Autor Thema: Rollenspieler auf der Plot-Flucht  (Gelesen 16788 mal)

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Offline Evil Batwolf

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #125 am: 15.05.2019 | 14:46 »
Ich auch nicht  :d.

Ich vermute den Grund für die meisten Plotfluchten aber ohnehin woanders, siehe oben.

Offline unicum

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #126 am: 15.05.2019 | 14:52 »
Beispiel:
Die Tochter des Königs wurde entführt.

Die Spieler können nun
a) die junge Dame befreien und die Belohnung kassieren
b) die junge Dame aus den Fängen der Banditen befreien und ihrerseits den König erpressen
c) sich mit den Banditen verbünden und gemeinsam den König erpressen
d) weiterreiten und gar nichts machen


Für mich ist dabei aber nur (d) so etwas wie eine Plotflucht, dabei nicht mal das "weiterreiten" sondern hauptsächlich das "nichts machen"
a ist "die Banale Lösung" (so würde es mein Matheprof bezeichnen, das banal ist dabei nicht wertend gemeint)
b und c sind herrliche kreative Ideen (weiter ausgeführt auch weiter oben von Issi) - aber da ist man doch schon völlig im Plot drin, auch wenn vieleicht nicht so wie gedacht.

Rollenspiel ist imho ein kreatives Hobby - da sollte man dann auch mal kreativität einfordern - aber dass ist auch keine Einbahnstrasse sondern ein geben und nehmen zwischen SL und Spielern.

Leztes Jahr ist mir (das erste mal) passiert das ein SL auf einem Conabenteuer mal aufgestanden ist und meinte "Mein Plot ist gerade geplazt, ich brauch mal 15 min um mich wieder zu sortieren aber dann spielen wir weiter, das klappt schon." (oder so in der Art)

Offline Evil Batwolf

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #127 am: 15.05.2019 | 15:05 »
Selbst weiterreiten und nichts (gemeint war: was anderes) machen ist keine Plotflucht.

Zur Ruhe setzen wäre vielleicht eine.

Das, was oft damit verwechselt wird, ist ein SL-Fehler.

Offline Teylen

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #128 am: 15.05.2019 | 15:40 »
Wenn es einen Plot gibt und die Spieler die Charaktere von diesem weg bewegen ist es eine Plotflucht.

Wenn es keinen Plot gibt, weil der Spielleiter keine Plots machen kann, sich nicht dazu traut oder nicht will, hat man das Thema verfehlt und müsste allenfalls eins zu "allgemeiner Spielboykott" oder "Spieler rennen aus der Sandbox raus" auf machen.
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Online Maarzan

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #129 am: 15.05.2019 | 16:46 »
Die SL ist für die Geschichte am Tisch insoweit verantwortlich, als sie die Ausgangssituation(en) kontrolliert und darauf reagiert, welche Entscheidungen die Spieler treffen.

Beispiel:
Die Tochter des Königs wurde entführt.

Die Spieler können nun
a) die junge Dame befreien und die Belohnung kassieren
b) die junge Dame aus den Fängen der Banditen befreien und ihrerseits den König erpressen
c) sich mit den Banditen verbünden und gemeinsam den König erpressen
d) weiterreiten und gar nichts machen

usw. usf.

Die SL schaut, was sie machen, und überlegt sich, welche Konsequenzen das nach sich zieht.

usw. usf.

Beide Seiten tragen zur Geschichte bei.

Viele SL haben aber nur Variante a) vorbereitet und müssen nun dafür Sorge tragen, dass die Spieler sich genau dafür entscheiden. Die Spieler können nichts entscheiden, tragen somit nicht wirklich zur Geschichte bei. Da würde ich auch fliehen  :).

Edit: Der Fehler ist m. E., überhaupt eine Variante vorzubereiten, anstatt sich auf die Vorbereitung von Schauplätzen, NSC, Monstern, Schätzen etc. zu beschränken, die man bei Bedarf in die Handlung werfen kann.

Wenn der Spielleiter das Abenteuer mit der Ansage: "Baut Charaktere, welche eine entführte Prinzessin unter gegebenen Umständen retten würden" einleiten würde, könnte er auch erwarten - so er da nicht noch einen draufsetzt, kommt auch schon mal vor - dass sich die Spieler daran dann halten.

