Autor Thema: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?  (Gelesen 20618 mal)

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Offline Fillus

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Abend ;)

Unangefochten stehen Fantasy Settings seit dem es Rollenspiele gibt auf dem ersten Platz. Aber wenn ich mir die Kinder und Jugendlichen von heute anschaue, könnte man meinen, das sich das irgendwann mal ändern könnte. Wenn wir zu alt sind und sie voll am Zug  meine ich.

Wir snd früher mit Cowboy und Indianer (Ja sagt man heute nicht mehr, ich weiß) groß geworden, haben Robin Hood geschaut und Herr der Ringe gelesen. 3 Fragezeichen und TKKG gehört. Im Tv gab es drei Programme die Schwarzweiss nicht grad die Fantasy anregten.

Heute werden wir mit bildlichen Eindrücken quasi erschlagen. Eine riesige Auswahl an medialen Angeboten und durch die Weiterentwicklung der Technik lassen sich heute ganz andere Filme drehen.

Heute gibt es Bücher und Serien zu fast jeden Thema, alles wird ausgeschlachtet solange der Braten heiss ist. Was Fantasy angeht, gibt es noch gute Bücher, keine Frage. Auch ein paar gute Filme, meist mit Kinderhelden (Harry Potter, Narnia etc) oder Ausnahmen für Erwachsene (Herr der Ringe). Das meiste aber grad im TV driftet einfach ins alberne ab.

Derzeit sind Comic- und Science Fiction Verfilmungen absolut beliebt und es wird vermutlich auch noch eine Weile so bleiben. Das sollte sich doch auch irgendwie auf den Rollenspielmarkt auswirken.

Wie schaut es eurer Meinung nach in ein paar Jahren aus? Hält die Fantasy ihre Vormachtstellung? Ziehen die altbekannten Vorteile das man es einfacher Beschreiben kann? Wird viel lieber in eine Art Vergangenheit, als inder Gegenwart oder Zukunft gespielt?

Ich weiß das auch heute viele z.B. Shadowrun oder Cthulhu spielen, aber Fatasy Regelwerke verkaufen sich relativ sicher, während die Verlage bei anderem noch eher vorsichtig sein müssen. Obwohl ich schon eine Veränderung spüre und glaube der Fantasy Markt ist ein wenig gesättigter als früher.

Offline Grimtooth's Little Sister

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Ich glaub je Technik desto Fantasy  ;D

Und m.E. liegt der Vorsprung von Fantasy schlicht daran, dass da halbwegs jeder weiß, was ihn erwartet, von Settingbesonderheiten mal abgesehen. In den meisten Welten gibts die ganzen Standardrassen und verhalten sich alle ähnlich. Einfacher, reinzukommen als für ein SF-Setting auch noch für mehrere Welten die Hintergründe zu kennen.
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Offline schneeland (N/A)

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Mein Eindruck ist auch: Fantasy, gerade D&D-artige Pseudo-Mittelalter-Fantasy bleibt führend, gerade weil jeder ungefähr weiß, was ihn erwartet und die Anforderungen an Geschichts- oder Technikwissen niedrig sind.
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Offline Maarzan

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Der Knackpunkt zum Bleiben in einem Setting ist denke ich weniger, wie toll die Geschichte/Metastory des Settings ist, als wie gut man sich diese Welt selbst zu eigen machen kann und selber eigene Strukturen, sei es als Charakter, Geschichten, Konflikte etc setzen kann, bzw. wie gut das hält, wenn SC an den Kulissen/Settingdetails rumruckeln oder auch mal rumsprengen.     
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Fillus

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Kann man so argumentieren und ist sicher auch wahr, wenn ich es auch nicht für richtig halte. In Fantasy gibt es auch etliche Elemente, die sich vorzustellen, doch ein wenig Fantasie benötigen. Nehmen wir nur mal die vielen verschiedenen Zauber. Auch ist es nicht sonderlich voel schwerer sich in SF Rassen einzudenken, wobei es im Laufe der Jahre bei den Fantasyrassen natürlich viele bekannte Klischees gibt.

