Autor Thema: Chaosium mahnt Open Cthulhu ab  (Gelesen 9469 mal)

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Achamanian

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Re: Chaosium mahnt Open Cthulhu ab
« Antwort #75 am: 1.07.2019 | 21:08 »
Und? Wie groß war der SAN-Schaden, mal geschätzt?

Da ich mich bis heute an den Besuch und den Anblick von Noppel-Dildos erinnere, wahrscheinlich größer, als es mir damals bewusst war ... es war allerdings auch zu Klassenfahrtzeiten und eine Mutprobe, von daher passt das irgendwie.

Offline Case

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Re: Chaosium mahnt Open Cthulhu ab
« Antwort #76 am: 1.07.2019 | 21:27 »
Es ist nicht tot, was ewig liegt ...

Offline nobody@home

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Re: Chaosium mahnt Open Cthulhu ab
« Antwort #77 am: 1.07.2019 | 21:41 »
Es ist nicht tot, was ewig liegt ...

...oder eben steht, je nachdem...

Offline Case

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Re: Chaosium mahnt Open Cthulhu ab
« Antwort #78 am: 2.07.2019 | 15:41 »
Finales Statement von Chaosium auf BRP Central:
https://basicroleplaying.org/topic/9809-just-a-reminder-there-is-no-ogl-for-brp-rq-or-coc/?do=findComment&comment=145867

Zitat
To summarise (using Jeff's responses):

Q: Does Call of Cthulhu, RuneQuest, Magic World, the Basic Roleplaying system, Pendragon, or 7th Sea come under the provisions of an Open Game License (OGL)?

A: No.

Q: Is there a System Reference Document (SRD) for Call of Cthulhu, RuneQuest, Magic World, the Basic Roleplaying system, Pendragon, or 7th Sea?

A: No.

Q: Can I rely on the Mongoose RQ SRD to publish material?

A: No. Mongoose’s license for RuneQuest was terminated in April 2011. At that point, Mongoose lost all rights to continue using the RuneQuest trademark, or to create and publish material derivative from the previous copywritten material, or to issue any sublicenses based on that agreement. Since Mongoose no longer had any rights to RuneQuest, it has no ability to issue a third-party license to that material (which is all an OGL is).

For more information, see https://www.chaosium.com/fan-use-and-licensing-q-a

Q: Isn't an OGL perpetual?

Mongoose may have said its license was perpetual, but its license with Issaries was not perpetual. Mongoose did not have the ability to issue a perpetual license to Third Parties, only a license with a duration equal to its own right to use the IP. 

(Think of this like subletting a property you are renting on a monthly basis from another party. You might tell your subletter that their lease is perpetual, but if your landlord ends your lease, both you and your subletter are out.)

Q: What about Mongoose's Legend?

A: Legend is its own thing and not under license from Chaosium or Moon Design Publications. Mongoose was perfectly entitled to take their work, remove from it those elements that were derived from RuneQuest or Glorantha and give it its own name, and then do with it as they see fit. Legend is not RuneQuest or BRP or Call of Cthulhu, and nor does it purport to be.

If Mongoose wants to do a OGL of their original work, that is not Chaosium's issue or concern

Offline Blechpirat

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Re: Chaosium mahnt Open Cthulhu ab
« Antwort #79 am: 2.07.2019 | 16:27 »
Damit ist FTAGHN auch auf der sicheren Seite, oder?

Den Screenshot würde ich sicher aufbewahren :)

Offline Case

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Re: Chaosium mahnt Open Cthulhu ab
« Antwort #80 am: 2.07.2019 | 17:53 »
FHTAGN ist safe, Delta Green ist safe.
Raiders of R'lyeh hat ein Problem, Open Cthulhu so wie so.

Dionysian Spectre

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Re: Chaosium mahnt Open Cthulhu ab
« Antwort #81 am: 2.07.2019 | 19:36 »
Beachtenswert ist vielleicht noch der Satz "Legend is not RuneQuest or BRP or Call of Cthulhu, and nor does it purport to be."

