Autor Thema: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht  (Gelesen 61488 mal)

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #525 am: 11.11.2025 | 13:57 »
Ich weiß nicht warum, aber mir wurde dieses Bild zum Thema generiert.

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #526 am: 11.11.2025 | 15:12 »
Das fehlt der gemeinsame Vorstellungsraum und Kompromissbereitschaft, falls der TLFL-Spieler seine Handlung als die einzig Richtige/Mögliche sieht und gleichzeitig die offensichtliche Ablehnung/Anbietung von Alternativen der restlichen Gruppe (SL und Mitspielende) nicht ansatzweise anerkennt.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #527 am: 11.11.2025 | 19:04 »
Ich finde solche Aktionen im Grunde wie tartex total cool, NUR: lasst uns das vorher doch OT absprechen. In einem "Mirth & Mayhem"-Spiel hätte ich als Mitspieler vermutlich gesagt: Ja, klar ist dein Zwerg bekloppt und drischt auf die Gefangene ein, und wenn sie dabei draufgeht, dann haben wir ein hübsches Problem mehr. Aber derlei muss vorher gemeinsam entschieden werden! Eine solche Sache bietet man erst mal an und drückt sie dem Tisch nicht auf.


Ganz genau. Sche...e bauen, weil es für alle das Spiel bereichert, ist toll. Aber wenn es den Spielspaß der anderen stört, ist es uncool. Und darüber spricht man besser, bevor alle frustriert sind. Ich kann da immer nur meine Standard-Forderung hier nennen: Erwartungshaltungen klären.
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #528 am: 11.11.2025 | 19:21 »
Ich finde solche Aktionen im Grunde wie tartex total cool, NUR: lasst uns das vorher doch OT absprechen. In einem "Mirth & Mayhem"-Spiel hätte ich als Mitspieler vermutlich gesagt: Ja, klar ist dein Zwerg bekloppt und drischt auf die Gefangene ein, und wenn sie dabei draufgeht, dann haben wir ein hübsches Problem mehr. Aber derlei muss vorher gemeinsam entschieden werden! Eine solche Sache bietet man erst mal an und drückt sie dem Tisch nicht auf.

Exakt. Deswegen reicht "Plausibilität" als Kriterium ob es ein TLFL ist nicht aus.

Der Dieb, welcher von der Gruppe stiehlt, handelt plausibel, ebenso wie der Paladin, welcher diesen dafür hinrichtet (in einigen Systemen der 80er/90er gab es für dieses arschige Verhalten sogar Bonus-XP). Trotzdem ist das nicht einfach so OK, außer die Gruppe hat sich explizit darauf geeinigt.
Ohne Dramaturgie gibt es kein Drama.

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #529 am: 11.11.2025 | 19:42 »
Exakt. Deswegen reicht "Plausibilität" als Kriterium ob es ein TLFL ist nicht aus.

Der Dieb, welcher von der Gruppe stiehlt, handelt plausibel, ebenso wie der Paladin, welcher diesen dafür hinrichtet (in einigen Systemen der 80er/90er gab es für dieses arschige Verhalten sogar Bonus-XP). Trotzdem ist das nicht einfach so OK, außer die Gruppe hat sich explizit darauf geeinigt.

Es gab Bonus EP dafür Gruppenmitglieder hinzurichten oder zu bestehlen?
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Offline unicum

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #530 am: 11.11.2025 | 20:36 »
Der Dieb, welcher von der Gruppe stiehlt, handelt plausibel, ebenso wie der Paladin, welcher diesen dafür hinrichtet (in einigen Systemen der 80er/90er gab es für dieses arschige Verhalten sogar Bonus-XP). Trotzdem ist das nicht einfach so OK, außer die Gruppe hat sich explizit darauf geeinigt.

Find ich unplausibel, sowohl den Dieb als auch den Paladin. Der eine klaut von seinen Kameraden (mach das mal bei der Mafia und du wist sehen was du losgetreten hast) und der eine macht einen Exzess der in keiner relation zum Verbrechen steht: Hinrichtung für einen Diebstahl WTF! (Das ist aus D&D sicht vieleicht lawful aber sicher nicht good)

Und ich hab in den 80ern angefangen mit RPG aber mir fällt jezt keine System ein das Bonus EP für solches Verhalten vergibt. Ja man kann Ep bekommen wenn man einer Figur was wegnimmt, sei es Gold oder TP aber das ich egal ob das SC oder NSC ist. Und es ist eher ein RAW Ding. Ich meine auch in modernen RPGs steht bezüglich PvP nur selten was drin,...

