Autor Thema: Motivationsprobleme  (Gelesen 13254 mal)

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Offline felixs

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #50 am: 25.06.2018 | 14:07 »
Ich finde wir sollten uns wieder darauf konzentrieren, welches CoC da von wem gespielt werde will, und wie der SL die Handlung so hinbiegen kann, dass es vorwärts geht, ohne dass einem oder mehreren Spielern die intrinsische Motivation verloren geht.

Finde ich auch.

Und ich meine, dass wir vor dem Problem stehen (allgemein, nicht nur in diesem speziellen Fall), dass sich die beiden üblichen CoC-Spielweisen nicht verbinden lassen. Entweder man entscheidet sich für eine der beiden Spielweisen, oder man spielt halt was anderes.
Mir zumindest würde Geballer mit den großen Alten und konsequenzenarme Serientötung von Kultisten etc. den Spielspaß zerschießen.
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Offline ghoul

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #51 am: 25.06.2018 | 14:20 »
Zu Chaosium-Cthulhu gehören Schießereien etc durchaus dazu. Die Vorlage liefert durchaus HPL mit Erwähnungen von Polizei-Razzien, Säure & Flammenwerfern, Militär-U-Boot ... Sein Nachfolger August Derleth hat es dann vielleicht doch etwas übertrieben mit dem Nuklearschlag auf R'lyeh.
Wenn sich Spieler-Personnagen schützen wollen ist das ja nicht schlimm, nur die meisten Körperpanzerungen sind sehr schwer und schränken die Bewegung ein. Das spricht doch für einen motivierten Spieler, wenn er selber recherchiert was damals verfügbar war. Toll!
Wichtig ist nur, dass jeder Spieler eine Personnage erschafft, die zu den wagemutigen 10% gehört, die einer Mythosfährte folgen, nicht zu den vernünftigen 90% die sich zuhause einigeln.
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Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Wellentänzer

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #52 am: 25.06.2018 | 14:23 »
Mir zumindest würde Geballer mit den großen Alten und konsequenzenarme Serientötung von Kultisten etc. den Spielspaß zerschießen.

Das hatte meines Wissens niemand vorgeschlagen.

Und ich meine, dass wir vor dem Problem stehen (allgemein, nicht nur in diesem speziellen Fall), dass sich die beiden üblichen CoC-Spielweisen nicht verbinden lassen. Entweder man entscheidet sich für eine der beiden Spielweisen, oder man spielt halt was anderes.

Da hingegen würde ich tendentiell zustimmen. Entweder man bemüht sich bei CoC um Stimmungsaufbau (womöglich sogar historisch akkurat) und eine ansprechende Dramaturgie. Das geht leider mehr oder weniger notgedrungen mit Railroading einher. Oder aber man baut das Spiel freier auf. Dabei ist man jedoch meiner Meinung nach auf pulpigere Elemente angewiesen, denn sonst beißt sich das zu stark mit dem Versuch der Konstruktion einer streng konsistenten Spielwelt. Dieser Spagat ist doch überhaupt erst der Grund für die Entwicklung eines Systems wie Trail of Cthulhu.

Der Fehler im System bei dem hier diskutierten Beispiel ist zuallererst die versuchte Quadratur des Kreises, das vergeblich Bemühen um eine Kombination der beiden Optionen. Auch habe ich den Eindruck, dass die meisten CoC-Runden tendentiell stark in Richtung Stimmung + Railroading gehen und deutlich seltener die pulpige Variante einschlagen.

Offline Grummelstein

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #53 am: 25.06.2018 | 15:22 »
Anschläge auf die SCs, um den Spielern & SCs Dringlichkeit aufzuzeigen, wurde ja schon angesprochen. Das hat in unserer lezten Kampagne gut funktioniert. Wir haben die Situationen dann ohne CoC Regeln gespielt/erzählt um die SCs wieder in die Geschichte zu bekommen. Ob das mit dem Magier SC hilft weiß ich aber nicht.

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Offline Der Läuterer

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #54 am: 25.06.2018 | 22:03 »
Dein Text ist i.d.T. eine Wand, TaintedMirror.

Zuerst einmal. Motivationsschwund gibt es immer mal wieder. Das ist völlig normal.
Aber. Wenn jetzt mal bei einer Runde die Luft etwas raus war, dann ist dass ebenfalls normal und längst kein Motivationsschwund.

