Autor Thema: Der "Matt Mercer Effect"  (Gelesen 22625 mal)

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Offline Alexander Kalinowski

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #100 am: 8.08.2019 | 18:02 »
Das Problem ist doch nicht, dass die Leute mit CR oder RBTV anfangen. Das Problem ist doch, dass es außer D&D und DSA keine "Household Names" gibt (und DSA auch noch verblasst). Die eigentliche Herausforderung für unser Hobby ist es, die wahre Spannbreite des Rollenspiels nach außen zu transportieren. Wenn man zB Apocalypse World vom Spielstil oder Setting ansprechender als D&D findet, dann kann einem Matt Mercer halbwegs egal sein. Dafür muss man AW aber erst einmal kennen.


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Tegres

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #101 am: 8.08.2019 | 18:20 »
Reingeschaut habe ich in fast alle, in denen Hauke geleitet hat.
Fertig geschaut habe ich keins und am Weitesten gekommen bin ich in der 1648-Runde.
Mh, das wundert mich ehrlich gesagt. T.E.A.R.S. und teilweise auch B.E.A.R.D.S. sind auf jeden Fall dysfunktional, wobei sich ein Teil der Unterhaltung sicherlich aus dieser Dysfunktionalität speist. Auch Hauke als Spielleiter ist nur bedingt ein gutes Vorbild, da es ihm vor allem bei den T.E.A.R.S.- und B.E.A.R.D.S. Runden schwer fiel, vom vorgesehenen Plot abzuweichen (was er aber auch offen kommunziert hat). Ab Morriton Manor würde ich alle Runden aber als vollkommen funktionale Runden bezeichnen. Klar sind vor allem die BENS Quatschtköpfe, aber mittlerweile merkt man ihnen den Spaß an der Sachen sehr an und das finde ich einen guten Indikator für eine funktionale Runde. Auch Hauke wurde flexibler, auch wenn manchmal sein Hang zum Railroading durchscheint.
Wenn man die Hauke-BENS-Runden nicht mag, möchte ich die Runden von Florentin Will empfehlen, die meines Erachtens ein recht realistisches Bild eines Spielleiters zeichnen. Klar hat er extrem gute schauspielerische Qualitäten, die sicherlich nicht der Standard sind und sein müssen. Mit seiner Art der Vorbereitung, der Leitung am Tisch und seiner Improvisationsfähigkeit, vor allem aber der Fähigkeit, den geplanten Plot komplett links liegen zu lassen oder erst gar keinen vorzubereiten, bildet er ein gutes Vorbild.

Offline Jiba

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #102 am: 8.08.2019 | 18:50 »
Die Privatsphäre ist doch gerade das Coole am Rollenspiel .
Besonders für die Spieler. Die sind doch sonst nur damit beschäftigt, wie sie für die Kamera wirken. Und kommen deshalb gar nicht in Kontakt mit sich und ihrer Figur.
(Was für Immersion(den inneren Film) mMn.  ultra wichtig ist)

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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Online tartex

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #103 am: 8.08.2019 | 19:28 »
Das Problem ist doch nicht, dass die Leute mit CR oder RBTV anfangen. Das Problem ist doch, dass es außer D&D und DSA keine "Household Names" gibt (und DSA auch noch verblasst). Die eigentliche Herausforderung für unser Hobby ist es, die wahre Spannbreite des Rollenspiels nach außen zu transportieren. Wenn man zB Apocalypse World vom Spielstil oder Setting ansprechender als D&D findet, dann kann einem Matt Mercer halbwegs egal sein. Dafür muss man AW aber erst einmal kennen.

