Autor Thema: Reading Challenge 2019  (Gelesen 19141 mal)

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Offline tantauralus

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #100 am: 6.08.2019 | 10:03 »
Meine Challenge dieses Jahr ist es wie üblich so viele Bücher wie möglich zu lesen solange ich während der 4,5h ÖPNV-Quall täglich so viel Sonnenlicht wie möglich für ein augenschonendes Lesen nutzen kann (was idR nur über die Sommermonate überhaupt möglich ist)

Zusatz-Challenge: möglichst viele Bücher zum ersten Mal lesen und dabei endlich mal ein paar der "Klassiker" um die ich bislang immer nur herumgeschlichen bin nachholen.

Gelesen:
Dennis Ehrhard: Sinclair - Deadzone
Gwenda Bond: Stranger Things - Suspicious Minds
J.K. Rowling: Harry Potter und die Kammer des Schreckens (reread)
Bram Stoker: Dracula
John Butcher: Die dunklen Fälle des Harry Dresden 9 - Weiße Nächte
Agatha Christie: Mord im Pfarrhaus
Agatha Christie: Mord im Orient-Express

Aktuell:
Doctor Who - Apollo 23

Next:
Die dunklen Fälle des Harry Dresden 10

Somewhere down the line and in no particular order:
weitere Harry Dresden Bücher aus meinem Binge-Kauf
weitere Harry Potter rereads
Kerry Greenwood: Miss Fishers mysteriöse Mordfälle - Tod am Strand
Oscar Wilde: Das Bildnis des Dorian Grey
Mary W. Shelley: Frankenstein oder: Der neue Prometheus

Offline Ginster

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #101 am: 6.08.2019 | 10:16 »
#21
James Lee Burke - Black Cherry Blues

Ab und zu packt es mich immer mal wieder. Jetzt reicht es aber erstmal wieder mir der Abgebrühtheit und den harten Kerlen.  8)
Insgesamt bisher nicht das stärkste Buch der Reihe mit einigen Seltsamkeiten und Längen. Ich mag aber die Dialoge und das Setting.

Offline Menthir

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #102 am: 7.08.2019 | 13:50 »
Ich war lange nicht mehr aktiv und ich habe auch eine ganze Zeit wenig gelesen, dennoch ist seit meinem Eintrag Nummer 3 zumindest ein wenig lesenderweise passiert. Ich werde nicht überall im Detail dazu was schreiben, weil ich inzwischen ein paar Bücher beendet habe, deswegen gibt es die Parts nur als Übersicht, außer ich habe dazu bei Goodreads oder so eine Rezension verfasst.

#4

John le Carré - Ein Mord erster Klasse
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book set in an abbey, cloister, monastery, vicarage oder convent)

In Kürze: Ich bin einfach ein großer le Carré-Fan. Deswegen sehe ich immer mal zu, dass ich eines seiner Bücher zwischendrin lese. Hier war die Geschichte etwas unkomplexer und einfacher als sonst, aber die Atmosphäre des Buches war gut. Allerdings ist dies auch kein Spionage-, sondern ein klassischer Krimiroman. 7 von 10 Punkten.

#5

Markus Pulm - Falsche Taktik - Große Schäden
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book with an item of clothing or accessory on the cover)

In Kürze: Ich bin Wehrführer einer kleinen Gemeindefeuerwehr in Schleswig-Holstein und im Rahmen meiner Ausbildungsgänge wurde mir dieses Buch empfohlen. Es richtet sich zwar eher an größere Wehren mit unterschiedlicheren und größeren Schadenslagen, war aber dennoch sehr erweiternd. Für ein Fachbuch auch sehr brauchbar und nutzerfreundlich verfasst. 8 von 10 Punkte.

#6

Franz J. Bauer - Das "lange" 19. Jahrhundert
(Ich habe das Buch nicht in die Challenge bekommen, so rechne ich das unter dem Zweitziel, 40 Bücher zu lesen, ab)

In Kürze: Ich habe mal Geschichte studiert und das "lange" 19. Jahrhundert war eines meiner Leibthemen. Deswegen halte ich mich da nach wie vor auf Stand. Bauers Zusammenfassung ist essayistisch aufgebaut, ist in dem Reclamformat aber auch genau richtig. Es kann in der Kürze nicht den Geist komplett fassen, gibt aber einen hervorragenden Überblick über Forschungsschwerpunkte und über den kritischen Epochenbegriff. Ich teile die Rezension von Sehepunkt, dass dieses Buch am Anfang des Studiums dieses Zeitabschnitts stehen könnte und vielleicht sollte. 7,5 von 10 Punkten.

#7

Hermann Löns - Murrjahn - Schönste Tiergeschichten
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book with a plant in the title or on the cover)

In Kürze: Repetative Geschichten von Tieren, die von Jägern gejagt und häufig auch gelegt werden. Total schön und so. Alles in einer Abart der Jägersprache des 19. Jahrhunderts verfasst, wenig bildgewaltig. Absolutely not my cup of tea. 3 von 10 Punkte, aber auch nur, weil meine heimatliche Schule in der Nähe des Hermann-Löns-Weges lag und ich das nur aus falscher Nostalgie las.

#8

Siegfried Lenz - So zärtlich war Suleyken - Masurische Geschichten
(Aus der POPSUGAR-Challenge: a book that makes you nostalgic)

Das Buch ist eine kleine Perle, voller bauernschlauer und menschlicher Geschichten.

Mit jedem weiteren Buch, welches ich vom inzwischen verstorbenen Siegfried Lenz lese, bin ich weiter angetan, vor allem von der menschlichen und subtilen Bandbreite seines Schreibens.

Dieses Werk zeichnet sich vor allem durch kleine stereotypische Skizzen aus, die aber immer menschlich, warm und nah bleiben, gleichwohl sie auf den ersten Blick oft eher auf den ersten Blick verwundern.

Bei den Holzarbeitern, Fischern, Bauern und kleinen Handwerkern spricht Lenz im Nachwort vom unscheinbaren Gold Masurens, und das verarbeitet er hier wirklich lesenswert.

Die Lektüre war kurzweilig und hat mir gut gefallen, auch wenn es natürlich kein Vergleich zu seinen Hauptwerken ist. 8 von 10 Punkte.

