Autor Thema: Robinsonaden  (Gelesen 3207 mal)

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Offline Feuersänger

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Robinsonaden
« am: 12.11.2019 | 20:22 »
Habt ihr schonmal im P&P eine Robinsonade gespielt? Erzählt mir davon!

Damit meine ich das Grundthema "Die SCs (und ggs ein paar NSCs) sind eher ungeplant und mit sehr wenig Ressourcen in einem unbekannten, unzivilisierten Gebiet gestrandet und müssen jetzt gucken wo sie bleiben".

Dabei interessieren mich u.a. folgende Punkte:
- welches System habt ihr verwendet? Wie gut hat es das Thema unterstützt?
- was war das Primärziel der SCs: da wieder wegzukommen oder sich dort eine neue Heimat aufzubauen?
- haben sie dieses Ziel erreicht? Oder wie ist es weiter- bzw ausgegangen?
- welche Start-Ressourcen (Ausrüstung, Rohstoffe) standen zur Verfügung?
- wie detailliert habt ihr die Herausforderungen simuliert?
- wie hoch war die SC-Sterblichkeit? Wenn ein SC ins Gras gebissen hat, wie wurde er ersetzt?
"So ein Zufall. Gestern ist Kurt an Diphterie verreckt, und heute wurde jemand am Strand angeschwemmt."  ;)

Und was ihr sonst noch für erwähnenswert haltet. :)

Ich selber hatte noch nicht das Vergnügen. Einmal wäre es fast dazu gekommen, aber es kam dann doch nicht zustande. Da war der Kampagnenvorschlag: SCs werden durch ein Einbahnstraßen-Portal in die Verbannung geschickt. Niemand weiß, was überhaupt auf der anderen Seite liegt, aber es ist so Usus, dass mißliebige Personen durchgeschickt werden, dann ist man sie los. Das nur so als Beispiel, wie es dazu kommen könnte.
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"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline Issi

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Re: Robinsonaden
« Antwort #1 am: 12.11.2019 | 21:44 »
Habt ihr schonmal im P&P eine Robinsonade gespielt? Erzählt mir davon!

Damit meine ich das Grundthema "Die SCs (und ggs ein paar NSCs) sind eher ungeplant und mit sehr wenig Ressourcen in einem unbekannten, unzivilisierten Gebiet gestrandet und müssen jetzt gucken wo sie bleiben".

Dabei interessieren mich u.a. folgende Punkte:
- welches System habt ihr verwendet? Wie gut hat es das Thema unterstützt?
- was war das Primärziel der SCs: da wieder wegzukommen oder sich dort eine neue Heimat aufzubauen?
- haben sie dieses Ziel erreicht? Oder wie ist es weiter- bzw ausgegangen?
- welche Start-Ressourcen (Ausrüstung, Rohstoffe) standen zur Verfügung?
- wie detailliert habt ihr die Herausforderungen simuliert?
- wie hoch war die SC-Sterblichkeit? Wenn ein SC ins Gras gebissen hat, wie wurde er ersetzt?
"So ein Zufall. Gestern ist Kurt an Diphterie verreckt, und heute wurde jemand am Strand angeschwemmt."  ;)

Und was ihr sonst noch für erwähnenswert haltet. :)
Ok,  also ich hatte das schon mal.
Mit meinem SC.
System Pathfinder.
Ich fand es nicht so doll.
(Hätte es mir nie ausgesucht )
Primärziel?
Überleben und Wegkommen.
Und am Besten auch noch die Bösen unter der gestrandeten Mannschaft ausfindig machen.
Ich und ein Mitspieler sind vor Ende des Abenteuers, das viele,  viele endlos langweilige Sitzungen dauerte, ausgestiegen.
Start Ressourcen:Ein Wrack.  Und ein paar unbekannte Gestrandete.
Manche davon hatten diverse Talente.
Trauen konnte man aber Keinem.
Die Simulation  wurde je nach Laune des SL genau genommen oder handgewedelt.
Wäre meine Figur gestorben, hätte ich mich gefreut, und darauf bestanden keine neue Figur spielen zu müssen.

Kurz : Es hat trotz der angebotenen Gefahren und Umstände extrem wenig Spaß gemacht.
Das lag zwar auch am Abenteuer aber nicht nur.
« Letzte Änderung: 12.11.2019 | 21:53 von Issi »

Offline Nebelwanderer

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Re: Robinsonaden
« Antwort #2 am: 12.11.2019 | 22:29 »
Ohhh wie schön,
genau diese Art von Kampagne habe ich in Earthdawn als Spieler bei einem grandiosen Spielleiter erleben dürfen.

