Autor Thema: Die schlechtesten Spielleiter  (Gelesen 9846 mal)

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Offline Infernal Teddy

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Re: Die schlechtesten Spielleiter
« Antwort #50 am: 13.09.2018 | 20:54 »
Ach, wo die hergekommen sind, gibt's immer noch mehr.

Interessant wäre vielleicht mal wirklich, zu beobachten, ob und inwieweit sich SL-Verhalten ändern würde, wenn auch die betreffende SL nur ein begrenztes Budget (an Punkten oder was auch immer) für Gegner, Fallen, sonstige Gefahren und ganz allgemein Veränderungen an der Spielwelt zur Verfügung hätte und damit auch tatsächlich akkurat haushalten müßte, anstatt sich immer nur einfach alles für lau aus den Fingern saugen zu dürfen... ;)

Der user Myrmidon hatte seinerzeit im B! unter dem titel "Epos" eine entsprechende Eigenentwicklung vorgestellt, das sah ganz interessant aus.
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Teddy sucht Mage

Offline Feuersänger

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Re: Die schlechtesten Spielleiter
« Antwort #51 am: 14.09.2018 | 02:07 »
Zumindest in D&D 3E und neuer wäre eine solche Ressourcenbeschränkung prinzipiell babyleicht zu kodifizieren. Eigentlich ist sie da ja sogar schon impliziert, durch die "4 Encounter mittlerer Schwierigkeit" Richtlinie - es krankt halt an der Unzuverlässigkeit des CR-Systems, und dass es wirklich nur eine grobe Richtlinie statt Regel ist.

Aber prinzipiell wäre das wie gesagt leicht zu machen. In Pathfinder etwa teilt man die vom aktuellen zum nächsten Level benötigte XP durch 3, multipliziert das mit der Anzahl der SC, und presto, das ist dein XP-Budget pro Abenteuertag. Da dieses Budget in Form von Standardmonstern allerdings von einer solide geskillten Gruppe auf dem linken Nasenloch weggeschnupft wird, dürfte man sich als SL drauf einstellen, jeden einzelnen Gegner von Grund auf überarbeiten zu dürfen, verschiedene Gegner mit Synergien rauszusuchen usw usf, um sein Budget möglichst effektiv auszuschöpfen.

Wenn man aber mit seiner Zeit noch andere Sachen vorhat außer eine Woche lang die nächste Sitzung vorzubereiten, nimmt man halt dann am Ende doch lieber Standardgegner, aber dafür mehr davon. ;)
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Offline YY

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Re: Die schlechtesten Spielleiter
« Antwort #52 am: 14.09.2018 | 06:21 »
Es ist also prinzipiell leicht zu machen, funktioniert dann aber nicht bzw. nur mit enormem Aufwand? :P ;D

Da war Rune dann doch deutlich weiter - eben hauptsächlich deswegen, weil man über die Anreizstruktur (auch) direkt strategische und taktische Entscheidungen des SL in die gewollte Richtung schiebt anstatt nur ein mehr oder weniger passendes Budget ohne jede weitere Anleitung oder Handlungsmaßgabe hinzuwerfen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Feuersänger

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Re: Die schlechtesten Spielleiter
« Antwort #53 am: 14.09.2018 | 08:53 »
Tja, der Teufel steckt halt oft im Detail. ;)
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Offline LUCKY_Seb

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Re: Die schlechtesten Spielleiter
« Antwort #54 am: 14.09.2018 | 09:45 »
Also der SL war wohl echt schlecht-welch'eine Verschwendung von Gegnern. ~;D

Er wollte die Spieler zusätzlich mit Langeweile quälen - aber als damals vierzehnjährige, reine Herrenrunde, ist man durch die Schule was Langeweile betrifft, extrem "abgestumpft" gewesen.  8)
Also stundenlang alles ausgewürfelt...  ~;D



Sehr viel später hat er uns mal gestanden, das er einen Restart der Gruppe wollte, weil die SC alle zu stark gewesen wären...

Komisch war, dass sein SC ein paar Abende vorher hopps gegangen war (Endgegner Dämonen-Drache)....