Dann schau mal hier: Dread mit Matt Mercer oder Matt Mercer spielt Dungeon World auf Youtube
Und dann gibt es natürlich noch Roundtable.
« Letzte Änderung: 8.08.2019 | 19:30 von tartex »
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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #104 am: 8.08.2019 | 19:43 »
Was ich mich halt frage, um es noch mal etwas pointierter zu sagen: Ist diese Beschreibung und Darstellung à la Mercer wirklich der Goldstandard? Wollt ihr das für eure Runden dauernd haben? Würdet ihr euch als SL nicht selber bescheuert vorkommen, die ganze Zeit so bedeutungsschwanger und mit großen Worten daherzureden?
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Offline Alexandro

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #105 am: 8.08.2019 | 19:48 »
Ich glaube mein Problem an Mercer und co ist (ihn finde ich cool und bin für seine Arbeit dankbar, problematisch finde ich sein Monopol), dass die Leute dann D&D artig spielen und diese Runden sind oft für mich ziemlich schräg und erinnern mich an WOW. Deswegen spiele ich meistens lieber mit AnfängerInnen, als mit Leuten die DnD kennen (egal ob durch selbst spielen oder über Mercer). Dann sind die Rollen auch nicht tank oder AoE sondern Charaktere.
Zitat
Was ich mich halt frage, um es noch mal etwas pointierter zu sagen: Ist diese Beschreibung und Darstellung à la Mercer wirklich der Goldstandard? Wollt ihr das für eure Runden dauernd haben? Würdet ihr euch als SL nicht selber bescheuert vorkommen, die ganze Zeit so bedeutungsschwanger und mit großen Worten daherzureden?

Irgendwie frage ich mich, von welchem Stream ihr da redet: ich habe mir beide Kampagnen angeschaut und konnte weder WoW-Einflüsse, noch extrem bedeutungsschwangere Monologe ausmachen (und schon gar nicht beides zusammen - schließt sich ja auch aus).
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Offline Marask

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #106 am: 8.08.2019 | 19:52 »
Ich muss sagen, ich habe CR/Mercer bis heute nicht gekannt. Vom Namen her schon, aber was gesehen/gehört? Noch nicht. Also habe ich mir heute drei Videos angeschaut von CR. Dass man von drei Videos kein endgültiges Urteil fällen sollte, ist klar. Dennoch kann ich nach drei Videos sagen, dass kein viertes Video mehr dazukommt.

Bei CR komme ich mir vor, als schaue ich einen Film. Keine Ahnung, warum. Aber das ist irgendwie "merkwürdig", so gekünstelt. Eigentlich kann ich es nicht vernünftig beschreiben. Es unterscheidet sich vom Flair einfach von allem, was ich in 25 Jahren P&P miterlebt habe (on- und offline).

Matt Mercer macht es eigentlich ganz ok. Auf Dauer könnte ich das nicht aushalten, aber ich verstehe, dass es Spieler gibt, die das, was er leistet, grandios finden. Ich mag es nicht, wenn SLs sich am liebsten selbst beim Reden zuhören, und dann auch noch so geschwollen.

Ich glaube, dass hat alles nichts mit dem "Matt-Mercer-Effekt" zu tun. Leider habe ich keine Ahnung, was das für ein Effekt sein soll.
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Offline Jiba

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #107 am: 8.08.2019 | 20:02 »
Was ich mich halt frage, um es noch mal etwas pointierter zu sagen: Ist diese Beschreibung und Darstellung à la Mercer wirklich der Goldstandard? Wollt ihr das für eure Runden dauernd haben? Würdet ihr euch als SL nicht selber bescheuert vorkommen, die ganze Zeit so bedeutungsschwanger und mit großen Worten daherzureden?

Kurze Antwort: Nein.

Lange Antwort: Nein, weil eine Frage des Formats. Für ein YT-Rundenformat ist das, finde ich, unterhaltsamer als irgendwelche hingeblafften 08/15-Beschreibungen. (Überhaupt ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass heutige Rollenspielrunden wesentlich beschreibfauler sind, auf SL- wie auf Spielerseite. Damit meine ich auch gar keine Extreme, sondern eher das Wegfallen ganz standardmäßiger Beschreibungen... zum Beispiel ist das Beschreiben des eigenen Charakters extrem aus der Mode gekommen, wenn nicht einer aus der Gruppe gerade dran erinnert).

Ich kann mich auch noch gut erinnern, Vermi, dass du hier im Forum vor Jahren auf die Frage hin, wie man cinematisch beschreiben könnte, eine Kamerafahrt von einem Orklager zu den das Lager beobachtenden SCs beschrieben hast, ohne auch nur einmal irgendeinen technischen oder filmischen Begriff zu bemühen (kein „die Kamera fährt“). Das war eine sehr einprägsame Beschreibung.

