Autor Thema: Kingdom come deliverance  (Gelesen 7159 mal)

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Offline Chruschtschow

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #25 am: 18.02.2018 | 12:07 »
Nein, es gibt noch die Cumanen als brennende, vergewaltigende Horde. ::)
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Offline Chaos

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #26 am: 18.02.2018 | 12:07 »
Definitiv keine Armbrüste und keine Feuerwaffen. Spielerisch brauchbare Stangenwaffen für den Spieler gibt es nur mit Mod, sonst kann man damit nicht handeln, sie nicht im richtigen Waffenslot tragen und hat auch keine (sichtbare) Erfahrung damit.

KCD wird nach meinem Ermessen wahrscheinlich durch Modding stark profitieren.

Das ist definitiv eine etwas... eigenwillige... Definition von "historische Authentizität".
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Offline tartex

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #27 am: 18.02.2018 | 12:10 »
Nein, es gibt noch die Cumanen als brennende, vergewaltigende Horde. ::)

Wäre es in dem Fall nicht möglich, dass man einige Jahre später farbige Kinder in der Region hätte, die bei der lokalen, böhmischen Bevölkerung aufwachsen?   :o
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Offline Chruschtschow

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #28 am: 18.02.2018 | 13:33 »
Ok, was regt mich eigentlich auf?

Das Spiel erscheint erst ein Mal gut. Aber dann sind da einfach so viele Details, dass das Spiel einfach unfertig erscheint.

- Nach jedem zweiten Gespräch in Rattay oder auch einfach mal so aus dem Nichts werde ich von der Wache gesucht. Wofür? Und ich war immerhin mit einem der Chefs unterwegs, mal zum Training, mal zur Patroullie.
- Das Speichersystem ist Mist. Savescumming wird dadurch in keiner Weise verhindert. Du hast im schlimmsten Fall nur ein bisschen Zeit verloren. Und sobald du weißt, wie's geht, kannst du beliebige Mengen Schnapps kochen. Ist einfach nur lästig. Also entweder volles Mett Ironman oder ein vernünftiges Speichersystem, am besten beides als Wahlmöglichkeit zum Spielstart.
- Die ganze Waffenthematik ist einfach nur faule Kackscheiße. Wer zehn Minuten ins Thema investiert, weiß es besser als das Entwicklerstudio.
- Frauen? Fehlanzeige. Weder Hanuch von Leira noch Radzik Kobyla haben so etwas anscheinend. Und dementsprechend gibt es zu denen oder auch zur Fürstin von Talmberg keine Zofen. Die hätten aber einen Eimer der sozialen Laufarbeit erledigt, in die man so reinplatzt. Aber werde die weiblichen Adligen noch das Gefolge existieren anscheinend im Spiel.
- Deutsche und Tschechen? 15. Jahrhundert? Puh, da schimmert dieser obskure Nationalismus durch, dem manche osteuropäische Staaten frönen. Wenzel war nicht "der tschechische König", der war ein paranoider, alkoholkranker König aus dem Haus Luxemburg und Sohn des vorherigen Kaisers des HRR. Und Sigismund war seinerseits wohl ein wesentlich kompetenterer Regent, später auch Kaiser, hat einen Kreuzzug verkaspert (Nikopolis wird ja erwähnt) und ist insgesamt genauso deutsch wie alle anderen auch. Gar nicht. Es gibt keine deutsche Nationalität, von der man sich abgrenzen könnte. Und ebenso wenig tschechiche Identität.