Wenn nicht IST und HAT er das Problem. Wobei die allermeisten Spieler ja durchaus bereit sind dahingehend zu improvisieren und sich zu biegen - aber eben nicht beliebig weit, doppelt wenn man dann IG noch einen reingewürgt zu bekommen absehen kann oder OG dann der Typ patzig wird. 
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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #130 am: 15.05.2019 | 19:22 »
Wenn der Spielleiter das Abenteuer mit der Ansage: "Baut Charaktere, welche eine entführte Prinzessin unter gegebenen Umständen retten würden" einleiten würde, könnte er auch erwarten - so er da nicht noch einen draufsetzt, kommt auch schon mal vor - dass sich die Spieler daran dann halten.
definiere retten, retten wir die Prinzessin vor den "Räubern" oder vor dem Tyrannen mit der Krone
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #131 am: 15.05.2019 | 19:49 »
definiere retten, retten wir die Prinzessin vor den "Räubern" oder vor dem Tyrannen mit der Krone

Für die Praxis würde ich erwarten, dass der Spielleiter die "Anwerbesituation" darstellen würde.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #132 am: 15.05.2019 | 20:24 »
Ich meine nachher, retten wir Prinzessin Marian jetzt vor den Merry Men und bringen sie zu dem Tyrannen John zurück oder umgekehrt wir beschliessen den liebenden Vater zu betrügen und retten sie vor ihm
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
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Luxferre

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #133 am: 16.05.2019 | 06:26 »
definiere retten, retten wir die Prinzessin vor den "Räubern" oder vor dem Tyrannen mit der Krone

Der Plot ist doch nicht das Retten, sondern das Auseinandersetzen mit der Situation, dass eine Prinzessin entführt wurde. Der Plot ist nicht, dass irgendwer irgendwen irgendwie mit irgendwas beauftragt, sondern der Handlungsstrang dahinter: Prinzessin wurde entführt und der König wird erpresst. Punkt. Was die Spieler daraus machen ist das Abenteuer. Und wenn sie weiterreiten, weil das Vinland eventuell viel schöner ist, als die Auseinandersetzung mit einer nationalen Katastrophe, dann ist das Plotflucht. Wie man sich mit dem Thema auseinandersetzt fällt dann wiederum unter Abenteu(er)erleben.

Wenn man das als SL erlebt, dann gehört das zum Handwerk dazu.
Ob das aus Desinteresse der Spieler am Plot passiert, oder einer sehr schlechten SL-Leistung der Vorstellung der Situation ist erstmal nebensächlich. Scheiße passiert, nicht schlimm, nächster Plot bitte  :d

Offline Evil Batwolf

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #134 am: 16.05.2019 | 06:42 »
...
Wenn es keinen Plot gibt, weil der Spielleiter keine Plots machen kann, sich nicht dazu traut oder nicht will, hat man das Thema verfehlt...
Ich hatte einen Hinweis gegeben, dass es möglich ist, Probleme wie Plotflucht (oder auch das an anderer Stelle gerade diskutierte "Hilfe, meine Spieler kennen die Kampagne schon") in den Griff zu bekommen. Das würde ich schon für themenrelevant halten.
Und klar, das ist eine Möglichkeit. Man hat natürlich jedes Recht, seine Probleme auch zu behalten  ;).

Btw., Vampire und die Storytellerspiele waren ja mit der Einführung von Beziehungsgeflechten, auf die die Spieler dann treffen, durchaus Vorreiter für eine Spielweise, wie ich sie vorgeschlagen habe.

Wenn der Spielleiter das Abenteuer mit der Ansage: "Baut Charaktere, welche eine entführte Prinzessin unter gegebenen Umständen retten würden" einleiten würde, könnte er auch erwarten - so er da nicht noch einen draufsetzt, kommt auch schon mal vor - dass sich die Spieler daran dann halten.
Ich halte es ausdrücklich für sinnvoll, wenn jeder einzelne Spieler und auch die Gruppe vorher festgelegte Motivationen besitzen. Aber wie die aussehen, das ist nach meiner Überzeugung Spielerentscheidung, da hat die SL nichts zu suchen (die nimmt über die Settingvorgaben schon genug Einfluss auf das Spiel).