Bei der Beschreibung dessen, was Du bereits alles für die Spieler aufgefahren hast, fiel mir auf, dass Du als SL Deine Spieler vielleicht überforderst. Könnte das sein?

Viele Spieler mögen den roten Faden. Das ist wie bei einem guten Menü. Man kennt die Speisenfolge und isst, was einem gereicht wird. Wenn man aber ein Buffet auffährt, dann sind manche überfordert, was sie denn nehmen sollen oder wie viel. Die einen sind dann frustriert, die anderen überfressen und träge.
Übertragen aufs Spiel will man als SL beides nicht.

Ich tendiere ebenfalls zu Buffets. Und ich überfordere meine Spieler gelegentlich damit.

Die Crux ist, den Spielern innerhalb des roten Fadens ein individuelles Menü zu kredenzen und nicht ausserhalb.


Und... Wenn die Spieler sich besser ausrüsten wollen, lass sie machen. Dicke Knarren, fette Rüstungen. So what? Vor allem, wenn es eh nichts nützt. Die Spieler sind glücklich. Was besseres kann Dir als SL doch gar nicht passieren.
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Offline TaintedMirror

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #55 am: 25.06.2018 | 22:14 »
Und... Wenn die Spieler sich besser ausrüsten wollen, lass sie machen. Dicke Knarren, fette Rüstungen. So what? Vor allem, wenn es eh nichts nützt. Die Spieler sind glücklich. Was besseres kann Dir als SL doch gar nicht passieren.

Nur das dies halt bedeutet, raus aus dem Geschehen und dem Abenteuer. Roter Faden ist dann absolut weg. Auch wird dies definitiv das Spielgefühlt ändern. Habe ich jetzt schon ein paar mal erlebt. Wenn einer mit toller Macht und Ausrüstung rumrennt, die einfach regeltechnisch vorteile gibt, während die anderen realitätsnaher und bodenständiger spielen, führt das auf jeden Fall zu Frust. Weil dann definitiv alle etwas anderes spielen.

Maischen

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #56 am: 25.06.2018 | 22:52 »
Nur das dies halt bedeutet, raus aus dem Geschehen und dem Abenteuer. Roter Faden ist dann absolut weg. Auch wird dies definitiv das Spielgefühlt ändern. Habe ich jetzt schon ein paar mal erlebt. Wenn einer mit toller Macht und Ausrüstung rumrennt, die einfach regeltechnisch vorteile gibt, während die anderen realitätsnaher und bodenständiger spielen, führt das auf jeden Fall zu Frust. Weil dann definitiv alle etwas anderes spielen.

Warum sollte dann ein roter Faden weg sein?

Auch wird das Spielgefühl bei weltlicher Kampfausrüstung bei Cthulhu kaum gestört. Sie ist zumeist nutzlos. Etwas anderes könnte dann gelten, wenn einer der Investigatoren mächtige Zauber beherrscht, die ohne eigenes großes Risiko eingesetzt werden können.

Offline TaintedMirror

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #57 am: 25.06.2018 | 23:06 »
Naja, es passiert halt jetzt gerade etqas in Paris. Mordserie, Liebe in Gefahr. Personen, die gerade handeln. Zurück nach Deutschland und 3 Monate Englisch und Waffenhandwerk lernen und sich ausrüsten, um dann einer Spur in Irland zu folgen, welche nur vage bekannt ist, während man cor Ort gerade Personen und Plätze noch nicht besucht hat, bedeutet halt komplett mit dem roten Faden zu brechen, selbst wenn man dann ein tolles Auto, ne Schutzweste und Kampffertigkeiten hat. Das Spielgefühl wird definitiv gestört, da ja eigentlich der momentane Eskalationslevel ist: "gewisse Typen haben etwas, was aussieht wie Handfeuerwaffen unter der Jacke". Das ist halt momentan der Hinweis: Hier seid ihr auf der richtigen Spur, aber springt da nicht in die Gefahr. Wenn dann einer quasi nicht ohne viel.Pech überhaupt Schaden durch solche Waffen erfahren kann und selbst mit einer Waffe mit viel Wumms.und hoher Fertigkeit rumrennt, wird es definitiv zu Situationen kommen, wo hal Teile der Gruppe vor sowas Respekt haben, während der eine Charakter stumpf drauf zugehen kann und den Typen halt eine reinhaut, ohne Sorge um seinen Charakter. Das habe ich halt schon bei zu vielen Spielen und Runden erlebt. Hat den zum Beispiel einer bei Pathfinder oder DSA je wirklich Sorge, wenn ihn jemand mit nem Messer in ner Gasse bedroht?