Wenn's nicht ideologisch begründet ist, ist es zumindest faul. Und beides finde ich mies und es ärgert mich besonders, weil das Spiel ansonsten so reizvoll ist. Und sonst habe ich einfach den Eindruck eines viel versprechenden, aber unfertigen Spiels. *grrrrr*

Sympathisch finde ich übrigens - minus der ideologischen Keule "tschechischer König" - dass man auf Seiten Wenzels des Faulen steht, einem saufenden, paranoiden Vollhonk, der sich lange Jahre wohl mit seinen Jagdhunden einsperrte und viele Errungenschaften eines der erfolgreicheren Kaiser des HRR dank völliger Unfähigkeit versenkte. Kann ich zu Sigismund überlaufen? Der scheint der vernünftigere und kompetentere Bruder zu sein. :)

[Edit]
Vielleicht werde ich entspannter, wenn ich es als Grand Theft Horse: Sasau Monastery Stories spiele. Whoreing and Warring in Bohemia. - Bohemia burns, when young blacksmith Henry learns that he's the hottest iron in the fire. - Bathing houses become steamy when virtous Henry shows his six inch of fortitude. - Long swords and deep thrusts. - Hordes with Swords: Who'll pay the butcher's bill in bloody Bohemia? Ok, möglicherweise übersteure ich gerade, aber so könnte das für mich funktionieren. ::)
« Letzte Änderung: 21.02.2018 | 01:11 von Chruschtschow »
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Offline Quaint

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #29 am: 18.02.2018 | 14:42 »
@ Grand theft Bohemia: eine einfache Methode Geld (und Ruf) zu schinden (bescheuert)
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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #30 am: 18.02.2018 | 14:48 »
@ Grand theft Bohemia: eine einfache Methode Geld (und Ruf) zu schinden (bescheuert)
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Stichwaffe? Jagd? Nachher mal testen. Ich probiere es mit einem Speer!!!11einself!!1!!!

...

...

...

*zirpzirpzirp*

...

[Edit]
Manmanman, die haben volles Mett eines meiner Pet Peeves getriggert. Aber vielleicht habe ich auch einfach zu viele. ;)
« Letzte Änderung: 18.02.2018 | 14:51 von Chruschtschow »
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Offline YY

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #31 am: 18.02.2018 | 15:00 »
@Quaint:
Die Kochstelle dient also quasi zum Fleisch waschen  ~;D
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Offline Blizzard

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #32 am: 18.02.2018 | 23:57 »
Nach dem Test von 4Players sollte man wohl erst Recht die Finger von dem Teil lassen. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. ::)
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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #33 am: 19.02.2018 | 08:59 »
Ich habs jetzt auch erst einmal abgebrochen und warte noch einige Wochen ab, bis einige ordentliche Mods da sind, die das Spiel "fertig" machen. Grundsätzlich find ichs geil. Mir reicht auch die pseudorealität völlig aus. Atmosphärisch ist das Ding 1A ... nur eben nicht fertig. Die Modder machen das schon. Einfach etwas Geduld. Das einzige was mich ärgert ist, dass ich den Vollpreis bezahlt habe und in einigen Wochen sicher ein besseres Angebot gefunden hätte ... naja ... was solls ...

Wird ein gutes Spiel werden, dessen bin ich mir sicher.

Offline Chruschtschow

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #34 am: 19.02.2018 | 19:10 »
Ok, hier mal eine Sache, die KCD auf eine Art und Weise richtig macht, wie ich das noch nie gesehen habe.

Situation 1:
Zwei Kumanen haben meinen "Kumpel" gefangen. Einer döst, der andere läuft auf der anderen Seite des Lagers auf und ab, sitzt gelegentlich am Lagerfeuer. An zweiteren kann ich mich anschleichen, ihn von hinten überrumpeln, ins Gebüsch zerren und ihn da mit meiner Klinge abservieren. Sein Sitzplatz ist halt doof gewählt. An den dösenden Kumanen komme ich aber von hinten nicht ran. Also nehme ich mein Schwert, schleiche so nahe wie möglich ran und ... renne das letzte Stück und schlage wie von Sinnen um mich, weil Fechten echt schwer ist. Und weil der nur langsam auf die Beine kommt, klappt das! Ein paar Schläge, meine Arme werden schon schlapp, aber der Kumane geht zu Boden.