Der Plot ist doch nicht das Retten, sondern das Auseinandersetzen mit der Situation, dass eine Prinzessin entführt wurde....
Das würde ich nicht als Plot bezeichnen, sondern als eine Ausgangssituation. Plot wird dann, was die Spieler im Zusammenwirken mit der SL aus der Situation machen.

Luxferre

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #135 am: 16.05.2019 | 06:43 »
Das würde ich nicht als Plot bezeichnen, sondern als eine Ausgangssituation. Plot wird dann, was die Spieler im Zusammenwirken mit der SL aus der Situation machen.

Dieser Definition nach wäre Plotflucht nicht möglich, weil Plotflucht der Plot ist ...  >;D

Offline Evil Batwolf

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #136 am: 16.05.2019 | 06:51 »
So isses.

Plotflucht geht nur, wenn die SL ne "Erzähl-Agenda" verfolgt.

Und ich halte die Idee, dass die SL eine Geschichte erzählen muss, für ein großes Rollenspiel-Missverständnis (aus dem sich jede Menge Probleme ergeben, die man sonst nicht hätte).

Luxferre

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #137 am: 16.05.2019 | 06:58 »
Ich komme langsam auf die Spur, was Du meinst.

Klassische Rollenspiele werden tendenziell so gespielt, dass der SL neben der Welt, bzw. dem Setting auch noch den Plot mitbringt.
Einige modernere Rollenspiele werden so gespielt, dass die Beziehungsgef(l)echte unter den SC und deren Hintergrundgeschichten den Plot überhaupt erst mitbringen.

Zweiteres bietet gar keine Möglichkeit für Plotflucht, es sei denn, die SC flüchten vor ihren eigenen Beziehungen und Hintergründen, was aber auch wieder Plot wäre, da die Flucht davor dann mehr ist, als der Selbstzweck, sondern zum Abenteuer selbst wird.
Insofern gebe ich Dir recht, alsdass man meine Sicht der Dinge nicht verallgemeinern kann.

eldaen

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #138 am: 16.05.2019 | 08:37 »
Zweiteres bietet gar keine Möglichkeit für Plotflucht, es sei denn, die SC flüchten vor ihren eigenen Beziehungen und Hintergründen, was aber auch wieder Plot wäre, da die Flucht davor dann mehr ist, als der Selbstzweck, sondern zum Abenteuer selbst wird.
Insofern gebe ich Dir recht, alsdass man meine Sicht der Dinge nicht verallgemeinern kann.


Luxferre

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #139 am: 16.05.2019 | 08:45 »


Ja, denkt meine Frau auch täglich von mir  :headbang: >;D

Offline Teylen

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #140 am: 16.05.2019 | 10:49 »
Ich hatte einen Hinweis gegeben, dass es möglich ist, Probleme wie Plotflucht (oder auch das an anderer Stelle gerade diskutierte "Hilfe, meine Spieler kennen die Kampagne schon") in den Griff zu bekommen. Das würde ich schon für themenrelevant halten.
Meines Erachtens ist "spielt ein anderes spiel" respektive "leitet halt komplett anders" kein Mittel um das ganze in den Griff zu bekommen respektive was die Herausforderung thematisiert.

Zitat
Btw., Vampire und die Storytellerspiele waren ja mit der Einführung von Beziehungsgeflechten, auf die die Spieler dann treffen, durchaus Vorreiter für eine Spielweise, wie ich sie vorgeschlagen habe.
Gerade bei Vampire kann man, wenn man will, schneller vor dem Plot stiften gehen als der SL Antedeluvian buchstabieren kann.

In dem man sich als Spieler z.B. einfach dem Beziehungsgeflecht verweigert.
In dem man sich einem ganz anderen Personenkreis zuwendet als im Beziehungsgeflecht abbildet.
In dem man sich in die nächste Stadt oder ähnliches vervampisselt.
In dem man sich einen Charakter eine Figur macht die als Beziehungsansatz hat das sie egomanisch ist und keine Bindungen whatsoever aufbaut.

