Autor Thema: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing  (Gelesen 8553 mal)

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Offline Ifram

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #25 am: 12.02.2018 | 09:52 »
Wenn das Buch ansonsten fertig ist, hast du was vorzuweisen. Sprich mit dem Verlag, der dir fast zugesagt hat, über ein Bilder-Crowdfunding.

Offline vanadium

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #26 am: 12.02.2018 | 10:02 »
RPG-Heartbreaker hatten wir hier schon öfters.

Mein Tipp: Erstell ein ausführliches(*) Review-Pdf und wirf es dem Schwarm hier zum Fraß vor. In 90%+ der Fälle wird/will es keiner kaufen und dir wird dringend abgeraten deinen Ruf durch Veröffentlichung damit zu schädigen... Harte Worte, aber leider die Wahrheit. (Trigger sind hier gern: "ich bin fertig" und "nach drölfzig Jahren".)
Zur Verlagspräsentation: vlt. waren die nur höflich und nutzten die "Bilder" als freundlichen Aufhänger dich hinauszukomplimentieren?

(*)
Ich schrieb das mal an andere Stelle, was da rein MUSS.
- 10 Seiten sind zu wenig, 20 Seiten sind die abs. Untergrenze (besser: 10-15%. Also: 400 Wälzer --> 40 Seiten Preview)
- Inhaltsverz. + Index
- Regelkern
- wesentliche Weltbeschreibung
- KEINE Stories ("die wichtige Atmo, bla") und WENN, dann zählen die Seiten nicht zur Gesamtzahl (s.o.) sondern erhöhen sie zusätzlich
- grob: zu jedem Kapitel/Unterkapitel (hängt vom Gesamtumfang ab) 2-3(4-5) zusammenhängende (!) Seiten (also Charakterbau, Regelkern, Kampf, soziale Interaktion, Ausrüstung etc.)
- lass im Preview dieses ganze "ich danke..." usw. weg - das interessiert niemanden (außer: es wird nicht zur Gesamtseitenzahl addiert)

Überzeug uns mit sowas! Dann bekommst du hier fundiertes Feedback (im Notfall auf die harte Tour - also nix: "die Bilder naja, aber der Text ist echt voll mega supidupi!")
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Offline Caranthir

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #27 am: 12.02.2018 | 10:06 »
Wenn ein Verlag wirklich Interesse an dem RPG hätte, würde er das mit den Bildern auch übernehmen. Das Problem ist einfach für einen Verlag, dass das Risiko bei einem kaum bekannten Rollenspiel zu hoch ist, Geld für Bilder, Layout und Vertrieb in die Hand zu nehmen.

Ich würde es so wie die Degenesis-Macher angehen: Erst alles kostenlos zur Verfügung stellen, eine breite Fanbase aufbauen, die dann eventuell auch bei Bildern, Layout und weiterem Material helfen kann. Dungeonslayers ist hier denke ich auch ein schönes Beispiel, wie gut das funktionieren kann.
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

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Offline Teylen

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #28 am: 12.02.2018 | 10:27 »
In Bezug auf ein Crowdfunding.

Ein solches braucht nicht unbedingt gute Bilder. Es gibt einige optisch opulente Projekte die nicht finanziert worden (Dragons Conquer America) oder nur recht gering (Capharnaum). Ebenso die es passieren kann, das ein Projekt mit geringen Graphik-Anteil durch die Decke geht, wie das Strongholds & Streaming Projekt. (Der aktuelle zweit erfolgreichste P&P-Rollenspiel Kickstarter aller Zeiten)

Es braucht allerdings einerseits eine überzeugende und gekonnte Präsentation, respektive Marketing, und über die Spanne der Kampagne recht viel Planung sowie Aufmerksamkeit. Neben einer allgemeinen Einarbeitung in die Materie. Das heißt Kickstarter ist kein Goldesel, den man einmal Tritt, und wo es dann magisch anfängt zu purzeln.