"Nachtigall ihr hör dir trappsen" wtf? (Eine Art Spielleiterrache)


Egal  8) - ich kann mich glücklich schätzen jetzt (über 20 Jahre später) eine Gruppe zu haben, die es schafft unterschiedliche Meinungen und Pläne zu haben,
diese übel auszudiskutieren - und auch wenn einem die Sicherung durchbrennt und der SC "einfach macht" - zusammenhalten.
Großes Kino! Der Spielleiter der Gruppe ist, glaube ich, soweit ich gehört habe auch "ok"  ;)


Wer alles durchschaut sieht nichts mehr

Offline Huhn

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Re: Die schlechtesten Spielleiter
« Antwort #55 am: 14.09.2018 | 11:06 »
Das schöne an solchen Negativerlebnissen ist ja, dass wir hinterher alle schön darüber lachen können. Zumindest ich find meine schlimmsten Spielerfahrungen im Nachhinein fast alle irgendwie lustig. Ich hab die bestimmt auch schonmal irgendwo zum Besten gegeben, aber ich erzähls immer wieder gern. :D

Da war dieser Shadowrun-Abend, an dem wir viele Stunden lang Charaktere bauten. Der Rigger baute am längsten, weil er sein Fahrzeug auch aussuchen und zusammenbauen musste. Und dann startete, gegen 23 Uhr, die Runde... wir wurden entführt und ohne jegliche Ausrüstung wortwörtlich in die Wüste geschickt. Den Rest des Abends hat der Spieler des Riggers so ausgesehen, als würde er gleich den Tisch essen.  ;D

Beim gleichen SL hatte ich diese super WoD-Runde. Er kündigte an, dass es ein Polizei-Abenteuer würde und wir alle Polizisten spielen sollten. Ich sagte, dass ich sowas nicht so mag und fragte, ob es möglich sei, einen anderen Char zu spielen. Ich habe explizit gefragt, ob er den eingebunden bekommt und es hieß, das sei kein Problem. Ich solle einfach die Sekretärin des Polizeipräsidiums spielen. Ergebnis war, dass mein Spielanteil (nachdem ich nach Stunden erstmals auftauchte), daraus bestand, den anderen SC zu sagen, in welchem Raum der Polizeichef sitzt und wie sie dahin kommen. Im Endkampf wollte mich der SL dann gnädig doch mal einbinden und machte mir das Spielangebot, dass der letzte blutige Mord im Haus meines IT-Nachbarn geschah. Meine Sekretärin könne da jetzt mal hingehen und gucken, was da so los ist. Meine unbewaffnete Sekretärin... mit den Werten einer Sekretärin... hatte wenig Lust, sich in einem Haus mit einem herumlaufenden Serienkiller "mal umzusehen". Und so beobachtete ich dann durch die Geranien auf meiner Fensterbank den Endkampf.  ::) Ich wäre nur halb so sauer gewesen, wenn ich ihm diesen Char aufgenötigt hätte - aber ich habe explizit gefragt, ob es möglich ist, einen Nicht-Polizei-Char in diese Runde einzubauen und diese Rolle war der Vorschlag des SL! >:(

Ein Quell eher ungeiler Runden war auch der damals noch existierenden Rollenspielabend im Mytholon.

Da war einmal diese Runde "Shadowrun im Mittelalter". Irgendeine Firma beaufftragte uns, in die Vergangenheit zu reisen, um da irgendwas zu erledigen. War zunächst auch echt witzig: Wir so voll gerüstet in die Vergangenheit gereist und dann haben wir da alles mit unserer überlegenen Technik gerockt. Kindisch? Ja. Aber unglaublich befriedigend. Was unsere SC allerdings nicht wussten - die Zeitmaschine war kaputt und konnte uns nur in die Vergangenheit, aber nicht in die Zukunft befördern. Ehe der Fehler auffiel und eine Ersatzmaschine geschickt werden konnte, sollten 12 Jahre IT vergehen, die wir halt in der Vergangeheit festsaßen. Nicht mehr ganz so befriedigend, aber auch noch ok. Und dann wollte der SL, dass wir diese zwölf Jahre minutiös ausspielen, statt sie einfach schnell zusammenzufassen. Keine Ahnung, wie er sich das vorgestellt hatte, aber wir haben dann den restlichen Abend damit verbracht, ein Weingut aufzubauen. Wolltet ihr nicht auch alle schonmal SR spielen, um darin ein mittelalterliches Weingut einzurichten? Nein? Wir auch nicht.

Oder der Abend, als mir jemand erzählte, ein Kranich-Courtier sei eine gute Einsteigerrolle in Legend of the five Rings. Also eine Figur, die dafür bekannt ist, sämtliche geschriebenen wie ungeschriebenen Hofreglements zu kennen und ganz tolle, netzwerkartige Intrigen zu spinnen. Naja, wie der Abend aussah, brauch ich wohl nicht weiter ausführen.



