Autor Thema: Reading Challenge 2020  (Gelesen 22546 mal)

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Offline Menthir

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #200 am: 16.06.2020 | 11:55 »
#29

Tom Cooper - Das zerstörte Leben des Wes Trench

Der Titel ist griffig, aber doch etwas irreführend, denn die Geschichte geht gar nicht so sehr nur um Wes Trench, sondern um eine Vielzahl gescheiterter Gestalten in der Baratariabucht im Süden Louisianas, die mit den Nachwirkungen von Hurrikan Katrina und dem Untergang der Deepwater Horizon und der folgenden Naturkatastrophe zu kämpfen haben.
Tom Cooper nimmt sich - und das ist die richtige Entscheidung - nicht die Zeit, im Detail auf diese Katastrophen einzugehen, sondern die Katastrophen und ihre Nachwirkungen bildeten die atmosphärische Kulisse, die durchaus die Handlungen beeinflusst, aber ansonsten nicht von der Handlung per se ablenkt. Genauso gehört die Geschichte des Piraten Jean Lafitte zur Ausstaffierung des Hintergrundes.

Tom Cooper schafft es durch sein Schreiben, die sumpfige, schwüle Natur von Louisianas Baratariabucht greifbar zu machen. Für mich besonders interessant, weil ich zuletzt Nachtfalter von John Sallis gelesen habe, welches ganz ähnliche Beschreibungsmuster für den schwülen Süden genutzt hat. Coopers Beschreibung ist allerdings etwas naturalistischer, die Natur etwas wilder, erdrückender.

Ab davon führt Cooper sehr unterschiedliche Gestalten, in ihren tragischen Eigenarten, durch die Geschichte. Einen kauzig-manischen, gescheiterten Shrimpfischer, der im Herzen eher Schatzsucher ist; einen grimmig-fatalistischen Überlebenskünstler, der sich mit einem Halunken zusammentut, weil er nicht mit seinem Leben weiter weiß, einen jungen Burschen, der davon träumt selbst Shrimpfischer wie seine Vorfahren zu werden, doch dessen Beziehung zu seinem trauernden Vater ihn vor große Probleme stellt, einem Angestellten der BP Oil, der in seiner alten Heimat versuchen soll, die Schadensersatzklagen mit billigen Vergleichen zu unterhöhlen, obwohl er genau vor dieser Heimat einst floh, und schließlich zwei Swampbilly-Zwillinge, die im Sumpf Marihuana anbauen, und verzweifelt versuchen, ihr kleines Morastimperium zu verteidigen.
Immer wieder führt er Teile der Charakter periodisch zusammen, aneinander vorbei und lässt ihre Wege tragisch und mal witzig kreuzen.

Cooper schafft es, die Charaktere ärmlich, verbittert und kauzig darzustellen; sie alle hoffen auf den einen großen Befreiungsschlag, der ihre ökonomische Krise löst, und durch diese Kombination gewinnt das Buch trotz seiner Düsternis sogar witzige Züge; bleibt am Ende aber ein tragisches, dessen Kulmination in Gewalt endet; und doch für den einen oder anderen Charakter einen Hoffnungsschimmer bereithält.

Die Sprachbilder und die Kombination der teils verrückt-verzweifelten Protagonisten, der Natur und den Machenschaften des großen Konzerns ausgelieferten Charaktere ist gelungen, die Charakterzeichnungen sind ebenso eindrücklich wie nachvollziehbar im Rahmen des Werkes, die Verknüpfungspunkte der Charaktere wirken natürlich statt konstruiert, und die eigentliche Hilflosigkeit aller Charaktere ist wunderbar beschrieben.

Insgesamt ein anregendes, gut geschriebenes, tragisch wie teils witziges Werk, dessen Originaltitel am Ende eindrücklicher bleibt: The Marauders.

8,5 von 10 Punkte.
„Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen“ - Johann Gottfried Frey

„Ein Mensch wollte immer Recht behalten:
So kam's vom Haar- zum Schädelspalten.“ - Eugen Roth

Online Lyris

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #201 am: 17.06.2020 | 16:47 »
#138 Wolfgang Hohlbein, Marc Hillefeld: Die Wolf-Gäng, Das Buch zum Film
Das witzigste Buch was ich dieses Jahr bisher gelesen habe. Muss unbedingt den Film sehen.
#139 Halo Summer: Die Sumpfloch-Saga, Mondpapier und Silberschwert
#140 Moyra Caldecott: Kind des Dunkelsterns
#141 Edgar Wallace: 15 Jahre bei den Kannibalen in Zentral-Afrika
Interessant ein Buch über die Kolonialzeit in Afrika aus der Perspektive der Zeit 1910er/1920er zu lesen. Es schwingt natürlich schon ein wenig die weiße Überheblichkeit über Schwarze mit, aber weniger als ich erwartet habe. Liegt sicher auch daran, dass einiges an Kritik an dummen und unpassenden Verhalten mancher Weißer enthalten ist. Da Wallace bei der Armee in Südafrika war und später Kriegsberichterstatter im zweiten Burenkrieg war, gehe ich auch mal davon aus, dass seine Geschichten nicht völlig aus der Luft gegriffen sind. Der Titel ist allerdings totaler Käse, um Kannibalismus geht es (GsD) überhaupt nicht.
#142 Kathrin Passing, Aleks Scholz: Handbuch für Zeitreisende, Von den Dinosauriern bis zum Fall der Mauer
Eigentlich wollte ich hier nur hie und da ein paar Passagen zwischen meinen anderen Büchern lesen, und siehe schwupp war ich auf Seite 200. Das Buch nimmt einfach mal an ab sofort sind Zeitreisen möglich und gibt hier Tipps im Stil eines Reiseführers. Eigentlich ist es aber das unterhaltsamste Geschichtsbuch, dass ich je gelesen habe.
#143 Johannes Wilkes: Muschelkäfer morden nicht
#144 Pierce Brown: Red Rising, #150 Pierce Brown: Red Rising, Im Haus der Feinde
In einer fernen Zukunft sind der Mars und einige andere Planeten, Monde etc. besiedelt. Die Menschheit ist in eine Art Kastensystem eingeteilt. Erkennbar durch verschiedene Farben (Augen- und/oder Haarfarbe und Kleidung) und diverse Genmanipulationen, die zu den Aufgaben und Berufen der jeweiligen passen. Natürlich werden die niederen Farben von den Herrschenden unterdrückt, ausgenützt und teils gnadendenlos betrogen und belogen. Logisch, dass da Widerstand aufkommt. So wird Darrow, ein Roter - sprich unterste Farbe, von einer Rebellenbewegung körperlich manipuliert und in die Kaste der herrschenden Goldenen eingeschleust wird. Das beste ist ebendiese "Vorgeschichte" im ersten Buch. Danach wird entweder Krieg gespielt, zuerst eher auf mittelalterlicher Ebene mit leichtem Technologie-Einschlag, dann mit Raumschiffen oder Krieg geführt, auch mit Raumschiffen. Als Zwischengänge werden ein paar Intrigen serviert. Diese und die dadurch folgenden Wendungen halten das ganze am Leben. Gesamt-inhaltlich ist es gut gemacht, das Setting gefällt mir ausnehmend gut, aber zu viele zu lange zu ausgearbeitete Schlachtenbeschreibungen. Einfach mal jedes Buch um 150-200 Seiten kürzen und sie wären richtig gut.
#145 Enid Blyton: Rätsel um die Falschmünzer
#146 Johannes Wilkes: Mord am Walberla
#147 Anne Perry: Die Tote im Buckingham Palace
Wer bereits alle Agatha-Christie-Bücher gelesen hat: Hier ist Nachschub, mit besserem Schreibstil, dafür manchmal ein wenig ausschweifend.
#148 R. L. Ferguson: Die Schule der Alyxa, Morvans Erbe, #149 R. L. Ferguson: Die Schule der Alyxa, Der sechste Sinn
Ordentliche Fantasy für Kinder ab 10, die durchaus auch erwachsenentauglich ist. Auch wenn es hier um eine Schule für Kinder mit besonderen Gaben geht, kein Harry-Potter-Verschnitt.
#151 Lindsey Davis: Tod eines Mäzen
#152-156 Cornelia Funke/Thomas Schmid: Die wilden Hühner 1-6 (Ab hier war ich krank, daher der erstaunliche Anstieg an Kinderbüchern.)
Überraschend gut. Der Übergang zwischen manchen Bänden ist sehr holprig, weil man irgendwie das Gefühl hat zwischen durch etwas verpasst zu haben, was aber als selbstverständlich bekannt vorausgesetzt wird und der Anfang des letzten Buches ist sehr merkwürdig, aber das liegt wohl daran, dass man im Film (nach den es geschrieben wurde) unbedingt noch ein paar Sachen aus vorherigen Büchern unterbringen musste, die im Buch einfach fehl am Platz sind. Das der Autor wechselt stört weiter nicht. Aber ich finde es unmöglich, das die hier erwähnten Tatsachen über die "Wilden Küken" in der gleichnamigen Folgereihe völlig missachtet werden. Tut dieser Buchserie natürlich keinen Abbruch.
#157 Gina Mayer: Der magische Blumenladen, Zaubern ist nichts für Feiglinge, #158 Gina Mayer: Der magische Blumenladen, Die Reise zu den Wunderbeeren
3. und 4. Band der Reihe, definitive Steigerung zu den ersten beiden. Ab jetzt zu empfehlen, aber deutlich "nur" ein Kinderbuch.
#159 Gareth P. Jones: Power Ninjas, Die Flucht aus der Eishölle
#160 Edgar P. Jacobs: Blake und Mortimer, Die Diamentenaffäre + SOS Meteore
Zwei gute Bände der Comic-Reihe
#161 Edgar P. Jacobs: Blake und Mortimer, Die teuflische Falle + Das Geheimnis von Atlantis
Zwei eher schwächere Bände
Insgesamt geht mir langsam die entweder völlige Abwesenheit von Frauen oder die total stereotypische Verwendung auf die Nerven. Haarfarbe, Frisur und Klamotten variieren, sonst sehen sie alle gleich aus. Zumindest die als Statisten im Hintergrund verwendet werden, falls sie es doch im seltensten Fall mal in eine kleine Nebenrolle schaffen, geht doch ein klitzeklein wenig Persönlichkeit.
« Letzte Änderung: 28.06.2020 | 16:22 von Lyris »
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Offline Sindaja