Situation 2:
Heinrich, des Schmiedes Sohn, ist immer noch ein leicht gerüsteter Möchtegernkrieger. Und jetzt muss er zwei Waffenknechte aus dem Weg räumen, die den Zeugen eines Verbrechens verfolgen. Aber die haben dicke Waffen. Und Rüstungen. Die sind zu zweit. Die können im Gegensatz zu mir kämpfen. Also einen alleine schaffe ich mit Geduld und einem Schild. Aber zwei Leute? Kämpfer stellen sich hier nicht an, sondern hacken dich zusammen klein. Und ... die Sonne geht unter? Also legen sich die beiden schlafen. Und weil ich immer noch nicht wirklich superleise schleichen kann, kommt wieder der "Anschleichen, so weit wie geht, dann Rennen, Schreien, Hacken!"-Trick. Und das klappt wieder. Der erste Waffenknecht bricht zusammen, während er noch aufsteht. Der zweite steht, hat die Axt gezückt und hat mich danach im Rücken, so dass ich schon ein, zwei Schläge auf seinen noch unbehelmten Kopf platziere. Taumeln, stürzen, bluten, fertig.

Keine seltsamen Sneak-Attack-Regeln, kein bizarrer Skillcheck, einfach authentisches (?) Panikgehacke in einer unübersichtlichen Situation, in der der Pfuscher aber den Überraschungseffekt hat. Die Situation zählt so viel mehr als der Waffenskill. Finde ich gut. :d
« Letzte Änderung: 19.02.2018 | 19:12 von Chruschtschow »
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Offline ghoul

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #35 am: 20.02.2018 | 13:04 »
- Deutsche und Tschechen? 15. Jahrhundert? Puh, da schimmert diese obskure Nationalismus durch, dem manche osteuropäische Staaten fröhen.
Naja, anhand der Sprachen wird man schon unterschieden haben zwischen Voelkern.
Vgl. Normannen in Britannien vs. Angelsachsen; 100-jaehriger Krieg und die Definition von Frankreich; etc.
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Zitat
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Offline Quaint

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #36 am: 20.02.2018 | 15:53 »
So, ich hab jetzt mal den Bruch mit den Wappenröcken gemacht. Und ich muss sagen, Spaß hatte ich schon, auch wenn mich das Verbrechenssystem etwas wundert. Ich brauchte halt nen Schlüssel, also hab ich die Wache, die ihn hatte, hinterrücks umgehauen und ihn gemopst. Danach lief eigentlich alles glatt und ich entkam mit reichlicher Beute nebst Wappenröcken. Was mich jetzt wundert:

- Erstens hat nicht alles, was ich eingesteckt habe, die gestohlen-Markierung; Warum??? Wie wird die vergeben???
- Zweitens werde ich da jetzt gesucht, aber nur für eine Geldstrafe offenbar, und so sehr hat mein Ansehen auch nicht gelitten. Ich kann mir das nur so erklären, dass es nur um den nichttödlichen Angriff auf die Wache geht - aber an sich müsste die doch merken, dass ihr Schlüssel fehlt und jetzt die halbe Waffenkammer leer ist. Das wiederrum verstehe ich dann nicht: Ich denke, entweder können sie es garnicht auf mich zurückführen, dann ist alles gut, oder sie können es auf mich zurückführen, aber dann müssten sie ja mehr machen als eine kleine Geldstrafe...; dieses seltsame Mittelding ist aber einfach nur häh?
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Romaal

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #37 am: 20.02.2018 | 21:18 »
Das Spiel würde mich auch interessieren, aber nicht wegen seiner Pseudo-Historizität, sondern halt als Openworld-Spiel in einer Fantasy-Mittelalterwelt mit historischem Touch.

