Autor Thema: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?  (Gelesen 5770 mal)

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Offline DasLammDerWolf

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Wie ich mir das so vorstelle:

"Jo Jungs un' Mädels, das Ding ist im Druck, in zwei Wochen gehts in die Läden. Wir sind damit jetzt durch. Bitte keine Mails beantworten, bloß nicht auf Rückfragen in den Foren eingehen, und schon garnicht auf die mangelnde Konsistenz des Regelwerks reflektieren. Das ist halt die Art auf die Rollenspiele funktionieren.

Achso, und um die Leute zu beruhigen ernennen wir 2-3 Foren-SJWs zum Errata-Team. Freiwillig natürlich, damit's bloß nicht vorangeht."

Ja nice. So im Vergleich zu allen anderen Branchen (IT, PC-Spiele, Brettspiele, Industrie ganz generell), in denen es quasi zur geschäftserhaltenden Notwendigkeit, im Prinzip ja sogar zum Anstand gehört, Unklarheiten und Fehler auszubügeln, spätestens wenn man drauf gestoßen wird.
Jetzt hab ich kaum einen Überblick darüber, wie es um Regellücken und Interpretations-Paradoxie-Orgien in der D20-Welt aussieht (vielleicht etwas besser). Aber aus meinen jüngsten Erfahrungen mit Shadowrun und DSA (5 wie 4), muss ich sagen, dass ich absolut fassungslos bin:

Wie kann man so ver'damm't wenig auf berechtigte Rückfragen seiner Kunden geben? Wie abgehoben muss man denn sein, um sich nicht mal zwei Nachmittage hinzusetzen, und eine ver'damm'te 3-Seitige Errata zu schreiben, die die allermeisten Lücken und Ambiguitäten ausbügelt?

Fehler passieren, und Rollenspiele sind komplexe Systeme, die nicht ganz ohne Interpretation funktionieren - geschenkt - aber das ist hier ja explizit nicht das Thema. Mir geht es hier um Regel-Probleme, die offensichtlich mit 1-2 Sätzen zufriedenstellend zu lösen sind.

Leben wir in einer Rollenspiel- bzw Redaktions-Kultur, in der grundsätzlich der Anstand zum Geradestehen für solche geistigen Ausrutscher nicht gegeben ist? Was denkt ihr?
« Letzte Änderung: 17.03.2019 | 19:10 von DasLammDerWolf »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #1 am: 17.03.2019 | 18:58 »
Kennst du noch andere RPGs?

Sieh mal bei SJG nach
“Uh, hey Bob?”
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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline YY

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #2 am: 17.03.2019 | 19:06 »
Das ist doch etwas arg pauschalisiert.

Wenn es dich beruhigt: Ich halte die amerikanische SR-Redaktion für einen totalen Sauhaufen. Dort stimmt einfach gar nichts.
Warum die das so machen? Weil sie es nicht besser können und weil es nach wie vor funktioniert - die Fanbase lässt es zu.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #3 am: 17.03.2019 | 19:06 »
Kann ich jetzt für D&D nicht bestätigen.
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Tegres

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #4 am: 17.03.2019 | 19:19 »
Für Cthulhu kann ich das ebenfalls nicht bestätigen, ganz im Gegenteil. Da gab es in einem aktuellen Abenteuerband einen recht großen Schnitzer, was ärgerlich war. Allerdings wurde ein entsprechendes PDF extrem zügig auf der Homepage hochgeladen.

Offline Kaskantor

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #5 am: 17.03.2019 | 19:19 »
Allgemein finde ich , dass da heutzutage wesentlich mehr gemacht wird als früher.
Ich jedenfalls bin zufrieden und mein Horizont besteht nicht nur aus zwei Systemen:).
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Feuersänger

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #6 am: 17.03.2019 | 19:21 »
Nunja. Wenn ich mir D&D anschaue:

3E: über die Jahre haben sich zu Regelunklarheiten in den Büchern eine Online FAQ und Sage Advice angesammelt, die sich teilweise diametral widersprochen haben.

5E: Sage Advice widersprechen sich teilweise untereinander, vor allem Crawford scheint es regelrecht darauf abgesehen zu haben, die Community zu trollen; mit Rulings, die absolut glasklar formulierten PHB-Regeln um 180° zuwiderlaufen. Da habe nicht nur ich irgendwann gesagt "Fuck this". Wie es jemand aus GitP ausgedrückt hat: dem seine Regelinterpretation ist auch nicht besser ode rmaßgeblicher als meine eigene.

PF: über die Jahre haben sich massenweise FAQs angesammelt, aber dennoch gibt es immer noch Regelfragen, die immer und immer wieder aufkommen und von den Autoren mit keiner Silbe kommentiert werden.
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Offline YY

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #7 am: 17.03.2019 | 19:26 »
Wie es jemand aus GitP ausgedrückt hat: dem seine Regelinterpretation ist auch nicht besser ode rmaßgeblicher als meine eigene.