Offline tartex

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #58 am: 26.06.2018 | 05:24 »
Ich weiß nicht, ob das jetzt ein Anti-Tipp ist, aber wir sind ja bei Cthulhu: dann nimm den Typen mit der Waffe halt auseinander. Mach den Charakter tot oder krankenhausreif.

(Der allgemein gültige Tipp wäre halt darüber zu sprechen, aber ich sehe eigentlich keinen guten Grund, warum ein Charakter nicht die besseren Optionen aus dem Regelwerk wählen sollte.)

Soll es kein mysteriöser Schusswundenwegstecker als Gegner sein? Die Rüstung wird ihn nicht vor einem Rudel Bluthunde - oder schlimmer - schützen. (Nehme ich mal an. Bin nicht sicher über die Regelumsetzung.)

Aber im Grunde reicht es ja die Pause nicht zuzulassen, weil den Charakteren ihr Privatleben halt um die Ohren fliegt.
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Offline Der Läuterer

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #59 am: 26.06.2018 | 19:00 »
Nutz doch die Ideen der Spieler zu Deinem eigenen Nutzen - wenn sich der vermeintliche Vorteil der Chars zu ihrem Nachteil wendet.

Die dicke Waffe lässt sich nicht gut verbergen und die Polizei mischt sich ein, die Schutzweste ist schwer und macht den Char unbeweglich und das tolle Auto? Schlechte Strassen, rutschige Oberfläche, Wildwuchs, umgestürzte Bäume, ein Erdrutsch, ein Schlammloch etc.
Im Szenario 'Uncle Timothy's Will' steht das Haus des Besagten auf einem Hügel, der bei gutem Wetter nur schwer und ansonsten gar nicht zu befahren ist.

Nimm das jetzige Szenario, um die Chars Erfahrungen machen zu lassen. Gib weiter, was passiert ist, nachdem sie sich die Auszeit nahmen - mit allen negativen Auswirkungen. Die Mordserie geht weiter, die geliebte Person kommt um. Die Chars werden von Albträumen und Schuldgefühlen geplagt. Setz den Spielern etwas zu - nur nicht zu viel, sonst verlieren sie die Lust.
Im Film 'An American Werewolf In London' kommen die Ermordeten zurück und fordern den Infizierten auf, sich das Leben zu nehmen.

Und im nächsten Szenario lässt Du erst einmal die Hinweise auf andere Länder weg, damit die Spieler nicht auf falsche Gedanken kommen.

Gib ihnen die Möglichkeit, die Dinge, die sie haben wollen, zu bekommen, ohne eine Auszeit nehmen zu müssen. Ein Helfer hier, ein Mitarbeiter dort.
Bei uns haben die Chars bereits Mitarbeiter für Bib-Recherchen und für die Auswertung von Briefen und Unterlagen genutzt.
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Offline KhornedBeef

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #60 am: 26.06.2018 | 19:07 »
Dann wirft ihm der Rambo der Gruppe Gängelei vor, von wegen Entwertung von Sachen, die Spieler und Charakter investiert haben... würde ich natürlich trotzdem riskieren ;)
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Ich vergeige, also bin ich.

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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline tartex

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #61 am: 26.06.2018 | 19:23 »
Man kann dem Charakter ja einen schönen Kampf mit voller Effektivität gönnen, und danach dann "entwerten".

Das muss nicht Mal Railroading sein, wenn es plausibel ist, dass die anderen NSCs davon gehört und daraus gelernt haben.
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Offline TaintedMirror

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #62 am: 26.06.2018 | 20:22 »
Mir machen ja nicht mal die fetten Waffen wirklich Sorgen, sondern halt eher die Rüstung. Nach Regeln sind damit ja viele Bedrohungen nutzlos. Jegliche Szene, in der eine Spur Bedrohung erzeugt werden soll, weil jemand überhaupt eine Waffe dabei hat, wird zur Farce. Polizisten können vollgepöpelt werden, da ihre mickrigen Knarren keinen Schaden machen und selbst grobe Schläger sind halt eher ungefährlich, außer man biegt als Meister die Regeln. Was ich bei den Cthulhu-Regeln halt mag, ist, dass sie ein Gefühl vermitteln, dass erstmal alles gefährlich sein kann und rundweg jede bewaffnete Auseinandersetzung, bei der die Gruppe nicht die Oberhand hat, vermieten werden sollte. Die Rüstungsregeln heben das aus.