Zur Verlagspräsentation: vlt. waren die nur höflich und nutzten die "Bilder" als freundlichen Aufhänger dich hinauszukomplimentieren?
Der Gedanke kam mir auf der Fahrt zur Arbeit ebenfalls.
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Offline Blechpirat

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #29 am: 12.02.2018 | 10:46 »
Der Weg mit dem PDF klingt interessant. Ich hatte mal aufgeschnappt, dass der Autor von Seelenfänger auch erst mit kostenlosen PDF bekannt geworden ist, wodurch er genug Unterstützung erhalten hatte, um sein Werk für einen Verlag interessant zu machen. Meint ihr, dies wäre über die oben genannten PDF-Seiten möglich? Oder allgemeiner gefragt, wenn man kein Geld für Bilder hat, kann man das ausreichende Werbung ausgleichen? Wenn ja, welche Kanäle und Wege würdet ihr dafür empfehlen?

Der Autor von Seelenfänger ist hier im Forum als bandit unterwegs. Er betreibt ein unglaubliches Maß an Aufwand, war auf den wichtigen Cons mit einem eigenen Stand, hat Kennlernrunden angeboten und jahrelang für Aufmerksamkeit gesorgt. Das ist ein unglaublich hartes Brot. Und dann hat er seine eigenen Regeln weggeworfen und auf Fate umgestellt, was bestimmt eine schwere Entscheidung war, denn auch an den Regeln hat er jahrelang gearbeitet.

jcgames (ebenfalls hier im Forum) betreibt einen vergleichbaren Aufwand.

Ich fürchte, wenn man etwas Eigenes bekannt machen will, muss man so vorgehen.

Offline Infernal Teddy

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #30 am: 12.02.2018 | 10:50 »
RPG-Heartbreaker hatten wir hier schon öfters.

Mein Tipp: Erstell ein ausführliches(*) Review-Pdf und wirf es dem Schwarm hier zum Fraß vor. In 90%+ der Fälle wird/will es keiner kaufen und dir wird dringend abgeraten deinen Ruf durch Veröffentlichung damit zu schädigen... Harte Worte, aber leider die Wahrheit. (Trigger sind hier gern: "ich bin fertig" und "nach drölfzig Jahren".)
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Ich schrieb das mal an andere Stelle, was da rein MUSS.
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Ich würde es so wie die Degenesis-Macher angehen: Erst alles kostenlos zur Verfügung stellen, eine breite Fanbase aufbauen, die dann eventuell auch bei Bildern, Layout und weiterem Material helfen kann. Dungeonslayers ist hier denke ich auch ein schönes Beispiel, wie gut das funktionieren kann.

Was die Jungens hier sagen. Eine andere Idee die ich hatte war, das man ein Produkt als PWYW bei Drivethru reinstellen könnte, und die Profite nach und nach in Illus umsetzen könnte - das sollte man nur entsprechend kommunizieren.
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Offline KhornedBeef

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #31 am: 12.02.2018 | 10:57 »
Ich fürchte aber, dass ein völlig unbekanntes Nur-Text-Rollenspiel eine Ewigkeit brauchen wird, um nennenswert Geld dafür einzusammeln. Wenn ich etwas überhaupt erstmal ansehen will, weil ich nichts darüber weiß, bedeutet PWYW erstmal, dass ich nichts dafür bezahle...
Ein Preview wäre dagegen super.
Mal aus Neugierde, ist bis jetzt nur Eigenarbeit oder auch Kapital in das Projekt geflossen? Falls letzteres, wofür?
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Offline Hotzenplot

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #32 am: 12.02.2018 | 11:11 »
Meiner Meinung nach alles eine Frage des Marketings. Marketing kostet Geld. Wenn du kein Geld hast, bring kein Produkt auf den Markt.*

*Jedenfalls nicht, um es zu verkaufen. Kostenlos verbreiten ist eine andere Sache. Aber selbst um da erfolgreich zu sein (Merkmal Masse), müsste man investieren.