Ich habe früher ganz ähnliche Argumente vorgebracht, das es einfach zu erklären ist. Aus heitiger Sicht, sehe ich das leicht anders. Heute fange ich an das zu hinterfragen. Im Prinzip finden sich Leute in einem Modernen Setting, wo vieles ähnlich wie die Wirklichkeit besser ein.

Spielen die meisten Fantasy, weil es dort eben eine große Community und viele Spieler gibt. Schleppt sich das so hin, weil es eben dort das größte Angebot an Runden gibt. Oder ist es wirklich das ernsthafte Interesse der Leute, die zum Großteil bevorzugt Fantasy spielen?

Offline Runenstahl

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Irgendjemand (nicht ich) hat es mal ungefähr so formuliert: Die alte Ruine von nebenan oder ein Dungeon wirken auf uns vielfach interessanter und einladender zum erforschen als eine ganze Galaxis voller unerforschter Planeten. Egal ob auf diesen Planeten vielleicht auch Ruinen oder Dungeons sind...
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   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Offline nobody@home

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Ich denke, für die nächsten Jahre bis Jahrzehnte hat die Fantasy einfach noch die gute alte Massenträgheit auf ihrer Seite. In Amerika ist D&D der Platzhirsch, hierzulande DSA...außerdem gibt's für modernere Settings auch eher mal modernere Medien als die olle Alle-sitzen-um-einen-Tisch-Märchenonkelerzählnummer, deren etablierte Spielerschaft gemütlich vor sich hin altert. :korvin: Soll heißen, andere und insbesondere kommerziell interessante Trends laufen am "klassischen Rollenspiel" unter Umständen lieber einfach zum größten Teil vorbei, als daß sie sich überhaupt erst bemühen, mit den dortigen Altvorderen einen lauten Streit um ein Stückchen vom Miniprofitkuchen anzufangen.

Natürlich kann immer auch mal aus den Reihen der Rollenspielproduzenten und -verleger selbst etwas Neues kommen, aber das wird dann in den seltensten Fällen große, das ganze Rollenspielgeschäft aufmischende Wellen ziehen -- auch in der Beziehung ist das Hobby vom Hype und der Schnellebigkeit der restlichen Markt-und-Medienwelt einfach etwas zu isoliert. Und nicht zu vergessen: es gab und gibt für alle möglichen Nicht-Fantasy-Interessen im Prinzip schon seit nahezu Beginn des Hobbys reichlich entsprechde oder zumindest halbwegs passende "Nischen"spiele und -settings. Wenn die es trotzdem nie geschafft haben, den Markt für sich zu gewinnen und die Sitzriesen vom Thron zu stoßen, sagt das vielleicht letzten Endes doch etwas über die tatsächliche Genrefanverteilung in Rollenspielerkreisen aus...

Offline 1of3

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Ja. Und zwar nicht irgendwie Fantasy, sondern EDO-Party-Abenteuer-im-Fäntelalter-Fantasy.

Abgesehen von einfach vorzustellen - das wurde schon angemerkt - hat es auch Gruppenspiel und braucht abgesehen von der SL kein all zu großes Buy-in. Die Party läuft einfach dem Abenteuer hinterher. Die SL hatte einfach, weil in Küchenausguss-Welt alles geht.

Supersöldner

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ich Träume von einer Zukunft in der Superhelden/Superschurken Setting s der Fantasy den rang abgelaufen haben. Aber das wird wohl noch eine weile Wunschdenken bleiben. 

Offline KhornedBeef

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Küchenausgusswelt klingt herrlich behämmert.

Fantasy wird immer den Vorteil haben, dass die nicht-phantastischen Elemente überschaubare HandlungsmHandlungsmöglichkeiten bieten und man sich den Rest ziemlich willkürlich zurecht erfunden darf. Man muss kein Experte in Sprengstoffen des zweiten Weltkriegs, VR-Protokollen des 22. Jahrhunderts oder Astrophysik sein um halbwegs zu überblicken was passieren könnte.

Voraussagen mache ich keine, Comics erfüllen die Kriterien auch.
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Offline Fillus

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Mich wundert es ein wenig, das es verhältnismäßig wenig Rollenspiele gibt, die aktuelle Themen enthalten, die grad bei den älteren Kindern und Jugendlichen beliebt sind.