#9

Gerhart Hauptmann - Michael Kramer
(Aus der POPSUGAR-Challenge: a book about a family)

Ich habe das kurze Drama von Gerhart Hauptmann nur zögerlich in die Hand genommen. Der Grund lag sicher in meiner schulischen Erfahrung mit seinem naturalistischem Werk zum Weberaufstand.

Damals als Schüler habe ich mich mit den Mundarten in dem Weberwerk etwas schwer getan und wähnte ähnliches.
Zwar spielt das Mundartliche eine gewisse, aber nur untergeordnete Rolle.

Letztlich steht von Anfang bis Ende die Beziehung zwischen Vater und Sohn Kramer im Blickpunkt, in zweiter Instanz deren Verhältnis zur Kunst und Empfindsamkeit, in dritter Instanz die Beziehung zwischen dem Sohn (Arnold Kramer), Quantmeyer und deren gemeinsamen Schwarm Liese Bänsch.

Das Werk versucht sich mit wenigen Pinselstrichen in auffallender Charakterisierung vor eher trister Kulisse; und alles, was Licht in das Leben zu bringen scheint (Kunst, Liebe, Frauen), wendet sich unaufhaltsam in das Tragische, welches dann wirklich und befreiend im Tode endend für Erlösung sorgt.

So weit, so klassisch.

Die Besonderheit liegt für mich in dem Werk in der Kürze und dem scheinbar einfachen, natürlichen Umgang mit der Erzählung. Sie wuchert nicht, keine der Rollen neigt zu überbordenden Pathos und der einzige Charakter, der das durchgehend andeutet, heißt dann auch noch Lachmann und scheint ein Gescheiterter zu sein.
Gebrochen wird diese naturalistische Lesart des Ganzen nur im Endmonolog von Vater Kramer.

In dieser kurzen, beiläufigen, aber doch ungewöhnlich scharfen Charakterisierung der wenigen Rollen dieses Dramas liegt die große Stärke, aber auch die große Schwäche des Dramas.
So deutlich es seinen Handlungshintergrund und die Rollen per se offenbart, so sehr lässt es wahrscheinlich viele Leser, die sich nicht in die Tiefe des Werkes eindenken wollen, außen vor und berührt nicht. Dazu ist es zu tastend, zu oberflächlich und zu wenig tiefgehend.

Wer sich aber den Charakteren öffnen mag, der findet manches von Interesse und psychologischer Tiefe, die das Werk an sich lesbar und empfehlenswert macht.
Der Leser sollte nur ein Gespür für die Untertöne und das Ruhige haben, welches gleichwohl nicht weniger tragisch ist als das Feuerwerk manch anderer Dramen. 6,5 von 10 Punkten.

Mehr kommt nach der Werbung.  ::)
« Letzte Änderung: 7.08.2019 | 14:05 von Menthir »
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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #103 am: 7.08.2019 | 14:04 »
#10

Erich Maria Remarque - Die Nacht von Lissabon
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book that takes place in a single day)

Die Nacht von Lissabon ist ein ungewöhnliches Buch, oder hat es mich als solches empfinden lassen, weil ich sehr von der Lektüre von "Im Westen nichts Neues." geprägt war.
Dementsprechend war die Erwartungshaltung schon groß, dass das unaussprechlich Unmenschliche auch in diesem Werk wieder Ausdruck findet und alles andere atmosphärisch überlagert.

In Wirklichkeit ist es genau andersherum. Zwar geht die Geschichte um Flucht und was es aus den Menschen macht, aber Remarque beschreibt weniger die Fluchterfahrung, obwohl er die Flucht selbst beschreibt, sondern was dieses Ganze aus den Personen macht. Es geht weniger um die Unmenschlichkeiten der Bürokratie, der Folter, der Verfolgung und der Denunziation - die gleichwohl angerissen werden, aber hier nicht so plastisch gemacht werden - sondern eher im speziellen Fall, was die Flucht aus dem Charakter Schwarz und seiner Frau macht.
Was Remarque dazu gebracht hat, von Flucht und Vertreibung so zu schreiben, als sein sie normal, ist sicher eine interessante Frage und sicherlich auf seine gesamte Lebensgeschichte zu spiegeln.

Vor diesem Hintergrund von Flucht und Vertreibung, Rassenhass und Schikane, macht Remarque eine letztlich tragische, und dadurch auf seine Art letztlich schöne, Liebesgeschichte greifbar. Sie fällt nur selten aus dieser Art und nur in einer Szene fällt Remarque auf die hohe Plastizität seiner Beschreibungen beim Thema Gewalt zurück. Eine Szene, die einen ordentlichen Bruch in der Erzählung ergibt, aber auch die entsprechende Tragweite hat.

Insgesamt hat mir die Lektüre viel Spaß bereitet, gerade durch die sehr atmosphärische Schreibart. Im Besonderen ist mir der Umgang mit dem Thema der Erinnerung hängen geblieben, da der Charakter Schwarz immer wieder von der Furcht spricht, dass seine Erinnerung ihn betrügen wird, weil er so in seine Geschichte involviert ist. Dieses Thema ist einmal kurz zu repetativ dargestellt, stellt aber insgesamt einen schönen, zusätzlichen Faden dar.

Auch für dieses Buch kann ich eine Leseempfehlung aussprechen. 8 von 10 Punkten.

#11

Jon Hollins - Dragon Lords - Das Gold der Narren
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book inspired by mythology, legend, or folklore)

In Kürze: Gute, alte, völlig überdrehte D&D-inspirierte Fantasy, die sich irgendwo zwischen Guardians of the Galaxy, Ocean's Eleven und der Hobbit einordnen will. In Teilen lustig, in Teilen gerät das Ende etwas aus den Fugen. Insgesamt unterhält es durch seinen Aufbau, seine Absichtlichen Anachronismen und seine Charaktere und die Fehlschläge der Truppe ausreichend, dass man es angenehm lesen kann. Wer also gerne sehen will, wie mächtige, gierige Drachen terrorisiert werden, ist gerne zur Lektüre eingeladen. Ist aber insgesamt höchstens Durchschnittskost, aufgrund seiner Vorzüge vielleicht etwas darüber. 6 von 10 Punkten.

#12

Malmsturm - Die Fundamente
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A "choose-your-own-adventure"-book)

In Kürze: Es ist Malmsturm!  :headbang: 8,5 von 10 Punkten!