In lang: Keine Ahnung, wie es professionelle Rollenspielverlage halten (einige gehen davon wohl eher nach Bauchgefühl, was funktionieren kann, aber nicht muss), aber Marketing sollte man nicht so nebenbei betreiben. Eine Unternehmensberatung macht da sicherlich Sinn (ist aber teuer), ansonsten sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Aufstellung eines Marketingplanes und dessen Durchführung relativ viele Kapazitäten bindet. Ein Lied, von dem glaube ich viele Unternehmer singen können: Wenn "der Laden läuft", glaubt man, keine Zeit für Marketing zu haben, dabei ist es genau das, was den Laden noch besser laufen lassen würde. 10-15% des Umsatzes für Marketing auszugeben, dürfte bei Rollenspielverlagen vermutlich reichen (das sage ich allerdings als Laie).
Die Krux an der Sache ist, dass Marketing Geld bindet, das erst später durch ein Produkt wieder "reinkommt".
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

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Offline Rhylthar

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #33 am: 12.02.2018 | 11:25 »
Um Hotzenplotz noch zu ergänzen:

Damit AIDA in den Köpfen so richtig losgeht, muss das Marketing dafür sorgen, dass ein gewisses Bedürfnis nach dem Produkt geschaffen haben.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Ralmnjir

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #34 am: 12.02.2018 | 13:24 »
Alles klar, dann erstmal herzlichen Dank für die vielen, inhaltsstarken Antworten in so kurzer Zeit.

Um einige von euren Fragen zu klären: ich hatte mich für die Frage interessiert, ob es Indie wirklich tot ist. Da es schein, dass die (optischen) Erwartungen an ein Regelwerk mittlerweile so hoch sind, dass eine Buchveröffentlichung ohne, für den Normalverdiener bezahlbare, Investitionen nicht mehr möglich sind. Aber wenn ich das richtig zusammenfasse, gibt es für Indie-Entwickler scheinbar über das kostenlose PDF, harte Marketingarbeit und/oder Self-Publishing Wege.

Vielleicht auch noch zu meinem Informationsstand: ich hatte bereits vorher mit verschiedenen Kickstartern, Autoren und Verlagen gesprochen. Die alle bestätigten, dass man vom Buch schreiben nicht leben kann. Die Lösungen, die vorgeschlagen wurden, decken sich mit denen, die hier genannt wurden.

Ich habe für mein Buch das Ziel, dass es viele Leute erreicht. Die Idee mit Patreon den Lesern selbst zu überlassen, ob ihnen das Produkt eine kleine Spende wert ist, finde ich sehr sympathisch. Danke für diesen Vorschlag.

Auch interessant finde ich, dass es 1-2 Stimmen gab, die über meinen Text konkret reden und, sofern ich das richtig verstanden habe, Feedback geben wollen. Dieses Angebot würde ich sehr gerne. Feedback ist immer wichtig und ich bitte auch darum, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Allerdings ist das PDF knapp 40 MB groß und ich bin unerfahren mit Datenkomprimierungen. Ich könnte allerdings anbieten, das PDF über E-Mail zu versenden, wenn das für diejeweiligen Leser in Ordnung wäre?
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Offline KhornedBeef

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #35 am: 12.02.2018 | 14:12 »
Vielleicht kannst du es auf einen Cloud-Dienst laden? Google Drive und Dropbox sind kostenlos, und es gibt noch 4shared, mediafire und hastenichgesehn. Anmeldung meist ohne echte Personendaten möglich, kannst ja sogar temporäre Emailadressen nutzen.
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Offline Archoangel

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #36 am: 12.02.2018 | 14:19 »
Kuck mal hier. Der Typ hat auch sein System mehr oder weniger selbst herausgebracht und ddie Bebilderung komplett aus Public Domain Bildern rekrutiert. Eventuell wäre das ja auch was für dich, da kannst du auch mal sehen, wie der das angegangen ist. Das System ist komplett kostenlos im download, diejenigen, die ihn unterstützen wollen, können es aber auch gedruckt kaufen (habe ich bereits gemacht).
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Offline Scimi

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #37 am: 12.02.2018 | 15:03 »
Da es schein, dass die (optischen) Erwartungen an ein Regelwerk mittlerweile so hoch sind, dass eine Buchveröffentlichung ohne, für den Normalverdiener bezahlbare, Investitionen nicht mehr möglich sind. Aber wenn ich das richtig zusammenfasse, gibt es für Indie-Entwickler scheinbar über das kostenlose PDF, harte Marketingarbeit und/oder Self-Publishing Wege.

Die Investitionen müssen halt nicht immer finanzieller Natur sein — man kann sich auch autodidaktisch Layout und Grafikdesign beibringen, eine Community aufbauen, Online- und Con-Runden anbieten. Und es geht deutlich leichter, wenn man es schafft, dass Leute das Spiel auch tatsächlich spielen; und zwar häufiger und lieber als andere Systeme, die sie schon im Schrank haben.