Das gilt doch immer...
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Online schneeland

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #8 am: 17.03.2019 | 19:27 »
Wobei man sagen muss: Errata im engeren Sinne, sprich: Änderungen am Text im Buch, werden von WotC schon relativ konsequent gepflegt. Wie bereits mehrfach erwähnt kommt es am Ende wohl stark auf das konkrete System bzw. die konkrete Redaktion an - bei Fria Ligan würde ich mir da z.B. mehr wünschen (meist muss man in ihren Foren suchen gehen).
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Offline LushWoods

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #9 am: 17.03.2019 | 19:39 »
Errata im Nachhinein einpflegen kann verdammt aufwendig werden. Sobald sich dadurch der Satz verschiebt wird's richtig Arbeit.
Ich vermute mal das viele einfach die Mühen scheuen und deswegen maximal ein gesondertes Dokument rausbringen.

Offline felixs

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #10 am: 17.03.2019 | 19:45 »
Für Cthulhu kann ich das ebenfalls nicht bestätigen, ganz im Gegenteil. Da gab es in einem aktuellen Abenteuerband einen recht großen Schnitzer, was ärgerlich war. Allerdings wurde ein entsprechendes PDF extrem zügig auf der Homepage hochgeladen.

Meinst Du den Kamborn-Band?
Das mit der Tabelle ist ärgerlich, aber sooo schlimm auch nicht. Kann man ja auch leicht mit Überkleben korrigieren. Aber ja - hätte nicht passieren sollen.
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Tegres

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #11 am: 17.03.2019 | 19:47 »
Genau, aber ich fands super, wie schnell Heiko die Korrekturen hochgeladen hat. Fehler passieren, aber man sollte sie versuchen, sie auszubügeln. Das ist in dem Fall sehr gut gelungen. :)

Offline DasLammDerWolf

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #12 am: 17.03.2019 | 19:52 »
Kennst du noch andere RPGs?

Ja.

Das ist doch etwas arg pauschalisiert.

Gut möglich, ich argumentiere eben von der mir bisher zur Verfügung stehenden Datenmenge, falls es in "der Szene" die Tendenz zum Abwandern zu "seriöseren Redaktionen" gibt, bin ich ganz Ohr, auch wenn mir das anhand der Marktanteile nicht danach aussieht?

Kann ich jetzt für D&D nicht bestätigen.

Feuersänger scheinbar schon. Schade!

Allgemein finde ich , dass da heutzutage wesentlich mehr gemacht wird als früher.
Ich jedenfalls bin zufrieden und mein Horizont besteht nicht nur aus zwei Systemen:).

Ich hätte auch gern so nen großen Horizont wie du, damit ich so coole Beiträge in Foren posten kann, ohne irgendwelchen Mehrwert durch etwaige Nennung jener angeblich konsistenter Systeme zu erzeugen. Nice!


Errata im Nachhinein einpflegen kann verdammt aufwendig werden. Sobald sich dadurch der Satz verschiebt wird's richtig Arbeit.
Ich vermute mal das viele einfach die Mühen scheuen und deswegen maximal ein gesondertes Dokument rausbringen.

Sorry, zur Klarstellung: Primär geht es mir um offizielle Stellungsnahmen zum angedachten (oder ausgebesserten) Funktionieren der Spielregeln. Ob das jetzt eine lose Antwort in einem Forum ist (aber eben von wem, der die Redaktion repräsentiert und deutlich als Redaktions-Meinung gekennzeichnet), eine PDF oder ein neuer Druck ist, ist mir da garnicht so wichtig. Ich hoffe das macht Sinn.


Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #13 am: 17.03.2019 | 19:55 »
Ja.
Warum stellst du dann diese Behauptung auf?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #14 am: 17.03.2019 | 20:15 »
Feuersänger scheinbar schon. Schade!

Äh, nee. Deine Aussage war, die Redaktionen / Autoren würden nicht auf Fragen reagieren. Das tun die bei D&D ja. Inhaltlich ist das bisweilen Käse, aber das war ja nicht dein Kritikpunkt.
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Offline DasLammDerWolf

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #15 am: 17.03.2019 | 20:19 »
Äh, nee. Deine Aussage war, die Redaktionen / Autoren würden nicht auf Fragen reagieren. Das tun die bei D&D ja. Inhaltlich ist das bisweilen Käse, aber das war ja nicht dein Kritikpunkt.

Guter Punkt, über diesen Unterschied hatte ich garnicht nachgedacht.

Aber wie kann man sich das vorstellen? Also wenn ich - und ich kenne das nur so Gerüchteweise - jetzt eine Inkonsistenz im DnD-Grappling entdecke, dann stell ich die Frage irgendwo zur Debatte, bzw sende sie an die Redaktion, und bekomme dann eine Antwort, die ggf. auch veröffentlicht wird, aber immernoch inkonsistent ist?
Läuft das dann wenigstens iterativ, sodass man einer guten Regelung näher kommt? :D

Offline Xemides

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #16 am: 17.03.2019 | 20:37 »
Bei Splittermond werden immer Errate nachgeliefert und in die PDf und Nachdrucke eingepflegt.