#13

Christopher R. Browning - Ganz normale Männer: Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die "Endlösung" in Polen
(Habe ich nicht in meine POPSUGAR-Challenge bekommen, deswegen zählt es einfach zum Ziel der 40 Bücher)

Aufgrund meines historischen Hintergrundes habe ich sicherlich viele verstörende Quellen und Zeitzeugnisse gesichtet, studiert und auf diese Art auch erlebt, aber die nüchterne Art, wie Christopher Browning die Untaten gewöhnlicher Männer in diesem Werk beschreibt, auf jegliches Pathos verzichtet und die Quellen sprechen lässt, ist beeindruckend und bedrückend.

Der vorsichtige, sorgsame Umgang mit den Quellen, die Zurückhaltung in den Thesen und die sehr konsequente Darstellung sind überaus gelungen und machen das Werk so zu einem der besten Bücher zu Thema Massenmord, die ich gelesen habe.

Ich habe in meiner Edition bereits das kritische Nachwort auf die Kritik und das Werk Goldhagens, und fand diesen Disput auch sehr aufschlussreich und vorbildlich erarbeitet.

Einziger Grund zur Verwunderung blieb für mich - und dafür kann das Werk nur indirekt etwas - dass ich in anderen Rezensionen zum Buch immer wieder las, dass der Spannungsbogen, das reißerisch-erzählerische Narrativ fehlen würde oder das gar keine Immersion mit den Tätern erreicht werde. Ich kann Mr. Browning nur dankbar dafür sein, dass er allen Pathos herauslässt bei diesem Thema, und dass er gar nicht versucht, eine tiefe Immersion zu seinen beschriebenen Personen zu entwickeln. Gleichwohl macht er die unterschiedliche Motive und Handlung verständlich und menschlich genug, und dadurch bleibt seine Warnung, dass wir alle diese ganz gewöhnlichen Männer sein können, die Teil von Mord und Totschlag werden, umso deutlicher im Raum.

Ein wichtiges Werk. 9 von 10 Punkten.

#14

Marc-Uwe Kling - Die Känguru-Chroniken
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book about someone with a superpower - ja, ein sprechendes, kommunistisches Känguru ist Superpower genug ;-))

In aller Kürze:

Immer dann, wenn die subtilen Spielarten von Philosophie und Kritik auftauchen, gelingt es Kling - meines Erachtens nach - Feinsinn und Humor zu verbinden.
Wenn er in der einen oder anderen Szene den Holzhammer rausholt, sowohl humoristisch oder eben auch in der Darstellung, erscheint es mir platt und in der Vielzahl der Szenen auch repetativ. Da reicht der Bezug zu Bud Spencer und Terrence Hill nicht.

Aber über Humor und Geschmack lässt sich bekanntlich nicht (und das heißt eigentlich vorzüglich) streiten.

Deswegen sei genannt, dass die Darstellung der Buchform gefällig ist, dem Text gut zu folgen ist. Gut wird das vor allem, wenn Kling irgendwann anfängt mit seinem Stil etwas zu brechen, aber diese Bruchstellen dann im späteren immer wieder mal aufnimmt. Diese thematische und stilistische Entwicklung ist wahrscheinlich die Stärke des Buches.

So ist es ein brauchbares Werk schnell lesbarer, nicht gänzlich oberflächlicher Unterhaltung. Es trifft nur meistens nicht das, was ich als witzig empfinde, oder erzeugt bei mir keine tiefe Nachdenklichkeit.
Es ist trotz meiner durchschnittlichen Bewertung ein bemerkenswerter Lichtblick in der deutschen Comedy-/Kleinkunstlandschaft. 4 von 10 Punkten.

So viel zu meinem aktuellen Stand. Von meinem Seitenschnitt von 40 Seiten bin ich weit entfernt im Moment, liege bei 18,2. :-)
« Letzte Änderung: 7.08.2019 | 14:05 von Menthir »
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Offline Ginster

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #104 am: 7.08.2019 | 14:54 »
#22
Mark Dawson - Kaltblütig (Beatrix Rose 1)

Kindle Unlimited für 3 Monate umsonst nehme ich mit. Das ist das erste Buch, was ich in diesem Schwung darüber lese. Hab es in zwei Abenden weggezogen, es ist kurz und liest sich gut weg. Ein solider Thriller für zwischendruch. Hat nichts, an keiner Stelle, was irgendwie herausragend ist, aber stellenweise ist es schon spannend. An anderen Stellen dafür wieder abgeschmackt, aufgesetzt und theatralisch. Der Schreibstil ist eher pragmatisch, selten originell, häufig pathetisch. Denke nicht, dass die Reihe was für mich ist, aber für umme kann man's machen. Kopf aus und los.  8)

Offline Huhn

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #105 am: 7.08.2019 | 14:56 »
Uff, ihr legt ja alle richtig vor! Ich trag das demnächst alles im Startpost ein.  :d

Offline Menthir

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #106 am: 9.08.2019 | 17:08 »
Was heißt vorlegen? Ich ziehe lediglich bei deinem Vorsprung etwas nach. :-)

#15
Edgar Noske - Der Fall Hildegard von Bingen
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book featuring an amateur detective)

Noskes Krimi aus dem Mittelalter ist weniger ein klassischer Krimi, als eher eine sehr gefällig geschriebene, mit einfachen und doch effektvollen Mitteln gestaltete Geschichte über den Klosterbau Hildegard von Bingens und die begleitenden Intrigen.

Dabei changiert der Autor häufig zwischen direkten Tönen und Zwischentönen, was das Buch in der Tat unterhaltsam macht. Es ist spannend genug, dass es in einem Zug weggelesen werden kann.

Aber am Ende ist der Kriminalpart der Geschichte etwas enttäuschend und das Buch leidet bisweilen auch an der sehr skizzenhaften, oberflächlichen Charakterisierung der Protagonisten und Antagonisten. Wären diese beiden Parts noch besser gelungen, hätte es ein wirklich gutes Buch sein können.

So ist es dennoch ein gut zu lesendes Stück Unterhaltungsprosa. 6 von 10 Punkten.
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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #107 am: 11.08.2019 | 02:29 »
#16

Christopher Clark - Iron Kingdom - The Rise and Downfall of Prussia 1600 - 1947
(Aus der Popsugar-Challenge: A book by an author whose first and last names start with the same letter)

Ich habe mir mit der Lektüre dieses Buches einige Zeit genommen, und das benötigt dieses Buch auch, denn es ist eine Tour de Force, mit sehr vielen Details, einer sehr objektiven Sicht auf die Ereignisse, die immer wieder die politische Inanspruchnahme Preußens sichtbar macht.