Ein einziges Negativerlebnis hatte ich, über das ich nicht lachen kann - weil es Teil einer ganzen Reihe von Negativerlebnissen war, die menschlich einfach völlig daneben waren: Dieser Vampire-Abend, an dessen Ende ich negative Erfahrungspunkte (also Erfahrungspunkteabzug) bekam, für schlechtes Rollenspiel. War, meine ich, meine allererste Vampire-Runde - entsprechend "gut" kannte ich den Hintergrund. Es hieß, Vampire haben Angst vor Feuer. Als es also hieß "Das ist eine Bombe im Haus!", lief mein Charakter weg und ließ dabei die anderen Charaktere (die er IT ja sowieso erst seit drei Stunden kannte) zurück. Das war dann offenbar irgendwie falsch und ich bin dafür am Ende des Oneshots "bestraft" worden. Schönen Dank auch. Dazu habe ich mir den ganzen Abend Witze und Sprüche auf meine Kosten geben müssen und dazu noch lachen, weil ich Angst hatte, sonst als überempfindlich und humorlos zu gelten. Naja. Im Lauf der Zeit hab ich dann einfach gemerkt, dass dieser SL am Spieltisch wie abseits davon ein Arschloch ist, der sich gerne groß macht, indem er Schwächere um sich herum klein macht. Da seine Runden den Nimbus hatten, unglaublich gut und immersiv zu sein, galt es dann auch noch als Auszeichnung, dort mitspielen zu dürfen, weswegen so Newbies wie ich sich geehrt fühlen durften, von ihm IT wie OT verbal angespuckt zu werden. Ekelhaft. Aber musste ich halt auch erstmal auf die harte Tour lernen. Hab bei dem Typen einige Male gespielt und mich jedes Mal hinterher wie Dreck gefühlt, weil er mir ja sooo überlegen war. Hat eine Weile gedauert, bis ich auf den Trichter gekommen bin, was der da tut und dass es nicht ok ist, wenn andere mich so behandeln.

Offline YY

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Re: Die schlechtesten Spielleiter
« Antwort #56 am: 14.09.2018 | 14:52 »
Den Rest des Abends hat der Spieler des Riggers so ausgesehen, als würde er gleich den Tisch essen.  ;D

Und mit was? Mit Recht ;)

Und so beobachtete ich dann durch die Geranien auf meiner Fensterbank den Endkampf.  ::)

Selbst schuld  *duck und weg* ~;D
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Offline Schnarchratte

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Re: Die schlechtesten Spielleiter
« Antwort #57 am: 29.10.2018 | 13:53 »
Ich hatte auch mal so ein Exemplar:

Er hat XP nie verteilt nur neue Level gehandwedelt. Gibt eine Theorie, dass SL die während des AB keine XP gönnen, sehr faule SL sind und ich glaube das stimmt in diesem Fall leider.
Die Freundin klassisch bevorzugt und er legt einem Narzissmus an den Tag, der sich 1:1 mit dem Wikipedia Artikel deckt  :D merkt selbst nichts davon, denke ich, sondern hält alle andern für blöd, bin ich sicher.
Ich glaub die Freundin hat einen starken Beschützerinstinkt und plappert ihm ausserdem nach dem Mund.
Ich denke beide müssten es mal kapieren weil er andauernd im Mittelpunkt stehen muss. Das ist zwanghaft (Lieblingsverb: ich). Kann nicht mit Kritik, verprellt dauernd Freunde und lästert über Abwesende: Klassische Narzissmus Diagnose.
Könnte einem leid tun wenn er sich nicht für die coolste Sau auf dem Planeten halten würde.

Könnte weiter erzählen aber s wird dann zu persönlich.

Ist jedenfalls verantwortlich dafür (und meine eigene Langmut) dass ich seit Jahren nicht mehr rollenspiele.

Deep_Impact

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Re: Die schlechtesten Spielleiter
« Antwort #58 am: 29.10.2018 | 14:02 »
Könnte weiter erzählen aber s wird dann zu persönlich.

Das war schon ziemlich persönlich für den allerersten Beitrag. Und wenn schon: Ich ist ein Personalpronomen :P

Offline Schnarchratte

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Re: Die schlechtesten Spielleiter
« Antwort #59 am: 29.10.2018 | 14:52 »
Und wenn schon: Ich ist ein Personalpronomen :P
Das manche öfter, viel öfter verwenden als andere, incl. Mir Mein Mich.

Und zwar in Zusammenhängen die mit dem SL nix zu tun haben, also eine Person die richtig um sich kreist.

Vielleicht hat er sich mittlerweile geändert, drauf wetten tät ich nicht.