Autor Thema: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel  (Gelesen 38449 mal)

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Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #300 am: 20.06.2019 | 12:38 »

vlt sollte man beim vorbeteiten des abenteuers eben fragen ob es phobien gibt oder ekel vor gewissen dibgen. ohne zuviel zu spoilern kann man ea ja allgemein halten

Hier findet doch auch die Hauptarbeit bzgl.  Sicherheit statt.
Alles Wichtige (von dem man weiß ) sollte hier bereits abgeklärt sein.
Und hier findet eigentlich auch der Abgleich statt: Ist das Abenteuer was für mich?
Können wir zusammen spielen oder passt es nicht?

Sämtliche Karten sind (aus meiner Sicht Zumindest ) doch für die Eventualitäten, mit denen man nicht gerechnet hat.

(Wobei- das "benutzt es häufig, und  sobald euch unwohl ist"- das ganze ziemlich schwammig macht)
Das hat Schneeland schon gut auf den Punkt gebracht.

Ist deshalb vielleicht auch wichtig, dass ein SL vor dem Spiel klar macht,  wie seine Karte funktioniert und eingesetzt werden darf.
Damit jeder Bescheid weiß.


« Letzte Änderung: 20.06.2019 | 17:51 von Issi »

Offline Teylen

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #301 am: 20.06.2019 | 12:41 »
Da nach dem Ampel-System gefragt wurde, also es heißt "The Stoplight System" und laut dem Buch wurde es von einer Gruppe namens "Game to Gather" eingeführt.
Die einzige Seite, die es näher beschreibt, die ich nach etwas Googeln fand, ist diese hier:
https://www.musoapbox.net/topic/1747/indicating-discomfort-in-a-scene-online/2

Zitat aus der V5:
The Stoplight System
This was pioneered by the group Games to Gather. The Storyteller lays out three different colored circles on the table: red, yellow, and green. Each color indicates a response to different levels of intensity. Green means “yes, I am okay with and encourage the scene getting more intense.” Yellow means “the scene is fine at the intensity level it is now, and I would like it to stay here if possible.” Red means “the scene is too intense for me in a bad way and I need it to decrease or I need to tap out.” Players can tap the colored circles as appropriate to indicate to the Storyteller what they want or need at that moment.

The Storyteller can also use the stoplight system to ask the players if they’d like intensity increased or decreased as necessary without breaking the narrative flow. To do so, the Storyteller can repeatedly tap a color — green for “more intense,” yellow for “keep it here,” and red for “do you need me to stop?” The players can then touch a color in response. Players can also respond by saying the color in question out loud.
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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #302 am: 20.06.2019 | 12:44 »
Ich würde ja sagen: Natürlich kann es das, aber führt das nicht zwingend zu der unerwünschten Kommunikation über das genaue Problem von Spieler A?

Wenn auch nur das geringste Risiko des Ausschlusses für den Nutzer einer X-Card existiert, dann schießt der Meldestress aber mal so richtig in die Höhe.

Man kann es drehen und wenden wie man will: Es kann im Rollenspiel Situationen geben in denen die Interessen konfliktär sind. Ein Ansatz ist demjenigen der Unwohlsein reklamiert blind recht zu geben - notfalls(!) auf Kosten aller anderen. Eine Einzelfallabwägung findet dann nicht statt. Oder aber man gibt nicht blind recht, dann geht der Meldestress auf Kosten desjenigen, der ernsthaft Probleme hat sich zu artikulieren, hoch.

Man muss sich eben entscheiden zwischen Einzelfallabwägung und Minimierung des Meldestresses. Mein Anliegen ist es, dass es nicht unmoralisch ist sich für die Einzelfallabwägung zu entscheiden. Wer lieber den Meldestress minimiert - okay. Aber es gibt keinen Zwang um jeden Preis zu integrieren: Wer voller Vorfreude auf eine Con fährt um sich zu unterhalten und zu entspannen, der ist nicht verpflichtet Sozialarbeit zu leisten. Man kann, das ist auch lobenswert.