Das Werk ist im weitesten Sinne weitestgehend grobchronologisch aufgebaut, allerdings folgt es anhand dieser zeitweise annualistischen oder zumindest grob zeitabschnittanhängigen Grundausrichtung gewisse Themen.
Diese Themen orientieren sich an den bekannten Themen und bewährten Inhalte der jeweiligen Zeitabschnitte preußischer Geschichte.
So folgt beispielsweise den militärischen Errungenschaften Friedrich des Großen auch eine eingehende Beschäftigung mit der Zeit der Aufklärung.

Obwohl der Autor keine überraschenden Schwerpunkte setzt, erreicht er durch die inhaltlichen Schwerpunkte, dass dem zeitlichen Faden und der Komplexität seines Themas gut zu folgen. Darüber hinaus gelingt es ihm, dass er zwischen den Episoden den verbindenden roten Faden herausarbeitet, aber auch die Brüche der jeweiligen Abschnitte preußischer und dann schließlich ab 1871 nachpreußischer Geschichte schreibt.

Dabei vermeidet der Autor es auch, sich zu sehr einzelnen Personen anzunähern und dadurch behält er immer das gesamtpreußische Thema und die Wirkung auf das europäische Umfeld, sowie die jeweiligen Wechselwirkungen, im Auge. Er verbringt die Zeit eben nicht, wie die meisten, gekettet an Friedrich den Großen oder Bismarck.

Nur in wenigen Situationen erlaubt sich der Autor klar wertende Urteile zu den Fähigkeiten der Persönlichkeiten seiner beschriebenen Geschichte und so bleibt er meist beschreibend und objektiv, was sehr erfrischend ist. Ebenso wertet er die Geschichte Preußens auch bei weitem nicht so sehr wie andere Historiker (v.a. nicht moralisch!), durchaus geht er aber auf die historische Wirkung der jeweiligen Zeitabschnitte ein; allen voran ab der Zeit Wilhelm des II., wo Preußen immer mehr zu einem Mythos wird bis in unsere Zeit.

Insgesamt braucht das Werk - ich habe es in Originalsprache gelesen - jedoch einige Aufmerksamkeit. Obwohl es hervorragend recherchiert ist, gefällig geschrieben und anhand seiner chronologischen Abfolge und seiner Themen gut zu verfolgen ist, bedarf es hier und da zusätzliches Wissen oder eben zusätzliche Recherche, um einige, kleine Lücken zu füllen.
Des Weiteren ist das Werk vor allem in seinen großen Wirkungen nach außen betrachtet (also allen voran in Bezug auf Österreich bzw. das Haus Habsburg, Frankreich, Russland, in in kleinen Teilen Italien und Großbritannien), und im Detail betrachtet es sich immer nur aus einer Innenschau. Wer nach Anknüpfungen in einem größeren, internationalen Rahmen sucht, wird hier nicht oder nur schwer fündig werden.

Er schließt das Werk - stark zusammengefasst - mit der Erkenntnis ab, dass Preußen eigentlich nie eine wirkliche (nationale) Identität hatte und die uns Übertragene eine nachträglich konstruierte ist. Was nach seinem vorgelegten Werk eine sehr schlüssige These ist.

Zusammenfassend ist es eine aufwendige, anstrengende, hervorragend dargestellte und vorbildlich objektive Darstellung der Geschichte Preußens und insofern uneingeschränkt zu empfehlen!

9 von 10 Punkten.
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Offline Huhn

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #108 am: 12.08.2019 | 12:11 »
Was heißt vorlegen? Ich ziehe lediglich bei deinem Vorsprung etwas nach. :-)
Mein Geheimnis für volles und glänzendes Haar die diesjährige Reading-Challenge ist ja diese Sammlung an kurzen Reclam-Heftchen, die ich auf dem Klo lese. ;D Wobei damit jetzt Schluss ist - aktuell liegt auf dem Klo die "Kleine Geschichte Lateinamerikas" mit ihren rund 800 Seiten. Hoffe, dass ich die bis Ende des Jahres durch kriege...

Offline Lyris

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #109 am: 13.08.2019 | 19:57 »
Wir waren auf im Urlaub und haben ordentlich was weggelesen. Stand somit:
Liz: 81 Bücher, 520 Punkte
Ich: 141

Beispielhaft ein Exemplar, das wir beide gelesen haben (und die Altersempfehlung ab 12 Jahren/Jugendbuch mal wieder irgendwie beide mehr oder weniger knapp verfehlt haben):
Jennifer Donnelly: Waterfire Saga, Das erste Lied der Meere (Höchstpunktzahl =  6 für u. a.: Es kommt ein Theater vor bzw. "Ein Buch, das du nach seinem Einband beurteilt hast"):
Da wir uns auf dem Mittelmeer aufgehalten haben und das Buch zum Großteil in selbigem spielt, mag ein Teil des Reizes der Umgebung geschuldet sein.
Inhalt: Meerjungfrau Serafina wird von seltsamen Träumen verfolgt, welche die Rückkehr einer uralten, bösen Macht prophezeien. Kurz darauf wird ihre Mutter, die Königin des Unterwasserreiches Miromara, von einem vergifteten Pfeil getroffen. Nun muss Serafina nicht nur den Mörder ihrer Mutter finden, sondern auch noch einen Krieg zwischen den Meeresreichen verhindern. Geleitet von ihren dunklen Träumen und verfolgt von ihren Gegnern, macht sich Serafina zusammen mit ihrer besten Freundin Neela auf die Suche nach vier weiteren auserwählten Meerjungfrauen.
Was mir sehr gut gefallen hat, dass sich die Geschichte nicht so vorhersehbar gestaltet hatte, wie ich geglaubt habe. Bei Jugendbüchern werde ich normalerweise nicht oft überrascht, hier immer mal wieder. Liz war hellauf begeistert und liegt mir in den Ohren, wann es denn endlich den nächsten Band gibt.  :)
Glückskeks sagt: In jedem Moment mit ganzer Konzentration und aus vollem Herzen, jeden einzelnen Schritt zu tun - Das ist Glück.