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #202 am: 25.06.2020 | 18:16 »
Warten vor dem Musikschulgebäude während der Geigenveranstaltungen meiner Tochter hat mein Lesepensum die Wochen noch etwas erhöht:
#40: Robin McKinley: The Blue Sword
Auch wieder ein eher unaufgeregt erzähltes Buch, das mir aber sehr gefallen hat. Am Anfang dachte ich „Engländerin verschlägt es in die Kolonien“, da das Homeland sehr englisch anmutet, aber es ist eben auch Magie im Spiel, die Welt ist unserer nur ähnlich und so sehr die Gesellschaft orientalisch anmutet, unterschiedet sie sich schon alleine darin, daß es nicht unüblich ist, daß Frauen auch Kriegerinnen werden können.
#41: Rita Murphy: Night Flying
Das Fantasy-Element ist nicht wirklich essentiell. Letztlich ein Buch darüber, daß man seine Situation nicht so hinnehmen sollte, wie sie ist – vor allem wenn einiges im Argen ist. Ein nettes Jugendbuch. Alle Frauen der Familie können fliegen – tun es aber nur nachts, wenn sie keiner sieht.
#42: David Eddings: Castle of Wizadry
Das Buch, in dem ich nebenher kapitelweise schmökere. Solider Fantasy älteren Semesters. Ich fand Ce'Nedra schon immer etwas nervig, aber davon abgesehen gefiel mir auch dieser eher ruhige Teil, in dem einige politische Stränge angerissen werden und ein paar persönliche Geschichten der Protagonisten ausgebaut werden gut.
# 43: Mary Robinette Kowal: The Calculation Stars
Zu Recht finde ich hat der Roman Hugo und Nebula verdient – nicht unbedingt wegen der Science Fiction Elemente, sondern weil viele soziale und menschliche Fragen angesprochen werden. Am stärksten das Thema Diskriminierung – gegen Frauen und in Form von Rassismus. Daß es zwar besser als in den 1950gern real oder alternativ aussieht ist nicht abzustreiten, aber angekommen sind wir bei vielen Themen noch lange nicht und viele Vorurteile bleiben bestehen. Im Zentrum steht eine Mathematikerin und Pilotin und die Hürden, die sie überwinden muß, um in das Weltraumprogramm aufgenommen und ernst genommen zu werden.
#44: David Eddings: Enchanters' End Game
Der letzte Teil der Belgariad. Letztlich solider Fantasy wie die Bände davor. Wer mir auf den Senkel geht ist weiterhin Ce'Nedra. Im Gegensatz zur Kowal ein Frauenbild, das leider genau in das „Sagt Nein, aber meint Ja und kriegt einen Trotzanfall, wenn sie nicht bekommt, was sie will“ Ding reinspielt. Das Buch ist aber auch älteren Semesters und z.B. die Filme etc. aus der Zeit natürlich meist genau so. Die Bücher haben unterhalten und ich habe es zumindest nicht bereut, sie gelesen zu haben.

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #203 am: 5.07.2020 | 15:47 »
#163 John Lescroat: Der Deal
So, endlich der erste Band der Reihe bzw. der ineinander verwobenen Reihen. Nicht so gut wie die anderen beiden (mit anderer Hauptfigur), die ich bereits gelesen habe, aber auch nicht schlecht.
#164 Ben Aaronovitch: Detektivgeschichten
Ein weiterer Comic-Band zur Reihe "Die Flüsse von London". Hier werden insgesamt vier kleinere Fälle die zu verschiedenen Zeitpunkten der Hauptserie spielen, durch eine Rahmenhandlung verbunden, erzählt. Gefällt mir tatsächlich von den bisherigen am besten.
#154 Magda Trott: Puckis erstes Schuljahr
#166/167/176/178 Gina Mayer: Der magische Blumenladen, Eine verzauberte Hochzeit, Eine himmelblaue Überraschung, Das verhexte Tunier, Fabelhafte Ferien
Der Trend setzt sich fort. Die Autorin kann Ihren Qualitätslevel jetzt offenbar halten. Hoffen wir das beste für die weitere Serie. Auch Liv findet sie jetzt (noch) besser.
#168 Oscar de Muriel: Im Bann der Fledermausinsel
Sehr interessante Verarbeitung von angeblichem Vampirismus bei gleichzeitig spannenden Mordfall in bombastischer Kulisse.
#169 Kathrin Jurgenowski: Die Blogger Bande, Finn unter Verdacht
#170 Ben Nevis, Andre Marx: Die drei ???, Das düstere Vermächtnis/Das Auge des Drachen
Die zweite Geschichte lohnt das Lesen absolut, auch wenn man das Hörspiel kennt. Es ist mir klar, dass man für die Hörspielfassung kürzen muss, in diesen Fall aber sehr schade.
#171 Anne Perry: Der Verräter von Westminster
Mehr ein Agenten-Thriller als ein Krimi, aber in gleicher guter Qualität wie (fast) der Rest der Reihe
#172 Magda Trott: Pucki und ihre Freunde
#173 Tom Wolf: Glutorange. Zehrende Flammen
Friedrichs 2. Hofküchenmeister ermittelt unter erschwerten Bedingungen. Es ist Krieg, Berlin wird belagert und eingenommen. Der historische Hintergrund wirkt hier durchaus gut auf den Kriminalfall ein, trotzdem geht dieser streckenweise unter. Nicht uninteressant, aber schwierig und nur im Zusammenhang mit der Gesamtreihe empfehlenswert.
#174 Lucy Maud Montgomery: Anne im Rainbow Valley
Kindheitstraum nähert sich langsam der Vollendung. Auch wenn Anne (auf Green Gables) inzwischen fast nur noch eine Randfigur ist, mag ich es immer noch.
#175 Tobias Bungert: Leo & Leo, Das Jade-Äffchen
Ein gewohnt verrückter Rätsel-Krimi aus dem Hause "Black Stories junior".
#177 Kenneth Grahame: Der Wind in den Weiden
Da fragte ich mich: Warum steht wohl ein Kinderbuch auf der BBC-Liste „Top 100 Books You Must Read Before You Die“? Antwort: Weil es wirklich lesenswert ist. Man kann es einfach oberflächlich als nettes Buch über ein paar Tiere lesen oder beliebig tief damit in philosophische Gedanken eintauchen. Es findet sich Lustiges, pädagogisch Wertvolles (im Gegensatz zu anderen Kinderbüchern aus der Zeit), moralische Fragen, Poetisches und manchmal sogar ein wenig Spannung darin.
#179 Oskar Wilde: Märchen
Ich habe tatsächlich noch nie etwas von Oskar Wilde gelesen und dachte mir, ach so kurze Geschichten, kann man gut aufhören, wenns einem nicht gefällt. Tatsächlich fand ich nur eine Geschichte wirklich schlecht, zwei ein bißchen langatmig und sechs gut und eine richtig berührend. Daher doch am Stück durchgelesen.

