Autor Thema: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions  (Gelesen 7408 mal)

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Scurlock

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In meiner Runde haben wir nach jahrzehntelanger D&D-Konditionierung vor einiger Zeit begonnen, auch mal andere Regeln auszutesten. Das hat dann zu einer recht spaßigen Cyberpunk 2020 Runde geführt und zu einem ernüchternden Ausflug in GURPS-Gefilde.

Nun habe ich gestern mit meiner Cyberpunk Runde SW mit Moscow-Connection (Standard Regeln) als OneShot angestestet....und bin irgendwie mit mir uneins, was ich davon halten soll.
Das beworben schnelle und dramatische Kampfsystem weiß tatsächlich über weite Strecken gefallen. Bennievergabe und Einsatz verliefen für eine erste SW-Runde durchaus flüssig.
Allerdings wurde der Spielfluss aber auch immer wieder durch bestimmte Spielelemente ausgebremst. Insbesondere das Soaken hat für Irritationen und auch Verzögerungen bei Spielern und mir gesorgt.

Jetzt habe ich im Netz einige Hausregelansätze gefunden, bei denen auf das Soaken verzichtet wird und im Gegenzug aber auch das Explodieren von Schadenswürfen gestrichen wird.
Ist das eine adäquate und funktionierende Hausregel für SW? Theoretisch gesehen, müsste es sich flüssiger spielen. Aber wie sieht es mit der Spielbalance aus? Wird die sowieso doch sehr fragile Balance bei SW so ausgehebelt oder ist es machbar ohne das Spiel an anderer Stelle komplett aus den Angeln zu heben?

Ich möchte SW wirklich mögen, gerade weil ich ein generisches Spielsystem suche, das unkompliziertes Spielen verschiedener Genres abbildet und gerade im Kampf mehr als nur einfaches Hitpoint-Kloppen bietet.
 

Offline Kardohan

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #1 am: 24.04.2018 | 14:04 »
Ja, Savage Worlds ist schon anders als andere Systeme.

Natürlich kann man die richtigen Stellschrauben setzen um das Spiel zu vereinfachen, aber die Dinge die du aufzählst sind es nicht. Soaken, Bennies, Explodierender Schaden und Karteninitiative sind alles Elemente die Savage Worlds eben zu Savage Worlds machen. Und die wenigsten "Hausregeln" haben einen Taug, also gleich in die Tonne. Man sollte ein Verständnis des System RAW/RAI haben um zu verstehen wo man die Stellschrauben dreht - und wieviel.

Spielbalance gibt es bei SW nur an einer Stelle: der Charaktererschaffung. Sonst nirgends!

Wo hat das Soaken bei Euch den Betrieb aufgehalten? Einen Bennie abwerfen und versuchen den erhaltenden Schaden wegzuwürfeln bevor er in Wunden umgewandelt wird dauert nicht länger als die Dinge mit denen ihr ja wohl klarkamt. Und vor allem, WIE OFT habt ihr am Abend gesoakt, dass es zeitlich ein Problem ist? Wäre es nicht eher angesagt zu versuchen überhaupt ersteinmal nicht getroffen zu werden. Also Rübe runter, geduckt laufen, Deckung nutzen und gerade als SL bei Fernkampf Reichweite, Sicht, Licht, Deckung usw einberechnen.
Kampfmanöver nutzen. Überzahl.
Und nochmal: Versuchen eben nicht getroffen zu werden.
Wer nicht getroffen wird, muss nicht soaken.
Schaut bei Prometheus in den Downloadbereich nach dem Überlebensleitfaden. Jedem einen in die Hand drücken und gut ist.
Wenn es hie und da hakt (wie bei euch beim Soaken) so ist das normal.
Üblicherweise braucht man rund ein Dutzend Sessions bis es langsam "Klick" macht.

« Letzte Änderung: 24.04.2018 | 14:06 von Kardohan »
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Scurlock

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #2 am: 24.04.2018 | 14:30 »
Natürlich wird soaken irgendwann wie andere Spielmechanismen auch der Runde irgendwann ins Blut übergehen. Und ja, taktisches Vorgehen wird Soaken weitgehend obsolet machen.
Nur ist das Soaken doch ein Schritt im Kampf, der wenn angewandt den Spielablauf verzögert. Zusätzlicher Wurf, runterrechnen etc.
Der gameistische Effekt, sprich erst Schaden und dann doch nicht Schaden, sorgt dann auch noch, zumindest in meiner Gruppe, für ein Stirnrunzeln. Wenn man also auf das Soaken bei SW verzichten kann, wäre ein für uns/mich störendes Element verschwunden.