Das kommt dann noch mit dem Umstand von etwaigen Convention spielen in Kontakt, wo man als Spieler kaum auf einander abgestimmte Charaktere mitbringen kann und der Spielleiter entweder hoffen das die Spieler mit den mitgeschleppten Charakteren eine Gruppe bilden oder die Motivationen der vorgefertigten schlucken.
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Offline Issi

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #141 am: 16.05.2019 | 10:51 »
Mal ganz ehrlich, wenn ich weiß, dass ein SL  da extra einen Plot vorbereitet hat, dann reitet mein SC nicht davon. (Weil ich als Spieler kein Arsch sein will)

Offline Roach

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #142 am: 16.05.2019 | 12:06 »
Mal ganz ehrlich, wenn ich weiß, dass ein SL  da extra einen Plot vorbereitet hat, dann reitet mein SC nicht davon. (Weil ich als Spieler kein Arsch sein will)

Was dann auch reziprok sein sollte.

Ich war in einer SF-Kampagne und hatte mir einen Charakter erbaut, der (in einer sehr humanozentrischen Gesellschaft) als Alien sowieso herausstach. Im Hintergrund stand, dass ich aus einer Gegend des Weltraums stammte, die vor Ort unbekannt war – und von der ich auch nicht wusste, wo sie lag. Eines meiner Hauptmotive Abenteuer zu erleben war also die vage Hoffnung, ich könnte auf irgendwelche Spuren stoßen, wie ich heimkehren könnte. Als ich dies dem Spielleiter vorschlug, tat er zumindest sehr begeistert und meinte, damit könne eine Menge anfangen.

In den folgenden Abenteuern habe ich natürlich Spuren gesucht, wo ich eigentlich herkam. Zu finden war nichts. Immer wieder habe ich mir den Auftrag laut damit schöngeredet (laut, damit der Spielleiter auch an meine Motivation erinnert wurde), ich könnte ja eventuell hier endlich eine Spur nach Hause finden. Mehrere Jahre des Abenteuerns (IT wie auch OT, gespielt wurde wöchentlich bis 14-tägig) später hatte ich immer noch nichts entdeckt.

Als es dann in einem weiteren Abenteuer hieß: geht zum Planeten X, auf dem ihr euch damals kennengelernt hattet (und den ich nicht nur vor Kampagnenbeginn, sondern auch später noch wiederholt nach Spuren durchsucht hatte) – und als einzige Motivation für die ganze Gruppe vorgesehen war, dass wir für unsere Dienste (geschätzte Dauer des Auftrags: drei Monate IT) mit einem Handgeld entlohnt werden sollten, von denen wir mit sehr viel Strecken und Glück vielleicht dreieinhalb Monate IT hätten leben können, ohne dass die Betriebskosten unseres Raumschiffs dabei abgedeckt gewesen wären, wir also spätestens mit den Reisekosten Verlust gemacht hätten, und ich dann in der Gruppenbesprechung, ob wir den Auftrag annehmen sollten, meinte ich würde ja lieber in der Zeit zu Planet Y reisen, weil der weiter am Rand des besiedelten Raumes lag und daher weniger fremdenfeindlich war und zumindest eine Chance bestand, Informationen über den „unbekannten“ Raum hinter der Grenze zu erhalten (vielleicht kam ich ja von da?), Wurde mir prompt vorgeworfen ich würde den Spielleiter sabotieren wollen. Als ich dann sagte, ich würde ja schließlich nach Spuren meiner Heimat suchen, kam vom Spielleiter nur ein trockenes „hier gibt es eben keine“....

Offline Issi

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #143 am: 16.05.2019 | 12:25 »
@
Roach

Weißt du, was ich gemacht hätte?
Schnapp. -Pause- Kamera aus. OT Gespräch mit dem SL.

..."Lieber SL, wir hatten doch am Anfang gesprochen. Ich habe mich darauf verlassen, dass das was mir wichtig war, im Spiel Berücksichtigung findet. Dem scheint mir aber nicht so.
Wenn ich jetzt schon wieder mit dem Plot folge, dann wünsche ich mir aber für die Zukunft, dass das sich ändert. Bitte Bitte. Danke.

