interessiert, wählt halt aus dem großen Fundus an verfügbaren Produkten die aus, wo es nicht auftaucht. Es geht darum, mehr Akzeptanz durch ein „Sowohl als auch“ zu schaffen. Es geht mir nicht darum, jemandem seine Durchschnittlichkeit (ich verwende hier mal extra nicht den Begriff Normalität) wegzunehmen.
Nein, "entscheiden" müssen die das für andere nicht. Diskurs wäre nett.
Hm, "Durchschnittlichkeit", das ist irgendwie nicht das richtige Wort. Im Durchschnitt sind wir doch alle Halbfrauen und Halbmänner?

Sorry für den Doppelpost.
Also unterm Strich kann man darüber reden, wie man den Anteil nicht-traditioneller Geschlechter/Gender an Rollenspielen sieht; was für ein Zugewinn möglich ist, wenn man das thematisiert; Was best practices sind, um das in einer Runde zu etablieren, gerade wenn diese sonst nicht regelmäßig offen solche Themen bespricht. Das hat alles eine andere Anmutung als hereinzuplatzen "Das ist besser, macht das mal". Zum Thema Tanelorn und Politik wurde genug gesagt glaube ich. Das sich jetzt schon Leute komplett eine Forumspause gönnen, ist halt symptomatisch.
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 09:16 von KhornedBeef »
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Swafnir

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #184 am: 8.01.2018 | 09:14 »
Ja, absolut!  :d

Dann hört euch mal die Pen&Podcast Folge dazu an:
https://penandpodcast.de/episodes/pen-podcast-s01e08-crossing-genders-geschlechtertausch-im-rollenspiel/

Da könnte man meinen als Crossgender Player muss mindestens pervers sein. Die Aussage dass "sowas in unserer Runde verboten ist" macht mich weiterhin fassungslos  :q

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #185 am: 8.01.2018 | 09:17 »
Warum dann die explizite Aufforderung nach "mehr"?

selbst dann ist es doch kein aufschrei wert?

"bitte mehr LGTB wagen" - mögliche abschlaegige Antworten : Nein oder gar keine Reaktion. Anstattdessen in kürzester Zeit ein sechs Seiten Thread voller Verve und Grundsaetzlichem..
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 09:19 von Pixellance »
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Offline KhornedBeef

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #186 am: 8.01.2018 | 09:20 »
Dann hört euch mal die Pen&Podcast Folge dazu an:
https://penandpodcast.de/episodes/pen-podcast-s01e08-crossing-genders-geschlechtertausch-im-rollenspiel/

Da könnte man meinen als Crossgender Player muss mindestens pervers sein. Die Aussage dass "sowas in unserer Runde verboten ist" macht mich weiterhin fassungslos  :q
Ich habe die Folge nicht gehört, kenne aber ein paar andere. Die haben nicht dieselbe Debatte im Hintergrund wie das Tanelorn, die haben einfach gespielt wie es ihnen Spaß macht und geben daraus heraus ihren Senf zu Fragen, die eben teilweise aus der größeren Community kommen. Das kommt manchmal dünkelhaft rüber, was schade ist. Aber wenn ich rein aus meiner beschränkten Erfahrung sage "Ich will das nicht, das hat zu oft gestört" ist das ja eher nachvollziehbar. Schilder doch mal knapp, was die sagen und was dich stört.

selbst dann ist es doch kein aufschrei wert?

"bitte mehr LGTB wagen" - mögliche abschlaegige Antworten : Nein oder gar keine Reaktion. Anstattdessen in kürzester Zeit ein sechs Seiten Thread voller Verve und Grundsaetzlichem..
Wie ich oben schon schrieb: So ist es halt mit Politik. Hättest du geschrieben "Nehmt doch mal mehr Hornspäne für Eure Petunienbeete!" hätte es auch keinen interessiert.
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 09:22 von KhornedBeef »
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #187 am: 8.01.2018 | 09:28 »
Ich habe die Folge nicht gehört, kenne aber ein paar andere. Die haben nicht dieselbe Debatte im Hintergrund wie das Tanelorn, die haben einfach gespielt wie es ihnen Spaß macht und geben daraus heraus ihren Senf zu Fragen, die eben teilweise aus der größeren Community kommen. Das kommt manchmal dünkelhaft rüber, was schade ist. Aber wenn ich rein aus meiner beschränkten Erfahrung sage "Ich will das nicht, das hat zu oft gestört" ist das ja eher nachvollziehbar. Schilder doch mal knapp, was die sagen und was dich stört.
Wie ich oben schon schrieb: So ist es halt mit Politik. Hättest du geschrieben "Nehmt doch mal mehr Hornspäne für Eure Petunienbeete!" hätte es auch keinen interessiert.