Man ist aber kein Schwein, wenn man 'Nein' sagt.
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Offline schneeland

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #303 am: 20.06.2019 | 14:34 »
@Issi (und natürlich auch @Deep One):
Danke für die Blumen! Ich hatte das Gefühl aus der Diskussion hier, trotz des teilweise etwas ruppigen Tonfalls, einiges mitgenommen zu haben, und dachte mir, ich schreib' das mal auf, falls sich später auch mal jemand mit der Frage beschäftigt, ob er gern Sicherheitstechniken in seiner Runde hätte (landet demnächst auch auf Seite 1)

@Teylen:
Danke für den Link! Ich bau das noch ein, verweise aber auch auf das V5-Regelwerk.
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Offline Blechpirat

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #304 am: 20.06.2019 | 15:44 »
@schneeland: Diese Zusammenfassung sollten wir irgendwo noch mal prominent platzieren, die ist wirklich lesenswert.

@topic: Ich fand diese Liste von Kategorien auf einer Seite, die versucht Triggerwarnungen zu crowdsourcen. Ich fand es spannend, welche Themen dabei eine Rolle spielen. Okay, dass mit dem Weihnachtsmann ist vermutlich kein Trigger, aber sonst...

https://www.doesthedogdie.com/categories/

Offline schneeland

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #305 am: 20.06.2019 | 16:36 »
@Blechpirat:
Danke! Wenn Du eine Idee hast, wo sie hin soll, lege ich sie gern auch nochmal separat ab.

Und wenn Wünsche bestehen, was noch rein soll, auch einfach Bescheid sagen.
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Offline Blechpirat

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #306 am: 20.06.2019 | 17:18 »
@Blechpirat:
Danke! Wenn Du eine Idee hast, wo sie hin soll, lege ich sie gern auch nochmal separat ab

Zumindest mal da: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,50121.msg134760069.html#msg134760069

Offline ArneBab

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #307 am: 20.06.2019 | 19:08 »
vlt sollte man beim vorbeteiten des abenteuers eben fragen ob es phobien gibt oder ekel vor gewissen dibgen. ohne zuviel zu spoilern kann man ea ja allgemein halten
Selbst das mag nicht reichen, weil bestimmte Phobien oder Traumata Leuten möglicherweise nicht einmal bewusst sind, bis sie in eine entsprechende Situation kommen. Eine Freundin hat mir mal erzählt, dass sie mit ihren Eltern über Mobbing gesprochen hat und selbst sagte, dass sie ja Glück hatte, dass sie das nie getroffen hat. Bis ihre Eltern ihr dann erzählten, was sie längst vergessen hatte, und sie gemerkt hat, dass sie weinte.
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Offline Maarzan

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #308 am: 20.06.2019 | 19:30 »

vlt sollte man beim vorbeteiten des abenteuers eben fragen ob es phobien gibt oder ekel vor gewissen dibgen. ohne zuviel zu spoilern kann man ea ja allgemein halten

Zumindest bei Cons wird das nicht möglich sein.
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Offline Undwiederda

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #309 am: 21.06.2019 | 09:43 »
Selbst das mag nicht reichen, weil bestimmte Phobien oder Traumata Leuten möglicherweise nicht einmal bewusst sind, bis sie in eine entsprechende Situation kommen. Eine Freundin hat mir mal erzählt, dass sie mit ihren Eltern über Mobbing gesprochen hat und selbst sagte, dass sie ja Glück hatte, dass sie das nie getroffen hat. Bis ihre Eltern ihr dann erzählten, was sie längst vergessen hatte, und sie gemerkt hat, dass sie weinte.

Da muss dann eben die X-Card oder die Pause ran und sollte der Plot dies als Thema haben, muss man einen Kompromiss erreichen.

Offline Undwiederda

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #310 am: 21.06.2019 | 09:45 »
Zumindest bei Cons wird das nicht möglich sein.

Auf Cons, kann man aber eben viel in den Begleittexten reinpacken.
Dann eben ein kurzes Vorgespräch mit der Gruppe + Regeln + Setting
X-Card auf dem Tisch
Dann sollte man als SL abwägen, wenn die X-Card benutzt wird. Kann ich es umschiffen oder wäre es besser (weil es eben das Thema des ganzen Plots ist) das betroffener Spieler die Runde verlässt.

Aber das der Spieler die Runde verlässt, sollte eigentlich immer die letzte Option sein.