So, und dann kann man vielleicht weiter spielen.

Edit.
Ich kann genau verstehen was dich nervt.
Einige SL kümmern sich nicht groß um die SC sondern haben ausschließlich ihren Plot im Kopf.

Das ist doof. Und nix worunter der Spieler IT leiden muss. Oder was er IT lösen kann.

Plot Verweigerung wäre so ein Versuch OT Probleme IT zu lösen.
(Ist zwar eine natürliche Konsequenz, löst aber das Problem nicht. Und lässt Dich uU.  als rücksichtslosen Spieler da stehen)
« Letzte Änderung: 16.05.2019 | 12:30 von Issi »

Offline Roach

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #144 am: 16.05.2019 | 12:31 »
ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich ihn zwischendurch darauf angesprochen hatte - nicht, weil die Frage 'ob' gewesen wäre, sondern weil so oft...

Und unter den Mitspielern war das inzwischen ein Running Gag "Der fragt nach Spuren der Heimat findet aber nichts..."
« Letzte Änderung: 16.05.2019 | 12:33 von Roach »

Offline Issi

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #145 am: 16.05.2019 | 12:38 »
ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich ihn zwischendurch darauf angesprochen hatte - nicht, weil die Frage 'ob' gewesen wäre, sondern weil so oft...
Joah dann ist doch klar: Er kann oder will nicht auf dich zukommen.

Wenn du diese Tatsache ignorierst, solltest du nicht ihn dafür verantwortlich machen.

Dann ist es aus meiner Sicht unsinnig noch weiter Erwartungen an ihn zu haben.
Bleibt nur zu seinen Bedingungen weiter mitspielen oder eben nicht mehr mitspielen.

Aber bleiben, hoffen, Plotflucht, ist dann ein sinnloser Boykott, der von den anderen, denen es bei ihm Spass macht, auch so wahrgenommen wird.

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #146 am: 16.05.2019 | 12:45 »
Ich vermute mal, das war kein Vorsatz vom SL, sondern das spontane "Hey, hört sich gut an", ohne wirklich zu überlegen, ob das in die (SL-) Planung passt. Dass das Enttäuschung produziert ist klar.

War denn der Rest der Spieler bereit, deinem persönlichen Plotstrang zu folgen, oder war denen der SL-Plot genug/wichtiger? Oder hatten die eigene Plot-Stränge, denen gefolgt wurde? Denn auch Issi hat hier mE einen Punkt. Ich mag es bspw eigentlich auch lieber, als Spieler eine geschichte vorgesetzt zu bekommen, die ich respektive mein SC dann zu seiner eigenen machen kann. Wenn es die Geschichte eines anderen SCs sein soll, die dem Spiel die Richtung gibt, möchte ich das gerne vorher wissen.
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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #147 am: 16.05.2019 | 12:47 »
...
Ich halte es ausdrücklich für sinnvoll, wenn jeder einzelne Spieler und auch die Gruppe vorher festgelegte Motivationen besitzen. Aber wie die aussehen, das ist nach meiner Überzeugung Spielerentscheidung, da hat die SL nichts zu suchen (die nimmt über die Settingvorgaben schon genug Einfluss auf das Spiel).
Das würde ich nicht als Plot bezeichnen, sondern als eine Ausgangssituation. Plot wird dann, was die Spieler im Zusammenwirken mit der SL aus der Situation machen.

Es muss halt auch als Gruppenspiel funktionieren, also ist eine Absprache zwischen den Spielern da zumindest für eine längerfristige Veranstaltung eh notwendig und die wil auch erst einmal organisiert/moderiert werden - üblicherweise halt wieder vom Spielleiter.
Natürlich ist Sandbox für diesen Spielgeschmack dann die hohe Schule, aber bei limitiertem Zeitbudget udn ggf. unterschiedlichen Spielertypen macht es eben auch Sinn vom Ideal abzuweichen.
Und damit davon dann keiner unangenehm überrascht wird, gehört dies eben in die Vorberietung, wo die notwendigen Einschränkungen und Notwendigkeiten dann vom Spielleiter entsprechend in seinem Spielangebot klar dargestellt werden. Wer dann damit gar nicht zurechtkommt, kann dann vorher ausstreigen, bevor er seine oder anderer Leute Zeit und Spielspaß vermiest.
Fies finde ich da eher "ja, ja, ja, mach mal" um dann vor überraschende vollendete Tatsachen gestellt zu werden und dann für den vom Spielleiter definierten "allgemeinen Spielspaß" in Geiselhaft genommen zu werden.