Ja ich hab es schon erlebt das Leute in der Session 0 sagten das sie eige Figur spielen wollen die Aspekte hat die nicht ganz Gruppentauglich sind, aber da hatte dann auch immer wieder jemand ein Veto einlegen können (ist selten vorgekommen) aber es wurde zumindest diskutiert und eine Lösung gefunden die eben nicht das Problem gänzlich in die Spielwelt verlagert.

Wer eine Taschenlampe fallen lässt, der darf sich eben auch nicht wundern wenn er dann irgendwann alleine da steht.

Offline Alexandro

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #531 am: 11.11.2025 | 21:24 »
Find ich unplausibel, sowohl den Dieb als auch den Paladin. Der eine klaut von seinen Kameraden (mach das mal bei der Mafia und du wist sehen was du losgetreten hast) und der eine macht einen Exzess der in keiner relation zum Verbrechen steht: Hinrichtung für einen Diebstahl WTF! (Das ist aus D&D sicht vieleicht lawful aber sicher nicht good)

Dann ersetze "hinrichten" eben durch "eine Hand abhacken" (was absolut im Einklang mit vielen Gesetzen ist), dasselbe in grün.

Und das mit "das Eigentum der Gruppe stehlen" kann man halt als charmanten Quirk sehen, wo alle herzlich drüber lachen und der Dieb seine Beute wieder herausrückt, oder als unverzeihlicher Vertrauensbruch, der (mindestens) zur Entfernung des Diebs aus der Gruppe führen sollte. Ist das Spiel eher leichtherzig, oder ernsthaft, da ist Absprache unumgänglich.

Sonst denken vielleicht 4 von 5 Spielenden, dass sie das A-Team spielen, aber die Person welche B.A. spielt findet es plausibel, dass dieser Charakter (nachdem er mehrfach unter Drogen gesetzt und in ein Flugzeug verfrachtet wurde) nichts mehr mit diesem Team zu tun haben möchte. Erwartungsmanagement ist unumgänglich.

Edit: übrigens kann dieses Verhalten genauso nervig, wenn es nicht innerhalb der Gruppe passiert, also wenn der Dieb ohne Absprache von dem Adligen stiehlt dessen Hilfe die Gruppe gerade braucht, oder der gesetzetreue Charakter jeden Hehler auf den die Gruppe trifft an die Stadtwache verpfeift, so dass die Gruppe an bestimmte Ausrüstung nicht mehr rankommt, weil sich das in der Unterwelt rumgesprochen hat (selbst wenn die Gruppe diesen Charakter nicht mehr zu solchen Treffen mitnimmt).
« Letzte Änderung: 11.11.2025 | 21:42 von Alexandro »
Ohne Dramaturgie gibt es kein Drama.

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #532 am: 11.11.2025 | 21:56 »
Dann ersetze "hinrichten" eben durch "eine Hand abhacken" (was absolut im Einklang mit vielen Gesetzen ist), dasselbe in grün.

Und das mit "das Eigentum der Gruppe stehlen" kann man halt als charmanten Quirk sehen, wo alle herzlich drüber lachen und der Dieb seine Beute wieder herausrückt, oder als unverzeihlicher Vertrauensbruch, der (mindestens) zur Entfernung des Diebs aus der Gruppe führen sollte. Ist das Spiel eher leichtherzig, oder ernsthaft, da ist Absprache unumgänglich.

Sonst denken vielleicht 4 von 5 Spielenden, dass sie das A-Team spielen, aber die Person welche B.A. spielt findet es plausibel, dass dieser Charakter (nachdem er mehrfach unter Drogen gesetzt und in ein Flugzeug verfrachtet wurde) nichts mehr mit diesem Team zu tun haben möchte. Erwartungsmanagement ist unumgänglich.