Zitat
Ja, Savage Worlds ist schon anders als andere Systeme.

Natürlich kann man die richtigen Stellschrauben setzen um das Spiel zu vereinfachen, aber die Dinge die du aufzählst sind es nicht. Soaken, Bennies, Explodierender Schaden und Karteninitiative sind alles Elemente die Savage Worlds eben zu Savage Worlds machen. Und die wenigsten "Hausregeln" haben einen Taug, also gleich in die Tonne. Man sollte ein Verständnis des System RAW/RAI haben um zu verstehen wo man die Stellschrauben dreht - und wieviel.

Spielbalance gibt es bei SW nur an einer Stelle: der Charaktererschaffung. Sonst nirgends!

Wenn die einzige Spielbalance in der Charaktererschaffung zu finden sein sollte, dann wäre es doch weitgehend egal, wenn man ausserhalb davon an den Stellschrauben dreht. Was ich allerdings nicht glaube...
Und letztlich ist es auch nicht (für uns) wichtig, ob Savage Worlds noch Savage Worlds ist, wenn an einer Stellschraube gedreht wurde und das Spiel letztlich doch noch funktioniert.
Am Ende ist es ein Spielelement, das als störend empfunden wurde. Die Frage ist, wie und ob man dieses Spielelement verändern oder entfernen kann, ohne das ganze Spielgefüge zu stören...

 
« Letzte Änderung: 24.04.2018 | 14:39 von Scurlock »

Offline Vasant

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #3 am: 24.04.2018 | 14:42 »
Die Frage ist, wie und ob man dieses Spielelement verändern oder entfernen kann, ohne das ganze Spielgefüge zu stören...
Würde ich nicht sagen, nein.
Wunden wegstecken ist ja ein Mechanismus, damit explodierende Würfe für Wildcards keine endgültigen Ergebnisse sein müssen. Die explodierenden
Würfe sind aber Teil des Systems und meiner Ansicht nach für das Funktionieren davon auch notwendig, weil bei den ganzen Werten und
Würfeln schon damit gerechnet wird, dass diese Würfel eben auch mal explodieren.
Wenn also das Wunden wegstecken euch überhaupt nicht passt, schaut euch doch lieber nach einem ähnlichen System um, statt zu versuchen, irgend-
wie Savage Worlds ohne explodierende Würfel zu spielen.
Wundert mich nur, dass euch das Wegstecken stört, Bennie für Neuwürfeln (Misserfolg und dann doch Erfolg) aber nicht.

Offline Selganor [n/a]

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #4 am: 24.04.2018 | 14:47 »
Spielbalance auch nur in der Hinsicht, dass alle Charaktere dieselbe Menge an Punkten zur Verfuegung haben um den Charakter zu bauen (auch wenn es Settings wie Deadlads mit Veteran of the Old West auch teils aushebeln). Das muss noch lange nicht heissen, dass zwischen diesen Charakteren eine sinnvolle Balance besteht.

Man vergleiche mal den "Extrem-Fernkaempfer" der alles in Dex und Shoot setzt, dabei aber nix in Fight setzt und im Nahkampf vermutlich nach 1-2 Treffern um ist mit einem "normalen" Kaempfer der gleichermassen ueberdurchschnittlich in Nah- und Fernkampf ist und einem "Nicht-Kaempfer" der genausoviel Attributspunkte/Skills/Edges auch in "kampfunrelevante" Dinge wie Knowledge, Smarts, ... setzen kann ;D

Aber noch was zum Thema: Bennies und Soaken ist die Methode in der SW die hohen Hitpoints hoeherstufiger Helden "simuliert". Wer mehr Bennies hat kann oefter soaken und auch oefter mal Wuerfe wiederholen um evtl. gar nicht getroffen zu werden (oder doch zu soaken)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline YY

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #5 am: 24.04.2018 | 15:03 »
Die explodierenden Würfe sind aber Teil des Systems und meiner Ansicht nach für das Funktionieren davon auch notwendig, weil bei den ganzen Werten und
Würfeln schon damit gerechnet wird, dass diese Würfel eben auch mal explodieren.

Es ging ja explizit um die Schadenswürfe und daran kann man deutlich leichter drehen als an explodierenden Trait-Würfen.