Liv, steht derzeit bei 153 Büchern.
Ganz viele habe ich in meinen Posts schon erwähnt (Der magische Blumenladen, Die wilden Hühner, Blogger-Bande, Drei !!!, etc.). Daher nur das Highlight der letzten Zeit:
Katja Brandis: Woodwalkers
Komplette Serie von 6 Bänden in vier Tagen.
Inhalt: "Auf den ersten Blick sieht Carag aus wie ein normaler Junge. Doch hinter seinen leuchtenden Augen verbirgt sich ein Geheimnis: Carag ist ein Gestaltwandler. Aufgewachsen als Berglöwe in den Wäldern lebt er erst seit Kurzem in der Menschenwelt. Das neue Leben ist für ihn so fremd wie faszinierend. Doch erst als Carag von der Clearwater High erfährt, einem Internat für Woodwalker, verspürt er ein Gefühl von Heimat. In Holly, einem frechen Rothörnchen, und Brandon, einem schüchternen Bison, findet er Freunde. Und die kann Carag gut gebrauchen - denn sein neues Leben steckt voller Gefahren."
Altersempfehlung ist 10-12 Jahre. Erscheint uns sehr passend. Aber ist auch für Erwachsene nicht langweilig.
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Offline gunware

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #204 am: 5.07.2020 | 20:10 »
Meine achte Meldung: {40/65}

36. Buffy the Vampire Slayer: Die Abrechnung (Season 12) *9/15*
37. Stephen Baxter, Terry Pratchett: Der Lange Krieg (Die Lange Erde #2) *9/15*
38.  R. L. King:  Geborgte Zeit (Shadowrun)*11/15*
39. Zdeněk Troška: Nebe v hubě 2 aneb Čertův švagr *7/15*
40. Mark Millar: The Magic Order - Der magische Orden *8/15*
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Offline Raiden

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #205 am: 10.07.2020 | 11:44 »
Moin, ich mache auch (nu für mich privat) die Challange, jetzt bräuchte ich ein paar Vorschläge von euch, da ich momentan keine passenden Bücher zu folgenden Themen find:
- Ein Phantastik-Bestseller aus Deinem Geburtsjahr (1985)
- Ein Urban-Fantasy-Buch, welches in einem der beiden Weltkriege angesiedelt ist
- Ein Buch eines Reading Challenge Mitlesers
- Ein Buch mit Tiermenschen/Antropomorphen.

Über ein paar Vorschläge wäre ich sehr dankbar.
For he today that sheds his blood with me shall be my brother, be he ne´er so vile, this day shall gentle his condtion.

Offline Sindaja

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #206 am: 11.07.2020 | 09:15 »
#45: Robin McKinley: The Hero and the Crown
Das Prequel zum Blue Sword, aber da es über 100 Jahre vor dem Buch spielt, kann man es sehr gut unabhängig vom Blue Sword lesen. Die Reihenfolge scheint mir sogar recht egal. Auch diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Auch hier ist ein starker Frauencharakter im Fokus. Und auch diese Geschichte ist zwar mit einiger Epik gepickt, aber trotzdem irgendwie „unaufgeregt“. Die Stimmung arbeitet für sich – mehr als es seitenweise detaillierte Actionscenen tun. Was aber nicht bedeutet, daß sie nicht an relevanten Stellen Action beschriebt.
#46: J.K. Rowling: Fantastic Beast: Crimes of Grindelwald (GK 11: Ein Buch, das mir jemand geschenkt hat)
Auch hier habe ich den Film zuerst gesehen. Das Buch las sich schnell und flüssig. Es ist erstaunlich, wieviele Details der Film dann zusätzlich bringt. Ich warte zumindest gespannt auf die Fortsetzung.
#47: N.K. Jemisin: The Stone Sky
Gemischte Gefühle mit der Reihe. Weniger Pausen zwischen den Bänden hätten wahrscheinlich geholfen. Die ersten 2/3 bin ich absolut nicht in das Buch reingekommen. Der Schluss nahm dann an Fahrt auf und wurde halbwegs interessant. Ich fand den 1. Band recht gut – anders, ruhig eher literarisch als Unterhaltungsliteratur. Mit dem 2. tat ich mich schon etwas schwerer und bei diesem bin ich ehrlich gesagt immer wieder über das Lesen eingeschlafen und habe ständig den Faden verloren. Den Vergleich mit Le Guins „Left Hand of Darkness“ finde ich eher nicht passend. Le Guin hat für mich einfach mehr „Zug“ und ich war den Charakteren immer viel näher... Ist aber bestimmt stark Geschmackssache. Ich fand ja auch die Ancillery... von Leckie gähnend langweilig und habe mich da nicht mal zum zweiten Buch treten könne. Da gefiel mir Jemisin im Verglich besser – wie gesagt vor allem den ersten Band.

@Raiden. Nach kurzer Recherche. Erschienen sind 1985 u.a. "Ender's Game" von Orson Scott Card, das ich sehr mag und "Postman" von Brin. Das wurde ja sogar mal verfilmt. Auf der BEstsellerliste stand an phantastisch angehauchtem "Das Geisterhaus" von Allende und das Parfum von Süßkind. Außerdem "Der Name der Rose", aber das ist dann vielleicht doch zu weit vom Thema Phantastik entfernt..
WÄhrend während ich für Fantasy und Zeitreise in den Welkriegen ein paar Favoriten hat, tue ich mich gerade mit "Urban" schwer. Aber Fantasy fand ich von Westerfeld die Leviathan Reihe toll (1. Weltkerieg alternative Realität). Jugendreihe - Steampunk. UNd als Zeitreise-Roman eine meiner absoluten Lieblingsautroinnen Connie Willis Blackout/All Celar(Dunkelheit/Licht) - 2. Weltkrieg. Vielleicht kann man Kowals Ghost Talker gerade so als Urban Fantasy im 1. Weltkrieg einstufen... Ist das mit dem Mitleser so gemeint, daß der Mitleser Autor ist? Dann habe ich keinen Ahnung. Ansonsten müßte es genügend Anregungn im Thread geben. Anthropomorph - auf meiner "to read" Liste steht noch der Klassiker "Watership Down" von Adams. Als leichte, witzige Lektüre kann ich aber von Pratchett "Maurice der Kater" (am besten im Original) empfehlen. Traumjäger und Goldpfote von Tad Williams habe ich auch als hübsch in Erinnerung. Hoffe, das hilft.

Offline Huhn

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #207 am: 11.07.2020 | 11:23 »
Moin, ich mache auch (nu für mich privat) die Challange, jetzt bräuchte ich ein paar Vorschläge von euch, da ich momentan keine passenden Bücher zu folgenden Themen find:
- Ein Phantastik-Bestseller aus Deinem Geburtsjahr (1985)
- Ein Urban-Fantasy-Buch, welches in einem der beiden Weltkriege angesiedelt ist
- Ein Buch eines Reading Challenge Mitlesers
- Ein Buch mit Tiermenschen/Antropomorphen.

Über ein paar Vorschläge wäre ich sehr dankbar.
Uff, gar nicht so einfach.

Ein Phantastik-Bestseller aus Deinem Geburtsjahr (1985): Im Jahr 1985 hat "Der x-mal vervielfachte Held" von Johanna und Günter Braun den Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar gewonnen. Auch die Preisträger des Kurd-Laßwitz-Preises von 1985 wären vielleicht von Interesse. Ist halt alles SciFi. Im Bereich Fantasy hab ich nicht so wirklich ne Liste gefunden. Der erste DSA-Roman ist von 1985: Andreas Brandhorst: Das eherne Schwert. Ansonsten könnte ich mir höchstens noch vorstellen, nach bestimmten Autoren zu suchen, die in dem Zeitraum geschrieben haben und zu gucken, was von denen 1985 erschienen ist.

Ein Urban-Fantasy-Buch, welches in einem der beiden Weltkriege angesiedelt ist: Ufff... da fällt mir wenig ein. Vielleicht, wenn man beide Hühneraugen zudrückt, Der Kreis der Dämmerung von Ralf Isau? Das spielt zumindest abschnittsweise auch im Zweiten Weltkrieg und könnte mit viiieel Fantasie auch als Urban Fantasy gelistet werden. Ansonsten hab ich noch diese hilfreiche Liste zum Thema Fantasy im Zweiten Weltkrieg auf Goodreads ausgegraben, da ist sicher auch etwas dabei, was man als Urban Fantasy bezeichnen könnte. Mein Problem mit der Kategorie an sich ist, dass ich halt unter Urban Fantasy grundsätzlich etwas mit Gegenwartsbezug (aus Sicht des Autors/der Autorin) verstehen würde und das Genre halt mehr oder weniger erst nach den Weltkriegen entstanden ist.

Ein Buch eines Reading Challenge Mitlesers: Ich bin auf der ersten Seite mal die Mitleser*innen hier durchgegangen, aber ich weiß nicht, ob die Romane geschrieben haben (falls ihr das habt: Meldet euch!). Vielleicht weitest du die Kategorie aufs ganze Tanelorn aus? Da gibts ja einige, die Romane veröffentlicht haben.

Ein Buch mit Tiermenschen/Antropomorphen: Naja, wenn man jetzt Elfen und Zwerge als Antropomorph betrachtet, dann gibts verdammt viele Bücher, die in diese Kategorie fallen würden. Wenn wir aber "nur" nach Tiermenschen bzw. sprechenden und menschlich handelnden Tieren suchen, wirds schon kniffliger :D Hab noch ne Liste (diesmal bei Bestfantasybooks) gefunden, die viele Beispiele bietet. Ich persönlich kann allerwärmstens die Redwall-Romane (diverse Waldtiere) empfehlen, die sind total schön. Der Stein von Duncton (Maulwürfe) ist auch lesenswert, die Folgeromane der Reihe kenne ich leider nicht. Auch das auf der Liste genannte Feuerbote (Hirsche) von David Clement-Davies ist wirklich toll.

Offline gunware

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #208 am: 12.07.2020 | 13:21 »
"Die Insel der besonderen Kinder" könnte noch als Urbane Fantasy im Bezug zum zweiten Weltkrieg durchgehen.

