Autor Thema: Warum Vorbereitung wichtig ist  (Gelesen 12855 mal)

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Offline Issi

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #75 am: 30.11.2018 | 11:56 »
Also nochmal zurück, damit wir uns nicht verzetteln: Auch für gute Spieler sollte Vorbereitung eine Selbstverständlichkeit sein
Ja, natürlich, wenn man SC ausarbeiten (Persönlichkeit, Hintergrund), Regeln kennenlernen mit reinzählt, dann gehört das klar dazu.
Ich wollte nicht auf ein "Spieler müssen gar nichts tun, und sich nur Bespassen lassen", hinaus.
Sondern eher auf ein "wenn die Figur erstmal läuft (sie kennen Charakter und Regeln), haben Spieler kaum noch Vorbereitung nötig ".
Bzw.  viel weniger als ein SL.

Edit.  Wichtige Frage.
An SL die von ihren Spielern erwarten, dass sie sich ins System bzw. Setting einlesen.: Hat da jeder in der Gruppe extra alle notwendigen Bücher gekauft? Damit er sich Zuhause damit beschäftigen kann?
Bzw. wird erwartet, dass sie das tun?
Ansonsten braucht nämlich der SL jede Menge Exemplare oder muss Kopien davon an die Spieler verleihen.
« Letzte Änderung: 30.11.2018 | 12:03 von Issi »

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #76 am: 30.11.2018 | 12:03 »
Darauf können wir uns einigen. :)
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline bobibob bobsen

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #77 am: 30.11.2018 | 12:10 »
Zitat
Erstmal Danke, für die ausführliche Erklärung.
So verstehe ich dich besser. Und so etwas Ähnliches hatte ich auch erwartet.
Aus meiner Sicht machen deine Spieler hier viele Dinge, die klassischerweise der SL macht.
Ohne diese Erklärung für deine Antwort, hätte man das nämlich nur schwer einordnen können.
Jetzt kann ich das.
Und verzeih mir bitte die kleine Provokation.
Aber "Ich mach das anders" (Erklärung fehlt) - ist für mich keine vollständige Kommunikation.

Ich bin immer für Kritik zu haben, solange man höflich bleibt. Wo ich jetzt nicht geantwortet habe, bis du mir aber schuldig geblieben.
 Zum Thema
Das kann man auch bei ganz klassischer Rollenverteilung praktizieren:

Als Beispiel:

Dem SC ist etwas Schreckliches /Tolles passiert und nun forder die SL den Spieler auf doch zu erläutern was er jetzt daraus macht, ob er sich neue Ziele setzt, Ob er einen NSC zu seinem Gegner erklärt oder einem Freund dem er auch aus Schwierigkeiten holt etc. Würde das als Charakterentwicklung bezeichnen bei der Spieler und SL die zukünftige Geschichte skizzieren. Wenn man gern mit Überraschungen arbeitet kann die Ausgestalltung von mir aus auch gern in den Händen der SL bleiben. Aber eine grobe Orientierung ist schon nett. Das Risiko das Sl und Spieler eine unterschiedliche Wahrnehmung der Szene kommt durchaus vor.
Ich vermute das geschieht in vielen Runden, wenn auch nicht bewußt/geziehlt.
Immer vorausgesetzt man plant einen längeren Zyklus.

Offline Suro

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #78 am: 30.11.2018 | 12:12 »
@Wichtige Frage: Ich habe das zwar nicht gefordert, kann aber sagen, wie ich das mache: Ich stelle meist aus den Pdfs, die ich so habe - und wenn es gibt mit Links zu einer entsprechenden Wiki -, einen "Primer" für die Spieler zusammen, den ich dann - manchmal auch mit Zusatzinformationen, die für den individuellen Spielerhintergrund relevant sind - digital verteile. Ich fürchte, bei diesen Vorgehen gibt es aber zumindest theoretisch ein paar urheberrechtliche Schwierigkeiten :p

Nur grundsätzlich zum Thema: Ja, (die richtige) Vorbereitung ist auch gerade bei improvisationslastigem Spiel sehr nützlich; ich bin aber leider trotzdem sehr faul, was das angeht.
Suro janai, Katsuro da!

Offline Issi

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #79 am: 30.11.2018 | 12:28 »
Das kann man auch bei ganz klassischer Rollenverteilung praktizieren:

Als Beispiel:

Dem SC ist etwas Schreckliches /Tolles passiert und nun forder die SL den Spieler auf doch zu erläutern was er jetzt daraus macht, ob er sich neue Ziele setzt, Ob er einen NSC zu seinem Gegner erklärt oder einem Freund dem er auch aus Schwierigkeiten holt etc. Würde das als Charakterentwicklung bezeichnen bei der Spieler und SL die zukünftige Geschichte skizzieren. Wenn man gern mit Überraschungen arbeitet kann die Ausgestalltung von mir aus auch gern in den Händen der SL bleiben. Aber eine grobe Orientierung ist schon nett. Das Risiko das Sl und Spieler eine unterschiedliche Wahrnehmung der Szene kommt durchaus vor.
Ich vermute das geschieht in vielen Runden, wenn auch nicht bewußt/geziehlt.
Immer vorausgesetzt man plant einen längeren Zyklus.

Ja, da gebe ich Dir Recht.- Es ist gut wenn der SL über die Wünsche und Ziele der Spieler informiert bleibt. Und um das zu sein, sollten die Spieler sie natürlich äußern.
Das hätte ich jetzt z.B. irgendwie nicht zur "Vorbereitung" im klassischen Sinne gezählt, sondern zum ganz normalen Gedanken -Austausch.
Also das, was man sowieso nach oder vor einer Sitzung zusammen macht.
Das ist quasi der Stoff, den der SL dann für seine Vorbereitung verwenden kann.