Aber noch was zum Thema: Bennies und Soaken ist die Methode in der SW die hohen Hitpoints hoeherstufiger Helden "simuliert". Wer mehr Bennies hat kann oefter soaken und auch oefter mal Wuerfe wiederholen um evtl. gar nicht getroffen zu werden (oder doch zu soaken)

Nur dass diese Simulation oft genug nicht so richtig funktioniert - da kann man sich z.B. überlegen, ob man über Bennies punktuell Toughness erhöhen kann oder Wundstufen 1:1 wegkaufen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Kardohan

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #6 am: 24.04.2018 | 15:19 »
Natürlich wird soaken irgendwann wie andere Spielmechanismen auch der Runde irgendwann ins Blut übergehen. Und ja, taktisches Vorgehen wird Soaken weitgehend obsolet machen.
Nur ist das Soaken doch ein Schritt im Kampf, der wenn angewandt den Spielablauf verzögert. Zusätzlicher Wurf, runterrechnen etc.
Der gameistische Effekt, sprich erst Schaden und dann doch nicht Schaden, sorgt dann auch noch, zumindest in meiner Gruppe, für ein Stirnrunzeln. Wenn man also auf das Soaken bei SW verzichten kann, wäre ein für uns/mich störendes Element verschwunden.

Ihr habt den Sinn nur nicht verstanden. Bevor ihr Hand anlegt und sie wegregeln wollt, versucht sie doch zuersteinmal zu verstehen.

Es ist der "potentielle" Schaden, den jemand erhält. Erst danach gibt es den "realen" Schaden, aus dem man in Schritten zu 4 über der Robustheit die Anzahl der Wunden kalkuliert.
Du hast einen Volltreffer erhalten, aber *Wunder, oh Wunder* prallte er von deiner Rüstung ab, wurde abgefälscht oder hast es eben weggesteckt.

Die Bennies sind der limitierende Faktor hier und da hat man Spielabend vielleicht mal ein halbes Dutzend ... und davon gibt vielleicht 1-2 fürs Soaken raus - der Rest für Würfe wiederholen etc.

Wenn die einzige Spielbalance in der Charaktererschaffung zu finden sein sollte, dann wäre es doch weitgehend egal, wenn man ausserhalb davon an den Stellschrauben dreht. Was ich allerdings nicht glaube...
Und letztlich ist es auch nicht (für uns) wichtig, ob Savage Worlds noch Savage Worlds ist, wenn an einer Stellschraube gedreht wurde und das Spiel letztlich doch noch funktioniert.
Am Ende ist es ein Spielelement, das als störend empfunden wurde. Die Frage ist, wie und ob man dieses Spielelement verändern oder entfernen kann, ohne das ganze Spielgefüge zu stören...

Falsch. Die Stellschrauben sind dazu da das Spiel leicher oder schwerer, pulpy oder gritty zu machen. Es wird nicht auf Machbarkeit einer Situation balanciert. In SW kann sozusagen ein 0-Level NPC einen Level 20 Helden mit dem Nudelholz einen Scheitel ziehen. Was man schafft oder nicht kommt auf die Erfahrung an, wie die Spieler taktisch handeln und was der SL einen vorsetzt.

Ja, man macht das Gefüge kaputt. Soaken ist ein Kernelement. Nimm es raus und manche Kämpfe wäre nicht zu schaffen, egal wie gut du handelst bzw. du Edges gelernt hast.
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Scurlock

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #7 am: 24.04.2018 | 15:26 »
Es ging ja explizit um die Schadenswürfe und daran kann man deutlich leichter drehen als an explodierenden Trait-Würfen.

Nur dass diese Simulation oft genug nicht so richtig funktioniert - da kann man sich z.B. überlegen, ob man über Bennies punktuell Toughness erhöhen kann oder Wundstufen 1:1 wegkaufen.
Danke, genau darauf wollte ich hinaus. Ich möchte nicht an den Bennies oder grundsätzlich am Wiederholen von Trait-Würfen drehen. Das System ist vollkommen ok für uns. Einzig und allein das Soaken darf gerne weg. Wenn man dafür auch auf den explodierenden Schadenswurf verzichten müsste, ist das ok. Wenn andere Stellschrauben wie die von Dir skizzierten möglich sind, ist das auch super.
 