Edit: übrigens kann dieses Verhalten genauso nervig, wenn es nicht innerhalb der Gruppe passiert, also wenn der Dieb ohne Absprache von dem Adligen stiehlt dessen Hilfe die Gruppe gerade braucht, oder der gesetzetreue Charakter jeden Hehler auf den die Gruppe trifft an die Stadtwache verpfeift, so dass die Gruppe an bestimmte Ausrüstung nicht mehr rankommt, weil sich das in der Unterwelt rumgesprochen hat (selbst wenn die Gruppe diesen Charakter nicht mehr zu solchen Treffen mitnimmt).

Wie man als Gruppe damit umgehen will, daß man Charaktere von entgegengesetzten Enden eines bestimmten Spektrums (Paragraphenreiter und Karrierekrimineller hier, beim nächsten Mal vielleicht die Frau ohne Furcht und ein kläglicher Feigling...) im selben Team hat, ist in der Tat ein Fall für die gegenseitige Kommunikation. Denn eine Gruppe, in der -- auch schon ohne solche "Problemcharaktere", an denen zeigt sich das Verhalten nur am deutlichsten --  jeder einfach nur macht, was er will, und die anderen im Zweifelsfall der Teufel holen soll, ist schlichtweg keine Gruppe, sondern nur eine zufällige Zusammenballung schwach wechselwirkender Partikel.

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #533 am: Gestern um 08:26 »
Find ich unplausibel, sowohl den Dieb als auch den Paladin. Der eine klaut von seinen Kameraden (mach das mal bei der Mafia und du wist sehen was du losgetreten hast) und der eine macht einen Exzess der in keiner relation zum Verbrechen steht: Hinrichtung für einen Diebstahl WTF! (Das ist aus D&D sicht vieleicht lawful aber sicher nicht good)

Und ich hab in den 80ern angefangen mit RPG aber mir fällt jezt keine System ein das Bonus EP für solches Verhalten vergibt.

Na ja, das gute alte "XP für gutes Rollenspiel" umfasst das je nach Auslegung schon. Und es ist noch nicht überall angekommen, dass "gutes Rollenspiel" nicht unbedingt heißt "ich spiele meinen Charakter nach evtl. nicht einmal existenten Vorschriften durch Regeln und Setting", sondern "ich spiele meinen Charakter so, dass durchaus auch mal interessante Konflikte entstehen."

Dragonbane als Regelwerk ist da schon in dem Sinne schuld, dass es unter Erfahrung einfach schreibt, dass man von der SL einen extra-XP für die Session bekommen kann, wenn man seine Weakness in Spiel gebracht hat. Und darunter kann man natürlich "Mein Charakter ist halt so"-Aktionen verstehen, wenn man will.


Mein Fazit aus der Diskussion ist, dass es wie immer der Ton die Musik macht ... es geht fast nie darum, was genau jemand seinen Charakter machen lässt. Die Aktion hätte cool und lustig sein können, und es war auch durchaus legitim von dem Spieler, sie einzuleiten und damit der Runde anzubieten, aber ab dem Punkt, wo die anderen am Tisch nur sichtlich genervt und bemüht sind, all das abzuwenden, hätte er nicht auf stur schalten dürfen, sondern daran mitarbeiten, das ganze in eine neue Richtung zu lenken. Hätte ja auch sein können: "Ich schreie jetzt die Kriegerin an, dass sie aus dem Weg gehen soll." Hauptsache wäre es gewesen, irgendwie auf die Reaktion der anderen wiederum zu reagieren, anstatt sie ignorieren/umgehen zu wollen.

