Autor Thema: Artikel zu Diversität in Rollenspielen  (Gelesen 16160 mal)

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Offline Maarzan

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #150 am: 14.01.2018 | 14:53 »
Ich würde daher eine weitere Zielgruppe zu den von Maarzan aufgeführten hinzufügen:

4) Menschen, die aktiv etwas tun wollen gegen die Aufrechterhaltung von Stereotypen, Klischees und Vorurteilen gegenüber Benachteiligten. Und folgt man der o.g. Argumentation, kann auch bereits eine SL innerhalb einer Spielerrunde zuhause Einfluss darauf nehmen, dass "implicit associations" nicht bestätigt und dadurch weiter verbreitet werden. Man fügt seinem "unbewussten Kreativitätspool", aus dem unser Hirn automatisch Urteile über Dinge, die wir wahrnehmen, bildet, ein paar Aspekte hinzu.

Die können keine "Zielgruppe" mehr sein, denn die wären ja bereits überzeugt ... preaching to the choir, mit reichhaltigen Möglichkeiten sowohl aus bestehendem Material wie auch insbesondere aus eigener Kreativität in ihrem Kreis zu schöpfen.
Da wäre höchstens die Frage wie und wo man die bestehenden Produkte oder auch Runden dann am besten finden könnte, z.B. die Frage nach eine Datensammlung mit zielgruppenspezifischen Werken oder lokalen Gruppen mit Interesse. Aber die müsste man dann primär innerhalb der Szene stellen.

Oder es gibt da doch noch ein paar Unüberzeugte und damit würde es wieder irgendwo in Fall 1-3 fallen.



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Offline Aendymion

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #151 am: 14.01.2018 | 14:59 »
Bitte nicht falsch verstehen, aber...

Ich frage mich eher, ob man diese "gesellschaftspolitische" Energie unbedingt in ein individualistisches, privates Hobby wie RPG schießen muss. Ein Hobby, das von Eskapismus, Spaß, (Spiel-)Freundschaften lebt und wo nur die eigene Fantasie die Grenze setzt

Ist irgendwie das falsche Feld. Solche Debatten sind eher was für die "echte" Welt, die Straße, die Welt da draußen
Aber mir ist schon bewusst, dass es "einfacher" is sich das harmlose Freizeit-Eskapisten-Hobby RPG rauszusuchen als die Debatte dort zu führen, wo es wirklich not tut

Deshalb habe ich ja gerade eben versucht darzustellen, dass es EIN mögliches Feld sein KANN, um sich aktiv zu betätigen. Wenn für dich Rollenspiel eben nicht der Ort für sowas ist, dann lass es doch einfach. Dein Spielspaß wird doch nicht dadurch getrübt, wenn andere meinen, ihre "gesellschaftspolitische Energie" ins Rollenspiel einfließen zu lassen. Kaufe und spiele keine Spiele, die eine solche Agenda propagieren. Es gibt ja genug Alternativen. Und die "Gefahr", dass Rollenspiel in naher Zukunft ein mit politischen Forderungen durchzogenes Hobby wird, sehe ich ehrlich gesagt nicht.

Was mich stört, ist das, was Cruschtschow schreibt:

Die Fragen hören da nicht auf. Ergänze solche Dinge wie: Ist Einsatz für die Sache anderer denn tatsächlich der Angriff auf meine Sache, den ich wahrnehme? Vieler dieser Dinge sind ja kein Nullsummenspiel. Nur weil ich plötzlich schwarze Menschen in meinem Spiel drin habe, sind nicht alle weißen weg. Nur weil Frauen Schwerter schwingen, dürfen Männer nur noch in knapper Kleidung auf Tischen tanzen oder Bierkrüge umher tragen. ;)

Es geht doch nicht um "Alles-oder-nichts". Nicht um "Euer Rollenspiel muss von jetzt an immer politisch sein! Schließlich habt ihr eine Verantwortung für diese Gesellschaft! Wenn nicht in jedem Abenteuer mindestens eine Schwarze Transsexuelle auftaucht, seid ihr keine guten Rollenspieler mehr!"

Offline Chruschtschow

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #152 am: 14.01.2018 | 15:05 »
@  Chruschtschow: Ich finde die Bezüge zwischen meinem und deinem Beitrag nicht.
Kannst du sie erklären?

Ich verstehe dich so, dass du die Übertreibung kritisierst. Ich sage, dass es oft aber auch nicht ohne geht. Freundliches Fragen wird halt auch oft nicht gehört.

