Autor Thema: [DSA5] Betrachtung vom Heldenwerk Federfall - Rant- und Spoilergefahr  (Gelesen 1368 mal)

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Offline Ninkasi

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Vorweg mal zum Thema:
https://engorsdereblick.wordpress.com/2019/08/06/rezension-federfall/
https://www.ringbote.de/rezi-einzelansicht/news/federfall-heldenwerk.html?tx_news_pi1[controller]=News&tx_news_pi1[action]=detail&cHash=ee49149c865afc0a39ebbe4be178eee9
und Einsichten bei den Orkenspaltern: https://www.orkenspalter.de/index.php?thread/37051-heldenwerk-federfall/

Das Thema des Abenteuers hat mich direkt gefreut, deswegen habe ich das Teil mal genauer gelesen und dann... naja, irgendwie kocht da wieder diese alte DSA-HassLiebe hoch.

Also das Grundthema, der Plot macht Laune mal in Aventurien zu spielen, aber beim Lesen stößt bei mir so viel Kleinkram auf, da weiß ich wieder warum ein anders Fantasysetting wohl besser wäre.

Mal so ein paar Punkte von der alten DSAler-Seele schreiben:
-Abenteuerauftakt: Klischee, noch überflüssig dazu. "Auftraggeber" wird von Helden gerettet.
- Ort Omlad: Eigentlich gut, aber wo sonst über die ausführlichen Beschreibungen bei DSA gelästert wird, bleibt der SL hier recht allein, was nicht hilfreich bei dem Abenteuer ist.
-Beraterin in Sachen Magie/Alchemie mit Talentwerten von 5 bzw. 3 !?
- Warum ist der Widersacher mal wieder ein Dämonologe? Warum machen wir aus ihm nicht den "bösen" Artefaktbauer/Sternenkundler?
- Im Ort können die Helden auf einen Sternenkundler treffen, welcher das fehlen des Sternes noch nicht entdeckt hat, seufz!
- Langweilige Resultate für gescheiterte Proben (2x 1w6 TP Geröllschaden)
- Ein Fluch der einfach ignoriert werden kann , weil dieser auf die Helden keine Auswirkung hat, aber welche wären es denn gewesen? Chance vertan?
- Theoretische Möglichkeit eines versteckten Schatzes in der geplünderten Schatzkammer. Effekt: Untote greifen den Besitzer nur bei gelungener Mutprobe an (pro KR wiederholbar; Niedrigster Mutwert eines Untoten im Abenteuer 15 ;) )
- In der alten "Bibliothek": Gelungene Probe auf Geschichte (Voraussetzung Ur-Tulamydia II): "Oh, das war mal die Bib." Immerhin kann dort ein Held mit "töpfern" mal glänzen und erst dann gibt´s Hintergrundinfos.
- wenige alte Schmuckstücke, ganze 30 S. wert.
- der Kopfschmuck der Hohepriesterin ist dagegen ganze 100 S. wert, hui. Und wieder eine Chance vertan.
Ich meine, da kommt eine potenziel echt coole NSC daher: Mumie, Hohepriesterin einer Totengöttin. Bei dem schicken,  nicht ganz passendem Bild dachte ich schon, es kommt gleich Tom Cruise um die Ecke gesprungen. ;)
und dann: Warum kein ultracooles-göttlich-magisches Artefakt, sondern ein 10 Dukaten Silberschmuck ?!
Wo wir bei der Haupt-NSC wären: Soviel Potenzial!
Aber schon wertetechnisch: Sonderfertigkeit Wuchtschlag Waffenlos bei AT 10. Gegen die ganze Gruppe mit höchstens noch ein paar Geiermumie als Unterstüzung. Keine coole Liturgien. Götter & Kulte 12; Seelenkunde 17. Ja, vermutlich sollte die Gruppe mit ihr reden. Wäre auch die schönste Lösung... Das Abenteuer bietet auch 4 Lösungen an (Kampf, Anschließen, Bekehren und Flucht), für andere Möglichkeiten soll der SL aber genre offen sein. Oft enden die Handlungsstränge mit der langweiligen zur Ruhelegung der Mumie. Der alte Tempel wird zum Pilgerort, aber warum nicht mit einer "lebendigen" Mumie??

-ach, der andere Bösewichtist natürlich auch vor Ort und darf entkommen. Warum nur? Horriphobus, Transversalis, Dämonbeschwörung, Fliegender Teppich (Warum dürfen die Helden den nicht als Belohung bekommen?). Gähn. Geht besser.

-die Sternenfalldeutung des Boronpriesters bleibt schwammig und rätselhaft :(
- die Belohnung ist Dankbarkeit

Besser ein längeres, ausgearbeitetes Abenteuer mit Sternfall/ Götterstreit/ Untote (nicht böser) Hohepriesterin hat doch echt Potenzial. Würde ich gerne spielen.


so genug, keine Zeit mehr :(

Was sagt ihr zum Plot etc. ?

Offline Hotzenplot

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Bei mir ist es mangels Zeit ungelesen in den Schrank gewandert. Die Heldenwerke haben ja teilweise durchaus Potenzial. Für welchen Erfahrungsgrad ist dieses hier denn gedacht?