Bei euch liegt das alles (Setting- Gestaltung) vermutlich noch etwas mehr in Spielerhand, als klassischerweise.
Aber ein: Das will meine Figur, das hat meine Figur vor, das würde ich mir für meine Figur vom SL wünschen.- Kenne ich auch.

@
Suro
Danke.... :D, die Antwort war jetzt sehr mutig von Dir.
« Letzte Änderung: 30.11.2018 | 12:49 von Issi »

Offline Arldwulf

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #80 am: 30.11.2018 | 13:35 »
Edit.  Wichtige Frage.
An SL die von ihren Spielern erwarten, dass sie sich ins System bzw. Setting einlesen.: Hat da jeder in der Gruppe extra alle notwendigen Bücher gekauft? Damit er sich Zuhause damit beschäftigen kann?
Bzw. wird erwartet, dass sie das tun?
Ansonsten braucht nämlich der SL jede Menge Exemplare oder muss Kopien davon an die Spieler verleihen.

Alle Bücher zu kaufen ist nicht nötig, aber die Spieler sollten alle für ihren Charakter nötigen Regeln (z.B. Wie ihre Zauber oder sonstigen Fähigkeiten funktionieren) vor sich haben. Bei der Runde selbst will ich eigentlich möglichst kein Nachschlagen in Büchern haben. Versuch ich aber auch als SL möglichst zu vermeiden und mir alles wichtige im SL Schirm zu notieren.

Offline Coltrane

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #81 am: 30.11.2018 | 13:50 »
@Wichtige Frage: Ich habe das zwar nicht gefordert, kann aber sagen, wie ich das mache: Ich stelle meist aus den Pdfs, die ich so habe - und wenn es gibt mit Links zu einer entsprechenden Wiki -, einen "Primer" für die Spieler zusammen, den ich dann - manchmal auch mit Zusatzinformationen, die für den individuellen Spielerhintergrund relevant sind - digital verteile. Ich fürchte, bei diesen Vorgehen gibt es aber zumindest theoretisch ein paar urheberrechtliche Schwierigkeiten :p


Das ist doch ne prima Vorgehensweise. In der Tat überlege ich grade ein ähnliches Vorgehen für mich, allerdings oldschool mit Fotokopierer und Prittstift. Zum Beispiel ein Zauberdossier bei DnD zu erstellen bei dem die Zauber nach Graden und Klassen sortiert sind, so dass besonders neue Spieler schnell einen Überblick bekommen können, was Sache ist und sich dann entsprechend orientieren können.

Grundsätzlich finde ich, dass Vorbereitung nicht schadet und wichtig ist. Eben auch besonders, wenn man viel improvisiert, weil man so über ein grundlegendes Vokabular verfügt mit dem man spielen kann.

Offline Vasant

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #82 am: 30.11.2018 | 22:18 »
Danke für den Thread, Vermi. :) Tut auch ganz gut, das zu lesen. Aus der "Als guter Spielleiter ist man über langweiliges Vorbereiten sowieso erhaben und improvisiert alles"-Phase bin ich ja zum Glück sowieso schon raus, aber es ist auch ganz interessant, zu lesen, wie bei euch die Ideen so reifen.
Das trägt jetzt nicht viel zum Thema bei – sorry dafür – aber ich find's einfach sehr schön, immer mal wieder einen Erkenntnisgewinn durch das Lesen im Tanelorn zu haben, ohne das Gefühl zu haben, jetzt von irgendeinem Extrem oder einem Trend zum nächsten zu hüpfen.

Offline Weltengeist

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #83 am: 1.12.2018 | 07:10 »
Eigentlich ist hier ja schon alles gesagt worden, was ich auch gesagt hätte: Vorbereitung ja, Improvisation auch ja. Beides wichtig. Es gibt Ideen, die wären mir einfach nicht "auf die Schnelle" gekommen. Und es gibt Ideen, die ergeben sich aus der veränderten Situation am Spieltisch. Auf beides möchte ich nicht verzichten müssen.

Vielleicht als echter Beitrag noch ein Satz, den ich mal vor Jahren von Rudi Carrell (einem perfektionistischen Vorbereiter) gehört habe:
"Um im Notfall ein Ass aus dem Ärmel ziehen zu können, hilft es, beizeiten eins reingetan zu haben."
 :d
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Skasi

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #84 am: 7.12.2018 | 10:33 »
Ist hier zwar schon etwas ruhiger geworden, aber ich muß auch kurz zustimmen. Weil ich gerade auch einen solchen "Das isses!"-Moment hatte.

Am Ende unserer letzten Runde Blades in the Dark haben sich allen Ernstes 4 Aufhänger für weitere Verwicklungen ergeben. Das fand ich ja schon großartig.
Nun habe ich einige Zeit auf einem der Punkte rumgedacht und mir ist etwas Brauchbares dazu eingefallen. Nicht nur passt es logisch in die Reihe, es ist zudem auch mal was Neues für diese Runde und ich kann es wunderbar mit Zeug verknüpfen, das ich gaaaanz am Anfang mal so hingesponnen habe.
Wenn die Spieler hier nicht mitlesen (Hallo Antariuk! :) ), könnten sie sogar fast glauben, ich hätte das alles von Anfang an so geplant ;)
Und diese Vorbereitung jetzt hilft mir später dabei, spontan auf Spieler-Eingaben zu reagieren.