Ich muss das jetzt noch mal mit der Mitspielerin, die dabei war besprechen (um herauszufinden, ob sie sich auch geärgert hat) und dann mit dem betreffenden Spieler, weil es mich doch sehr umtreibt. Es steckt aber wie gesagt auch eine längere Geschichte von (in meinen Augen) Egotrip-Aktionen dieses Spielers dahinter: Von "der Weg durch die Wildnis, den ihr nehmen wollt, ist Blödsinn, ich nehme allein meinen!" über (bei einer anderen SL) "Du spielst den Phex-Geweihten NSC so falsch, dass mein Charakter daraus nur schließen kann, dass er ein Betrüger ist und ihn jetzt entsprechend angeht!" über "ich töte jetz sofort die friedfertig auftretende Orkin, die uns Infos geben könnte, weil ich Orks hasse!" (ja, rollengerecht, aber rollengerecht hätte man auch was anderes machen können, was dem Hass Ausdruck gibt und trotzdem nicht sofort alle anderen Optionen kappt) über "Das Zelt gehört mir, wenn ihr den Regenerationsvorteil wollt, den es gibt, darin zu schlafen, dann kostet euch das pro Nacht ein Silberstück, wie Schlafsaal im Gasthaus!" (konnten natürlich alle darüber mit den Schultern zucken, aber er ist so darauf rumgeritten, dass ich es schon als demütigend gegenüber den anderen Charakteren empfand - so ein "Erst mal zahlen!" im schulmeisterlichen Ton), bis hin zur Gefangenenkiller- und "wir müssen jetzt allen Goblins im Schlaf die Kehlen durchschneiden, und wenn jemand irgendwas anderes will, dann mach ich es eben alleine"-Aktion.

Man sieht schon, da ist schon viel zusammen gekommen. Wir hatten schon mal vor zwei Jahren ein Gespräch darüber, jetzt ist für mein Gefühl aber wieder alles wie in den schlechten alten Zeiten ...


Ich weiß auch gar nicht, ob er mir zustimmen würde, wenn ich sagen würde, dass es beim Rollenspiel darum geht, Bälle aufzunehmen und weiterzuspielen und nicht jedes mal alleine den Homerun zu machen. Vielleicht würde er sagen: "Mein Spaß am RSP ist halt, meinen Charakter richtig zu spielen und den anderen zu sagen, was jetzt die logisch richtige Handlungsweise ist und sie gegen möglichen Widerstand durchzusetzen. Dürfen die anderen ja auch, selbst schuld, wenn sie es nicht machen."

m.E. ist es ja die hohe und gar nicht so schwere Kunst, auch gerne unterhaltsame oder dramatische Fehlleistungen des eigenen Charakters zu platzieren, aber die Situation dann auch von den anderen mitgestalten zu lassen und flexibel darauf zu reagieren, wie die Nummer ankommt.
Ehemals Rumpel/Achamanian

Meine Veröffentlichungen:
Season of the Snail für Troika!: https://www.drivethrurpg.com/de/product/524068/season-of-the-snail
Lover's Gaze für Cloud Empress: https://www.drivethrurpg.com/de/product/515643/lover-s-gaze-for-cloud-empress
Hidden Depths für Ashen Stars: https://www.drivethrurpg.com/de/product/300541/hidden-depths

Offline Gunthar

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #534 am: Gestern um 13:53 »
Wer sich noch mit AD&D 1e/2e auskennt, kennt sicher auch Dragonlance. Da wurde eine Spezies (Kender) mitgegeben, die Spieler praktisch zum TLFL spielen zwingte, wenn man diese Spezies regelkonform ausspielte. Zum Glück gibt es solches nur noch selten in den neuereren Regelwerken.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

Stoßseufzer angesichts der ersten Kampfszene, nachdem sich die Sitzung bislang ziemlich zäh hingezogen hat: "Es geschehen doch noch Leichen und Wunden!"

Offline Eleazar

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #535 am: Gestern um 14:49 »
Ich hatte zweimal einen Kender in einer Gruppe und wir hatten gewaltig viel Spaß damit. Auch Spaß mit dem Ärger, den wir wegen der Kleinen hatten. Sie waren aber beide auch rollenspielmäßig sehr genial verkörpert.

Das halte ich aber noch mal für ein anderes Thema: Wenn man einen Kender in der Gruppe hat, dann weiß man, was man sich damit einkauft. Und jede Gruppe kann für sich entscheiden, dass sie keine Kender aufnimmt. Analog würde ich es mit manchen Nachteilen oder sonstwelchen Eigenschaften nehmen.

Ein Taschenlampenfallenlasser ist für mich ein Spieler, der die Gruppe ohne Not wegen irgendeines selbstgewählten "Rollenspielmists" wissentlich reinreißt. Eben so, dass es vorher nicht vorhersehbar und damit ja auch verhandelbar wäre.

Gegen ein gewisses anarchisches Element habe ich in einer Gruppe gar nichts einzuwenden.