Und zu Die Frage, ob der Einsatz für die eigene Sache, der Kampf für und das Durchsetzen der eigenen Rechte besser oder schlechter gelingt, wenn er gegen Personen und Gruppen (und nicht bloß gegen Strukturen, ...), ist mMn ne ganz wichtige. sage ich, dass da oft auch eine Frage der Wahrnehmung hinter steht. Dass ein bestimmter Kampf für etwas gegen eine andere Gruppe gerichtet ist, ist oft nicht der Fall. Da kommt der freundliche Hinweis, die freundliche Nachfrage von der einen Seite und auf der anderen wird das je nach Position zur Wagenburg des Patriarchats oder zum Untergang des Abendlandes hochgejubelt. Dabei war es eigentlich nur ein kleines "Ich möchte auch mitspielen." ;)
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Offline nobody@home

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #153 am: 14.01.2018 | 15:07 »
Offen gestanden, geht mir die ganze Politisierung des Themas ein wenig am A...llerwertesten vorbei (und stellt sich mir nebenbei auch die Frage, wie viele Poster mit frühkindlichen Schultraumata wir hier eigentlich haben, wenn der Gedanke an "Erziehung" immer gleich mit solchem Argwohn beäugt wird ~;D). Aus meiner Sicht ist der rein praktische Vorteil von mehr Diversität im Spiel erst mal einfach das dazugehörige Mehr an Abwechslungspotential -- eine besondere gesellschaftspolitische Agenda muß ich damit genausowenig verfolgen, wie ein "bastelt euch für diese Kampagne bitte durchgehend europäisch-männliche Charaktere, die passen am besten" im Umkehrschluß zwangsläufig impliziert, daß ich heimlich für das weiße Patriarchat Werbung machen will.

Offline Chruschtschow

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #154 am: 14.01.2018 | 15:10 »
Was mich stört, ist das, was Cruschtschow schreibt:
[...]
Es geht doch nicht um "Alles-oder-nichts". Nicht um "Euer Rollenspiel muss von jetzt an immer politisch sein! Schließlich habt ihr eine Verantwortung für diese Gesellschaft! Wenn nicht in jedem Abenteuer mindestens eine Schwarze Transsexuelle auftaucht, seid ihr keine guten Rollenspieler mehr!"

Dir ist aber schon klar, dass ich genau das gleiche gesagt habe, dass eben die Bereicherung des Rollenspiels um einen Aspekt nicht plötzlich das Unterbuttern der bisherigen bedeutet? Es ist eben kein Nullsummenspiel. Das wollte ich damit illustrieren. Wenn ich eben die schwertschwingenden Damen reinnehme, müssen die schwertschwingenden Herren eben NICHT verschwinden. Hm, ironische Überspitzung im Internet? Nicht gut ... Muss ich mir selber ankreiden.
« Letzte Änderung: 14.01.2018 | 15:14 von Chruschtschow »
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Offline Aendymion

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #155 am: 14.01.2018 | 15:22 »
Dir ist aber schon klar, dass ich genau das gleiche gesagt habe, dass eben die Bereicherung des Rollenspiels um einen Aspekt nicht plötzlich das Unterbuttern der bisherigen bedeutet? Es ist eben kein Nullsummenspiel. Das wollte ich damit illustrieren. Wenn ich eben die schwertschwingenden Damen reinnehme, müssen die schwertschwingenden Herren eben NICHT verschwinden. Hm, ironische Überspitzung im Internet? Nicht gut ... Muss ich mir selber ankreiden.

Oh sorry, das sollte nicht so klingen, dass mich dein Beitrag stört! War missverständlich formuliert. Wollte eigentlich aufzeigen, dass uns dasselbe stört :)

Offline Maarzan

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #156 am: 14.01.2018 | 15:24 »
... Aus meiner Sicht ist der rein praktische Vorteil von mehr Diversität im Spiel erst mal einfach das dazugehörige Mehr an Abwechslungspotential -- ...