Offline Deep One

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #311 am: 25.06.2019 | 18:20 »
Ich hatte gestern Gelegenheit, ein Schwätzchen mit einem Rollenspieler zu halten, der dieses und jenes und insbesondere PTBS vom feinsten mit sich herumschleppt. Besagter Spieler übt sich in Achtsamkeit, um Getriggert-werden zu vermeiden (hier definiert als 'in sich reinhören, eine Annahme über die eigene, tagesaktuelle Stabilität treffen und das Verhalten danach ausrichten'). Seiner Erinnerung nach mußte er überhaupt erst zwei Sitzungen getriggert abbrechen (er spielt EDO Fantasy, nicht sonnen schrägen Poposex-Kram).

*Für sich* lehnt er eine X-/Stop-Karte ab, weil er verdammt noch mal als normaler Mensch behandelt werden möchte und nicht als armes Puschelchen, das von neurotypischen Mitspielenden beschützt werden muß.

Ihr kennt das ja: Internet gut und schön, aber mit einem echten Menschen reden ist doch noch mal was anderes. :)

Da ich jedes Jahr wieder mit dem Gedanken spiele, bei einer Con in der Nähe mal eine Runde anzubieten (es dann aber doch nicht tue), teile ich dazu meine Meinung:

Bei der Runde, die ich anbieten würde (EDO/Pulp/Spaß-OSR), sind Sicherheitstechniken nach praktischem Ermessen vollkommen überflüssig, einfach weil die Chance, jemandem Unannehmlichkeiten zu bereiten, mikroskopisch klein ist. Es müßte beispielsweise ja schon mit dem Teufel zugehen, wenn der einzige norddeutsche Spieler, der sich sofort zu einem Ball zusammenrollt, falls ich sage: "eine Riesenspinne greift an! Sie hat RK 7 und ... würfelt ... 3 TP", sich ausgerechnet an meinen Tisch verirrt.

Andererseits will man ja niemandem im Wege stehen, also würde ich vermutlich sonne Stop-Karte auf den Tisch legen. Man weiß es ja nicht.

Definitiv nicht nutzen würde ich die X-Karte, weil die, wie oben ausgeführt, inhaltlich nicht hinreichend bestimmt ist und in meinen Runden Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis stünden. - Wobei ich wiederum Leuten wie Teylen und dem Tod gerne glaube, dass das für ihre Runden das beste seit der Erfindung des W10 ist (und tatsächlich würde ich zu gern mal beim Tod in eine Runde reinkiebitzen, damit ich mal sehe, wie das da in der Praxis läuft :)).

Sollen es eben alle so tun, wie sie mögen.

ETA: "Schräger Poposex-Kram" bezog sich auf das UKExpo-Beispiel und sollte keine darüber hinaus gehende Wertung darstellen.
« Letzte Änderung: 25.06.2019 | 19:01 von Deep One »

Boni

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #312 am: 25.06.2019 | 18:42 »
Beim, ich zitiere Deep One, "Poposex-Kram" wird es eben interessant. Ob ich z.B. Monsterhearts mit Fremden auf einem Con spielen würde, sei mal dahingestellt. Aber selbst mit Freunden in der heimischen Runde bewege ich mich da in Themenbereichen (LGBTQ+, Sex, psychische Gewalt, etc.), dass ich selbst bei meinen engsten Freunden nicht sicher wäre, dass ich jedes sensible Thema kenne. Da finde ich die X-Card sehr angebracht.

Offline Maarzan

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #313 am: 25.06.2019 | 18:45 »
Beim, ich zitiere Deep One, "Poposex-Kram" wird es eben interessant. Ob ich z.B. Monsterhearts mit Fremden auf einem Con spielen würde, sei mal dahingestellt. Aber selbst mit Freunden in der heimischen Runde bewege ich mich da in Themenbereichen (LGBTQ+, Sex, psychische Gewalt, etc.), dass ich selbst bei meinen engsten Freunden nicht sicher wäre, dass ich jedes sensible Thema kenne. Da finde ich die X-Card sehr angebracht.