Fallbeispiel: The Black Hack. Das ist ein OSR-inspirierter Regelkern, an dem extrem viel herumgeschraubt und geändert wurde, bis vom ursprünglichen D&D kaum mehr etwas übrig geblieben ist. Bis heute ist das ein überschaubares Heftchen mit simplem Layout und (vom Cover und Charakterbogen abgesehen) komplett ohne jegliche Illustrationen oder Grafiken.

Der Autor, David Black, hat 2013 mit einem Blog angefangen, in dem er Hausregeln und Ideen für 13th Age und andere D20- und OSR-Spiele vorgestellt hat und das über die Zeit eine kleine Anhängerschaft versammelt hat. Mit dem Feedback von seinem Blog und aus Foren etc. hat er dann angefangen, sich seinen eigenen Regelkern zu basteln und schließlich zu veröffentlichen. Das Ergebnis ist ziemlich gut angekommen, vor allem, weil das immer als "Regelhack" mit einer ziemlich offenen OGL-Lizenz angeboten wurde, mit der Aufforderung an jeden, die Regeln nach eigenem Belieben anzupassen und zu ergänzen. Dadurch ist um das Spiel eine eigene Community entstanden, die für das System mehr Varianten und Hausregeln erschaffen hat, als für die meisten etablierten Rollenspiele überhaupt existieren, außerdem wurde das Regelwerk von Fans in mehrere Sprachen übersetzt. Einige der Varianten werden kommerziell als Standalone-Produkt angeboten. Die Community war schließlich groß genug, um über Kickstarter eine bescheidene Druckauflage zu produzieren, wodurch das Spiel bis heute gedruckt zu haben ist.

Wenn ein Spiel allein durch seine Qualität Leute begeistert, kann man zu einem gedruckten Buch kommen, ohne dafür eine dolle Verpackung zu brauchen. Wenn das nicht der Fall ist, braucht es andere Attraktionen, um sich zu verkaufen.

Auch interessant finde ich, dass es 1-2 Stimmen gab, die über meinen Text konkret reden und, sofern ich das richtig verstanden habe, Feedback geben wollen. Dieses Angebot würde ich sehr gerne. Feedback ist immer wichtig und ich bitte auch darum, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Allerdings ist das PDF knapp 40 MB groß und ich bin unerfahren mit Datenkomprimierungen. Ich könnte allerdings anbieten, das PDF über E-Mail zu versenden, wenn das für diejeweiligen Leser in Ordnung wäre?

Wenn das PDF 40 MB groß ist, spricht das dafür, dass da zuviel drin ist. Aber wenn du ein einfaches Textdokument ohne Tabellen, Layout und sonstigem Schnickschnack einfach hier im Forum als PDF hochlädst, oder hier einfach den Regelkern und das Setting kurz vorstellst, wirst du garantiert Feedback dazu bekommen.

Pyromancer

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #38 am: 12.02.2018 | 17:55 »
Ich habe für mein Buch das Ziel, dass es viele Leute erreicht. Die Idee mit Patreon den Lesern selbst zu überlassen, ob ihnen das Produkt eine kleine Spende wert ist, finde ich sehr sympathisch. Danke für diesen Vorschlag.

Wenn du dein Rollenspiel umsonst anbietest, dann werden das vielleicht viele Leute runterladen, aber 99% werden es ungelesen auf ihrer Festplatte parken. Spielen werden es vielleicht 2-3 Gruppen, wenn es wirklich gut ist. Mehr ist nicht drin, es sei denn, du schaffst außerordentliche Rahmenbedingungen.

Online tartex

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #39 am: 13.02.2018 | 01:08 »
Trotzdem gibt es einige Hits, die auch ohne gutes (oder viel) Bildmaterial Hits geworden sind.

Dungeon World auf Englisch ist z.B. IMO sowohl vom Layout als auch von den sehr wenigen Bildern ziemlich schrottig. (Mir persönlich gefällt das Cover, aber da sind auch nicht alle voll dahinter.)

