Autor Thema: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?  (Gelesen 3494 mal)

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Offline Runenstahl

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #25 am: 22.01.2018 | 16:43 »
Mich motiviert z.B. wenn ich noch nichts habe und mir bewußt wird das die Gruppe in ca. 2 Stunden hier aufschlägt... ;)

Ich selbst habe (wie andere hier scheinbar auch) vor allem das Problem das ich zwar viele interessante Ideen habe aber meine Motivation in den Keller geht wenn ich dann z.B. bei D&D für die 5-10 relevanten NPC's nun Werte ausdenken möchte.

Mein Problem dabei: Ich habe den Anspruch das meine NPC's "replizierbar" sein sollen. D.H. ich verpasse denen nicht einfach Fähigkeit / Fertigkeit / Zauber XY weil es gerade paßt. Wenn man solche Charaktere dann nachrechnet fällt einem oft auf das die WEIT über dem angestrebten Powerlevel liegen. Ich setzt mir also eine Stufe (je nach System auch Punkte oder dergleichen) und versuche dann den Charakter innerhalb dieser Grenzen zu bauen. Ja nach System und Charakter (Zaubernde Klassen bei D&D !) ist sowas dann sehr Zeitintensiv und fühlt sich schnell mehr nach Arbeit als nach Spaß an.

Es gibt halt einfache Systeme (z.B. Fate oder PbtA) bei denen man tatsächlich gut damit klar kommt wenn man nur die Grundidee hat. Das bringt nicht nur Vorteile bei der Abenteuerentwicklung sondern bedeutet auch das man im Spiel selbst keine (oder nur minimalste) Pausen machen muß um die Werte von XY zu bestimmen weil die SC's einen völlig anderen Weg gewählt haben.

Dennoch spiele ich trotzdem noch gerne D&D und da fehlt mir dann auch bisweilen die Motivation. Und mit "Im letzten Moment Ausarbeiten" bin ich selbst meist im Nachhinein unzufrieden weil ich stets den Eindruck habe das es mit besserer Vorbereitung tatsächlich besser geworden wäre. Seufz...
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Offline Derjayger

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #26 am: 22.01.2018 | 17:16 »
Mein Problem dabei: Ich habe den Anspruch das meine NPC's "replizierbar" sein sollen. D.H. ich verpasse denen nicht einfach Fähigkeit / Fertigkeit / Zauber XY weil es gerade paßt. Wenn man solche Charaktere dann nachrechnet fällt einem oft auf das die WEIT über dem angestrebten Powerlevel liegen. Ich setzt mir also eine Stufe (je nach System auch Punkte oder dergleichen) und versuche dann den Charakter innerhalb dieser Grenzen zu bauen. Ja nach System und Charakter (Zaubernde Klassen bei D&D !) ist sowas dann sehr Zeitintensiv und fühlt sich schnell mehr nach Arbeit als nach Spaß an.

Ich glaube, da stellst Du Dir unnötig selbst ein Bein. Man sollte nicht vergessen: Gerade bei D&D5 ist es oft wurst, ob die NPCs stärker sind als ihr CR, weil die Gruppe nach einem Sieg in Nullkommanix wieder voll geheilt ist, als wäre nichts gewesen. Du musst also nur aufpassen, keinen versehentlichen TPK zu landen und ggf. die XP-Belohnung anzupassen (XP pro Kampf ist eh doof!).

Es gibt halt einfache Systeme (z.B. Fate oder PbtA) bei denen man tatsächlich gut damit klar kommt wenn man nur die Grundidee hat. Das bringt nicht nur Vorteile bei der Abenteuerentwicklung sondern bedeutet auch das man im Spiel selbst keine (oder nur minimalste) Pausen machen muß um die Werte von XY zu bestimmen weil die SC's einen völlig anderen Weg gewählt haben.

Genau so spiele ich seit 1-2 Jahren problemlos und mit viel Freude D&D5.
« Letzte Änderung: 22.01.2018 | 17:19 von Derjayger »
D&D 5E Quick-Combat (Mechanik, um Kämpfe erzählerisch und schnell als Group-Check abzuhandeln) -> wieder online

D&D 5E Buying Magic Items (Wie man 1. Inventar von Magiegeschäften generieren und 2. mit der Suche nach spezifischen magischen Gegenständen umgehen kann)

Offline 1of3

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #27 am: 22.01.2018 | 19:28 »
Warum versteckst du diese Frage unter "D&D5"? Ist doch ein allgemeines Rollenspielthema?