Das wäre mein persönlicher Punkt4 für Diversität, aber der will so gar nicht zum Ton des bisherigen Appells passen - eher zu Hartwurst und "Realismus"... - und habe ich deshalb mal außen vor gelassen.
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Offline Chruschtschow

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #157 am: 14.01.2018 | 15:27 »
Oh sorry, das sollte nicht so klingen, dass mich dein Beitrag stört! War missverständlich formuliert. Wollte eigentlich aufzeigen, dass uns dasselbe stört :)

Ah, ok. Jetzt habe ich es auch geschnallt. :d
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Offline Issi

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #158 am: 14.01.2018 | 15:28 »
Dir ist aber schon klar, dass ich genau das gleiche gesagt habe, dass eben die Bereicherung des Rollenspiels um einen Aspekt nicht plötzlich das Unterbuttern der bisherigen bedeutet? Es ist kein Nullsummenspiel. Wenn ich eben die schwertschwingenden Damen reinnehme, müssen die schwertschwingenden Herren eben NICHT verschwinden. Hm, ironische Überspitzung im Internet? Nicht gut ...
Sehe ich auch so. -Klischees sind mMn. auch nicht perse "böse." Es gibt sie halt. Es gab sie schon immer.
Und sie können sehr gut parallel zu Antiklischees existieren.

Eine Abenteuer -Gruppe kann auch ein bunter  Mix aus "Klassikern" und "Klischeebrechern" sein.
Die Welt ist bunt. Rollenspiel auch. Alles andere wäre ja auch fade.  :)
(Sofern die Gruppe Lust dazu hat  ;) )


Viele Klischees sind schon als Archetypen in Sagen und Märchen zu finden- Der starke tapfere Held zum Beispiel. Oder die schöne Prinzessin.
Man kann auch mit Klischees spielen.
Man  kann sie voll erfüllen-  Der coole Held aus dem Kino, der die schöne Prinzessin befreit.
Man kann sie aber auch karikieren.- z.B. durch Übertreibung- Der Krieger kann vor lauter Muskeln kaum noch laufen. (Und er hat jede Menge Prinzessinen)
Oder durch Klischee brechen- der Krieger ist sehr schmal und schmächtig. Oder aber eine Kriegerin wie Xena, die man nie mit Kleid sieht und die  ihre männlichen Gegner in die Tasche steckt.

Edit. Wobei ich finde, dass gerade im Rollenspiel oft die unterschiedlichsten Völker und Charakterklassen gespielt werden:  z.B. Halborks, Elfen, Gnome, Außerirrdische verschiedenster Rassen, Tiermenschen,Vampire, Werwölfe,  etc.
Ich erlebe jetzt eigentlich gerade Rollenspieler als besonders Diversitäts-freundlich.
« Letzte Änderung: 14.01.2018 | 15:58 von Issi »

trendyhanky

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #159 am: 14.01.2018 | 16:01 »
Zitat
Edit. Wobei ich finde, dass gerade im Rollenspiel oft die unterschiedlichsten Völker und Charakterklassen gespielt werden:  z.B. Halborks, Elfen, Gnome, Außerirrdische verschiedenster Rassen, Tiermenschen,Vampire, Werwölfe,  etc.
Ich erlebe jetzt eigentlich gerade Rollenspieler als besonders Diversitäts-freundlich.

Kenne mindestens einen Spieler, der in egal welchem System oder Gruppenkonstellation IMMER "den Fremden" spielt, also das, was eigentlich nicht in der Masse jeweils vorkommt

Offline Archoangel

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #160 am: 14.01.2018 | 16:44 »
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« Letzte Änderung: 14.01.2018 | 16:50 von Archoangel »
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Offline Jiyu

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #161 am: 14.01.2018 | 16:55 »
oder mit seinen Kindern zum CSD gehen

Äh ... WTF? Ich soll mit meinen 9 und 12 Jahre alten Kindern wohin gehen? Um WAS zu sehen? Fast nackte Menschen die sich befummeln, begrabschen, rumknutschen und sexuelle Handlungen nachahmen? Um dann anschließend was? 10 Jahre Psychotheraphie zu besuchen?

Das geht dann doch bitte ein wenig zu weit.

Wieso liegt hier eigentlich Stroh Wieso steht hier eigentlich ein Strohmann?  ::) Meine Güte, das ist jetzt aber echt böswillig verfälschend verkürzt zitiert. Das Original lautet wie folgt:

Wer nach einem Weg sucht, um etwas für Akzeptanz und Gleichberechtigung zu tun, kann auch gegen Rassismus auf die Straße gehen, sich in Initiativen für Lohngleichheit von Frauen und Männern engagieren oder mit seinen Kindern zum CSD gehen.

Hervorhebung von mir. Bitte schlage den Bedeutungsunterschied zwischen "kann" und "soll" selbstständig nach.