Das musste schon selbst hören. Ist ne Weile her dass ich das gehört habe und ich mache seitdem einen Bogen um den Podcast. Bei mir kam es damals so an, dass sie der Meinung sind, dass nur irgendwelche sabbernden Notgeilen crossgender spielen würden. Ich hab mich über sowas mehrfach geärgert, dann ausgeschaltet und ihnen hier in ihren Thread eine Beschwerde geschrieben. Danach hab ich noch das Game Of Casts gehört - wegen den anderen Teilnehmern.

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #188 am: 8.01.2018 | 09:33 »
Das musste schon selbst hören. Ist ne Weile her dass ich das gehört habe und ich mache seitdem einen Bogen um den Podcast. Bei mir kam es damals so an, dass sie der Meinung sind, dass nur irgendwelche sabbernden Notgeilen crossgender spielen würden. Ich hab mich über sowas mehrfach geärgert, dann ausgeschaltet und ihnen hier in ihren Thread eine Beschwerde geschrieben. Danach hab ich noch das Game Of Casts gehört - wegen den anderen Teilnehmern.
Ja, hm, das ist doof. An deiner Stelle hätte ich vermutlich ähnlich reagiert. Mit Abstand kann ich aber sagen: Vielleicht kennen die das echt nur so von anderen Leuten? Gut jedenfalls, dass du Feedback gegeben hast.
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Offline Boba Fett

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #189 am: 8.01.2018 | 09:35 »
Die Aussage dass "sowas in unserer Runde verboten ist" macht mich weiterhin fassungslos...

Ich frage mich, warum...?
Ich nehme ein schlechtes Beispiel: "Sex" (egal zwischen wem, warum oder was auch immer)
Da gibt es eine sehr schöne Regel: Erlaubt ist, was gefällt.
Dementsprechend ist dort alles, bei dem sich jemand unwohl fühlt nicht erlaubt, respektive verboten.

Kann bzw. sollte das nicht auch fürs Rollenspiel gelten?

Generell gilt beim Rollenspiel ein Konsens, also ein stetig verhandelter Kompromiß, der definiert, was Inhalt des Rollenspiels sein soll, darf und was nicht Content sein sollte, darf.
Wenn eine Gruppe beschließt, das Inhalte bei denen jemand sich (geäußert hat, dass man sich) unwohl fühlt, tabu sind, dann macht Dich das also fassungslos.
Ich würde hingegen sagen:
Wenn ein Mitspieler (SpL oder S) etwas, von dem vorher explizit abgesprochen wurde, dass es jemand explizit nicht im Rollenspielcontent haben möchte, bewußt doch zum Spielinhalt macht, dann nennt man das Harassment.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #190 am: 8.01.2018 | 09:38 »
Ich frage mich, warum...?
Ich nehme ein schlechtes Beispiel: "Sex" (egal zwischen wem, warum oder was auch immer)
Da gibt es eine sehr schöne Regel: Erlaubt ist, was gefällt.
Dementsprechend ist dort alles, bei dem sich jemand unwohl fühlt nicht erlaubt, respektive verboten.

Kann bzw. sollte das nicht auch fürs Rollenspiel gelten?

Generell gilt beim Rollenspiel ein Konsens, also ein stetig verhandelter Kompromiß, der definiert, was Inhalt des Rollenspiels sein soll, darf und was nicht Content sein sollte, darf.
Wenn eine Gruppe beschließt, das Inhalte bei denen jemand sich (geäußert hat, dass man sich) unwohl fühlt, tabu sind, dann macht Dich das also fassungslos.
Ich würde hingegen sagen:
Wenn ein Mitspieler (SpL oder S) etwas, von dem vorher explizit abgesprochen wurde, dass es jemand explizit nicht im Rollenspielcontent haben möchte, bewußt doch zum Spielinhalt macht, dann nennt man das Harassment.
Ist eigentlich ein gutes Beispiel, aer aufgestoßen war ja wohl auch die Wertung gegenüber anderen Spielern.