Wir starteten als Adepten des ersten Kreises nach normaler Charaktererschaffung der zweiten Edition, damit ist man durchaus gut, aber auch nur minimal besser als ein durchschnittlicher Soldat (Ich würde in Pathfinder Stufe 2 sagen)
Als einzubauender Hook bekammen wir die Order an einem Kreuzug teilzunehmen der nach Gotika führt, einem Land in dem Dämonen offen über sterbliche herrschten, schwere Festungen mit elementarer Erde errichteten etc. und nur über den Seeweg erreichbar war

Im Präludium (es ist so 15 jahre her, ich vermute es waren 3-6 lange Abende von 8 Stunden dauer) setzten wir über, bildeten ein Basislager, überstanden einige Wellen an Angriffe, sorgten für Nahrungsmittel um schlussendlich in einer finalten Schlacht den Feind zurückzuschlagen und zumindestens einen sichere Zone zu schaffen um weiteren Truppen die Möglichkeit zu geben zu landen.  Wir verloren einen SC und ca. 60% an Soldaten, erhielten jedoch eine Burg, sowie einige andere der Überlebenden, ich weiß nicht mehr wieviele Burgen insgesammt es waren, es waren aber ausreichend um zumindestens ein Gebiet von 50X50km zu sichern. Gleichzeitig wurden wir vom Kaiser zum Adel erhoben.

in der zweiten Phase war unser Primärziel Gotika zu befreien, zu diesem Zweck wirtschafteten wir, wir hatten kein System das diesem zugrunde lag, sondern haben einfach Bauernhöfe gegründet/Verteidigt/Mienen erschlossen/mit anderen Burgen gehandelt oder unterstützt und schlussendlich das ganze geregelt über "Verwalter", weil wir kein Mikromanagment wollten. Wir haben den SL gefragt ob wir für den Winter genug Nahrungsmittel haben oder Eisen für Schwerter und er sagte entweder Ja oder Nein, bei Nein verbunden mit einem (meißtens kurzen "Filler" in dem wir Ressourcen erschlossen)
Die Phase ging etwa doppelt solange wie das Präludium.

Die dritte Phase war dann der Kaiserhof, als Adelige hatten wir Pflichten und Rechte den anderen Burgheeren gegenüber und mussten diese am Kaiserhof verteidigen, dadurch kam eine Art Adelsspiel ins Spiel und unsere Aufgabe eine stark befestige Stadt mit Hafen und sicherer Seeverbindung kostete einem weiteren SC das Leben im Kampf gegen einen Seedämon. Gleichzeitig mussten wir uns im Intrigenespiel behaupten, was damit endete das wir eine weitere Burg und das dazugehörige Land als Gruppe "erbeuteten" um im Parlament des neuen Landes eine gewichtigere Rolle einzunehmen. Wir kämpfen gegen Propaganda, Armut, Revolten, kleinere Scharmützel etc. Diese Phase ging etwa solange wie die zweite Phase.

Die vierte Phase war geprägt von Exploration, verschieben von Grenzlinien, kleineren Gefechten und Aushebung von Stützpunkten, tatsächlich erinnere ich mich das es die "Actionreichste" Phase war, aber tatsächlich ist es die Phase an die ich die wenigste Erinnerung habe. Ich weiß nichtmal mehr wieviele Abenteuer es waren, ich kann mich nur an einen langen Winter erinneren, bei dem wir gegen Giganten gekämpft haben.

Die fünfte Phase war auch die Endphase, wir konnten ein "Zentrum der Dämonen" ausmachen mit einem der großen darin, der uns - was uns später bewusst wurde - schon über die anderen vier Phasen immer wieder manipulierte und Nachrichten schickte (Es gab 2-3 Sitequest die dadurch sogar aufgelöst wurden, weswegen ich die Kampagne auch so derbe feiere, weil der SL es verstanden hat "im großen zu denken")
Im Endeffekt hatte die Gruppe die Wahl als Adelige zurückzukehren und ein bisschen Grenzpatroulie zu spielen oder einen enorm wichtigen Schritt im Kampf zur Befreiung von Gotika zu machen, den wir hätten einen großen Bereich mit der Vernichtung dieses Epizentrum dämonologischer Macht nachhaltig freiräumen können, aber das hätte den Heldentot bedeutet.

Last but not Least,.. Zeit für Legenden,.. wir vernichteten den Dämon, befreiten ein großes Stück Land von Gotika, ermöglichten vielen Metamenschen das Überleben und,.. starben einen absolut würdevollen Heldentot im Kampf -

Mit ausnahme des Barden der sich rechtzeitig (abgesprochen ingame mit der Gruppe) aus dem Kampf zurückzog, ein Buch schrieb, dieses in der großen Bibliothek von Terra einpflegte und bis zu seinem Lebensende die waghalsigen Taten der "Kämpfer für Gotika" besingt,..

Effektiv ging die Kampagen glaube ich über 1 1/2 - 2 Jahre bei doch sehr regelmäßigem Spiel, wir starten mit Startcharakteren und endeten im Kreis 9 oder 10 + in der Regel eine zweitproffession auf 3 oder 4 (das GRW sah nur einen Kreis von 8 vor, wir benötigten also schon das Kompendium) In Pathfinder dürfte das vermutlich Präepischer oder bereits epischer bereich sein (Ich benutze Pahtfinder als Referenz weil es sehr geläufig ist)

Generell war diese Kampagne großartig, es war nicht zu 100% "stranden auf einer einsamen Insel" weil wir durchaus Kontakt, wenn auch erschwert, zum festland hatten und alle Motive warum sie nicht mehr zurückwollten, dennoch gab es eine große Freiheit, nicht zuletzt aufgrund des Verzichtes von Mikromanagment und dem starken Gruppenzusammenhalt, wir hatten zu kämpfen mit anderen Adeligen, Intriegen innerhalb der Gruppe hätten den Spielspass vermutlich kaputt gemacht, aber da wir alle am gleichen Strang gezogen haben war es einfach grandios






Offline Feuersänger

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Re: Robinsonaden
« Antwort #3 am: 13.11.2019 | 00:17 »
Okay, also was Nebelwanderer da beschreibt, hört sich verblüffend ähnlich dem an, was ich so grob als kommende Kampagne plane, allerdings mit einem High Magic / High Power System. Jedoch ist es, bis auf ansatzweise im Präludium, nicht das was ich unter Robinsonade verstehe. Aber okay.