Klar würde man dafür nicht imemr wieder ein neues Regelsystem bringen, aber ein Univeralrollenspiel tut es auch. Klar wird es oftmals einfach verweigert, wie von der Schreiberin von Harry Potter.

Ab und zu schafft es ja mal eines, wie Little Pony. Aber warum gibt es kein Lego Ninjago Rollenspiel, gibt doch sonst auch jeden Scheiss dazu. Grad in den USA sollte das doch laufen, wobei ich nicht weiß was dort Heranwachsenen dort schauen. Es gibt ein Wrestling Rollenspiel, warum kein Fussballthema für Jungs. Serien zum Adaptieren gäbe es genug.

Wild West Themen packt auch keiner mehr an, sind altbacken und es gibt auch keine Filme, durch welche sie angefixt werden könnten. Alles Dramen und keine Heldenepose mehr. Aber ein Lucky Luke Rollenspiel hätte ich früher sicher zocken wollen.

Ebenso wenig wie die Kids von heute Western schauen, schauen sie Fantasy. Mir ist jedenfalls nichts bekannt, bis auf die Legoverschnitte von Herr der Ringe und mit abstrichen Ninjago. Science Fiction hingegen schauen sie zu hauf. Wenn man sich alleine die Star Wars Serien anschaut, hat man in einer Folge quasi  gleich ein fertiges Abenteuer. Lässt sich auch gut zum Star Wars Rollenspiel portieren, das aber nicht für ganz so junge Kunden ist, finde ich.

Also animierte Serien aller Little Pony sollte es doch genug geben, die halbwegs langlebig sind. Davon könnte es mit geringen Aufwand (Ein fertiges System nutzen) leicht was schustern, das schön Bunt in den Weihnachtsregalen steht. Wunschdenken ;)

Spielt WOW noch eine Rolle, die Kinder in die Fantasy Richtung zu treiben?

Damit hier nicht der Eindruck entsteht, das ich Fantasy hasse ... nein tue ich nicht, aber ich liebe die Abwechslung. Tatsächlich hatte ich ein paar Jahre so eine Art Fantasyallergie, das bezog sich aber auf Bücher und Filme, dessen ich einfach überdrüssig war. Rollenspiele hat das nie betroffen.




Offline Derjayger

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Meine Freundin hat neulich in einer 7. Klasse gefragt, wer Herr der Ringe gesehen hat. Kaum einer.
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D&D 5E Buying Magic Items (Wie man 1. Inventar von Magiegeschäften generieren und 2. mit der Suche nach spezifischen magischen Gegenständen umgehen kann)

Offline Klopfstein

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Also, wenn man dieser Liste hier mit über 1 Millionen Votes vertrauen kann, dann liegt zwar Fantasy vorne mit D&D, aber die 3 nachfolgenden Systeme
(Shadowrun, CoC und Vampire) haben mit Fantasy halt nur rudimentär zu tun, danach kommt Pathfinder und dann wieder Star Wars, ein paar D&D Editione. Effektiv könnte man global sagen "Bleibt DnD auch zukünftig so berühmt oder wird es irgendwann eingeholt" diese Statistik zeigt das es durchaus starkes Intresse im globalen Raum an Sci Fi gibt.

Offline Fillus

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HdR ist schon wieder zu alt. Hätte sie nach dem Hobbit fragen sollen. :)
Wobei diese von der Qualität nicht an HdR ranreichen. Für mich waren das so ziemlich die letzten guten Fantasyfilme im Kino.

Also, wenn man dieser Liste hier mit über 1 Millionen Votes vertrauen kann, dann liegt zwar Fantasy vorne mit D&D, aber die 3 nachfolgenden Systeme
(Shadowrun, CoC und Vampire) haben mit Fantasy halt nur rudimentär zu tun, danach kommt Pathfinder und dann wieder Star Wars, ein paar D&D Editione. Effektiv könnte man global sagen "Bleibt DnD auch zukünftig so berühmt oder wird es irgendwann eingeholt" diese Statistik zeigt das es durchaus starkes Intresse im globalen Raum an Sci Fi gibt.

Nicht nur beim Rollenspiel. Noch vor 10 Jahre hätten sie einen bei Heyne ausgelacht, wenn, man kein bekannter Autor ist und SF veröffentlichen möchte. Nun schaut es ganz anders aus. Auch im Kino kommt vermehrt SF.

Offline Waldschrat

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Fantasy rulz  ;D … ist halt Urlaub im Kopf..... egal wie düster Fantasy daherkommt.....es ist doch immer ein rosa Ponyhof und das wollen wir doch alle, wenn wir vom Alltag abschalten wollen  :d
Dem Dummen fährt bei jedem sinnvollen Wort der Schreck in die Glieder

Offline KhornedBeef

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Also mein rosa Ponyhof ist momentan auch Cthulhu-Farben ;)
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Offline nobody@home

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Also mein rosa Ponyhof ist momentan auch Cthulhu-Farben ;)

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Offline Kaskantor

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Hm in einer 7. Klasse, sind Schüler so um die 12 Jahre alt. HDR ist ab 12 und da gibt es so manche Szenen, die vielleicht noch nicht für Kinder in dem Alter geeignet sind. Könnte auch eine Erklärung sein.

Fantasy hat sich wirklich ziemlich in die Köpfe gebrannt, ich sehe es an unserer eigenen Gruppe. Da ist es fast nicht möglich mal was anderes zu spielen.

Ich bin auch der Meinung, dass wenn Shadowrun mal die Regelkurve kriegen würde, wie es derzeit DnD5 geschafft hat, würden wahrscheinlich viel mehr Leute Shadowrun spielen.

Ein DnD geht selbst mit BM, Figuren und allem drum und dran viel leichter über die Bühne als SR.

Aber vom Bekanntheitsgrad wäre es das einzige Spiel, was mMn oben mithalten könnte. Vielleicht auch wegen dem hohen Fantasyanteil:).

Videospiele alla WoW, Diablo, ESO, Witcher ect., fördern schon den Fantasygedanken.
Deswegen hoffe ich darauf, dass Cyberpunk 2077 so richtig einschlägt. Es wird auch in den Medien oft genug gesagt, wo dieses Spiel herkommt. Vielleicht gibt das nochmal einen Kick in die richtige Richtung.
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Offline YY

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Spielen die meisten Fantasy, weil es dort eben eine große Community und viele Spieler gibt. Schleppt sich das so hin, weil es eben dort das größte Angebot an Runden gibt. Oder ist es wirklich das ernsthafte Interesse der Leute, die zum Großteil bevorzugt Fantasy spielen?

Zum Teil ist Fantasy reine Massenträgheit aufgrund des großen Angebots, ja.

Ansonsten hat Fantasy generell und Fantasy-Rollenspiel im Speziellen einige "zeitlose" Faktoren*, welche auch die nächste Generation wieder in ähnliche Zahlenverhältnisse schiebt.
Es ist ja nicht so, als
a) hätten wir früher gar nichts gehabt außer Fantasy**, 
b) stünde der erste "Generationswechsel" bzw. die erste Welle Nachwuchs an. Der Mechanismus lässt sich doch schon längst in ausreichender Form beobachten.


*von denen einige mMn einer rationalen Betrachtung nicht standhalten. Da schaffen sich z.B. Leute absurdeste Magiekonzepte und sonstigen hoch settingspezifischen Kram drauf, aber kommen dann angeblich mit moderaten SF-Elementen nicht klar?
Relative Einheitlichkeit und Einsteigerfreundlichkeit von Fantasy(-Rollenspielen) gegenüber Alternativen mit gleichem Komplexitäts- und Detailgrad sind größtenteils Illusion, aber das zieht trotzdem.
Vielleicht ist gerade in jungen Jahren bei Fantasy der gefühlte "Eskapismus-Faktor" höher.
Und "klassische" Fantasy bedient mit Masse altbewährte Archetypen und Erzählstrukturen.

**das betrifft insbesondere Bücher und Filme. SF ist so alt wie die Unterhaltungsliteratur und der Film/das Kino.



außerdem gibt's für modernere Settings auch eher mal modernere Medien als die olle Alle-sitzen-um-einen-Tisch-Märchenonkelerzählnummer, deren etablierte Spielerschaft gemütlich vor sich hin altert. :korvin:

Das lasse ich nicht gelten.
Die Vorteile und "USPs" des Mediums P&P-Rollenspiel sind unabhängig vom Setting.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Sashael

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Durch den Gewöhnungsfaktor scheint(!) Fantasy leichter zugänglich zu sein.

Realistisch betrachtet gibt es wirklich NULL Unterschied zwischen Fantasyrassen und Alienvölkern, wenn man mit dem Argument "Da weiß man, worauf man sich einlässt" kommt. Genauso Magie. Ich zitiere nur mal Arthur C. Clarke: "Jede hinreichend entwickelte Technik unterscheidet sich nicht mehr von Magie." Die Magiesysteme einiger Spiele sind in meinen Augen auch nicht besser zugänglich als ein Technikhandbuch.
Science Fiction bietet ebenfalls sehr hohe Anpassungsfähigkeit und Vielfältigkeit an  Abenteuermöglichkeiten und imo sogar mehr als beim Fantasy.

Warum Fantasy trotzdemso hoch im Kurs steht? Imho a) Marketing, b) Gewohnheit der Spieler und c) LARP.
Die weltweit größten Rollenspiele bedienen fast alle "nur" Fantasy (mit der neuesten Ausnahme Starfinder). Wenn man in einen RP-Laden geht, wird man von Fantasy erschlagen. Nicht nur, was die Systemauswahl an geht, sondern auch die Masse an Publikationen pro System. Shadowrun ist imho auch nur Fantasy mit dicken Knarren.
Dann werden Neuspieler sehr oft durch Leute an das Hobby geführt, die ihrerseits mit Fantasysystemen angefangen haben. Trägheit der Masse (aus dem Physikunterricht ;) ) und so.
Und schließlich lässt sich ein aufwändiger LARP-Con viel einfacher mit mittelalterlichen Themen aufziehen, weil die größten Probs aka Häuser, Burgen und Ruinen ja schon in der Gegend rumstehen. ;D

Wie sich Rollenspiel entwickelt hätte und was heute an der Spitze der "Nahrungskette" stehen würde, wenn Gygax und Arneson krasse Krimi-Noir Fans statt Wargamer gewesen wären, ist imho eine interessante Überlegung. ;D
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Alex

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SciFi ist vom Setting sehr viel anstrengender, weil es immer wieder Diskussionen über Realismus gibt. Wie funktioniert Überlichtgeschwindigkeit, wie Laserwaffen, wie wirkt sich die Beschleunigung eines Raumschiffs aus, welchen Antrieb hat es, wie funktionieren Naniten ...
Bei Fantasy kann ich alles auf den Kopf stellen und all die nicht-normalen Effekte mit Hilfe von Magie darstellen, ohne eine Erklärung dafür haben zu müssen. Ich kann mir auch wirklich alles ausdenken. Das macht den Einstieg und den Umgang damit leichter.

Offline Weltengeist

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Warum Fantasy trotzdemso hoch im Kurs steht? Imho a) Marketing, b) Gewohnheit der Spieler und c) LARP.

Glaub ich gar nicht mal. Die gewaltig überwiegende Mehrzahl der Spieler sind keine LARPer, und sie sind auch nicht durch Marketing auf ihr Genre gestoßen. Klar, Critical Role & Co spielen schon eine Rolle, und viele fangen halt mit den Platzhirschen an (D&D im angelsächsischen und DSA im deutschsprachigen Raum), das ist sicherlich ein Faktor.

Aber auch wenn man mit unvoreingenommenen Leuten spricht, bevorzugen sie oft Fantasy. Einige Gründe:
  • Mit den Archetypen kann irgendwie jeder was anfangen, weil sie so deutlich rausgearbeitet sind. Andere Genres haben oft in Wahrheit die gleichen Archetypen, aber in langweiliger ("Wissenschaftler", wenn ich "Magier" haben kann? "Grummeliger Weltkriegsvetaran", wenn ich "Zwerg mit Zweihandhammer" sein kann? "Vulkanier", wenn ich "Elf" spielen kann?)
  • Die Welt ist meist so einfach gestrickt, dass sich jeder reindenken kann. Bei den meisten hört es ja schon bei "wir spielen in China" oder "wir spielen in Russland" auf, ganz zu schweigen von "wir spielen auf Alpha Zentauri". Aber mit "wir spielen in einem magischen Königreich; so mit Ritten und Prinzessinnen und bösen Zauberern" kann jeder was anfangen.
  • Die Konflikte sind schön schwarz-weiß. Egal was die selbsternannte Tanelorn-Rollenspielelite so mag, die Mehrheit bevorzugt ihre Orks böse und ihre Helden gut.
  • Der niedrige Tech-Level ist für den Spielleiter leichter zu verwalten. Die Leute haben wenig Ausrüstung, und Probleme werden nicht dauernd durch Technik gelöst. Auch muss man sich nicht ständig überlegen, wie sich diese oder jene Erfindung auf die Welt auswirken würde. Klar, Magie ist auch irgendwie Technik, aber sie steht halt (in den meisten Settings) nicht jedem zur Verfügung, was das Wegerklären kleiner Unlogischkeiten vereinfacht.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Kaskantor

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Tja und mMn hat es auch etwas mit dem Mut der Entwickler zu tun.
Fria Ligan ist derzeit ein gutes Beispiel, dass man auch abseits der Fantasy gute Spiele entwickeln kann, Paizo versuchen in die Richtung vorzustoßen, FFG mit Star Wars und vielleicht noch Traveller und CGL eben mit Shadowrun. Green Ronin sind ja derzeit auch dabei was schönes zu basteln und Modiphius ist auch mit ein paar Spielen dabei. Den gennanten Spielen ist teilweise natürlich auch eine ordentliche Prise Fantasy zuzurechnen aber immerhin. Ach ja den Monte C. sollte man dabei auch nicht ganz außer acht lassen:).
"Da muss man realistisch sein..."

Tegres

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Realistisch betrachtet gibt es wirklich NULL Unterschied zwischen Fantasyrassen und Alienvölkern, wenn man mit dem Argument "Da weiß man, worauf man sich einlässt" kommt.
Da möchte ich widersprechen. Es gibt DIE typischen Fantasyrassen: Elfen, Zwerge, Orks, Halblinge, mit Abstrichen auch Gnome (und natürlich Menschen). Hinzu kommen Mischformen. Und zack, gibt es eine gewisse aber nicht überbordende Auswahl an spielbaren Rassen.
Gibt es DIE typischen Alienrassen? Jein. Es gibt sehr bekannte (potentiell spielbare) Alienrassen, wie Wookies, Vulkanier, Klingonen (und mehr wirklich bekannte fallen mir ehrlich gesagt nicht ein). Diese haben aber das Problem, dass sie nicht jeder in seinem Spiel verwenden kann. Also muss man neue Alienrassen erschaffen, die man erst erklären und etablieren muss. Das ist in der Tat für mich ein Problem bei Sci-Fi-Rollenspielen. Es ist einfach eine zusätzliche Hürde. Deswegen mag ich meine Sci-Fi auch lieber nur mit Menschen. Dann hat man dieses Problem nicht.
Fast jeder, der sich ein weng für Phantastik interessiert und damit für Rollenspiel sehr zugänglich ist, kann sich unter einem Elfen und einem Zwerg etwas vorstellen, und weiß daher auch, wie er sie spielen kann. Dies mag zwar auch für Wookies, Vulkanier und Klingonen gelten, aber die "darf" er halt nicht spielen bzw. müssen diese erst selbst konvertiert werden. Natürlich könnte man dann auch das Star-Wars-Rollenspiel spielen, aber dann hat man dort defacto auch nur eine bekannte Rasse (wenn man kein Star-Wars-Nerd ist). Ebenso verhält sich mit Star Trek.

Offline Andras Marwolaeth

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Nicht zu vergessen Karl May, die römisch-griechischen und germanischen Götter- und Heldensagen.