Jetzt habe ich an verschiedenen Stellen im Netz gelesen, dass gerade die Settingregeln von Interface Zero und Moscow Connection das Soaken von Schaden nicht vorsehen. Allerdings habe ich das so nicht aus den Settingregeln bei den beiden nicht herausgelesen bzw. diese Passagen nicht gefunden.
Hab ich da etwas übersehen?
« Letzte Änderung: 24.04.2018 | 15:40 von Scurlock »

Scurlock

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #8 am: 24.04.2018 | 15:39 »
Ihr habt den Sinn nur nicht verstanden. Bevor ihr Hand anlegt und sie wegregeln wollt, versucht sie doch zuersteinmal zu verstehen.

Es ist der "potentielle" Schaden, den jemand erhält. Erst danach gibt es den "realen" Schaden, aus dem man in Schritten zu 4 über der Robustheit die Anzahl der Wunden kalkuliert.
Du hast einen Volltreffer erhalten, aber *Wunder, oh Wunder* prallte er von deiner Rüstung ab, wurde abgefälscht oder hast es eben weggesteckt.
Sorry, das überzeugt mich nicht. Hier wird versucht ein gameistisches Element, was aus Spieldesign Gründen seine Relevanz haben mag, mit hanebüchenden Erklärungen in die Spielwelt zu transportieren. Nicht zuletzt deshalb hab ich mittlerweile auch ein Problem mit den Hitpoints/RK's von D&D.

Zitat
Die Stellschrauben sind dazu da das Spiel leicher oder schwerer, pulpy oder gritty zu machen. Es wird nicht auf Machbarkeit einer Situation balanciert. In SW kann sozusagen ein 0-Level NPC einen Level 20 Helden mit dem Nudelholz einen Scheitel ziehen. Was man schafft oder nicht kommt auf die Erfahrung an, wie die Spieler taktisch handeln und was der SL einen vorsetzt.

Ja, man macht das Gefüge kaputt. Soaken ist ein Kernelement. Nimm es raus und manche Kämpfe wäre nicht zu schaffen, egal wie gut du handelst bzw. du Edges gelernt hast.Falsch. Die Stellschrauben sind dazu da das Spiel leicher oder schwerer, pulpy oder gritty zu machen. Es wird nicht auf Machbarkeit einer Situation balanciert. In SW kann sozusagen ein 0-Level NPC einen Level 20 Helden mit dem Nudelholz einen Scheitel ziehen. Was man schafft oder nicht kommt auf die Erfahrung an, wie die Spieler taktisch handeln und was der SL einen vorsetzt.

Ja, man macht das Gefüge kaputt. Soaken ist ein Kernelement. Nimm es raus und manche Kämpfe wäre nicht zu schaffen, egal wie gut du handelst bzw. du Edges gelernt hast.
Hm, tatsächlich beantwortet das meine ursprüngliche Frage und bestätigt auch meine Annahme. Das Spiel wird demnach schwerer oder auch gritty. Ein Effekt, den ich für meine Runden auch eher anstrebe. Wenn das tatsächlich der einzige Effekt ist, ist das Weglassen von Soaken folgerichtig.

Offline Selganor [n/a]

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #9 am: 24.04.2018 | 15:45 »
Hm, tatsächlich beantwortet das meine ursprüngliche Frage und bestätigt auch meine Annahme. Das Spiel wird demnach schwerer oder auch gritty. Ein Effekt, den ich für meine Runden auch eher anstrebe. Wenn das tatsächlich der einzige Effekt ist, ist das Weglassen von Soaken folgerichtig.
Das Spiel wird nicht nur "schwerer" oder "gritty" sondern schwenkt auch extrem schnell weg von der schnellen "ich bin Held, ich kann das"-Stimmung die SW hat.

Wenn man nicht soaken kann dann ist man viel schneller weg vom Fenster, denn bei jeder Wunde dreht sich die Todesspirale (durch die Abzuege auf alle Wuerfe) schneller nach unten, da einem ja immer weniger gelingt.

Ich behaupte daher einfach mal: Wenn ihr das Spiel lieber "gritty" haben wollt... nehmt was anderes als SW. ;D
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Offline YY

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #10 am: 24.04.2018 | 15:49 »
Wenn man dafür auch auf den explodierenden Schadenswurf verzichten müsste, ist das ok.

Da muss man wissen, was einem auf Dauer lieber ist.
Die explodierenden Schadenswürfe sollen dafür sorgen, dass (fast) alles allem gefährlich werden kann. Das klappt auch relativ gut.