Issis Erzählung trifft genau die richtige Kerbe, umso betrüblicher freilich, dass sie es so furchtbar fand. Da frage ich mich freilich, woran lag das? Mal von generellen Befindlichkeiten, die man als Spieler natürlicherweise hat, abgesehen. Ist dir schon grundsätzlich der "Krebsgang" gegen den Strich gegangen, also dass man erstmal "rumkrebst" und ums nackte Überleben kämpft, statt von Heldentat zu Heldentat zu eilen?
Oder waren es eher die nicht vertrauenswürdigen NSCs? Das sehe ich durchaus als Problem, wenn man so überhaupt kein "sicheres Nest" hat und jederzeit damit rechnen muss, auch noch in der eigenen Strandhütte hintergangen zu werden.

Auch die Systemwahl Pathfinder ruft Verdachtsmomente hervor - nämlich wenn der SL nicht damit klarkommt, dass die SC hier relativ früh ziemlich kompetent und übermenschlich mächtig werden, und das System haufenweise Tools _gegen_ hartwurstiges Rumgekrebse anbietet. Damit eine Robinsonade zu spielen, bedingt meines Erachtens einen von drei Ansätzen, und zwei davon sind problematisch:
a.) bestimmte Klassen, Zauber etc. sind tabu; alles was die Probleme eines Robinson mit einem Fingerschnippen lösen würde, darf nicht genommen werden.
b.) es wird ewig und drei Tage auf niedrigsten Stufen rumgekrebst, um zu vermeiden dass die effektiven Anti-Hartwurstzauber etc. online kommen.
c.) die SC kommen dank ihrer Fähigkeiten potentiell sehr gut klar mit der Situation, und der Fokus der Kampagne verschiebt sich relativ schnell weg vom Rumkrebsen und mehr hin zu "macht euch die Erde untertan".

[Anekdote: das erinnert mich an eine 3.5-Runde, wo wir mal dank eines Portals mitten in einer Wüste aufploppten, Level 7 oder so. Dem im System recht unerfahrenen SL ist anzumerken, dass er jetzt gerne einen Überlebenskampf gegen Gluthitze am Tag, Eiseskälte in der Nacht, Wassermangel und Hunger zelebrieren möchte. Wir so: "Endure Elements." "Create Water." "Create Food and Water." - ihm war quasi anzusehen, wie sich vor seinem inneren Auge seine Notizen zusammenknüllten und selbst entsorgten, aber immerhin nahm er es sportlich und blendete rasch zur nächsten Szene über.]
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Luxferre

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Re: Robinsonaden
« Antwort #4 am: 13.11.2019 | 06:20 »
Issi hat ganz offensichtlich den ersten Teil des Schlangenschädel APs "gespielt". Und ehrlich gesagt ist das noch der beste Teil der 6 Bände  >;D

Online Turgon

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Re: Robinsonaden
« Antwort #5 am: 13.11.2019 | 09:25 »
Ich spiele in einer losen Con-Kampagne mit, in der mit Fantasy Age als System der Hexcrawl Hot Springs Island bespielt wird.
Neue SC werden einfach (wie die ersten) angeschwemmt ;-)
SC von Spielern, die mal nicht dabei sind, bleiben einfach in der Basis.

Gerade Fantasy Age halte ich dafür für gut geeignet, es ist relativ einfach und die Charaktere können schon von Anfang an was.

Offline unicum

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Re: Robinsonaden
« Antwort #6 am: 13.11.2019 | 10:07 »

Dabei interessieren mich u.a. folgende Punkte:
- welches System habt ihr verwendet? Wie gut hat es das Thema unterstützt?


Wie du selbst weiter unten schriebst halte ich auch D&D / Pathfinder für eher mau als System dafür. Auch aus dem Grund das der Progress im System recht schnell ein Niveau erhält wo man die Spieler "wegen so etwas" nicht mehr aufhalten kann.

Ich hab ähnliches schon vor Jahren mit Midgard umgesezt. Aber eigentlich ging es dann auch nur daraum ein Schiff zu bauen und wieder in die Zivilisation zu entkommen. Ist auch irgendwie einem Gefangenenausbruchszenario verwandt. Da gibt es viele Spieler die so etwas nicht mögen. "SL nimmt 'uns' alles weg, Spieler kleinhalten, Der SL ist der Feind, etc..."