"Nur Missi ist geil..." geht ok
"...alles andere ist pervers und krank"    :q
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #191 am: 8.01.2018 | 09:39 »
Ich muss sagen, gerade bei Homosexualität ist die Chance noch sehr groß, dass die Mitspieler witzeln und gackern. Da wird ein Charakter schnell als "Tunte" abgetan. Ebenso ist es aber auch bei weiblichen NSCs, die gerne als "Schlampen" abgestempelt werden.

Ja, gut. Ein Mindestmaß an Reife sollte bei den Spielern, die mit solchen Details konfrontiert werden, schon vorhanden sein.

Ich hatte mal den Fall, dass ich unseren SL im Vertrauen darauf hingewiesen habe, dass mein Charakter lesbisch ist. Das hab ich zum einen getan, weil ich nicht wollte dass es im Mittelpunkt steht (genau so hab ich ihm das auch gesagt) und zum anderen weil es in dem Spiel Megaattribute gibt und der SL gerne mal in die Entscheidung der SCs eingegriffen hat ("Der verführt dich jetzt!").

Und das Ende vom Lied war, dass das bereits in der ersten Sitzung thematisiert und in den Mittelpunkt gezerrt wurde  :q

In dem Fall hätte ich wohl keine zweite Sitzung mehr mitgespielt.
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Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #192 am: 8.01.2018 | 09:44 »
Ist eigentlich ein gutes Beispiel, aber aufgestoßen war ja wohl auch die Wertung gegenüber anderen Spielern.
Ich nehme eigentlich keine Wertung wahr.
Und genauso gut könnte hypothetisch man von den "mehr Crossgender-content" Verfechtern den Vorwurf des "Ablehner sind alles Diskriminierer" machen (was ich nicht ! mache).
Will sagen: Es läßt sich immer gut eine Opfer/Täter Rolle konstruieren... (und ich finde es gut, dass ich hier eben keine wahrnehme)

"Ich fühle mich unwohl mit <Spielinhalt> und möche es nicht im Rollenspiel haben." ist wertfrei.
Ich denke, man sollte das respektieren und würde auch nicht auf einer Begründung bestehen.
Wie man mit so einem Wunsch umgeht, das muß jede Gruppe für sich bestimmen.
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 09:52 von Boba Fett »
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Offline KhornedBeef

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #193 am: 8.01.2018 | 09:50 »
Ich nehme eigentlich keine Wertung wahr.
"Ich fühle mich unwohl mit <Spielinhalt> und möche es nicht im Rollenspiel haben." ist wertfrei.
Ich denke, man sollte das respektieren und würde auch nicht auf einer Begründung bestehen.
Nö, das sehe ich auch so. Eine gruppenweite XCard quasi.
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #194 am: 8.01.2018 | 09:51 »
Die wilden „Waldmenschen“ bei DSA,
oder als Sklavenhalter Granden, Heerführer in der Zivilisation?

Zitat
asiatisch aussehende Ninjas,
der mighty whitey Ninja (in 2 Wochen machen wir sie zum Ninja Mr Bond) ist soviel besser?
Aber was spricht gegen kulturell passende Varianten?


Zitat
Der tuntige schwule Mann, die männliche und wenig weibliche lesbische Frau.
https://www.youtube.com/watch?v=Lb6hCuvQO0w&list=PLOpOmPhqXz__sr5pzmmWU4F9TC7qL7rdV

Schon mal was von Blue Rose gehört, von den Sword and Soreress Anthologien, Heralds of Valdemar...
Zitat
Splittermond, in dem Vertreter verschiedener Völker wie Elfen, Gnome, etc. auch in menschlich dominierten Regionen Grafen, Barone oder Stadträte sind (und nicht nur die Exoten).
und umgekehrt?