Nun ist aber im klassischen Rollenspiel ein in kürzester Zeit weggeknipster NSC relativ egal, i.d.R. sogar unterhaltsam, während ein mehr oder weniger chancenlos abkassierter SC entschieden unspaßig ist.
Die explodierenden Schadenswürfe haben ja auch die halbwegs kompetenten Gegner und nicht nur die Weenies...und da kommt dann öfter mal ein absurder Schadenswert, wo es eigentlich ohne schon gefährlich genug war.

Das Spiel wird demnach schwerer oder auch gritty. Ein Effekt, den ich für meine Runden auch eher anstrebe. Wenn das tatsächlich der einzige Effekt ist, ist das Weglassen von Soaken folgerichtig.

Man braucht das Soaken, um die an anderer Stelle anfallenden Ausreißer in der Gefährlichkeit wieder einzufangen.
Soaken komplett rauswerfen und alles andere so lassen, wie es ist, führt zu extrem tödlichen Kämpfen ohne die Möglichkeit, relativ zuverlässig über taktisch kluge Entscheidungen Einfluss zu nehmen.

Wenn du mich fragst, muss Soaken vor Allem zuverlässiger funktionieren und das hat ziemlich automatisch den positiven Nebeneffekt, dass man sich den Wurf spart.
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Scurlock

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #11 am: 24.04.2018 | 16:11 »
Das Spiel wird nicht nur "schwerer" oder "gritty" sondern schwenkt auch extrem schnell weg von der schnellen "ich bin Held, ich kann das"-Stimmung die SW hat.

Wenn man nicht soaken kann dann ist man viel schneller weg vom Fenster, denn bei jeder Wunde dreht sich die Todesspirale (durch die Abzuege auf alle Wuerfe) schneller nach unten, da einem ja immer weniger gelingt.

Ich behaupte daher einfach mal: Wenn ihr das Spiel lieber "gritty" haben wollt... nehmt was anderes als SW. ;D
Naja, ich komme von CP2020, also sehr gritty. Das Problem ist nur mit CP2020, dass die Regeln, so gern ich das Grundkonstrukt schätze, in vielen Bereichen bestenfalls holprig sind. Davon abgesehen ist CP2020 alles andere als ein generisches Rollenspiel.
Wenn SW also mit einigen wenigen Stellschrauben ähnliches ermöglicht und dabei genreübergreifend, ist dies sogar eher ein Argument für mich, SW als Rollenspiel to go zu nehmen.

Da muss man wissen, was einem auf Dauer lieber ist.
Die explodierenden Schadenswürfe sollen dafür sorgen, dass (fast) alles allem gefährlich werden kann. Das klappt auch relativ gut.

Nun ist aber im klassischen Rollenspiel ein in kürzester Zeit weggeknipster NSC relativ egal, i.d.R. sogar unterhaltsam, während ein mehr oder weniger chancenlos abkassierter SC entschieden unspaßig ist.
Die explodierenden Schadenswürfe haben ja auch die halbwegs kompetenten Gegner und nicht nur die Weenies...und da kommt dann öfter mal ein absurder Schadenswert, wo es eigentlich ohne schon gefährlich genug war.

Man braucht das Soaken, um die an anderer Stelle anfallenden Ausreißer in der Gefährlichkeit wieder einzufangen.
Soaken komplett rauswerfen und alles andere so lassen, wie es ist, führt zu extrem tödlichen Kämpfen ohne die Möglichkeit, relativ zuverlässig über taktisch kluge Entscheidungen Einfluss zu nehmen.

Wenn du mich fragst, muss Soaken vor Allem zuverlässiger funktionieren und das hat ziemlich automatisch den positiven Nebeneffekt, dass man sich den Wurf spart.
Um dann mehr Zuverlässigkeit beim Schadensoutput zu gewährleisten und die Gefährlichkeit berechenbarer zu machen, wäre ein Verzichten auf den explodierenden Schaden ein adäquates Mittel? Oder wäre das Soaken von Wundstufen 1:1 eine bessere Methode?

Offline YY

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #12 am: 24.04.2018 | 16:21 »
Um dann mehr Zuverlässigkeit beim Schadensoutput zu gewährleisten und die Gefährlichkeit berechenbarer zu machen, wäre ein Verzichten auf den explodierenden Schaden ein adäquates Mittel? Oder wäre das Soaken von Wundstufen 1:1 eine bessere Methode?

Wenn ich mich zwischen diesen beiden Optionen entscheiden müsste, würde ich eher auf die explodierenden Schadenswürfe verzichten.