Sofern Du deine Spieler gut kennst kann das auch mal kein grosses Problem haben aber in meinem "Fundus" der Leute mit denen ich spiele kenne ich eine Handvoll mit denen ich so etwas nicht spielen wollen würde weil gernau solche Diskussionen mal wieder auf dem Plan stehen würden. (Aber zum Glück hab ich ja noch andere Spieler mit denen ich so etwas auch versuchen könnte). Meine Lezte Kampange hatte nach der Charactererschaffung auch den Punkt "Was machen wir mit unserer Startausrüstung?" - "Ihr habt keine - ihr startet als Schiffbrüchige"

Ich denke die Wahl des Regelwerkes ist da vieleicht wichtiger als bei anderen Settings. Ich würde jezt auch nicht etwa Midgard als Vavorit dafür nehmen, vieleicht etwas in richtung Runequest? Aber D&D & Co würde ich für sehr unbrauchbar halten - also grundsätzlich alle Spiele welche auch kurzfristig schon recht krasse Magische Optionen bekommen.

Offline nobody@home

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Re: Robinsonaden
« Antwort #7 am: 13.11.2019 | 10:38 »
Gespielt bisher noch nicht -- allerdings habe ich ganz allgemein den Verdacht, daß sich das Thema ohnehin besser für Einzelabenteuer oder bewußt kurz angesetzte Minikampagnen als für lange Serienveranstaltungen eignet. Denn: entweder landet man auf einer einsamen Insel oder einem wie auch immer gearteten Gegenstück derselben, das früher oder später komplett erkundet ist und wo sich dann nichts wirklich Neues mehr tut, so daß die Sache versandet (die Charaktere mögen sich ja nach wie vor ums tägliche Überleben Gedanken machen müssen, egal, wieviel Routine sie inzwischen haben, aber die Spieler bei der Stange zu halten, ist eine andere Herausforderung), oder aber es findet sich früher oder später doch noch mal ein Zugang zur größeren Welt (sei es, das ein Schiff vorbeikommt, sei es, daß das eingangs erwähnte Portal von Anfang an in eine Art Isekai-Setting führt...) und dann sind wir wieder beim "allgemeinen Abenteuer" und raus aus der Robinsonade an sich.

Swafnir

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Re: Robinsonaden
« Antwort #8 am: 13.11.2019 | 10:44 »
Ich würde für sowas wohl Mythras nehmen. Da würden sich die Charaktere dann auch den geänderten Bedingungen anpassen. Die Frage ist halt ob das für die Spieler trotzdem spaßig wäre. Da müsste der SL schon echt viele gute Ideen haben, wie die Charaktere herausfordernd ihre Lage verbessernd können ohne gleich zu viel zu bekommen.

Das ist doch immer das Problem bei Survival-Abenteuern. Ob es jetzt ne einsame Insel ist oder Zombies ist da im Grunde egal. Vielleicht wäre da ein ähnliches System wie Mutant Jahr Null sinnvoll.

Offline Issi

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Re: Robinsonaden
« Antwort #9 am: 13.11.2019 | 12:19 »
Okay, also was Nebelwanderer da beschreibt, hört sich verblüffend ähnlich dem an, was ich so grob als kommende Kampagne plane, allerdings mit einem High Magic / High Power System. Jedoch ist es, bis auf ansatzweise im Präludium, nicht das was ich unter Robinsonade verstehe. Aber okay.

Issis Erzählung trifft genau die richtige Kerbe, umso betrüblicher freilich, dass sie es so furchtbar fand. Da frage ich mich freilich, woran lag das? Mal von generellen Befindlichkeiten, die man als Spieler natürlicherweise hat, abgesehen. Ist dir schon grundsätzlich der "Krebsgang" gegen den Strich gegangen, also dass man erstmal "rumkrebst" und ums nackte Überleben kämpft, statt von Heldentat zu Heldentat zu eilen?
Oder waren es eher die nicht vertrauenswürdigen NSCs? Das sehe ich durchaus als Problem, wenn man so überhaupt kein "sicheres Nest" hat und jederzeit damit rechnen muss, auch noch in der eigenen Strandhütte hintergangen zu werden.
OK ich versuche es:
1.Orientierungslosigkeit.
Man weiß nicht wo man ist.
Man weiß nicht wo und ob man überhaupt Hilfe findet.
Man weiß nicht was auf dieser Insel alles lebt und lauert.
Man weiß nicht wer die anderen Gestrandeten sind.
2. Nervige Verzweiflung statt Action
Wenn man sich nicht vom Fleck bewegt, dann passiert oft absolut gar nichts.
Man ist natürlich gezwungen sich um Nahrung,  Unterschlupf und Wasser zu kümmern.
Und nebenbei sucht man ja auch noch nach Möglichkeiten zu fliehen.
Aber es gab keinen Spannungsbogen wie in anderen Abenteuern.

Oder anders: Hätte man sich an einer günstigen Stelle häuslich niedergelassen, wäre die Spannung und Action doch sehr überschaubar gewesen.

Folglich musste man sich auch die Action selbst suchen.