(Edit: Das Zitat aus Archoangels Beitrag in mein Zitat seines Beitrags reineditiert, die normale Zitierfunktion killt anscheinend alle Zitier-Ebenen)
« Letzte Änderung: 14.01.2018 | 17:00 von Jiyu »

Pyromancer

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #162 am: 14.01.2018 | 17:00 »
Rollenspiel als Hobby hat einen großen Vorteil: Wenn man eine Lücke sieht, etwas, was es nicht oder zu wenig gibt, oder etwas, was man selbst cool findet, dann kann man sich hinsetzen und SELBST (im Extremfall noch gemeinsam mit Gleichgesinnten) diese Lücke füllen. Die Produktionsmittel sind hier (für alle praktischen Betrachtungen) in der Hand des Proletariats. Einstiegshürde: Null. Nötige Anfangs-Investitionen: Null. Und wenn man doch ein bisschen Geld dafür will, dann macht man halt einen Kickstarter. Thema durch.

Die Leute, die sich aktiv und kreativ einbringen - und davon gibt es eine Menge - haben meinen Respekt.
Die Leute, die nur von anderen fordern, die haben ihn nicht.

Offline Archoangel

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #163 am: 14.01.2018 | 17:05 »
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Offline Bad Horse

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #164 am: 14.01.2018 | 20:42 »
Bitte unterlasst diese Off-Topic-Diskussion. Das ist eindeutig Speaker's-Corner-Material.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Luxferre

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #165 am: 14.01.2018 | 21:15 »
Der Thread entgleist doch schon seit einiger Zeit in Richtung SC.

Hilft nichts, außer schließen

Offline Suro

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #166 am: 15.01.2018 | 10:44 »
Die können keine "Zielgruppe" mehr sein, denn die wären ja bereits überzeugt ... preaching to the choir, mit reichhaltigen Möglichkeiten sowohl aus bestehendem Material wie auch insbesondere aus eigener Kreativität in ihrem Kreis zu schöpfen.
Da wäre höchstens die Frage wie und wo man die bestehenden Produkte oder auch Runden dann am besten finden könnte, z.B. die Frage nach eine Datensammlung mit zielgruppenspezifischen Werken oder lokalen Gruppen mit Interesse. Aber die müsste man dann primär innerhalb der Szene stellen.

Oder es gibt da doch noch ein paar Unüberzeugte und damit würde es wieder irgendwo in Fall 1-3 fallen.

Hm, sehe ich etwas anders: Von einer gewissen Meinung überzeugt zu sein ist etwas anderes, als sie in die Tat umzusetzen. Ich bin etwa von vielen Ansichten aus dem "Diversitätslager" überzeugt, stelle aber immer wieder fest, dass ich unterbewusst doch noch viele Vorurteile mit mir rumtrage, und wie weiter oben geschrieben, hat mich Aendymions Aufruf auf eine bestimmte Baustelle - mein "kreatives Werken" im Bereich RPG - aufmerksam gemacht, die mir jetzt als verbesserungswürdig erscheint. Außerdem besteht noch eine Kluft zwischen "Klischeebehaftetheit bei sich erkennen" und sie abbauen.

Und darum geht es mir hier auch hauptsächlich - Selbstbildung statt paternalistische Erziehung meiner Mitspieler, schon gar nicht ungefragt.

Edit: Da fehlte ein "auf".
« Letzte Änderung: 15.01.2018 | 14:38 von Suro »
Suro janai, Katsuro da!

Offline Greifenklause

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #167 am: 15.01.2018 | 10:49 »
Hm, sehe ich etwas anders: Von einer gewissen Meinung überzeugt zu sein ist etwas anderes, als sie in die Tat umzusetzen. Ich bin etwa von vielen Ansichten aus dem "Diversitätslager" überzeugt, stelle aber immer wieder fest, dass ich unterbewusst doch noch viele Vorurteile mit mir rumtrage, und wie weiter oben geschrieben, hat mich Aendymions Aufruf eine bestimmte Baustelle - mein "kreatives Werken" im Bereich RPG - aufmerksam gemacht, die mir jetzt als verbesserungswürdig erscheint. Außerdem besteht noch eine Kluft zwischen "Klischeebehaftetheit bei sich erkennen" und sie abbauen.

Und darum geht es mir hier auch hauptsächlich - Selbstbildung statt paternalistische Erziehung meiner Mitspieler, schon gar nicht ungefragt.