Das Grundrisiko (oder ggf. auch spezifisch erhöhte Risiko)  ist bekannt. Die konstruktive Frage wäre dann aber, ob es mit anderen Methoden nicht gezielter und nebenwirkungsärmer behandelt werden könnte.
Statt dessen wird es schwarzweiß auf X-Card oder nix reduziert.
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Offline Undwiederda

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #314 am: 25.06.2019 | 19:08 »
Beim, ich zitiere Deep One, "Poposex-Kram" wird es eben interessant. Ob ich z.B. Monsterhearts mit Fremden auf einem Con spielen würde, sei mal dahingestellt. Aber selbst mit Freunden in der heimischen Runde bewege ich mich da in Themenbereichen (LGBTQ+, Sex, psychische Gewalt, etc.), dass ich selbst bei meinen engsten Freunden nicht sicher wäre, dass ich jedes sensible Thema kenne. Da finde ich die X-Card sehr angebracht.

Die X-Card ist ja eine gute Sache aber man sollte nie vergessen, das man eben vorher über seine Runden reden sollte.
Auf Cons ist Session 0 immer ein wenig schwierig aber man kann auch auf einer Con vieles zu der Runde im Vorfeld sagen (siehe Begleittexte) oder in einem 5 Minuten Vorgespräch
Bei Runden daheim, würde ich sagen ist eine Session 0, immer von Nöten. Weil man eben ausgiebig über das System/Setting reden kann.
Man kann aber zudem die X-Card/Pausenkarte rein nehmen. Schaden tut sie ja nicht, wenn sie da rumliegt.

Offline Huhn

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #315 am: 25.06.2019 | 19:19 »
@topic: Ich fand diese Liste von Kategorien auf einer Seite, die versucht Triggerwarnungen zu crowdsourcen. Ich fand es spannend, welche Themen dabei eine Rolle spielen. Okay, dass mit dem Weihnachtsmann ist vermutlich kein Trigger, aber sonst...

https://www.doesthedogdie.com/categories/
Interessante Seite, danke für den Link.

Offline Maarzan

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #316 am: 25.06.2019 | 19:28 »
Man kann aber zudem die X-Card/Pausenkarte rein nehmen. Schaden tut sie ja nicht, wenn sie da rumliegt.

Genau wie Waffen ... erst wenn sie unangemessen benutzt werden.
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Offline Undwiederda

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #317 am: 25.06.2019 | 20:20 »
Genau wie Waffen ... erst wenn sie unangemessen benutzt werden.

Der Vergleich hinkt mMn.
Die X-Card ist ja eigentlich ein vorbeugendes Mittel und soll den Spielern Sicherheit geben.
Eine Waffe dient der Einschüchterung und bei Benutzung führt es zum Schreck oder schlimmsten falls zum Tode.

Vlt verstehen wir aber auch beide da die X-Card unterschiedlich

Offline Maarzan

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #318 am: 25.06.2019 | 20:24 »
Der Vergleich hinkt mMn.
Die X-Card ist ja eigentlich ein vorbeugendes Mittel und soll den Spielern Sicherheit geben.
Eine Waffe dient der Einschüchterung und bei Benutzung führt es zum Schreck oder schlimmsten falls zum Tode.

Vlt verstehen wir aber auch beide da die X-Card unterschiedlich

Die X-Card kickt ohne jegliche weitere Rücksprachen oder Abwägungen was auch immer dem Werfer gerade in den Sinn kommt. Wem das nicht gefällt, kann maximal gehen, ansonsten interessiert er und seine Vorstellung von Spielspaß nicht.
Das sehe ich schon als spielerisches Äquivalent einer geladenen Waffe auf dem Tisch.
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Offline Undwiederda

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #319 am: 25.06.2019 | 20:30 »
Erstmal wird man ja nicht gezwungen die X-Card am Tisch zu haben. Es ist eine Option.
Und du kannst ja den Text der auf der offiziellen X-Card steht ja anpassen, wenn es dir zu krass ist.

Die X-Card ist mMn nicht zwingen RAW sondern RAI

Es geht ja darum das die Spieler sich sicher fühlen und das man ihnen das entgegenbricht.
Benutze doch ne Abgemilderte Karte, ich sehe da jetzt kein Problem.
Ich meine es gibt keine Rollenspielpolizei, die das kontrolliert und es geht ja darum das sich jeder am Tisch wohl fühlt, auch die SL

Offline Maarzan

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #320 am: 25.06.2019 | 20:42 »
Es geht ja darum das die Spieler sich sicher fühlen und das man ihnen das entgegenbricht.
Benutze doch ne Abgemilderte Karte, ich sehe da jetzt kein Problem.
Ich meine es gibt keine Rollenspielpolizei, die das kontrolliert und es geht ja darum das sich jeder am Tisch wohl fühlt, auch die SL