Zitat
- Eine Spielwelt, in der ein Königreich mit Schwarzen Menschen mal keine „animistisches Stammesgesellschaft“, sondern ein feudalistisches Königreich mit ausgeprägtem Rittertum ist
whitefacing ?

Zitat
- Ein Wissenschaftler bei Shadowrun, der aufgrund seiner revolutionären Forschung zur Nanotech in der Presse ist, dessen Transsexualität aber schlicht unerwähnt bleibt
Warum sollte sie in einem Cyberpunksetting erwähnt werden?

Zitat
- Spielt mal einen Charakter mit anderem Geschlecht, Hautfarbe
done und?

Zitat
. Lasst LGBT-NSCs in Abenteuern auftauchen und stellt nicht ihre sexuelle Orientierung in den Vordergrund.
Warum?
Beim EWS 3.0 (bisher Version 3.0 alpha 8) versuche ich das Durchbrechen von Stereotypen zu fördern, indem explizit die Hautfarbe auf dem Charakterblatt erwähnt wird
ich habe Teint geschrieben
das klassische Fantasy Setting:
Die Orks sind dunkelhäutige Primitivlinge und gewaltbereit (das ist das Klische über dunkelhäutige Menschen)
nicht unbedingt


Zitat
Elfen sind im wesentlich  weiß schön in der Regel blond und blauäugig sogar Menschen in allem Überlegen
nö, odnd, ADnD,  DSA, Glorantha(Pflanzen)....
 
Zitat
in DSA sind die Aventurischen Muslime mehr oder weniger alle Terroristen.
seit wann?

« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 09:53 von Lichtschwerttänzer »
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #195 am: 8.01.2018 | 09:55 »
Ich frage mich, warum...?
Ich nehme ein schlechtes Beispiel: "Sex" (egal zwischen wem, warum oder was auch immer)
Da gibt es eine sehr schöne Regel: Erlaubt ist, was gefällt.
Dementsprechend ist dort alles, bei dem sich jemand unwohl fühlt nicht erlaubt, respektive verboten.

Kann bzw. sollte das nicht auch fürs Rollenspiel gelten?

Generell gilt beim Rollenspiel ein Konsens, also ein stetig verhandelter Kompromiß, der definiert, was Inhalt des Rollenspiels sein soll, darf und was nicht Content sein sollte, darf.
Wenn eine Gruppe beschließt, das Inhalte bei denen jemand sich (geäußert hat, dass man sich) unwohl fühlt, tabu sind, dann macht Dich das also fassungslos.
Ich würde hingegen sagen:
Wenn ein Mitspieler (SpL oder S) etwas, von dem vorher explizit abgesprochen wurde, dass es jemand explizit nicht im Rollenspielcontent haben möchte, bewußt doch zum Spielinhalt macht, dann nennt man das Harassment.

Der wesentliche Unterschied ist, dass das Verbot von Crossgender-Spiel auf Vorurteile hin deutet, die in der Praxis nicht haltbar sind. Nach deiner Argumentation kannst du natürlich Spielern verbieten, Schwarze, Türken oder Juden zu spielen, wenn's dich stört. Auch da gilt: klar, die Gruppe darf das so entscheiden. Und als Außenstehender wie auch als Betroffener darf man da eine Meinung zu haben.
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Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #196 am: 8.01.2018 | 09:59 »
Wie gesagt, wenn man jetzt zu 100% nur Vollspaten hatte, die Crossgender für dumme Witze nutzen und nicht ernst nehmen, dann verbietest du das eben irgendwann, weil es keinem Spaß macht. Ganz ohne Vorurteil.
Aber natürlich könnte man auch ein bigotter Blödmann sein und dass nur vorschieben, aber das weißt du halt nicht.
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Offline Boba Fett

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #197 am: 8.01.2018 | 10:00 »
Der wesentliche Unterschied ist, dass das Verbot von Crossgender-Spiel auf Vorurteile hin deutet, die in der Praxis nicht haltbar sind.

Nein, das stimmt nicht. Das ist eine negative Wertung spekulierend über die Motive desjenigen, der das ablehnt.
Du weißt aber nicht, WARUM er das macht.