Offline Ginster

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #110 am: 13.08.2019 | 21:11 »
#23
Sam Feuerbach - Der Totengräbersohn

Die Kindle Unlimited-Monate gehen weiter. Das hier hat mich diesmal positiv überrascht. Es klang nach solider, erdiger Fantasy, und das ist es auch. Aber deutlich kurzweiliger, als vermutet. Zwischen den Klischees des Genres sprießen hier tatsächlich wirklich frische Pflanzen. Das Setting ist düster, nah am Mittelalter und mit kleinen Besonderheiten gespickt. Es ist gut und humorvoll geschrieben. Die Protagonisten wachsen einem ans Herz, auch wenn bestimmte innere Zwieggespräche mich etwas nerven. Manche Wendungen sind etwas vorhersehbar, aber durchaus dramatisch.

Ich werde die Reihe weiterlesen.

Offline Menthir

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #111 am: 17.08.2019 | 18:31 »
#17

Herbert Wehner - Selbstbestimmung und Selbstkritik. Erfahrungen und Gedanken eines Deutschen. Aufgeschrieben im Winter 1942/43 in der Haft in Schweden. (Hrsg. von August H. Leugers-Scherzberg)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book published posthumously*)

Die von Wehner vorgetragenen Gedanken und die daraus entwickelte Analyse zum Thema, wie sich der Nationalsozialismus in Deutschland durchsetzen konnte, sind schlüssig, interessant und regen zum Nachdenken an.

Wenn man bedenkt, dass Wehner diese Gedanken im Jahreswechsel 1942/43 geschrieben hat, im Gefängnis, ohne Zugriff auf Literatur und Verweise, ergibt sich ein zu bedenkenden Eindruck, wie viel der politisch interessierte Mensch über die Taten der Nationalsozialisten wissen konnte und wie sehr ausführlich der modus operandi der Nazis bereits zu analysieren war. Zu offenkundig war, was das damals geschah. Und Wehner versucht eine Erklärung zu finden, warum Widerstand und Demokratie so paralysiert und demoralisiert waren, sodass sie keine wirklichen Hindernisse waren.

Das gelingt ihm - aus meiner rückbetrachtenden Sicht - außergewöhnlich gut. Sein Stil ist zuerst sehr gewöhnungsbedürftig, da Wehner seine Argumente sehr auf Wiederholung basiert; man liest seine zentralen Schlüsse allenthalben. Wenn man darüber hinwegsehen kann oder es in die Gesamtanalyse einbezieht, versteht man sein Vorgehen doch. Das macht das Lesen aber nicht immer zu einem Vergnügen.

Dasselbe gilt auch für die Transkription zu seiner Rede am Ende des Buches. Dort bemerkt er (aus dem Jahr 1946), dass der Sozialismus ausgehöhlt wurde, auch gerade durch die russischen Einflüsse, und auf den Klassenkampffaktor reduziert wurde. Er wähnt, dass dies dazu führt, dass die modernen Sozialisten zu vergleichen sind mit den alten Frontsoldaten des 1. und 2. Weltkrieges, die nicht immer wissen, wofür sie gerade genau kämpfen. Dieses Bild bewegt er durchgehend und warnt im Allgemeinen vor Totalitarismus und entwickelt so sich selbst von seinem prorussischen Kommunisten langsam in die Richtung des demokratie-verteidigenden Sozialisten, der einstmals dann eine Ikone der Sozialdemokratie werden würde.

Ein interessantes Stück Zeitgeschichte und in der Analyse der Aufstiegsbedingungen der Nationalsozialisten verblüffend aktuell, gerade wenn wir die moderne Desinformationspolitik rechter, politischer Strömungen betrachten.
Ein wichtiges Stück Zeitgeschichte.

8 von 10 Punkte

*Das Buch wurde 1994, fast vier Jahre nach Herbert Wehners Tod herausgegeben
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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #112 am: 17.08.2019 | 22:48 »
#18

John le Carré - Endstation*
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book with no chapters / unusual chapter headings / unconventionally numbered chapters)

Ein schönes, kleines, psychologisches Kammerspiel, zwischen zwei Geheimagenten, deren Agenda letztlich offen bleibt.
Die Andeutungen, das Abtasten, das darauffolgende Extrapolieren der eigenen und fremden Aussagen, das Ausstaffieren mit theatralischer Hingabe an Emotion, an scheinbares Versagen und Wut, lassen es als Kammerspiel glaubwürdig erscheinen.

Dem Inhalt nach und von der Entwicklung ist dem Buch gar nicht so viel abzusprechen. Es lässt sich in deutscher Übersetzung von Hubert von Bechtholsheim und Marianne de Barde an sich flüssig und in einem Zug lesen. Die Sprache wirkt dennoch der Szene entsprechend nicht immer passend, teils ungewohnt antiquiert und im Gesamtwerk ist es viel weniger subtil als le Carrés sonstigen Werke.
Zwar durchzieht - alleine durch das Thema - eine unterschwellige Spannung die vollen 89 Seiten dieses kleinen Kammerspiels, aber mit etwas mehr Feingefühl für die Charaktere und eine rundere Sprache hätte ein noch überzeugenderes Werk herauskommen können.

Dennoch ist es gute Unterhaltung, die gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Was kann man sich mehr für einen regnerischen Spätsommerabend wünschen?

7 von 10 Punkte

*hinter dem Link befindet sich die deutsche Verfilmung aus dem Jahr 1973
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Offline Ginster

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #113 am: 18.08.2019 | 12:22 »
#24
Sam Feuerbach - Der Totengräbersohn 2

Okay, im zweiten Teil wird es mE etwas schwächer, ist aber noch unterhaltsam. Es wird jetzt deutlich epischer. Der Teil mit der Prophezeiung nervt. Ich hasse Prophezeiungen! Es gibt mMn nach nur wenige Geschichten, die das hinkriegen, ohne dass es peinlich bemüht klingt, das hier ist keine davon. Manche Dialoge sind belanglos und hätten gestrichen gehört. Einige Twists sind nicht ganz schlüssig, ein paar Klischees weniger hätten es auch sein dürfen.
Trotzdem finde ich es nett, kurzweilig und sympathisch. Vor 20 Jahren wäre das genau mein Ding gewesen, heute ist es mit Nostalgie gelesen eine positive Entdeckung.

Offline Huhn

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #114 am: 18.08.2019 | 12:35 »
#23
Horror mit Micky X (LTB Premium 15)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Weiter gehts mit Micky und seinen Freunden und Freundinnen in Monsterhausen! Wir erfahren, woher Frosti, der Schneemann stammt, lernen mehr über die Ausbildung in der Anderswelt und natürlich gibt es jede Menge gar grössliche Schröcklichkeiten, die es zu überwinden gilt.