Edit: oh, ist sogar als erstes Buch auf Huhns Link.  Merke, zuerst gegenprüfen, bevor unnötige Aussage entsteht. Sorry.
« Letzte Änderung: 12.07.2020 | 13:25 von gunware »
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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #209 am: 12.07.2020 | 22:04 »
#30

Philipp Vandenberg - Das fünfte Evangelium

Ich habe das Buch, erstmals 1993 erschienen, 2005 erhalten, als ich in Folge eines Beinbruches einige Wochen im Bett bzw. der Couch verbringen musste. Damals habe ich es nach wenigen Seiten abgebrochen, und nun eben nochmal einen neuen Versuch gestartet. Das Positive ist, ich bin durchgekommen.

Das Negative: die Liste würden den Rahmen an Worten sprengen, den ich dies Jahr angesetzt habe. Deswegen in Kürze: Das fünfte Evangelium ist recht gefällig geschrieben und man kann es insofern ohne Zwischenstopp lesen, die Lektüre ist eher leichterer Natur, und Vandenberg kann seinen Hintergrund als historischer Sachbuchautor auch einfließen lassen.

Allerdings ist der gesamte Plot sowohl theologisch als auch in sich unlogisch und dadurch recht wirkungsarm. Die Deus Ex Machina-Stilmittel sind wahrhaft häufig und obwohl der Autor versucht, seine vielen Storyfäden zu verbinden, bleibt es hölzern und sehr sichtbar konstruiert.
Die Heldin wird als neugierig, aber schwach repräsentiert und es tut mir leid, wie schlecht der Autor sie behandelt; ohne sichtbaren Wachstum ist sie einfach sinnlosem Schmerz ausgesetzt, ohne eine wirkliche Chance zu haben, selbst an der Resolution der Verschwörung teilzunehmen. Sie ist nur umhergeschubste Figur, die uns von Szene zu Szene führt. Und die nebenher aufgespannte Liebesgeschichte hat so ein abstruses Ende, dass es vielleicht der einzige Punkt ist, den ich hier nicht auflösen sollte. Neben dem schwachen, fünften Evangelium, welches nie wirklich aufgelöst wird, und trotzdem kein gutes Mysterium ist.
Die Auflösung der Geschichte ist letztlich schlecht, weil unglaubwürdig, plötzlich und trotz der Erfahrung des Autors in diesen Themen, wirkt die ganze Geschichte wenig authentisch.

Weil Vandenberg am Ende in der Sprachwahl meist recht gefällig ist und viele Details einbindet - wenn auch hölzern - kann man das Buch mit ganz wenig Gewinn lesen, sodass ich dem Werk gerade noch 3 von 10 Punkten gebe.

Insgesamt ist es leider eher ein schwaches Werk.

#31

Mortimer J. Adler - How To Read A Book

Nachdem ich vorher mindestens 323 Bücher in meinem Leben gelesen habe - das sind die, an die ich mich erinnere und die ich statistisch erfasst habe - also erstmals ein ganzes Buch über das Lesen.

Ich will gar nicht viel dazu schreiben; letztlich spricht sich Adler dafür aus, sich mehr mit seinen Bücher zu beschäftigen und Fragen an die Werke zu stellen. Er stellt fest, dass unterschiedliche Bücherarten unterschiedlich und entsprechend zu lesen sind, und geht auf die jeweiligen Besonderheiten ein. Der Grundsatz bleibt jedoch immer der gleiche, ist damit allgemein einsetzbar und auch gut und einfach beschrieben. Das Buch ist ein praktisches Buch und will auch so genutzt werden.

Mir selbst erscheint es in vielerlei Hinsicht trivial, allerdings beschäftige ich mich sehr mit Büchern, und das, was nachher die Kür des analytischen Lesen ist, syntopical reading, ist meinerseits im wissenschaftlichen Schreiben erarbeitet und insofern für mich nicht neu.

Für mich war das Buch also eher insofern spannend, in dem ich mich fragte, was ich an meinen Leseskills selbst erarbeitet habe und was ich mehr oder weniger in meinem Schul- und Universitätsleben erlernt habe. Insofern eine interessante Rückschau (soll hier aber nicht Thema sein).

Am Inhalt ist wenig auszusetzen, in Teilen sind seine Annahmen spannend (im Bereich der Geschichtsbücher hat er 1940 schon einen konstruktivistischen Ansatz gewählt, was für Historiker natürlich immer gerne zu debattieren ist), und seine Vorlage ist sicher ein guter Einstieg, wenn man in das analytische Lesen einsteigen will und vorher wenig Bezugspunkte dazu hatte.

Insgesamt also ein brauchbares Werk, teils leider etwas trocken beschrieben, aber dafür sehr offen und nicht dogmatisch. 7 von 10 Punkte.
„Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen“ - Johann Gottfried Frey

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Offline Timberwere

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #210 am: 13.07.2020 | 15:11 »
#45: Robin McKinley: The Hero and the Crown
Das Prequel zum Blue Sword, aber da es über 100 Jahre vor dem Buch spielt, kann man es sehr gut unabhängig vom Blue Sword lesen. Die Reihenfolge scheint mir sogar recht egal. Auch diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Auch hier ist ein starker Frauencharakter im Fokus. Und auch diese Geschichte ist zwar mit einiger Epik gepickt, aber trotzdem irgendwie „unaufgeregt“. Die Stimmung arbeitet für sich – mehr als es seitenweise detaillierte Actionscenen tun. Was aber nicht bedeutet, daß sie nicht an relevanten Stellen Action beschriebt.

Nice - The Blue Sword und The Hero and the Crown gehören beide zu meinen Langzeit-Lieblingsbüchern. :)
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Menthir

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #211 am: 13.07.2020 | 22:19 »
#32

Doris Kearns Goodwin - Leadership in Turbulent Times - Lessons from the Presidents

Ich bin eher auf ungewöhnlichem Wege zu diesem Werk gekommen. Nicht durch die kontemporäre, gerechtfertigte Kritik an Trump, mit der das Buch wegen des Veröffentlichungszeitpunktes immer in Bezug gebracht wird (darauf gehe ich nicht weiter ein), nicht einmal primär durch mein historisches Interesse per se an amerikanischer Geschichte oder meinem Interesse an Leadership-Themen (wer meine Beiträge verfolgt, erinnert vielleicht, dass ich 2018 Masters of Command - Alexander, Hannibal, Caesar, and the Genius of Leadership von Barry S. Strauss gelesen habe), sondern weil Frau Kearns Goodwin, trotz aller Auszeichnungen, vor allem des Plagiats verdächtigt und überführt wurde. Eine Entwicklung, die ein gewisses, wenn auch wenig bleibendes Beben in der Fachwelt auslöste, immerhin ist Frau Kearns Goodwin Pulitzerpreisgewinnerin und dann sogar dort Jurymitglied gewesen. Und Frau Kearns Goodwin ist nicht einfach nur Harvardhistorikerin, nein, sie war auch im Stab von Lyndon B. Johnson; und damit nicht genug. Frau Kearns Goodwin war eben mit Richard N. Goodwin, einem der Redenschreiber der Kennedys und Johnsons verheiratet. Social capital at its finest.

Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit eine Diskussion über jenes Thema mit alten Kommilitonen, als es um die Thematik strategischer Autorenschaft und um Plagiate ging, und ab von dem typischen Unken über den ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Googleberg, ging es auch darum, ob ab von den Problemen eines Plagiats und des Umfangs des Vergehens am Ende doch vielleicht stehen kann, dass das plagiierte Werk oder zumindest teilplagiierte Werk nicht doch Erkenntnisgewinn bringen kann und nicht doch in mancher Form an sich ein Gewinn für Forschung oder das breite Publikum ist, in einer Art eklektischen Diebstahls; immer vorausgesetzt, es ist immer noch eklektisch zusammengefügt und nicht einfach in größeren Blöcken kopiert ist.
Die Diskussion will ich nicht im Einzelnen wiedergeben, aber sie kulminierte in dem Versuch der Beteiligten, entsprechende Werke ausfindig zu machen und ich erinnerte mich an die Situation mit Frau Kearns Goodwin und hatte zudem beigetragen zur Diskussion, dass viele Wissenschaftler sich an sich selbst schuldig machen, weil sie sich selbst schlampig zitieren oder weil spätere Werke nur ein Aufguss früherer Werke sind; das Arbeiten mit Essenzen alter Arbeit. Und genau hier sind wir in dem Bereich, warum das Werk von Doris Kearns Goodwin mein Augenmerk gewann.

Letztlich - so viel Selbstgeißelung muss sein - habe ich das Vorhaben aufgegeben, auch ihre Einzelbände zu den vier vorgestellten Präsidenten zu lesen. Die Diskussion ist eine Weile her, niemand hat eine Deadline gesetzt, das Vorhaben verlief sich, aber ich hatte das Buch nunmal im Schrank. Also habe ich es gelesen.