Auf sowas muss man mMn. einfach Lust haben.
Wenn der Spannungs-Verlauf des Abenteuers hier nur davon abhängig ist, ob sich die Helden von der Stelle bewegen,  und wohin,  dann kann, je nach Spielerentscheidung, viel tote Zeit entstehen.

Hier sollte auch der SL Werkzeuge haben, wieder für Spannung zu sorgen, und diese auch benutzen.
« Letzte Änderung: 13.11.2019 | 12:25 von Issi »

Swafnir

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Re: Robinsonaden
« Antwort #10 am: 13.11.2019 | 12:23 »
OK ich versuche es:
1.Orientierungslosigkeit.
Man weiß nicht wo man ist.
Man weiß nicht wo und ob man überhaupt Hilfe findet.
Man weiß nicht was auf dieser Insel alles lebt und lauert.
Man weiß nicht wer die anderen Gestrandeten sind.
2. Nervige Verzweiflung statt Action
Wenn man sich nicht vom Fleck bewegt, dann passiert oft absolut gar nichts.
Man ist natürlich gezwungen sich um Nahrung,  Unterschlupf und Wasser zu kümmern.
Und nebenbei sucht man ja auch noch nach Möglichkeiten zu fliehen.
Aber es gab keinen Spannungsbogen wie in anderen Abenteuern.

Oder anders: Hätte man sich an einer günstigen Stelle häuslich niedergelassen, wäre die Spannung und Action doch sehr überschaubar gewesen.

Folglich musste man sich auch die Action selbst suchen.


Ich finds interessant wie viele Spieler damit Probleme haben. Das ging meiner Runde bei Star Wars: Am Rande des Imperiums so. Du bist da also sicher keine Ausnahme. Mir macht sowas richtig Spaß.

Offline Issi

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Re: Robinsonaden
« Antwort #11 am: 13.11.2019 | 12:28 »

Ich finds interessant wie viele Spieler damit Probleme haben. Das ging meiner Runde bei Star Wars: Am Rande des Imperiums so. Du bist da also sicher keine Ausnahme. Mir macht sowas richtig Spaß.
Das selbst suchen ist nicht das Problem.
Das Problem ist, dass du nicht weißt, wo du die Action überhaupt findest.

Wenn die Insel nämlich groß genug ist, und du an der falschen Stelle suchst, dann ist da uU. auch nix zu finden.

Und das führt dann zu Frust.
(Zusätzlich zu dem bereits vorhandenen)
Muss man sich überlegen, ob das die Zeit wert ist.

Wenn ich einen Robinson Film schaue, ist da ein Spannungsbogen dabei,  und Zeitsprünge, sonst wäre es für die Zuschauer nicht zu ertragen.
Wenn ich Robinson simuliere, dann wird es mMn. schwieriger.
« Letzte Änderung: 13.11.2019 | 12:35 von Issi »

Online Maarzan

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Re: Robinsonaden
« Antwort #12 am: 13.11.2019 | 12:38 »
Die Robinsonade als solche hätte ich interessant gefunden - und bei dem Schiffbruch, den ich mal erlitten habe aber auch die notwendigen Skills und Zauber gehabt, um ein Schiff selber bauen zu können. Geplant war dann aber eine Inseldurchquerung unter erschwerten Bedingungen und sich das Schiff bei Quests zu verdienen... .
Und das erscheint mir inkl. ähnlichen Vorgehensweisen wie "irgendwohin teleportiert" - vorzugsweise ohne Ausrüstung und Ahnung wo man ist - der Standardfall zu sein: Figurenbeschneidung/"entmächtigung"!

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Offline Issi

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Re: Robinsonaden
« Antwort #13 am: 13.11.2019 | 12:46 »
Die Robinsonade als solche hätte ich interessant gefunden - und bei dem Schiffbruch, den ich mal erlitten habe aber auch die notwendigen Skills und Zauber gehabt, um ein Schiff selber bauen zu können. Geplant war dann aber eine Inseldurchquerung unter erschwerten Bedingungen und sich das Schiff bei Quests zu verdienen... .
Und das erscheint mir inkl. ähnlichen Vorgehensweisen wie "irgendwohin teleportiert" - vorzugsweise ohne Ausrüstung und Ahnung wo man ist - der Standardfall zu sein: Figurenbeschneidung/"entmächtigung"!
In diversen Hollywood Streifen nutzt man das Szenario auch gerne für Lovestorys.
"Zwei die sich eigentlich nicht leiden können stranden gemeinsam auf einer einsamen Insel,  und werden dort dann (gezwungen durch die Situation und weil es sonst niemanden gibt) ein Paar. "

Aber... das ist jetzt nicht der 0815 Rollenspiel Plot.

Im Rollenspiel sind es die Gefährten,  die nicht wissen wo sie sind.
Zu gewinnen gibt es das eigene Leben,  und die Rückkehr in die Zivilisation.
Die Grundstimmung ist also eher verzweifelt.

Wenn ich das jetzt mit anderen Abenteuern vergleiche, dann habe ich in der gleichen Zeit auch jede Menge Positives erlebt.
Action gehabt, gelacht whatever.
« Letzte Änderung: 13.11.2019 | 12:58 von Issi »

Offline unicum

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Re: Robinsonaden
« Antwort #14 am: 13.11.2019 | 12:58 »
Ich halte das Topic jedenfalls für herrausfordernder als es sich am Anfang liest.