Offline Sphärenwanderer

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #63 am: 26.06.2018 | 20:26 »
Hattest du nicht geschrieben, dass die Westen lediglich in einer älteren CoC Version verfügbar wären? Du biegst keine Regeln, wenn du keine Extraregeln aus anderen Versionen importierst.

Und so eine Weste ist doch immer auch nur eine Weste. Arme, Beine, Kopf sind weiterhin ungeschützt. Gibt es Trefferzonen-Regeln?
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Offline Caranthir

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #64 am: 26.06.2018 | 20:34 »
Was ich bei den Cthulhu-Regeln halt mag, ist, dass sie ein Gefühl vermitteln, dass erstmal alles gefährlich sein kann und rundweg jede bewaffnete Auseinandersetzung, bei der die Gruppe nicht die Oberhand hat, vermieten werden sollte. Die Rüstungsregeln heben das aus.

Du vergisst da eventuell, in welcher Zeit und an welchen Orten Cthulhu-Abenteuer stattfinden. Laufen die Leute in den 1920er auf der Straße mit Tommyguns und schusssicheren Vesten rum? Sowas wirft Fragen auf, wie will man da noch etwas rausfinden, wenn man ständig auffällt und die Leute einen anstarren.

Ganz davon ab: Wenn ihr euch in eurer Runde darüber Gedanken machen müsst, dass die Spieler Poliziste verkloppen wollen, weil ihre Figuren in ihren Schutzvesten unverwundbar sind, dann spielt ihr definitiv das falsche Spiel. Macht euch erstmal Gedanken, was für eine Art Cthulhu ihr spielen wollt, sucht euch dann das passende System und dann das passende Abenteuer. Das hört sich nämlich bös danach an, dass eure Gruppe völlig aneinander vorbeispielt.
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

Leite: Der Eine Ring (Kampagnen in Wilderland und Rohan)

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Offline TaintedMirror

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #65 am: 26.06.2018 | 20:38 »
Das Regelwerk (ed. 7) gibt Werte für eine Kevlar-Weste an, die hat einen RS von 8 (Revolver macht 1w8 Schaden). Selbst wenn ich die Werte etwas runtersetze, würde zum Beispiel eine Deringer (1w6) im Prinzip keinen Schaden machen, von Nahkampfangriffen ganz zu schweigen. Die Trefferzonenregel als Optionalregel besagt, dass man bei einem Treffer einen Glückswurf macht, um fest zu stellen, ob eine gepanzerte Region getroffen wird. Trägt man zur Weste einen helm, macht man den mit einem Bonuswürfel. Bei Schrotwaffen wird immer die Rüstung abgezogen, was einen Charakter mit so einer Weste quasi immun gegen Schrotwaffen macht.

Offline TaintedMirror

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #66 am: 26.06.2018 | 20:41 »
Mal noch was anderes, hier sind doch auch Erzählspielspezialisten? Ich habe mir überlegt, dass sich jeder Spieler sowas wie Agendas und motivationale Trigger überlegt und diese schriftlich so festhält, dass man sie in solchen Situationen auslöst, quasi wie Moves bei manchen Erzählspielen. Gibt es für Motivationen und Agendas da irgendwelche gute Regeln aus anderen spielen, die ich klauen übernehmen kann?

Offline Mithras

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #67 am: 26.06.2018 | 20:51 »
Schrotwaffen machen 4w6 auf kurze Entfernung, das sollte trotzdem wirken. Ausserdem Polizisten anpöbeln sollte unabhängig vom Waffenschaden Konsequenzen nach sich ziehen. Guck tatsächlich mal nach ob es Trefferzonen gibt. Ausserdem: Granaten sind auch nicht ohne, wenn die von Gorillas der Mafia geworfen werden. Oder Dynamit. Man muss aber nicht gleich die schweren Geschütze auffahren. Ein hinterhältiges Messer an der Kehle, ein Baseballschläger vor das Knie oder ein Tuch getränkt in Chloroform vor das Gesicht wirken auch gut. Und es kommen tatsächlich Fragen auf wenn man mit Waffen und den Schusssicheren Westen erwischt wird von der Gendarmerie, gerade als Deutscher in Paris nach 1918.