Irgendwann kommt eben einer der Schadenswürfe, bei denen jede halbwegs bodenständige Bennie-Nutzung weitgehend wirkungslos ist. Und nur um das zu vermeiden, will man ja nicht die Bennies überbewerten und damit die restlichen "normalen" Situationen verzerren.

Und andersrum kommen eben auch die Soak-Versuche, bei denen man zig Bennies verbläst und am Ende gar nichts besser ist als vorher - sprich, ich mache heutzutage eher beides.
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Klingenkalle

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #13 am: 24.04.2018 | 16:23 »
Ich würde dir auch raten, erstmal noch ein paar Sessions mit den Regeln aus dem Buch zu spielen. Bei uns war es zuerst ungewohnt, hat dann aber gut funktioniert. Anstatt auf das Soaken ganz zu verzichten, würde ich eher die Anzahl der Bennies reduzieren, um ein gefährlicheres Spiel zu erreichen.

Falls ihr es ganz ohne Soaken und ohne explodierende Würfel probiert, sagt Bescheid, wie es funktioniert.

Offline tartex

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #14 am: 24.04.2018 | 17:05 »
Also, ich nehme an, du sprichst vom Soaken durch die Spielercharaktere, nicht durch NSCs, oder?

Wenn ich Spieler bin, bin ich fürs Soaken echt dankbar, denn wenn man mal eine Wunde hat, geht die Todesspirale los. Wundabzüge sind kein Spass.

Als Spielleiter soake ich nicht immer für alle NSCs. Gerade bei toughen Gegnern, wenn die SCs nach Runden endlich mal Wunden erzeugen, verzichte ich auch manchmal darauf, um das Erfolgserlebnis nicht zu zerstören.

Und Extras, die ja sowieso den allergrößten Teil aller Gegner darstellen sollten, können sowieso nicht soaken.

Generell gehe ich mit Spielleiter-Bennies sparsam um, weil ich eher knappe Zweieinhalb-bis-Dreistunden-Sessions spielen, und für die Streckung kaum Zeit bleibt. Besser härtere Gegner und weniger NSC-Bennies einsetzen. Das macht uns mehr Spass. Es gibt nirgends eine Regel, dass der Spielleiter ummer soaken muss.

So eine Regel gibt es für Spieler(charaktere) natürlich auch nicht, aber wenn die Spieler sich darüber beschweren, dass sie selber soaken können, würde ich echt die Opposition für die nächste Session deutlich verstärken. (Und wie schon gesagt: ein oder zwei Wildcard als Gegner pro Session sind sicher genug. Besser mehr Extras verwenden, und davon auch gerne stärkere.)
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Offline Neightmaehr

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #15 am: 24.04.2018 | 17:06 »
Ohne explodierende Schadenswürfel könnte es sehr schwer bis unmöglich werden Gegner mit hoher Toughness/Rüstung zu verwunden. Meiner Gruppe gefällt es aber auch nicht von jedem kleinen Statisten theoretisch direkt ins Nirvana geschickt werden zu können. Deswegen haben wir folgende Hausregel übernommen: Statisten (wahlweise auch einfach alle NSC) haben weiterhin explodierende Schadenswürfel, können aber pro Treffer maximal eine Wunde verursachen, auch wenn das Ergebnis eigentlich mehrere Wunden bringen würde.

Scurlock

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #16 am: 24.04.2018 | 17:37 »
Also, ich nehme an, du sprichst vom Soaken durch die Spielercharaktere, nicht durch NSCs, oder?

Wenn ich Spieler bin, bin ich fürs Soaken echt dankbar, denn wenn man mal eine Wunde hat, geht die Todesspirale los. Wundabzüge sind kein Spass.

Als Spielleiter soake ich nicht immer für alle NSCs. Gerade bei toughen Gegnern, wenn die SCs nach Runden endlich mal Wunden erzeugen, verzichte ich auch manchmal darauf, um das Erfolgserlebnis nicht zu zerstören.

Ich spreche vom Soaken für beide Seiten. Und auf ein regelgerechtes Spielelement nur als SL zu verzichten, um bei den Spielern nicht ein Erfolgserlebnis zu zerstören fühlt sich falsch an bzw. wäre nicht meine Wahl. Wenn man einseitig (von SL) eine allgemeingültige Regel nicht anwenden kann oder will, dann sollte man über diese Regel nachdenken...   