Auch fallen mir recht wenige Regelerwerke ein (also eigentlich ohne irgendwelche eigenbau zusatzregeln - Keine) welche mit den nötigen Fertigkeitset daher kommen.
Sicher sowas wie "überleben Wildnis" oder "Craftig-Vertigkeiten" gibt es hier und da schon mal aber dann hat das in einer normalen Gruppe nur einer - und die anderen schauen zu. Dieses dann divers über eine Gruppe zu verteilen- das sehe ich als schwer an. Zu hinterfragen ist aber an der Stelle ob es wirklich notwendig ist (Heilen kann ja sonst auch meistens nur einer in der Gruppe). Vieleicht sehe ich auch zuviele Probleme wo keine sind.

Viel ist bei so etwas auch etwas das ins Micromanagment abgleiten könnte. (Wir haben einen geraden Stiel aus Bambus, und einen Spitzen Stein, wo finden wir Harz und passende Lianen um daraus einen Speer zu bauen?)

Mit den richtigen Leuten kann ich mir das auch sehr Spassig vorstellen.

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Re: Robinsonaden
« Antwort #15 am: 13.11.2019 | 13:00 »
Ich halte das Topic jedenfalls für herrausfordernder als es sich am Anfang liest.

Auch fallen mir recht wenige Regelerwerke ein (also eigentlich ohne irgendwelche eigenbau zusatzregeln - Keine) welche mit den nötigen Fertigkeitset daher kommen.
Sicher sowas wie "überleben Wildnis" oder "Craftig-Vertigkeiten" gibt es hier und da schon mal aber dann hat das in einer normalen Gruppe nur einer - und die anderen schauen zu. Dieses dann divers über eine Gruppe zu verteilen- das sehe ich als schwer an. Zu hinterfragen ist aber an der Stelle ob es wirklich notwendig ist (Heilen kann ja sonst auch meistens nur einer in der Gruppe). Vieleicht sehe ich auch zuviele Probleme wo keine sind.

Viel ist bei so etwas auch etwas das ins Micromanagment abgleiten könnte. (Wir haben einen geraden Stiel aus Bambus, und einen Spitzen Stein, wo finden wir Harz und passende Lianen um daraus einen Speer zu bauen?)

Mit den richtigen Leuten kann ich mir das auch sehr Spassig vorstellen.

Wenn es so aufkommt, erlaubt es eben auch einmal den "zivileren" Charakteren zu glänzen. Ist ja nicht so, als ob es zum Ausgleich keine Actionabenteuer geben würde.
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Offline sindar

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Re: Robinsonaden
« Antwort #16 am: 13.11.2019 | 13:11 »
Ich habe mal sowas entfernt Aehnliches geleitet, mit DSA. Gruppe erlitt Schiffbruch auf einer Insel, die vor Jahren (her Jahrzehnten) mal bewohnt gewesen war, auf der ein Magier dann aber ein Experiment gemacht hat, das gruendlich in die Hosen ging. Im Ergebnis waren die Ameisen auf der Insel etwa menschengross und haben die menschlichen Bewohner vernichtet (einschliesslich des Magiers). Ich habe da hemmungslos Unsinn zusammenfabuliert; der Magier hatte einen Teleporter auf das aventurische Festland, der durch das Experiment aber deaktiviert war. Die Helden mussten also erstmal sich von den Riesenameisen fernhalten (es stellte ich nachher 'raus, dass ich die viiiel zu schwach konzipiert hatte und die Helden auch mit einer groesseren Gruppe der Biester recht locker fertig wurde), sich Nahrung und Wasser verschaffen (das habe ich ihnen recht einfach gemacht, denn es sollte nicht der zentrale Punkt des Ganzen sein) und schliesslich den Zauber brechen, der die Ameisen menschengross macht und den Teleporter blockiert.

Die Helden haben eher wenig Probleme damit gehabt, das Ritual zusammenzustoppeln, mit dem sie das fehlgeschlagene Experiment abbrechen konnten, daher war der Robinsonade-Anteil eher kurz. Die Helden haben sich auch sofort (also nachdem sie Wasser gefunden hatten) auf's Heimkommen konzentriert. Und das recht schnell hinbekommen.
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Offline Evil Batwolf

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Re: Robinsonaden
« Antwort #17 am: 13.11.2019 | 13:12 »
"Treasure Hunt" (altes ADnD-Abenteuer) hat so eine Ausgangssituation.

Der Plot hat dann aber sehr schnell nichts mehr mit Ressourcen-Verwaltung zu tun und entwickelt sich in eine andere Richtung.