Ich wüsste gerne wie es mit der Runde weitergeht.


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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

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Offline TaintedMirror

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #68 am: 26.06.2018 | 20:55 »
Von Schrotwaffen wird von jedem w6 die Rüstung abgezogen. Damit sind die wirkungslos.

Edit:
Habe gerade entdeckt, dass es noch eine optional-optional Regel zu den optionalen Trefferzonen gibt, wo mit einem W20 immmer die Zone ausgewürfelt wird. Die Wahrscheinlichkeit ist letztlich doch ähnlich wie bei einem Glückswurf.
« Letzte Änderung: 26.06.2018 | 20:57 von TaintedMirror »

Offline YY

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #69 am: 26.06.2018 | 21:06 »
Ein hinterhältiges Messer an der Kehle, ein Baseballschläger vor das Knie oder ein Tuch getränkt in Chloroform vor das Gesicht wirken auch gut.

Regelkonform ja eben gerade nicht.

Da muss man sich entscheiden, ob man mit gewissem Aufwand die Regeln da hin bringt, dass sie keinen Unfug produzieren oder ob man sie situativ ignoriert - hat beides Vor- und Nachteile.

Klingt für mich aber auch insgesamt so, als müsste man da zuallererst eine gemeinsame Linie finden.

"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Mithras

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #70 am: 26.06.2018 | 21:08 »
Ich habe das letzte mal Cthulhu geleitet in der 6. Edition und das ist schon Jahre her. Da sind die Regeln ein wenig anders und ich habe nicht mehr alles im Kopf. Da kamen die Spieler aber auch nicht auf solche Ideen, die wussten auf was sie sich einlassen mit dem Setting in den 20ern und mochten das auch. Und danach gab es noch einige One Shots als fertige Abenteuer und die waren alle in abgeschlossenen Gebieten und extremem Zeitdruck: die ISS, ein Kino, eine Nordseeinsel, ein Fahrstuhl, eine Traumwelt. Oder Cthulhu im Mittelalter. (Ich weiss die Namen der Abenteuer nicht mehr auswendig.)

Vielleicht spielt ihr auch mal solche Abenteuer? Sprich es doch mal an.




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Offline TaintedMirror

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #71 am: 26.06.2018 | 21:11 »
Das Ding ist ja, dass dieses spezifische Problem nur bei einem von 5 besteht. Der Rest beugt sich da der Welt ganz gut. Bevor jedoch jemand damit ankommt: Rauswerfen ist keine Option, da dieser Spieler schon lange mit mir spielt und ansonsten auch ein Spitzenmitspieler ist.

Pyromancer

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #72 am: 26.06.2018 | 21:12 »
Polizisten können vollgepöpelt werden, da ihre mickrigen Knarren keinen Schaden machen

Ein Polizist ist nicht bedrohlich, weil er mit seiner mickrigen Knarre Schaden machen kann. Er ist bedrohlich, weil bei Widerstand gegen einen Polizisten der Staat hocheskaliert.

Offline TaintedMirror

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #73 am: 26.06.2018 | 21:14 »
Wenn sich der einzelne Polizist nicht erwehren kann, dann hilft auch der Staat erstmal nichts.

Offline YY

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Re: Motivationsprobleme
« Antwort #74 am: 26.06.2018 | 21:17 »
Der Rest beugt sich da der Welt ganz gut.

Vielsagende Formulierung...für mich liest sich das so, als würde das Regelwerk ganz entschieden nicht das tun, was es soll.
Kann doch eigentlich nicht sein, dass eine regelkonforme Rüstung das ganze Spiel dermaßen ins Schleudern bringt, wenn nicht alle Beteiligten darauf achten, es in der Spur zu halten.

Wenn sich der einzelne Polizist nicht erwehren kann, dann hilft auch der Staat erstmal nichts.

Da kommt eben mittelfristig das dicke Echo - dann ist der SC in der einen oder anderen Form definitiv weg vom Fenster und der Spieler erst recht unzufrieden mit dem fiesen Meister (sic) :P
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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