Pyromancer

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #17 am: 24.04.2018 | 17:46 »
Für ein "gritty" SW würde ich wahrscheinlich die explodierenden Schadenswürfel beibehalten und soaken/Schaden wegstecken abschaffen. Als kleinen Ausgleich würde ich aber die alte Außer-Gefecht-Tabelle aus der GE verwenden, bei der man nur beim Patzer sofort stirbt, und sonst erst in der darauffolgenden Runde verbluten kann.

Ich spreche vom Soaken für beide Seiten. Und auf ein regelgerechtes Spielelement nur als SL zu verzichten, um bei den Spielern nicht ein Erfolgserlebnis zu zerstören fühlt sich falsch an bzw. wäre nicht meine Wahl. Wenn man einseitig (von SL) eine allgemeingültige Regel nicht anwenden kann oder will, dann sollte man über diese Regel nachdenken...   
Bennies für Soaks aufzusparen ist auch aus Spielersicht eine eher zweifelhafte Taktik, zumindest in "Endkampf-Situationen" gegen wenige starke Gegner.

Offline tartex

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #18 am: 24.04.2018 | 18:14 »
Ich spreche vom Soaken für beide Seiten. Und auf ein regelgerechtes Spielelement nur als SL zu verzichten, um bei den Spielern nicht ein Erfolgserlebnis zu zerstören fühlt sich falsch an bzw. wäre nicht meine Wahl. Wenn man einseitig (von SL) eine allgemeingültige Regel nicht anwenden kann oder will, dann sollte man über diese Regel nachdenken...   

Es gibt keine Regel, die besagt, dass man soaken muss oder soaken soll. Soaken ist ein strategischer Einsatz einer beschränkten Resource im Spiel und keine allgemeingültige Regel. Man kann seine Bennies auch für anderes verwenden.

Aber ich wiederhole den Tipp für dich, damit du nach deinem Geschmack spielen kannst: harte Extra-NSCs, die die SCs schön in Bedrängnis bringen. So spielt sich Savage Worlds am besten. Falls du viele WildCards auf NSC-Seite auffährst, kommt Savage Worlds ins Stocken.

Wieviele SCs und wieviele WildCard-NSCs hattet ihr?
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Offline Korig

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #19 am: 24.04.2018 | 18:32 »
Wir hatten ins den ersten drei Spielrunden auch erstmal Schwierigkeiten uns umzustellen. Ich kann nur empfehlen, dass Ganze so zu spielen wie es von Haus aus geregelt ist. Viele Dinge greifen sehr in einander und entfallten nach gewisser Spielzeit erst ihre Stärken.

Offline Megavolt

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #20 am: 24.04.2018 | 18:38 »
Soaken, so ein lächerlicher Begriff.  ~;D

Die Hausregel, um dein Problem zu lösen und trotzdem noch zu 97% akkurat SaWo zu spielen, lautet: "Man kriegt nur am Anfang der Session einmal seine Bennies aufgefüllt und das wars dann."

Folgendes wird passieren:
- ein Bennie wird verblödelt
- einer wird für einen kritischen Re-Roll verballert (Hausregel 2: unter Männern sind Snake Eyes selbstverständlich nicht bennifizierungsfähig  ~;D )
- der dritte Bennie ist der Bennie von Leben und Tod, mit dem wird Schaden weggesteckt, bevor einer abkratzt, vulgo: gesoaked

Dadurch hast du die Soakerei auf das lebensnotwendige Minimum reduziert.

Offline Kardohan

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #21 am: 24.04.2018 | 19:14 »
Und Extras, die ja sowieso den allergrößten Teil aller Gegner darstellen sollten, können sowieso nicht soaken.

Extras könnten regeltechnisch auch soaken. Dafür gibt es ja die GM Bennies und Bennies die NSC Wild Cards mit den einschlägigen Edges in einigen Settings haben.
Nur tut ein SL dies normalerweise nicht, da es a) unwichtige Extras sind und b) die Chancen ohne Wild Die verdammt lausig sind. An meinem Tisch kam es über die Jahre aber schon einige Male vor, gerade wenn es von der Story her passte und die Umstände entsprechend waren (Schaden verursachte gerade einmal 1 Wunde und ihr Überleben war einigermaßen wichtig).