Ich finde, Chruschtschow hat das schon ganz gut beschrieben, welche Probleme das Authentizität-Marketing bei diesem Spiel mit sich gebracht hat (abgesehen davon, dass man historische Stoffe nicht authentisch darstellen kann, weil die Geschichte unwiederbringlich vergangen ist). Mir stellen sich jedenfalls immer die Fußnägel hoch, wenn bei populären Darstellungen des Mittelalters von Authentizität gefaselt wird.

Bei diesem Spiel sieht man das auch wieder ganz deutlich: selektive Authentizität ist es, die den Ton angibt. Meist bezieht sich das nur auf die rein visuelle Darstellung von Waffen und bestimmten Kampfstilen. Der Rest ist dann voll egal.

Wenn man im Spiel auch nur annähernd ein Gefühl von Mittelalter vermitteln wollen würde, dann dürfte da niemand hochdeutsch oder tschechisch oder was auch immer reden, weil im Spätmittelalter niemand so geredet hat, wie wir heute reden. Und alle Schriftsachen, die man findet, dürften auch nicht in Schreib- oder Druckschrift verfasst sein usw.

Offline YY

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #38 am: 20.02.2018 | 22:58 »
Wenn man im Spiel auch nur annähernd ein Gefühl von Mittelalter vermitteln wollen würde, dann dürfte da niemand hochdeutsch oder tschechisch oder was auch immer reden, weil im Spätmittelalter niemand so geredet hat, wie wir heute reden. Und alle Schriftsachen, die man findet, dürften auch nicht in Schreib- oder Druckschrift verfasst sein usw.

Das gilt dann für viele SF-Sachen genau so - die müssen ebenfalls für den Rezipienten "übersetzt" werden, sonst schrumpft die Zielgruppe in den einstelligen Bereich.
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Offline Thorgest

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #39 am: 21.02.2018 | 08:24 »
Zum Thema Stangenwaffen:
Stangenwaffen sind deshalb ein PROBLEM, weil man sie immer OFFEN tragen muss und das in der Gegend mehr als UNERWÜNSCHT ist....
man kann so einen Speer, Lanze, Hellebarde etc. halt nicht wegstecken!
Ich finde es daher löblich das man sie NICHT standartmäßig ausrüsten kann... Bekommen kann man umgeschmiedete Sicheln etc. übrigens von Banditen...
sind auch zum Reiterkampf geeignet! >;D

Frauenrollen:
Autentisch! Leider spielt das Spiel zu einer Zeit in der Frauen halt wirklich nicht alzuviel zu sagen hatten...ist aus heutiger Sicht anstrengend, zumindest für die Feministen unter uns ;), aber realistisch durchaus.

Völkergemisch:
Wer erwartet hat das sich ein Haufen NICHT wießer Menschen in Böhmen rumtreiben, der sollte sich die Zeit (1404) vor Augen halten. Da gab es einfach noch keinen Sklavenhandel bis nach Nordeuropa/OstEuropa...und reisende Afrikaner? Ich bitte euch...
Es ist an der Stelle ebenfalls REALISMUS und kein FANTASY! :P
Gruß
Thorgest
Arbeiter, Bauern, nehmt die Gewehre, Nehmt die Gewehre zur Hand.
Zerschlagt die faschistische Räuberherde, Setzt eure Herzen in Brand!
Pflanzt eure roten Banner der Arbeit, auf jede Rampe, auf jede Fabrik.
Dann steigt aus den Trümmern der alten Gesellschaft die sozialistische Weltrepublik!

Ich habe dagegen ein viel schlimmeres Problem: Ich bin gar kein Christ und dennoch Pleite.

Romaal

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #40 am: 21.02.2018 | 09:07 »
Aha. Bei Frauenrollen und anderen Ethnien muss man also authentisch sein, aber bei den anderen Sachen nicht.

Noch mal: das Spiel ist nicht authentisch. Ein Computerspiel mit Quests im Mittelalter ist unweigerlich ein Anachronismus.