Offline unicum

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #536 am: Gestern um 14:58 »
Na ja, das gute alte "XP für gutes Rollenspiel" umfasst das je nach Auslegung schon.

Jezt müsste nur noch die Sache was "gutes" Rollenspiel ist allgemein gültig sein.


Dragonbane als Regelwerk ist da schon in dem Sinne schuld, dass es unter Erfahrung einfach schreibt, dass man von der SL einen extra-XP für die Session bekommen kann, wenn man seine Weakness in Spiel gebracht hat. Und darunter kann man natürlich "Mein Charakter ist halt so"-Aktionen verstehen, wenn man will.

Das kenne ich auch von Deadlands so wo ich für mich sage das es Nachteile gibt die man eher nur für seine Figur nimmt und unter anderen Nachteilen leidert ggf die ganze Gruppe. Eben solche wie Figuren mit einem Aggressionsbewältigungsdefizit das fällt doch irgendwie auf die ganze Gruppe zurück wenn sich herumspricht wie die mit Gefangenen umgehen (also wenn sie überhaupt welche machen). "Ah ihr seid also die Morderhobos!" - "Sind wir nicht, wir haben nur einen in der Gruppe".


Mein Fazit aus der Diskussion ist, dass es wie immer der Ton die Musik macht ... es geht fast nie darum, was genau jemand seinen Charakter machen lässt. Die Aktion hätte cool und lustig sein können, und es war auch durchaus legitim von dem Spieler, sie einzuleiten und damit der Runde anzubieten, aber ab dem Punkt, wo die anderen am Tisch nur sichtlich genervt und bemüht sind, all das abzuwenden, hätte er nicht auf stur schalten dürfen, sondern daran mitarbeiten, das ganze in eine neue Richtung zu lenken. Hätte ja auch sein können: "Ich schreie jetzt die Kriegerin an, dass sie aus dem Weg gehen soll." Hauptsache wäre es gewesen, irgendwie auf die Reaktion der anderen wiederum zu reagieren, anstatt sie ignorieren/umgehen zu wollen.

Ja klar. Wenn es alle am Spieltisch cool finden dann sind solche Aktionen cool, aber wenn es einer Doof findet dann eben nicht.

Innerweltlich,... siehe oben - wer mit Morderhobos durch die Gegend zieht,... im fraglichen Beispiel wenn mich als gefangener der bisher die warheit sagte und gut geführt hat jetzt jemand so angeht würde ich mich vieleicht auch fragen ob man sie nicht mal auch zu Kankra führt.

Offline unicum

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #537 am: Gestern um 15:02 »
Wer sich noch mit AD&D 1e/2e auskennt, kennt sicher auch Dragonlance. Da wurde eine Spezies (Kender) mitgegeben, die Spieler praktisch zum TLFL spielen zwingte, wenn man diese Spezies regelkonform ausspielte. Zum Glück gibt es solches nur noch selten in den neuereren Regelwerken.

Wie Elezar hatte auch ich mal in der Gruppe einen Kender, war nicht so sehr das Problem würde ich auch nicht als TLFL sehen. Gerade wenn man weis das in den Romanen Tasselhof und Brightblade(?) zwar keine Freunde waren aber sich auch nicht an die Gurgel gingen.

Bezüglich der "neueren" Regelwerken muss ich leider sagen das ich das mit dem "Zum Glück" nicht teile da ich allenhalben nur noch weichspüler sehe. Spezies haben keine Ecken und Kanten mehr, eigenlich sind sie oft nur noch Menschen mit einigen kleinen Variationen.

Offline Boba Fett

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #538 am: Gestern um 15:07 »
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #539 am: Gestern um 15:17 »
Ich bin nicht gerade ein Fan von Kendern (und auch nicht mehr so begeistert von Krynn allgemein, seit mir mit zunehmendem Alter klargeworden ist, wie viele Völker da eigentlich schon regelrecht klinisch einen an der Waffel haben), aber ich denke schon auch, daß die schlimmsten Gruselgeschichten über sie am Tisch recht buchstäblich direkt auf schon existierende TLFL zurückzuführen sind, die sie dann nur noch als bequeme Entschuldigung vorgeschoben haben -- die gelegentlichen Kender, die mir in den Romanen untergekommen sind, waren jedenfalls halbwegs tolerierbar und verdanken ihren Ruf vermutlich wenigstens zum Teil der gewohnheitsmäßigen Mischung aus Argwohn und Intoleranz, die viele der anderen Kulturen ihrer Welt ihrerseits auszeichnet.