Primetime Adventures hat mehr oder weniger nur Strichzeichnungen zu bieten, aber genauso wie das völlig bildlose Microscope sehr gutes (A5-)Layout. Bei beiden hat man eigentlich gar nicht das Gefühl, dass Grafiken irgendwo reingepasst hätten.

Da sind aber auch alles eher Baukastensysteme, wo bei die Einschränkung auf einen bestimmten Stil beinahe hinderlich wäre.
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Offline General Kong

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #40 am: 13.02.2018 | 06:54 »
Kostenlose Rollenspiele eignen sich, wenn sie als "Staerterbände" daherkommen im Format der Gratissachen vom Rollenpsieltag: Grundlegende Regeln, fertige SC und ein kurzes Abenteuer, das am besten die Stärken des Systems und des Settings klar herausstellt, um Kunden interesse uaf sich zu ziehen.
Dann sind auch Regeln ohne Illus für lau sinnvoll, besonders, wenn es das Ganze in schönem Layout und Bildern als Bezahl-PDF und POD-Totbaum gibt.

Nur "Geiz ist geil"-Format wird tendenziell so bewertet werden wie alles, das nichts kostet: "Oh, schön. Für lau. Wahrscheinlich nicht so gut, aber .... na ja ... für lau. Nehm ich mit."

Bezahl-was-du-willst ist mMn auch nur eine andere Chiffre für: kostenlos. Und dann: siehe oben.
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Offline Infernal Teddy

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #41 am: 13.02.2018 | 08:10 »
Bezahl-was-du-willst ist mMn auch nur eine andere Chiffre für: kostenlos. Und dann: siehe oben.

Das kann auch gut funktionieren, siehe Fate Core oder Eclipse Phase
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Offline Ralmnjir

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #42 am: 18.02.2018 | 13:40 »
Vanadium hatte dankenswerterweise ein Testreview für mich erstellt. Ich hab auf diesem Muster ein eigenes gebaut und hoffe es soweit komprimiert zu haben, dass es hier ohne Schwierigkeiten aufrufbar ist.
Ich danke schon jetzt, jeden interessierten Testleser, freue mich über jedes Feedback und wünsche viel Spaß beim Reinschauen!



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Offline Runenstahl

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #43 am: 18.02.2018 | 20:13 »
Ersteindruck nach kurzem Überfliegen:
- Sieht sehr gut aus. Als selbstproduziertes Produkt kann sich das wirklich sehen lassen. Und auch wenn die Bebilderung nicht "high end" ist, ist sie doch ausreichend.
- Charaktererschaffung und Bogen lassen darauf schließen das das System für meinen persönlichen Geschmack zu komplex ist. Ich brauche inzwischen kein dutzend Attribute mehr, Sekundärwerte die sich aus 3 Attributen berechnen oder ellenlange Fertigkeitslisten vergraulen mich. Das ist allerdings eine persönliche Vorliebe. Gibt immer noch genug Leute die DSA mögen und das eher als Pluspunkt sehen könnten.

Meine Einschätzung: Ein derart komplexes System wird Schwierigkeiten haben ein Publikum zu finden sofern es die Leute nicht aus irgendeinem Grund so richtig packt. Ich mag falsch liegen, aber ich behaupte mal das DSA mit den heutigen Regeln und seiner Welt floppen würde. Das es das nicht tut liegt daran das es im Laufe der Zeit gewachsen ist. Die Fans der ersten Stunde haben die Entwicklung in (vergleichsweise) behutsamen Schritten mitgemacht und führen neue Leute an die Welt/ das System heran. Ohne eine "alte" Basis wird ein derart komplexes System / Setting es schwer haben. Davon abgesehen (ebenfalls meine Einschätzung die natürlich auch voll daneben sein kann) scheint es mir das Heutzutage superkomplexe Systeme nicht mehr gefragt sind. Alle derartigen Systeme (DSA, Shadowrun etc.) haben eine lange Geschichte hinter sich. System die in den letzten Jahren mehr oder weniger Erfolgreich waren teilen da eher die Gemeinsamkeit das sie vergleichsweise einfach sind (PbtA, Savage Worlds, Fate etc.).
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oliof

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #44 am: 21.02.2018 | 11:56 »
Sehr benutzbar. An ein paar Dingen könnte man noch drehen (Nachbearbeitung der Bilder, Tabellen mit schwarzer Schrift auf grauem Hintergrund, vielleicht noch die eine oder andere Schriftart -- aber bitte nicht auf Kosten der Lesbarkeit!), aber für "alles selbst gemacht" ist das doch schon ganz gut. Da habe ich schon Dinge gesehen, die deutlich schlechter waren in der Aufbereitung.