Ich könnte mir den ganzen Tag Goofwolfs fluffeligen Backenbart anschauen und allein deswegen liebe ich die Micky-X-Reihe. :D Und die Geschichten sind mindestens so knuffelig wie der Bart. ^-^

#24
F. M. Dostojewskij - Eine dumme Geschichte
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch, das gesellschaftskritisch ist)

Der Staatsrat Pralinski verbringt einen weinseligen Abend mit zwei älteren Kollegen. Angetrunken streitet er sich mit ihnen über den Umgang mit Untergebenen und predigt Humanität, von der er überzeugt ist, sie selbst am wahrhaftesten zu verkörpern. Den Rückweg muss er zu seinem Ärger dann zu Fuß antreten, denn sein Kutscher hat sich verbotenerweise zu irgendeiner Familienfeierlichkeit verkrümelt, statt mit der Droschke auf seinen Herrn zu warten. Sein Weg führt Pralinski am Haus seines Untergebenen, des Regirstrators Pseldonimow, vorbei, in dem die Hochzeit Pseldonimows mit einer jungen Frau gefeiert wird. Pralinski beschließt, seine Menschlichkeit unter Beweis zu stellen und spontan die einfache Hochzeitsgesellschaft mit seiner Anwesenheit zu beglücken. Er stellt sich vor, wie alle ihn und seine Güte und Großherzigkeit bejubeln und bewundern... aber dann kommt irgendwie alles ganz anders...

Wieder so ein Buch voll unsympathischer Figuren. Warum mögen Russen gerne Bücher über Arschgeigen lesen?  :'( War alles in allem ok, aber oh Gott sind die Leute alle so furchtbar...
« Letzte Änderung: 18.08.2019 | 12:54 von Huhn »

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #115 am: 18.08.2019 | 14:07 »
#19

Helmut Schmidt - Handeln für Deutschland - Wege aus der Krise
(Passt nicht in die POPSUGAR-Challenge, also zählt es zu den 40 Büchern)

Ich möchte und werde gar nicht in die Tiefe bei der Analyse dieses Buches gehen, aber ich will durchaus bemerken, dass das Buch 1993 erschienen ist.

Warum ist das bemerkenswert? Zu Beginn des Jahres 1993 beschäftigte sich Helmut Schmidt vor allem mit den Versäumnissen und Erfordernissen des Wiedervereinigung. Mehr als scharfsinnige Kritik zu üben und das Fehlverhalten einzelner herauszukehren, versucht er sich Lösungen zuzuwenden und zukünftige Probleme anzumahnen, wenn es zu keinen Lösungen kommt.

In Hinblick nennt Helmut Schmidt als zentrale Gefahr, dass der Osten an Rechtsaußen-Parteien fallen könnte, weil eine Resignation gegenüber der Demokratie einsetzen wird, wenn der Westen nicht beim wirtschaftlichen Aufbau und beim Aufbau der demokratischen Strukturen hilft. 1993 hieß Rechtsaußen zwar noch nicht AfD, aber die damaligen, namenhaften Vertreter dieses Bereichs waren die Republikaner (eine Splitterpartei, die aus dem rechten Flügel der CSU entstand, und sich ab 1985 unter Franz Schönhuber am Front National orientierten).

Des Weiteren ordnet Schmidt die Entwicklung Deutschlands in die europäische Gesamtsituation ein. Zwar haben sich ein paar Entwicklungen inzwischen geändert - so gab es 1992 eine Hochzinspolitik und Deutschland fand sich in einer wirtschaftlichen Rezession wieder (inzwischen gibt es eine Nullzinspolitik) und aus dem Projekt einer gemeinsamen Währung ist inzwischen Wirklichkeit geworden - aber seine grundsätzlichen Bedenken kennen wir aus unseren Diskussionen Jahr für Jahr.
Die EU (damals noch EG) verkommt zu einem bürokratischen Ungetüm, weil zu viele Leute abgestellt werden und nicht das Spitzenpersonal hingeschickt wird, welches wiederum eigene Bürokratie aufbaut und sich auf jedwedes Thema stürzt, um Bedeutung zu erhaschen (er nennt hier explizit das Beispiel des Krümmungsgrades von Salatgurken). Dadurch, dass die EG (jetzt EU) immer intransparenter wird, verliert sie an demokratischer Legitimität und wird auf Dauer rechtsnationale Strömungen bestärken etc. (1992 war es noch Papa Le Pen, der dem Front National vorstand; aber diese Strömungen waren auch damals bekannt. Auch in Dänemark etc.).

Ein letzter das Buch durchziehender Komplex ist die ungelöste Situation der Asylsuchenden. 1992 hat Deutschland bereits schon einmal eine 3/4-Million Flüchtlinge aufgenommen, so singulär, wie Medien und Kritiker es nach der Situation 2015 beschrieben, war die "Flüchtlingskrise" 2015 gar nicht. Schmidt plädiert hier für die Notwendigkeit einer europäischen Lösung, benennt durchaus die Integrationsproblematiken und fordert eine angepasste Aufnahmelösung. Allerdings benennt er ausdrücklich, dass jeder Asylsuchende nach Artikel 1 des Grundgesetzes zu behandeln ist.

Insgesamt - und deswegen ist das Jahr 1993 so ein bemerkenswertes Faktum - liest sich das Buch so, als hätte Helmut Schmidt es 2015 (kurz vor seinem Tod) oder 2019 geschrieben. Und deswegen ist es definitiv noch immer lesenswert.
Hervorzuheben ist auch, dass das Buch eher nach Lösungen sucht und nicht kritisch gegen andere austritt. Hier und da lässt Schmidt sich dazu hinreißen, eine Darstellung zu wählen, in der während seiner sozialliberalen Kanzlerschaft schon einmal alles besser war; aber diese Nuancen gehören zum politischen Werk dazu. Dennoch verweist Schmidt hier auf die überparteilichen Aufgaben der Wiedervereinigung, der europäischen Ausrichtung, der wirtschaftlichen Notwendigkeiten und der Gefahren vor Flüchtlingsströmen durch Überbevölkerung, Ressourcenkriegen und religiösen Unruhen.
Speziell im Fall der Wiedervereinigung, aber auch im Allgemeinen, versucht er zu einer Solidaritätspolitik aufzurufen.