Offline Boba Fett

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #540 am: Gestern um 15:35 »
Ich verstehe das Problem nicht.

Wenn ein Mitspieler ganz offensichtlich mutwillig gegen jeden getroffenen Konsens sich so verhält, dass sie allen anderen massiv den Spaß verdirbt, dann spielt sie das nächste mal nicht mehr mit.
Wenn der Konsens nicht eindeutig formuliert war, holt man das nach und gibt der Person je nach Offensichtlichkeit vielleicht noch eine Chance.
Wenn es keinen Konsens dazu gibt, findet man einen, findet einen Kompromiss (wenn möglich) oder man trennt sich, wenn das Problem unvereinbar strittig ist.
Und wenn es nur eine Minderheit in der Spielrunde gibt, die das stört, dann suchen die sich eben Mitspieler, die mit ihrer Vorstellung von "wie gespielt wird" konform gehen.

Das kann man in einem Flussdiagramm aufzeichnen und dann abwickeln. Auf einem Blatt Papier. Und das sollte jede Spielrunde für sich klären.
Wo gibt es große Notwendigkeit für Debatten, dass man 10 Seiten braucht?

« Letzte Änderung: Gestern um 15:59 von Boba Fett »
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #541 am: Gestern um 16:38 »
Wo gibt es große Notwendigkeit für Debatten, dass man 10 Seiten braucht?

ich glaub es geht garnicht um debatten,...

Ich freue mich auch über andere TLFL-Anekdoten hier im Thread!

Sondern einfach darum wenn so etwas passiert,...

Ich fand auch Ghoul Blog dazu stimmig,...
https://ghoultunnel.wordpress.com/2011/10/21/neue-erkenntnisse-uber-spielertypen/

Prinzipiell gillt ja immer noch die Regel "Spiele nicht mit ..... der Sorte Mensch die du nicht abkannst (Landläufig oft mit beleidigenden Ausdrücken tituliert)."

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #542 am: Gestern um 16:55 »
Ich fand auch Ghoul Blog dazu stimmig,...
https://ghoultunnel.wordpress.com/2011/10/21/neue-erkenntnisse-uber-spielertypen/
Sorry, aber aus eigener Erfahrung weiss ich, dass der Ghoul da nur einen kleinen Teil von Taschenlampenfallenlasser beschreibt. Ich kenne da durchaus noch wesentlich mehr Motivationen fürs Taschenlampen fallen lassen und die haben wenig bis garnichts mit "langweiligen Rollenspielrunden" zu tun. Teilweise eher im Gegenteil.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #543 am: Gestern um 17:37 »
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #544 am: Gestern um 18:09 »
Ich fand auch Ghoul Blog dazu stimmig,...
https://ghoultunnel.wordpress.com/2011/10/21/neue-erkenntnisse-uber-spielertypen/


Aus dem Kommentarbereich von ghouls oben verlinkten Blog (Beitrag von ghoul):

Zitat
In langweiligen Runden kennt man es nicht anders. Sonst würde es ja auch keine langweiligen Runden geben. Geh mal auf P&P-Cons und spiele in zufälligen Runden mit. Midgard, DSA, meinetwegen auch D&D oder sonstwas. Die Wahrscheinlichkeit, ein Abenteuer ohne Herausforderungen zu spielen ist erschreckend hoch.
Der Taschenlampenfallenlasser sorgt als einziger für Situationen, in denen alle Spieler etwas zu tun haben. Darum sollte man dem Taschenlampenfallenlasser dankbar sein.

Du kannst ein langweiliges Abenteuer nicht mit der sonst angemessenen Kreativität spielen. Es ist ein Fehler, ein wenig gesunde Paranoia an den Tag zu legen. Das wirkt nur feige. In diesen Abenteuer kannst Du nur den Plot abarbeiten und hoffen, dass es möglichst schnell vorbei ist. Ohne den Taschenlampenfallenlasser wirst Du einfach nicht gefordert! Spaß? Pustekuchen!
 