Chaosium bringt zuerst immer die PDfs heraus, arbeitet dann die Errate ein, dann gehen die Dinger in den Druck. Zumindest bei RQG, weshalb man so lange auf die Druckversionen warten muss.
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Offline ArneBab

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #17 am: 17.03.2019 | 20:38 »
Errata im Nachhinein einpflegen kann verdammt aufwendig werden. Sobald sich dadurch der Satz verschiebt wird's richtig Arbeit.
Ich vermute mal das viele einfach die Mühen scheuen und deswegen maximal ein gesondertes Dokument rausbringen.
Oh ja … kann ich aus eigener Erfahrung als Hobbybastler bestätigen, und da sind es nur 50 Seiten, keine 500.

Ich bin genau aus dem Grund inzwischen auf LaTeX gewechselt, aber das kann nicht jede Redaktion einfach so machen: LaTeX braucht ein völlig anderes Set von Fertigkeiten als InDesign o.ä., und wirklich einzigartig aussehendes Design damit zu machen ist deutlich schwerer. Dafür ist eine Verschiebund des Satzes verkraftbar und braucht meist nur kleines Nachpflegen.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Offline felixs

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #18 am: 17.03.2019 | 20:51 »
Chaosium bringt zuerst immer die PDfs heraus, arbeitet dann die Errate ein, dann gehen die Dinger in den Druck. Zumindest bei RQG, weshalb man so lange auf die Druckversionen warten muss.

Wusste ich gar nicht. Finde ich grundsätzlich sehr gut.
Sehe aber auch das Problem, dass Verlage dann ihr Lektorat auslagern. (Bei Black Hack 2 fand ich es ärgerlich. Das Spiel kam drei Monate später als versprochen, weil ständig neue Fehler im pdf gefunden wurden).

Ansonsten kann ich gut verstehen, warum die Pflege der Regelwerke von Verlagen vernachlässigt wird. Ist extrem aufwendig und bringt kein Geld in die Kassen. Der Vergleich mit anderen Bereichen hinkt, weil im Rollenspielbereich meist wirklich kein Geld dahinter steckt - bei IT und Computerspielen sieht das meist ganz anders aus.
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Offline Ifram

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #19 am: 17.03.2019 | 20:52 »
Ulisses hat sich seinerzeit von Mark Wachholz getrennt, weil er ein Controlling auf Konsistenz vor der Veröffentlichung etablieren wollte. So etwas ist für die Qualität gut, aber verursacht eben Kosten ohne dass mehr verkaufbare Seiten draus werden.
Wenn schon Fans Errata liefern, kann man die wenigstens nutzen. Für den Kunden ist es zwar trotzdem suboptimal, Bananenware geliefert zu bekommen, die bei ihm weiter reift. In ein Buch aus seinem Regal Errata einzupflegen ist blöd. Gar keine Errata wären jedoch noch blöder. Gerade Verlage, die ein etwas zu betriebswirtschaftliches Verständnis von Professionalität haben könnten sich dazu verleiten lassen auch darin Arbeitszeit zu sehen, der keinen Umsatz generiert.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #20 am: 17.03.2019 | 20:54 »

Chaosium bringt zuerst immer die PDfs heraus, arbeitet dann die Errate ein, dann gehen die Dinger in den Druck. Z
SJG auch
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Offline Infernal Teddy

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #21 am: 17.03.2019 | 21:01 »
Ich habe irgendwo noch auf der Festplatte die offizielle Errata für die komplette Exalted 2nd Edition reihe.

200+ Seiten insgesamt.
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Offline KhornedBeef

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #22 am: 17.03.2019 | 21:08 »
Ich habe das wenn überhaupt nur bei Fate mitbekommen. Ryan Macklin scheint im Austausch mit Spielern und anderen Entwicklern zu stehen und blogt regelmäßig über Regelklarstellungen und ähnliches
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #23 am: 17.03.2019 | 21:30 »
Errata im Nachhinein einpflegen kann verdammt aufwendig werden. Sobald sich dadurch der Satz verschiebt wird's richtig Arbeit.
Ich vermute mal das viele einfach die Mühen scheuen und deswegen maximal ein gesondertes Dokument rausbringen.
Soll ein Verlag von einem Buch bei dem noch die halbe gedruckte Menge da ist diese auf einmal einstampfen und dann nochmal (in kleinerer Auflage als die Originalauflage - bei der sicherlich eine groessere Nachfrage war - und damit vermutlich teurer) nachdrucken?

Ich weiss von einigen Verlagen die zumindest die PDFs "nach Bedarf" aktualisieren, wenn die Buecher PoD auf Basis des PDFs sind dann sind die auch schon eingepflegt.

Welche Verlage machen bei Neu-/Nachauflagen derselben Edition denn keine Updates?
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Xemides

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Re: Warum scheren sich Rollenspiel-Redaktionen nicht um Errata?
« Antwort #24 am: 17.03.2019 | 21:37 »
Wusste ich gar nicht. Finde ich grundsätzlich sehr gut.
Sehe aber auch das Problem, dass Verlage dann ihr Lektorat auslagern.

Naja, auslagern ist übertrieben. Natürlich gibt es noch ein Lektorat, aber das verhindert nicht das sich nicht trotzdem Fehler einschleichen.
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