Also ja, ich halte das lebendige Beschreiben von Spielweltinhalten auf Spieler- wie Spielleiterseite für einen Skill, den es sich zu kultivieren lohnt.

Aber lass mich die Frage zurückgeben: Warum sollte man sich ausgerechnet dabei bescheuerter vorkommen als beim Rest dessen, was wir so tun... nämlich so tun, als ob? Was macht das denn nun genau peinlicher?
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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #108 am: 8.08.2019 | 20:07 »
Leider habe ich keine Ahnung, was das für ein Effekt sein soll.

Na, eben das hier:
aber ich verstehe, dass es Spieler gibt, die das, was er leistet, grandios finden.

Der Mercer-Effekt besteht darin, dass die Zuschauer das Gezeigte für die eine richtige Art Rollenspiel halten und versuchen, das am Tisch nachzustellen bzw. den Anspruch haben, dass jede Runde so sei.
Das scheitert dann an der Realität; einerseits, weil Mercer diesen seinen Stil tatsächlich ziemlich gut drauf hat, andererseits und viel wichtiger aber deswegen, weil das eben "Hochglanz-Rollenspiel" ist, das immer die Zuschauerperspektive mitdenkt. Da kommt dieser Eindruck des Gekünstelten her - den hat man aber natürlich nur als jemand, der Rollenspiel schon kennt. Wer dagegen von CR zum Rollenspiel kommt, der empfindet umgekehrt Rollenspiel als komisch, weil es nicht so ist wie CR.


@Vermi:
Bescheuert käme ich mir dabei nicht vor (zumindest wenn ich es einigermaßen könnte ;)), aber der Goldstandard des Rollenspiels ist es für mich auch nicht.
Als Zuschauer wie als Spieler (was ja dabei schnell das Gleiche ist :P ;D) geht mir das schnell auf den Keks - auch deswegen, weil sich die Beschreibungen oft um Aspekte dreht, die mich in dem Moment nicht zentral interessieren. Entsprechend mache ich das auch als SL mit anderen Schwerpunkten.
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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #109 am: 8.08.2019 | 20:20 »
Ich persönlich bin kein Mercer-Fan. Ich finde auch, dass er so klingt als würde er das Intro für irgendein Computerspiel einsprechen. Nicht mein Ding.

Allerdings finde ich es wirklich weit hergeholt, dass Leute durch die Videos zu schlechten Spielern erzogen werden würden.

Das mit dem Mercer-Effekt mag schon stimmen, aber die Leute, denen "normales" Rollenspiel zu DIY ist, würden so oder so wieder verschwinden. So probieren sie es zumindest einmal aus.

Das ist irgendwie so wie mit Musik, denke ich. Mit 13 hört fast jeder Chart-Musik, oder meinetwegen Hard Rock, aber der Geschmack entwickelt sich bei vielen weiter.
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Offline Issi

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #110 am: 8.08.2019 | 20:23 »
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Sorry war unterwegs
Kurz... das liegt nicht jedem, eine Kamera so auszublenden, dass sie nicht mehr stört.
Wie Du schon schriebst,  hat das etwas mit Selbstbewusstsein zu tun. Aber auch mit der Persönlichkeit.
Und Immersion ist auch nicht gleich Immersion.
Es gibt eine Art der Immersion, bei der man mehr liefert, und eine Art bei der man mehr konsumiert.
Spieler die das eher aufnehmen, also weniger extrovertiert sind, könnten sich,  (sie müssen es nicht),davon gestört fühlen beobachtet zu werden.

Eine Kamera lädt auch mehr dazu ein sich in irgendeiner Form zu präsentieren.
Und unter Freunden, wo man gefühlt so sein kann, wie man ist, ist das uU. eine andere Nummer als vor einem unbekannten Publikum.
« Letzte Änderung: 8.08.2019 | 20:27 von Issi »

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #111 am: 8.08.2019 | 20:25 »
Spieler die das eher aufnehmen, also weniger extrovertiert sind, könnten sich,  (sie müssen es nicht),davon gestört fühlen beobachtet zu werden.