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Re: Robinsonaden
« Antwort #18 am: 13.11.2019 | 13:21 »
Ich hab mal einen Fewshot gespielt, so mit stranden auf einer Insel. System war Mikrolite 20, also ein DnD Ableger, aber die Charaktere begonnen halt auf Stufe 1, ohne volle Lebenspunkte und ohne den Kram den sie zum Zaubern brauchen.
Es war eigentlich sehr spaßig, und man hat einige interessante Sachen auf der Insel gefunden. Der Robinson-Survival-Anteil war aber nicht sehr lang, denn nach einigen Ingame-Tagen und mittlerweile auf Stufe 2 fand man dann eine "zivilisierte" Siedlung auf der Insel, und dort konnte man dann auch Handel treiben und sich mit dem nötigsten Versorgen. Es ging dann damit weiter, dass man ein paar Aufträge für die Siedlung machte, Schätze suchte usw. um sich eine Überfahrt weg von der Insel leisten zu können.

Es gab dort halt auch so nen untoten Priester mit Skelettlegionen und Stufenpyramide, es gab feindselige Eingeborene, es gab andere Überlebende des Schiffbruchs und eben auch Monster bzw. feindselige Tiere. Es war aber auch keine ganz kleine Insel, bestimmt über 100 Quadratkilometer.

Riesenratten sind bei Level 1 ja typisch, aber was sich die Spieler gefreut haben, als sie endlich eine Riesenratte mit einem alten Ruder erschlagen hatten, und dass ohne das ein SC starb! Denn so eine Riesenratte lieferte genug Fleisch für mehrere Tage, und anständige Nahrungsaufnahme war neben genügend Wasser und einem einigermaßen tauglichen Rastplatz halt Vorraussetzung für Lebensregeneration (über die bei Mikrolite auch Zauberenergie abgehandelt wird).
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Offline Issi

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Re: Robinsonaden
« Antwort #19 am: 13.11.2019 | 13:36 »
Also wenn man mir ne Pistole an den Kopf halten, und mich zwingen würde ein Robinson Abenteuer zu schreiben, dann würde ich auf Folgendes achten:
1. Gute Feinde und Freunde.
Glaubhafte NSC zu denen sie vor dem Schiffbruch in Beziehung treten konnten.
Hass und/oder Liebe hilft in solchen Situationen ungemein.
2. Ausgesuchte Mit- Gestrandete.
Die ebenfalls für die nötige Action sorgen.
3. Einen sicheren Spannungsaufbau.
Der auf jeden Fall eintritt, und zwar unabhängig davon, was die Helden tun.
4. Werkzeuge für den SL um jederzeit die Spannung zu erhöhen oder mit Hinweisen weiterzuhelfen.
Zufallsbegegnungen etc.
5. Interessante Feinde auf der Insel
(Die nötige Mystik um den Ort interessant zu machen)
6. Eine Geschichte, die die SC persönlich mit hineinzieht. (Damit  die Spieler ihre Figuren nicht wie austauschbare Dummies empfinden )
7. Verschiedene Auswege.(Nicht bloß einen)

Offline Feuersänger

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Re: Robinsonaden
« Antwort #20 am: 13.11.2019 | 15:55 »
@Issi: war es denn, wie von Luxferre vermutet, der Schlangenschädel? (Obwohl der Zirkus sich ja da eigentlich nicht "viele viele Sitzungen" hinziehen sollte)

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Mir ist noch zum Thema die Romanfassung zu "Die Siedler von Catan" eingefallen. Vor vielen Jahren gelesen und habe keine allzu deutliche Erinnerung daran, aber iirc war es so, dass die Leute halt mit Schiffbruch auf einer Insel gestrandet sind, sich dann dort eingerichtet haben, und statt "unbedingt wieder wegkommen" haben sie sich halt entschlossen, die Insel dauerhaft zu besiedeln. Allerdings hatten sie das ohnehin vor, nur eben auf einer anderen Insel. Mittelfristig spaltet sich die Gemeinschaft, und ein Teil gründet eine eigene Siedlung mit Blackjack und Nutten.

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Wie ich das mit D&D / PF aufziehen würde: das unmittelbare Survival-Spiel ist nur auf den untersten Stufen relevant. Eine etwaige Rückkehr in die Heimat sollte wenn überhaupt in recht weiter Ferne liegen - hierfür könnte man z.B. mit einer anderen Ebene arbeiten oder einem unbekannten Planeten, wo es die Protagonisten hinverschlagen hat. Es sollte genügend NSC geben, um eine lebensfähige Siedlung zu errichten. Jegliche Ressourcen müssen selbst erzeugt / extrahiert werden.
Prioritär werden notwendige Skills unter den SC aufgeteilt, da würde ich gleich bei der Charaktererschaffung anregen, dass jeder mindestens einen wichtigen Skill hat, etwa:
- Survival
- Mining
- Farming
- Smithing
- Woodworking
etc.
Überzählige Skills werden auf NSCs verteilt. Außerdem bringen die SC das größte kämpferische Potential mit - die NSC sind mehr so Commoner und Experten.
Es würde also erstmal darum gehen, Ressourcen zu erschließen und abzubauen, Gebäude zu errichten usw -- da würde ich aber dann auch mit Zeitraffer arbeiten, und nicht 11 Tage Eisenerz schürfen 1:1 "ausspielen" (das hält ja der stärkste Gaul nicht aus).
Die abenteuerliche Komponente ist da zunächst mal die Erkundung der näheren Umgebung, und dann später wenn soweit alles flutscht auch die weitere Exploration z.B. auf benachbarte Inseln. Den Freakfaktor der örtlichen Fauna kann man ja graduell steigern. Mittelfristig sollte man auch noch aufzudeckende Geheimnisse einbauen, die dann in den Fokus der Kampagne rücken.
Ob die SC dann langfristig unbedingt in ihre alte Heimat zurückwollen, oder lieber vor Ort bleiben, kann man ja den Spielern überlassen. Oder die Frage stellt sich durch diverse Plot Twists gar nicht.
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Re: Robinsonaden
« Antwort #21 am: 13.11.2019 | 17:09 »
Ein Knackpunkt ist aus meiner Sicht auf jeden Fall, daß zum längerfristigen "Abenteuern" Reisemöglichkeiten zwingend dazugehören. Das diesbezügliche Potential des eigenen ungestörten Schrebergartens, egal, wie unbekannt und exotisch der sich auch beim ersten Kennenlernen mal präsentieren mag, ist nun einmal begrenzt, und früher oder später müssen entweder die SC doch auf der Suche nach Neuem 'raus aus der Umzäunung oder aber die Abenteuer müssen von außerhalb zu ihnen kommen.