Damals - als Schmidt sein Buch schrieb - stand die Bundesrepublik vor der Verabschiedung des Solidarpaktes I, der schließlich im März 1993 verabschiedet wurde. Während ich dieses Werk lese, steht die Bundesrepublik davor, das letzte Element dieser Solidarpakte - den Solidaritätszuschlag (eine steuerliche Leistung) - abzuschaffen, weil es nach Maßgabe der Politik um steuerliche Erleichterung für die Bundesbürger gehe.

Die Diskussion entzündet sich nur an der moralischen Diskussion darüber, ob Besserverdiener auch den Soli einsparen dürfen oder nicht. Sie entzündet sich leider nicht daran, dass die ostdeutschen Bundesländer noch immer infrastrukturell hinterherhumpeln und inzwischen von rechtsgerichteten Parteien teils geführt und beeinflusst werden; mit der Gefahr, dass sich wirklich ein starker AfD-anhängiger Block dort ausbildet.

Insofern behält dieses inzwischen 26 Jahre alte Buch eine verblüffende (Tages-)Aktualität.

8 von 10 Punkte.
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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #116 am: 18.08.2019 | 18:26 »
#20

Shadowrun - 5.Edition
(Passt in keine Kategorie, deswegen nur auf die Gesamtzahl der Bücher)

Ich habe im Jahr 2018 das Regelwerk erstmals komplett gelesen und nun habe ich auch die deutsche Übersetzung gelesen. Ich will gar nicht so sehr ausführlich werden, denn dazu könnte ich mich im entsprechenden Unterforum auslassen.

Es ist für mich aber immer wieder faszinierend, wie sehr Shadowrun gleichzeitig die Inspiration beflügelt und einem dann durch die Flügel schießt, weil es doch etwas zu viel Mikromanagement ist. Ich bin zu keinem Rollenspiel so ambivalent eingestellt, wie zu diesem.

Dennoch ist das Regelwerk in sich schlüssig aufgebaut, die viele Inspiration ist immer gerne genommen. Die Sperrigkeit hält es davon ab, ein richtig gutes Rollenspiel zu sein. 7 von 10 Punkte.

Ich habe zuletzt einiges an Bücher aufgeholt, aber da waren auch viele Bücher bei, die ich Anfang des Jahres begonnen hatte und nie so richtig abgeschlossen hatte. Auf meinem Pile of Shame liegen bis auf 1 Buch jetzt nur noch Bücher, die dort schon länger als 2019 liegen. Teils seit 2016.
Dennoch werde ich mich als nächstes einem Buch widmen, welches ich 2008 gekauft habe und seitdem immer lesen wollte, mich aber wegen der 1596 Seiten nie getraut habe. Thomas Pynchon - Gegen den Tag.
Kann also sein, dass man eine Zeit von mir hier nichts hört.  ;)
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Crizzl

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #117 am: 23.08.2019 | 13:58 »
Ok der Sommer ist um und ich habe einiges gelesen. Zeit für ein Update:

#5/20 Abenteuer gestalten
Ein sehr gutes Buch, das ich noch oft praktisch nutzen werde. :d

#6/20 Wer die Nachtigall hört (Nightside 3)
#7/20 Der Fluch der Dunklen Mutter (Nightside 4)
#8/20 Spur in die Vergangenheit (Nightside 5)

Holy Shit sage ich nur!

#9/20 Im Auftrag des Adlers

Zweiter Teil des Epos über die römische Legion von Scarrow. Sehr unterhaltsam und mit ein oder zwei überraschenden Wendungen.

#10/20 Die Pranken des Löwen

Ein Robin Hood-Roman in den es von den 400 Seiten nur 150 Seiten um Robin Hood geht und dafür 250 Seiten um seinen Großvater.

#11/20 Windjäger

Die neue Serie von Jim Butcher die sich um Steampunk und Fantasy dreht. Fand es zuerst recht lahm, nahm dann aber ab Seite 100 an Fahrt auf. Werde die Fortsetzung gerne irgendwann lesen.

#12/20 Dämonengrab

Fantasy meets Horror, unterhaltsam aber recht bedrückend.

#13/20 Die Stunde der Helden

Fantasy in der Welt des Romans Dämonengrab. Auch dieses Buch hat kein Happy End und erinnert eher an Sword&Sorcery.

#14/20 Heldentaten

Kurzgeschichten die "Die Stunde der Helden" ergänzen

#15/20 Play Dirty 2: Even Dirtier

Nicht wirklich! John Wick ist zahm geworden. Der Erstling ist kontroverser und nützlicher. Dieses Buch würde ich nicht empfehlen.

Offline Huhn

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #118 am: 23.08.2019 | 14:14 »
Ok der Sommer ist um
He, Moment mal!  :o

Offline Menthir

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #119 am: 29.08.2019 | 21:58 »
#21

Yuval Noah Harari - Eine kurze Geschichte der Menschheit
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book written by an author from Asia, Africa or South America - Harari ist Israeli)

Hararis Werk ist locker geschrieben und spielt für ein solches Werk sehr gezielt mit Leserführung. Immer wieder versucht er, den Leser auf die Fährte eines Fortschrittsoptimismus zu führen, um diesen dann wieder gekonnt zerplatzen zu lassen. Dann widmet er sich wieder einer pessimistischen Sichtweise der Geschichte, um sie dann doch wieder mit Hoffnung aufzulösen. In der Hinsicht ist das Werk wirklich gelungen.

Was jetzt die Zusammenfassung der Menschheitsgeschichte angeht, ist sie mir mit zu breiten Strichen gemalt. In Anbetracht des Umfanges des Werkes ist das nicht verwunderlich und die Art und Weise, wie das geschieht, wird der Sache durchaus gerecht. Gleichwohl ist selbst dem Laienhistoriker gewiss, dass Harari gewisse Entwicklungen absichtsvoll überzeichnet, um seine Punkte deutlich zu machen. Im Gros sind seine Thesen nachvollziehbar, aber letztlich mahnen sie eher zur Auseinandersetzung mit ihnen, als dass man ihnen einfach zustimmen will. Ich glaube, dass das auch Hararis Absicht ist. Auch hier ist an sich wenig auszusetzen.

Strukturell ist an dem Buch ebenfalls wenig auszusetzen, lediglich in dem letzten Part, in dem sich Hararis den Zukunftsaussichten stellt, weicht er etwas ab und erzählt eher von den Möglichkeiten, die er hier längst nicht so stark konterkariert wie in den vorhergehenden Parts.