Weil das hochgradig systemabhängig ist. Meine Niederschrift für morgen ist genau diese:

Zitat
  • Swordmaiden (deceased) - Power: "Battleground of Giants", Giant Growth, Ally-Strengthening Aura
  • Bishop (deceased) - Robotics tinker, invented Pawn and Rook Series Security Bots still in use by AEGIS
  • Lightbringer (deceased) - Power: "Shields of Harmony", 2D glowing panes bestowing various effects; blue = cools objects and anger, green = slows objects and thoughts ...
Und das habe ich nur hingeschrieben, weil meine Mitspieler es (nach-)lesen müssen.

Damit kann man leider nicht D&D leiten. Da braucht so Monsterstats und Schätze und Fallen und all solchen Schmuh. Kann ich mich ehrlich nicht zu motivieren. Deshalb leite ich kein D&D.

Offline Weltengeist

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #28 am: 22.01.2018 | 19:46 »
Ich hab es mal verschoben

Danke!

ich sehe mich momentan einem Problem gegenüber. Es fehlt mir nicht an Abenteuer Ideen, aber ich bekomme sie nicht aufs Papier. Jedesmal sobald ich anfange zu tippen oder mit Papier zu arbeiten, finde ich einfach keine Lust mehr.

Wenn ich mal von der Startprämisse ausgehe, dass ich schon eine Idee habe, kann ich mich auch gut motivieren, mit dem Aufschreiben anzufangen. Das Problem bei mir ist eher das "am Ball bleiben", denn nach ein paar Tagen habe ich ja schon die nächsten guten Ideen. Außerdem stellt sich im Aufschreiben oft heraus, dass nicht alles so toll ist, wie es im gedanklichen Exposee klang, und dann mault der innere Perfektionist und hat keine Lust mehr (bzw. stellt sich vor, wieviel toller es wäre, wenn man stattdessen die neue Idee aufschreibt). Das ist ja bekanntlich auch die klassische Prokrastinationssituation.

Wie ich das löse? Ich kenne verschiedene Strategien:
(1) Schnell schreiben. Je schneller ich die Sachen aufschreibe, desto besser die Chancen, dass ich am Ball bleibe. Am produktivsten bin ich daher in den Ferien, wo ich ein paar Tage hintereinander mehrere Stunden erübrigen kann.
(2) Spieltermin vereinbaren. Je näher sie rückt, desto stärker steigt die Motivation. Mein Abenteuer mag zwar nicht perfekt sein, aber alles ist besser als mit leeren Händen dazustehen.
(3) Improvisieren. Wenn ich mich wirklich nicht mehr aufraffen kann zum Aufschreiben, klaue ich einfach wie ein Rabe (Karten, Bilder, Namen, NSC- und Monsterwerte) und improvisiere mich durch's Abenteuer. Oft merkt das nicht mal jemand.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Rhylthar

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #29 am: 22.01.2018 | 19:47 »
Ich sagte ja, dass ich nie Abenteuer schreiben würde, denn wenn man so viele hat wie ich (und damit meine ich nicht reine D&D-Abenteuer), ist das für mich vergeudete Lebenszeit.

Wir hatten hier den Beitrag des "Filetierens von Abenteuern" oder auch immer wieder den Begriff "Steinbruch". Wenn man ehrlich ist, kann man ein D&D Abenteuer, so denn man denn genug pdfs hat, mit Copy & Paste zusammenstellen/zusammenpuzzlen. Hier den NPC, hier den Monster-Statblock, da die Karte...und dann noch eine wunschgemäße, evtl. modifizierte, Story. Für solche Vorgehensweisen sind diese Art von Büchern geschrieben worden:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Boba Fett

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #30 am: 22.01.2018 | 19:47 »
@Hellstorm: hilft Dir das alles hier irgendwo weiter?
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Hellstorm

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #31 am: 22.01.2018 | 20:20 »
@Hellstorm: hilft Dir das alles hier irgendwo weiter?

Schon, nach dem lesen der Hinweise sehe ich das mein Problem wohl woanders liegt.

Ich beschreibe es mal als "Beim Konzept nicht die Tür zukriegen". Was will ich damit sagen? Ich trage mich häufig mit Konzeptideen rum. Beispiel: "Wie würde eine Highfantasygesellschaft aussehen, welche ein Überwachungsstaat ist". Dies aber in zu "gamifizieren"(sinnvolles PnP und kein Buch), also so das es für die Spieler was zu entdecken gibt und ein interaktiver Plot wird....finde ich keine Ansätze/Motivation.

Oder es fehlt mir am Glauben "die richtige Gruppe" zu finden. Da fehlt an Willen sich aufzuraffen und "Die Arbeit" zu tun.