Was ich aber sagen kann, dass die Lektüre - ohne jetzt bewerten zu wollen und zu können, wie viel davon tatsächlicher Aufguss ist oder was anderen Werken mehr als entlehnt oder rauszitiert ist - sich lohnt. Sie lohnt sich nicht unbedingt für den historischen Laien, wenn er die Gesamtzusammenhänge will, weil die Art und Weise, wie die Autorin die vier Präsidenten (Abe Lincoln, Teddy Roosevelt, Franklin Roosevelt und Lyndon B. Johnson) beschreibt und beobachtet, die historischen Umstände als bekannt voraussetzt. Sie lohnt sich auch nicht unbedingt in Anbetracht des Titels, da auch die Autorin, ähnlich wie Barry S. Strauss, meiner Ansicht nicht in der Lage ist, Führungsqualitäten zu generalisieren oder wirklich herauszuarbeiten. Zu dem Schluss zu kommen, dass sowas nicht so leicht generalisierbar ist, ist ja nicht verkehrt, doch den unternehmen weder Kearns Goodwin noch Strauss. Kearns Goodwin versucht aber auch kein festes Schema zu entwickeln, was hier vorteilhaft ist. So beschränken sich die Gemeinsamkeiten der Führungsqualitäten laut der Autorin interessanterweise auf - hier aufgemerkt, liebe Rollenspieler! - auf die Fähigkeit Geschichten erzählen zu können und vor allem harte Arbeit, und auf tragische Rückschläge in der Vergangenheit, die positiv verarbeitet wurden.

Gerade beim letzteren zeigt sich der Aufbau des Buches als nützlich und gelungen. Sie beleuchtet die Herkunft und das Entstehen von Ambition in den vier Männern, denn Ambition ist ja immer eine Art Grundvoraussetzung für jede Form politischen Aufstiegs, zeigt dann im jungen bzw. mittleren Alter eine Phase des Rückschlags ihrer Ambitionen, die die Protagonisten nah an den Zusammenbruch und das Ende ihrer Karrieren führt, aber auch Führungsqualität (so diffus die ist) entwickeln lässt, und beschreibt dann im letzten großen Part die große Stunde der Ambitionierten, in der sie ihre Führungsqualitäten beweisen (bei Lyndon B. Johnson wegen des Vietnamkriegs natürlich um den Part ausgespart bzw. kommentiert und auf die Innenpolitik isoliert).

Zwar unternimmt es Doris Kearns Goodwin auch als Versuch, leicht verdauliche Phrasen der Führungsqualität zu entwickeln, die an die moderne Managementliteratur anknüpfen und darin sicher auch ein Teil des Publikums sucht, doch scheitert sie meiner Meinung da an den zu einfachen Generalisierungen, die sie versucht abzuleiten und halbherzig in Strategemform präsentiert (nicht immer passgenau in ihrer Nutzung zu den Kapiteln).

Die große Stärke des Buches liegt in etwas, was Barry S. Strauss wegen seines antiken Themas nicht gelingen konnte. Sie beschreibt Menschen. Und genau diese psychoanalytische Federführung macht, wenn Frau Kearns Goodwin sich nicht ihrer Schablone widmet, die Stärke des Buches aus. Wir lernen die Roosevelts, Abe Lincoln und Lydon B. Johnson als Menschen kennen, mit ihren Eigenarten, ihren Schwächen, ihren inneren Dämonen und da lässt sich doch eine Menge entdecken im Detail, und in der Handhabung ihrer Krisen; nicht in Form einfach zugeschriebener Qualitäten (wie Strauss es unternahm), sondern tatsächlich gemessen an ihren Reaktionen. Ob plagiiert oder nicht, die Autorin kann nachweisen, dass sich die Niederlagen, Rückschläge und die eigene Vergangenheit in ihren größten Taten gespiegelt hat, und dadurch entsteht ein roter Faden - ob man der Argumentation nun folgen mag oder nicht - der sich befriedigend liest und das Buch dann doch trotz allem, aller Diskussion ob Aufguss oder Plagiat zum Trotz, zu einem Lesevergnügen macht. Es ist kein Lehrstück über tatsächliche Führungsstärke, denn es hat keine messbaren Parameter und beleuchtet die Qualität selbst nicht, basiert hier auch eher auf Zuschreibung und Erfolg, denn auf wirkliche Bewertung. Aber es ist eine historische, manchmal sehr amerikanische, und doch dann beeindruckende Charakterstudie über vier sehr unterschiedliche Männer, die am Ende mehr das Gemeinwohl im Sinn hatten als alleine die eigene Historizität (die sie gleichwohl auch im Augen hatten).

8 von 10 Punkte.


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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #212 am: 19.07.2020 | 13:05 »
#180 Julie Garwood: Eine bezaubernde Braut
Fr. Garwood steht jetzt auf meiner schwarzen Liste der Autoren und ich rate uneingeschränkt von diesem Machwerk ab.
#181 Andre Marx, William Arden/Leonore Puschert: Die drei ???, Der Nebelberg/Die Automafia
#182 Kirsten Vogel: Die drei !!!, Rätselhafte Himmelszeichen
Sehr schön gemachter Fall zum Miträtseln.
Aber wofür kaufe ich denn Bücher gebraucht, wenn ich die verschlossenen Seiten immer noch selbst aufmachen muss?!
#182 John Lescroart: Das Indiz
#183 Astrid Rosenfeld: Zwölf mal Juli
Nettes kleines Buch, lustig bis nachdenklich, etwas abgedreht, aber das macht auch den Reiz aus. Nur das Ende ist unbefriedigend, allerdings muss ich zugeben, ich weiß auch nicht wie man das gut hätte abschließen können.
#184/185 Katja Brandis: Seawalkers, Gefährliche Gestalten/Rettung für Shari
Wie die Vorgänger-Serie Woodwalkers einfach gute Unterhaltung mit einer angemessenen Portion Ernsthaftigkeit.
#186 Tom Wolf: Rabenschwarz. Zepter und Mordio
Weniger Historisches als sonst, dafür kommt die Kriminalistik mehr in Schwung.
#187 Christoph Dittert: Die drei ??? und die schweigende Grotte
#188 Hendrik Lambertus: Die Mission der tollkühnen Bücher
Zum Inhalt nur so viel: Bücher können in besonders bibliophilen Umgebungen lebendig und somit zu Buchagenten werden, die sich künftig um normale Bücher kümmern. Aber das WAS ist gar nicht so wichtig, was mich an diesem Buch so begeistert hat ist das WIE. Das Spiel mit Sprache, Wortspielen, Redewendungen, Metaphern, Büchern, Lesern etc. ist einfach fantastisch. Ja manches ist auch ein wenig albern und kindisch, aber es ist nun mal ein Kinderbuch. Ich habe auch ehrlich meine Zweifel, dass die eigentliche Zielgruppe (8-10 Jahre) manche Bedeutung und Nuancen erfassen kann. Nichts desto trotz gefällt es Liv auch.

Die derzeit bei #166 Büchern steht, neben den oben genannten (Seawalkers, Die Mission der tollkühnen Bücher) noch die Wings of Fire Reihe, die ein gutes Stück klassische Fantasy beinhaltet: "Wir müssen laut Prophezeiung fünf Aufgaben erfüllen um die Welt zu retten." Allerdings sind die Protagonisten junge Drachen. Auch eine interessante Perspektive als das erste mal Menschen auftauchen. Die in dieser (unserer zukünftigen?) Welt eindeutig in der Minderzahl und unbedeutend sind.
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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #213 am: 19.07.2020 | 19:26 »
Ich habe dann auch mal wieder tatsächlich ein Buch beendet.

7te See 2nd Edition GRW
Bevor jemand fragt: Ja, Cover to Cover.

Sehr interessant geschrieben. Ich hab erst beim Lesen vom nächsten Buch (Das Halbmondreich) gemerkt, dass dieses RPGRW gar kein Ausrüstungskapitel hat. ;D

Diverse Bücher liegen angefangen in meinem Zimmer rum, aber ich komm immer noch zu selten dazu zu lesen.
Nebenbei lesen krieg ich nicht hin. Wer z.B. es schafft, bei Kochen noch ein Buch in die Hand zu nehmen und zu schmökern, der kocht ganz offensichtlich falsch. ;D
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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #214 am: 19.07.2020 | 20:42 »
Meine Schwester hat den Inhalt ihres alten Bücherregals aussortiert und ich hab mir nen Berg an Jugendbüchern gemopst. So nach und nach werde ich die jetzt zu meiner huhnigen Entspannung lesen, viele sind ziemliche No-Brainer. ^-^ Bin schon durch ein Stapelchen durch. Ich fang mal so nach und nach an, die hier zu posten.

#12
Timothy Carter: Böser Engel
(Challenge: 40 Bücher lesen)
Stuart lebt in einer recht behüteten christlichen Gemeinde, wovon er allerdings nicht allzuviel hält. In seiner Freizeit beschwört er einen Dämon, der ihm, durch einen Wahrheitszauber gebunden, seine drängenden Fragen, Gott und die Welt betreffend beantwortet. Aus dem Ruder läuft alles erst, als sein kleiner Bruder in der Sonntagsschule ausplaudert, dass er Stuart beim Masturbieren in der Dusche erwischt hat. Plötzlich scheint die ganze Gemeinde hinter dem schamlosen Sünder her zu sein! Stuart muss eine Lösung für das Problem finden, bevor es vollends eskaliert.