Wenn das so Schule macht als CON-Auflage, dann steht die Rollenspielpolizei dahinter.
Und "sicher fühlen" kann sich dann nur derjenige, der Elemente zerstören will, nicht derjenige, der bestimmte Elemente drin haben will.
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Offline Undwiederda

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #321 am: 25.06.2019 | 21:15 »
Wenn das so Schule macht als CON-Auflage, dann steht die Rollenspielpolizei dahinter.
Und "sicher fühlen" kann sich dann nur derjenige, der Elemente zerstören will, nicht derjenige, der bestimmte Elemente drin haben will.

Dann werden die Spieler, die das stört nicht mehr auf Cons gehen, die es Verpflichtend machen.
Kommunikation ist das A und O. Schreibt Dinge, die Aufstoßen können in den Begleittext, sprecht es vorher noch mal durch und dann sollte die X-Card/Pausenkarte auch kaum bis gar nicht zum Einsatz kommen.
Man kann auch Spielern diplomatisch näher bringen, dass die Runde nix für sie sind.

Offline Alexander Kalinowski

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #322 am: 26.06.2019 | 08:01 »
Müssen denn Buchautoren und Fernsehsender demnächst auch vorher mitteilen welche Inhalte verstörend sein könnten? Gibt's das irgendwo sonst, dass fiktive Inhalte so problematisiert werden? Oder ist da nicht doch eine Menge Wichtigtuerei dabei - bei den Getriggerten (manchen zumindest)?
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Offline Issi

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #323 am: 26.06.2019 | 08:24 »
Ich hätte jetzt gar keine Lust so krasse Themen zu behandeln, und gerade bei Horror besteht ja kurioserweise der Spaß für  viele Spieler im,  ich nenne es mal: "Lustvollen  Unwohlsein. "
(Manche vermeiden es deshalb, andere konsumieren es deshalb  )

Spieler, die da Bock drauf haben, wollen sich unwohl fühlen aber bitte nicht zu doll.
Und da denke ich, sind mit X/Pausen Card&Co wirklich alle am Tisch voll gefragt,  weil ja jeder Spieler jedes Unwohlsein, (auch das lustvolle Unwohlsein eines anderen Spielers) jederzeit beenden kann. Da den richtigen Moment zu finden, ist sicher eine Kunst.
Denn es gilt abzuschätzen: Wann ist es genug? (Wo liegt meine Grenze? Wo seine? Wie finde ich einen tragbaren Kompromiss? )
Will heißen, der, der die Karte einsetzt, übernimmt damit nicht nur für sich selbst Verantwortung, sondern verändert auch für andere Spieler am Tisch das Spiel.

- Klar ist, bei krassen Triggern kann es schwer einen Kompromiss geben, bei dem alle weiter zusammen sitzen und spielen.
Hier scheint mir auf jeden Fall eine Pause angebracht.

Jetzt gehört das "Unwohlsein" zum Horror, wie das "Traurig sein" zur Tragödie, oder das "Amüsiert sein" zur Komödie.

Von daher finde ich das " wann kippt das Ganze?  Wann wird es zu viel? Gar nicht so einfach.


Edit.
Generell : "Die Abwesenheit von Unwohlsein, bedeutet nicht automatisch  die Anwesenheit von Spaß."

(Das gilt beim Horror kurioserweise  doppelt  ~;D)






« Letzte Änderung: 26.06.2019 | 08:41 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: Sicherheitstechniken im/fürs Rollenspiel
« Antwort #324 am: 26.06.2019 | 08:36 »
Müssen denn Buchautoren und Fernsehsender demnächst auch vorher mitteilen welche Inhalte verstörend sein könnten? Gibt's das irgendwo sonst, dass fiktive Inhalte so problematisiert werden? Oder ist da nicht doch eine Menge Wichtigtuerei dabei - bei den Getriggerten (manchen zumindest)?
Ähm, "demnächst"? Also bei unserem Fernsehen ist das so, solange ich gucken darf ;) . "Die nachfolgende Sendung ist für Zuschauer unter..." Usw.
Bei Büchern ist das tatsächlich unüblich.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.