+1, Katsching, Kudos für Suro.
Spricht mir aus dem Herzen.
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #168 am: 15.01.2018 | 21:20 »
Oder aber eine Kriegerin wie Xena, die man nie mit Kleid sieht und die  ihre männlichen Gegner in die Tasche steckt.
https://www.youtube.com/watch?v=RWL3H9bQ7A8



“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

trendyhanky

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #169 am: 15.01.2018 | 21:23 »

Offline Maarzan

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #170 am: 15.01.2018 | 21:25 »
Hm, sehe ich etwas anders: Von einer gewissen Meinung überzeugt zu sein ist etwas anderes, als sie in die Tat umzusetzen. Ich bin etwa von vielen Ansichten aus dem "Diversitätslager" überzeugt, stelle aber immer wieder fest, dass ich unterbewusst doch noch viele Vorurteile mit mir rumtrage, und wie weiter oben geschrieben, hat mich Aendymions Aufruf auf eine bestimmte Baustelle - mein "kreatives Werken" im Bereich RPG - aufmerksam gemacht, die mir jetzt als verbesserungswürdig erscheint. Außerdem besteht noch eine Kluft zwischen "Klischeebehaftetheit bei sich erkennen" und sie abbauen.

Und darum geht es mir hier auch hauptsächlich - Selbstbildung statt paternalistische Erziehung meiner Mitspieler, schon gar nicht ungefragt.

Edit: Da fehlte ein "auf".

Guter Beitrag, das kann ich nachvollziehen:

4. Hilfestellung für noch unsichere Willige.
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Offline ArneBab

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Re: Artikel zu Diversität in Rollenspielen
« Antwort #171 am: 15.01.2018 | 21:54 »
Hm, sehe ich etwas anders: Von einer gewissen Meinung überzeugt zu sein ist etwas anderes, als sie in die Tat umzusetzen. Ich bin etwa von vielen Ansichten aus dem "Diversitätslager" überzeugt, stelle aber immer wieder fest, dass ich unterbewusst doch noch viele Vorurteile mit mir rumtrage, und wie weiter oben geschrieben, hat mich Aendymions Aufruf auf eine bestimmte Baustelle - mein "kreatives Werken" im Bereich RPG - aufmerksam gemacht, die mir jetzt als verbesserungswürdig erscheint. Außerdem besteht noch eine Kluft zwischen "Klischeebehaftetheit bei sich erkennen" und sie abbauen.
Das geht mir auch so. Ich habe durch den Aufruf etwas geschrieben, das mir gefehlt hatte: Ein Werkzeug, das mir selbst hilft, meinen Bias abzubauen. Das Ergebnis ist eine Zufallstabelle, die in etwa der wirklichen Verteilung der Sexuellen Orientierung folgt:

Wenn ihr Beziehungen und Sexualität zu einem Teil eures Spiels machen wollt, ist die reine Wahl der verbreitetsten biologischen Geschlechter vermutlich zu wenig. Um etwas Aussagekräftigeres zu erhalten, könnt ihr auch die sexuelle Orientierung angeben. Um beides dem Zufall zu überlassen, bietet sich Tabelle 2.10 an (Seite 76).

Fußnote: Näherung. In dieser Tabelle wird die Verteilung der Sexuellen Orientierung in der EU angenähert (wie 2016 von Dalia Research abgeschätzt), allerdings mit stärkerer Vielfalt (für Spiele in denen sexuelle Orientierung ein Thema sein soll): 5.6% rein homosexuelle statt etwa 3%, 66% heterosexuelle statt 80-90%, 11% asexuelle statt 1-2%.



(Quelldatei: https://bitbucket.org/ArneBab/1w6/src/16297b32bce7fe728d9dd1b73d99dee7cc15573e/Hauptdokument/ews30/ews.org#ews.org-950 )

(wobei mir jetzt, wo ich das hier schreibe, auffällt, dass bei 4-11% LGBT die Vielfalt der sexuellen Bedürfnisse der 89% nicht abgedeckt ist; sie werden alle in die Kategorie hetero gepackt -- eine realistischere Verteilung hätte streng homosexuelle in den beiden äußeren Spalten, dazu ganz unten links und rechts asexuelle, und die Vielfalt der sexuellen Orientierung von Heterosexuellen und Bisexuellen beider Geschlechter in den inneren 14 Feldern, statt nur in den inneren 4 Feldern)

[gelöscht durch Administrator]
« Letzte Änderung: 15.01.2018 | 22:24 von ArneBab »
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