Noch so ein Buch, das einen Titel mit durchs Dach brechendem Cringe-charakter hat. Im Original heißt es "Evil?", was sehr viel weniger beknackt klingt und auch sehr viel mehr mit der Handlung zu tun hat. Anhand des deutschen Titels und Klappentextes habe ich ja eine nette Story um einen dämonenbeschwörenden Teenie erwartet und war dann irgendwie etwas überfordert mit der anfänglich wirklich plump daherkommenden Religionskritik und diesem ganzen Gemeiere um irgendwelche Sünden. Tatsächlich gewinnt die Geschichte aber noch etwas an Tiefgang und wird so ab der Hälfte ganz nett, als der Protagonist feststellt, dass nicht alles ganz so einfach ist, wie er dachte. Der gemeine und vermeintlich so freie Dämon ist allerlei Gesetzen unterworfen, der freundliche Pfarrer hat eine dunkle Vergangenheit, die Dorfgemeinschaft steht unter dem Bann eines gefallenen Engels, der ihnen sein striktes Weltbild überhilft. Am Ende (Achtung, Spoiler!) schafft Stuart es zwar, den Engel mit der Abneigung gegen Onanie zu besiegen, muss aber aufgrund der Geschehnisse dennoch seine Familie und sein Heimatdorf verlassen.

Alles in allem war das Buch nicht so meins. Hab was anderes erwartet, bin offenkundig nicht die Zielgruppe und fand die Erzählung zu hektisch (und dadurch voller Logiklöcher).

(Oh und bei der Lektüre der verlinkten Rezension fiel mir auch wieder ein, dass Stuart schwul ist, was aber, von zahllosen Erwähnungen, dass er übrigens schwul ist mal abgesehen, so mega irrelevant für die Handlung ist, dass ich es prompt auch wieder vergessen hatte. Die einzige Bewandnis ist vielleicht der absichtlich merkwürdige Kontrast zwischen dem entspannten Umgang der Gemeinde mit Stuarts Homosexualität im Gegensatz zu ihrer Überreaktion in Bezug auf die ganze Selbstbefriedigungssache. o__o)
« Letzte Änderung: 19.07.2020 | 20:49 von Huhn »

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #215 am: 23.07.2020 | 18:40 »
Wer z.B. es schafft, bei Kochen noch ein Buch in die Hand zu nehmen und zu schmökern, der kocht ganz offensichtlich falsch. ;D
Das kommt drauf an, wie man "beim Kochen" definiert. Sicher nicht bei Schritten wie "Gemüse würfeln" oder "scharf anbraten". Aber "köcheln lassen, gelegentlich umrühren" oder "für 30 Minuten in den Backofen, ab und zu übergießen" sind gute Gelegenheiten. Außerdem benutze ich durchaus auch mal ein Kochbuch.  ;D
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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #216 am: 24.07.2020 | 00:17 »
Das kommt drauf an, wie man "beim Kochen" definiert. Sicher nicht bei Schritten wie "Gemüse würfeln" oder "scharf anbraten". Aber "köcheln lassen, gelegentlich umrühren" oder "für 30 Minuten in den Backofen, ab und zu übergießen" sind gute Gelegenheiten. Außerdem benutze ich durchaus auch mal ein Kochbuch.  ;D
In den Leerzeiten mach ich sauber oder bereite den nächsten Schritt vor. Bei mir ist Kochen zu 90% eine durchgehende Aktion von "Ich fang an" bis "Essen steht auf dem Tisch", idealerweise noch inklusive "Küche ist wieder bereit". :D

@topic
Black Hammer, Teil 2

Ich mag den Comic sehr. Der Zeichenstil passt zu der Story wie die Faust aufs Auge.
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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #217 am: 29.07.2020 | 19:20 »
#189 Jan Beinßen: Kärwakiller
Ein gut gemachter spannender Krimi ganz ohne Leiche. Das sieht man selten, sehr schön.
#190 Kirsten Vogel: Die drei !!!, Voller Einsatz für die Erde, #191 Gina Mayer: Der magische Blumenladen, Der gefährliche Schulzauber, #192 Katja Frixe: Der zauberhafte Wunschbuchladen, Eine Schule hält zusammen, #195 Kirsten Vogel: TKKG junior, Der Roboterhund, #196 Benjamin Tannenberg: TKKG junior, Rote Karte für Betrüger, #200 Gina Mayer: Der magische Blumenladen, Ein Brief voller Geheimnisse, #201 Gina Mayer: Der magische Blumenladen, Hilfe per Eulenpost, #202 Ann-Kathrin Heger: Die drei !!!, Luftballon-Küsse
Liv hat sich dieses Jahr gleich in zwei Sommer-Ferien-Leseclubs (in unserer Bücherei und in der Nachbarstadt) angemeldet und ich kann einfach kein Buch ungelesen zurückgeben. Alles nette meist simple Lektüre.
#193 Theobald O. Fuchs: Der zweite Krautwickel
Was tun, wenn man Ärger mit Job, Familie und überhaupt allem hat, am liebsten nur noch weg will und einem das Schicksal einen Toten in den Garten legt, der geeignet ist seine Stelle einzunehmen? Man tut das einfach. In der Folge kann das aber kompliziert werden... Eine typische Fuchs-Geschichte. Irgendwie durchgedreht und doch hat es was.
#194 Tom Wolf: Kreideweiß. Letzte Schreie
Ein weiteres gutes Exemplar der Preussen-Krimis. Diesmal mit Einblick in die königliche Familie.
#197 Evelyn Boyd: Die drei ??? - Dein Fall, Teuflisches Foul
Ein "Dein Fall"-Buch mit leider sehr wenig eigenen Entscheidungsmöglichkeiten. Schade, die Geschichte war ganz gut.
#198 Alan Gratz: Amy und die geheime Bibliothek
Auch aus dem Sommer-Ferien-Leseclub, aber so herausragend, dass es extra Erwähnung verdient. Das Thema ist mir letztes Jahr schon mal untergekommen, in Nat Henthoffs Buch "Der Tag, an dem sie das Buch verhaften wollten" und dreht sich um das Problem der Zensur in Schulbibliotheken in den USA. Hier für eine etwas jüngere Zielgruppe. Laut Nachwort sind die erwähnten Bücher und die teilweise haarsträubenden Begründungen tatsächlich der Realität entnommen. Erschreckend dabei auch, dass Henthoffs Buch aus den 90ern ist und "Amy" ganz aktuell, also scheint sich hier seit über 20 Jahren nichts verändert zu haben.
Zum Inhalt: Als Amy in die Schul-Bücherei kommt stellt sie fest, dass ihr Lieblingsbuch verschwunden ist. Und nicht nur das, eine ganze Reihe von Büchern wurde auf Aufforderung des Schulrates entfernt. Amy ist entsetzt, schafft es aber einfach nicht sich dagegen aufzulehnen. Daher gründet sie mit zwei Klassenkamaraden die G.S.B., die geheime Schließfach-Bibliothek. Ihre Mitschüler sind begeistert und die Bücher ständig ausgeliehen. Aber als immer mehr Bücher aus der Schul-Bibliothek ausgeschlossen werden hat sie zunehmend Schwierigkeiten alle Bücher für ihr Schließfach zu beschaffen und kommt auf eine dumme Idee. Es kommt wie es kommen muss: Irgendwann fliegt das ganze auf und Amy und ihre Freunde müssen sich etwas einfallen lassen um die Sache doch noch zu einem guten Ende zu bringen.
#199 Robert A. Heinlein: Die Geschichte der Zukunft
Da ich Heinlein etwas zwiegespalten gegenüber stehe, habe ich erwartet, dass es mit diesem Kurzgeschichten-Band ähnlich wird. Tatsächlich hat mir nur eine Geschichte gar nicht gefallen, an allen anderen gibt es hier und da etwas zu kritisieren oder auch gar nicht. Manches wirkt ein wenig seltsam -Raumflug kein Thema, aber der Navigationscomputer wiegt drei Tonnen  :o-, aber dass konnte er in den 60ern nun wirklich nicht wissen. Ab und zu schafft er es sogar sein (damals zeitgemäßes?) Frauenbild über Bord zu werfen und gute Geschichten mit weiblichen Hauptfiguren zu verfassen. Heinlein für die Gleichberechtigung? Und so wenig militärische Anflüge? Ich bin positiv überrascht.
#203 Anthony Read: Die Baker Street Boys, Ein Detektiv verschwindet
Ordentlich gemachte Geschichte über die in mehreren Sherlock-Holmes-Büchern erwähnte Kinder-Bande, die für Holmes kleine Aufträge ausführen. Hier natürlich mit den Kindern in der Hauptrolle und gar nicht so kleiner Beteiligung.
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Offline Sindaja