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Offline Chruschtschow

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #41 am: 21.02.2018 | 09:10 »
@Thorgest:
@Stangenwaffen:
Relativ zeitig ist man im Gefolge eines Adligen. Vorher trägt man schon offen Schwert und Bogen. Aber ein Jagdspieß ist ein Problem? Du bist doch schon offen für alle bis an die Zähne bewaffnet. Ich trage den Skalizer Wappenrock ja nicht, weil er so toll zur Augenfarbe passt.

@Frauen:
Da gibt es aber die feine Differenz zwischen "wenig zu sagen" und Marginalisierung. Weibliche NSC mit Namen bisher, ab die ich mich in irgendeiner Form erinnern könnte mit Rolle: Bianca (Love Interest), Fürstin Stephanie (Questgeber, Love Interest), Theresa (Love Interest). Dazu fallen mir noch die Kräuterhexe nördlich von Lodoschenko und die Frau des Vasallen in Neuhof ein. Es gibt sicher noch ein paar mehr, weil NSC, mit denen man ein, zwei Mal spricht, gerne mit Namen versehen werden (siehe die Frau des Vasallen in Neuhof, mit der man wahrscheinlich zwei Mal spricht: Ermittlung, Rückkehr von Rotschopf). Ich kann Gestalten sicher auch differenzierter darstellen, ohne dass sie die Mover und Shaker des Settings sind. In KCD sind sie tendenziell namenlose Deko und / oder (potentielles) Fickfleisch. Warum muss einen die einzige Adlige, der ich bisher begegnet bin, am Ende ihrer Questreihe ins Bett zerren?

@Bleifuss:
Authentizität kann durchaus in Abstufungen vorkommen. Das ist keine Frage von alles oder nichts. Ich kann auch versuchen nahe dran zu kommen. Das Problem bei KCD liegt für mich darin, dass sie es teils gut schaffen, dass es sich authentisch anfühlt, dann aber wieder die Immersion brechen. Und weil es teils echt so gut klappt, tun die Brüche an anderer Stelle mehr weh.
« Letzte Änderung: 21.02.2018 | 09:16 von Chruschtschow »
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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #42 am: 21.02.2018 | 09:26 »
@Chrutschtschow - Authentizität ist halt ein unfassbar schwieriger Begriff. Ich habe über Authentizität in meiner Diss geforscht und es zeigt sich, dass die meisten Leute keine Ahnung haben, was in einem geschichtswissenschaftlichen Kontext als authentisch und nicht-authentisch definiert wird. Meiner Meinung nach müsste man Authentizität viel mehr performativ verstehen und nicht als Dichothomie (so wie du es ja auch angedeutet hast). Das Problem ist aber, dass Authentizität heute zu einem Kampfbegriff im politischen Diskurs und zu einem Marketingmittel im Bereich der Social-Media-Werbung geworden ist.

Auf das Spiel bezogen hätte man das glücklicher lösen können, wenn man nicht versucht, das "Mittelalter wie es war"TM abzubilden, sondern ganz bewusst gesagt hätte: wir zeigen, was wir für wahrscheinlich halten, auf Basis moderner historischer Forschung. Da ergeben sich dann natürlich wieder neue Probleme: wenn sich die Leute, die so ein Spiel produzieren (und auch rezipieren) nämlich wirklich mal mit Gechichtswissenschaft und Archäologie auseinandersetzen würden und nicht nur ein bisserl in populärwissenschaftlichen Darstellungen und im Internet schmökern würden, dann würden sie sehen: wir wissen über viele Bereiche unfassbar wenig und man tut sich sehr schwer, ein eindeutiges Bild dieser Zeit zu zeichnen, weil das MA nicht weniger komplex war als unsere moderne Gesellschaft.