Am überzeugendsten fand ich Hararis Draufsicht auf die wirtschaftliche Entwicklung der Menschen, allerdings hat mir insgesamt der entscheidende Funke gefehlt. Obwohl alles gefällig und nachvollziehbar ist, die Lektüre sogar leicht von der Hand geht und sogar zum Denken anregt, liest es sich wie eine etwas eilige Zusammenfassung, die zwar immer wieder Funken schlägt, aber doch nicht so recht leuchten will.

So bleibt das Buch dennoch lesenswert, wenn man einen sehr groben Überblick über eine Sichtweise der Menschheitsgeschichte haben will. Sie eignet sich gut, um in das Thema und die Diskussion einzusteigen.

6,5 von 10 Punkte
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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #120 am: 29.08.2019 | 23:30 »
Yuval Noah Harari - Eine kurze Geschichte der Menschheit
Ach, na da - hatte auch überlegt, das zu lesen. Eine Gruppe am Lehrstuhl wollte da sone Sommerleseaktion draus machen. In den "Ferien" lesen und danach dann gemeinsam drüber schnacken. Leider ist der Sommer bei mir dieses Jahr so gar keine Urlaubszeit und ich hab wirklich genug Lektüre aus verschiedenen Kontexten, so dass ich von der Idee wieder Abstand nehmen musste. Nach deiner Review setz ichs aber doch nochmal auf die "Klingt gut, behalt ich mal im Hinterkopf"-Liste.

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #121 am: 30.08.2019 | 07:49 »
Ich fand es ganz nett.
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Offline Lyris

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #122 am: 1.09.2019 | 16:36 »
Ich bin zur Zeit auf dem Historien-Trip, meine zuletzt gelesenen Werke:

Samuel Pepys: Tagebuch (Ein Buch, das posthum veröffentlicht wurde, Pop-Sugar-Challenge)
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um das Tagebuch von Samuel Pepys, den Jahren 1660 bis 1669, in der gekürzten Reclam-Ausgabe. Die mE auch ausreichend ist, die übrigen 700 Seiten wären dann doch zu viel gewesen.  :o
Samuel Pepys lebte in London, stammte aus eher einfachen Verhältnissen und legte eine beachtliche Karriere hin. Zur Zeit des Tagebuches arbeitet er im Flottenamt in London. In seinem Tagebuch hält er fest was ihn so bewegt, was er tut, was um in herum passiert, was er sich vornimmt und nimmt dabei auch kein Blatt vor den Mund. Kritik an seiner Umwelt -selbst am König-, aber durchaus auch an sich selbst, wird klar und deutlich geäußert. Manches erscheint durchaus belanglos, aber -oder eventuell sogar deswegen, fühlt man sich ganz nah dran. Durchaus interessant zu lesen und auch mal etwas völlig anderes. Eine sehr gute Ergänzung sind die Anmerkungen (auch wenn ich Fußnoten, die noch dazu hinten im Buch sind eigentlich nicht ausstehen kann), das Nachwort und die Zeittafel mit Pepys Lebensdaten.

Sabine Weigand: Das Perlenmedallion (Ein Buch, das von einem Freund empfohlen wurde, Kaffeeblues-Challenge)
Laut Klappentext "Die wahre Geschichte der Helena Heller". Soweit so falsch. Das historische Vorbild hieß Dorothea Heller, geb. Landauer (nicht Brandauer wie im Buch) und endete wesentlich weniger tragisch und melodramatisch. Das ist auch mein einziger, aber sehr deutlicher Kritikpunkt an einem sonst wunderbar gelungenem Buch. Die Sprache ist schnörkellos, aber nicht zu simpel. Zur Abwechslung werden immer wieder Briefe, Schriftstücke etc. eingeworfen, die in (pseudo?)-altertümlicher Sprache verfasst sind, was durchaus stimmungsvoll ist, wenn auch hin und wieder ein wenig anstrengend. Die kurze Rahmenhandlung ist hübsch gemacht, die dichterischen Freiheiten bzw. Ergänzungen (alles weiß man nunmal nicht) sind stimmig, aber ich hätte lieber den "richtigen" Schluss gehabt, da ich den für besser und interessanter halte. Außerdem muss man doch nicht mutwillig ein Happy-End zerstören.  ;)

Damit bin ich bei 154 Büchern.
Liv bei 93 mit 587 Punkten
Glückskeks sagt: In jedem Moment mit ganzer Konzentration und aus vollem Herzen, jeden einzelnen Schritt zu tun - Das ist Glück.

Offline Lyris

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #123 am: 8.09.2019 | 08:45 »
Hast du die komplette Ausgabe gelesen?

Zwischendurch mal etwas mit weniger Anspruch, dafür sehr unterhaltsam:
Kerstin Gier: Silber - Das erste/zweite/dritte Buch der Träume (Ein Buch dessen Schauplatz  ein College oder ein Universitäts-Campus ist - Pop-Sugar-Challenge, Ein Buch mit dem Wort „Dream“ oder „Traum“ im Titel - Linz-the-Bookworm-Challenge)
Inhaltlich geht  es um eine Gruppe Jugendlicher und ihre Traumwelt. Traumwelt heißt hier, sie erleben ihre Träume bewußt, können sie steuern, in Träume von anderen eintreten und auch diese beeinflussen. Aber eigentlich ist die Handlung nebensächlich. Die Hauptsache ist die unglaublich witzige Schilderung des ganz "normalen" Alltags. Tatsächlich habe ich so viel gelacht, dass meine Tochter sehr enttäuscht war, dass ich ihr nicht erlaubt habe die Bücher zu lesen. Aber wenn die Handlung dann doch mal richtig Fahrt aufnimmt ist es einfach zu düster und brutal für eine 9jährige.

Damit bin ich bei genau 160 Büchern.
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Offline Ginster

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Re: Reading Challenge 2019
« Antwort #124 am: 9.09.2019 | 10:10 »
#25
Sam Feuerbach - Der Totengräbersohn 3

So, es wird langsam wirklich schwach. Teilweise so schwach, dass man sich fragt, ob da am Lektorat gespart wurde ("gelangweilt machte er eine gelangweilte Miene"). Die Story besteht aus öden Quests. Im ersten Band fand ich es noch schön, dass sich die Geschichte Zeit ließ, nun empfinde ich es als Belastung.