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #218 am: 31.07.2020 | 19:52 »
#48: Ursula K. LeGuin: The Beginning Place
Ein eher unbekanntes Buch der Grande Dame. Anderwelt-Fantasy, der die Geschichte zweier junger Menschen erzählt, die über die „Grenze“ gehen können. Liest sich gut, behandelt wieder sehr menschliche, soziale Themen ist aber weniger eindrücklich als manche andere, bekanntere Werke von LeGuin.
#49: Cassandra Clare: Lord of Shadows
Wie immer unterhält mich Clare sehr gut. Schön auch, daß Magnus wieder etwas involviert ist. Letztlich auch ein Roman gegen Rassismus/Faschismus. Die Blackthorns bekommen mehr Charakter und auch die Personen um sie herum werden mehrdimensionaler.
[b#]50: Patricia McKillip: The Changeling Sea[/b]
Vielleicht der erste McKillip-Roman (wobei es eher ein dünnes Büchlein ist), der mir uneingeschränkt gefallen hat. Eine poetische Geschichte über 2 Söhne eines Vaters und Müttern aus unterschiedlichen Welten. Außerdem ein ungewöhnliches, einfaches Mädchen, der Umgang mit Verlust, die Pflanze Immergrün,...und daß aus komplexer Liebe nicht immer Dramen entstehen müssen. Alles vor der Kulisse eines kleinen Fischerdorfs.
#51: Sarah Rees Brennan: In Other Lands
Der eher flapsige Tonfall des Buchs täuscht zu Beginn etwas darüber hinweg, daß es um viele zentral menschliche Themen geht. Der meist beleidigende, nerdige Protagonist, der mit seinen gleichaltrigen schlecht klar kommt und oft soziale Situationen nicht wirklich einschätzen kann, setzt sich andererseits von Beginn für Freundschaft, faire Verträge und gewaltfreie Lösungen in Konflikten ein. Eine wichtige Aussage ist vielleicht, daß man Liebe manchmal leider nicht dort findet, wo sie natürlicherweise sein sollte und man dies lernen muß zu akzeptieren. Es geht viel um Liebe und Zwischenmenschliches. Weniger um Action und Abenteuer, die sparsam eingesetzt sind. Themen sind auch Genderrollen und sexuelle Orientierungen. Mich hat die Geschichte auf jeden Fall berührt und unterhalten.

Online Lyris

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #219 am: 8.08.2020 | 04:06 »
#204 Patric Notrett: Grünes Gift
Mein zweites Buch von diesem Autor und das dritte aus der Reihe werde ich wohl nicht mehr lesen. Umweltverbrechen sind eine gute Abwechslung, interessante Schauplätze und Charaktere vorhanden, kann auch nicht sagen, dass der Schreibstil schlecht wäre, aber irgendwie packt es mich nicht richtig.
#205 Marco Sonnleitner: Die drei ???, Das rätselhafte Erbe
Hier ist das Buch mal wieder besser als das Hörspiel, aber auch nicht gerade der Knaller. Wirkt ein bißchen unstrukturiert.
#206 John Lescroart: Die Rache/Das Urteil
In gewohnter Qualität, allerdings sind wir jetzt endgültig beim "Gerichtskrimi", statt beim klassischen Thriller angekommen. Größtes Problem ist, über 500 Seiten zu lesen, wenn man doch schon nach dem Klappentext zum Platzen neugierig ist.  ;)
#207 Soman Cainani: The School for Good and Evil, Ein Königreich auf einen Streich
Es gibt Ärger im Märchenland. Die Abschlussklasse scheint kollektiv an ihren Heldenreisen (=Abschlussprüfungen) zu scheitern. Überall gibt es Vorfälle, Überfälle, Brandstifung etc. König Artus Thronerbe scheitert an seiner Krönungsprüfung und so steckt Excalibur weiter im Stein, das Königreich ist pleite, dann tritt auch noch ein Konkurrent um den Thron auf. Nach ein paar Schwächen in den letzten Bänden nimmt die Geschichte hier wieder mehr Fahrt auf. Werde die Reihe also weiter verfolgen.
#208 Dennis Frey: Fremder Himmel
Mona, eine junge Autorin, hat gerade zum ersten Mal ein Manuskript beendet. Um das volle Potenzial ihrer Fantasy-Welt Kaemnor zu entfalten, trifft sie sich mit dem Lektor Bragi, der ihr helfen möchte und im Ausgleich nur ein Versprechen verlangt: Mona darf nicht aufgeben, bis er es ihr erlaubt. Sie stimmt zu und findet sich kurz darauf in Kaemnor wieder, und ab da jedes mal, wenn sie einschläft. Leider verhält sich ihre selbst erschaffene Welt und ihre Bewohner aber nicht unbedingt so wie sie sich das vorgestellt hat. Logiklöcher, nicht zu Ende gedachte oder unpassend begründete Handlungen und nicht ausgearbeitet Hintergründe, Landschaften, Gebräuche u. ä. machen sich daran sich selbst zu korrigieren bzw. Lücken zu füllen.
Ich fand die Grundidee spannend, bin mir aber immer noch nicht sicher wie gut mir das Ergebnis gefällt. Der Anfang ist etwas mau, spiegelt aber damit gut die Qualitätsdefizite von Monas Buch wieder. Trotzdem springen einem die Klischees doch das ein oder andere mal ein wenig zu sehr an. Sehr witzig und spannend ist wie Mona in ihren wachen, realen Phasen buchstäblich beginnt um Leben und Tod zu schreiben, bevor ihre Welt sich vollkommen selbständig macht.
#209/210 Martina Baumbach: Ferienzeit/Frühling im Holunderweg
Nette einfache Kinderbücher, in denen eigentlich gar nichts besonderes passiert, aber angenehm zu lesen sind. (Vor allem, wenn man nachts nicht schlafen kann, aber eigentlich doch zu müde für alles ist.  :think: :()
« Letzte Änderung: 8.08.2020 | 04:09 von Lyris »
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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #220 am: 10.08.2020 | 11:23 »
#33

Samantha Shannon - The Priory of the Orange Tree

Ein überaus interessantes Werk, dem nicht viel gefehlt hat, um auch von mir eine gute Bewertung zu bekommen.

Gelungen sind die historischen Einflüsse, wie bspw. die quasi-niederländische Handelsvertretung im Japan-Äquivalent (im Original Dejima), auch die Darstellung höfischer Struktur und im Grundsatz auch die Charakterzeichnungen der Protagonisten. Dass Frau Shannon vor allem starke, weibliche Charaktere nutzt, ist im Rahmen der Handlung und der Geschichte glaubwürdig und gut, dass weibliche Charaktere zeitgleich auch auf der Gegenseite agieren, hält die gute Balance.

Die LBGT-Anteile des Buches fügen sich nahtlos und ohne Probleme ein, haben aber letztlich nicht so sehr die Bedeutung, die man bei so manchem Review des Buches erwarten würden. Das ist sicherlich lobend zu erwähnen, denn so ist das Einfügen unprätentiös und glaubwürdig, als sei es ein ganz normaler Bestandteil der fantastischen Szenerie, auch wenn es auch innerhalb des Weltenbaus Widerstände und soziale Normen gibt, an der LBGT aneckt. Insofern aber insgesamt angenehm zu lesen.

In Ordnung sind der Grad der Gewalt, die Schattierungen bei "gut" vs. "böse" innerhalb der Protagonisten, denn so sind die wenigsten perfekt in ihrem Handeln, sondern menschlich.

Was ich nicht so sehr gelungen fand, war das Erzähltempo. Man merkt den Buch an, dass die Autorin sehr viele gute Ideen hat, aber zu wenig Raum, um sie zu entfalten. Das will ich nicht ganz als alleinigen Kritikpunkt stehen lassen, denn es ist bewundernswert, dass sie aus dem Material keine sechsbändige Exegese macht und es zu langatmig werden lässt.
Allerdings ändert sich das Erzähltempo etwas zu rabiat, sodass der Anfang dann doch schleppend wirkt und dann sich die Ereignisse überschlagen.

Weil die Autorin die Geschichte aber stimmig haben will, verbindet sie alle Storypfade, da sie aber zu Ende kommen muss, sind recht viele Zusammenhänge dann zu schnell konstruiert und die gute Ideen verlieren an Substanz und Glaubwürdigkeit.
Das sorgt dafür, dass man die letzten 300 Seiten durch das Werk gehetzt wird und alle Feinheiten der Geschichte mit dem Vorschlaghammer verteilt werden, statt sie sorgsam ein- und auszuführen.

Und es sorgt dafür, dass sie keine wirkliche Zeit hat, die Feinde des Buches einzuführen und mit Leben zu versehen, sodass die feindlichen Drachen so oberflächlich bleiben, dass man keine Freude an dem Sieg über sie findet. Sie sind letztlich Pappscheiben, die umgeschossen werden.

Dadurch wird das angepriesene, große Finale etwas verfehlt und es reiht sich eben nicht in die großen Werke der Fantasy ein. Dennoch: Hut ab vor der engagierten Leistung der Autorin, so viel Stoff in die knapp 800 Seiten zu bringen, gerade wenn man das junge Alter der Autorin bedenkt.

So kann man bei diesem Werk bedenkenlos zugreifen. Aber der große Wurf ist es leider - meines Erachtens - nicht.