Jetzt wird's aber glaube ich von meiner Seite zu sehr OT und ich halt mal wieder die Klappe  :D

Noir

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #43 am: 21.02.2018 | 09:45 »
@Bleifuss: Ist das aber nicht ein völlig übertriebenes herumreiten auf Begriffen? Ich verstehe natürlich was du sagen willst - ich hab seinerzeit auch einige Zeit Geschichte studiert (allerdings nicht zu Ende gebracht) - aber mich an solchen Begriffen aufzuhängen, auf die Idee käme ich jetzt nicht. Authentizität ... was heißt das schon? Das bedeutet doch schon längst nicht mehr das, was es ursprünglich wirklich bedeutet hat. Und wenn man diese Prämisse für sich festlegt, dann wird das alles doch schon nicht mehr so heiß gegessen, wie es gekocht wird. War das Mittelalter so, wie es in KCD dargestellt wird? Sicher nicht. Kommt KDC näher an das "echte Mittelalter" (tm) ran, als alle anderen Spiele dieser Größenordnung? Ich würde sagen: Ja ... durchaus. Und ich glaube ... mehr wollte man gar nicht.

Offline YY

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #44 am: 21.02.2018 | 13:36 »
Auf das Spiel bezogen hätte man das glücklicher lösen können, wenn man nicht versucht, das "Mittelalter wie es war"TM abzubilden, sondern ganz bewusst gesagt hätte: wir zeigen, was wir für wahrscheinlich halten, auf Basis moderner historischer Forschung.

Das ist ganz schnell nur noch Semantik. Mit "wir sind uns halbwegs sicher, dass es so gewesen sein könnte" macht man keine Werbung.
Und natürlich gibt es Sachen, von denen man schlicht nicht wissen kann, wie sie genau waren - wenn die aber alltagsrelevant oder sonstwie ständig präsent sind und damit im Spiel auftauchen müssen, muss man sie irgendwie umsetzen und kann sich nicht den Luxus des Historikers erlauben, da eine riesengroße Lücke zu lassen und "nur" genau zu erklären, warum sie da ist.
Das gilt natürlich analog für die Bereiche, die eine grundsätzlich bekannte und überblickbare, aber eben große Spanne aufweisen und wo man sich für irgendwas entscheiden muss.

Ansonsten:
Es sind ja auch die wenigsten Spiele mit zeitgenössischem Setting authentisch, oft genug selbst dann nicht, wenn man sie nur an dem Bereich misst, den sie beleuchten.
Da spielen schließlich auch noch Sachen wie Erzählabsicht, technische Grenzen usw. usf. rein.
Ich wüsste nicht, warum das für Spiele in historischem Setting weniger gelten sollte/dürfte.



Aber zuletzt noch mal:
Unabhängig vom Mittelaltersetting sind die Sachen, die Quaint im kriminellen Kontext beschreibt, mir schon ein Dorn im Auge. Das hat kein mir bekanntes Open-World-Spiel bisher zufriedenstellend hinbekommen und daran müssen die sich sehr wohl messen lassen.
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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #45 am: 22.02.2018 | 15:33 »
Ich hab jetzt mal noch ein wenig mehr gekämpft, und das sind teilweise großartige Sachen.