Und mal ganz ehrlich: Wenn hier jetzt irgendjemand sagen würde, dass der Wunsch "keinen expliziten sexuellen Content in meinem Rollenspiel" oder etwas anderes ähnliches,
dann würden jetzt alle argumentativ beispringen und sagen "natürlich muß so ein Wunsch respektiert werden". Sind sexuelle Handlungen unnormal? Wenn ja, würden wir aussterben!
Wenn jetzt aber jemand sagt "ich möchte in meinem Freizeitspiel nicht, dass irgendwelche Gender eine Rolle spielen, weil ich mich in diesem Teil meiner Freizeit da einfach nicht mit befassen möchte"
wird er zum perversen Arschloch. Na danke!

Auch da gilt: klar, die Gruppe darf das so entscheiden. Und als Außenstehender wie auch als Betroffener darf man da eine Meinung zu haben.

Jeder hat immer irgend eine Meinung zu allem wahrgenommenen. Wertung geschieht immer und automatisch. Das ist menschlich.
Was mit der Wertung und Meinung gemacht wird, und ob man sich davon verleiten läßt, den jenigen wegen dieser Wertung anders zu behandeln, als wenn man das bewertete nicht wahrgenommen hat,
das macht den vorurteilsfreien Menschen aus.
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 10:11 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Crimson King

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #198 am: 8.01.2018 | 10:04 »
Nein, das stimmt nicht. Das ist eine negative Wertung spekulierend über die Motive desjenigen, der das ablehnt.
Du weißt aber nicht, WARUM er das macht.

Deshalb schrieb ich "hin deutet".

Nur um das klar zu stellen: ich gehe mit dir, wenn du sagst, Sachen, die einen Mitspieler erheblich in seinem Spielspaß beeinträchtigen, sollten in der Spielrunde nicht thematisiert werden, und diese Dinge explizit anzuspielen, ist arschig. Dass man nicht über die Motive der Ablehnung reden kann und grundsätzlich still schweigend jede auf irgendeiner Empfindsamkeit eines anderen aufbauende Einschränkung fressen soll, kann ich dagegen nicht mal ansatzweise unterschreiben.


Was mit der Wertung und Meinung gemacht wird, und ob man sich davon verleiten läßt, den jenigen wegen dieser Wertung anders zu behandeln, als wenn man das bewertete nicht wahrgenommen hat,
das macht den vorurteilsfreien Menschen aus.

Es gibt keinen vorurteilsfreien Menschen.
« Letzte Änderung: 8.01.2018 | 10:15 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Aendymion

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Re: Antidiskrimierung und Diversität in Rollenspielen
« Antwort #199 am: 8.01.2018 | 10:12 »
Was mich bei dieser ganzen Diskussion so stört, ist die Tatsache, dass hier immer wieder eine Tatsachenumkehr vorgenommen wird: Nicht weiß, heterosexuelle Männer wurden und werden in unserer Gesellschaft diskriminiert. Und nein, für mich ist es keine Diskriminierung ebendieser Bevölkerungsgruppe, wenn ein Schwuler oder eine Frau bevorzugt wird oder Illustrationen von heterosexuellen Pärchen seltener in einem Regelwerk auftauchen als die von gleichgeschlechtlichen Paaren. Wie gesagt, das ist eine für mich gültige Definition, aber um jemanden zu diskriminieren, muss der Diskriminierende in einer privilegierteren, machtvolleren Position sein als derjenige, der sich diskriminiert fühlt.

Was das Thema "Crossgender"-Spielen angeht wird ja die ganze Zeit die Argumentation vorgebracht, es könnte jemandem unangenehm sein und deshalb muss man sich nicht rechtfertigen, wenn man es generell verbietet. Ja klar, wenn ihr das in euren Runden so einstimmig besprecht und davon ausgehen könnt, dass niemand unter euch sich eventuell einfach nur nicht zu widersprechen traut, ist das doch völlig ok. Wenn ich aber nen Podcast mache, den Leute mit Diskriminierungserfahrung hören oder in ein Forum schreibe, dann hat man aus meiner Sicht durchaus die Verantwortung, mal kurz anzuerkennen, dass das verletzend sein kann.