Wellentänzer

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #32 am: 22.01.2018 | 20:28 »
Ich beschreibe es mal als "Beim Konzept nicht die Tür zukriegen". Was will ich damit sagen? Ich trage mich häufig mit Konzeptideen rum. Beispiel: "Wie würde eine Highfantasygesellschaft aussehen, welche ein Überwachungsstaat ist". Dies aber in zu "gamifizieren"(sinnvolles PnP und kein Buch), also so das es für die Spieler was zu entdecken gibt und ein interaktiver Plot wird....finde ich keine Ansätze/Motivation.

Kann ich genau so nachvollziehen. Hast Du super verbalisiert, finde ich. Wenn Du magst, können wir gerne mal ein telefonisches Sparring machen. Mehr gerne per PM. Herzlich willkommen!

Offline Grey

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #33 am: 22.01.2018 | 20:43 »
Ich beschreibe es mal als "Beim Konzept nicht die Tür zukriegen". Was will ich damit sagen? Ich trage mich häufig mit Konzeptideen rum. Beispiel: "Wie würde eine Highfantasygesellschaft aussehen, welche ein Überwachungsstaat ist". Dies aber in zu "gamifizieren"(sinnvolles PnP und kein Buch), also so das es für die Spieler was zu entdecken gibt und ein interaktiver Plot wird....finde ich keine Ansätze/Motivation.
Und wenn du zunächst eine Geschichte draus machst? Dann sind die Ideen schon mal gerettet und du kannst sie hinterher in Ruhe daraufhin abklopfen, wie du ein Spiel draus machst.
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Ifram

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #34 am: 22.01.2018 | 21:45 »
@TE:
Vielleicht denkst du zu groß? Ganze Gesellschaften sind eine ziemliche Herausforderung. Das von hinten aufgezäumte Pferd setzt da an, wo die Spieler und ihre Charaktere sind. Spieltischtauglicher und zugänglicher für die Spieler sind kleinere Erlebnisse, die abbilden, wie es sich im Überwachungsstaat aus deinem Beispiel lebt.
Der verschwundene Knecht, das benötigte Kräutlein, der marodierende Räuberhaufen... haben alle etwas, nur etwas damit zu tun.
Der Knecht hat Angst, seine heimliche Sucht würde auffliegen und hat seine Entführung inszeniert. Das Kräutlein hilft nicht nur beim ansteckenden Goblinrotz, sondern kann in bestimmter Zubereitung ebenfalls gebraucht werden, um Gedanken abzuschirmen. Nun ist es schwer zu sammeln. Der Räuberhaufen hat nichts mehr zu verlieren, weil die dicke Stasi-Akte ihren Mitgliedern kein normales Leben mehr ermöglicht.
Fang mit sowas an und spinn weiter. Wer macht die armen Knechte abhängig und was verspricht er sich davon? Wieso ist der Kräutlein-Verbrauch so gestiegen, was braut sich da zusammen? Wer war einer der Räuber früher und wie könnte er wieder Teil der Gesellschaft werden? Im Hinterkopf wird dabei die Grundannahme Highfantasy-Überwachungsstaat behalten.
Man kann den Kampagnenbogen in eröffnenden Geschichten wachsen lassen statt von null an am Reißbrett zu entwerfen. Getroffene Setzungen werden notiert, um Kontinuität zu schaffen. Später verbindest du bekannte Orte, Erlebnisse und Gesichter zum großen Ganzen. Aber erstmal lässt du sie entstehen und die Spieler mit ihnen vertraut werden.

Offline 1of3

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #35 am: 23.01.2018 | 05:32 »


Schon, nach dem lesen der Hinweise sehe ich das mein Problem wohl woanders liegt.

Ich beschreibe es mal als "Beim Konzept nicht die Tür zukriegen". Was will ich damit sagen? Ich trage mich häufig mit Konzeptideen rum. Beispiel: "Wie würde eine Highfantasygesellschaft aussehen, welche ein Überwachungsstaat ist". Dies aber in zu "gamifizieren"(sinnvolles PnP und kein Buch), also so das es für die Spieler was zu entdecken gibt und ein interaktiver Plot wird....finde ich keine Ansätze/Motivation.

Dann würde ich diese Fragen beiseite stellen. Das sind tolle Fragen... für ein ganz anderes Hobby: Weltenbau.

Man kann Weltenbau im Rollenspiel benutzen, dann aber anders herum: In welcher Welt kommt dieses Abenteuer besonders gut zur Geltung?

Also anders rum: Die SCs nehmen an diesem Rennen teil mit intriganten Rivalen, feindlichen Agenten usw. Und dann überleg dir, obs ne Regatta oder ein Kamelrennen im Schnee wird.

Ich hab grad nicht im Auge, ob die Big List of RPG Plots hier schon erwähnt wurde. Das wären so blanke Plots.


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