Man könnte den so interpretieren, dass Chaosium sich vorbehält weiterhin gegen Rollenspiele vorzugehen, die das Legend OGL Material verwenden um damit gegen solche Projekte vorzugehen die das Legend OGL Material verwenden um damit eine Kopie von Call of Cthulhu zu erzeugen (also welche "purport to be Call of Cthulhu"). Chaosium könnte sich auf den Standpunt stellen dass die Kombination aus Prozentsystem und Lovecraft-Mythos und Investigatoren-Setting in irgendeiner Form geistiges Eigentum von Chaosium ist.

Ob sie damit vor Gericht Erfolg hätten sei dahingestellt ... aber ich habe zumindest den Eindruck dass sie dahingehend FUD (Fear, Uncertainty and Doubt) streuen wollen und eine gewise Drohkulisse aufrechterhalten, indem sie eine solche Position als Möglichkeit andeuten bzw. zumindest nicht klar dementieren.

Daraus könnte man auch erklären warum DG in Ruhe gelassen wird (ist eher Military) und Open Cthulhu angegangen wird (hat explizit das Ziel, ein offener Klon zu sein). FHTAGN sehe ich da irgendwo in der Mitte (hat schon eigenständige Tendenzen, aber FHTAGN ist näher an CoC, als DG an Coc ist; und auch FHTAGN hat das erklärte Ziel eine offene Alternative zu CoC bzw. Pegasus-Cthulhu zu sein).
« Letzte Änderung: 2.07.2019 | 19:40 von Dionysian Spectre »

Offline Case

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Re: Chaosium mahnt Open Cthulhu ab
« Antwort #82 am: 2.07.2019 | 20:29 »
Ich würde es lieber so formulieren: FHTAGN ist eine offene Alternative für Rollenspiel mit kosmischem Horror. Wir sind nicht gegen andere Systeme, sondern für die Freiheit von Autor/innen, Spielleiter/innen und Spieler/innen ihre Ideen auch abseits vom Mainstream veröffentlichen zu können.

Chaosium hat seinen Claim mit den Markeneintragungen abgesteckt. Dazu kommen die Rechte an gewissen Wesen und Elementen des Mythos. Alles andere ist offenes Gewässer, in dem jeder seine Netze auswerfen kann.

An dem Satz "Legend gibt auch nicht vor CoC zu sein" ist auch nichts Falsches dran. Immerhin ist das ja ein Fantasy-Setting.

Ein Aspekt aus dieser ganzen Geschichte ist in jedem Fall, dass wir FHTAGN weiterhin (bzw. um so mehr) als eigenständiges System platzieren werden. Mal sehen, ob uns das gelingt.

Offline Makenyo

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Re: Chaosium mahnt Open Cthulhu ab
« Antwort #83 am: 2.07.2019 | 21:42 »
FHTAGN ist safe, Delta Green ist safe.
Raiders of R'lyeh hat ein Problem, Open Cthulhu so wie so.
Warum hat eigentlich "Raiders of R'lyeh" ein Problem und "FHTAGN" nicht?

Beide Spielsysteme sind dem BRP von Chaosium doch recht nahe. Beide System haben ihre Eigenheiten aber eigentlich ist es immer noch BRP. Beide Spielsysteme sind für mich irgendwie wie ein Call of Cthulhu der Version 8.

Offline Case

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Re: Chaosium mahnt Open Cthulhu ab
« Antwort #84 am: 2.07.2019 | 22:20 »
Raiders of R'lyeh nutzt neben Legend auch das Mongoose RuneQuest SRD. Delta Green wiederum nur Legend.

Und weil Chaosium eben gesagt hat, dass Mongoose das RuneQuest niemals nicht als OGL hätte herausbringen dürfen, ist dieses Produkt quasi das Gift, was in der Erblinie von Raiders steckt.


/edit

Die aktuelle Version von RoR hat das im Lizenztext:

Zitat
Legend Core Rulebook, © 2011, Mongoose Publishing; Authors Lawrence Whitaker, Pete Nash, et al., based on original material by Greg Stafford.
Legend Spirit Magic, © 2011, Mongoose Publishing Ltd.
Arcania of Legend: Blood Magic, Copyright 2012, Mongoose Publishing Ltd.
Hot Pursuit, © 2005, Corey Reid, published by Adamant Entertainment.