Bennies nur zu Beginn des Abends auszuteilen ist keine gute Idee. Nicht unbedingt wegen der "härteren Gangart" schon bei ansonsten normalem Spiel (ohne weitere Settingregeln), sondern weil sie auch ein Regulativ des SL darstellen. Mit Bennies zeigt man, dass so gespielt wird wie gewünscht. Man belohnt klasse Ideen und Aktionen. Außerdem ist es die "Belohnung" für die Spieler ihre Handicaps auszuspielen.
Nebenbei würden Talente wie Glück, Kind usw. (mit Extra Bennies) im "Wert" unnötig steigen. Also hier möglichst nicht dran rühren oder Regeln wie "Joker is Wild" einsetzt.

Savage Worlds ist ein cinematisches System, wo unsere Helden Dinge tun können, die andere nicht so leicht wegstecken. Es ist Die Hard, Lethal Weapon oder Predator, wo die Wild Cards sprichwörtlich barfuß durch Glasscherben laufen.

Übrigens eine gute Methode für ein härteres Spiel ist die konsequente Anwendung von Erschöpfung und damit von Bumps & Bruises bzw. Hazards. Auf lange Sicht ist Ersticken, Erfrieren, Verdursten usw. um einiges Gefährlicher als Schußwunden, denn Erschöpfung kann man zumeist schwer heilen und vorallem nicht soaken. Gerade Bumps & Bruises ist schnell angewendet, wo man sonst die Sturzregeln rauskramen würde. 
 
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Offline Megavolt

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #22 am: 24.04.2018 | 19:34 »
Bennies nur zu Beginn des Abends auszuteilen ist keine gute Idee. Nicht unbedingt wegen der "härteren Gangart" schon bei ansonsten normalem Spiel (ohne weitere Settingregeln), sondern weil sie auch ein Regulativ des SL darstellen. Mit Bennies zeigt man, dass so gespielt wird wie gewünscht. Man belohnt klasse Ideen und Aktionen.

Probiers mal aus, das klappt tatsächlich hervorragend. Die angesprochene Rollenspielpädagogik ist ja zudem auch grundsätzlich ein diskutables Feld, das muss man schon auch mögen.

Offline tartex

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #23 am: 24.04.2018 | 19:38 »
Extras könnten regeltechnisch auch soaken. Dafür gibt es ja die GM Bennies und Bennies die NSC Wild Cards mit den einschlägigen Edges in einigen Settings haben.

Interessant, auf die Idee ist bei mir noch keiner, in keiner Runde gekommen. Rerolls für Extras kommen aber öfters vor. Dafür verwenden wir die GM Bennies. (WildCards soaken mit ihren Bennies natürlich öfters, aber - wie beschrieben - auch nicht immer.)

Jedenfalls wird das den Braten auch nicht fett, bzw. mager machen.

Und Bennies geben wir in unseren Runden (habe mit vielen SLs aus aller Herren Länder gespielt, die sich gegenseitig auch alle nicht kannten) relativ wenig raus. Ein Bennie vielleicht pro Spieler und Abend ist eigentlich schon aufgerundet.
« Letzte Änderung: 24.04.2018 | 19:41 von tartex »
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
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Scurlock

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Re: SW angespielt - Soaken sorgt für mixed Emotions
« Antwort #24 am: 24.04.2018 | 19:45 »
Es gibt keine Regel, die besagt, dass man soaken muss oder soaken soll. Soaken ist ein strategischer Einsatz einer beschränkten Resource im Spiel und keine allgemeingültige Regel. Man kann seine Bennies auch für anderes verwenden.

Aber ich wiederhole den Tipp für dich, damit du nach deinem Geschmack spielen kannst: harte Extra-NSCs, die die SCs schön in Bedrängnis bringen. So spielt sich Savage Worlds am besten. Falls du viele WildCards auf NSC-Seite auffährst, kommt Savage Worlds ins Stocken.

Wieviele SCs und wieviele WildCard-NSCs hattet ihr?
Die Gegner bestanden aus 11 Statisten und 1 Wildcard. Die Gegner und der Herausforderungslevel haben gestimmt. War gestern tatsächlich auch nicht das Problem. Das Soaken an sich, also der Mechanismus und die Umsetzung, wurde als störend empfunden. Da war einerseits die Spielerentäuschung, dass der extra gute Treffer einfach so weggesteckt wurde, und andererseits das Empfinden, das so ein Schaden wegstecken irgendwie wie ein Fremdkörper gewirkt hat. 
Ja, es ist ein taktisches Element, das nicht angewendet werden muss. Nur wenn so ein taktisches Element in den Regeln existiert, wird es eben auch angewendet.