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Offline Huhn

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #221 am: 18.08.2020 | 22:14 »
Ich finde leider aktuell einfach nicht die Zeit, lange Leseeindrücke zu verfassen. Daher heute mal nur kurz zu einer Reihe an Büchern, die aus dem oben erwähnten Stapel geschenkter Jugendbücher stammen. Ich finds selbst ziemlich belämmert, die kurzen Kinderbücher als vollwertige Bücher für meine Challenge zu zählen, aber da ich bei Goodreads keine Bücher "zusammenzählen" kann, betrachte ichs als freundliche Schummelei zu meinen Gunsten und zähle die alle einzeln. Bin eh total im Hintertreffen mit meiner Challenge, da passt das schon :D
So oder so waren die Büchlein alle schön leicht zu lesen und für mich derzeit genau das Richtige. Bin etwas überladen mit Arbeit, ein wenig Entspannung tut da gut.

# 13 - 16

R. L. Stine - Fear Street: Ausgelöscht
R. L. Stine - Fear Street: Halloween
R. L. Stine - Fear Street: Das Camp
R. L. Stine - Fear Street: Geschöpfe der Finsternis. Drei Schattenwelt-Romane in einem Band


Allgemein: Ich mochte schon früher die Gänsehaut-Bücher lieber, aber meine Schwester stand halt auf Fear Street. Ich find die auch heute noch irgendwie weniger unterhaltsam. Ich glaube, Fear Street richtet sich mit seinen Teenie-Inhalten an ein eeeetwas älteres Publikum als die Gänsehaut-Reihe. Und ich kann mit diesen US-Highschool-Problemen nicht so eine Verbindung aufbauen.
Die gelesenen Bücher fand ich in ihrem Unterhaltungswert schwankend. Sind halt alles totaaaal gruselige Geschichten, wie man sie sich abends am Lagerfeuer erzählen könnte. ;D Sie spielen alle in Shadyside, einer amerikanischen Kleinstadt, in der es nicht immer mit rechten Dingen zugeht. Wie üblich sind die Erwachsenen dafür weitgehend blind, nur die Kinder und Jugendlichen erleben den Horror.
Am besten hat mir die erste Erzählung in diesem Sammelband gefallen: "Ich krieg dich doch!" handelt von einem Mädchen, das neu nach Shadyside kommt ... und jeder weiß, dass der Geist des vor Jahren ermordeten Jungen, der jährlich zum großen Versteckspiel in den Wald lädt, Neulinge am liebsten hat ... Die Geschichte fand ich wirklich interessant erzählt, der Horror ist jetzt nicht umwerfend, aber ich fands gruselig genug (und hätte mir als Kind die Buxe vollgemacht^^) und der Twist war echt nett. Auch "Halloween", eine Geschichte um eine wirklich gruselige Party, hat mir echt Spaß gemacht.
Wirklich schlecht fand ich lediglich die Geschichte "Das Camp". Der Horror besteht hier hauptsächlich daraus, dass die Protagonistin in diesem Camp nach allen Regeln der Kunst gemobbt wird, von erwachsenen Bezugspersonen abgekanzelt wird mir "Stell dich nicht so an" und dann die Schuld bei sich selbst sucht, was dann als korrekte Reaktion dargestellt wird. Die richtige Reaktion wäre gewesen, ihrem Onkel, der sie erst belabert, dort unbedingt mitzuhelfen und sich dann offenbar nicht mehr für sie interessiert, den Vogel zu zeigen und mit dem ersten Bus abzureisen! Die schlechte Stimmung ist, wie am Ende rauskommt, nicht einmal übernatürlicher Natur, denn das ist eine der wenigen Geschichten, in denen die Erklärung eine ganz mundane ist. Ergo sind die Leute in dem Camp einfach wirklich alle so scheiße gewesen! Wtf! :o


# 17 - 18

R. L. Stine - Gruselfieber: Wer die Geister ruft
R. L. Stine - Gruselfieber: Schließfach Nr. 13


Die hier sind wieder für ein etwas jüngeres Publikum. "Schließfach Nr. 13" war ganz cool - ein Junge der fast schon zwanghaft irgendwelche Glücksrituale durchführt, erlebt plötzlich das ultimative Glück, ehe er recht bald erfahren muss, dass es auf der Welt nichts geschenkt gibt. "Wer die Geister ruft" fand ich eher dusselig.
« Letzte Änderung: 18.08.2020 | 22:16 von Huhn »

Offline Thanaarx

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #222 am: 19.08.2020 | 21:07 »
#8 Jordan / Sanderson: "Das Vermächtnis des Lichts"

Nach ca. 13 Jahren Lesedauer habe ich mit dem o.g. Band die Rad der Zeit Saga endlich beendet  :) Es war ein guter Abschlussband mit viel Schlachtszenen und einigen kleineren Überraschungen. Insgesamt war es ein sehr gutes aber nicht herausragendes Ende einer langen Serie.

Comic: #4 Transmetropolitan Band 5

Der Abschluss einer der verrücktesten und genialsten Comicserien aller Zeiten. Ein wahres Meisterwerk von Warren Ellis, das voller abgedrehter Ideen ist.

Comic: #5, 6, 7 Walking Dead 1-3

Ich habe mir bei HumbleBundle zum Schnäppchenpreis die komplette Comicserie geholt und verfolge nun gespannt die Unterschiede zur Fernsehserie. Einige Figuren der Serie gibt es gar nicht im Comic, andere nehmen eine völlig andere Entwicklung und auch nervige Charaktere der Serie sind im Comic richtig cool.


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Offline Sindaja

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #223 am: 22.08.2020 | 22:31 »
Und es sind wieder ein paar Bücher hinzugekommen:
#52: Margaret Mahy: Maddigan's Fantasia
Postapokalyptisches Setting in einem Kinder/Jugendbuch. Ein Zirkus reist durch die Welt und die Kind-Protagonisten, die diesem angehören,versuchen eine noch düsterere Zukunft zu verhindern. Auf jeden Fall spannend und nicht banal.
#53: Cassandra Clare: Queen of Air and Darkness
Spannend und fesselnd mit vielen Geschichtssträngen. Ty, Kit, Dru werden auch zunehmend interessanter und ich kann mir inzwischen auch gut eine Reihe mit ihnen als Protagonisten vorstellen. Auch wenn das Ende eine Art Binnenabschluß bildet, sind so viele Stränge offen, daß eine Geschichte danach nötig sein wird, um das Ganze abzurunden.
#54: Eva Ibbotson: Island of the Aunts
Ein netter Kinder-Fantasy über „Kidnappende Tanten“ mit Humor, einigen mythischen Wesen und ein paar für Kinder wichtige Botschaften jenseits des Konsum-Daseins. Schon für das Grundschulalter geeignet. Wenn es nicht auf Englisch wäre ab 3. bis 4. Klasse auch zum selber lesen.
#55: S.E. Grove: The Glass Sentence
Ein weiteres Kinder-Jugendbuch. Zielgruppe wohl ca. 11-14 und dann wieder „älter“. Die Welt ist relativ ungewöhnlich. Unsere Erde, aber ein Ereignis sorgte dafür, daß unterschiedliche Regionen in unterschiedliche Zeiten „geschmissen“ wurden. Während sich der Osten der USA also ca. 1890 befindet, ist der Westen ein Mix aus 3 Epochen innerhalb einer Zeitspanne von 2000 Jahren und recht „fantastisch“. Die Protagonistin ist eine ca. 11 jährige Kartographin „in Ausbildung“. Der Schreibstil war Ok, aber deutlich fesselnder fand ich den Weltenbau.
#56: Laurel Winter: Growing Wings
Ein Jugendbuch über anders sein und Freiheit. Der elfjährigen Protagonistin wachsen Flügel in unserer Welt, in der Menschen keine Flügel haben. In Generationen davor – wie bei ihrer Mutter – wurden die Flügel amputiert bevor es andere bemerken konnten... Nach den dickeren Wälzern die ich in letzter Zeit gelesen habe fühlt es sich eher wie eine Novelle an – die Autorin bleibt dicht an ihrer Protagonistin und verzichtet auf ablenkendes Beiwerk. Wenn ich darüber nachdenke wäre es auch eine geeignete Schullektüre im Bereich Unterstufe. Einiges an Fragen über die es sich lohnt nachzudenken.
#57: Patricia McKillip: In the Forest of Serre
Auch dieser Roman hat mir wieder gut gefallen. Inspiriert von russischer Folklore erzählt McKillip in ihrem ruhigen Stil eine Geschichte über Personen mit und ohne Herz. Sehr märchenhaft mit einer starken Protagonistin.

Offline gunware

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Re: Reading Challenge 2020
« Antwort #224 am: 26.08.2020 | 23:50 »
Meine neunte Meldung: {45/65}

41. Phaedra Weldon: Dunkle Resonanz (Shadowrun) *12/15*
42. Terry Brooks: Paladins of Shannara: The Weapon Master's Choice *9/15*
43. Shadowrun: Im Schatten der Drachen *9/15*
44. Matt Ritchie: Children of the Storm (TORG) *12/15*
45. Luc Ferry, Clotilde Bruneau:  Daedalus & Ikarus *5/15*
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"