Einmal hatte ich den Auftrag ein Räuberlager auszuheben. Das waren jetzt aber so 4-5 Typen, und der Anführer mit tüchtigem Kettenpanzer und großer Axt. Aber nach ein paar Versuchen habe ich es irgendwie geschafft, den wegzulocken, und bin dann immer mit dem Pferd ein Stück galopiert, hab ihm dann nen Pfeil verpasst und weiter. Irgendwann allerdings hat er mein Pferd erwischt und ich wurde abgeworfen. Also das Schwert gezogen, den Schild parat gemacht und auffie.
Mit etwas würgen ging es dann - ich war zwar verletzt, aber der Kerl hatte es hinter sich. Also geplündert und erstmal abgehauen.
Und nen Tag später bin ich dann nochmal so um 3-4 Uhr morgens zum Lager, und die Kerls waren noch da. Zwei konnte ich im Schlaf bzw. beim aufstehen ermorden, später kamen dann nacheinander zwei andere, aber die waren schlecht ausgerüstet und selbst nicht die allerbesten Kämpfer, da ging das ganz gut. Ich glaub mein Kettenhemd hat 'was abbekommen, aber richtig verletzt wurde ich nicht.
Aber jetzt muss ich halt bissle schauen, denn ich völlig zugepackt mit dem Loot von den Kerlen, und muss das erstmal anständig verkaufen.
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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #46 am: 1.03.2018 | 12:53 »
Ich bin jetzt schon sehr weit und es gefällt mir sehr gut. Man hat wirklich ein sense of accomplishment weil man wirklich spürbar besser wird. Ich freue mich jedes mal wenn ich den fahrenden Ritter auf der Strasse treffe und mich wieder mit ihm duellieren kann (der mit dem Vollhelm, nicht der mutlose). Anfangs hat er mich einfach abgefrühstückt, inzwischen ist es ein langer und spannender Kampf. Irgendwann besiege ich ihn auch  ;D

Es gibt noch einige Bugs die verhindern das Quests abgeschlossen werden können oder einem zum Laden zwingen. Das ist schon ärgerlich wenn man die letzte Stunde nochmal zocken muss, aber das Spiel macht mir so viel Spass das ich das ohne großes Murren einfach mache.

Speichern tut man auch beim schlafen oder im Badehaus und ich hatte bisher immer genug Schnaps. Häufigeres speichern ist nicht wirklich notwendig.

Die Frau vom Gestüt übernimmt übrigens die Leitung dort und macht auch einen guten Job, Heinrich muss nur minimal unterstützen in dem er die Vorurteile der anderen aufbricht damit sie ihr eine Chance geben.

Die Quest finde ich bisher recht gut und man muss auch mal seinen Grips anstrengen und nicht einfach dem Questmarker folgen oder einfach alle Gesprächsoptionen bei den NPCs durchklicken. Manche Quests sind auch zeitkritisch und man kann sie nicht einfach im Log vergammeln lassen. Ich würde empfeheln erst mal alle Orte zu bereisen und die Nebenquests zu machen sobald man ein Pferd hat, dann kann man überschneidungen mit der Hauptquest gut vermeiden.

Es wird gesagt das Endgame sei zu leicht, aber wenn jemand mit max Kampfskills, der besten Rüstung und Waffe noch gfroße Probleme bei den Kämpfen hätte würde der Durschnittsspieler ja gar nicht mehr durchkommen. Ich bin auch schon ziemlich gut ausgerüstet und normale Banditen sind kein Problem, aber mitten in einen Haufen gut gerüsteter Gegner zu springen ist immer noch ein Todesurteil.
PS: alle Aussagen sind nur meine persönliche Meinung. Ihr habt meine ausdrückliche Erlaubnis, eine andere Meinung zu vertreten.

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Offline Chruschtschow

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #47 am: 29.03.2018 | 23:57 »
Ach guck, der neue Patch ist da. Was sagt Steam denn, wie groß der ... ist ... äh ... höhöhöhö, ist sicher der Aprilscherz. 26,6 GB. Sechsungzwanzigkommasechs Gigabyte. Patch. Dasissnpatch. :o
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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #48 am: 30.03.2018 | 09:07 »
Ach guck, der neue Patch ist da. Was sagt Steam denn, wie groß der ... ist ... äh ... höhöhöhö, ist sicher der Aprilscherz. 26,6 GB. Sechsungzwanzigkommasechs Gigabyte. Patch. Dasissnpatch. :o
Hau rein.  ~;D
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

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Re: Kingdom come deliverance
« Antwort #49 am: 30.03.2018 | 12:52 »
Tja, was früher mehrere Festplatten gefüllt hat, ist heute ein kleines Pflaster ;D
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer