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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Fillus am 19.10.2018 | 18:27

Titel: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Fillus am 19.10.2018 | 18:27
Abend ;)

Unangefochten stehen Fantasy Settings seit dem es Rollenspiele gibt auf dem ersten Platz. Aber wenn ich mir die Kinder und Jugendlichen von heute anschaue, könnte man meinen, das sich das irgendwann mal ändern könnte. Wenn wir zu alt sind und sie voll am Zug  meine ich.

Wir snd früher mit Cowboy und Indianer (Ja sagt man heute nicht mehr, ich weiß) groß geworden, haben Robin Hood geschaut und Herr der Ringe gelesen. 3 Fragezeichen und TKKG gehört. Im Tv gab es drei Programme die Schwarzweiss nicht grad die Fantasy anregten.

Heute werden wir mit bildlichen Eindrücken quasi erschlagen. Eine riesige Auswahl an medialen Angeboten und durch die Weiterentwicklung der Technik lassen sich heute ganz andere Filme drehen.

Heute gibt es Bücher und Serien zu fast jeden Thema, alles wird ausgeschlachtet solange der Braten heiss ist. Was Fantasy angeht, gibt es noch gute Bücher, keine Frage. Auch ein paar gute Filme, meist mit Kinderhelden (Harry Potter, Narnia etc) oder Ausnahmen für Erwachsene (Herr der Ringe). Das meiste aber grad im TV driftet einfach ins alberne ab.

Derzeit sind Comic- und Science Fiction Verfilmungen absolut beliebt und es wird vermutlich auch noch eine Weile so bleiben. Das sollte sich doch auch irgendwie auf den Rollenspielmarkt auswirken.

Wie schaut es eurer Meinung nach in ein paar Jahren aus? Hält die Fantasy ihre Vormachtstellung? Ziehen die altbekannten Vorteile das man es einfacher Beschreiben kann? Wird viel lieber in eine Art Vergangenheit, als inder Gegenwart oder Zukunft gespielt?

Ich weiß das auch heute viele z.B. Shadowrun oder Cthulhu spielen, aber Fatasy Regelwerke verkaufen sich relativ sicher, während die Verlage bei anderem noch eher vorsichtig sein müssen. Obwohl ich schon eine Veränderung spüre und glaube der Fantasy Markt ist ein wenig gesättigter als früher.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 19.10.2018 | 18:31
Ich glaub je Technik desto Fantasy  ;D

Und m.E. liegt der Vorsprung von Fantasy schlicht daran, dass da halbwegs jeder weiß, was ihn erwartet, von Settingbesonderheiten mal abgesehen. In den meisten Welten gibts die ganzen Standardrassen und verhalten sich alle ähnlich. Einfacher, reinzukommen als für ein SF-Setting auch noch für mehrere Welten die Hintergründe zu kennen.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: schneeland am 19.10.2018 | 18:37
Mein Eindruck ist auch: Fantasy, gerade D&D-artige Pseudo-Mittelalter-Fantasy bleibt führend, gerade weil jeder ungefähr weiß, was ihn erwartet und die Anforderungen an Geschichts- oder Technikwissen niedrig sind.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Maarzan am 19.10.2018 | 18:51
Der Knackpunkt zum Bleiben in einem Setting ist denke ich weniger, wie toll die Geschichte/Metastory des Settings ist, als wie gut man sich diese Welt selbst zu eigen machen kann und selber eigene Strukturen, sei es als Charakter, Geschichten, Konflikte etc setzen kann, bzw. wie gut das hält, wenn SC an den Kulissen/Settingdetails rumruckeln oder auch mal rumsprengen.     
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Fillus am 19.10.2018 | 18:56
Kann man so argumentieren und ist sicher auch wahr, wenn ich es auch nicht für richtig halte. In Fantasy gibt es auch etliche Elemente, die sich vorzustellen, doch ein wenig Fantasie benötigen. Nehmen wir nur mal die vielen verschiedenen Zauber. Auch ist es nicht sonderlich voel schwerer sich in SF Rassen einzudenken, wobei es im Laufe der Jahre bei den Fantasyrassen natürlich viele bekannte Klischees gibt.

Ich habe früher ganz ähnliche Argumente vorgebracht, das es einfach zu erklären ist. Aus heitiger Sicht, sehe ich das leicht anders. Heute fange ich an das zu hinterfragen. Im Prinzip finden sich Leute in einem Modernen Setting, wo vieles ähnlich wie die Wirklichkeit besser ein.

Spielen die meisten Fantasy, weil es dort eben eine große Community und viele Spieler gibt. Schleppt sich das so hin, weil es eben dort das größte Angebot an Runden gibt. Oder ist es wirklich das ernsthafte Interesse der Leute, die zum Großteil bevorzugt Fantasy spielen?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Runenstahl am 19.10.2018 | 18:56
Irgendjemand (nicht ich) hat es mal ungefähr so formuliert: Die alte Ruine von nebenan oder ein Dungeon wirken auf uns vielfach interessanter und einladender zum erforschen als eine ganze Galaxis voller unerforschter Planeten. Egal ob auf diesen Planeten vielleicht auch Ruinen oder Dungeons sind...
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 19.10.2018 | 18:57
Ich denke, für die nächsten Jahre bis Jahrzehnte hat die Fantasy einfach noch die gute alte Massenträgheit auf ihrer Seite. In Amerika ist D&D der Platzhirsch, hierzulande DSA...außerdem gibt's für modernere Settings auch eher mal modernere Medien als die olle Alle-sitzen-um-einen-Tisch-Märchenonkelerzählnummer, deren etablierte Spielerschaft gemütlich vor sich hin altert. :korvin: Soll heißen, andere und insbesondere kommerziell interessante Trends laufen am "klassischen Rollenspiel" unter Umständen lieber einfach zum größten Teil vorbei, als daß sie sich überhaupt erst bemühen, mit den dortigen Altvorderen einen lauten Streit um ein Stückchen vom Miniprofitkuchen anzufangen.

Natürlich kann immer auch mal aus den Reihen der Rollenspielproduzenten und -verleger selbst etwas Neues kommen, aber das wird dann in den seltensten Fällen große, das ganze Rollenspielgeschäft aufmischende Wellen ziehen -- auch in der Beziehung ist das Hobby vom Hype und der Schnellebigkeit der restlichen Markt-und-Medienwelt einfach etwas zu isoliert. Und nicht zu vergessen: es gab und gibt für alle möglichen Nicht-Fantasy-Interessen im Prinzip schon seit nahezu Beginn des Hobbys reichlich entsprechde oder zumindest halbwegs passende "Nischen"spiele und -settings. Wenn die es trotzdem nie geschafft haben, den Markt für sich zu gewinnen und die Sitzriesen vom Thron zu stoßen, sagt das vielleicht letzten Endes doch etwas über die tatsächliche Genrefanverteilung in Rollenspielerkreisen aus...
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: 1of3 am 19.10.2018 | 19:18
Ja. Und zwar nicht irgendwie Fantasy, sondern EDO-Party-Abenteuer-im-Fäntelalter-Fantasy.

Abgesehen von einfach vorzustellen - das wurde schon angemerkt - hat es auch Gruppenspiel und braucht abgesehen von der SL kein all zu großes Buy-in. Die Party läuft einfach dem Abenteuer hinterher. Die SL hatte einfach, weil in Küchenausguss-Welt alles geht.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Supersöldner am 19.10.2018 | 19:25
ich Träume von einer Zukunft in der Superhelden/Superschurken Setting s der Fantasy den rang abgelaufen haben. Aber das wird wohl noch eine weile Wunschdenken bleiben. 
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: KhornedBeef am 19.10.2018 | 19:45
Küchenausgusswelt klingt herrlich behämmert.

Fantasy wird immer den Vorteil haben, dass die nicht-phantastischen Elemente überschaubare HandlungsmHandlungsmöglichkeiten bieten und man sich den Rest ziemlich willkürlich zurecht erfunden darf. Man muss kein Experte in Sprengstoffen des zweiten Weltkriegs, VR-Protokollen des 22. Jahrhunderts oder Astrophysik sein um halbwegs zu überblicken was passieren könnte.

Voraussagen mache ich keine, Comics erfüllen die Kriterien auch.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Fillus am 19.10.2018 | 20:02
Mich wundert es ein wenig, das es verhältnismäßig wenig Rollenspiele gibt, die aktuelle Themen enthalten, die grad bei den älteren Kindern und Jugendlichen beliebt sind.

Klar würde man dafür nicht imemr wieder ein neues Regelsystem bringen, aber ein Univeralrollenspiel tut es auch. Klar wird es oftmals einfach verweigert, wie von der Schreiberin von Harry Potter.

Ab und zu schafft es ja mal eines, wie Little Pony. Aber warum gibt es kein Lego Ninjago Rollenspiel, gibt doch sonst auch jeden Scheiss dazu. Grad in den USA sollte das doch laufen, wobei ich nicht weiß was dort Heranwachsenen dort schauen. Es gibt ein Wrestling Rollenspiel, warum kein Fussballthema für Jungs. Serien zum Adaptieren gäbe es genug.

Wild West Themen packt auch keiner mehr an, sind altbacken und es gibt auch keine Filme, durch welche sie angefixt werden könnten. Alles Dramen und keine Heldenepose mehr. Aber ein Lucky Luke Rollenspiel hätte ich früher sicher zocken wollen.

Ebenso wenig wie die Kids von heute Western schauen, schauen sie Fantasy. Mir ist jedenfalls nichts bekannt, bis auf die Legoverschnitte von Herr der Ringe und mit abstrichen Ninjago. Science Fiction hingegen schauen sie zu hauf. Wenn man sich alleine die Star Wars Serien anschaut, hat man in einer Folge quasi  gleich ein fertiges Abenteuer. Lässt sich auch gut zum Star Wars Rollenspiel portieren, das aber nicht für ganz so junge Kunden ist, finde ich.

Also animierte Serien aller Little Pony sollte es doch genug geben, die halbwegs langlebig sind. Davon könnte es mit geringen Aufwand (Ein fertiges System nutzen) leicht was schustern, das schön Bunt in den Weihnachtsregalen steht. Wunschdenken ;)

Spielt WOW noch eine Rolle, die Kinder in die Fantasy Richtung zu treiben?

Damit hier nicht der Eindruck entsteht, das ich Fantasy hasse ... nein tue ich nicht, aber ich liebe die Abwechslung. Tatsächlich hatte ich ein paar Jahre so eine Art Fantasyallergie, das bezog sich aber auf Bücher und Filme, dessen ich einfach überdrüssig war. Rollenspiele hat das nie betroffen.



Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Derjayger am 19.10.2018 | 20:03
Meine Freundin hat neulich in einer 7. Klasse gefragt, wer Herr der Ringe gesehen hat. Kaum einer.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Klopfstein am 19.10.2018 | 20:15
Also, wenn man dieser Liste hier mit über 1 Millionen Votes vertrauen kann, dann liegt zwar Fantasy vorne mit D&D, aber die 3 nachfolgenden Systeme
(Shadowrun, CoC und Vampire) haben mit Fantasy halt nur rudimentär zu tun, danach kommt Pathfinder und dann wieder Star Wars, ein paar D&D Editione. Effektiv könnte man global sagen "Bleibt DnD auch zukünftig so berühmt oder wird es irgendwann eingeholt" diese Statistik zeigt das es durchaus starkes Intresse im globalen Raum an Sci Fi gibt.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Fillus am 19.10.2018 | 20:17
HdR ist schon wieder zu alt. Hätte sie nach dem Hobbit fragen sollen. :)
Wobei diese von der Qualität nicht an HdR ranreichen. Für mich waren das so ziemlich die letzten guten Fantasyfilme im Kino.

Also, wenn man dieser Liste hier mit über 1 Millionen Votes vertrauen kann, dann liegt zwar Fantasy vorne mit D&D, aber die 3 nachfolgenden Systeme
(Shadowrun, CoC und Vampire) haben mit Fantasy halt nur rudimentär zu tun, danach kommt Pathfinder und dann wieder Star Wars, ein paar D&D Editione. Effektiv könnte man global sagen "Bleibt DnD auch zukünftig so berühmt oder wird es irgendwann eingeholt" diese Statistik zeigt das es durchaus starkes Intresse im globalen Raum an Sci Fi gibt.

Nicht nur beim Rollenspiel. Noch vor 10 Jahre hätten sie einen bei Heyne ausgelacht, wenn, man kein bekannter Autor ist und SF veröffentlichen möchte. Nun schaut es ganz anders aus. Auch im Kino kommt vermehrt SF.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Waldschrat am 19.10.2018 | 21:12
Fantasy rulz  ;D … ist halt Urlaub im Kopf..... egal wie düster Fantasy daherkommt.....es ist doch immer ein rosa Ponyhof und das wollen wir doch alle, wenn wir vom Alltag abschalten wollen  :d
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: KhornedBeef am 19.10.2018 | 22:23
Also mein rosa Ponyhof ist momentan auch Cthulhu-Farben ;)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 19.10.2018 | 22:30
Also mein rosa Ponyhof ist momentan auch Cthulhu-Farben ;)

"Das ist nicht tot, was ewig wiehert..." ~;D
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Kaskantor am 19.10.2018 | 22:33
Hm in einer 7. Klasse, sind Schüler so um die 12 Jahre alt. HDR ist ab 12 und da gibt es so manche Szenen, die vielleicht noch nicht für Kinder in dem Alter geeignet sind. Könnte auch eine Erklärung sein.

Fantasy hat sich wirklich ziemlich in die Köpfe gebrannt, ich sehe es an unserer eigenen Gruppe. Da ist es fast nicht möglich mal was anderes zu spielen.

Ich bin auch der Meinung, dass wenn Shadowrun mal die Regelkurve kriegen würde, wie es derzeit DnD5 geschafft hat, würden wahrscheinlich viel mehr Leute Shadowrun spielen.

Ein DnD geht selbst mit BM, Figuren und allem drum und dran viel leichter über die Bühne als SR.

Aber vom Bekanntheitsgrad wäre es das einzige Spiel, was mMn oben mithalten könnte. Vielleicht auch wegen dem hohen Fantasyanteil:).

Videospiele alla WoW, Diablo, ESO, Witcher ect., fördern schon den Fantasygedanken.
Deswegen hoffe ich darauf, dass Cyberpunk 2077 so richtig einschlägt. Es wird auch in den Medien oft genug gesagt, wo dieses Spiel herkommt. Vielleicht gibt das nochmal einen Kick in die richtige Richtung.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 20.10.2018 | 00:48
Spielen die meisten Fantasy, weil es dort eben eine große Community und viele Spieler gibt. Schleppt sich das so hin, weil es eben dort das größte Angebot an Runden gibt. Oder ist es wirklich das ernsthafte Interesse der Leute, die zum Großteil bevorzugt Fantasy spielen?

Zum Teil ist Fantasy reine Massenträgheit aufgrund des großen Angebots, ja.

Ansonsten hat Fantasy generell und Fantasy-Rollenspiel im Speziellen einige "zeitlose" Faktoren*, welche auch die nächste Generation wieder in ähnliche Zahlenverhältnisse schiebt.
Es ist ja nicht so, als
a) hätten wir früher gar nichts gehabt außer Fantasy**, 
b) stünde der erste "Generationswechsel" bzw. die erste Welle Nachwuchs an. Der Mechanismus lässt sich doch schon längst in ausreichender Form beobachten.


*von denen einige mMn einer rationalen Betrachtung nicht standhalten. Da schaffen sich z.B. Leute absurdeste Magiekonzepte und sonstigen hoch settingspezifischen Kram drauf, aber kommen dann angeblich mit moderaten SF-Elementen nicht klar?
Relative Einheitlichkeit und Einsteigerfreundlichkeit von Fantasy(-Rollenspielen) gegenüber Alternativen mit gleichem Komplexitäts- und Detailgrad sind größtenteils Illusion, aber das zieht trotzdem.
Vielleicht ist gerade in jungen Jahren bei Fantasy der gefühlte "Eskapismus-Faktor" höher.
Und "klassische" Fantasy bedient mit Masse altbewährte Archetypen und Erzählstrukturen.

**das betrifft insbesondere Bücher und Filme. SF ist so alt wie die Unterhaltungsliteratur und der Film/das Kino.



außerdem gibt's für modernere Settings auch eher mal modernere Medien als die olle Alle-sitzen-um-einen-Tisch-Märchenonkelerzählnummer, deren etablierte Spielerschaft gemütlich vor sich hin altert. :korvin:

Das lasse ich nicht gelten.
Die Vorteile und "USPs" des Mediums P&P-Rollenspiel sind unabhängig vom Setting.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 20.10.2018 | 08:13
Durch den Gewöhnungsfaktor scheint(!) Fantasy leichter zugänglich zu sein.

Realistisch betrachtet gibt es wirklich NULL Unterschied zwischen Fantasyrassen und Alienvölkern, wenn man mit dem Argument "Da weiß man, worauf man sich einlässt" kommt. Genauso Magie. Ich zitiere nur mal Arthur C. Clarke: "Jede hinreichend entwickelte Technik unterscheidet sich nicht mehr von Magie." Die Magiesysteme einiger Spiele sind in meinen Augen auch nicht besser zugänglich als ein Technikhandbuch.
Science Fiction bietet ebenfalls sehr hohe Anpassungsfähigkeit und Vielfältigkeit an  Abenteuermöglichkeiten und imo sogar mehr als beim Fantasy.

Warum Fantasy trotzdemso hoch im Kurs steht? Imho a) Marketing, b) Gewohnheit der Spieler und c) LARP.
Die weltweit größten Rollenspiele bedienen fast alle "nur" Fantasy (mit der neuesten Ausnahme Starfinder). Wenn man in einen RP-Laden geht, wird man von Fantasy erschlagen. Nicht nur, was die Systemauswahl an geht, sondern auch die Masse an Publikationen pro System. Shadowrun ist imho auch nur Fantasy mit dicken Knarren.
Dann werden Neuspieler sehr oft durch Leute an das Hobby geführt, die ihrerseits mit Fantasysystemen angefangen haben. Trägheit der Masse (aus dem Physikunterricht ;) ) und so.
Und schließlich lässt sich ein aufwändiger LARP-Con viel einfacher mit mittelalterlichen Themen aufziehen, weil die größten Probs aka Häuser, Burgen und Ruinen ja schon in der Gegend rumstehen. ;D

Wie sich Rollenspiel entwickelt hätte und was heute an der Spitze der "Nahrungskette" stehen würde, wenn Gygax und Arneson krasse Krimi-Noir Fans statt Wargamer gewesen wären, ist imho eine interessante Überlegung. ;D
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Alex am 20.10.2018 | 08:33
SciFi ist vom Setting sehr viel anstrengender, weil es immer wieder Diskussionen über Realismus gibt. Wie funktioniert Überlichtgeschwindigkeit, wie Laserwaffen, wie wirkt sich die Beschleunigung eines Raumschiffs aus, welchen Antrieb hat es, wie funktionieren Naniten ...
Bei Fantasy kann ich alles auf den Kopf stellen und all die nicht-normalen Effekte mit Hilfe von Magie darstellen, ohne eine Erklärung dafür haben zu müssen. Ich kann mir auch wirklich alles ausdenken. Das macht den Einstieg und den Umgang damit leichter.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Weltengeist am 20.10.2018 | 08:42
Warum Fantasy trotzdemso hoch im Kurs steht? Imho a) Marketing, b) Gewohnheit der Spieler und c) LARP.

Glaub ich gar nicht mal. Die gewaltig überwiegende Mehrzahl der Spieler sind keine LARPer, und sie sind auch nicht durch Marketing auf ihr Genre gestoßen. Klar, Critical Role & Co spielen schon eine Rolle, und viele fangen halt mit den Platzhirschen an (D&D im angelsächsischen und DSA im deutschsprachigen Raum), das ist sicherlich ein Faktor.

Aber auch wenn man mit unvoreingenommenen Leuten spricht, bevorzugen sie oft Fantasy. Einige Gründe:
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Kaskantor am 20.10.2018 | 09:17
Tja und mMn hat es auch etwas mit dem Mut der Entwickler zu tun.
Fria Ligan ist derzeit ein gutes Beispiel, dass man auch abseits der Fantasy gute Spiele entwickeln kann, Paizo versuchen in die Richtung vorzustoßen, FFG mit Star Wars und vielleicht noch Traveller und CGL eben mit Shadowrun. Green Ronin sind ja derzeit auch dabei was schönes zu basteln und Modiphius ist auch mit ein paar Spielen dabei. Den gennanten Spielen ist teilweise natürlich auch eine ordentliche Prise Fantasy zuzurechnen aber immerhin. Ach ja den Monte C. sollte man dabei auch nicht ganz außer acht lassen:).
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Tegres am 20.10.2018 | 09:57
Realistisch betrachtet gibt es wirklich NULL Unterschied zwischen Fantasyrassen und Alienvölkern, wenn man mit dem Argument "Da weiß man, worauf man sich einlässt" kommt.
Da möchte ich widersprechen. Es gibt DIE typischen Fantasyrassen: Elfen, Zwerge, Orks, Halblinge, mit Abstrichen auch Gnome (und natürlich Menschen). Hinzu kommen Mischformen. Und zack, gibt es eine gewisse aber nicht überbordende Auswahl an spielbaren Rassen.
Gibt es DIE typischen Alienrassen? Jein. Es gibt sehr bekannte (potentiell spielbare) Alienrassen, wie Wookies, Vulkanier, Klingonen (und mehr wirklich bekannte fallen mir ehrlich gesagt nicht ein). Diese haben aber das Problem, dass sie nicht jeder in seinem Spiel verwenden kann. Also muss man neue Alienrassen erschaffen, die man erst erklären und etablieren muss. Das ist in der Tat für mich ein Problem bei Sci-Fi-Rollenspielen. Es ist einfach eine zusätzliche Hürde. Deswegen mag ich meine Sci-Fi auch lieber nur mit Menschen. Dann hat man dieses Problem nicht.
Fast jeder, der sich ein weng für Phantastik interessiert und damit für Rollenspiel sehr zugänglich ist, kann sich unter einem Elfen und einem Zwerg etwas vorstellen, und weiß daher auch, wie er sie spielen kann. Dies mag zwar auch für Wookies, Vulkanier und Klingonen gelten, aber die "darf" er halt nicht spielen bzw. müssen diese erst selbst konvertiert werden. Natürlich könnte man dann auch das Star-Wars-Rollenspiel spielen, aber dann hat man dort defacto auch nur eine bekannte Rasse (wenn man kein Star-Wars-Nerd ist). Ebenso verhält sich mit Star Trek.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Andras Marwolaeth am 20.10.2018 | 10:29
Wir snd früher mit Cowboy und Indianer (Ja sagt man heute nicht mehr, ich weiß) groß geworden, haben Robin Hood geschaut und Herr der Ringe gelesen. 3 Fragezeichen und TKKG gehört. Im Tv gab es drei Programme die Schwarzweiss nicht grad die Fantasy anregten.
Nicht zu vergessen Karl May, die römisch-griechischen und germanischen Götter- und Heldensagen.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 20.10.2018 | 10:41
Zitat
Wir snd früher mit Cowboy und Indianer (Ja sagt man heute nicht mehr, ich weiß) groß geworden, haben Robin Hood geschaut und Herr der Ringe gelesen. 3 Fragezeichen und TKKG gehört. Im Tv gab es drei Programme die Schwarzweiss nicht grad die Fantasy anregten.
Wir haben aber auch Captain Future geguckt. Und sind trotzdem nicht bei Sci-Fi hängengeblieben.

Für mich fängt alles beim Lesen/Konsolen-/PC-Spielen an. Und dort dominiert halt Fantasy. So lange es FIFA nicht als RPG gibt, wird Fantasy weiterhin dominieren.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Fillus am 20.10.2018 | 11:03
Wir haben aber auch Captain Future geguckt. Und sind trotzdem nicht bei Sci-Fi hängengeblieben.

Für mich fängt alles beim Lesen/Konsolen-/PC-Spielen an. Und dort dominiert halt Fantasy. So lange es FIFA nicht als RPG gibt, wird Fantasy weiterhin dominieren.

Stimmt, aber damals gab es quasi nur Fantasy Rollenspiele im deutschsprachigen Raum. Wir (meine Generation) hatten also auch nicht die Wahl.
Das ein Fussball RPG fehlt, hatte ich ja schon mal geschrieben.

Bei DnD sehe ich den ersten Platz als etwas zwiespältig an. Kenne genug Leute, die es mehr oder weniger nur als Brettspiel spielen. Dran ist nichts verwerflich, aber eben auch kein Rollenspiel. "Joke" Sie haben einfach auf die falsche Art Spaß "Joke"
Klar bleibt DND unangefochten, aber einen Teil der Masse rechne ich nicht zu dem was ich mit dem System anstellen wollen würde und tue.

Bevor ich mich mit den Regeln von Heroquest oder Descent rumärgere, nehme ich die Dungeonslayers Regeln, dann ist aber vorher klar, das es nicht um Rollenspiel sondern rein um Brettspiel geht.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 20.10.2018 | 11:08
Da möchte ich widersprechen. Es gibt DIE typischen Fantasyrassen: Elfen, Zwerge, Orks, Halblinge, mit Abstrichen auch Gnome (und natürlich Menschen). Hinzu kommen Mischformen. Und zack, gibt es eine gewisse aber nicht überbordende Auswahl an spielbaren Rassen.
Pure Gewohnheit plus kulturelle Indoktrination und imho nur darin begründet, dass Gygax und Arneson sich an Tolkien orientiert haben. Hätten diese beiden was anderes vorgelegt, würde die heutige RP-Landschaft anders aussehen.

Heutzutage und in unserer Dimension/Zeitlinie scheint dieses Denken, dass Fantasyrassen "leichter" seien, unausweichlich, aber das ist es überhaupt nicht. Genauso wie der Gedanke des Abenteuers als Reihe von gewalttätigen Konflikten.

Ich z.B. komme aus dem Osten. SciFi war in der DDR wesentlich stärker vertreten als Fantasy. Tolkien, Moorcock, Howards oder Wagner gabs einfach nicht. Jule Verne war als Klassiker verbreitet und dazu gabs noch die Reihe Der fantastische Roman, bei der zeitgenössische Autoren massiv viel SciFi geschrieben haben. Aus dem Westen kam über das Fernsehen mit Raumschiff Enterprise und James Bond auch viel an SciFi. Im Ostblock ging man an SciFi allerdings auch ganz anders heran. Dort wurde der Glaube an eine positive Zukunft wesentlich stärker gepflegt als das Romantisieren von alten Märchen. Heldensagen (im Gegensatz zu Märchen mit Helden) wurden auch kritisch hinterfragt. Ich habe in meiner Jugend viel SciFi gelesen, in der es überhaupt nicht um Kampf und Krieg und dieser ganze zerstörerische Müll ging, sondern um "Alltagsprobleme", die in der Zukunft stattfanden. Wozu braucht man auch eine fiese Alienrasse, wenn das Raumschiff auf einem lebensfeindlichen Planeten abstürzt und allein die Rettung der Crew ein riesiges Problem darstellt, das zu einem großartigen Abenteuer führt? Wozu gleich Krieg mit Aliens anzetteln, wenn kulturelle Unterschiede bereits jede Menge Konfliktstoff bieten, wo der Autor an gewaltfreie Lösungen gedacht hat? Die westliche Herangehensweise an "spannende Abenteuer" ist von der amerikanischen Wild-West-Mentalität des lockeren Revolvers geprägt. Da die alten, kulturell westlichen Heldensagen ebenfalls zum absolut überwiegenden Teil auf "Gewalt als Lösung" setzen, wurde der Trend dann noch verstärkt.

Aber was wäre gewesen, wenn Gygax und Arneson mehr von Roddenberry angetan gewesen wären als von Howard, Tolkien & Co?

Die Feststellung, dass Fantasy einfach besser läuft, weil sie zugänglicher sei, ist nüchtern betrachtet Blödsinn. Es ist kulturell so seit 40 Jahren geprägt worden. Und damit kann sich dem kaum jemand ernsthaft entziehen, der den Werdegang des Rollenspiels nicht genau hinterfragt. Das Ganze kann man jetzt (2018) nach 40 Jahren Rollenspielgeschichte in einer Tautologie zusammenfassen: Die Dominanz von Fantasy liegt in der Dominanz von Fantasy begründet. Weil schon immer viel davon da war und ist, wird auch weiterhin viel dafür gemacht.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Fillus am 20.10.2018 | 11:17
Pure Gewohnheit plus kulturelle Indoktrination und imho nur darin begründet, dass Gygax und Arneson sich an Tolkien orientiert haben. Hätten diese beiden was anderes vorgelegt, würde die heutige RP-Landschaft anders aussehen.

Heutzutage und in unserer Dimension/Zeitlinie scheint dieses Denken, dass Fantasyrassen "leichter" seien, unausweichlich, aber das ist es überhaupt nicht. Genauso wie der Gedanke des Abenteuers als Reihe von gewalttätigen Konflikten.

Ich z.B. komme aus dem Osten. SciFi war in der DDR wesentlich stärker vertreten als Fantasy. Tolkien, Moorcock, Howards oder Wagner gabs einfach nicht. Jule Verne war als Klassiker verbreitet und dazu gabs noch die Reihe Der fantastische Roman, bei der zeitgenössische Autoren massiv viel SciFi geschrieben haben. Aus dem Westen kam über das Fernsehen mit Raumschiff Enterprise und James Bond auch viel an SciFi. Im Ostblock ging man an SciFi allerdings auch ganz anders heran. Dort wurde der Glaube an eine positive Zukunft wesentlich stärker gepflegt als das Romantisieren von alten Märchen. Heldensagen (im Gegensatz zu Märchen mit Helden) wurden auch kritisch hinterfragt. Ich habe in meiner Jugend viel SciFi gelesen, in der es überhaupt nicht um Kampf und Krieg und dieser ganze zerstörerische Müll ging, sondern um "Alltagsprobleme", die in der Zukunft stattfanden. Wozu braucht man auch eine fiese Alienrasse, wenn das Raumschiff auf einem lebensfeindlichen Planeten abstürzt und allein die Rettung der Crew ein riesiges Problem darstellt, das zu einem großartigen Abenteuer führt? Wozu gleich Krieg mit Aliens anzetteln, wenn kulturelle Unterschiede bereits jede Menge Konfliktstoff bieten, wo der Autor an gewaltfreie Lösungen gedacht hat? Die westliche Herangehensweise an "spannende Abenteuer" ist von der amerikanischen Wild-West-Mentalität des lockeren Revolvers geprägt. Da die alten, kulturell westlichen Heldensagen ebenfalls zum absolut überwiegenden Teil auf "Gewalt als Lösung" setzen, wurde der Trend dann noch verstärkt.

Aber was wäre gewesen, wenn Gygax und Arneson mehr von Roddenberry angetan gewesen wären als von Howard, Tolkien & Co?

Die Feststellung, dass Fantasy einfach besser läuft, weil sie zugänglicher sei, ist nüchtern betrachtet Blödsinn. Es ist kulturell so seit 40 Jahren geprägt worden. Und damit kann sich dem kaum jemand ernsthaft entziehen, der den Werdegang des Rollenspiels nicht genau hinterfragt. Das Ganze kann man jetzt (2018) nach 40 Jahren Rollenspielgeschichte in einer Tautologie zusammenfassen: Die Dominanz von Fantasy liegt in der Dominanz von Fantasy begründet. Weil schon immer viel davon da war und ist, wird auch weiterhin viel dafür gemacht.

Vielen Dank für diesen Einblick in den früheren Osten Sashael. Fand ich interessant zu lesen.

Dem letzten Absatz würde genau so zustimmen. Nur ein Argument mit einbringen wollen, das vielleicht einen mikroskopisch kleinen Teil ausmachen könnte. Eine unterschwellige Angst der Menschen vor der Zukunft.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Tegres am 20.10.2018 | 11:25
Das Ganze kann man jetzt (2018) nach 40 Jahren Rollenspielgeschichte in einer Tautologie zusammenfassen: Die Dominanz von Fantasy liegt in der Dominanz von Fantasy begründet. Weil schon immer viel davon da war und ist, wird auch weiterhin viel dafür gemacht.
Ok, sorry, ich hatte dich falsch verstanden. Diese Aussage von dir, würde ich so unterschreiben.
Ich hatte gedacht, du meinst, dass typische Fantasyrassen überhaupt nicht zugänglicher wären als irgendwelche beliebigen Alien-Rassen. Aber wenn ich das jetzt richtig verstehe, meinst du, dass typische Fantasyrassen zwar für die meisten zugänglicher sind, aber nur weil sie einen zeitlichen Vorsprung haben.
Würde man heute Rollenspiel erfinden, wäre es sozusagen egal, ob man Klingonen oder Zwerge her nimmt.

Leicht OT: Aber aus dem Osten kamen tolle Märchenfilme, in denen aber zugegebenermaßen herzlich wenig Nichtmenschen auftauchen.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: RPGFan am 20.10.2018 | 11:55
Nach über 30 Jahren würde ich auch gern mal was anderes machen als EDO-Fantasy. Wir spielen GURPS und da gäbe es mannigfaltig andere Möglichkeiten.

Unsere erste Gruppe besteht spielerseitig zu 50% aus alten Hasen (Anfang-Mitte 40) und zu 50% aus kompletten Neueinsteigern (Anfang 20).

Erstaunlich fand ich folgendes: Sowohl die alten Hasen als auch die Neueinsteiger haben sich sehr bewusst für Fantasy entschieden. Für die alten Hasen ist Rollensiel = Fantasy und auf was anderes haben sie irgendwie keine Lust. Die Neueinsteiger haben vehement alles mit Knarren, Lasern oder Raumschiffen etc. abgelehnt.

In der zweiten Gruppe (3 erfahrene Spieler + 1 Neuensteiger) ist man etwas experimentierfreudiger und könnte sich NEBEN Fantasy auch SF, Horror oder Cyberpunkt vorstellen. Bei der Konkretisierung schwebte dann aber allen ein Setting wie Shadowrun oder Warhammer 40k vor. Und das ist aus meiner Sicht nix anderes als Fantasy, nur eben mit Raumschiffen, Cyberware und Knarren - trotzdem aber Fantasy.

Alle Settingvorschläge in Richtung reiner Horror, Hardcore SF (z.b. Transhuman Space) oder Contemporary Setting wie Crime, Cops oder Military wurden in beiden Gruppen eindeutig von allen abgelehnt.

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 20.10.2018 | 12:14
SciFi ist vom Setting sehr viel anstrengender, weil es immer wieder Diskussionen über Realismus gibt.

Na ja - hauptsächlich passiert das bei Spielern, welche die große Predigt in Sachen Regeln, Setting und Genre noch nicht gehört oder nicht verstanden haben.

Und viel wichtiger: Bei Fantasy gibt es genau die gleichen Diskussionen, wenn es erstmal an die praktische Handhabung im Spiel geht.
Ich nenne als Stichwort nur mal Bag of Holding oder den unzerbrechlichen Magierstab in DSA, der aber doch zerbricht, wenn gewaltige Kräfte wirken. Da hat man je nach Kreativität der Spieler ganz schnell die "schönsten" Konstruktionen und hat dann anders als bei SF (und dort in Abhängigkeit der genauen Sparte) noch nicht mal eine grobe Orientierung, wie man das als SL beurteilen soll.


Das ist für mich ganz eindeutig so ein Bereich, wo sich viele Spieler selbst in die Tasche lügen, wenn sie sagen, Fantasy wäre einfacher.
Und andersrum: Wer diesen Kram in Fantasy nicht bis ins Letzte ausreizt, hat/generiert das Problem bei SF i.d.R. auch nicht.

Pure Gewohnheit plus kulturelle Indoktrination und imho nur darin begründet, dass Gygax und Arneson sich an Tolkien orientiert haben. Hätten diese beiden was anderes vorgelegt, würde die heutige RP-Landschaft anders aussehen.
...
Aber was wäre gewesen, wenn Gygax und Arneson mehr von Roddenberry angetan gewesen wären als von Howard, Tolkien & Co?

Ja, aber ;D
Es war kein Zufall, dass D&D Fantasy war und es hing auch nicht nur vom Geschmack von Gygax und Arneson ab. Eine gewisse Findungsphase (und Widerstand von den "richtigen" Wargamern ;)) gab es vor D&D durchaus und da hat man festgestellt, wie gut Fantasy in der Breite ankommt.

Wäre also D&D was anderes gewesen, wäre Traveller zuerst erschienen o.Ä., dann hätten sich möglicherweise die Anteile etwas verschoben, aber im Gesamtbild sähe das heute nicht viel anders aus.
Ja, Fantasy hat heute eine gigantische Massenträgheit, aber die konnte es auch nur aufbauen, weil es grundsätzlich so gut zieht. Es ist ja nicht so, dass eigentlich gar keiner Fantasy spielen will und nur "muss", weil es anteilig betrachtet so gut wie nichts anderes gibt :)

Bei der Konkretisierung schwebte dann aber allen ein Setting wie Shadowrun oder Warhammer 40k vor. Und das ist aus meiner Sicht nix anderes als Fantasy, nur eben mit Raumschiffen, Cyberware und Knarren - trotzdem aber Fantasy.

Ich fluche ja auch ab und zu, wenn das Spielervotum dahingehend ausfällt, dass unbedingt irgendeine Form von Magie drin sein muss ;)

Trotzdem hat man z.B. mit SR oder 40K (oder auch Star Wars) insofern den Fuß in der Tür, dass man damit a) viel leichter Geschichten erzählen kann, die weit abseits von klassischer Fantasy liegen und b) leichter einen großen Bogen um das Thema Dungeoncrawling machen kann - und das reicht mir im Grunde :)


Edit/Nachtrag:

Das ein Fussball RPG fehlt, hatte ich ja schon mal geschrieben.

Wenn es wirklich so fehlen würde, hätte es schon jemand erfolgreich gemacht ;)
Schaut man da genauer hin, fällt ziemlich schnell auf, wo die Defizite bei einer RPG-Umsetzung liegen (würden).
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Supersöldner am 20.10.2018 | 12:19
Und wo würde die Liegen ?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Exar am 20.10.2018 | 12:24
Ich mag gut gemachte Science Fiction sehr gerne und auch realistische Settings (egal ob historisch oder aktuell) können sehr unterhaltsam sein, dennoch glaube ich nicht, das Fantasy in absehbarer Zeit seine Führungsrolle im Rollenspiel abgeben wird. Mag sein, dass Superhelden gerade en vogue sind und Sci-Fi immer eine Rolle spielen wird, aber Fantasy ist meiner Meinung nach viel einfacher umzusetzen durch Unmengen an Vorlagen und Inspirationen und es ist für den durchschnittlichen Spieler auch schlicht am vertrautesten.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Fillus am 20.10.2018 | 12:29
Wenn es wirklich so fehlen würde, hätte es schon jemand erfolgreich gemacht ;)
Schaut man da genauer hin, fällt ziemlich schnell auf, wo die Defizite bei einer RPG-Umsetzung liegen (würden).

Naja, es wäre nicht für die Zielgruppe (Alter) auf welche die Verlage abzielen. Der Markt für Kinderrollenspiele wurde ja grad erst entdeckt und ich denke da kommt zukünftig noch einiges.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 20.10.2018 | 12:34
Und wo würde die Liegen ?

Man müsste für die breite Masse eine taugliche Fußballsimulation erstellen - und das ist (ausnahmsweise) wirklich mal ein Punkt, wo ich sagen muss: Das können andere Medien besser. Deswegen spielen die ja alle FIFA auf der Konsole (und/oder selbst Fußball. So richtig mit rausgehen und allem ~;D) und sind da glücklich und zufrieden.

Wenn man es anders angeht, landet man schnell bei erzählerischen Systemen. Natürlich kann man da Sachen wie Kickers (https://de.wikipedia.org/wiki/Kickers_(Anime)) o.Ä. aufziehen, oder Fiasko-Playsets oder oder oder - aber das hat jeder, den das interessiert, schon längst selbst gemacht. Und der hatte da eine ganz entschiedene eigene Meinung und Sichtweise.
Das fächert im Stil schnell dermaßen weit auf, dass man es nicht sinnvoll in eine Publikation bekommt, die sich dann auch noch verkauft.


Ich sehe beim besten Willen nicht, wie das eine große/massentaugliche Format für ein Fußballrollenspiel aussehen sollte.

Mag sein, dass Superhelden gerade en vogue sind

Interessanterweise kommt das im Rollenspiel nicht an.
Liegt wohl vor Allem daran, dass eigene Superhelden nicht den selben Reiz haben, aber andererseits auch kaum jemand mit den bestehenden Charakteren spielen will.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Kaskantor am 20.10.2018 | 13:07
Also allein vom beschreiben her, finde ich Fantasy trotzdem leichter als SiFi. Nehmen wir als Beispiel mal einen Dungeon alla DnD und ein totes größeres Raumschiff im All. Da finde ich spontan und nicht wenn ich es mir aufschreibe oder ähnliches es schwer mal einen Korridor gescheit zu beschreiben.
Liegt vielleicht aber auch einfach an der Übung:).
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Crimson King am 20.10.2018 | 13:23
Meines Erachtens ist ein entscheidender Punkt, dass wir durch Märchen und Sagen bereits von Kindheit an auf die klassischen Fantasy-Tropes hin getrimmt werden. Gleichzeitig hat der allergrößte Teil der Fantasy lange Zeit eine gewisse Schlichtheit entweder in den zugrunde liegenden Gut-Böse-Konflikten oder den einfach gestrickten Abenteurer-Charakteren gehabt. Dementsprechend kommt man problemlos damit klar, dass eine Fantasy-Welt nicht besonders ausdifferenziert und klischeehaft ist. Gleichzeitig ist Fantasy bezüglich ihrer Inhalte immern noch sehr offen. Alles geht, alles ist irgendwie simpel und klar.

Bei Sci Fi ist das schon deutlich schwieriger, weil die seit eh und je zwischen den an die Fantasy andockenden Subgenres der Space Opera und Planetary Romance und der Hard Sci Fi auf der anderen Seite sehr facettenreich ist und viel mehr Abstimmungsbedarf erfordert. Realweltliche Sachen erfordern aus Sicht vieler Spieler wiederum eine gewisse Authentizität und einen Mindestrealismus, der auch diesen Bereich tendenziell komplexer macht.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 20.10.2018 | 13:40
Interessanterweise kommt das im Rollenspiel nicht an.

Vielleicht (trotz aktueller Übersetzung von "Wearing the Cape") nicht so sehr im speziell deutschen Rollenspiel, was mich nebenbei nicht mal so wundern würde. Schließlich haben wir hierzulande im Gegensatz zu den Amis ja auch überhaupt keine eigene "Superheldenindustrie", praktisch sämtliche Comics, Filme usw. mit ihren mehr oder weniger populären Helden sind alle letztendlich "nur" importiert...und mal ganz ehrlich, wieviele von uns können sich tatsächlich spontan eine eigenständige, spielweltinterne deutsche Superheldenszene vorstellen, die in Berlin, München, und Frankfurt am Main ebenso auf Superverbrecherjagd geht wie ihre Kollegen auf der anderen Seite des Großen Teichs in New York und Gotham City?

Aber ich schweife ab. ;) Jedenfalls gibt's im englischsprachigen Raum schon seit Ewigkeiten auch Superheldensysteme, und einige von denen haben auch durchaus schon ebenso lange ihre eigene treue Fanbasis. Nur, wenn man als deutscher Rollenspieler nicht zu gerade den Exemplaren zählt, die auch englischsprachiges Material regelmäßig im Original kaufen, wieviel kriegt man davon spontan wohl mit?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: 1of3 am 20.10.2018 | 13:48
Liegt wohl vor Allem daran, dass eigene Superhelden nicht den selben Reiz haben, ...

Kann ich jetzt aus eigener Gefühlslage nicht bestätigen. Kannst du das näher erläutern? Was fehlt selbst gemachten Superhelden?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Exar am 20.10.2018 | 13:51
Kann ich jetzt aus eigener Gefühlslage nicht bestätigen. Kannst du das näher erläutern? Was fehlt selbst gemachten Superhelden?

Vielleicht ist es schwieriger sie mit demselben Charisma, interessanten Kräften, Persönlichkeit und evtl. Kostüm auszustatten, wie die Lieblingshelden aus Comics und Filmen.
Würde ich zumindest so spontan vermuten.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 20.10.2018 | 14:06
Gleichzeitig ist Fantasy bezüglich ihrer Inhalte immern noch sehr offen. Alles geht, alles ist irgendwie simpel und klar.

Das gilt für Fantasy als Ganzes, aber sobald es konkret wird, stelle ich immer wieder fest, wie sehr dieses Einfache und Zugängliche von Fantasy ein Fehleindruck ist.
Spielt allerdings keine Rolle, solange die Spieler trotzdem deswegen scharenweise zu Fantasy greifen.


und mal ganz ehrlich, wieviele von uns können sich tatsächlich spontan eine eigenständige, spielweltinterne deutsche Superheldenszene vorstellen, die in Berlin, München, und Frankfurt am Main ebenso auf Superverbrecherjagd geht wie ihre Kollegen auf der anderen Seite des Großen Teichs in New York und Gotham City?

Das würde ich nicht mal mit einer Beißzange an einem 40 Meter langen Stock anfassen.
Superhelden sind für mich etwas Uramerikanisches und da gehören die auch hin.

Jedenfalls gibt's im englischsprachigen Raum schon seit Ewigkeiten auch Superheldensysteme, und einige von denen haben auch durchaus schon ebenso lange ihre eigene treue Fanbasis.

Ja, die gibts auch.
Sonderlich in der Fläche präsent sind die meinem Eindruck nach allerdings auch dort nicht.

Kann ich jetzt aus eigener Gefühlslage nicht bestätigen. Kannst du das näher erläutern? Was fehlt selbst gemachten Superhelden?

Eine lange Geschichte - also gerade keine ausufernde, selbst geschriebene Hintergrundgeschichte, sondern eine "echte" Reihe von Geschichten über einen entsprechend langen realen Zeitraum mit der zugehörigen emotionalen Bindung.

Wer drei Pinselstriche machen und drauf los spielen kann/will, hat damit natürlich kein Problem.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: 1of3 am 20.10.2018 | 14:10
Eine lange Geschichte - also gerade keine ausufernde, selbst geschriebene Hintergrundgeschichte, sondern eine "echte" Reihe von Geschichten über einen entsprechend langen realen Zeitraum mit der zugehörigen emotionalen Bindung.

Wer drei Pinselstriche machen und drauf los spielen kann/will, hat damit natürlich kein Problem.

OK. Wie unterscheidet das Superhelden von anderen Sujets?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 20.10.2018 | 14:19
Bei Superhelden ist das unheimlich personalisiert.
Da will man nicht irgendeinen, der so ähnlich ist, sondern genau den konkreten Charakter - aber gleichzeitig gibt es Berührungsängste und Bedenken, dass man ihn "falsch" spielen könnte oder sich sonstwie das liebgewonnene Bild kaputt macht.

Mit dem Ergebnis, dass man gar nicht spielt.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 20.10.2018 | 15:17
Bei Superhelden ist das unheimlich personalisiert.
Da will man nicht irgendeinen, der so ähnlich ist, sondern genau den konkreten Charakter - aber gleichzeitig gibt es Berührungsängste und Bedenken, dass man ihn "falsch" spielen könnte oder sich sonstwie das liebgewonnene Bild kaputt macht.

Mit dem Ergebnis, dass man gar nicht spielt.

In Anbetracht der Tatsache, daß es gerade bei schon seit Jahrzehnten laufenden Superhelden "genau den" konkreten Charakter in der Regel schon gar nicht mehr gibt, weil sich an dem dafür schon zu viele verschiedene Schreiber und Regisseure mit ihren persönlichen Interpretationen versucht und ihn entsprechend in alle möglichen Richtungen ge- und verzerrt haben, würde ich das mal für ein Gerücht halten.

Abgesehen davon würde ich tatsächlich lieber einen Superhelden spielen, der meiner eigenen bescheidenen Kreativität entsprungen ist, als mich da zwanghaft an ein heiliges Kanon-Vorbild zu klammern. Das ist für mich ohnehin der Rollenspielnormalfall -- im Fantasybereich will ich ja schließlich auch nicht um jeden Preis unbedingt den Original-Conan, -Elric, oder -Frodo spielen, und die wahrscheinliche Reaktion auf den Fall, daß ich so einen Wunsch doch mal äußern sollte, kann ich mir im Voraus schon gut ausmalen. ;)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 20.10.2018 | 15:43
In Anbetracht der Tatsache, daß es gerade bei schon seit Jahrzehnten laufenden Superhelden "genau den" konkreten Charakter in der Regel schon gar nicht mehr gibt, weil sich an dem dafür schon zu viele verschiedene Schreiber und Regisseure mit ihren persönlichen Interpretationen versucht und ihn entsprechend in alle möglichen Richtungen ge- und verzerrt haben, würde ich das mal für ein Gerücht halten.

Das ist für derlei Befindlichkeiten schon viel zu rational gedacht.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Isegrim am 20.10.2018 | 15:54
Ein Grund für die Dominanz der Fantasy ist mE, dass sie zahlreiche klischeehafte Stereotype bietet, die man trotzdem individuell mit Leben füllen kann. "Der Ritter" oder "der Zwerg" sind Archetypen, die abseits des Rollenspiels bekannt sind (ob aus Sagen, romantisierter Geschichte oder Romanen wie dem HdR), unter denen sich (fast) jeder was vorstellen kann, die innerhalb dieses Rahmens aber immer noch Raum für verschiedene Charakterkonzepte und Anknüpfungspunkte für Assoziationen bieten, sowohl für SCs als auch NSCs. Auch sind Fantasy-Welten oft recht gut in der Lage, andere Klischees zu integrieren; Aventurien ist das beste Beispiel dafür.

Manche RPG-Settings haben es geschafft, eigene Archetypen zu kreieren, aber diese sind außerhalb des RPGs natürlich viel weniger bekannt; jeder SR-Spieler kann sich was unter einem Straßensamurai voirstellen, aber abseits von Leuten mit SR-Erfahrung wird das schon schwierig.

Wie ist das mit anderen Genres? SF bietet so was auch teilweise, aber die "echten" Klischees sind da öfters an einzelne konkrete Vorbilder gebunden. Vom Superheldentum versteh ich gar nichts (hasse das Genre), daher: Gibt es da sowas?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Supersöldner am 20.10.2018 | 15:59
Würde Fußball spielbarer werden wenn die Spieler Elfen,Orks,Vampire,Werwölfe usw sind .?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Kaskantor am 20.10.2018 | 16:17
Kein Mensch braucht ein Fußball-RPG. Wenn ich zocken will, spiele ich sowas tatsächlich im RL.
Im Rollenspiel möchte ich etwas verkörpern, was im echten Leben nicht so einfach ist, sonst bräuchte ich auch keine Fantasie mehr.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 20.10.2018 | 16:38
Nach über 30 Jahren würde ich auch gern mal was anderes machen als EDO-Fantasy.

Nebenbei: Speziell EDO-Fantasy als "Industriestandard" ist ja nun wirklich so was wie eine rollenspieleigene Erfindung. Wenn nicht D&D und seine Nachahmer ausgerechnet massiv die Tolkien-Rassen aufgegriffen, überhaupt erst zum Klassiker gemacht, und damit entsprechend wieder reihenweise andere Leute inspiriert hätten, wäre die doch etwas spezielle "Elfen/Zwerge/Orks"-Kombo möglicherweise nie großartig über Mittelerde selbst hinausgekommen...
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 20.10.2018 | 16:54
Ich kann den Superheldenquatsch nicht ab. Irgendwelche selbsternannte Weltenretter, die in hässlichen Schlafanzügen rumlaufen... nein, danke. Wenn das die Basis für RPGs gewesen wäre hätte ich wohl nie angefangen.

Andere können dann wieder mit SciFi nicht, weil zu wissenschaftlich, davon verstehen sie nix oder wollen in der Freizeit nicht auch nur ansatzweise das machen, was sie RL tun (so gehört von einem Chemiker). Aus dem gleichen Grund ist es auch so schwer, Spieler für Kampagnen in unserer Welt - mit oder ohne Magie - zu finden, es sei denn vielleicht, es hat wieder Fantasybezug.

Ein SF-SL muss wenigstens grundsätzlich die Wissenschaften verstehen, um die es geht, sonst wird es Quatsch. Es geht einfach nicht, eine Pandemie-Story zu leiten, wenn man keine Ahnung von Medizin und menschlichen Verhaltensweisen hat (Panik, Flucht etc) und ohne Plan von Physik Raumfahrt zu beschreiben (selbst wenn man die Physik anpassen muss) kann auch nicht gut gehen.

Fantasy ist da wirklich völlig frei. Wenn dir die Magie nicht passt, dann pass sie an, ist eh alles erfunden. Und der kleinste gemeinsame Nenner für "was spielen wir denn?" ist es auch immer.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Supersöldner am 20.10.2018 | 16:57
Dann spiel doch Superschurken da kannst du die Superhelden vertrimmen . ^^
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Oberkampf am 20.10.2018 | 17:54
Also, ich komme zwar nicht aus dem Osten, aber ich habe als Kind/Jugendlicher auch viel mehr Science Fiction gelesen und gesehen, als Fantasy. Auf Fantasy bin ich eigentlich erst über das Rollenspiel herangekommen. Vorher waren da so Dinge wie Captain Future, Raumschiff Enterprise und Star Wars (über dessen Sci-Fi-Gehalt man sicher diskutieren kann, aber das sich typischer Motive der Sci-Fi bedient). An Büchern gab es die Geschichten von Mark Brandis und Rolf Ulrici. Superheldencomics und Comics mit Sci-Fi-Inhalten habe ich verschlungen.

Trotzdem fühlte sich Fantasy spielbarer an. Wir haben ein paar Abenteuer mit Sternengarde ausprobiert, aber das hat nicht gezogen. Traveller habe ich auf einem Con kennengelernt und recht schnell als total langweilig abgelehnt. Das System hat vielleicht Potential, aber die ersten Erfahrungen waren so schlecht, dass ich es nie wieder angerührt habe. Die wenigen Comicsettings, für die wir in den 80ern Systeme hatten (TMNT) waren ein Regelwust, der keine besondere Stimmung aufkommen ließ.

Den Übergang zu Shadowrun und cyberpunkigen Spielwelten habe ich aufgrund einer längeren Krankheit nicht mitgemacht, und als ich mich später dafür interessiert habe, waren mir Regeln und Spielwelt zu weit von dem entfernt, was ich als CP-Sci-Fi gelesen hatte (überwiegend die Eclipse-Trilogie). Erst heute realisiere ich so wirklich, dass Shadowrun mit seinen Konzerneinbrüchen eigentlich klassischer D&D-Dungeoncrawl mit anderen Regeln ist - aber auch das kann ich in Fantasywelten in spannendere, bessere Geschichten einpacken.

Insofern ja, ich bin ziemlich zuversichtlich, dass Fantasy das bestimmende Genre im Rollenspiel bleiben wird. Andere Genres werden mit prominenten Systemen vertreten sein, aber Regel- und Spielweltenvielfalt wird weiter im Fantasygenre gedeihen.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 20.10.2018 | 17:59
Zitat
Erst heute realisiere ich so wirklich, dass Shadowrun mit seinen Konzerneinbrüchen eigentlich klassischer D&D-Dungeoncrawl mit anderen Regeln ist - aber auch das kann ich in Fantasywelten in spannendere, bessere Geschichten einpacken.
Eher Jein. Die Vorgehensweise aller Gruppen, die ich je kennengelernt habe, ist bei diesen Dingen eine komplett unterschiedliche.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 20.10.2018 | 18:15
Ja, es hat SR nicht geschadet, dass man es in Deutschland anscheinend konsequent falsch gespielt hat  ;D
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Fillus am 20.10.2018 | 18:16
Also, ich komme zwar nicht aus dem Osten, aber ich habe als Kind/Jugendlicher auch viel mehr Science Fiction gelesen und gesehen, als Fantasy. Auf Fantasy bin ich eigentlich erst über das Rollenspiel herangekommen. Vorher waren da so Dinge wie Captain Future, Raumschiff Enterprise und Star Wars (über dessen Sci-Fi-Gehalt man sicher diskutieren kann, aber das sich typischer Motive der Sci-Fi bedient). An Büchern gab es die Geschichten von Mark Brandis und Rolf Ulrici. Superheldencomics und Comics mit Sci-Fi-Inhalten habe ich verschlungen.

Trotzdem fühlte sich Fantasy spielbarer an. Wir haben ein paar Abenteuer mit Sternengarde ausprobiert, aber das hat nicht gezogen. Traveller habe ich auf einem Con kennengelernt und recht schnell als total langweilig abgelehnt. Das System hat vielleicht Potential, aber die ersten Erfahrungen waren so schlecht, dass ich es nie wieder angerührt habe. Die wenigen Comicsettings, für die wir in den 80ern Systeme hatten (TMNT) waren ein Regelwust, der keine besondere Stimmung aufkommen ließ.

Da lag doch genau das Problem früher. Wenig Auswahl, meist nur Fantasy. Heute schaut es anders aus, also für jemanden der derzeit mit dem Hobby anfängt. Dabei stolpert er dann vielleicht darüber, eine Gruppe zu finden und landet doch wieder beim Fantasy.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 20.10.2018 | 18:24
Da lag doch genau das Problem früher. Wenig Auswahl, meist nur Fantasy. Heute schaut es anders aus, also für jemanden der derzeit mit dem Hobby anfängt. Dabei stolpert er dann vielleicht darüber, eine Gruppe zu finden und landet doch wieder beim Fantasy.
Sprichst Du von Deutschland oder weltweit?

In Deutschland darf man die Sprachbarriere nicht vergessen, auch wenn wir sehr englisch-affin sind. Trotzdem bleibt es eher bei wenigen großen Systemen im Fokus: DSA, D&D, SR, Cthulhu und mittlerweile auch Splittermond. Damit ist genau 1 System kein Fantasy.

Und weltweit?
Was wir hier kennen, ist kein Maßstab. Was die Öffentlichkeit kennt, ist vornehmlich Fantasy.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Supersöldner am 20.10.2018 | 18:32
Sternengarde ? Gingt Gut das kenne ich gar nicht .
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 20.10.2018 | 18:47
Wenig Auswahl, meist nur Fantasy. Heute schaut es anders aus, also für jemanden der derzeit mit dem Hobby anfängt.

Sehe ich nicht.
Heute ist immer noch so gut wie alles Fantasy und umgekehrt konnte man früher auch schon genug anderes Zeug finden, wenn man wollte. Gezielt suchen muss man heute immer noch genau wie früher.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2018 | 19:16
Ich sehe schon gute Chancen, das Fantasy sich im Rollenspielbereich an der Spitze halten wird. Wissen kann man's freilich nicht.

Science Fiction gibt es ja so gut wie gar nicht. Hie und da mal Fantasy in Space, ja. Aber das ist für mich einfach was komplett anderes als SF. Insgesamt ist SF in der ganzen Medienlandschaft stark eingeschrumpft. Das Golden Age ist nicht nur lange vorbei; die Technologien haben sich außerdem in eine völlig andere Richtung entwickelt. Und ausgerechnet der wissenschaftliche Fortschritt hat der SF immer mehr Wasser abgegraben. Früher konnte man noch über Venusdschungel und Marsmännchen spekulieren, heute wissen wir, dass die Realität viel langweiliger aussieht. Genau wie wir statt tollkühne Helden in atomgetriebenen Raumschiffen zu fremden Welten schicken, den Job billiger und risikofrei von einer piepsenden Blechschachtel erledigen lassen.
The Future is passé.  :'(

Mit Cyberpunk lief es im Prinzip so ähnlich, nur vielleicht andersrum. Letzten Endes wurde hier an vielen Stellen die Fiktion von der Realität überholt und wirkt heute oft unfreiwillig komisch.

Fantasy ist letztendlich eine Instanz der Postmoderne, und ist aus denselben Gründen erfolgreich. Das reale Leben ist komplex und kompliziert und die Zukunft sieht auch nicht unbedingt rosig aus. In einer historisierend-fiktiven Welt ist alles viel simpler und klarer; schaut man sich ein typisches Setting an, wird man normalerweise von komplexen, vielschichtigen "Das-stimmt-so-nicht" Zusammenhängen verschont. Hier sind die Guten, da sind die Bösen, hau drauf. Und wie schon Volker Pispers so treffend sagte: wenn man weiß, wer der Böse ist, hat der Tag Struktur. ;) Aber auch Fantasy ohne Gut-Böse schwarzweiß funktioniert nicht schlechter.
Hinzu kommt noch das, was weiter vorne schon genannt wurde, also dass man in Fantasy eben nicht von realweltlichen Entwicklungen abgehängt werden kann; dass man sich nicht mit realweltlichen Feinheiten auskennen muss; dass man im Zweifel sagen kann "A Wizard did it!", und so weiter. Das alles macht Fantasy eben ziemlich pflegeleicht.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 20.10.2018 | 19:24
Und (das sage ich aus tiefstem Herzen): Technik ist unsexy.  ~;D

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: schneeland am 20.10.2018 | 19:37
Und (das sage ich aus tiefstem Herzen): Technik ist unsexy.  ~;D

Blasphemie!

Wobei ich bedauerlicherweise sogar zustimmen muss: meine Motivation mich wirklich mit Technik zu beschäftigen, wenn ich spiele, ist eher gering ausgeprägt (was nicht gegen das Auftreten von Technik spricht, aber ihre Funktionsweise ist mir im Spiel zumindest solange egal, wie ich sie nicht grob hanebüchen finde).
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 20.10.2018 | 19:51
Und ausgerechnet der wissenschaftliche Fortschritt hat der SF immer mehr Wasser abgegraben. Früher konnte man noch über Venusdschungel und Marsmännchen spekulieren, heute wissen wir, dass die Realität viel langweiliger aussieht. Genau wie wir statt tollkühne Helden in atomgetriebenen Raumschiffen zu fremden Welten schicken, den Job billiger und risikofrei von einer piepsenden Blechschachtel erledigen lassen.

Na, da muss man sich halt auch mal entscheiden, was man will.

Wer "richtige" (hard) SF, am Ende gar mit futurologischen Elementen, haben will, der muss damit leben, dass ihm seine eigenen Erkenntnisse vielleicht nicht schmecken.
Wer das nicht will, der möge an den Stellrädchen drehen, bis ihm das Ergebnis zusagt.
Ja, das heißt für viele Kontexte und Zielsetzungen: Space Opera. Aber das ist eben nicht automatisch Space Fantasy, die Spanne ist bei Licht betrachtet ziemlich groß und Settingparameter auf das gewünschte Ergebnis ausrichten tut kein bisschen weh.
Außer, man will sich einreden können, es ginge da irgendwie um die "echte" Zukunft (was ich im CP-Kontext noch mal ganz besonders panne finde - Stichwort Timeline/Jahreszahlen. Mir ist nicht klar, warum das überhaupt irgendwie relevant für ein ->fiktives<- Setting ist).


Aber auch Fantasy ohne Gut-Böse schwarzweiß funktioniert nicht schlechter.

Hast du dafür einen Erklärungsansatz?
Mir fällt das auch auf, aber ich komme da nur immer wieder zu dem Ergebnis, dass Fantasy aus Rezipientenperspektive einfach viel mehr "darf" als SF und unberechtigt Vorschusslorbeeren und "benefit of the doubt" bekommt. Nachvollziehen kann ich das nicht.

Dazu auch:
Hinzu kommt noch das, was weiter vorne schon genannt wurde, also dass man in Fantasy eben nicht von realweltlichen Entwicklungen abgehängt werden kann; dass man sich nicht mit realweltlichen Feinheiten auskennen muss; dass man im Zweifel sagen kann "A Wizard did it!", und so weiter. Das alles macht Fantasy eben ziemlich pflegeleicht.

"A wizard did it!" ist die lahmste Ausrede, die ich kenne. Bzw. in allgemeinerer Form "Hier gibts ja auch Drachen und Oger und fliegende Teppiche und du bemängelst (hier völlig unmagischen falschen Sachverhalt einsetzen)?"
Wenn es nicht explizit mit Magie zusammenhängt und auch sonst nicht anders gesetzt ist, wird es wohl funktionieren wie in der Realität. Warum sollte es anders sein? Das gilt für alles von Grappling bis zum Segelschiff.

Wohlgemerkt: Ob ich das spielmechanisch fein aufdröseln will, ist noch mal eine ganz andere Sache. Und die "das ist so aber totaaaaal unrealistisch"-Vorteils-Herbeilaberer und Spielsaboteure können mir da auch den Buckel runter rutschen.

Trotzdem braucht man sich nicht wundern, dass "alle" Fantasy spielen, wenn der diesbezügliche Anspruch dort gefühlt gegen Null geht und bei kontemporären oder SF-Settings jede Erbse fünf Mal nachgemessen wird. Am Besten mit krummen Lehren (lies: falschen Realitätsvorstellungen).


Und (das sage ich aus tiefstem Herzen): Technik ist unsexy.  ~;D

Das schlägt natürlich wieder in die altbekannte Clarke'sche Kerbe, aber: Technischer Hintergrund mag unsexy sein. Technik an sich bzw. ihre Effekte und Möglichkeiten sind ganz entschieden nicht unsexy. Und das fängt irgendwo beim Kurzbogen an  :)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Nria am 20.10.2018 | 19:58
Dass Fantasy in näherer Zukunft verdrängt wird, halte ich für Wunschdenken.

Ich persönlich liebe SciFi. Fantasy mag ich auch, aber müsste ich mich entscheiden, fiele meine Wahl sofort und ohne Zögern auf die Science Fiction. Trotzdem tue ich mich damit beim Rollenspiel sehr schwer. Ich spiele seit etwa 2-3 Jahren in einer SciFi-Runde mit (davor habe ich ausschließlich Fantasy gespielt, hatte aber insgesamt nur sehr wenig und lange zurückliegende P&P-Erfahrung) und habe immer noch ziemliche Probleme, mich für sinnvolle Handlungen zu entscheiden.
Kaum spiele ich zum ersten Mal wieder bei einer Fantasy-Runde mit - schwupps, alle Probleme wie weggeblasen, das Spielen fällt mir wesentlich leichter (obwohl es ein völlig anderes System und ein anderes Setting war als die meiner früheren Erfahrungen).

Eine (generische!) Fantasywelt ist eben weniger komplex. Es gibt weniger zu beachten, die Stereotypen sind präsenter.
Natürlich kann man sie komplexer gestalten! Aber ich halte es für viel schwieriger, z.B. ein SciFi-Setting auf so eine allgemeinverständliche und einfache Welt herunterzubrechen wie ein Fantasysetting, weil es viel mehr Möglichkeiten gibt. Eine Wiese ist eine Wiese - auch bei einer Höhle oder einer mittelalterlichen Stadt hat jeder sofort ein Bild im Kopf und zwar i.d.R. alle Spieler ein ähnliches. Bei einem Raumschiff sieht das ganz anders aus, da hat jeder eine andere Vorstellung.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 20.10.2018 | 20:01
Natürlich sind die Wirkungen von Technik toll.

Aber Du redest mit jemandem, der beim Eignungstest bei der Bundeswehr an den "Kurbel-Fragen" verzweifelt ist (1 Kurvel, 3 Zahnräder...wat weiss ich, was passiert!).

Wäre mein Vater nicht gewesen, ich wäre sicher im Stab gelandet.  ;D
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Kaskantor am 20.10.2018 | 20:22
Hehe und mich haben sie wegen dem Einstellungstest nach 2,5 Jahren gefragt, ob ich denn nicht von Grün auf Gelb wechseln will:).

Eigentlich wollte ich mit Rollenspiel pausieren, aber derzeit lese ich schon wieder rum.

Lustiger- und Passenderweise habe ich mich entschieden wieder Back to the Roots zu gehen und das war Ta da SiFi.

Wir haben so gut wie keine Fantasy früher gespielt, sondern Shadowrun, Mechwarrior, Star Wars, Cyberpunk, Kult und ein paar Jahre später Vampire ect.
Also alles andere als Fantasy^^. Dann habe ich durch meinen Job tatsächlich in einer Kaserne gleichgesinnte getroffen.

Diese waren voll auf DnD und so bin ich auch in den Strudel der EDO geraten.

Lange Rede kurzer Sinn, ich lese gerade Coriolis und SR, versuche mich für eins von beiden zu entscheiden und dann endlich mal wieder was längeres nicht Fantasy D20-artiges zu leiten:).
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 20.10.2018 | 20:26
Natürlich sind die Wirkungen von Technik toll.

Aber Du redest mit jemandem, der beim Eignungstest bei der Bundeswehr an den "Kurbel-Fragen" verzweifelt ist (1 Kurvel, 3 Zahnräder...wat weiss ich, was passiert!).

Ich hab mich da gefragt, worin überhaupt der Test besteht ;D

Was ich aber sagen wollte: Wenn ich SF spiele, dann interessieren mich doch nicht die Feinheiten der Funktionsweise, sondern was das Ding unterm Strich macht. Da kommt der Sense of Wonder her.


Aber ich halte es für viel schwieriger, z.B. ein SciFi-Setting auf so eine allgemeinverständliche und einfache Welt herunterzubrechen wie ein Fantasysetting, weil es viel mehr Möglichkeiten gibt.

Kannst du das etwas weiter ausführen?

Für mich ist das nur die Frage, wie das Setting als Ganzes und die anstehende Situation im Besonderen präsentiert werden.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 20.10.2018 | 23:49
Sternengarde ? Gingt Gut das kenne ich gar nicht .
Hast du nichts verpasst. Ich fand die Regeln grauenhaft.

Was ich aber sagen wollte: Wenn ich SF spiele, dann interessieren mich doch nicht die Feinheiten der Funktionsweise, sondern was das Ding unterm Strich macht. Da kommt der Sense of Wonder her.
Eben!
Und dieses seltsame "Dort alles hinterfragen und da alles einfach hinnehmen" ist einfach nur kulturell geprägtes Vorurteil. Fand ich Captain Future superspannend? Aber Hallo! Habe ich mich auch nur eine Sekunde gefragt, wie die Technik funktionieren soll? Never ever! Das Gleiche in Gold-Blau-Rot bei Raumschiff Enterprise. Für die Geschichten war es total irrelevant, was zur Hölle eigentlich "Geschwindigkeit Sol 4" sein soll oder wie das funktioniert. Oder wie der Magische Kurzbogen der Flamme +3 aka die Phaserpistole arbeitet.

Ja, heutzutage kommt es extrem schnell zu Technobabble, wozu Next Generation einen gehörigen Beitrag geleistet hat. Die Geschichten wurden von "menschlichen Problemen" sehr oft auf "technische Lösungen" umgestimmt, mit wirren Gelaber in/auf Labor/Maschinenraum/Brücke "erklärt" und das wirkt immer noch in den Communities stark nach. Aber es ist nicht wichtig! Die SciFi der 60er bis frühe 80er kam ohne diesen ganzen Kram aus. Da funktionierten Technik-Gadgets exakt genauso wie die magischen Items aus D&D . Aus A wizard did it! wurde einfach nur ein An engineer did it! und das war dann auch okay.
Und ich finde Augmented Reality um Lichtjahre sexier als Magie. Die Holo-Interfaces bei Johnny Mnemonic, Iron Man oder Minority Report sind spannender als irgendwelche "Halvards Everspying Eye"-Zauber oder wie auch immer die heißen mögen. Visionenhancer sind geiler (und für mich persönlich auch weit besser erklärbar) als die komischen Fantasyrassenaugen mit Dunkelsicht, um mal ein Beispiel zu bringen, wo Fantasy imho überhaupt nicht einfacher funktioniert als SciFi.
Und tatsächlich kann man wirklich jedes Magic Item mit einem pseudotechnischen Gadget austauschen. Den Gedankengang "Das muss ich mir jetzt aber (überhaupt nicht) erklären können" hat das kulturelle Umfeld geprägt. Rational betrachtet ist nämlich ganz schön irrational, einen Effekt aus einer fiktiven Quelle  einfach gedankenlos zu akzeptieren und den gleichen Effekt aus einer anderen fiktiven Quelle abzulehnen, solange keine zufriedenstellende Erklärung mitgeliefert wird.

Fantasy wird bis auf weiteres der Platzhirsch #1 bleiben. Das hat aber nichts mit einer objektiven höheren Zugänglichkeit oder Einfachheit von Fantasy zu tun.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Feuersänger am 21.10.2018 | 00:23
Zitat
Hast du dafür einen Erklärungsansatz?
Mir fällt das auch auf, aber ich komme da nur immer wieder zu dem Ergebnis, dass Fantasy aus Rezipientenperspektive einfach viel mehr "darf" als SF und unberechtigt Vorschusslorbeeren und "benefit of the doubt" bekommt. Nachvollziehen kann ich das nicht.

Im Wesentlichen in etwa das, was ich dann noch angedeutet hatte. Den Gedanken hatte ich schonmal entwickelt, als wir hier eine Diskussion über "Terra Mystica" Settings hatten, bzw warum diese nicht so besonders beliebt sind: weil man da erstmal festlegen müsste, was jetzt in dem Setting alles _wahr_ ist und was nicht. Gibt es alle Götter, die die Menschheit je verehrt hat, wirklich? Was ist mit Gottheiten, die durch andere ersetzt wurden? Insbesondere, wenn sie _retroaktiv_ ersetzt wurden, d.h. existierende Mythologie umgeschrieben wurde? Und so weiter.

Und selbst wenn wir mal alle übernatürlichen Elemente komplett rausnehmen: dann bleiben immer noch die ganzen politischen Kreuz- und Querverwirrungen. Real ist es doch so: in der Schule lernst du irgendeine sehr grob reduzierte Halbwahrheit, die gerade ausreicht um sich einigermaßen einen Reim auf die Geschichte zu machen. Und wenn man dann IRGENDWAS etwas tiefer recherchieren will, stößt man schon auf Wikipedia-Niveau auf haufenweise "Das stimmt so nicht, das ist zu stark vereinfacht, das kann man so nicht sagen, da spielt auch noch X und Y und Z und und und mit rein" - es nimmt kein Ende.
Und dann ändern sich die historischen Verhältnisse auch noch alle 50 Jahre, und wenn du in einer Zeit um 1400 spielen willst, kannst du schon wieder alles was du vom Jahr 1350 her weißt in die Tonne kloppen.

Diese ganzen Verwerfungen sparst du dir halt mit einer Fantasywelt. Da gibt es eine Wahrheit. Diese und jene Götter gibt es, vielleicht rotiert da mal was zwischendurch, aber es gibt keine retroaktiven Umschreibungen. Die politische Bühne ist in der Regel viel statischer; oft tut sich jahrhundertelang nicht viel, und wenn dann sind die Verhältnisse meistens klar. Kurz, es ist halt viel überschaubarer, und damit also auch besser leit- und spielbar.

Soweit jedenfalls in etwa mein Erklärungsansatz.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 21.10.2018 | 00:43
Und wenn ich mir meine Fantasywelt mit Intrigen baue, da sind es dann meine und da blick ich auch durch  ;D
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 21.10.2018 | 00:50
Und wenn ich mir meine Fantasywelt mit Intrigen baue, da sind es dann meine und da blick ich auch durch  ;D
Und wenn man sich eine Zukunftswelt mit Intrigen baut?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 21.10.2018 | 01:06
Dann muss ich entweder nur mit Menschen spielen (und wenn schon SF dann wollen die meisten Spieler auch Aliens) oder mir wieder Völker und Kulturen ausdenken. Da brauch ich dann auch noch Spieler die dann über die Welt was lernen wollen. In Fantasy ist ein Elf trotz aller Differezen immer noch ein Elf und ein Zwerg ein Zwerg. Obwohl ich da auch schon heftige Änderungen eingeführt hab.

Sowas geht bei Star Trek und Star Wars prima, wenn das alle gesehen haben und sich auskennen. Aber da muss ich dann als SL eben auch gut durchblicken damit die Kontinuität erhalten bleibt.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 21.10.2018 | 08:23
Aber da muss ich dann als SL eben auch gut durchblicken damit die Kontinuität erhalten bleibt.
Nicht ein bißchen mehr als bei einer Fantasywelt. ;)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.10.2018 | 09:12
Dann muss ich entweder nur mit Menschen spielen
Wieso?


Liegt das Problem nicht eher im sozialen Bereich?
Auswirkungen der Technik auf die Gesellschaft, Spielstrukturen etc.
Selbst die Enterprise ist keine Demokratie, Captains Orders vs die Archetypische Gruppe Murderhobos
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 21.10.2018 | 09:29
Eine (generische!) Fantasywelt ist eben weniger komplex. Es gibt weniger zu beachten, die Stereotypen sind präsenter.
Natürlich kann man sie komplexer gestalten! Aber ich halte es für viel schwieriger, z.B. ein SciFi-Setting auf so eine allgemeinverständliche und einfache Welt herunterzubrechen wie ein Fantasysetting, weil es viel mehr Möglichkeiten gibt. Eine Wiese ist eine Wiese - auch bei einer Höhle oder einer mittelalterlichen Stadt hat jeder sofort ein Bild im Kopf und zwar i.d.R. alle Spieler ein ähnliches. Bei einem Raumschiff sieht das ganz anders aus, da hat jeder eine andere Vorstellung.

Und ein Raumschiff ist ein Raumschiff -- kommt's da wirklich so sehr darauf an, was sich die einzelnen Spieler darunter exakt vorstellen? Bei "einer Wiese" geht die Bandbreite ja auch vom sauber gepflegten und auf den Millimeter genau gestutzten Rasen bis mindestens hin zum wuchernden Wildwuchs mit unsortierten Blumen und Brennesseln (Rettungswurf gegen Quaddeln, bitte!) mitten in der freien Landschaft, und da fragt meiner Erfahrung nach auch keiner nach den Details...

Und natürlich stolpern bei der SF alle über die Gesetze der Physik und das Wie und Ob der genauen technischen Möglichkeiten, aber bei den für die Fantasywelt mindestens genauso wichtigen Gesetzen der Magie wird fröhlich handgewedelt. Also, ja -- starke Neigung zum Messen mit zweierlei Maß empirisch nachgewiesen. ;)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Isegrim am 21.10.2018 | 10:26
Heutige und SF-Szenarien werden unwillkürlich mit der jetzigen Welt verglichen, und die ist nun mal sehr komplex. Mittelalter- und Fantasy-Szenarien werden mit einem romantisierenden Bild des Gestern verglichen, und da wird geradezu erwartet, dass sie weniger komplex als unsere Gegenwart ist.

Das ist in gewisser Weise eine Illusion, da es letztendlich vom Setting abhängt, und da ein bis in die letzte Bierschenke ausgearbeitetes Fantasy-Setting wie Aventurien viel mehr Informationen (und damit Komplexität) liefert als ein oberflächlich ausgearbeitetes SF-Setting, aber das hat nichts mit den unwillkürlichen Erwartungen zu tun. Ich mein, Aventurien hat weniger Einwohner, als das Traveller-Universum bewohnte Welten: Natürlich erwartet man bei zweiterem mehr Komplexität. Das gleiche ließe sich jetzt auf runterbrechen auf das Fantasy-Dorf im Zauberwald versus eine beliebige Provinzstadt auf einem unbedeutenden Provinzplaneten.

Ähnliches gilt für technische Gimmicks. In der Gegenwart und dem 08/15-SF-Setting hat jeder Zugriff auf Kommunikationsamittel (Telefon/Com, Internet etc), die einem mindestens den gesamten Planeten erreichbar machen. Jeder Kneipenwirt kann die Polizei rufen, jeder Hobby-Ermittler jederzeit auf umfangreiche Bücher, Archive etc zugreifen, jedes Gebäude kann von Kameras gesichert sein, jede Täter kann mittels Kriminalistik, Fingerabdrücken oä indentifiziert werden. Das sind für "Abenteurer" unzählige Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt... oder die Spieler und SL glauben, berücksichtigen zu müssen.

Wie simpel ist da ein Fantasy-Welt, wo höchstens einige mittels Magie auf ähnliche Möglichkeiten zurückgreifen können?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rorschachhamster am 21.10.2018 | 10:46
Was heißt denn überhaupt "erster Platz"? Ist das nicht etwas, das jede Gruppe selbst entscheidet? Also, egal wie man es drehen und wenden will, mit wenig bis gar keiner Aussagekraft für jeden einzelnen Spieler? Ist das tatsächlich ein Wettbewerb? Ist es überhaupt feststellbar, ob SciFi und Fantasy eine ultimative Demarkationslinie haben? Was ist mit Urban Fantasy oder sowas wie Shadowrun? WoD? CoC?
Ich finde ja, es gibt genug Angebote da draussen, und das jetzt gefühlt Fantasy die meisten Spieler hat, ist angesichts der Masse an Geschmacksrichtungen in den Genres und zwischen den Genres irgendwie... egal? ;D

-Und wenn deine Fantasy Kamnpagne nicht komplex ist, gut, aber das hat nix mit dem Genre zu tun...  ;)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 21.10.2018 | 10:50
Ja, allein die Grenzüberquerungen machen moderne Kampagnen oft zu einem Problem. Das haben wir ja schon in SR, wo die Gruppe auch nur mit Hilfe von Saeder-Krupp Privatjets um die Welt kommt, oder selten mal mit anderen Privatflugzeugen. Dann ist da noch die Sache der Sprachen, was in SR noch geht mit Linguasofts, aber wenn man "Real Life" spielt wird das deutlich komplexer wenn man dann in Peru vor der alten Mine steht und man den Dialekt der Dorfbewohner nicht kann.

Comprehend Languages for the win.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Oberkampf am 21.10.2018 | 10:55
Technik ist sicherlich eine Sache, die das Spielleiten in allen nicht technologisch bis aufs 19. Jahrhundert begrenzten Fantasysettings erschwert. Schlicht gesagt ist es so: wenn irgendein Spieler sich in irgendeinem Bereich besser mit den gegenwärtigen (und eventuell auch besser mit den unmittelbar vergangenen, gestrigen) technischen Möglichkeiten auskennt, kann er Dinge tun und Wege einschlagen, die den SL im Regen stehen lassen. Bei SL-losen Systemen ist das vielleicht kein Problem, aber im klassischen, vom SL geprägten Rollenspiel kann das Probleme bereiten, wenn einzelne Spieler über Wissen über technische Möglichkeiten verfügen, mit denen sie Probleme angehen können, die von den Gegnern eigentlich vorausgesehen und mit Counterstrategien erschwert werden müssten, von denen du aber als Spielleiter keinen Plan hast. Beispielsweise weiß ich nicht, was an Abhör- und Abhörvermeidungstechnologie heutzutage möglich ist - was in einem (technologisch geprägten) Sci Fi Setting möglich sein wird, weiß ich noch weniger.

In einem Fantasysetting beschränkt sich sowas auf eine überschaubare Anzahl an Zaubern, die technische Effekte über der vormodernen Technologie ermöglichen, und eventuelle Plot Devices, die vom SL eingeführt werden.


Kulturen, wie von Grimtooth`s Little Sister bereits beschrieben, sind eine andere Geschichte, die den Zugang erschwert. EDO ist recht eingänglich und bietet eine Basis, die in konkreten Fantasysettings kreativ modifiziert und verfremdet werden kann ("Meine Elfen haben andere Ohren"). Dagegen gibt es wenig bekannte Sci Fi Völker: Vulkanier, Klingonen, Wookies und Hutten und vielleicht noch Zylonen, Morlocks und Eloi. Die meisten davon darf man nicht einfach so nehmen, wenn man das Spiel veröffentlichen will, und so muss man eigene Alienvöler entwerfen. Natürlich kommen da die üblichen Verdächtigen raus: Spacebarbaren/Spaceorks (Klingonen, Wookies, Morlocks), hochkultivierte Weltraumelfen (mit Einschränkungen Vulkanier bzw. Eloi), abscheuliche Ekelpakete (Hutten, Morlocks) und KIs/Golems/Geschmiedete (Zylonen), dazu vielleicht noch Reptilienmenschen. Für jede muss ich eine Kultur entwerfen, bei der nicht zu sehr auffällt, dass ich einfach nur ein Fantasyvolk ins Sternenreich transportiere oder von einem Klassiker der Sci Fi kopiere.

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 21.10.2018 | 11:01
Das sind für "Abenteurer" unzählige Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt... oder die Spieler und SL glauben, berücksichtigen zu müssen.

Wie simpel ist da ein Fantasy-Welt, wo höchstens einige mittels Magie auf ähnliche Möglichkeiten zurückgreifen können?
Knackpunkt hervorgehoben.
Das Argument wird vor allem da schwach, wo die typische Abenteurergruppe auftaucht, von denen in 99% aller Fälle mindestens ein Mitglied zu der Gruppe Personen zählt, die eben mittels Magie auf ähnliche Möglichkeiten zurückgreifen können. Informationssuche gestaltet sich in zeitgenössischen und futuristischen Setting tatsächlich schwieriger als in einer Fantasywelt, wo Magier über ein ganzes Arsenal von Hellsicht- und Aufspürzaubern verfügen. Natürlich ist vorhandenes Wissen durch Computer leichter abrufbar, aber neue Informationen über eine Situation bekommt man mit zeitgenössischen Mitteln wesentlich schwieriger als mit Magie. Und das muss ein SL auch berücksichtigen. Für SciFi Welten gilt dann wieder Arthur C. Clarke.

Bei näherer Betrachtung bleibt von der angeblichen Simplizität von Fantasywelten gerade im Kontext einer Abenteurergruppe nahezu nichts mehr übrig. Trotzdem halten verdammt viele Spieler Fantasywelten für weniger komplex und einfacher zu bespielen. Kulturelle Gewöhnung halt.

Dann ist da noch die Sache der Sprachen, was in SR noch geht mit Linguasofts, aber wenn man "Real Life" spielt wird das deutlich komplexer wenn man dann in Peru vor der alten Mine steht und man den Dialekt der Dorfbewohner nicht kann.

Comprehend Languages for the win.
Die Gemeinsprache in D&D ist nur die ultrafaule Ausrede, sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen zu müssen. Und eine ultrafaule Ausrede kann ich mir auch in "Real Life" aus der Nase ziehen. Dann gibts halt in jeder Loation mindestens einen NSC, der eine Sprache der SCs spricht und als Dolmetscher fungiert. Oder gleich alle Anwesenden können Filmenglisch.

Wieder gilt: Wieso wird in Fantasy so ein Schwachsinn wie eine global verbreitete "Handelssprache" gedankenlos akzeptiert und in einem zeitgenössischen Setting abgelehnt, dass bei globalisierter Kommunikation immer irgendjemand irgendeine Sprache spricht, die irgendjemand anderes vor Ort auch versteht?

Für jede muss ich eine Kultur entwerfen, bei der nicht zu sehr auffällt, dass ich einfach nur ein Fantasyvolk ins Sternenreich transportiere oder von einem Klassiker der Sci Fi kopiere.
Warum? Und warum musst du das bei Elfen nicht tun?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Tegres am 21.10.2018 | 11:11
Die Suspension of Disbelief ist im Fantasy bei den meisten höher als bei Jetztzeit-Szenario (verständlichlerweise) und auch bei Science-Fiction (vermutlich Gewöhnung).
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.10.2018 | 11:13


Das ist in gewisser Weise eine Illusion, da es letztendlich vom Setting abhängt, und da ein bis in die letzte Bierschenke ausgearbeitetes Fantasy-Setting wie Aventurien viel mehr Informationen (und damit Komplexität) liefert als ein oberflächlich ausgearbeitetes SF-Setting,
Sonderlich Komplex war Aventurien nie, eher das Gegenteil es ist ein Abenteuerpark.


Aber inwieweit setzt man im FRPG den die Technischen Möglichkeiten um?
Wie beeinflusst reguläres Pferdewechseln das Tempo, wie das bewusste zu Tode reiten?

Was kann man mit Handwerk anrichten....
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: TaintedMirror am 21.10.2018 | 11:44
Fantasy hat halt den Vorteil, wie auch alte Mythen und Heldensagen: Der einzelne Held ist etwas wert. Er ist das Stellrädchen, dass die Geschichte beeinflusst.Vom gelungenen Dorffest bis zum bestehen des Reiches hat er alles in der Hand. Sowas reizt halt Spieler und damit lassen sich auch recht einfach gute Geschichten konstruieren. In einem Jetztzeitsetting oder einem historischen Setting hat man sowas halt nicht. Klar gibt es hier auch relevaqnte Personen, aber die sind halt relevant, weil sie die richtigen kontakte haben und nicht weil sie es einmal schaffen, dem Schwarzmagier seine Birne einzudreschen oder das goldene Lamm zurück zu holen. Gerade DnD hat so ein paar wichtige Dinge erkannt. Hinzu klommt noch eine Arbeit am Markt. Leute wollen zeug und das produziert DnD. Es gibt da halt viel zu entdecken, sei es nuee Monster, Zauber etc. Und selbst wenn wir uns die anderen Riesen der Rollenspielszene ansehen: CoC ist quasi Fantasy. Auch hier sind die offiziellen Abenteuer auf Dungeoncrawl mit vernichten von Kult und Monster ausgelegt. SR ist Fantasy auf modern. Auch hier gibt es Elfen, Magie und Trolle. Klar gibt es auch Technik, aber die funktioniert vor allem, weil sie eher wenig eingesetzt wird. UInd ansonsten Lotted man ja auch, in der Hoffnung auf mehr XP und Ausrüstung. Das StarWars RPG kenne ich nicht, aber die Filme sind ja eigentlich auch auf Fantasy im Weltall ausgelegt. Der held, der den bösen imperator besiegt und damit alles rettet. Hier wird mit aller Gewalt alles klein gehalten, um eben noch so einen gewissen sense of wonder bei zu behalten. B ei WH40k zum beispiel funktioniert das schon wieder schwerer. Hier gibt es keine Gruppe von Hanseln, die das Geschehen der Welt in der Hand haben. Hier kann man maximal auf sich achten oder man ist halt stumpfer Befehlsempfänger.
Fantasy-RPG und speziell DnD-ähnliches leben davon, dass man hier sehr gut auf Spielerwünsche eingehen kann. Man kann im Prinzip alles verwurschten. Es gibt Dinge zu entdecken, Kämpfe auszutragen, menschliche Konflikte zu lösen, Überleben, Ermitteln, usw. Das bietet in dieser Fülle kaum ein anderes Genre und wenn dann eher indem Fantasy mit reingebaut wird wie etwa bei Star Wars.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Isegrim am 21.10.2018 | 11:46
Knackpunkt hervorgehoben.
Das Argument wird vor allem da schwach, (...)
Kulturelle Gewöhnung halt.

Genau: Es geht mir hier um die Psychologie (oder Pschikologie...), um Erwartungen und Vorstellungen. Ohne einen geteilten Imaginationsraum wird Rollenspiel schwierig, die Erfahrung habe ich immer wieder gemacht. Und hier ist die "Massenerwartung", und um die geht es in diesem Thread ja, mE wie von mir beschrieben.

Kann man jetzt tausend Jahre logische Argumente bringen, warum das eigentlich gar nicht so sein sollte, ist aber sinnlos: Es ist nunmal, wie es ist. Und es gibt Gründe, warum sich das auch nicht ändern wird. Die Vergangenheit war immer (und wird es immer sein) ein Raum, in den die Menschen ihre  Träume und Sehnsüchte von einem einfacheren, besseren Leben hinein projeziert haben, hinein projezieren wollten. Gut, wenn Leute das heute im Rollenspiel ausleben, und nicht in der Weltanschauung...

Zur technischen Seite, bspw Informationsgewinnung: Rollenspiel kann immer nur einen Ausschnitt der Welt repräsentieren und zum Leben erwecken; letztendlich sitzen immer ein nur ein paar Personen um einen Tisch, die Komplexität etc ist vom Auffassungsvermögen der Mitspieler begrenzt, und das hängt nicht von Setting und Kampagne ab. Aber der Raum, der nicht bespielt und repräsentiert wird, beeinflusst via Vorstellungen und Erwartungen dennoch das Spiel. Wenn der Spielort eine Stadt mit Millionen Einwohnern ist, riesigen Bibliotheken und Archiven plus Internat-Anschluss, gibt es schlicht mehr Dinge/Informationen, die theoretisch i-wie eine Rolle spielen könnten, verglichen mit einer pseudo-mittelalterlichen Stadt mit ein paar tausend Einwohnern. Auch wissen die Mitspieler, wie es ist, in so einer Stadt zu leben, und was man "in echt" alles berücksichtigen müsste. Das Fantasy-Gegenstück ist nur aus der Fiktion bekannt, und selbst der größte Nerd wird sich letztendlich gezwungermaßen mehr mit der Realität beschäftigen als mit einer speziellen Fantasy-Welt. Es geht also einerseits um das, was man sozusagen "wegdenken" muss, um überhaupt spielen zu können.

Ich hab in der Vergangenheit verschiedentlich mit RPGs in Steinzeit-Settings experimentiert. Meine Erfahrung: Die zahl an NSCs, die wirklich ein Gesicht gekriegt haben, die als Spielfaktoren wirklich einbezogen wurden, war nicht geringer als in anderen Settings. Aber es waren dann seche aus einer Sippe von zwölf, und nicht sechs von zigtausend oder Millionen.

Andererseits hast du recht: Fähigkeiten wie Technik oder Magie oder auch gesellschaftlicher Status auf SC-Seite wirken oft so, dsas sie Dinge vereinfachen, also die "gefühlte Kompelxität" verringern; sollen sie ja auch, deswegen sind sie immer begrenzt, und es gibt Balancingversuche (oder Debatten, warum es keins gibt...). Die Komplexität vergrößern tun diese Dinge, wenn die Mitspieler sie bei "den anderen" berücksichtigen müssen. Gibts eine Polizei, die Fingerabdrücke finden kann, muss man anders vorgehen, als wenn die Strafverfolger ein paar Büttel mit Knüppeln sind. Und das wissen die Spieler in der Regel. Hat das Dorf dann plötzlich zugriff auf einen Magier mit "kriminalistischen" Fähigkeiten, ist das eine Überraschung. Gibt es eine Polizei, muss man immer mit sowas rechnen.

Man kann den Komplexitätsgrad von jedem Setting beliebig hoch steigern. Man kann aber mE nicht den Komplexitätsgrad von jedem Setting beliebig senken. Zumindest nicht ohne dass bei hinreichend vielen Spielern zu einem Aussetzen der SoD zu führen, als dass es in der breiten Masse einen Effekt hin zu einer "einfacheren Vergangenheit" auslöst.

EDIT
Sonderlich Komplex war Aventurien nie, eher das Gegenteil es ist ein Abenteuerpark.

Auch Abenteuerparks können komplex sein...
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Oberkampf am 21.10.2018 | 11:49
Warum? Und warum musst du das bei Elfen nicht tun?


Bei EDO kann ich, wenn ich will, auf einen Satz Standarderwartungen zurückgreifen. EDO haben für mich als neuer SL schon viele Fantasyweltenschöpfer entwickelt, von denen ich klauen kann, ohne ein Copyright zu brechen oder von Spielern ein hämisches "ist ja wie in XYZ" zu kassieren. Wenn ich will kann ich EDO so weit modifizieren, wie ich will (Meine Orcs sind gefallene Elfen, von Elfen gezüchtet, aus Pilzen entwickelt, Nomaden, Barbaren nach Vorbild der Mongolen/Hunnen/Pikten, von einem anderen Stern usw.), aber ich kann auch einfach das Stereotyp bedienen (groß, grün, dumm und brutal). Überall da, wo die bespielte Welt mir keine Vorgaben macht, kann ich schnell aufs Stereotyp zurückgreifen, und jeder Mitspieler hat recht zügig ein Bild vorm Kopf. Bei "neuen"/anderen nichtmenschlichen Völkern habe ich das nicht.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 21.10.2018 | 16:11
Diese ganzen Verwerfungen sparst du dir halt mit einer Fantasywelt. Da gibt es eine Wahrheit.

Ich würde sagen:
Das spare ich mir mit einem fiktiven Setting, wenn ich das will. Grautöne gehen natürlich auch in Fantasy - wie wir schon festgestellt haben. Und dort ist es dann auf einmal innovativ und eine tolle Abwechslung, wo es in anderen Settings eine erdrückende und deprimierende Nähe zur Realität erzeugt  :P


Der Vergleich lohnt sich aber andersrum.
Nehmen wir mal an, ich würde ein Fäntelaltersetting auf die selbe Komplexität aufblasen wie eine vergleichbare historische Periode. Da stelle ich beim Spielen garantiert fest, dass diese Komplexität entweder von Anfang an ignoriert oder spätestens im Spielverlauf auf ein für die anstehende Situation handhabbares Maß runtergebrochen wird.
Für "echte" Geschichte gilt das genau so. Wenn ich da nicht neben/mit dem Spiel noch ein bisschen Geschichtsunterricht machen will, kann ich mir das ab einem relativ früh erreichten Zeitpunkt sparen. 99% sind dann nice to know, aber eben nicht wirklich spielrelevant. 



CoC ist quasi Fantasy. Auch hier sind die offiziellen Abenteuer auf Dungeoncrawl mit vernichten von Kult und Monster ausgelegt. SR ist Fantasy auf modern. Auch hier gibt es Elfen, Magie und Trolle. Klar gibt es auch Technik, aber die funktioniert vor allem, weil sie eher wenig eingesetzt wird. UInd ansonsten Lotted man ja auch, in der Hoffnung auf mehr XP und Ausrüstung. Das StarWars RPG kenne ich nicht, aber die Filme sind ja eigentlich auch auf Fantasy im Weltall ausgelegt. Der held, der den bösen imperator besiegt und damit alles rettet. Hier wird mit aller Gewalt alles klein gehalten, um eben noch so einen gewissen sense of wonder bei zu behalten. B ei WH40k zum beispiel funktioniert das schon wieder schwerer. Hier gibt es keine Gruppe von Hanseln, die das Geschehen der Welt in der Hand haben.

Die bemühen sich also alle, fantasy-artige Erzählstrukturen zu erzeugen, um noch irgendwie halbwegs erfolgreich zu sein? Dann wäre klar, dass sie als blasse Kopie stets die zweite Geige spielen.


Aber: Warum und wo wird in SR Technik wenig eingesetzt?
Gerade Runner sind doch "cutting edge" und arbeiten oft mit Hochtechnologie.

Zum Einfluss in der Spielwelt:
Man lässt genau da von den großen Weltretterplots die Finger, wo es sich um etablierte Settings/Franchises aus anderen Medien handelt.

Natürlich endet nicht jede Star Wars-Kampagne mit einem kaputten Todesstern, aber genau so wenig reist die Gruppe in The One Ring nach Mordor, um da ein gewisses Objekt in einem gewissen Berg in die Lava zu schmeißen...

Eigenständige Settings können da einfach weiter aufdrehen, weil sie nicht darauf achten müssen, die Vorlage zu verzerren/zu entwerten.
Das ist dann aber wieder kein prinzipieller Unterschied zwischen Fantasy und allen anderen.

Dreh- und Angelpunkt des Ganzen ist dabei, dass die SCs auf ihrer Ebene was reißen (können) sollen.
Das kann ein Weltretterplot sein oder auch "nur" eine kleine Mordermittlung, ein Heist o.Ä.
Solange die Situation schön aufgezogen ist, funktioniert das wunderbar.
Gut, es gibt natürlich Spieler, deren Helden für irgendwas unterhalb der Weltrettung gar nicht aufstehen...das ist aber nicht die Schuld des Spiels oder ein inhärenter Genre-Faktor.


Die Komplexität vergrößern tun diese Dinge, wenn die Mitspieler sie bei "den anderen" berücksichtigen müssen. Gibts eine Polizei, die Fingerabdrücke finden kann, muss man anders vorgehen, als wenn die Strafverfolger ein paar Büttel mit Knüppeln sind. Und das wissen die Spieler in der Regel. Hat das Dorf dann plötzlich zugriff auf einen Magier mit "kriminalistischen" Fähigkeiten, ist das eine Überraschung. Gibt es eine Polizei, muss man immer mit sowas rechnen.

Ja, das könnte wirklich ein Faktor sein: Dass die Spieler in "moderneren" Settings der irrigen Annahme verfallen, alles selbst wissen und machen bzw. haarklein ansagen zu müssen.
Für mich ist der grundlegende Gedanke dabei, dass die SCs a) in dieser Welt leben und b) sich auf ihrem Spezialgebiet auskennen.
Natürlich kann ich dann als Spieler erstmal darauf verlassen, dass der SC nicht nur keine absoluten Anfängerfehler macht, sondern ganz allgemein seinen Scheiß auf die Reihe bekommt*. Dazu gehört dann auch, dass der SL mir entsprechende Sachverhalte und vor Allem Entscheidungen passend aufbereitet und nicht hinterher mit Kram um die Ecke kommt, den der SC garantiert gewusst hätte.

*Das gilt übrigens für Fantasy-Settings ganz genau so.
Man schaue mal ein paar Folgen "Dings vom Dach" - soll ich mir ernsthaft mittelalterliche Alltagsdinge und -werkzeuge in gigantischer Zahl draufschaffen, damit mein Charakter nicht mit zerrissenen Hosen und lahmendem Pferd unterwegs sein "muss", weil ich als Spieler es ja falsch gemacht/beschrieben habe? Im Leben nicht.



In die selbe Richtung, aber grundsätzlicher:
Technik ist sicherlich eine Sache, die das Spielleiten in allen nicht technologisch bis aufs 19. Jahrhundert begrenzten Fantasysettings erschwert. Schlicht gesagt ist es so: wenn irgendein Spieler sich in irgendeinem Bereich besser mit den gegenwärtigen (und eventuell auch besser mit den unmittelbar vergangenen, gestrigen) technischen Möglichkeiten auskennt, kann er Dinge tun und Wege einschlagen, die den SL im Regen stehen lassen. Bei SL-losen Systemen ist das vielleicht kein Problem, aber im klassischen, vom SL geprägten Rollenspiel kann das Probleme bereiten, wenn einzelne Spieler über Wissen über technische Möglichkeiten verfügen, mit denen sie Probleme angehen können, die von den Gegnern eigentlich vorausgesehen und mit Counterstrategien erschwert werden müssten, von denen du aber als Spielleiter keinen Plan hast.

Zuallererst gilt da das Primat der Spielmechanik:
Der Spieler kann viel erzählen, am Ende wird gewürfelt und oft genug ist das, was er da gerade ausufernd beschreibt, überhaupt erst der Grund, dass er würfeln darf und nicht die tolle Begründung, dass er nicht mehr würfeln muss.
Erst recht nicht, wenn irgendwelche Theoretiker erklären, wie trivial praktische Anwendungen unter Zeitdruck und anderem Stress angeblich sind.


Ansonsten gilt für jeden "Das ist aber gar nicht so, weil..."-Einwurf:
Dann präsentiere eine Möglichkeit, wie das Ganze in interessanter Weise Eingang ins Spiel findet oder halt die Klappe.
Speziell dann, wenn es angeblich um eine möglichst stimmige Darstellung geht - die umfasst nämlich beide Seiten und bestimmt nicht nur die eine, die sich da gerade munter Vorteile herbeilabert.

Das Gegenstück für Fantasy sind übrigens die Spieler, deren Charaktere dank göttlicher Eingebung alle Naselang irgendwelche Erfindungen machen (sollen). Die sind kein bisschen weniger nervig.

Für alle gilt: Die können gerne wiederkommen, wenn sie keine Arschgeigen mehr sind und das eine oder andere Grundprinzip des Rollenspiels verstanden haben :P
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 21.10.2018 | 16:15

Bei EDO kann ich, wenn ich will, auf einen Satz Standarderwartungen zurückgreifen. EDO haben für mich als neuer SL schon viele Fantasyweltenschöpfer entwickelt, von denen ich klauen kann, ohne ein Copyright zu brechen oder von Spielern ein hämisches "ist ja wie in XYZ" zu kassieren. Wenn ich will kann ich EDO so weit modifizieren, wie ich will (Meine Orcs sind gefallene Elfen, von Elfen gezüchtet, aus Pilzen entwickelt, Nomaden, Barbaren nach Vorbild der Mongolen/Hunnen/Pikten, von einem anderen Stern usw.), aber ich kann auch einfach das Stereotyp bedienen (groß, grün, dumm und brutal). Überall da, wo die bespielte Welt mir keine Vorgaben macht, kann ich schnell aufs Stereotyp zurückgreifen, und jeder Mitspieler hat recht zügig ein Bild vorm Kopf. Bei "neuen"/anderen nichtmenschlichen Völkern habe ich das nicht.
Hm ... ich kenne eine Menge Leute, die sich unter einem Ork nicht das Geringste vorstellen können, weil sie HdR weder gelesen noch gesehen haben. Ob man denen nun Klingonen, Orks oder Bratzumbas vorsetzt, kommt auf das Gleiche hinaus.

Auf der anderen Seite hast du mit der ja tatsächlich vorhandenen  Varianz bei Orks schon ein kleines Problem, wenn du in einem Setting nur sagst "Da kommen Orks". Wenn du jetzt einen DSA-, einen D&D-, einen Warhammer- und einen Earthdawnspieler am Tisch hast, bekommst du instant 4 komplett unterschiedliche Kopfkinos. Heißt, du musst deinen Ork ebenfalls erklären.  Und dabei darauf hoffen, dass die Medienbildung deiner Spieler genauso entwickelt ist wie deine eigene, sie also aus vergangenen Erfahrungen und deiner Beschreibung ein halbwegs komplettes Bild zusammensetzen.

Ich finde es witzig, dass hier immer wieder gesagt wird, dass das einfacher sei, als eine Alienrasse zu beschreiben. :)

Man kann im Prinzip alles verwurschten. Es gibt Dinge zu entdecken, Kämpfe auszutragen, menschliche Konflikte zu lösen, Überleben, Ermitteln, usw. Das bietet in dieser Fülle kaum ein anderes Genre und wenn dann eher indem Fantasy mit reingebaut wird wie etwa bei Star Wars.
Ähm ... nein. ;)
Tut mir leid, aber diese Aussage kann ich so nicht stehen lassen. Wirklich alles, was du als Beispiel angibst, bekomme ich besser mit SciFi hin. Und mehr. Ohne jede Fantasy.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: TaintedMirror am 21.10.2018 | 17:07
Tut mir leid, aber diese Aussage kann ich so nicht stehen lassen. Wirklich alles, was du als Beispiel angibst, bekomme ich besser mit SciFi hin. Und mehr. Ohne jede Fantasy.

Definiere besser.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 21.10.2018 | 17:21
Definiere besser.
Es gibt mehr Dinge zu entdecken.
Kämpfe austragen ist vielfältiger.
Menschliche Konflikte habe ich in einem Nicht-Fantasysetting einfach mehr. Da steht sich imo die Simplizität der Fantasy selbst im Weg.
Überleben hat auch mehr Möglichkeiten, weil es z.B. mehr Möglichkeiten gibt, tödliche Umweltbedingungen länger auszuhalten und somit aus einem Insta-Death eine zu überwindende Bedrohung zu machen.
Und Ermitteln bietet auch mehr Nuancen, eben WEIL es noch ganz andere technische Dimensionen in einem SciFi-Setting gibt.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 21.10.2018 | 17:30
Es gibt mehr Dinge zu entdecken.
Kämpfe austragen ist vielfältiger.
Menschliche Konflikte habe ich in einem Nicht-Fantasysetting einfach mehr. Da steht sich imo die Simplizität der Fantasy selbst im Weg.
Überleben hat auch mehr Möglichkeiten, weil es z.B. mehr Möglichkeiten gibt, tödliche Umweltbedingungen länger auszuhalten und somit aus einem Insta-Death eine zu überwindende Bedrohung zu machen.
Und Ermitteln bietet auch mehr Nuancen, eben WEIL es noch ganz andere technische Dimensionen in einem SciFi-Setting gibt.
Öhm, ich würde dieses gesamte Thema zwar von ganz anderer Seite angehen, aber bei dieser/n Aussage/n muss ich leider sagen: Nö?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 21.10.2018 | 17:46
Nein! Doch! Nein! Doch!  ~;D

Wenn ich mal das Ergebnis vorwegnehmen darf:
Fantasy hat keine strukturellen Merkmale, welche eine besondere Fülle oder eine Komplexität* erlauben, die kein anderes Genre erreichen kann - oder nur dann, wenn es im Grunde Fantasy wird.


*und an der Stelle haben wir uns einmal komplett im Kreis gedreht: Bei Fantasy wird das genau dann vielseitig(er), wenn ich (i.d.R. über Magie und sonstiges übernatürliches Gelöt**) eine Komplexität reinbringe, welche die gefühlte Zugänglichkeit aushebelt, wegen der ich mich ursprünglich für Fantasy entschieden habe. Häh? ;)


**An dem Punkt ist im Genrevergleich sowieso alles nur noch Farbe und Kulisse. Flammenstrahl vs. Laserpistole ist reine Geschmackssache.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 21.10.2018 | 17:57
Letzten Endes erscheint Fantasy auch nur deshalb "einfacher", weil die Leute sich (a) der Komplexität der modernen Zeit natürlich bewußt sind, während sie gleichzeitig (b) von all den schönen Dingen, die ihnen überhaupt nur die moderne Zeit erst bietet, schon wieder derart verwöhnt sind, daß sie die entsprechende Komplexität des Lebens in der Vergangenheit längst wieder vergessen haben. Probleme mit Kontrollen am Flughafen? Ja du lieber Himmel -- komm' du mir ohne Flugzeug überhaupt erst mal in einem vergleichbaren Zeitraum von A nach B! ;)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 21.10.2018 | 18:06
+1 zu YYs letztem Post.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 21.10.2018 | 18:40
Nicht ein bißchen mehr als bei einer Fantasywelt. ;)

Doch. Weil die Fantasywelten halt nicht im Fernsehen laufen und das RPG nicht darauf beruht bzw sogar beruhen muss, was auf dem Bildschirm passiert. Da zählt nur was in den Settingbüchern ist, vor allem wenn ich ganz klar sage, dass ich die Bücher nicht gelesen habe und auch nicht lesen werde und Dinge, die da drin stehen, nicht passiert sein müssen in meiner Welt.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 21.10.2018 | 18:45
Warum machst du da Unterschiede, wann man als SL vom Kanon abweichen darf?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 21.10.2018 | 19:03
Doch. Weil die Fantasywelten halt nicht im Fernsehen laufen und das RPG nicht darauf beruht bzw sogar beruhen muss, was auf dem Bildschirm passiert. Da zählt nur was in den Settingbüchern ist, vor allem wenn ich ganz klar sage, dass ich die Bücher nicht gelesen habe und auch nicht lesen werde und Dinge, die da drin stehen, nicht passiert sein müssen in meiner Welt.
Das ergibt keinen Sinn, sorry.
Eine Fernsehserie ist also in Stein gemeißelt und drölfhundert Settingbücher, die das Setting tatsächlich ausführlich beschreiben, erklärst du in einem Satz für irrelevant und obsolet? Ne, sorry, das ist total widersinnig.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 21.10.2018 | 19:05
Zitat
An dem Punkt ist im Genrevergleich sowieso alles nur noch Farbe und Kulisse. Flammenstrahl vs. Laserpistole ist reine Geschmackssache.
Darum dreht sich für mich alles. Und der "Geschmack" geht eindeutig Richtung Fantasy.

Warum? Keine Ahnung, aber warum ist es einfacher eine(n) Englischlehrer(in) zu finden als jemanden für Physik, Mathematik, Chemie, etc.?
Warum kann ich bei SR (bezogen auf 3.01D) das Magiebuch ohne Probleme komplett lesen, aber beim Rigger-/Decker-Handbuch ist nach wenigen Minuten in meinem Hirn nur noch ein Äffchen mit 2 Becken in der Hand? Warum (ganz abstruses Beispiel) habe ich bei einem Kochrezept ein klares Bild vor Augen (evtl. sogar mehr), während ich beim Durchblättern einer Aufbauanleitung für Möbel mir nicht mal im Ansatz klar ist, wie daraus das werden soll, was ich eigentlich im Laden gesehen habe?

Kurzantwort:
Technik.sucks. Viele kriegen keinen vernünftigen Zugriff drauf. Es fehlt halt auch das mystisch verklärte, es ist halt Technik. Und genau deswegen funktionieren Starfinder und Star Wars besser als Traveller oder alles, was in der Richtung kommen wird.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 21.10.2018 | 19:16
Kurzantwort:
Technik.sucks. Viele kriegen keinen vernünftigen Zugriff drauf.
Schließt du da nicht zu sehr von dir auf andere?

Zudem reden wir hier nicht von Technik in der realen Welt, sondern von Technik im Rollenspielkontext. Da könnte man genauso sagen: Magie sucks. Viele kriegen keinen einzigen Zauberspruch hin. Tut man aber logischerweise nicht. Iron Man ist ein sehr beliebter Superheld, dabei ist seine "Superkraft" nur Geld und jede Menge technische Gadgets. Warum, wenn technik so Scheiße ist? Genauso wie man Magie nicht erklären muss, müsste man das auch mit Technik im Storymodus tun. Dass da dennoch so viele drauf bestehen, ist halt kulturelle Indoktrination. Was sehr schade ist.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 21.10.2018 | 19:21
Warum kann ich bei SR (bezogen auf 3.01D) das Magiebuch ohne Probleme komplett lesen, aber beim Rigger-/Decker-Handbuch ist nach wenigen Minuten in meinem Hirn nur noch ein Äffchen mit 2 Becken in der Hand?

Das liegt mMn auch daran, dass Rigger- und Decker-Regeln traditionell ganz wüste Autounfälle sind, während die Magieregeln halbwegs funktionieren und verständlich geschrieben sind.
Wenn erstere ähnlich sauber strukturiert wären oder sogar dem gleichen spielmechanischen Grundmodell folgen würden, sähe das ganz anders aus.

Technik.sucks. Viele kriegen keinen vernünftigen Zugriff drauf. Es fehlt halt auch das mystisch verklärte, es ist halt Technik. Und genau deswegen funktionieren Starfinder und Star Wars besser als Traveller oder alles, was in der Richtung kommen wird.

Das ist versehentlich ein viel tieferer Einblick, als du vielleicht denkst.
Traveller ist nämlich auch Space Opera, kein bisschen weniger als Starfinder oder Star Wars. Aber allein durch die teils eher altbackene Aufmachung vieler Editionen löst es den "Oh Gott, Naturwissenschaft!"-Fluchtreflex bei einer großen Zahl der potentiellen Rezipienten aus.

Und auch wenn das jetzt wieder zu weit weg führt: Mir will nicht in den Kopf, mit welcher Selbstverständlichkeit heute im Alltag hochkomplexe Technologie genutzt wird, ohne auch nur ansatzweise darüber nachzudenken - und gleichzeitig ist es immer noch flächendeckend irgendwie "cool" oder zumindest akzeptiert, MINT doof zu finden oder wenigstens "dafür nicht gemacht zu sein". Was i.d.R. ein Riesenhaufen Bullshit ist. 

Und wie Sashael sagte, ist das noch mal was völlig anderes als Technik im Rollenspielkontext, weil es da sowieso fast nie um den realen, detaillierten technischen Hintergrund geht.
Aber "Technik doof, Magie toll" ist wirklich tief verwurzelt. Obwohl es auf funktionaler Ebene so gut wie überall im Rollenspiel genau das Gleiche ist.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 21.10.2018 | 19:29
Schließt du da nicht zu sehr von dir auf andere?

Zudem reden wir hier nicht von Technik in der realen Welt, sondern von Technik im Rollenspielkontext. Da könnte man genauso sagen: Magie sucks. Viele kriegen keinen einzigen Zauberspruch hin. Tut man aber logischerweise nicht. Iron Man ist ein sehr beliebter Superheld, dabei ist seine "Superkraft" nur Geld und jede Menge technische Gadgets. Warum, wenn technik so Scheiße ist? Genauso wie man Magie nicht erklären muss, müsste man das auch mit Technik im Storymodus tun. Dass da dennoch so viele drauf bestehen, ist halt kulturelle Indoktrination. Was sehr schade ist.
Beharrst Du nich ein wenig zu viel auf kulturelle Indoktrination?

Ob ich für mich zu sehr auf andere schließe...ist genauso eine gute Erklärung wie die Indoktrination. Ich sehe nur jeden Tag junge Leute und sehe, was sie interessiert. Ich gehe in eine Buchhandlung in die Jugendabteilung und sehe, was dort für Bücher stehen. Aber ich sehe auch meinen 4järigen Sohn, der total Technik fixiert ist, wie so viele kleine Jungs. Baustellen, Playmobil: Weltraum scheint demnächst anzustehen...genau wie bei mir als Kind, aber irgendwann kam der Knacks und Fantasy > Technik.

Wenn der Eskapismus des Rollenspiels eben bei der Masse besser mit Fantasy funktioniert, dann ist das eben so. Und Ja, Iron Man ist beliebt...ist er beliebter als Superman, Spiderman, etc? Mal davon ab, dass wir doch eigentlich weg waren von Superhelden.

@ YY:
Es ging mir bei den SR-Bänden tatsächlich auch um den Fluff-Anteil. ;)...aber auch bei den Regeln habe ich schon seltsameres gelesen als das damals, daran kann es nicht gelgen haben.

Zitat
Und auch wenn das jetzt wieder zu weit weg führt: Mir will nicht in den Kopf, mit welcher Selbstverständlichkeit heute im Alltag hochkomplexe Technologie genutzt wird, ohne auch nur ansatzweise darüber nachzudenken - und gleichzeitig ist es immer noch flächendeckend irgendwie "cool" oder zumindest akzeptiert, MINT doof zu finden oder wenigstens "dafür nicht gemacht zu sein". Was i.d.R. ein Riesenhaufen Bullshit ist. 
Hey, ich werte das nicht, ich beschreibe den IST-Zustand. Und der schlägt sich natürlich auf die Präferenz beim Rollenspiel durch. Und zwischen Traveller und Starfinder liegen dann doch noch Welten, nicht nur in der Aufmachung (würde ich behaupten).  :)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Maarzan am 21.10.2018 | 19:48
...genau wie bei mir als Kind, aber irgendwann kam der Knacks ...

Bei mir war es das Challengerunglück, was da einen ersten heftigen Dämpfer verpasst hat - plus die ungefähr zeitnahe Erkenntnis/der Eindruck, dass ab einem gewissen Maße "Physik" so ungefähr auf der Quantenmechanik, das was da so erzählt wurde, nicht viel anders klang als Magie und "hab ich mir - ggf. unter Mithilfe von rauchwaren - aus den Fingern gesogen".

Ich wollte es aber "genau" wissen und damit wurde mir das dann zu unergiebig-schwammig.
Im dann aufgegriffenen Fantasyspiel konnte ich mir die Welt dann selber bauen. In einem SF-Spiel hätte ich mich dann doch wieder gereizt gefühlt, es so realitätsnah wie möglcih zu machen.

Dazu kommt noch eins: Erfolgreiche Fantasy spielt üblicherweise in Grenzgebieten, wo man weitgehend auf sich alleien Gestellt ist udn die Kultur keinen all zu harten Zugriff auf die Characktere mehr hat. Da steht und fällt es dann tatsächlich mit der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Gegner. 
In allem moderneren ist man nie wirklich weit weg von einem Gesellschaft, die einem mit sozialen Strukturen und allen Mitteln der Informationsgesellschaft quasi als "Bürokratiemob" Bande anlegen will, wenn man von deren Vorgaben abweichen will. 

Und der typische Einstieg ist denke ich mehrheitlich immer noch von frei rennender gamistischer Herausforderung bzw. Buttkickermentalität geprägt oder von ähnlich aussehenden Geschichten.

Kann man mit entsprechend Erfahrung am Tisch auch anders lösen, aber die Massentauglichkeit wird wohl eben durch diese Einsteigeranforderungen geprägt.
 

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 21.10.2018 | 20:06
Wenn der Eskapismus des Rollenspiels eben bei der Masse besser mit Fantasy funktioniert, dann ist das eben so.

Wir (also Sashael und ich) behaupten ja nichts anderes.
Und natürlich sind das alles nur Befindlichkeiten und emotionale Perspektiven, aber (und das ist unsere Aussage) davon ist ein Teil ganz gut nachvollziehbar und ein anderer Teil ist Selbsttäuschung, Gewohnheit und Fehlwahrnehmung (die "trotzdem" relevant sind und Kauf-/Spielentscheidungen prägen). 


Es ging mir bei den SR-Bänden tatsächlich auch um den Fluff-Anteil. ;)

Gut, dann ist dir nicht zu helfen  ~;D

Hey, ich werte das nicht, ich beschreibe den IST-Zustand. Und der schlägt sich natürlich auf die Präferenz beim Rollenspiel durch. Und zwischen Traveller und Starfinder liegen dann doch noch Welten, nicht nur in der Aufmachung (würde ich behaupten).  :)

Ich werte den IST-Zustand offensichtlich, aber ich mache es mir bestimmt nicht zur Aufgabe, da gezielt was dran ändern zu wollen - sei das im Rollenspiel oder im Alltag (außer mit kleinen Sticheleien und Hinweisen ;D).

Aber ich behaupte zurück:
Für Traveller und Starfinder (oder Star Wars) hält das Ganze einem strukturierten Vergleich jenseits der Aufmachung nicht stand.
Traveller ist ja gerade nicht nur das 3rd Imperium (das ganz entschieden ein Space Opera-Setting ist), sondern auch ein SF-Baukasten, der allein mit Bordmitteln aus dem Grundregelwerk z.B. Star Wars ohne Probleme umsetzen kann.

Dazu kommt noch eins: Erfolgreiche Fantasy spielt üblicherweise in Grenzgebieten, wo man weitgehend auf sich alleien Gestellt ist udn die Kultur keinen all zu harten Zugriff auf die Characktere mehr hat. Da steht und fällt es dann tatsächlich mit der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Gegner. 
In allem moderneren ist man nie wirklich weit weg von einem Gesellschaft, die einem mit sozialen Strukturen und allen Mitteln der Informationsgesellschaft quasi als "Bürokratiemob" Bande anlegen will, wenn man von deren Vorgaben abweichen will. 

Das ist mir zu pauschal bzw. zu sehr in Richtung Fantasy gekippt.

Will heißen: Ja, weitgehend auf sich allein gestellt und damit ziemlich zwingend "mover & shaker" zu sein, kann ein großer Spaßfaktor sein.
Das ist aber kein inhärenter Vorteil von Fantasy, sondern gilt für alle Sparten - entsprechend oft findet sich das ja gerade in der SF, weil es da so leicht ist, wieder passende Umstände für Pioniergeist & Co. herzustellen.
Ansatzweise problematisch ist das höchstens bei mehr oder weniger zeitgenössischen Sachen, aber auch da geht es trotzdem, wenn man will. Und auf der anderen Seite nimmt man zeitgenössische Settings großteils eher für andere Sachen - auch, aber nicht nur wegen dieser Betrachtung.

Gut, bei Fantasy findet man am Seltensten Angebote, die davon deutlich abweichen, aber das würde ich jetzt nicht wirklich als Vorteil für das Genre ansehen.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 21.10.2018 | 20:07
Beharrst Du nich ein wenig zu viel auf kulturelle Indoktrination?
Nope. Die Fixierung auf eine romantisierte Vergangenheit kommt nun einmal dadurch.

Ehrlich, das Leben früher war Scheiße und in vielen Fällen nicht einmal annähernd so einfach wie heute. Und da rede ich nicht von technischen Geräten, die das Leben einfacher machen, sondern von sozialen Zwängen, teils völlig sinnlosen Traditionen und gesellschaftlichen Ritualen, die man befolgte, oder man war raus. Und dann hatte man die Arschkarte. Die Möglichkeiten der freien individuellen Entfaltung, die nahezu jedem heutzutage offen stehen, existierten noch nicht einmal als Ideen.
Das so viele Menschen denken, das Leben wäre früher simpler gewesen, ist nichts als romantische Verklärung einer Vergangenheit, die es so nie gab. Das zieht sich durch große Teile der westlichen Kultur. Dieser Denkweise zu folgen liegt darin begründet, dass die Menschen eben in dieser Kultur aufgewachsen sind und von ihr indoktriniert werden. Im "Westen" spielen da in der Nerdkultur auch Tolkien, Howard und Co eine große Rolle. Für mich waren es mangels Alternativen dann doch eher Lem, Verne und London, die mich zusammen mit Roddenberry wesentlich mehr Richtung SciFi und humanistische Zukunft trieben. Wenn ich die Alternative gehabt hätte, hätte ich höchstwahrscheinlich eher mit einem SciFi Rollenspiel angefangen, aber die gabs in den Kaufhäusern nicht. Da stand halt nur DSA. :)


Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 21.10.2018 | 20:21
Nope. Die Fixierung auf eine romantisierte Vergangenheit kommt nun einmal dadurch.

Ehrlich, das Leben früher war Scheiße und in vielen Fällen nicht einmal annähernd so einfach wie heute. Und da rede ich nicht von technischen Geräten, die das Leben einfacher machen, sondern von sozialen Zwängen, teils völlig sinnlosen Traditionen und gesellschaftlichen Ritualen, die man befolgte, oder man war raus. Und dann hatte man die Arschkarte. Die Möglichkeiten der freien individuellen Entfaltung, die nahezu jedem heutzutage offen stehen, existierten noch nicht einmal als Ideen.
Das so viele Menschen denken, das Leben wäre früher simpler gewesen, ist nichts als romantische Verklärung einer Vergangenheit, die es so nie gab. Das zieht sich durch große Teile der westlichen Kultur. Dieser Denkweise zu folgen liegt darin begründet, dass die Menschen eben in dieser Kultur aufgewachsen sind und von ihr indoktriniert werden. Im "Westen" spielen da in der Nerdkultur auch Tolkien, Howard und Co eine große Rolle. Für mich waren es mangels Alternativen dann doch eher Lem, Verne und London, die mich zusammen mit Roddenberry wesentlich mehr Richtung SciFi und humanistische Zukunft trieben. Wenn ich die Alternative gehabt hätte, hätte ich höchstwahrscheinlich eher mit einem SciFi Rollenspiel angefangen, aber die gabs in den Kaufhäusern nicht. Da stand halt nur DSA. :)
Du gehst davon aus, dass sich die Masse an Fantasy-Liebhabern an irgendeine Vergangenheit "klammern" und diese verklären.

Da halte ich dagegen: Gerade die jüngere Generation interessiert sich dafür genauso viel wie für MINT-Fächer...nämlich sehr wenig. Es geht vielen um das "fantastische", nicht irgendwelche Real-Welt-Bezüge.
Was macht denn SR (außer Gunporn) so beliebt: Das Fantastische mit Elfen, Orks, Drachen, Magie, etc. oder die futuristischen Anleihen? Oder anders: Wäre es da, wo es heute ist, ohne die fantastischen Anleihen?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 21.10.2018 | 20:35
Du gehst davon aus, dass sich die Masse an Fantasy-Liebhabern an irgendeine Vergangenheit "klammern" und diese verklären.

Wenn ich's mir recht überlege, ist es sogar ausgesprochen plausibel, daß sie das tun. Allerdings geht's da dann mMn nicht so sehr um "Vergangenheit" im geschichtlichen Sinn als vielmehr um einen verklärenden Rückblick auf die eigene Kindheit, als man halt noch selber an Magie geglaubt hat (https://de.wikipedia.org/wiki/Magisches_Denken) -- weitgehend unabhängig davon, ob man das heute noch tut oder nicht.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 21.10.2018 | 20:40
Was macht denn SR (außer Gunporn) so beliebt: Das Fantastische mit Elfen, Orks, Drachen, Magie, etc. oder die futuristischen Anleihen? Oder anders: Wäre es da, wo es heute ist, ohne die fantastischen Anleihen?

(fett von mir)

Frag doch mal die verdorrte Leiche hinter der Tür mit dem CP2020-Schild ;)

"Unmagische" Settings verkaufen sich ungefähr so gut wie...irgendwas, was sich ganz schön schlecht verkauft  ;D
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 21.10.2018 | 20:43
Wenn ich's mir recht überlege, ist es sogar ausgesprochen plausibel, daß sie das tun. Allerdings geht's da dann mMn nicht so sehr um "Vergangenheit" im geschichtlichen Sinn als vielmehr um einen verklärenden Rückblick auf die eigene Kindheit, als man halt noch selber an Magie geglaubt hat (https://de.wikipedia.org/wiki/Magisches_Denken) -- weitgehend unabhängig davon, ob man das heute noch tut oder nicht.
Gewagte These. Lehne ich als Erklärung ab.

@YY:
I know. ;)

Deswegen mag ich ja SR mehr, obwohl ich Cyberpunk vorher gespielt habe.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 21.10.2018 | 20:46
Gewagte These. Lehne ich als Erklärung ab.

Die Ablehnung steht dir natürlich frei, aber in Sachen "Gewagtheit", denke ich, bin ich nicht sooo weit über "übrigens, die Erde ist RUND!" hinaus. ;)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Maarzan am 21.10.2018 | 20:46
...
Das ist aber kein inhärenter Vorteil von Fantasy, sondern gilt für alle Sparten - entsprechend oft findet sich das ja gerade in der SF, weil es da so leicht ist, wieder passende Umstände für Pioniergeist & Co. herzustellen.
...
Pioniergeist ja, aber wenn es nicht doch wieder Richtung "SFantasy" gehen soll, wohl weniger "privat" oder als nicht "Schein-"Selbstständiger im wechselnden Auftrag.

Unverfantelte SF ist irgendwo "Arbeit", während Basis-Fantasy mehr oder weniger Banditen, bestenfalls Kaperfahrer sind.
 
Zahlen alleine werden ja oft schon mit "Arbeit" assoziert und bilden eine Hemmschwelle, welche Rollenspiel als Medium für zu viele unattraktiver macht. Und jetzt sich mit Technik udn Wissenschaft ggf. auseinandersetzen zu müssen macht es dann nicht besser. 
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 21.10.2018 | 20:58
Die Ablehnung steht dir natürlich frei, aber in Sachen "Gewagtheit", denke ich, bin ich nicht sooo weit über "übrigens, die Erde ist RUND!" hinaus. ;)
Eher bei "Auf der Erde waren schon außerirdische Besucher".

Denn eine sehr große Zahl von Fantasy-Liebhabern mit sowas zu titulieren, ist schon fast frech.

Zitat
Im Erwachsenenalter kann magisches Denken Teil mehrerer abgeschwächter psychotischer Symptome sein, jedoch ist nicht jede Form von magischem Denken psychotisch.

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 21.10.2018 | 20:58
Pioniergeist ja, aber wenn es nicht doch wieder Richtung "SFantasy" gehen soll, wohl weniger "privat" oder als nicht "Schein-"Selbstständiger im wechselnden Auftrag.

Kommt komplett aufs Setting an.

Zahlen alleine werden ja oft schon mit "Arbeit" assoziert und bilden eine Hemmschwelle, welche Rollenspiel als Medium für zu viele unattraktiver macht. Und jetzt sich mit Technik udn Wissenschaft ggf. auseinandersetzen zu müssen macht es dann nicht besser.

Das ist ja bei Licht betrachtet einfach nicht so.
Nicht mal in leicht "verhärteter" SF muss ich mich mit technischen Hintergründen befassen und erst recht nicht in Space Opera, weil das alles schon in greifbare und alleinstehend funktionierende Spielmechanik übersetzt worden ist.
Wenn sich jemand ohne mit der Wimper zu zucken riesige Talentlisten und zig Zauber inklusive Synergien draufschafft, aber beim ersten Hauch spielmechanisch perfekt aufbereiteter Technologie schreiend wegrennt, kann ich nur sagen:
Der steht sich selbst im Weg.
Ändert natürlich nichts, aber bei den diesbezüglich behaupteten inhärenten/objektiven Vorteilen von Fantasy gehe ich schlicht nicht mit.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Bad Horse am 21.10.2018 | 21:07
Wenn ich's mir recht überlege, ist es sogar ausgesprochen plausibel, daß sie das tun. Allerdings geht's da dann mMn nicht so sehr um "Vergangenheit" im geschichtlichen Sinn als vielmehr um einen verklärenden Rückblick auf die eigene Kindheit, als man halt noch selber an Magie geglaubt hat (https://de.wikipedia.org/wiki/Magisches_Denken) -- weitgehend unabhängig davon, ob man das heute noch tut oder nicht.

Da bin ich bei dir. Es geht ja nicht darum, eine historische Vergangenheit darzustellen, sondern nur eine etwas erwachsenere Form vom Märchenreich mit Hexe und Zauberer und Prinz und so zu haben, in der man Heldengeschichten erleben kann.

Probleme mit Magie lösen ist sowieso ein tiefsitzender Wunsch - "es passiert, was ich will, weil ich das will", genauso wie "ich hau auf das Problem, bis es weggeht".
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 21.10.2018 | 21:15
Da bin ich bei dir. Es geht ja nicht darum, eine historische Vergangenheit darzustellen, sondern nur eine etwas erwachsenere Form vom Märchenreich mit Hexe und Zauberer und Prinz und so zu haben, in der man Heldengeschichten erleben kann.

Probleme mit Magie lösen ist sowieso ein tiefsitzender Wunsch - "es passiert, was ich will, weil ich das will", genauso wie "ich hau auf das Problem, bis es weggeht".
Nur, und das wurde ja schon mehrfach gesagt, dieselben Effekte in SciFi mittels Technologie gelöst werden könnten.

Dass als Hauptmotivation, um Fantasy SciFi vorzuziehen...nope. Das reicht mir nicht, um den Unterschied zu erklären.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 21.10.2018 | 21:27
Eher bei "Auf der Erde waren schon außerirdische Besucher".

Denn eine sehr große Zahl von Fantasy-Liebhabern mit sowas zu titulieren, ist schon fast frech.

Du hast scheinbar die allerersten beiden Sätze des Artikels übersprungen:

Zitat
Magisches Denken bezeichnet in der Psychologie eine Erscheinungsform der kindlichen Entwicklung, bei der eine Person annimmt, dass ihre Gedanken, Worte oder Handlungen Einfluss auf ursächlich nicht verbundene Ereignisse nehmen, solche hervorrufen oder verhindern können. Herkömmliche Regeln von Ursache und Wirkung werden ignoriert.

Und jetzt nenn' mir mal kurz einen Fantasy-Liebhaber, der keine Kindheit mit ihren diversen dazugehörenden Gehirn- und Persönlichkeitsentwicklungsphasen gehabt hat...

Nebenbei läßt sich damit mMn durchaus auch die Ablehnung von SF und Technik erklären: wenn man erst mal älter wird und sich damit meist mehr oder weniger vom frühkindlichen Wunderglauben verabschieden muß, ist das natürlich eine entsprechende Enttäuschung, und die überträgt sich dann halt auf das "erwachsene" Weltbild, das an all dem "schuld" ist...
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 21.10.2018 | 21:35
Zitat
Und jetzt nenn' mir mal kurz einen Fantasy-Liebhaber, der keine Kindheit mit ihren diversen dazugehörenden Gehirn- und Persönlichkeitsentwicklungsphasen gehabt hat...
Muss ich nicht. :)

Der "Fehler" fängt ja erst dann an, wenn man allen Fantasy-Liebhabern andichten möchte, sie würden es nur darum mögen, weil sie so nostalgisch an ihrer Phase von 2 bis 5 Jahren hängen.

Zitat
Ein Teil der Entwicklungspsychologen sieht in Anlehnung an Jean Piaget („Egozentrismus“) magisches Denken als eine archaische Denkform der animistisch-magischen Entwicklungsphase des zwei- bis fünfjährigen Kindes. Piaget spricht auch vom präoperationalen Denken des Kleinkindes.

Übrigens wird es da dann als Vorstufe zum rationalen Denken angesehen.

Du willst also sagen, Fantasy-Anhänger schaffen es nicht im Gegensatz zu Nicht-Fantasy-Anhängern, sich gänzlich aus dieser Phase zu lösen bzw. sich bewusst an diese zu erinnern, um dies mit Fantasy im Erwachsenenalter neu auszuleben? Bleibe dabei, gewagte These.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Feuersänger am 21.10.2018 | 21:43
Nur mal kurz zwei Dinge eingeworfen:

Erstens, Stichwort "Iron Man":
Der Eisenmann hat doch nichts mit Technik / Technologie zu tun. Nur weil es auf dem Etikett steht? Puh-lease! Was der Anzug vom Eisenmann macht, ist meilenweit von jeglicher noch so zarten technologischen Plausibilität entfernt. Es ist Magie, nicht mehr und nicht weniger.
Gleiches gilt allerdings auch für alle anderen Superhelden. Letzten Endes ist das Superheldengenre eine Spielart der Fantasy - halt mit gewissen Besonderheiten, etwa dass sie weitgehend in der "echten Welt" angesiedelt sein sollen, und ihre Magie meistens mit irgendwelchen Mutationen / Laborunfällen / Gadgets oder wie auch immer erklärt werden. Magie bleibt es trotzdem, weil es wissenschaftlich betrachtet weder Hand noch Fuß hat.

Und zweitens,
Warum kann ich bei SR (bezogen auf 3.01D) das Magiebuch ohne Probleme komplett lesen, aber beim Rigger-/Decker-Handbuch ist nach wenigen Minuten in meinem Hirn nur noch ein Äffchen mit 2 Becken in der Hand?

Ich feiere dich gerade für dieses herrliche Bild.  ~;D
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Maarzan am 21.10.2018 | 21:47
Das ist ja bei Licht betrachtet einfach nicht so.

Die "Farbe" reicht meinem Eindruck nach.
Die Entscheidung: Einhorn oder Greif als Reittier ist "gefühlt ungefährlich", passende Decke drauf, Schleife dran und gut.

Madcat oder Masakari, ggf noch welche Konfiguration für diese Mission, ist Arbeit, dann ggf. noch den Papierkram, um die Wunschkonfiguration auch zu bekommen, erinnert dann doch zu sehr an reale Bürden.
Und eine formelle Einsatzbesprechung scheint auch weniger reizvoll als in einer Kneipe von einem mysteriösen Fremden angesprochen zu werden. 

Es geht nicht um Logik, sondern um das erste Gefühl/Assoziationen.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Supersöldner am 21.10.2018 | 21:49
Auch wenn Feuersänger sicher nicht  ganz unrecht hat wird mir immer ganz unwohl wenn gesagt wird das Superhelden das selbe sein wie nach Blumen stinkende Tanzeden Singend Elfen die eine Gruppe von Orks ermorden und dann von Zwergen geköpft werden.   Sicher hat es gemeinsame Wurzeln.  Aber das haben Nord und Süd Korea auch.     
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 21.10.2018 | 21:52
Muss ich nicht. :)

Der "Fehler" fängt ja erst dann an, wenn man allen Fantasy-Liebhabern andichten möchte, sie würden es nur darum mögen, weil sie so nostalgisch an ihrer Phase von 2 bis 5 Jahren hängen.

Nun -- wenn die Fantasy-Anhänger nur eine kleine verfolgte Minderheit wären, dann möglicherweise, denn dann wäre so eine statistische Abweichung ja schon etwas verwunderlich. Nun scheint aber dieser Faden gerade zu demonstrieren, daß allgemein eher das Gegenteil der Fall ist, und dann funktioniert dasselbe Argument im Sinne von "scheint einfach irgendwie in der menschlichen Natur drinzustecken, und wenn man nach unter Menschen nachweislich weit verbreiteten möglichen Ursachen dafür sucht, dann liegt dieser Zusammenhang einigermaßen nahe" schon weitaus eher...

Zitat
Übrigens wird es da dann als Vorstufe zum rationalen Denken angesehen.

Du willst also sagen, Fantasy-Anhänger schaffen es nicht im Gegensatz zu Nicht-Fantasy-Anhängern, sich gänzlich aus dieser Phase zu lösen bzw. sich bewusst an diese zu erinnern, um dies mit Fantasy im Erwachsenenalter neu auszuleben? Bleibe dabei, gewagte These.

Hey. Der einzige, der hier gerade irgendwem mit aller Gewalt böswillige Absichten unterstellen will, bist du.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 21.10.2018 | 22:30
Wenn es nach meiner Kindheit geht, wäre ich bei SciFi geblieben.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rorschachhamster am 21.10.2018 | 22:32
...Und zwischen Traveller und Starfinder liegen dann doch noch Welten, nicht nur in der Aufmachung (würde ich behaupten).  :)
Sektorenweise!  ~;D
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Isegrim am 21.10.2018 | 22:52
Der "Fehler" fängt ja erst dann an, wenn man allen Fantasy-Liebhabern andichten möchte, sie würden es nur darum mögen, weil sie so nostalgisch an ihrer Phase von 2 bis 5 Jahren hängen.

Muss man alles so überkritisch sehen? Ehrlich gesagt würden immer noch viele Menschen allen, die sich regelmäßig treffen, um Ritter oder Raumschiff Enterprise zu spielen, unterstellen, in irgendeiner infantilen Phase stehen geblieben zu sein... ;)

Find ich einen ziemlichen interessanten Einwurf von nobody, allerdings ganz allgemein aufs Rollenspiel bezogen. Kindliches Rollenspiel ist oft ziemlich genau das, ausgelebt in einer imaginären Welt. Wir sind keine Kinder mehr, bei uns heißt es nicht mehr "Peng, du bist Tod!", sondern "Ich führe einen Fernkampfangriff durch", und da wir wissen, dass Dinge auch schiefgehen können, würfeln wir  oder nutzen andere Mechanismen, um herauszufinden, ob das Opfer wirklich tot ist. Aber ne Menge Parallelen bleiben.

EDIT
Der Eisenmann hat doch nichts mit Technik / Technologie zu tun. Nur weil es auf dem Etikett steht? Puh-lease! Was der Anzug vom Eisenmann macht, ist meilenweit von jeglicher noch so zarten technologischen Plausibilität entfernt. Es ist Magie, nicht mehr und nicht weniger.

Kann man so und so sehen, muss man aber nicht unbedingt. Egal, was dieser Anzug kann oder ob das mit realen technicshen Möglichkeiten zu reproduzieren ist, es ist moderne, (pseudo-) technologische Magie, nicht die (pseudo-) mystizische "Fanatsy-Magie". Der Anzug wurde nicht von einem alten Mann in einem Steinkreis herbei gezaubert. sondern in einem Labor oder einer Fabrik zusammen gebaut (vermute ich mal, kenn weder Comic noch Film). Wenn er kapuut geht, braucht man nen Techniker oder verrückten Wissenschaftler, um ihn wieder zu flicken; der Tanz einer Fee bei Vollmond wird wenig bringen. Wenn ich mich vor dem Ding schützen will, sollte ich nicht auf magische Hexentränke setzen, egal wieviele Froschzungen dabei verarbeitet wurden. Das alles klassifiziert Iron Mans Anzug als Artefakt einer tecnologischen Zivilisation, nicht einer mystischen Sagenwelt. Ob das Ding real funktionieren kann ist nur wichtig, wenn man versuchen will, es real nachzubauen (wovon ich auch abraten würde...). Für die Funktionsweise der Geschichte ist es nebensächlich.

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Crimson King am 21.10.2018 | 23:06
Das so viele Menschen denken, das Leben wäre früher simpler gewesen, ist nichts als romantische Verklärung einer Vergangenheit, die es so nie gab.

Das Leben war früher simpler, schlicht und ergreifend, weil es eben keine großen Wahlmöglichkeiten gab und man in allen möglichen sozialen Zwängen drin steckte und von gesellschaftlichen Normen vereinnahmt wurde. Gerade die Offenheit und Freiheit der heutigen Welt, die dadurch vielfach aufgehobene Gültigkeit allgemeiner Normen und Werte für das Individuum macht das Leben heute so komplex. Der Rückgriff auf Erzählformen aus Märchen und Sagen mit ihren zumeist klaren Gut-Böse- oder zumindest Protagonist-Antagonist-Schemata bildet da die bei vielen willkommene Möglichkeit, kurzzeitig in eine Welt zu fliehen, in der klar ist, wer was zu tun hat.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Boba Fett am 21.10.2018 | 23:17
Rollenspiel ist Freizeit-Eskapismus.
EDO-Fäntelalter verspricht ein nostalgisches Nacherleben der schöngefärbten Mittelalteraspekte mit Abenteuer-Erlebnis plus Elfen/Einhorn/Magie Phantastikkomponenten. Das mögen viele, da finden sich viele schnell zurecht, da gibt es Klarheit, was zu erwarten ist.
Auch die Menge an Handlungsoptionen ist eingeschränkt...
Science Fiction bietet das nicht in diesem Maße. Bei Science Fiction herrscht als aller Erstes einmal Klärungsbedarf über die Situation der Spielwelt. Wie sieht das Setting denn genau aus - was ist futuristisch, was ist eine Kopie / eine Adaption des Bekannten unserer Welt. Bei Fantasy sind die Standard Spezies bekannt, bei SF nur in den durch Medien bekannten Universen.
Dazu kommt, dass ich im Fantasy einen ganz anderen Aktionsradius habe. Da bestimmt Pferd & Fußmarsch die Geschwindigkeiten. Bei SF kann ich hypothetisch (auch da herrsch Klärungsbedarf) mal eben ins Raumschiff steigen und den Ort des Geschehens verlassen... wie, der Spielleiter hat Monate für die Kampagne auf dem Planeten an Vorbereitungszeit gebraucht? Na, denn tschüß!
Auch ist bei SF vieles nicht klar, ob es selbstverständlich ist oder eben nicht. Betrete ich eine Fantasy-Kneipe und ein Typ hinter der Bar wischt mit schmierigen Lappen Bierkrüge aus, weiß ich bescheid. Ist der Typ ein Dunkelelf, weiss ich auch bescheid, dass hier was nicht normal ist. Passiert ähnliches im SF, müsste mein Charakter sich auch auskennen, aber ich als Spieler muß sehr oft die „Ist es normal, daß...“ Frage stellen.

Kurz gesagt: Bei Fantasy kann ich von der allgemeinen Kenntnis der Stereotypen ausgehen. Bei SF muss ich davon ausgehen, dass die Kenntnis erst am Spieltisch vermittelt werden muß.

Abgesehen davon gibt es (mwn) wohl auch mehr Fantasy Fans als SF Fans in Deutschland. Warum sollte das beim Pen&Paper anders sein?

Ich spiele im übrigen wesentlich lieber SF P&P Rollenspiele...
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: TaintedMirror am 22.10.2018 | 00:55
Hier wird sehr oft mit Büchern argumentiert, jedoch ist wohl das Einstiegsmittel der Zukunft eher das Computerspiel. Und da dominieren Fantasywelten den RPG-Bereich. SciFi ist dann eher bei den Shootern zu finden oder bei den Taktikspielen. Gerade wenn wir über die Zukunft nachdenken, sollten wir das halt auch berücksichtigen. Das Bedürfnis nach Welten, in denen Dialoge, Entdecken und hier und da blutige Kämpfe mit Risiko, eine Rolle spielen, wird da eher von den Fantasyleuten monopolisiert. SciFi (was wohl im Zuge der Diskussion hier als einzig echter Konkurrent übrig bleibt) hat da einfach keine relevanten Verteter. Vielleicht schafft es ja das neue Cyberpunkspiel, da wieder einen Fuß in die Tür zu bekommen, sofern die RPG-Entwickler da mitmachen und passend eine neue Edition vermarkten. Ansonsten sehe ich nicht, warum sich das aktuelle Gleichgewicht verschieben sollte.
Für mich als Vertreter der nicht ganz so alten Generation war ja auch schon eher das Computerspiel und ein paar Brettspiele der Einstieg ins Rollenspiel. Tolkien Harry Potter oder das ganze andere Zeug hatte ich nie gelesen. DnD war mir aus Computerspielen und aus dem Fernsehen bekannt und war halt genau das, was mein Interesse weckte. Eine Welt, wo man sich mit all den coolen Monstern, versteckten Mysterien und krassen Fähigkeiten austoben konnte. Kämpfe in diesen Welten wirkten einfach spannender als Laserschützengefechte aus Star Trek/Wars, und auch hatte das ganze eine bessere Greifbarkeit. Gerade bei Entdeckung ist es doch so, dass schon so ein Kontinent, wie Aventurien mehr als genug Orte zum bereisen bietet. Die Höhle im Wald nebenan ist spannender, als die Höhle im Wald auf einem anderen Planeten. Das sind dann auch so Dimensionen, wo es für mich eher langweilig wird. Habe bei Star Wars auch nie verstanden, warum da Einrichtungen auf Eis- oder Dschungelplaneten waren. Bietet zwar eine tolle Kulisse für den Kampf, aber so richtig macht ein Planet voller Biotop X auch nicht mehr Spaß, als 1000Km² des selben Biotops 5 Tage entfernt.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Oberkampf am 22.10.2018 | 07:04
Mal ganz kurz zu dem Eskapismusargument:

Jede Menge Bücher oder Filme, die unter dem Label Science Fictionvertrieben werden, sind auch reiner Eskapismus. Klar kann man sich immer die hochwertigen, philosophischen, sozialutopischen usw. herausnehmen und sagen, "Das, und nur DAS, ist Science Fiction" aber Perry Rhodan und Raumpatroullie ist nunmal auch Science Fiction, von Captain Future ganz zu schweigen. Superhelden würde ich auch in die Science Fiction Ecke stellen.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 22.10.2018 | 07:16
Dazu kommt, dass ich im Fantasy einen ganz anderen Aktionsradius habe. Da bestimmt Pferd & Fußmarsch die Geschwindigkeiten. Bei SF kann ich hypothetisch (auch da herrsch Klärungsbedarf) mal eben ins Raumschiff steigen und den Ort des Geschehens verlassen... wie, der Spielleiter hat Monate für die Kampagne auf dem Planeten an Vorbereitungszeit gebraucht? Na, denn tschüß!

Das ist für mich ein absolutes Scheinproblem.
Dem Abenteuer/der Kampagne verweigern kann ich mich auch zu Fuß. Genau genommen muss ich dafür noch nicht mal woanders hin...

Und obendrauf gibt es je nachdem ganz famose Reisemöglichkeiten in Fantasy-Settings - da sind wir wieder bei der Behauptung "Alles total übersichtlich und man weiß genau, was man bekommt". Eben nicht, man muss immer genau hinschauen. Sonst gibt es z.B. ganz klassisch ein langes Gesicht vom SL, wenn die ganze SC-Gruppe ohne großen Aufwand über weite Strecken teleportieren kann ;)

Andersrum funktionieren die wenigsten Abenteueraufhänger über eine räumliche Begrenzung bzw. eine Einschränkung der Reisemöglichkeiten, sondern über sonstige Motivatoren.
Wo das doch so ist, ist allerdings auch wieder egal, welche tollen Reisemöglichkeiten ich definitionsgemäß aktuell nicht habe...

Madcat oder Masakari, ggf noch welche Konfiguration für diese Mission, ist Arbeit, dann ggf. noch den Papierkram, um die Wunschkonfiguration auch zu bekommen, erinnert dann doch zu sehr an reale Bürden.
Und eine formelle Einsatzbesprechung scheint auch weniger reizvoll als in einer Kneipe von einem mysteriösen Fremden angesprochen zu werden. 

Es geht nicht um Logik, sondern um das erste Gefühl/Assoziationen.

Ja, offensichtlich ist das so. Oberflächlicher (Erst-)Eindruck und eigene Wunschvorstellung überlagert alles andere.

Und paradoxerweise funktioniert das sogar in beide Richtungen:
Nicht nur ist SF "immer" dröge Wissenschaft, blöde Zahlen und an die Realität erinnernde Arbeit, andersrum ist Fantasy genau so "immer" Freiheit, "Urlaub" von der Realität und wundersame Erlebnisse - selbst da, wo Magie systembedingt eben kein bisschen magisch ist, sondern komplett durchmechanisiert und bürokratisch - sogar deutlich mehr als Technik in einfachen SF-Systemen.
Magie in D&D, DSA oder GURPS (Standardmagieregeln)? Finde ich absolut zum Weglaufen.

Hier wird sehr oft mit Büchern argumentiert, jedoch ist wohl das Einstiegsmittel der Zukunft eher das Computerspiel. Und da dominieren Fantasywelten den RPG-Bereich.

Joah - allerdings gibt es auch viele Hybride, sprich Shooter, Taktik- oder Echtzeitstrategiespiele uvm. mit teils ziemlich ausgeprägten RPG-Elementen. Da ist die Bandbreite schon recht groß und ich finde mit Masse eher bei den SF-Sachen interessante Vorlagen fürs P&P.

Das Bedürfnis nach Welten, in denen Dialoge, Entdecken und hier und da blutige Kämpfe mit Risiko, eine Rolle spielen, wird da eher von den Fantasyleuten monopolisiert. SciFi (was wohl im Zuge der Diskussion hier als einzig echter Konkurrent übrig bleibt) hat da einfach keine relevanten Verteter.

Öhm...häh? :)

Die ganzen Deus Ex-Teile, die Fallout-Spiele, Star Wars KotoR, die Mass Effect-Reihe uvm. ...und bei den Hybriden kommt wie gesagt noch mal einiges dazu.

Ja, die Masse an RPGs ist Fantasy. Das heißt aber nicht, dass es im SF-Sektor nichts gibt.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: TaintedMirror am 22.10.2018 | 07:36
Ich sag ja nicht, dass es da garnichts gibt, jedoch sind die von dir genannten Spiele als RPGs wesentlich weniger hoch im Kurs, als Skyrim, Witcher oder MMOs, wie WoW. Einzig Fallout würde ich sagen kommt da auf einen ähnlichen Hype. Dies würde ich als Postapokalypse Setting jedoch nicht spezifisch zu SciFi zählen. Star Wars hat halt wie HdR das Problem, dass Franchise gebundene PnP wohl eher auch in Zukunft hinter den offenen und generischen Systemen bleiben werden. Mass Effect kenne ich nicht so gut, aber das war doch eher missionsgebunden oder?
Wie gesagt, denke ich nicht, dass es völlig unmöglich ist, den markt zu verändern, jedoch glaube ich, dass Fantasy bereits das Spektrum der Spielerbedürfnisse soweit abdeckt, dass ein Umbruch halt einen zusätzlichen Anschub braucht. Hätte mir vorstellen können, dass im Zuge der ganzen Superheldenfilme ein stabiles System mit viel Zusatzmaterial entwickelt und vermarktet werden hätte können und sich damit als Konkurrent aufstellen. Oder das man wie bei Yugioh-Karten eine Animeserie und ein System parallel entwickelt. Aber solange dieser Push nicht kommt, bleibt halt Fantasy im PnP und auch Großteils im Computer-RPG der Vorreiter.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Kaskantor am 22.10.2018 | 07:41
Aber auch CD Red baut jetzt auf ein Cyberpunk Projekt und Anthem sieht auch eher futuristisch aus. Die Rollenspielverläge bringen derzeit auch gefühlt viel SiFi raus. Vielleicht versucht man da auch mal auf was neues zu setzen.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: TaintedMirror am 22.10.2018 | 07:51
Müsste man halt forciert machen. Wie gesagt, wenn CP2020 mit erscheinen des Computerspieles eine gut ausgearbeitete neue Version herausbringen und die irgendwie vermarkten, sehe ich da schon eine Chance. Das muss man halt wollen. Dazu würden auch schon ein paar Fernsehspots oder YouTube ads reichen, aber die sind halt teuer und PnP kein lukratives Geschäft.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 22.10.2018 | 07:59
Mass Effect kenne ich nicht so gut, aber das war doch eher missionsgebunden oder?

Joah - aber wenn man das schon einem Mass Effect vorwirft, sind MMOs ganz raus...oder man darf umgekehrt noch jede Menge Hybridspiele nennen ;)

Wie gesagt, denke ich nicht, dass es völlig unmöglich ist, den markt zu verändern, jedoch glaube ich, dass Fantasy bereits das Spektrum der Spielerbedürfnisse soweit abdeckt, dass ein Umbruch halt einen zusätzlichen Anschub braucht.

An der Vormachtstellung von Fantasy lässt sich nichts ändern - aus allen hier angeklungenen Gründen.

Nur sollte man auch nicht umgekehrt hergehen wie so manch ein Entscheider in Verlag, Filmstudio oder sonstwo und sagen: SF läuft sowieso nicht, macht lieber das Selbe als Fantasy.
Wenns gut ist, läufts auch. Aber bei einem halbgaren SF-Schrottfilm wird hinterher nicht gesagt: "Ok, wir haben einen halbgaren Schrottfilm gemacht", sondern "SF läuft halt nicht, hab ich ja gleich gesagt". Ja ne, is klar  :P
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Kaskantor am 22.10.2018 | 08:14
Hm also gerade im TV läuft derzeit wesentlich mehr mit Technik finde ich. Wann ist denn, abgesehen von HDR und Hobbit, das letzte Mal ein ordentlicher Fantasyfilm gelaufen? Und ja die ganzen Superheldenfilme fallen für mich eher unter SiFi, weil da massive Technik vorkommt.
Aktuell schaue ich Jack Ryan und muss sagen auch da wird gut Technik eingesetzt.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 22.10.2018 | 09:55
Ich hätte gerne mal eine brauchbare Fantasyserie. Oder zumindest einen Film. Allerdings habe ich auch hohe Ansprüche was brauchbar ist und was nicht. Ich hab ja mit vielen der hochgehypeten Sachen so meine Probleme.

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Supersöldner am 22.10.2018 | 09:58
Zum Beispiel ?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 22.10.2018 | 10:12
Zum Beispiel kann ich mit Walking Dead bzw den meisten Zombiesachen nix anfangen. Gnauso gehts mit mit Vampiren. Supernatural finde ich gräuslich, weil es im Grunde nur ein chaotisches, biblisch angehauchtes Monster of the Week ist. Das hat auch nix mit zu tun dass das meiste davon in der heutigen Zeit/Zukunft angesetzt ist. Ich finde es einfach nur lahm. Bei Supernatural, was ich mir mal eine Staffel (oder waren es zwei) hab antun müssen waren wenigstens die Schauspieler gut.

Game of Thrones ist ne einzige Karastrophe, wenn man die Bücher nicht gelesen hat und auch noch Gesichtsblind ist. Zu viele Charaktere, die sich alle immer nur töten wollen und überwiegend gleich aussehen. Die erste Season war gut, danach hab ich schon bei Folge zwei nicht mehr durchgeblickt. Gleiches Problem mit The Outlander, wobei da nich dazu kommt dass ich Romanzen überwiegend nicht ab kann. Once Upon a Time ist sowas von Klischee. The Outpost ist ein Aufkochen einer Standardrachestory. Da hab ich nicht mal den Einstirg überlebt.

Vielleicht bin ich längst schon übersättigt.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Boba Fett am 22.10.2018 | 10:50
Dazu kommt, dass ich im Fantasy einen ganz anderen Aktionsradius habe. Da bestimmt Pferd & Fußmarsch die Geschwindigkeiten. Bei SF kann ich hypothetisch (auch da herrsch Klärungsbedarf) mal eben ins Raumschiff steigen und den Ort des Geschehens verlassen... wie, der Spielleiter hat Monate für die Kampagne auf dem Planeten an Vorbereitungszeit gebraucht? Na, denn tschüß!
Das ist für mich ein absolutes Scheinproblem.
Dem Abenteuer/der Kampagne verweigern...

Also: Natürlich ist das eigentlich kein echtes Scheinproblem.
Mir ging es aber auch nicht um "sich dem Abenteuer verweigern". Es ging mir eher um folgendes:

Im Fantasy sind Reisezeiten lang, wenn man wirklich irgendwelche Distanzen überbrücken will.
Schon heute in der Moderne ist es hypothetisch möglich in wenigen Stunden überall auf der Welt zu sein.
Wieviele unterschiedliche Kulturen, Klimasituationen, ... "völlig unterschiedliche Welten" gibt es alleine auf unserem Planeten, die ich in wenigen Stunden hypothetisch erreichen könnte?
So, dann nimm ein Raumschiff... Wieviele Welten fliegen die Typen in Star Wars in kurzer Zeit "mal eben" an?

Nehmen wir mal die Schauplätze Yavin 4 (Größe: Erdähnlich) - auf dem Mond könnten sich ganze Nationen verbergen.
Im Film wird ja nur der alte Tempel gezeigt. Was es an Klimazonen, an Spezies, Kulturen da so gibt - ob es überhaupt welche gibt,
wird nicht gezeigt, da für den Film uninteressant.
Und da genau wird es schwierig, wenn die Spieler in irgendeiner Weise sprunghaft sind. Oder wenn sie Informationen abfragen, die nicht existieren.
Ein Spielleiter muss da wahnsinnig gut improvisieren können und ständig Dinge selbst erschaffen.
Im Fantasy geht es höchstens ums Nachbardorf...

Ich sehe das Problem eigentlich auch nicht, aber ich habe mehrfach bei der Frage, warum Leute sich scheuen SF System zu leiten, das Argument bekommen,
dass es (wenn man es als Sandbox betrachtet) ganz schwer ist, den Leuten plausibel die Welt darzustellen, weil man nicht vorhersagen kann, wann welche Schauplätze aufgesucht werden.

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 22.10.2018 | 11:14
Damit man mich jetzt nicht falsch versteht - ich leite gerne modernes und auch SF. Aber Spieler zu finden ist da deutlich schwerer. Für meine Apokalyptische Runde hab ich grad mal so 3 Spieler bekommen und eine musste wegen Krankheit wieder aussteigen. Nachfolger finde ich nicht, also ist das jetzt eine Minirunde. Ich hätte gerne 4 oder 5 Spieler gehabt. Für Star Wars ist es besser, da sind es 5 Spieler, aber da die alle auch andere Runden haben kommt vielleicht alle paar Monate eine Runde zustande. Star Trek hatte ich auch 5 Spieler, die sich aber letztlich nicht einigen konnten, nach welchem System gespielt werden sollte (auch bei SW ein Problem).

Mein selbstgebasteltes Kolonisationssetting? 2 Interessenten... da brauche ich aber mindesten 4 Spieler. 6 Wären besser. Also wirds wohl (erstmal) nix.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Exar am 22.10.2018 | 11:21
Game of Thrones ist ne einzige Karastrophe, wenn man die Bücher nicht gelesen hat und auch noch Gesichtsblind ist. Zu viele Charaktere, die sich alle immer nur töten wollen und überwiegend gleich aussehen. Die erste Season war gut, danach hab ich schon bei Folge zwei nicht mehr durchgeblickt. Gleiches Problem mit The Outlander, wobei da nich dazu kommt dass ich Romanzen überwiegend nicht ab kann. Once Upon a Time ist sowas von Klischee. The Outpost ist ein Aufkochen einer Standardrachestory. Da hab ich nicht mal den Einstirg überlebt.

Eventuell wird die neue Mittelerde Serie von Amazon ja was.
Aber da wird wohl noch einiges an Zeit verstreichen, bis das erscheint.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: General Kong am 22.10.2018 | 11:31
Ich spiele Rollenspiele seit über 30 Jahren und habe aktiv (als Sl oder Spieler) sicher so an die 70 Systeme ausprobiert (manche nur einmal, manche spielt man dann jahrzehntelang), aber SciFi war dabei immer vollkommen unterrepräsentiert:
ein wenig Sternengarde (geschätzte 8 Sitzungen, wenn es hoch kommt)
noch weniger Traveller
etwas Star Wars (D6, nach HERO-Regeln und D20)
Space Gothic insgesamt am längsten und häufigsten (nach der 1. Edition und kurz mal nach HERO).

Quintessenz des Ganzen: Militärische SciFi, bei der man genauso gut US-RECON-Einheiten in Vietnam hätte spielen können (rein, drauf, oh ein Mutant/Commie -MUSS PUTT) war am beliebtesten, weil es eigentlich mit SciFi bis auf die Waffen (mein Flamenwerfer heißt nun Plasmakanone - und ist als Waffe totaler Müll!) nicht viel zu tun hatte.
Und als "Kreuzritter" der "All-Katholischen Kirche" war man so gesehen wieder bei Fantasy.
Gleiches gilt auch für Star Wars - Fantasy im Weltraum.

Harte SciFi wie Traveller würde ich gerne mal spielen, allein, mir fehlt da der Bezug, um es zu leiten. Ich leite auch keine Piratenkampagne, da ich mich mit Grundlagen der Seefahrt (also auch zum Pseudobabbeln) nicht auskenne und ich mir unter den verschiedene Schifftypen ohne Bild nichts vorstellen kann.
Ich habe einmal auf dem GenCon an einer Mega-Runde "Run out the Guns" teilgnommen - das war super! Es gab drei oder vier Schiffe, die je zu 10-12 Spielern von einem SL geleitet wurden, der den Bootsmann gab, so dass der Kapitän nur sagen musste "Also, denn man Leinen los!" und er dann die Kommandos brüllte, was irre zur Stimmung beitrug.

SciFi genau dasselbe. Es ist halt leichter zu sagen "Sucht den Gral vom Pfal im Turm des Wurm nahe der Höhle von Köhle - der ist irre magisch und kann die tollsten Sachen, denn er ist - MAGISCH" als sich ein halbwegs realistisches technisches Szenario einfallen zu lassen, den MAGIE kann im Zweifel alles erklären (vor allem URALTE MAGIE), bei Technik ist das schon anders ("Das ist URALTE TECHNIK!" - "Also so was wie das Rad? Oder der spitze Stock?").
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 22.10.2018 | 12:00
Kurz gesagt: Bei Fantasy kann ich von der allgemeinen Kenntnis der Stereotypen ausgehen. Bei SF muss ich davon ausgehen, dass die Kenntnis erst am Spieltisch vermittelt werden muß.
Hallooo kulturelle Gewöhnung! ;D

Und dann auch noch in einer Filterblase. ;)
1988 kannte im Osten keine Sau Orks oder Goblins, Elfen waren "so ne Art Feen" und bei Zwergen dachte man an Schneewittchen. Ich hatte etwas mehr "Bildung", aber für mich waren Zwerge immer eremitische Einzelgänger, die mit Zauberkräften irgendwelche Schätze im Berg bewachten, die man in Sagen und Märchen öfter findet als Zwergengemeinschaften wie bei Tolkien. Der Standard-Ossi kannte vielleicht noch Alberich aus den Nibelungen, aber das Stereotyp des Zwerges war unbekannt.
Und auch heute gibt es viele Leute, die die notwendige Vorbildung gar nicht haben. Da muss man auch die Standards neu erklären. Kommt man dann auch noch mit D&D ab Ed. 4 und höher um die Ecke, hat man mit den exotischeren Rassen schon mal ein Problem mehr, das selbst bei Fantasyfans erst einmal geklärt werden muss.
Wo war da nochmal der Vorteil gegenüber SciFi-Alienrassen? ;)

Weiter oben wurde mal erwähnt, dass Shadowrun mit seinen Fantasyelementen erfolgreicher war als Cyberpunk2020. Ja, Leute, das lag aber nicht an den Fantasyelementen, sondern am Regelwerk und Artwork. Die Shadowrunregeln waren nicht nur für mich zugänglicher und mehr auf Filmaction zugeschnitten als das imho viel zu tödliche CP2020. Die Charaktererschaffung dauerte genauso lange wie bei SR und dann überlebte die Gruppe den ersten Fight nicht. Bei SR konnte man mehr dumme Fehler machen, bevor der Charakter aus dem Runnerpool entfernt wurde. 
Dazu kam, dass Shadowrun mehr Blingbling im Artwork hatte. Was ich von CP2020 alles an Artwork gesehen hatte, war irgendwie monochromer und ließ bei mir keine Stimmung aufkommen. Bei SR waren die Fantasyelemente total egal, es war einfach mehr BLÄM! Man hätte mVn die Orks und Elfen auch komplett weglassen können und es wäre trotzdem erfolgreicher gewesen als CP2020. :)

SciFi genau dasselbe. Es ist halt leichter zu sagen "Sucht den Gral vom Pfal im Turm des Wurm nahe der Höhle von Köhle - der ist irre magisch und kann die tollsten Sachen, denn er ist - MAGISCH" als sich ein halbwegs realistisches technisches Szenario einfallen zu lassen, den MAGIE kann im Zweifel alles erklären (vor allem URALTE MAGIE), bei Technik ist das schon anders ("Das ist URALTE TECHNIK!" - "Also so was wie das Rad? Oder der spitze Stock?").
Also a) Wozu brauchst du ein realistisches technisches Szenario für eine Rollenspielrunde? wtf?
Und b) Das mit er "URALTEN TECHNIK" ist doch ein gängiges Trope im SciFi, wenn dann irgendwelche Sternentore oder wasauchimmer von den Vorzivilisationen der Altvorderen Älteren gefunden werden.
Die dann auch immer genauso erklärt wird wie die uralte Magie, nämlich gar nicht. Siehe z.B. Prometheus. Der hatte jede Menge Technik, die wirklich Null erklärt wurde. Dass der Film dann doch blöd war, hatte ja nichts mit der Technik sondern mit den dämlichen Handlungsweisen der Charaktere zu tun.

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Exar am 22.10.2018 | 12:20
1988 kannte im Osten keine Sau Orks oder Goblins, Elfen waren "so ne Art Feen" und bei Zwergen dachte man an Schneewittchen. Ich hatte etwas mehr "Bildung", aber für mich waren Zwerge immer eremitische Einzelgänger, die mit Zauberkräften irgendwelche Schätze im Berg bewachten, die man in Sagen und Märchen öfter findet als Zwergengemeinschaften wie bei Tolkien. Der Standard-Ossi kannte vielleicht noch Alberich aus den Nibelungen, aber das Stereotyp des Zwerges war unbekannt.

War der Herr der Ringe dort nicht zu haben? Böse Literatur aus dem Westen oder wie?
Hätte ich jetzt nicht erwartet.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Isegrim am 22.10.2018 | 12:28
Weiter oben wurde mal erwähnt, dass Shadowrun mit seinen Fantasyelementen erfolgreicher war als Cyberpunk2020. Ja, Leute, das lag aber nicht an den Fantasyelementen, sondern am Regelwerk und Artwork.

Doch, die Fantasy-Elemente waren mE ganz entscheidend für den Erfolg von Shadowrun. Ohne die hätte SR ein ähnliches Nischendasein geführt wie CP. Ist meine Erfahrung nach jahrezehnten SR mit dutzenden unterschiedlichen leuten.

 
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 22.10.2018 | 12:33
Ich hätte SR ohne die Fantasyelemente vermutlich nicht angefangen.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 22.10.2018 | 12:41
War der Herr der Ringe dort nicht zu haben? Böse Literatur aus dem Westen oder wie?
Hätte ich jetzt nicht erwartet.
Nope, den habe ich als begeisterter Leser UND Enkel des stellv. Generaldirektors der Deutschen Bibliothek Leipzig (*husthust*) nicht zu Gesicht bekommen. Und mein Opa hatte diverse Westromane durch seine Tätigkeit. Durch ihn habe ich z.B. meinen ersten Wagner (Karl E., Autor von Kane) gelesen.

Ich hätte SR ohne die Fantasyelemente vermutlich nicht angefangen.
Ich kannte doch einige, die gefragt haben, ob man die Magie auch weglassen kann. :)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: General Kong am 22.10.2018 | 12:45
Also a) Wozu brauchst du ein realistisches technisches Szenario für eine Rollenspielrunde? wtf?
Und b) Das mit er "URALTEN TECHNIK" ist doch ein gängiges Trope im SciFi, wenn dann irgendwelche Sternentore oder wasauchimmer von den Vorzivilisationen der Altvorderen Älteren gefunden werden.
Die dann auch immer genauso erklärt wird wie die uralte Magie, nämlich gar nicht. Siehe z.B. Prometheus. Der hatte jede Menge Technik, die wirklich Null erklärt wurde. Dass der Film dann doch blöd war, hatte ja nichts mit der Technik sondern mit den dämlichen Handlungsweisen der Charaktere zu tun.

Rollenspieltechnischrealistisch. Ja, schon. Zumindest ein Mindestmaß sollte da sein für Technogebabbel (wie ich am Piratenbeispiel ausgeführt habe - gelesen?  ::)), ansonsten bin ich (siehe "uralte Technik" der Wasweißichwaswannvorfahren) wieder bei Magie.

Und, ja, mit genügend technischem Abstand zwischen zwei Zivilisationen ist technik nicts weiter als Magie jadajadajada.

Aber wenn ein Genre einen Unterschied zur Fantasy darstellen soll, dann kann das doch nicht sein :
"Halborks sind hier haarig und heißen Wookies, Elfen sind schlau und Vulkanier, Menschen sind Menschen, Zwerge ham wa nich, Hobgoblins sind Klingonen, Orks sind Klone in weißen Sturmrüstungen, der Schwarze Ritter möchte gerne als Herr Vader angesprochen werden, wir reisen durchs All und nicht über See, Inseln sind Planeten, Städet bleibebn Städte und Magie heißt nun Technik. Und Kristallkugeln aktiviert man mit dem Zauberwort "Computer ,...!" - Noch Fragen? Gut, dann nimm dein Schwert +1 ... äh Lichtsäbel und deine Stab der magis ... Laserpistole und los gehts in den Dun... die feindliche Raumstation."

DAS ist für mich nicht SciFi, das ist bestenfalls Fantasy im Weltall. Wenn Magie offiziell dabei ist (auch Psi-Kräfte, wenn sie von Typen in Roben ausgeführt werden, die wie Raum-Druiden daherkommen) meinthalben Science Fantasy.

Bleibt die Frage: Was macht SciFi aus und was trennt sie von der gemeinen Fantasy? sonst können wir uns die Abgrenzung sparen, dann ist SciFi nichts als Fantasy in der Zukunft.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 22.10.2018 | 12:45
Dann spiele ich lieber gleich Cyberpunk bzw The Sprawl ;)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 22.10.2018 | 13:07
Aber wenn ein Genre einen Unterschied zur Fantasy darstellen soll, dann kann das doch nicht sein :
"Halborks sind hier haarig und heißen Wookies, Elfen sind schlau und Vulkanier, Menschen sind Menschen, Zwerge ham wa nich, Hobgoblins sind Klingonen, Orks sind Klone in weißen Sturmrüstungen, der Schwarze Ritter möchte gerne als Herr Vader angesprochen werden, wir reisen durchs All und nicht über See, Inseln sind Planeten, Städet bleibebn Städte und Magie heißt nun Technik. Und Kristallkugeln aktiviert man mit dem Zauberwort "Computer ,...!" - Noch Fragen? Gut, dann nimm dein Schwert +1 ... äh Lichtsäbel und deine Stab der magis ... Laserpistole und los gehts in den Dun... die feindliche Raumstation."

DAS ist für mich nicht SciFi, das ist bestenfalls Fantasy im Weltall. Wenn Magie offiziell dabei ist (auch Psi-Kräfte, wenn sie von Typen in Roben ausgeführt werden, die wie Raum-Druiden daherkommen) meinthalben Science Fantasy.

Ach, umgekehrt ist es doch genauso: "Also, die Vulkanier heißen hier Elfen und leben im Wald, aus den Morlocks machen wir 'Goblinoide', anstelle des Phasers kriegst du einen Zauberstab des Monsterwegzappens, und der Schmuggler ist immer noch Schmuggler, nur jetzt mit Segel- statt Raumschiff..."

Das ist nicht Fantasy, das ist einfach nur Space Opera auf einem noch auf seine Entdeckung wartenden Fäntelplaneten. ;)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Faras Damion am 22.10.2018 | 13:15
Mein Problem mit SciFi Rollenspielen sind die Leute, die sie spielen wollen.

Typ 1 - Der Fanboy: Ob Star Wars, Star Treck oder Superhelden-RPG, immer ist jemand dabei, der den Kanon auswendig kann und  inbrünstig liebt.
Typ 2 - Der Ausgebrannte: Ist mit den Standardsystemen unglücklich und sucht das Heil in anderen Systemen ohne das Nonplusultra zu finden. (s. auch Systemhopper)
Typ 3 - Der Technik-Freak: Möchte eigentlich nur über Quantenphysik philosophieren.
Typ 4 - Der Weltenbauer: Hat sich eine superdubercoole Welt mit enormen Hintergrund und tollen Gimmicks ausgedacht, ohne die Mitspieler einzubeziehen oder an das Narrativum zu denken.
....

 8)

Edit: Die Typen gibt es auch in Fantasy-Settings, aber bedeutend weniger in meiner Erfahrung.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: General Kong am 22.10.2018 | 13:22
Ach, umgekehrt ist es doch genauso: "Also, die Vulkanier heißen hier Elfen und leben im Wald, aus den Morlocks machen wir 'Goblinoide', anstelle des Phasers kriegst du einen Zauberstab des Monsterwegzappens, und der Schmuggler ist immer noch Schmuggler, nur jetzt mit Segel- statt Raumschiff..."

Das ist nicht Fantasy, das ist einfach nur Space Opera auf einem noch auf seine Entdeckung wartenden Fäntelplaneten. ;)

Oder so herum.  ;) Bleibt die Frage: Wo ist der Unterschied?
Oder sind es bloß der äußere Putz (für unsere Denglishfreunde: "trappings"), der die Verschiedenheit ausmacht?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Luxferre am 22.10.2018 | 13:22
Edit: Die Typen gibt es auch in Fantasy-Settings, aber bedeutend weniger in meiner Erfahrung.

Als bekennender nicht-SF-Spieler kann ich das sekundieren. Ich kenne nur ausgemacht Technik- und Physik-Spezis, die ihren naturwissenschaftlichen Anspruch (oder auch negativ: ihre Ergüsse) in SF-Settings ausspielen, ausleben und produzieren.
Ist gar nicht so meine Kragenweite.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Sashael am 22.10.2018 | 13:24
Rollenspieltechnischrealistisch. Ja, schon. Zumindest ein Mindestmaß sollte da sein für Technogebabbel (wie ich am Piratenbeispiel ausgeführt habe - gelesen?  ::)), ansonsten bin ich (siehe "uralte Technik" der Wasweißichwaswannvorfahren) wieder bei Magie.
Ja, ich habe dein Beispiel gelesen, da brauchst du gar nicht die Augen verdrehen.
Also stehst du dir selbst im Weg, wenn es um etwas anderes als Fantasy geht.

Und, ja, mit genügend technischem Abstand zwischen zwei Zivilisationen ist technik nicts weiter als Magie jadajadajada.

Aber wenn ein Genre einen Unterschied zur Fantasy darstellen soll, dann kann das doch nicht sein :
"Halborks sind hier haarig und heißen Wookies, Elfen sind schlau und Vulkanier, Menschen sind Menschen, Zwerge ham wa nich, Hobgoblins sind Klingonen, Orks sind Klone in weißen Sturmrüstungen, der Schwarze Ritter möchte gerne als Herr Vader angesprochen werden, wir reisen durchs All und nicht über See, Inseln sind Planeten, Städet bleibebn Städte und Magie heißt nun Technik. Und Kristallkugeln aktiviert man mit dem Zauberwort "Computer ,...!" - Noch Fragen? Gut, dann nimm dein Schwert +1 ... äh Lichtsäbel und deine Stab der magis ... Laserpistole und los gehts in den Dun... die feindliche Raumstation."

DAS ist für mich nicht SciFi, das ist bestenfalls Fantasy im Weltall. Wenn Magie offiziell dabei ist (auch Psi-Kräfte, wenn sie von Typen in Roben ausgeführt werden, die wie Raum-Druiden daherkommen) meinthalben Science Fantasy.
Ja, genau das ist doch aber der Punkt!
Aus dem Gesichtspunkt des Geschichtenerzählers ist es total irrelevant, wie Werkzeug X und Waffe Y funktioniert. Genauso wie es im Fantasy total irrelevant ist, wie die Magie funktioniert. Komischerweise wird die fehlende Erklärung von Magie von den meisten akzeptiert. Magie kann halt alles. Ja, nee, ergibt keinen Sinn. Ist aber im Storymodus auch egal.

Bleibt die Frage: Was macht SciFi aus und was trennt sie von der gemeinen Fantasy? sonst können wir uns die Abgrenzung sparen, dann ist SciFi nichts als Fantasy in der Zukunft.
Das ist wieder eine gute Frage und ein guter Hinweis. Denn tatsächlich ist SciFi in den allermeisten Romanen wirklich kaum etwas anderes als "nur" eine Geschichte, die halt in der Zukunft spielt. Also woher kommt die Abneigung, diese Art von Geschichten am Spieltisch zu spielen? Ich finde den Einwand merkwürdig, dass Technik einfach zu kompliziert sei, wenn gleichzeitig ein Magiesystem wie das von DSA 4 jahrelang an deutschen Spieltischen benutzt wird. ;D

Mein Problem mit SciFi Rollenspielen sind die Leute, die sie spielen wollen.

Typ 1 - Der Fanboy: Ob Star Wars, Star Treck oder Superhelden-RPG, immer ist jemand dabei, der den Kanon auswendig kann und  inbrünstig liebt.
Dieses Verhalten hat mich von DSA weggetrieben. Und seitdem ist es nach meinem Dafürhalten nicht besser geworden. Bei den FR findet man das auch, wenn auch nicht ganz so krass.

Typ 2 - Der Ausgebrannte: Ist mit den Standardsystemen unglücklich und sucht das Heil in anderen Systemen ohne das Nonplusultra zu finden. (s. auch Systemhopper)
Findet man überall. Hat nichts mit SciFi im Speziellen zu tun.

Typ 3 - Der Technik-Freak: Möchte eigentlich nur über Quantenphysik philosophieren.
Hatte ich noch nie an einem Spieltisch. In meiner Erfahrungswelt gabs aber bei Vampire die Möchtegerns, die pseudophilosophische Labereien von sich gaben, um dem Drama des Vampirseins zu blahblahblahblah.

Typ 4 - Der Weltenbauer: Hat sich eine superdubercoole Welt mit enormen Hintergrund und tollen Gimmicks ausgedacht, ohne die Mitspieler einzubeziehen oder an das Narrativum zu denken.
Bei Fantasy-Eigenbauwelten ist das doch der Default. ;D

Ich kann deine Einwände gegen SciFi aus meiner Sicht nicht nachvollziehen. ;)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Boba Fett am 22.10.2018 | 13:32
Hallooo kulturelle Gewöhnung! ;D

Und dann auch noch in einer Filterblase. ;)
1988 kannte im Osten keine Sau Orks oder Goblins, Elfen waren "so ne Art Feen" und bei Zwergen dachte man an Schneewittchen...

Und wie sieht es bei SF aus?
Da gibt es so viel unterschiedliches, dass man sich erst mal einigen muß, worüber man spricht, bevor man die gleiche Sprache spricht und sich einigen kann, was man spielen will.
Klar kannst Du die beiden bekanntesten Settings nehmen (Star Wars & Star Trek), da gibt es einen durch Medien vordefinierten Standard und ein Quasi-Allgemeinwissen.
Aber ansonsten?
Ansonsten muss quasi jeder Spieler das gesamte Setting durch lesen der Settingbeschreibung kennenlernen UND danach muss man sich noch mal hinsetzen und sich den gemeinsamen Vorstellungsraum ausverhandeln.

Das Fehlen jeglicher Filterblase ist auch nicht gut...
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: felixs am 22.10.2018 | 13:33
Genauso wie es im Fantasy total irrelevant ist, wie die Magie funktioniert. Komischerweise wird die fehlende Erklärung von Magie von den meisten akzeptiert. Magie kann halt alles. Ja, nee, ergibt keinen Sinn. Ist aber im Storymodus auch egal.

Etwas OT: Midgard hat sehr umfangreiche Erklärungen zur Magietheorie. Für meinen Geschmack ist das schon fast etwas zu viel.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Isegrim am 22.10.2018 | 13:50
Ich finde den Einwand merkwürdig, dass Technik einfach zu kompliziert sei, wenn gleichzeitig ein Magiesystem wie das von DSA 4 jahrelang an deutschen Spieltischen benutzt wird. ;D

Ein Grund hierfür dürfte sein, dass Technik allgemein als etwas akzeptiert ist, was a) tatsächlich funktioniert, allerdings b) nur, weil es im Zweifelsfalle absurd kompliziert ist. Magie ist in der Vorstellung der meisten instinktiv besser zu verstehen, da sie über Assoziationen "funktioniert". Ja, für Rollenspiel-verregelte Magie stimmt das natürlich wenig bis gar nicht, aber für mE genug Dinge, um einen Effekt zu haben.

Wie bekämpfe ich eine Vampir? Selbst wenn ich von sowas noch nie gehört habe und nur rauskriege "unheiliges Geschöpf der Nacht", kommt man durch billiges assoziieren auf zwei "Waffen" (Heiliges wie Weihwasser und Kreuze und Tageslicht), die in vielen Geschichten/RPGs tatsächlich eine Waffe gegen Vamppire darstellen.

Das gleiche kriegste mit Technik-Kram nicht hin, denke ich. Wie ich ne Waffe gegen den bösen Killer-Roboter bauen kann, kann man sich nicht so einfach zusammen reimen. Da bleibts dann beim Knoblauch-Äquivalent, wenn man weder von echter Technik noch von Star Trek-Tech-Guides ne Ahnung hat. Und seien wir ehrlich, ohne je von einem Vampir gehört zu haben, wie sollte man darauf kommen, dass ausgerechnet eine Allium-Varietät eine probable Waffe gegen einen Blutsauger darstellt?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Exar am 22.10.2018 | 13:56
Ich finde den Einwand merkwürdig, dass Technik einfach zu kompliziert sei, wenn gleichzeitig ein Magiesystem wie das von DSA 4 jahrelang an deutschen Spieltischen benutzt wird. ;D

Das Magiesystem finde ich halb so wild. Der Fernkampf in seine vollen Auslegung ist da nochmal ein ganz anderes Kaliber.

Technik kann auch nur so kompliziert sein, wie es der Autor wünscht.
Wenn die Beschreibung der (SF-)Welt und seiner Technik vage bleibt, oder den Fluxkompensator mit neuartigem Abfalltreibstoff nicht genauer beschreibt, dann ist das doch nicht kompliziert.
Entweder denkt man sich selbst etwas dazu aus, oder steigt einfach zum Doc ins Auto und hat Spaß.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 22.10.2018 | 14:04
Oder so herum.  ;) Bleibt die Frage: Wo ist der Unterschied?
Oder sind es bloß der äußere Putz (für unsere Denglishfreunde: "trappings"), der die Verschiedenheit ausmacht?

Das ist eine gute Frage. Aus meiner Sicht ist die Trennung zwischen Fantasy, Science Fiction, und Horror als drittem im Bunde tatsächlich einigermaßen künstlich (und mMn zumindest zu einem guten Teil schlicht den Regaleinsortieransprüchen des Buchhandels geschuldet ;)), und entsprechend leicht ist es auch, sie nach Belieben wieder zu vermischen. Eine Ausnahme ist da vielleicht die "harte" Zukunftsspekulations-SF...aber bei der darf man dann umgekehrt auch wieder fragen, inwieweit sie wirklich noch in die Sparte "Unterhaltung" gehört. Ich meine, wieviele Besucher würde ein noch so spektakulär und wissenschaftlich akkurat in Szene gesetzter Film über die erste Expedition nach Alpha Centauri in die Kinos oder zu Netflix & Co. locken, wenn das Drehbuch nicht auch aller Glaubwürdigkeit zum Trotz mindestens mal einen dicken Schlag Hollywood-Äktschn und -Drama vorsehen würde?

"Standard"-Science Fiction kann jedenfalls genauso leicht Fantasy- und/oder Horrorelemente beinhalten wie sowohl Fantasy als auch Horror solche aus den jeweils anderen beiden verbleibenden Genres. Sword & Sorcery mit Alien-Besuchern, Horror mit Zwergen, die ganz und gar nicht so nett sind wie Gimli & Co.? Pöh, alles schon mal dagewesen. ;)

Wie bekämpfe ich eine Vampir? Selbst wenn ich von sowas noch nie gehört habe und nur rauskriege "unheiliges Geschöpf der Nacht", kommt man durch billiges assoziieren auf zwei "Waffen" (Heiliges wie Weihwasser und Kreuze und Tageslicht), die in vielen Geschichten/RPGs tatsächlich eine Waffe gegen Vamppire darstellen.

Das gleiche kriegste mit Technik-Kram nicht hin, denke ich. Wie ich ne Waffe gegen den bösen Killer-Roboter bauen kann, kann man sich nicht so einfach zusammen reimen. Da bleibts dann beim Knoblauch-Äquivalent, wenn man weder von echter Technik noch von Star Trek-Tech-Guides ne Ahnung hat. Und seien wir ehrlich, ohne je von einem Vampir gehört zu haben, wie sollte man darauf kommen, dass ausgerechnet eine Allium-Varietät eine probable Waffe gegen einen Blutsauger darstellt?

Voltaire might disagree. (https://www.youtube.com/watch?v=4bBD5yyT-s0) ~;D
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Isegrim am 22.10.2018 | 14:10
Voltaire might disagree. (https://www.youtube.com/watch?v=4bBD5yyT-s0) ~;D

Ja, aber da sind wir wieder bei dem Punkt, dass man sich zumindest absurd kligendes Pseudo-Techno-Gebrabbel ausdenken können muss. Eine Variante von "Weiche, Geschöpf der Finsternis!"  geht da den meisten mE schlicht einfacher über die Lippen. ;)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Issi am 22.10.2018 | 14:23
Im Prinzip ist alles ein Märchen....nicht nur Herr der Ringe und Co, sondern auch Star Wars /Star Trek, jede beliebige Abendsoap  und sogar der Tatort.... ~;D
Aber diese mittelalterliche Welt (ohne moderne Schusswaffen und Technik) gilt eben als echte "Fantasy."

Eine Fantasy Welt ist halt auf eine märchenhafte Art unkompliziert. D.h. fast jeder findet sich ihr zurecht.
Man hat recht schnell eine gemeinsame Vorstellung davon, was in so einer Welt möglich ist, und was nicht.
Gleichzeitig ist sie (da mittelalterlich) von unserer heutigen Welt weit genug entfernt, quasi entrückt, um den gewünschten Eskapismus zu fördern.

Das sind vermutlich in Kombi zwei dicke Pluspunkte.


Ergänzung: Das Schwert hat auch einen stark symbolischen Charakter.(Das Schwert der Wahrheit, das Schwert der Gerechtigkeit, das Schwert der Vorsehung etc. )
 - Das Rittertum (Ruhm, Ehre und den ganzen Kram) natürlich auch.
Und die ganze Märchensymbolik (König(in), Prinz(essin), Hexe(r), Magier(in), Drache, Zwerg, Riese ...usw...usw.) passt halt auch wunderbar in eine Mittelalterliche Welt.


Bei Star Wars sind es deshalb auch Laserschwerter, mit denen die Jedi kämpfen, weil das einfach den Märchen/Ritter- Touch hat, den Menschen gemeinhin gerne mögen.
Es gibt auch eine Prinzessin.- Das weicht SCi/Fi mMn. etwas auf.
In der Zaubererwelt von Harry Potter gibt es auch keine Schusswaffen, weil das nicht so recht zum Märchenstil passt.
Dafür hat man ja Zauberstäbe.

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 22.10.2018 | 14:30
Wann ist denn, abgesehen von HDR und Hobbit, das letzte Mal ein ordentlicher Fantasyfilm gelaufen?

1999, 1988, 1982 ;D
Streiche 1999, wenn du "Der 13te Krieger" nicht als Fantasy zählst.

Edit/Nachtrag:
Aktuell schaue ich Jack Ryan und muss sagen auch da wird gut Technik eingesetzt.

Formulieren wir eindeutiger: da wird viel Technik eingesetzt  :P ;)

Es ging mir eher um folgendes:

Im Fantasy sind Reisezeiten lang, wenn man wirklich irgendwelche Distanzen überbrücken will.
Schon heute in der Moderne ist es hypothetisch möglich in wenigen Stunden überall auf der Welt zu sein.
Wieviele unterschiedliche Kulturen, Klimasituationen, ... "völlig unterschiedliche Welten" gibt es alleine auf unserem Planeten, die ich in wenigen Stunden hypothetisch erreichen könnte?
So, dann nimm ein Raumschiff... Wieviele Welten fliegen die Typen in Star Wars in kurzer Zeit "mal eben" an?

Wie gesagt:
Wegteleportieren kann sich ein entsprechender Magier auch in den zwei großen Fantasy-Rollenspielen.

Und ansonsten ist es natürlich theoretisch möglich, jeden Punkt der Erde in vergleichsweise kurzer Zeit zu erreichen. Aber man muss jetzt wirklich nicht lange überlegen, um die Frage zu beantworten, warum man das trotzdem relativ selten tatsächlich macht ;)
Daran ändert sich nichts, wenn ich die Reisemöglichkeiten erweitere.

Ich bleibe dabei:
Wo das zum Problem wird, ist entweder der Situationsaufbau nicht zwingend/motivierend genug oder die Spieler verweigern sich mehr oder weniger aktiv der Teilnahme am Geschehen.

Ich kann mich ehrlich nicht daran erinnern, wann das in meinen Runden jemals vorgekommen ist.

Quintessenz des Ganzen: Militärische SciFi, bei der man genauso gut US-RECON-Einheiten in Vietnam hätte spielen können (rein, drauf, oh ein Mutant/Commie -MUSS PUTT) war am beliebtesten, weil es eigentlich mit SciFi bis auf die Waffen (mein Flamenwerfer heißt nun Plasmakanone - und ist als Waffe totaler Müll!) nicht viel zu tun hatte.

Du hast die Frage ja schon selbst gestellt:
Was ist denn dann "richtige" SF?
Ich lande da ganz schnell bei Sachen, die sich gut lesen, aber nicht gut spielen.

Ja, Leute, das lag aber nicht an den Fantasyelementen, sondern am Regelwerk und Artwork.

Ist schon mehrfach gesagt worden, aber: Doch, es lag und liegt auch an den Fantasyelementen.
Und wenn ein Teil der Spielerschaft sagt "Wir spielen SR ohne Magie", kaufen die trotzdem noch SR-Regelwerke, gelten als und bezeichnen sich als SR-Spieler.
Wie viele haben umgekehrt ein Magie-/Psi-System für CP2020 gebaut?

Da hatte und hat SR Vorteile durch das breitere Angebot.

Das gleiche kriegste mit Technik-Kram nicht hin, denke ich. Wie ich ne Waffe gegen den bösen Killer-Roboter bauen kann, kann man sich nicht so einfach zusammen reimen.

Solange Killer-Roboter nicht irgendwelche gar exotischen Möglichkeiten hat, nimmt man dafür einfach Waffen, die gegen dickere Sachen als Killer-Roboter gedacht sind... ;) :)

Ich meine, wieviele Besucher würde ein noch so spektakulär und wissenschaftlich akkurat in Szene gesetzter Film über die erste Expedition nach Alpha Centauri in die Kinos oder zu Netflix & Co. locken, wenn das Drehbuch nicht auch aller Glaubwürdigkeit zum Trotz mindestens mal einen dicken Schlag Hollywood-Äktschn und -Drama vorsehen würde?

Beispiel gefällig? Europa Report.
Den kennen ungefähr vier Leute :)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Isegrim am 22.10.2018 | 14:40
Solange Killer-Roboter nicht irgendwelche gar exotischen Möglichkeiten hat, nimmt man dafür einfach Waffen, die gegen dickere Sachen als Killer-Roboter gedacht sind... ;) :)

Die Möglichkeit besteht natürlich immer, ja. "Backbord-Geschütztürme, Plasma frei!" ;)

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 22.10.2018 | 15:38
einmal meine 50 Cent

Fantasy hat den Vorteil vor Technik, dass die "Besonderheiten" (aka Power) über magische/karmale/magi-ähnliche Gaben in beliebiger Weise im Setting installiert werden können inklusive von Begrenzungen

"da du bereits Feuerzauber hast, kannst du die Wasserzauber nur noch eingeschränkt, da die im elementaren Dodekapolum sich entgegenstehen..."
wird ja noch akzeptiert

"also, wenn du Bioware Kunstmuskeln (also "echte" Fleischfasern) drin hast, auch wenn es nur eine regeltechnische Stufe wäre, kannst du nicht mehr die vollsyntehtischen Myomerstränge mit reinnehmen! Kategorisch verboten!"
ach herje...

"nur die von der himmlischen Löwin geküssten werden im Schwertmeisterkloster aufgenommen und zu den legendären Fuchtlern der Scheibenwelt ausgebildet. Damit hat dein Char mehr Attacke und Paradewert als die anderen Schwertkämpfer da draußen..."
joah, geb die Generierungspunkte für diesen "himmlischen Kuss" aus und du bist ein besserer Schwertkämpfer als die anderen. Wird ja halt nicht jeder geküsst, also eine Art limitierter Ressource.

"also, jeder kann sich die Reflexbooster, Smartgun etc.pp. einbauen lassen. Sobald die Essenz knapp wird, halt die bessere Qualitätsstufe, doch die kostet. Übrigens, am meisten Geld haben ja die Konzerne, also ich kann echt nicht erklären, warum du als Streetsam A) überhaupt an diese im BigBrotherTotalüberwachungsstaat-verbotene Ware kamst und B) auch nur einen Run gegen diese heillos überlegenen HTRs schaffen sollte"
BT hatte da ja noch wenigstens den Notnagel, das nicht jeder Hansfranz ein gut kompatibles Gehirnwellenmuster für den Neurohelm hatte, Sprich, als MechKrieger war man darüber schon mal ein "ausgewählter"  ;)

SF mit seiner Technik hat das Problem der Reproduzierbarkeit. Wenn "das Schwert der Macht" nur aus Meteoreisen zu einer alle 29 1/3 Jahre vorliegenden Sternenkonstellation geschmiedet werden kann, dann sind die halt selten. Das wird akzeptiert.

Wenn die Mechproduzenten ständig gänzlich neue Mechdesigne auf den Markt schmeißen, deren angegebener C-Noten Preis in Relation zu anderen Vokswirtschaftlichen Gütern überschaubar bleibt - warum sind dann die Stückzahlen so klein?
Am Anfang von BT gab es ja die LosTech Sache, dass übel zusammengebombte HighTech Fabriken eine armselige Behelfsproduktion aufrechterhielten und jeder ausgelieferte Mech selten und damit auch was besonderes war.
irgendwann in der techn. Renaisance ab 3031 greift das nicht mehr und dann platsch vor die Beliebigkeitswand (hier spricht der vergraulte Ex-Fan)

Fazit
der durchschnittliche Autor fährt sein Techgebabel über kurz oder lang gegen die Wand, einfach weil er an viel zu viel Details und Wechselwirkungen denken müsste, die in der Erfahrungswelt seiner Kunden (also wir technik-gewöhnten Wohlstandskinder mit zumeist Schulbildung, Berufsabschluss und Arbeiten mit Maschinen) präsent sind. Wie soll es der Autor mit seinen Cent-Bruchteilen pro Wort auch "akribischer" machen? bezahlt ihm ja keiner!

im Fantasy-Bereich liegt so viel frei zugängliches Material der "magischen Wechselwirkungen" vor, dass Copy schon mal reicht. Bereits die alten Griechen haben elementare Gegensätze formuliert. Feuer und Wasser sind gemeinfrei, da braucht man nur abschreiben.
Eisen hemmt den Magiefluss - Balancing, dass die Zauberer sich nicht mit Volldose wappnen können - gemeinfrei aus dem Volksaberglauben geklaut. 

kurzum, man findet schneller eine "runde" Fantasy-Sache halt mit Magie, als eine "runde" Technik-SF-Sache. Wer sich jeden Spieltag den Kopf am zu niedrigem Türsturz schlägt (weil Autokanonen einfach zu viel und die Panzerung zu wenig wiegt - hätte der Autor sich in der Mitte getroffen, "sähe" der Mech immer noch so aus, würde sich aber nicht mehr krumm anfühlen),
Und wenn die SF-Macher dann auch noch ihre ganze Setting-Energie in "die Matrix" stecken, dann wird es seeehr speziell für reine Liebhaber.

 
 

 
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Exar am 22.10.2018 | 15:50
Beispiel gefällig? Europa Report.
Den kennen ungefähr vier Leute :)

Hier, ich habe den auch gesehen.  ;D
Allerdings mochte ich ihn nicht, da haben viele Aspekte nicht gestimmt.
Als gute Sci-Fi würde ich das nicht bezeichnen und auch nicht empfehlen.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Boba Fett am 22.10.2018 | 15:51
Wann ist denn, abgesehen von HDR und Hobbit, das letzte Mal ein ordentlicher Fantasyfilm gelaufen?

"ordentlich" ist natürlich Geschmackssache, aber mir fallen spontan ein:
Die Braut des Prinzen, Highlander, Conan der Barbar, Red Sonja, Willow, Krull, Legend, Das letzte Einhorn, Der dunkle Kristall, ...
...die unendliche Geschichte.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 22.10.2018 | 15:55
Übrigens, am meisten Geld haben ja die Konzerne, also ich kann echt nicht erklären, warum du als Streetsam A) überhaupt an diese im BigBrotherTotalüberwachungsstaat-verbotene Ware kamst und B) auch nur einen Run gegen diese heillos überlegenen HTRs schaffen sollte"

Schau doch mal in die Realität, wie da Polizei- und Militärbudgets aussehen und womit die Buben dann am Ende in der Fläche rumlaufen (müssen).
Und dann schau, was a) irgendwelche Privatleute und b) Schwerkriminelle am Start haben, wenn sie nur wollen.

Wie soll das denn ausgerechnet bei einem Konzern anders aussehen, wo der Kostendruck (denn absolute Gewinnmaximierung ist ja nichts anderes) allgegenwärtig ist?

Wenn die Mechproduzenten ständig gänzlich neue Mechdesigne auf den Markt schmeißen, deren angegebener C-Noten Preis in Relation zu anderen Vokswirtschaftlichen Gütern überschaubar bleibt - warum sind dann die Stückzahlen so klein?

Warum hat Deutschland als eine der größten Volkswirtschaften der Welt grad mal ca. 100 fahrbereite Kampfpanzer?
Unrealistisch! ;) ;D
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Faras Damion am 22.10.2018 | 16:03
Hm also gerade im TV läuft derzeit wesentlich mehr mit Technik finde ich. Wann ist denn, abgesehen von HDR und Hobbit, das letzte Mal ein ordentlicher Fantasyfilm gelaufen? Und ja die ganzen Superheldenfilme fallen für mich eher unter SiFi, weil da massive Technik vorkommt.
Aktuell schaue ich Jack Ryan und muss sagen auch da wird gut Technik eingesetzt.

In den letzten 5 Jahren fallen mir spontan ein:
- Shape of Water
- Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind
- Die Insel der besonderen Kinder
- Maleficent
- Into the Woods
- Hänsel und Gretel - Hexenjäger
- Your Name – Gestern, heute und für immer


Geht man etwas weiter zurück,  sind einige meiner Top100 Filme dabei, z.B.
- Pans Labyrinth
- Sternenwanderer
- Coraline
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Isegrim am 22.10.2018 | 16:04
Warum hat Deutschland als eine der größten Volkswirtschaften der Welt grad mal ca. 100 fahrbereite Kampfpanzer?
Unrealistisch! ;) ;D

Ja, die Realität würde ob ihrer ganzen Logikbrüche als Rollenspiel-Setting eh gandenlos durchfallen. Wer denkt sich auch so einen Unsinn aus? ;)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: General Kong am 22.10.2018 | 16:09
Sashael hatte hier Pfad schon die "kulturelle Gewöhnung" eingeworfen - ich denke, da liegt es auch dran. Ich würde (bin KEIN Experte) die Hochzeotd er SciFi in der Literatur in die 50er bis 70er Jahre des vorigen Jahrghunderts verorten (Fersehsehrien lasse ich raus, den da wird es schon phantastischer).

Ein Blick ind ei Realität: Kalter Krieg, Automatisierung und erster Einsatz von Robotern und Computern, Sputnik-Schock, Wettlauf zum Mond, Atomkraft und Neutronenbombe. Technik und Fortschritt (und der beginnende Zweifel daran), wohin man schaut.
Technik ist positiv besetzt und soll Probleme (uahc die selbst durch sie geschaffenen) lösen - wird schon!

Ab der Mitte 60ern und spätestens ab den 70ern immer größere Zweifel am Allheilmittel Technik. Man liebt zwar die Vorzüge der Zentralheizung, des abgasarmen Autos, des Personalcomputers, den Mobiltelefons und schlaue Handys, vom Internet ganz zu schweigen, aber zwischen Tinder-Dating, Saurem Regen und Klimawandel wird dann Technik eher skeptisch gesehen (aber auch Leute wie ich, die immer noch ihr erstes Siemensmobiltelefon von 2004 nutzen ...).

Da kann Fantasy mich weeeeeeeeit weg davon bringen. Ein Angriff böser Drache, die magische Pest oder selbst Saurons Legionen sind doch ein Klacks gegen einen Atomkrige oder das steigen der Weltmeere oder Hurricane Kathrina. Zumal: Das erstere gibt es nicht wirklich, Drachen kann man mit Pfielen beschießen, die magische Pest durch Magie heilen und Sauron ist ohne Orks und Nazguls nur eine Art schauriger Leuchtturm.

Sci-Fi-Szenarios sind näher an der Wirklichkeit: "Rassismus" oder besser "Feindschaft zwischen Völkern" in Fantasy "ist so" - so wie der Teufel halt böse ist und die Engel gut.
Aber bei Sci-Fi sind die andern halt "anders" - zwar scheiße, dass uns die Insektenmenschen gerne aufffressen, aber was genau wolltenw ir noch einmal in ihrem Quadraten?

Das ist nahe an der Wirklichkeit, die uns z.Z. vielleicht auf fin dieZukunft weniger optimistisch scheun lässt als zu der Zeit, als Sci-Fi die Literatur beherrschte.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Exar am 22.10.2018 | 16:10
Pans Labyrinth, Shape of Water,  Sieben Minuten nach Mitternacht, Kubo, Fluch der Karibik 1, Der Sternenwanderer ist gute Fantasy, die mir im neuen Jahrtausend einfallen würden.
Zählen Miyazakis Werke? Dann nochmal eine Handvoll mehr.

Aber es stimmt schon, die Riesennummer ist Fantasy im Kino nicht.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Zwart am 22.10.2018 | 16:13
Den Warcraft-Film nicht vergessen. :) Wobei der wirklich eher Fanservice war und auch keine Massen in die Kinos lockte.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 22.10.2018 | 16:46
Schau doch mal in die Realität, wie da Polizei- und Militärbudgets aussehen und womit die Buben dann am Ende in der Fläche rumlaufen (müssen).
Und dann schau, was a) irgendwelche Privatleute und b) Schwerkriminelle am Start haben, wenn sie nur wollen.

Wie soll das denn ausgerechnet bei einem Konzern anders aussehen, wo der Kostendruck (denn absolute Gewinnmaximierung ist ja nichts anderes) allgegenwärtig ist?


hallo YY, ja ich habe die altbekannte Cyberware-Frage von SR mit absicht so zugespitzt.
Also, ein Reflexbooster, der das dreifache eines Autos kostet, wird von den tonangebenden Konzernen aufgrund von "Kosten-Nutzen" nicht verwendet.
Ebenso sind die abgewirtschafteten nationalen Militärs auch gekniffen.

wer hat den für einen kleinen Markt der Kriminiellen überhaupt Reflexbooster entwickelt?
wer baut die, wenn er so wenig Kunden nur hätte? bzw. die Imageprobleme, wenn das Geld dieser Kunden anfängt zu stinken?
warum sollte sich eine Klinik die Expertise zulegen, so was verbauen zu können?
warum lässt jetzt eine der wenigen Instutitionen, die einen der raren Reflexbooster doch mal in einen Menschen verbaut hat, diese Person laufen? würde man dieser Person nicht so viele Annehmlichkeiten (oder Cortexbombe - auch bei den Kindern) gewähren, dass die gerne bei ihren Cyber-SEALs bleibt?

Reflexbooster Stufe 2 in Standard sind 149.000 NYen/Stufe 1 wären 39.000 - der Ford Americar wird als 4-türige Familienkutsche (also unseren Gebrauchsautos vergleichbar) dargestellt für 16.000 NYen
das sind halt krassere Unterschiede in den "Kosten"als wie: ausgelutschte 70er Jahre MP5 mit dann doch keine 9x19 Munition im Magazin unserer BRD-Polizei vs. produktneuer Kalaschnikow mit extra neu aufgesetzter Spezial-Kugeln für besonders gute Westenpenetration


Warum hat Deutschland als eine der größten Volkswirtschaften der Welt grad mal ca. 100 fahrbereite Kampfpanzer?
Unrealistisch! ;) ;D

wie viele Jahrhunderte Nachfolgekrieg haben wir den schon auf dem Puckel?
das die BRD grad mal 100 Leos hat muss man auch unter dem Gesichtspunkt sehen: wogen taugen die was? und wer würde "das", wogen die Leos taugen, überhaupt gegen uns in Bewegung setzen?

also, der IS ist es nicht, gegen den ein 60-Tonnen Ungetüm mit der Fähigkeit, einen T-Nummeregaldoch auf 1000 Meter frontal penetrieren zu können, was nutzt.
und Putin müsste sich fragen, wer noch sein Erdgas kaufen würde und ihm Daimler-Protzkarren verkauft, wenn er den 100 Leos auf den Zahn fühlen wollte.

Kurzum, ein Mech ist im BT-Setting eine valide Antwort auf die Bedrohung durch die anderen Nachfolgestaaten, somit also sind Mechs im besonderen Fokus der Beschaffung. Unsere Leos sind das hingegen nicht und daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn die kleiner 1,2% der (imposanten) Wirtschaftsleitung Bundeswehr nur noch ein paar Anstandspanzer (Wannen aus den 80er) für rasselnde Folklore aufbietet.

(YY, nimm das bitte nicht zu ernst! denk dir immer ein Zwinkern dabei mit. Es geht um unser Hobby. Ich schätze ja deinen Sachverstand in diesen Dingen)

und um jetzt zurück zum Thema zu kommen:

hätte es diese Diskussion bei
fesche Krieger-Prinzessin, bewahrenden Ritter des Waldes, Hexe mit Vertrautengeparden, reisender Zuckerbäcker mit Berufsgeheimnis Karamelle und ganz ganz viel an magischen Artefakten in bund mitten im verwunschenen Märchenwald gegen Rasputin den Finsterarchomagus mit seiner pervertiert-elementaren Golemarmee gegeben?
nein

alle hätten die Ausgangslage geschluckt, ihre persönliche Schneeflocke kreiert und hätten sich wohlgemutet ins Abenteuer gestürzt

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Issi am 22.10.2018 | 16:50
Es gab jede Menge erfolgreiche Contemporary Fantasy im Kino. (Reale Welt trifft Fantasy)
Beispiele: Twillight(4 Teile) und  Harry Potter(7 Teile), waren ganz große Dinger.

Klassische Fantasy eher : Hobbit (3 Teile), Herr der Ringe (3 Teile), Fluch der Karibik (5 Teile...und kein Ende in Sicht... ~;D),

Wenn man Fantasy auf Märchen erweitert, und auf Animation, bleibt natürlich mehr übrig.
Shrek (4 Teile?), Drachenzähmen leichtgemacht (3 Teile?)Die Schöne und das Biest, Snow white and the Huntsman ..(2 Teile?), Cindarella.
Die Eiskönigin, Maleficant,.Narnia (3 Teile?)....ich habe sicher ganz viele vergessen.

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Fillus am 22.10.2018 | 17:00
Es gab jede Menge erfolgreiche Contemporary Fantasy im Kino. (Reale Welt trifft Fantasy)
Beispiele: Twillight(4 Teile) und  Harry Potter(7 Teile), waren ganz große Dinger.

Klassische Fantasy eher : Hobbit (3 Teile), Herr der Ringe (3 Teile), Fluch der Karibik (5 Teile...und kein Ende in Sicht... ~;D),

Das stimmt und da liegt der Hund begraben. So gut wie alle Filme die hier in den letzten Posts aufgezählt wurden, haben mit den Settings die im Pen&Paper als Fantasy erfolgreich bespielt werden, nicht viel gemein. Sehr viele spielen von 1920 bis heute, wenn es auch natürlich fiktive Welten sind, aber elemente aus den Zeiten sind halt enthalten. Dazu fehlen die EDO Rassen meist gänzlich und sie sind eher wie Märchen aufgebaut.

Fluch der Karbik ist für mich auch keine klassische Fantasy (eher Mantel und Degen). Herr der Ringe ein Aushängeschild und die Hobbitfilme habe ich nie Zuende geschaut, weil sie für mich nicht mal Ansatzweise die Qualität vom HdR halten konnten.

Ich untescheide dann auch noch mal zwischen Kinder- und Erwachsenen- Filmhelden. Narnia, Harry Potter etc, da gibt es viele von. Ernsthafte Fantasy sucht man oft Vergebens in der Filmwelt. Zu oft Albern, was aber auch anderen Genres unfreiwillig passiert. SF oder Horror zum Beispiel.

Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Issi am 22.10.2018 | 17:04
Zitat
Das stimmt und da liegt der Hund begraben. So gut wie alle Filme die hier in den letzten Posts aufgezählt wurden, haben mit den Settings die im Pen&Paper als Fantasy erfolgreich bespielt werden, nicht viel gemein. Sehr viele spielen von 1920 bis heute, wenn es auch natürlich fiktive Welten sind, aber elemente aus den Zeiten sind halt enthalten. Dazu fehlen die EDO Rassen meist gänzlich und sie sind eher wie Märchen aufgebaut.
Welcher der von mir genannten Filme spielt 1920. Habe ich was übersehen? wtf?
Oder meintest du, wurden in der Zeit geschrieben? (Narnia, Herr der Ringe, Hobbit)
Fantasy ist ja auch Märchen. (Märchen mit Weltenbau)

Twillight und Harry Potter ist dagegen aktuell, würde ich sagen.

Serien fallen mir ein : Game of Thrones !(7 Teile) (eine der erfolgreichsten Fantasy Serien- 2011-2019),
Serien lösen vermutlich den klassischen Kinofilm ab.
Dazu gibt es auch eine Rollenspielwelt.
ansonsten: "Merlin"-Serie  (ist allerdings sehr amerikanisch), "Legend of the Seeker ", usw.

Und der Büchernarkt ist aktuell mit klassischer Fantasy überschwemmt.
Die Zwerge, die Albae, die Elfen, die Trolle, die Orks, Fantasy -Saga XY , und wie sie noch so alle heißen..... ;D
Vielleicht verirrt sich davon ja mal was nach Hollywood...

Etwas andere Fantasy- "die Legende von Aang" (2 Teile?) gibt aber auch schon eine ganze Serie dazu.




Alte Fantasy Filme wie: "Der Sternenwanderer", "Willow", "die Braut des Prinzen", "der Tag des Falken", "der Dunkle Kristall", "Legende, die Reise ins Labyrinth", "die unendliche Geschichte", "das letzte Einhorn" etc.
.....sind dagegen jetzt eigentlich nicht so arg viele.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Kaskantor am 22.10.2018 | 17:06
Habe mich da falsch ausgedrückt.

Ich meinte nach den Herr der Ringe und Hobbit Filme, quasi in letzter Zeit.
Die Filme die hier genannt werden waren davor und das unterschreibe ich gern, vor allem Bobas Hitliste:).
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Isegrim am 22.10.2018 | 17:14
Off Topic:

Also, ein Reflexbooster, der das dreifache eines Autos kostet, wird von den tonangebenden Konzernen aufgrund von "Kosten-Nutzen" nicht verwendet.

???

Der Archetype "Konzernmann" hatte schon im SR-GRW 1. Ed. von 1989 einen Reflexbooster. Lv 2, glaub ich. Muss man ja trotzdem nicht jedem Pförtner und Nachtwächter einbauen.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Faras Damion am 22.10.2018 | 17:15
Habe mich da falsch ausgedrückt.

Ich meinte nach den Herr der Ringe und Hobbit Filme, quasi in letzter Zeit.
Die Filme die hier genannt werden waren davor und das unterschreibe ich gern, vor allem Bobas Hitliste:).

Um, du weißt, dass "Die Gefährten" 17 Jahre und "Eine unerwartete Reise" 6 Jahre alt ist?  8)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Kaskantor am 22.10.2018 | 17:18
Mei ist das schon wieder solange her:)?
Aber das unterstützt ja eher was ich gesagt habe.
Ja WoW kann man da gerne nennen. Vielleicht kein HDR-Niveau aber als Spieler habe ich mich unterhalten gefühlt.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Fillus am 22.10.2018 | 17:40
Welcher der von mir genannten Filme spielt 1920. Habe ich was übersehen? wtf?
Oder meintest du, wurden in der Zeit geschrieben? (Narnia, Herr der Ringe, Hobbit)
Fantasy ist ja auch Märchen. (Märchen mit Weltenbau)

Twillight und Harry Potter ist dagegen aktuell, würde ich sagen.

Serien fallen mir ein : Game of Thrones !(7 Teile) (eine der erfolgreichsten Fantasy Serien),
Serien lösen vermutlich den klassischen Kinofilm ab.
Dazu gibt es auch eine Rollenspielwelt.
ansonsten: "Merlin"-Serie  (ist allerdings sehr amerikanisch), "Legend of the Seeker ", usw.

Und der Büchernarkt ist aktuell mit klassischer Fantasy überschwemmt.
Die Zwerge, die Albae, die Elfen, die Trolle, die Orks, Fantasy -Saga XY , und wie sie noch so alle heißen..... ;D
Vielleicht verirrt sich davon ja mal was nach Hollywood...



Alte Fantasy Filme: "Der Sternenwanderer", "Willow", "die Braut des Prinzen", "der Tag des Falken", "der Dunkle Kristall", "Legende, die Reise ins Labyrinth", "die unendliche Geschichte", "das letzte Einhorn" etc.
.....sind dagegen jetzt eigentlich nicht so arg viele.

Ja, ich meinte das sie optisch zu der Zeit spielen, zumindest Teilweise, bis sie wie bei Narnia dann in die Fantasywelt kommen.

Und es bezog sich nicht auf die Filme, welche du genannt hast, sondern auf Zitat "Filme die hier in den letzten Posts aufgezählt wurden". :)

Filme sind Kunst, darüber lässt sich sowieso nicht streiten. Gut das jede Person da seinen eigenen Geschmack hat. Viel zu oft werden wir aber auch durch Werbung beeinflußt und folgen einem Hype, der er eigentlich nicht wert ist. Während Perlen in der Versenkung bleiben.

Aber gut, anderes Thema. Es gibt für mich halt wirklich kaum Filme, welche eine annährend ähnliche Welt darstellen, wie sie in den meist gespielten Fantasy Rollenspielen zu sehen ist.

Bei den Computerspielen schaut das anders aus. Damit werden heute ja auch alle groß. Als ich jung war, hat zum Beispiel kaum ein Mädchen davor gesehen. Glaube heute ist da kein Unterschied mehr zu finden.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 22.10.2018 | 17:44
SR-/BT-Randgeblubber:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

hätte es diese Diskussion bei
fesche Krieger-Prinzessin, bewahrenden Ritter des Waldes, Hexe mit Vertrautengeparden, reisender Zuckerbäcker mit Berufsgeheimnis Karamelle und ganz ganz viel an magischen Artefakten in bund mitten im verwunschenen Märchenwald gegen Rasputin den Finsterarchomagus mit seiner pervertiert-elementaren Golemarmee gegeben?
nein

alle hätten die Ausgangslage geschluckt, ihre persönliche Schneeflocke kreiert und hätten sich wohlgemutet ins Abenteuer gestürzt

Stimmt, das hätte es dort ziemlich sicher so nicht gegeben.
Aber: Weil die Leute das dort nicht wollen, woanders aber das Gefühl haben, sie "müssten" solche Fragen stellen - und dann bringen sie noch nicht mal die Bereitschaft bzw. den Willen mit, sich selbst zufriedenstellende Antworten zu geben.
Wie ich sagte: Die stehen sich selbst im Weg. Wenn ich was mit Gewalt scheiße finden oder zerlabern will, kriege ich das immer hin.


Bei den Computerspielen schaut das anders aus. Damit werden heute ja auch alle groß. Als ich jung war, hat zum Beispiel kaum ein Mädchen davor gesehen. Glaube heute ist da kein Unterschied mehr zu finden.

 :o

Es gibt heute mehr, aber "normal" oder gar unterschiedslos ist das noch lange nicht - jedenfalls nicht über alle Sparten.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Issi am 22.10.2018 | 17:51
Zitat
Ja, ich meinte das sie optisch zu der Zeit spielen, zumindest Teilweise, bis sie wie bei Narnia dann in die Fantasywelt kommen.
Achso,
..das betrifft dann Narnia, war allerdings schon 2.Weltkrieg.
Phantastische Tierwesen spielt meines Wissens 1926.

Zitat
Filme sind Kunst, darüber lässt sich sowieso nicht streiten. Gut das jede Person da seinen eigenen Geschmack hat. Viel zu oft werden wir aber auch durch Werbung beeinflußt und folgen einem Hype, der er eigentlich nicht wert ist. Während Perlen in der Versenkung bleiben.
Deshalb habe ich die Geschmacksfrage nicht gestellt, sondern nur nach Erfolg gesucht.
Mehrere Teile gibt es von erfolglosen Filmen und Serien idR. eben nicht.

Edit.
Ich freue mich schon, dass "the Witcher" eine Serie bekommt. Mit Henry Cavill (Superman) in der Hauptrolle. Das wird, denke ich, das nächste, große klassische Fantasy Ding. :)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Fillus am 22.10.2018 | 18:34
War mehr grob eine allgemeine Zuordnung Issi, weil eines der bekannteren Rollenspiele in so einer Kulisse spielt. Viele dieser Filme tendieren zum teils eher nach Cthulhu als zur klassischen Fantasy.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Issi am 22.10.2018 | 18:59
War mehr grob eine allgemeine Zuordnung Issi, weil eines der bekannteren Rollenspiele in so einer Kulisse spielt. Viele dieser Filme tendieren zum teils eher nach Cthulhu als zur klassischen Fantasy.
Also wenn es grob um aktuelle klassische Fantasy geht, würde ich ganz klar die "Game of Thrones"Serie  nennen.
Teil 8 kommt 2019 raus.
"the Witcher" Serie soll angeblich auch 2019 kommen. Mal schauen, ob das auch klappt. :D


Edit. Vielleicht eignen sich Serien dafür auch besser, man hat viel mehr Zeit als in einem Blockbuster.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Supersöldner am 22.10.2018 | 19:01
GoT hat Fantasy aber nur als winzig  Kleine Nebenhandlung.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Issi am 22.10.2018 | 19:05
GoT hat Fantasy aber nur als winzig  Kleine Nebenhandlung.
wtf?
Ok, müssen wir hier jetzt nicht ausdiskutieren, glaube ich.
Gehört trotzdem zum Genre Fantasy.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Fillus am 22.10.2018 | 19:57
Wo grad heute die deutsche Version von No Thank you Evil durchstartet. Kinderrollenspiele sind meist auch als Fantasy konzipiert. Wenn ich mich bei ihnen erkundige, wollen die viel lieber das spielen, womit sich sich auch sonst beschäftigen. Star Wars z.B.

Ist aber völlig normal das es da mehr thematisch zugeht.

Viele haben eben gar keinen Bezug mehr zur klassischen Fantasy. Also Harry Potter und Konsorten zählen da nicht. Kindern sind eben diese Klischees noch nicht bekannt, die es älteren (anscheinend) so einfach machen Orks, Elfen und Zwerge zu spielen. Dafür kennen sie die Regeln der Jedi's auswendig und können dir genau erklären wie es auf den entsprechenden Planeten auschaut. (Leider sind die Regeln zum neusten Star Wars Rollenspiel eher was für ältere KInder). Wenn ich diesen Kindern nun also eine fantasykreatur die jeder kennt vorstelle, muss ich sie sehr genau beschreiben. Zudem werden sie auch nicht zwangsläufig als Böse angehen, wie viele Spiele Vorraussetzen.

Das liegt dann vermutlich an den ganzen animierten Serien/Filmen und die Verniedlichung. Drachen (zähmen leicht gemacht) sind schicke kleine Haustiere. Grüne Trollartige Wesen sind freundlich (Shrek) , usw.

Glaube das was hier jetzt sehr oft als Argument für die Fantasy vorgebracht wurde, wird erst später indoktriniert. Würde das Rollenspiel im Jahre 2018 erfunden worden sein, wäre ich mir nicht sicher ob 30 Jahre später wirklich die Fantasy dominieren würde.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Issi am 22.10.2018 | 20:04
Bevor Kinder Star Wars schauen, schauen/hören sie idR. Märchen.
(Zwerge, Hexen, Drachen, Einhörner, Magie,  Feen, etc.)
So weit weg sehe ich klassische  Fantasy jetzt nicht.  :)


Edit. Im Bereich Fantasy sind die Wesen halt noch genauer beschrieben (Weltenbau), und die Auswahl ist etwas größer. (Auch an Monstern) ~;D
(mit bösen und guten Feen/Hexen, kleinen hässlichen Männchen, Zwergen mit langem Bart, Zauberei und Verwandlungen, tapferen Helden,  Königreichen, Flüchen, Prophezeihungen, Helden, Widersachern, Questen, Belohnungen..etc ).
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: schneeland am 22.10.2018 | 20:05
Glaube das was hier jetzt sehr oft als Argument für die Fantasy vorgebracht wurde, wird erst später indoktriniert. Würde das Rollenspiel im Jahre 2018 erfunden worden sein, wäre ich mir nicht sicher ob 30 Jahre später wirklich die Fantasy dominieren würde.

Da wäre ich sogar geneigt zuzustimmen, also zumindest wenn wir von der speziellen EDO-Fantasy-Ausprägung sprechen. Die Frage ist jetzt eben, ob man sich die hypothetische Situation anschaut, in der es D&D und Konsorten noch nicht gibt, oder die reale Situation, in der für diese Art Spiel schon eine große Verbreitung stattgefunden hat.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Fillus am 22.10.2018 | 20:45
Was die Märchen angeht, viele Kinder wachsen heute ohne auf. Jedenfalls ohne die klassischen deutschen, die früher mal Erziehungszwecken dienten.

Auch Geschichten aus 1000 und einer Nacht hatten früher mehr Bedeutung. Heute haben die Kinder viel mehr Auswahl und viel früher eine eigene Meinung, was sie den Wünschen.

Aber klar, in Berührung kommen sie mit sowas schon, Zeichentrick Robin Hood, Aladdin ...

Auch Zaubergeschichten faszinieren sie, aber mit einem Zaubersystem eines Rollenspiels hat das wenig zu tun.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 22.10.2018 | 20:53
Mein Sohn lernt gerade in der KiTa die Grundlagen des DSA-Magiesystems:

"Simsalabim, Abrakadabra, dreimal schwarzer Kater.....hex, hex!" >;D
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: nobody@home am 22.10.2018 | 20:59
Auch Zaubergeschichten faszinieren sie, aber mit einem Zaubersystem eines Rollenspiels hat das wenig zu tun.

Klar. "Richtige" Zauberei kann eben mehr. ;)

(Gelegentlich überlege ich mir schon, wie Magie im Rollenspiel heute wohl aussähe, wenn D&D und Konsorten sich nicht von Anfang an auf fest vorgegebene Standardspruchlisten eingeschossen hätten. Bei D&D selbst kann ich's ja noch in gewisser Weise nachvollziehen, das kam eben aus der Wargamer-Ecke und entsprechend brauchte jeder Munitionstyp...ääääh, Zauberspruch auch seine ganz eigenen Spezialregeln -- aber dem Konzept "Magie" hat dieser Ansatz, vor allem dank des sofortige Aufschnappens durch alle möglichen Imitatoren, möglicherweise eher einen Bärendienst erwiesen.)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: YY am 22.10.2018 | 21:15
Gelegentlich überlege ich mir schon, wie Magie im Rollenspiel heute wohl aussähe, wenn D&D und Konsorten sich nicht von Anfang an auf fest vorgegebene Standardspruchlisten eingeschossen hätten.

Das eine oder andere freie oder modulare Magiesystem gibts ja durchaus.
Die haben aber oft das Problem, dass sie nur auf ihrem sweet spot funktionieren und nicht sonderlich gut im Powerlevel skalieren können.

"Echte", also märchenhafte Magie ist ja gerade kein geschlossenes System, sondern besteht aus einer Vielzahl völlig unterschiedlicher, willkürlicher Setzungen. Da will man auch schon nicht alles kombinieren bzw. aufeinandertreffen lassen, weil man dann genauso die altbekannte Batman vs. Superman-Diskussion bekommt.

Unterm Strich hilft für solche Magie nur blindes Vertrauen in den SL; das ist aber nicht modern... :P
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Exar am 22.10.2018 | 21:57
Mein Sohn lernt gerade in der KiTa die Grundlagen des DSA-Magiesystems:

"Simsalabim, Abrakadabra, dreimal schwarzer Kater.....hex, hex!" >;D

Und dann hat der Papa nichtmal was zum Vertiefen dieses Wissens im Schrank.  :-\
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Isegrim am 22.10.2018 | 22:00
Mein Sohn lernt gerade in der KiTa die Grundlagen des DSA-Magiesystems:

"Simsalabim, Abrakadabra, dreimal schwarzer Kater.....hex, hex!" >;D

Früh übt sich, was ein Meister werden will. Aber stell dich auf die frühere oder spätere Überschwemmung des Badezimmers ein...  ;)
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Issi am 23.10.2018 | 10:35
Mein Sohn lernt gerade in der KiTa die Grundlagen des DSA-Magiesystems:

"Simsalabim, Abrakadabra, dreimal schwarzer Kater.....hex, hex!" >;D
Banbaladin...., FlimFlamFlunkel, Paralüparalein, Sensibili Vanitar, Fulminiktus Donnerkeil, Salander Mutander, Dublikatus Doppelbein,.Sensibar Wahrundklar,?.... ich erinnere mich (zum Glück ) nur dunkel...  ~;D
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: pharyon am 23.10.2018 | 17:48
Nabend,

Derzeit sind Comic- und Science Fiction Verfilmungen absolut beliebt und es wird vermutlich auch noch eine Weile so bleiben. Das sollte sich doch auch irgendwie auf den Rollenspielmarkt auswirken.
Warum? Warum sollte sich die aktuelle "Sehmode" auf den Rollenspielmarkt auswirken? Und falls ja: Warum nicht eine gegenläufige Bewegung? Mehr SciFi und Superhelden auf dem Bildschirm, dafür weniger am Spieltisch?

Zitat
Wie schaut es eurer Meinung nach in ein paar Jahren aus? Hält die Fantasy ihre Vormachtstellung? Ziehen die altbekannten Vorteile das man es einfacher Beschreiben kann? Wird viel lieber in eine Art Vergangenheit, als inder Gegenwart oder Zukunft gespielt?
Meiner Meinung nach wird Fantasy weiter auf dem 1. Platz rangieren, der Abstand zu anderen oder neuen Genres aber geringer. Die "klassische" Fantasy nach Gygax und Arneson erhält mehr (gute wie schlechte) Konkurrenz. Und es wird voraussichtlich mehr Mischformen geben.

Zum Argument "Fantasy ist einfacher als Science Fiction":
Ich glaube, dass für Fantasy einfachere, und damit klarere Bilder vorherrschen. Das könnte ein kleiner Zugänglichkeitsvorteil sein. Drachen und Einhörner sind ja kaum mehr als Varianten bekannter Tierarten. Bei Raumschiffen wird das schwieriger, da diese je nach Setting sehr unterschiedlich aussehen. Nichtsdestotrotz ist das nur ein oberflächliches Indiz (bitte: oberflächlich ist hier nicht wertend gemeint, sondern bezieht sich auf den 1. Eindruck). Am Spieltisch kann Fantasy genauso komplex und schwierig sein wie Science Fiction. Meinem Empfinden nach schalten viele potentielle Spieler/Kunden/whatever halt bereits bei Sci(ence) in SciFi ab. Liegt vielleicht daran, dass für viele Wissenschaft mit Arbeit, trockener Darstellung und Schwergängigkeit verknüpft wird.

p^^
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Jiba am 23.10.2018 | 20:28
Banbaladin...., FlimFlamFlunkel, Paralüparalein, Sensibili Vanitar, Fulminiktus Donnerkeil, Salander Mutander, Dublikatus Doppelbein,.Sensibar Wahrundklar,?.... ich erinnere mich (zum Glück ) nur dunkel...  ~;D

Warum zum Glück! Für mich gehört das auch heute noch zu DSA dazu. Ich habe nie verstanden, warum man das so spießig einfach weggestrichen hat.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 23.10.2018 | 23:31
Weil es so grauenhaft, abgrundtief, umwerfend albern ist. Wegen diesen Kleinkinderbezeichnungen darf ich DSA hier kaum erwähnen.  ;D
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.10.2018 | 23:50
Warum zum Glück! Für mich gehört das auch heute noch zu DSA dazu. Ich habe nie verstanden, warum man das so spießig einfach weggestrichen hat.
Weil es einfach grauenhaft schlechte Verse sind
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: pharyon am 24.10.2018 | 07:16
Weil es einfach grauenhaft schlechte Verse sind
Also bitte!

"Flimflam Funkel, bring Licht ins Dunkel" ist zwar kein Goethe, aber nur knapp schwächer. Bei anderen Reimen ... Stimme ich dir zu.

p^^
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Issi am 24.10.2018 | 08:53
Warum zum Glück! Für mich gehört das auch heute noch zu DSA dazu. Ich habe nie verstanden, warum man das so spießig einfach weggestrichen hat.
Meine Liaison mit einer Version des uralt DSA war nur kurz, deshalb kann ich wenig dazu sagen,  außer, dass ich beim Aussprechen der Zauber schmunzeln muss.
Ich mag ein" sich nicht so ernst nehmen" schon auch. Es hat halt eine leichte Tendenz ins Lächerliche.

Ohne es zu wollen, sehe ich einen Zeichentrick Zauberer vor mir, aus dem Kinderkanal.
Das muss nicht das Schlechteste sein, und hat auf jeden Fall eine Portion Komik, und den Kinder Märchen Touch.
Die Reime sind süß und lustig.

Es zeigt halt sehr eindrücklich, dass Fantasy ein Kind der Märchen und Sagen ist.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Noir am 24.10.2018 | 08:57
"Ah ja ... lass mal schauen ... DSA-Zauberbuch ... hm ... was haben wir hier? 'Ignifaxius Flammenstrahl - Magisch Feuer schmelzet Stahl' ... och ... geht ja noch ... und hier? Flim Flam .... Alles klar, jemand was dagegen, wenn wir dieses Zeug ignorieren? Nein? Gut."

- Jede DSA-Runde. Immer. ~;D
Titel: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Jiba am 24.10.2018 | 09:56
Weil es so grauenhaft, abgrundtief, umwerfend albern ist. Wegen diesen Kleinkinderbezeichnungen darf ich DSA hier kaum erwähnen.  ;D

Mhm, weil DSA ja auch sonst so wahnsinnig erwachsen ist mit seinen 1001-Nacht-Arabern und seinen Wickie-und-die-starken-Männer-Wickingern in Obelix-Hosen... ich meine, Leute, gerade bei der klassischen Fantasy tun wir doch so als seien wir Typen, die auch Kinderbüchern entsprungen sein könnten - so wir nicht absolut edgy-grimdark sein wollen. Und grade Aventurien ist im Kern ziemlich romantisch-märchenhaft, zumindest alles im und ums Mittelreich.

Und es kommt auch viel auf Intonation an. Ich sehe nicht wie man das nicht mit einem magischen Pathos vorgetragen stark verbessern würde.

Edit: Witzig, die Autokorrektur macht aus „grimdark“ einfach mal „heimdarf“. Das denken sich wohl viele Leute, die mit diesem Stil nicht anfangen können.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Supersöldner am 24.10.2018 | 09:59
Obelix ? Das bringt mich zum Nachdenken. Wäre ein Asterix und Obelix Spiel eigentlich Fantasy ?
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 24.10.2018 | 10:00
Obelix ? Das bringt mich zum Nachdenken. Wäre ein Asterix und Obelix Spiel eigentlich Fantasy ?
Ein wenig. Aufgrund des Zaubertrankes und evtl. anderem Schnick-Schnack, den die Druiden so "zaubern" können.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Jiba am 24.10.2018 | 10:03
Ist „Asterix“ überhaupt noch „a thing“ bei Kindern und Jugendlichen? Ich habe sie noch gelesen (Jahrgang 85), meine Cousins (Jahrgang 95) auch.
Titel: Re: Belegen Fantasy Settings auch zukünftig immer den ersten Platz?
Beitrag von: Rhylthar am 24.10.2018 | 10:12
Ist „Asterix“ überhaupt noch „a thing“ bei Kindern und Jugendlichen? Ich habe sie noch gelesen (Jahrgang 85), meine Cousins (Jahrgang 95) auch.
Kommt auf die Eltern an. Wenn sie es weitergeben, dann durchaus, ansonsten wohl eher nicht, weil kaum noch präsent.

Aber ich habe ja vorgesorgt; Asterix, Tim & Struppi, ???...alles vorhanden für später.