Nachdem ich mir Engors Rezension durchgelesen habe, kann ich auch nur mit den Augen rollen. Man tappt in die alten Fallen. Die Frage, die mich treibt, ist eigentlich: Kann man im Rahmen eines an dieser Stelle stringenteren Metaplots ein Abenteuer schreiben, dass sinnvolle Handlungsoptionen bietet und möglichst wenig Railroading betreibt?

Grundsätzlich finde ich es ja gut, dass was zum Sternenfall kommt und auch das Thema mit den Totengöttern finde ich toll. Dass der Auftakt klischeemäßig ist - geschenkt. Aber dann entkommt jemand auf jeden Fall mit dem McGuffin und man kann nichts dran ändern, wenn ich Engor richtig verstanden habe? Junge Junge, dass muss mir der Autor aber schon gut verkaufen. Ein Kästchen z. b. am Rand "besprechen sie das mit ihrer Gruppe, Ereignis X muss eintreten wegen Metaplot".

Aber wie gesagt, ich will nicht zu sehr über etwas lästern, dass ich noch nicht im Detail kenne. Nach deinem Rant und der Rezi vom Engor hat das Ganze aber schon wieder dieses alte miefige DSA-Railroading-Geschmäckle.

Dennoch Daumen hoch, dass es überhaupt mit dem Sternenfall weiter geht. Wobei ich weiterhin der Meinung bin, dass eine Kommunikation, was denn nun überhaupt das Ziel ist, sinnvoll wäre. Sonst verbauen sich die Spielleiter jetzt schon für später die Kampagne.
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Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

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Offline seanchui

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Na,
ich finde Engors Hinweise und Änderungsvorschläge durchaus sinnvoll, aber: die kann ich auch anhand des Abenteuertextes tatsächlich problemlos machen. So railroady ist das eigentlich gar nicht, zumindest empfinde ich es nicht so. Denn ob der Bösewicht entkommt oder nicht ist schlussendlich irrelevant für das Abenteuer (vllt. nicht für den Metaplot, aber das kann ich mir kaum vorstellen); und dass das Aufklären eines Verbrechens stattfindet, NACHDEM das Verbrechen stattfand, ist ja nu auch nicht so besonders schlimm, finde ich...

Klar, das AB hat seine Schwächen. Und ja, es ist - gerade vom Powerlevel - so typisch DSA, wie nur was. Aber es steht ja auch immerhin DSA drauf, das weckt - zumindest bei mir - auch eine gewisse Erwartungshaltung  ;)

Offline Ninkasi

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Zur Klarstellung: Eigentlich finde ich das Abenteuer ja gut, deswegen beschäftige ich mich damit und dieser dsa-ige, unnötige Kleinkram stört mich deswegen so imens.

Intrige/Ermittlungs-Abenteuer in einer Stadt/Hofe.
Reise-Entdeckungs-Abenteuer.
Dungeoncrawl.
Alles abwechslungsreich, mag ich.

Railroading sehe ich auch nicht sonderlich viel dort oder ist änderbar. Es werden jedoch schon Dinge impliziert, wie es Enden "sollte", aber nicht muss. Einfach unnötig.

Z.B. der "Bösewicht"/Magier:
Der ist total Austauschar und unwichtige NSC. Also warum muss/soll der entkommen? Gönnt den Helden doch den Sieg.
Davon ab muss der nicht mal bekämpft werden oder böse sein. Der Magier ist schließlich am Ende nur angepisst, weil er mit dem Meteor nix anfangen kann, so wie gewollt.
Für mich entwickelt sich die interessantere Geschichte, wenn die Helden mit dem Magier (und auch mit der alten Hohepriesterin) gerade nicht einfach nur kämpfen, sondern reden.
Allerdings braucht es dafür natürlich Hintergrundwissen und damit tut sich so ein Abenteuer wieder etwas zu schwer. Die Helden sollen durch das Wissen über die NSC ihre Entscheidungen fällen.


Dennoch Daumen hoch, dass es überhaupt mit dem Sternenfall weiter geht. Wobei ich weiterhin der Meinung bin, dass eine Kommunikation, was denn nun überhaupt das Ziel ist, sinnvoll wäre. Sonst verbauen sich die Spielleiter jetzt schon für später die Kampagne.

Absolut. Besonders aus diesem Heldenwerk könnte sich eine Klasse Kampagne entwickeln. Und die Enthüllung wer, warum den Stern geschickt/ geklaut hat ist doch gerade das Interessante auch am Plot!

Edit: @"Könnte sich eine klasse Kampagne entwickeln": Ja, warum machen die nicht eine draus, sondern nur ein Heldenwerk oder zumindest ein 64 S. Abenteuer. Passend zur Einführung der "neuen" Totengöttinengeweihten.
« Letzte Änderung: 30.08.2019 | 09:41 von Ninkasi »

Offline Roach

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Allerdings würde sich dann wahrscheinlich eine ganze Reihe deiner Vorschläge mit den aktuellen Ereignissen in Al'Anfa doppelten. Da ist ja – siehe aktueller Bote –
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Aber wer will, kann ja sicher auch dieses Abenteuer in die entsprechenden Entwicklungen einbauen – als Nebenschauplatz, böses Omen oder sonstwie.
« Letzte Änderung: 30.08.2019 | 16:52 von Roach »