Ich glaube aber, dass keiner mit dem Mercer-Effekt gemeint hat, dass die Leute sich zu Hause so ein Set Up schaffen.  ~;D
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Offline Lord Verminaard

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #112 am: 8.08.2019 | 20:29 »
Irgendwie frage ich mich, von welchem Stream ihr da redet

Ich hab davon nie mehr als 5 Minuten am Stück gesehen, mit Ausnahme von D&Diesel und der Colbert-Sache...
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Offline nobody@home

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #113 am: 8.08.2019 | 20:30 »
Ich glaube aber, dass keiner mit dem Mercer-Effekt gemeint hat, dass die Leute sich zu Hause so ein Set Up schaffen.  ~;D

Wobei das zu Ende gedacht gar nicht mal so unplausibel wäre -- so nach dem Motto "Also, wenn Rollenspiel das ist, was Matt Mercer & Co. da so auf YouTube machen, dann müssen wir, wenn wir richtige Rollenspieler sein wollen, logischerweise auch unsere Sitzungen ins Netz stellen...". >;D

Offline Issi

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #114 am: 8.08.2019 | 20:33 »
Ich glaube aber, dass keiner mit dem Mercer-Effekt gemeint hat, dass die Leute sich zu Hause so ein Set Up schaffen.  ~;D
Ne das nicht.
Aber lauter Spieler, die mit Kameras kein Problem haben, und jederzeit liefern, sind jetzt auch nicht die Nerds von nebenan, die ihre Snowflakes und Mary Sues in stiller,  innerer Glückseligkeit durch die Gegend schieben.

Eine gewisse Intimität, ist dem Rollenspiel normalerweise eigen.
Oder anders gesagt: Für die Leute die mit einer Figur dabei sind, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit  spannender, als für die, die nur zusehen.
Will man das unterhaltungsmäßig für Außenstehende aufziehen, dann muss von allen Beteiligten eine Show geliefert werden.
- die über " Wir haben Spaß" hinaus geht.

Die Zuschauer, die nicht mitspielen, müssen sich, ähnlich wie im Film,  mit den SC identifizieren können. Und es muss das Interesse geweckt werden, die Geschichte der Figuren weiter zu verfolgen.
(Oder, falls das nicht gelingt, muss die Rollenspiel Gruppe als solches zumindest unterhaltsamen genug sein, damit man wenigstens die Spieler interessant findet)

Das sind jetzt keine Normalbedingungen.

Mercers Show wirkt auf mich wie eine Sitcom, bei der es um Rollenspiel geht.
Aber die Protagonisten, die das Interesse der Zuschauer wecken,  sind eher die beteiligten Spieler (im Speziellen Mercer) als ihre Figuren.

« Letzte Änderung: 8.08.2019 | 21:53 von Issi »

Offline Kaskantor

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #115 am: 8.08.2019 | 20:33 »
Besser nicht.
Es gibt kaum was deutsches, was ich länger als 5 Minuten ertrage... ~;D
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Offline Alexandro

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #116 am: 8.08.2019 | 20:34 »
Zitat
Ich hab davon nie mehr als 5 Minuten am Stück gesehen, mit Ausnahme von D&Diesel und der Colbert-Sache...

Die Folgen sind nicht wirklich repräsentativ, weil er da jeweils nur eine halbe Stunde Zeit hatte (Celebrities halt...Zeit ist Geld ::) ). Bei so wenig Zeit kommt selten was gutes raus (hat man ja auch bei Wheatons RPG-Experimenten gesehen - die waren praktisch nicht schaubar, wenn man schon RPG kannte).
« Letzte Änderung: 8.08.2019 | 20:36 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Jiba

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #117 am: 8.08.2019 | 20:45 »
Besser nicht.
Es gibt kaum was deutsches, was ich länger als 5 Minuten ertrage... ~;D

Du hast leicht reden. Dann nimm doch selber auf.  ;)
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Offline Kaskantor

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #118 am: 8.08.2019 | 20:53 »
Wäre ja auch deutsch und ich müsste es nach 5 Minuten beenden:).