Offline D. Athair

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Re: Chaosium mahnt Open Cthulhu ab
« Antwort #85 am: 24.07.2019 | 17:36 »
In der Vergangenheit haben viele Spielehersteller sich eine Lizenz von Chaosium für ihre Adaption von Cthulhu-Spielen geben lassen.
Lovecrafts Geschichten sind zum Großteil inzwischen gemeinfrei, doch hat Chaosium Cthulhu so weit geprägt, dass es vielen Spieleherstellern zu mühsam war herauszufinden welche Cthulhu-Mythos-Idee von Lovecraft oder von Chaosium stammt. Also haben sich viele VORSICHTSHALBER eine Lizenz von Chaosium besorgt.
Das liegt daran, dass Chaosium wahrscheinlich einer der bedeutendsten Beitragenden zum Mythos insgesamt sein dürfe. Das auseinanderzuklamüsern, wenn man die volle "Cthulhu-Erfahrung" haben will, ist schwierig.

Ich ärgere mich immer noch, dass ich den Ausstellungskatalog eines Künstlers, der ne Ausstellung in Nürnberg hatte, nicht erworben habe (das war ein Abverkauf alter Kataloge). Der hatte was zum Mythos gemacht und hatte ein Sponsoring von Chaosium (drum war das Logo drin).


Was die Mongoose-Lizenz angeht:
Da spielen mMn zwei Dinge eine Rolle. Chaosium unter Charlie Krank (und Lynn Willis) haben die RQ SRD hingenommen. Anders kann man das nicht sagen, da Mongoose ja ne offizieller Lizenznehmer war. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das dem Partner und Lizenzgeber unbekannt geblieben ist. Kann gut sein, dass das alte Chaosium (vor der Rettung durch Stafford und Petersen und Moon Design) gar nicht vorhatte nochmal was mit RuneQuest zu machen. Das ist das eine.

Und dann lassen sich Spielregeln prinzipiell nur wenig schützen. Hârnmaster und WFRP sind von RQ so weit nicht weg.

Rechtlich scheint Legend und die entsprechende OGL in Ordnung zu sein. Renaissance, OpenQuest und Co. werden ihre OGL anpassen.
Von Newt Newport weiß ich, dass er mit Chaosium in Kontakt steht wegen OpenQuest. Er ist ja bzgl. des Magazins "Hearts in Glorantha" eh schon länger Lizenznehmer.
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Offline D. Athair

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Re: Chaosium mahnt Open Cthulhu ab
« Antwort #86 am: 24.07.2019 | 17:37 »
[Getrennt zur besseren Lesbarkeit]

Beachtenswert ist vielleicht noch der Satz "Legend is not RuneQuest or BRP or Call of Cthulhu, and nor does it purport to be."

Man könnte den so interpretieren, dass Chaosium sich vorbehält weiterhin gegen Rollenspiele vorzugehen, die das Legend OGL Material verwenden um damit gegen solche Projekte vorzugehen die das Legend OGL Material verwenden um damit eine Kopie von Call of Cthulhu zu erzeugen (also welche "purport to be Call of Cthulhu"). Chaosium könnte sich auf den Standpunt stellen dass die Kombination aus Prozentsystem und Lovecraft-Mythos und Investigatoren-Setting in irgendeiner Form geistiges Eigentum von Chaosium ist.

Nein, so läuft das nicht. Legend ist safe. Lovecraft gemeinfrei.
Diese Kombination ... wurde oft genug verwendet ... u.a. in Mythras: Wahnsinn und andere Farben oder in dem Renaissance Spiel Dark Streets. Gerade bei Letzerem dürfte der Fokus auf die Bow Street Runners ... verhindern, dass Chaosium mittels Klage was erreichen könnte. Das Regelsystem Renaissance basiert auf OpenQuest, ist aber differenzierter und hat eine Anpassung auf das Schwarzpulver-Zeitalter erfahren.


... für meine Begriffe will Chaosium Folgendes:
1) Ihre Werke und Rechte soweit schützen, wie es jetzt noch geht (unter der Frühzeit von Stafford und unter Krank war man da recht nachlässig).
2) Zusammenarbeit mit Autoren erwirken und sie ggf. im eigenen Verlag veröffentlichen.
3) Lizenzen verkaufen, wo möglich.

... das ist alles höchst legitim zumal sich Chaosium auch immer recht kooperativ erwiesen haben.
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