Dann ist der Taschenlampenfallenlasser in Wirklichkeit ... ein Held?  :o

Der Held den die langweilige Runde braucht, aber nicht verdient (weil die auch was anderes machen könnten)?


"You either die a hero, or live long enough to see this group succumb to boredoom. I can do theese things, because I'm not a hero. Not like them. I did this. I dropped the torch."

"No! No, you can't! You're not!

"I'm whatever this group needs me to be."
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #545 am: Gestern um 19:34 »

Aus dem Kommentarbereich von ghouls oben verlinkten Blog (Beitrag von ghoul):

Dann ist der Taschenlampenfallenlasser in Wirklichkeit ... ein Held?  :o

Der Held den die langweilige Runde braucht, aber nicht verdient (weil die auch was anderes machen könnten)?

Nein. Ghoul verdreht die Rahmenbedingungen und die Definition eines TLFL. Siehe Zornhaus Kommentar an selber Stelle.
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« Antwort #546 am: Gestern um 19:41 »
Dann ist der Taschenlampenfallenlasser in Wirklichkeit ... ein Held?  :o

Der Held den die langweilige Runde braucht, aber nicht verdient (weil die auch was anderes machen könnten)?

Also ich habe mal bei einer Kult-Divinity-Lost-Runde mitgespielt. Das sollte ja bekanntlich Splatterpunk sein. Wir hatten auch einen guten Hinweis, wo die Gefahr zu finden wäre. Aber meine Mitspieler wollten kein TLFLs sein und haben deshalb beschlossen alle(!) Geschäftsinhaber des Dorfes, wo wir waren sytematisch zu befragen. Hat 3 Stunden gedauert. Mehr rausgefunden haben wir auch nicht. Weil ich natürlich nicht der Spielverderber wider der Vernunft des gepflegten deutschen Rollenspiels sein wollte, hat mein Charakter nicht vorab den Ort, wo wir im Endeffekt natürlich hinmussten aufgesucht.

Sanity Loss für mich als Spieler, anstatt für irgendwelche Charaktere. Wie es dann am Ende ausging, habe ich in der Folge leider vergessen.
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #547 am: Gestern um 20:59 »
Also ich habe mal bei einer Kult-Divinity-Lost-Runde mitgespielt. Das sollte ja bekanntlich Splatterpunk sein. Wir hatten auch einen guten Hinweis, wo die Gefahr zu finden wäre. Aber meine Mitspieler wollten kein TLFLs sein und haben deshalb beschlossen alle(!) Geschäftsinhaber des Dorfes, wo wir waren sytematisch zu befragen. Hat 3 Stunden gedauert. Mehr rausgefunden haben wir auch nicht. Weil ich natürlich nicht der Spielverderber wider der Vernunft des gepflegten deutschen Rollenspiels sein wollte, hat mein Charakter nicht vorab den Ort, wo wir im Endeffekt natürlich hinmussten aufgesucht.

Sanity Loss für mich als Spieler, anstatt für irgendwelche Charaktere. Wie es dann am Ende ausging, habe ich in der Folge leider vergessen.

Wäre vielleicht darüber nachzudenken, ob man auch schon die Taschenlampe fallen lassen kann, indem man einfach zur (un)passenden Zeit nichts (Sinnvolles) tut...ich vermute zwar, daß das ggf. in eine andere Schublade fallen könnte, aber da mir das Etikett für diese gerade nicht einfällt, bin ich mir auch nicht ganz sicher. :think:

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #548 am: Gestern um 21:03 »
Wäre vielleicht darüber nachzudenken, ob man auch schon die Taschenlampe fallen lassen kann, indem man einfach zur (un)passenden Zeit nichts (Sinnvolles) tut...ich vermute zwar, daß das ggf. in eine andere Schublade fallen könnte, aber da mir das Etikett für diese gerade nicht einfällt, bin ich mir auch nicht ganz sicher. :think:

Taschenlampenauslasser (obwohl es dunkel ist)  ~;D
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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #549 am: Gestern um 21:06 »
Taschenlampenauslasser (obwohl es dunkel ist)  ~;D

Alternativ Taschenlampennichteinschalter...aber ja, das ginge. ~;D