Bei mir ist halt spätestens dann Schluss, wenn jemand sagt mein Charakter tut...
und das kommt im deutschen Raum extrem oft vor.

Oder das ganze Metageschwurbel, wenn man schon in der Inni ist.

Der Vorteil von Mercer und Co. ist eben, dass die ihre Motivation auch schauspielerisch zum Ausdruck bringen können. Wenn da jemand einen Crit in einem entscheidenden Moment hat, da feiern die voll ab und wenn das Ganze auch noch Live spielt, wie letztens auf der GenCon, geht das Publikum auch voll mit. Sowas ist bei den typisch verhaltenen deutschen halt nicht so ausdrucksstark und deswegen bringe ich es auch nicht fertig mir ein Lets Play auf deutsch länger anzutun (und ich habe mir trotzdem schon viele angesehen). Es hat für mich halt nicht diesen Unterhaltungswert und ja die Amis machen da eben mehr Show draus. Das hat aber auch ein Chris Perkins etc. drauf, nur ist dem sein Cast halt meistens nicht so doll, wie die CR-Crew. Aber zb. schafft es auch eine Deborah Ann Woll mich voll abzuholen und zu inspirieren.

Es geht ja darum, dass ich das auch schaue, um unterhalten zu werden. Vor allem bei 3 Stunden+.
« Letzte Änderung: 8.08.2019 | 22:04 von Kaskantor »
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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #119 am: 8.08.2019 | 22:06 »
Mercer ist nett und Charismatisch und was ich bisher gesehen habe fand ich unterhaltsam. Aber ich halte Ihn für einen schlechten Spielleiter: zu wenig zu tun und zu entscheiden als spieler (von dem was ich so mitbekommen habe).
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Offline schneeland

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #120 am: 8.08.2019 | 22:13 »
Ich bin mir nicht sicher, ob das an Mercer oder an der Form der Darreichung und vielleicht auch seinen Spielern liegt (ohne jemandem zu nahe treten zu wollen entstand beim Schauen der ersten Kampagne der Eindruck, dass den meisten Spielern der "Spiel"-Teil des Rollenspiels nicht übermäßig wichtig war). Was ja im Grunde auch der eigentliche "Mercer-Effekt" ist: die Leute sehen diesen Spielstil, der sich besonders dazu eignet, angesehen zu werden und schließen darauf, das müsse immer so sein.
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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #121 am: 8.08.2019 | 22:16 »
Dann wäre vielleicht die Frage passend, ob sie wenn es nur ums Rollenspiel geht, nicht besser DW spielen würden:).

Aber ich glaube gerade bei den plastischen Kämpfen mit Grid etc. kann das Publikum besser mitfiebern.
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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #122 am: 8.08.2019 | 22:17 »
Und ich kenne auch einige SLs, die sich sicher selbst als richtig gute SLs sehen, und denen ich keinen einzigen Anfänger anvertrauen würde.

Naja.. die kenne ich auch...und? . Meine erste SL vor 25 Jahren hat auch ziemlich viel "falsch" gemacht (aus heutiger Sicht), und ich bin immer noch dabei, habe mir einen Blick auf verschiedene Systeme erspielt und meinen eigenen Stil beim Leiten gefunden.
Außerdem sind die Geschmäcker bekanntlich sehr verschieden. Eine SL oder der Spielstil einer bestimmten Gruppe kann für mich voll abtörnend sein und anderen gefällt´s.

Gut also, dass niemand drüber entscheiden darf, wem "Anfänger anvertraut werden". ;)

Offline schneeland

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #123 am: 8.08.2019 | 22:22 »
@Kaskantor:
Das dachte ich mir tatsächlich auch häufiger mal. Aber ich denke, die vorbereiteten Dungeon-Dioramen gehören wirklich mittlerweile fest dazu.

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Re: Der "Matt Mercer Effect"
« Antwort #124 am: 8.08.2019 | 22:39 »
Tja, wenn es dann dazu Kickstarter gibt, die jenseits der 10 Millionen Dollar landen, ändern sich halt die Rahmenbedingungen.
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