Online tartex

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #45 am: 21.02.2018 | 12:03 »
Also ich habe die ersten paar Seiten gelesen, und keine Ahnung, um was es im Setting geht.

Klar, ein Titelbild kann da mehr leisten als 1000 Worte, aber nur vom Text habe ich so ungefähr mitgenommen, dass es wohl Scifi sein muss, dass irgendwelche Regionen wohl Wolken und Regen heißen, und dass man die Zeit in Tropfen und Badewannen oder so mißt.

Dem Einstieg fehlt also meiner Ansicht nach wirklich ein Einstieg. Ich habe keine Ahnung, in welchen Bezugsrahmen ich das gelesene setzen soll.
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Offline Ralmnjir

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #46 am: 21.02.2018 | 12:17 »
Da würde ich gerne genauer nachfragen. Hast du die Grundbegriffe auf der dritten Seite und den Einleitungstext auf der achten Seite im PDF gelesen und konntest dir daraus keinen Reim machen? Oder war die Wortwahl zu schwierig zu verstehen? Hast du den gesamten Text oder nur quer gelesen?
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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #47 am: 21.02.2018 | 12:22 »
Geht mir auch so. Da fehlt ein echter Elevator Pitch.

Schwierig finde ich Passagen über die Nutzung der englischen Sprache, denn mir ist nicht klar, ob sich hier der Autor darstellt oder ob es um eine in-game-Nutzung geht? Was dann nochmal verwirrender wird, weil doch irgendein Volk/ Rasse/ whatever die Sprache nutzt...

Abschreckend fand ich das Regelkapitel, das sieht alles sehr kleinteilig und kompliziert aus, was sich in der Charaktererschaffung fortzusetzen scheint.

Wird wohl eher ein Heartbreaker als der nächste große Wurf werden.
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Offline Ralmnjir

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #48 am: 21.02.2018 | 12:51 »
Geht mir auch so. Da fehlt ein echter Elevator Pitch.

Schwierig finde ich Passagen über die Nutzung der englischen Sprache, denn mir ist nicht klar, ob sich hier der Autor darstellt oder ob es um eine in-game-Nutzung geht? Was dann nochmal verwirrender wird, weil doch irgendein Volk/ Rasse/ whatever die Sprache nutzt...

Abschreckend fand ich das Regelkapitel, das sieht alles sehr kleinteilig und kompliziert aus, was sich in der Charaktererschaffung fortzusetzen scheint.

Dann auch erstmal Danke für dein Feedback, aber ich habe noch ein paar Verständnisfragen.

Was ist denn ein Elevator Pitch?
Was meinst du mit "ob sich der Autor darstellt"? Im Text steht unter der entsprechenden Überschrift gleich als erstes der Satz: "Englisch hat als menschliche Sprache nie existiert." - sollte diese Aussage deiner Meinung nach noch klarer auftauchen?
Und zum Regelkapitel: wenn du die Regelkomplexität als abschreckend bewertest, wie empfandest du dann die narrative Regelspielweise? War das ausreichend unkompliziert?
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Offline KhornedBeef

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Re: Ist die Indie-Entwicklung tot? Fragen zum Self-Publishing
« Antwort #49 am: 21.02.2018 | 12:54 »
Ein Elevator Pitch ist, bildlich gesprochen, deine Idee, so prägnant und kurz erklärt, das dazu die Aufzugfahrt reicht, weil du darin zufällig nebem dem Kreativchef der Firma gelandet bist :).

Edit: Ich weiß nach dem Lesen, was gemeint ist. So eine Art Überblick nicht nur über die Vorgeschichte, sondern auch die jetzige Lebenswelt, die nicht erst in den detaillierteren Rassenbeschreibungen beginnt. Und dazu ein paar Worte, was einen erwartet, um was es in dem Spiel geht, was man da macht.
« Letzte Änderung: 21.02.2018 | 13:10 von KhornedBeef »
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.