Mal ganz ehrlich, wenn ich weiß, dass ein SL  da extra einen Plot vorbereitet hat, dann reitet mein SC nicht davon. (Weil ich als Spieler kein Arsch sein will)

Ein Scheißplot wird davon nicht besser. Und auf so einen Plot zu bestehen ist noch viel arschiger denke ich.

Aber ja, Spielerflucht wäre da die nächstliegende Konsequenz.


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Offline Issi

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #148 am: 16.05.2019 | 12:51 »

Ein Scheißplot wird davon nicht besser. Und auf so einen Plot zu bestehen ist noch viel arschiger denke ich.
Das ist für mich eher eine Frage des Anstands.
Wenn man dauerhaft merkt, die Plots sind doof, es macht bei dem SL keinen Spaß.
Lässt sich auch nicht ändern...
Ja gut, dann ist die Antwort klar: Ausstieg

Aber solange das noch nicht klar ist, möchte ich die Vorbereitung des SL schon würdigen.
Ich als Einzelner Spieler möchte mich nicht durch Boykott über den Rest meiner Mitspieler stellen.
Ist schliesslich ne Gemeinschafts Aktion.

Es geht auch... OT... :"Sorry Leute, macht mir keinen Spaß, ich steig aus."
Besser als weiter da bleiben, nix sagen und IT boykottieren.

"Respektiere den Spielleiter, dann respektiert der Spielleiter dich "(Und wenn er das nicht tut, dann musst du ja nicht dabei bleiben)

Der Spielleiter hatte Arbeit. Er hat da Zeit investiert, um sich vorzubereiten(Unabhängig davon, ob es mir nun gefällt oder nicht).
Das gilt es für mich erstmal zu würdigen.
Der Spielleiter als Mensch ist echt.
Meine Figur ist es nicht.

Edit.
Um das nochmal zu differenzieren:
Ich meine damit wirklich sowas wie:
Ich weiß, dass der SL an diesem Ort einen Plot vorbereitet hat. Trotzdem verlasse ich diesen Ort. Die Vorbereitung des SL wird dadurch hinfällig.

Nicht sowas wie: Ich bleibe an diesem Ort, für den er etwas vorbereitet hat, treffe dort aber innerhalb des Rahmens Entscheidungen, mit denen der SL nicht gerechnet hat.
« Letzte Änderung: 16.05.2019 | 13:17 von Issi »

Offline Evil Batwolf

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Re: Rollenspieler auf der Plot-Flucht
« Antwort #149 am: 16.05.2019 | 13:14 »
Meines Erachtens ist "spielt ein anderes spiel" respektive "leitet halt komplett anders" kein Mittel um das ganze in den Griff zu bekommen respektive was die Herausforderung thematisiert.
....
Ich bin halt der Überzeugung, dass vorgefertigter Plot seitens der SL dazu führt, dass die Spieler zumindest weniger - je nach SL gar nicht - in das Spiel eingebunden sind. Das ist ein dem "Erzählonkeln" innewohnendes Problem, dem man m. E. zwar nicht mit "ein anderes Spiel spielen" begegnen sollte, wohl aber mit "spielt das Spiel anders".

Kann man auch anders sehen. Ist ja o.k., wenn die SL nun mal hauptsächlich Spaß aus dem Geschichten erfinden zieht und alle anderen am Tisch das nicht stört, weil sie sowieso lieber zuhören als kreativ beteiligt zu werden (scheint aber bei Dir nicht so zu sein, dass es niemanden stört, sonst gäbe es ja die Plotflucht nicht).

Von mir aus kannst Du das auch gern als "Thema verfehlt" ansehen. Solange Du keine bessere Lösung anbietest, bleibe ich aber bei meiner These  :).