Das ist jetzt natürlich seinerseits kein Thema, das sich speziell auf Robinson-Geschichten alleine beschränkt (wenn mir ein Setting in Sachen Charaktermobilität fühlbar Steine in den Weg legt, irritiert mich das persönlich tatsächlich schon wesentlich früher), aber beschäftigen wird man sich damit als SL mMn schon recht früh müssen.

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Re: Robinsonaden
« Antwort #22 am: 13.11.2019 | 17:38 »
Ein Knackpunkt ist aus meiner Sicht auf jeden Fall, daß zum längerfristigen "Abenteuern" Reisemöglichkeiten zwingend dazugehören. Das diesbezügliche Potential des eigenen ungestörten Schrebergartens, egal, wie unbekannt und exotisch der sich auch beim ersten Kennenlernen mal präsentieren mag, ist nun einmal begrenzt, und früher oder später müssen entweder die SC doch auf der Suche nach Neuem 'raus aus der Umzäunung oder aber die Abenteuer müssen von außerhalb zu ihnen kommen.


Typischerweise wird die Rohstoffversorgung einen auf entsprechende Touren treiben. Und je nach Größe der Gruppe und der Faunadichte auch die Jagd. 
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Offline Kurna

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Re: Robinsonaden
« Antwort #23 am: 13.11.2019 | 20:51 »
Wir haben mal bei Sternengarde die Volturnus-Kampagne gespielt, die in gewisser Weise auch eine Robinsonade ist. Nur im größeren Stil, da man statt auf einer Insel auf einem Planeten strandet. Die hat uns damals eigentlich viel Spaß gemacht, allerdings war es aufgrund der Größe des unbekannten Gebiets etwas mehr Exploration anstatt Basis aufbauen. Außer am Ende, wo man mit in der Zwischenzeit gefundenen Verbündeten und technologischen Relikten eine Alieninvasion abwehren muss.
Der Vorteil war sicher, dass es keine Magie gab, die alles hätte kippen können. Man gewann an Stärke eher durch die Artefakte, die man im Laufe der Zeit fand, so dass man auch motiviert war, aktiv zu sein.

Wenn ich selbst mal so ein Szenario basteln würde, würde ich ein sehr magiearmes, auf Fertigkeiten setzendes System wie Abenteuer 1880 nehmen. Da muss ich die Charaktere nicht künstlich ihrer Magie berauben, sondern könnte sie so losschicken wie sie sind. Sie sind es ja gewohnt, Abenteuer mit ihren Fertigkeiten zu lösen. Okay, Archivwesen kommt dann mal weniger zum Tragen, aber mit Pflanzenkunde oder Pharmazie könnte der Naturforscher trotzdem was reißen.
Wo ich mir nicht sicher bin, ist wie detailliert ich die Resourcensuche/-verwaltung ausspielen würde. Ich habe mal mit 1880 ein Abenteuer geleitet, wo die Gruppe eine archäologische Expedition in die Ägyptische Wüste planen und durchführen musste (mit genauer Wasserverwaltung etc.). Und da wurde das Kleinklein am Ende doch etwas mühselig. Bei meinem nächsten Expeditionsabenteuer habe ich das dann lieber einfacher abgehandelt. 
« Letzte Änderung: 13.11.2019 | 21:37 von Kurna »
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Offline Issi

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Re: Robinsonaden
« Antwort #24 am: 13.11.2019 | 21:02 »
@Issi: war es denn, wie von Luxferre vermutet, der Schlangenschädel? (Obwohl der Zirkus sich ja da eigentlich nicht "viele viele Sitzungen" hinziehen sollte)
Der SL hat uns nicht eingeweiht, um welches Abenteuer es sich handelt.
Aber nach einiger Recherche heute liegt es tatsächlich nahe, dass es der Schlangenschädel war.

Vielleicht hätte man es anders leiten können und müssen. Das kann ich leider nicht beurteilen.
Nur in der Form, in der ich es erlebt habe, hat es mich nicht gepackt.
« Letzte Änderung: 13.11.2019 | 21:13 von Issi »