Autor Thema: These: RPG Settings müssen unlogisch sein  (Gelesen 8905 mal)

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Offline KhornedBeef

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #50 am: 7.01.2020 | 18:39 »
am liebsten würde ich zu dem Thema ist unsere Welt ein Spiel einen Trend aufmachen. Aber der würde wohl sich nur im Kreis drehen oder total ausarten ?
Ja, würde er, zum Glück gibt es dazu bereits philosophische Literatur und eine Diskussion, der wir zwangsläufig Monate oder Jahre sinnlos hinterherhinken würden. Glaube ich :)
Zum Thema: wir spielen in der realen Welt + Cthulhu-Mythos. Ist das jetzt unlogisch?. Oder ein Gegenbeispiel?
Edit: Autokorrektur
« Letzte Änderung: 7.01.2020 | 19:07 von KhornedBeef »
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Offline YY

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #51 am: 7.01.2020 | 18:59 »
Alle Konsequenzen, die aus dem Auftreten einzelner phantastischer Elemente abgeleitet werden, sind reine Vermutungen, deren Begründung schwer zu bewerten ist.

Genau das sehe ich anders. Meiner Meinung nach lässt sich das relativ gut bewerten und meistens haben die Autoren selbst auch eine recht genaue Vorstellung davon, wo es etwas hakelt bzw. wo - in deinen Worten - die wunden Punkte sind (es sei denn, das phantastische Element soll nur irgendein Gleichnis o.Ä. ermöglichen, dann fällt das alles flach - aber wo der Versuch erst gar nicht unternommen wird, braucht es auch keine Bewertung des Versuchs).

Was das "darauf anlegen" betrifft: Wie schon angesprochen sind die Anforderungen an Fiktion oftmals höher als an die Realität. D.h. es gäbe auch Spieler, die einen Tatsachenbericht als unlogisch o.Ä. abtun würden, aber das sagt dann mehr über die Spieler als über den Bericht/die Erzählung.
Zerreden kann man alles, aber da ist auch recht offensichtlich, dass man es darauf anlegt. Eine halbwegs faire Chance muss man so einer Konstruktion schon geben.
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Offline Oberkampf

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #52 am: 7.01.2020 | 19:28 »
Genau das sehe ich anders. Meiner Meinung nach lässt sich das relativ gut bewerten und meistens haben die Autoren selbst auch eine recht genaue Vorstellung davon, wo es etwas hakelt bzw. wo - in deinen Worten - die wunden Punkte sind


Im fiktionalen Bereich würde ich eher annehmen, das liegt an Talent und Glaubwürdigkeit des Autors. Ohne es abzuwerten: Es ist ein Werfen mit Nebelkerzen ähnlich wie in einem (guten) Whodunit-Krimi. Wenn ein Setting ansprechend präsentiert wird, lässt sich einiges mit Hilfshypothesen erklären, obwohl die Folgerungen aus den Prämissen des Settings so oder auch ganz anders sein könnten. (Vielleicht wäre kontingent treffender als unlogisch?)

Was das andere angeht: Es ist immer eine Frage, ob ein Spieler ein Setting akzeptieren will, die auch stark davon abhängt, wie dem Spieler das Genre oder das Spiel gefällt. Wer mit einem Genre nichts anfangen kann, wird in einem zugehörigen Setting fast automatisch Ungereimtheiten entdecken. Genauso werden Abneigungen gegen ein System auch auf das Setting übertragen. Das ist sicherlich nicht ehrenwert, aber eine menschliche Schwäche, die man jedesmal einkalkulieren muss, wenn man einer Gruppe ein neues Setting oder ein neues Rollenspiel präsentiert. Gerade deswegen ist es hilfreich, sich klar zu machen, dass eben jedes (Fantasy-)Setting diese fundamentale Schwäche hat, aus Prämissen abgeleitet zu sein, über deren Konsequenzen wir nichts wissen.
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Offline YY

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #53 am: 7.01.2020 | 20:26 »
Wenn ein Setting ansprechend präsentiert wird, lässt sich einiges mit Hilfshypothesen erklären, obwohl die Folgerungen aus den Prämissen des Settings so oder auch ganz anders sein könnten.

Es macht doch nichts, wenn es mehrere schlüssige Varianten gibt.
Der Versuch, die eine wahre Variante abzuleiten, die es unbedingt sein muss, führt meiner Erfahrung nach ziemlich flott auf den Holzweg.

Gerade deswegen ist es hilfreich, sich klar zu machen, dass eben jedes (Fantasy-)Setting diese fundamentale Schwäche hat, aus Prämissen abgeleitet zu sein, über deren Konsequenzen wir nichts wissen.

Was die Hauptkonsequenz daraus ist, ist dann auch schon wieder Geschmacks- und Stilfrage:
Bei den Spielern ein bisschen die Werbetrommel für mehr "Toleranz" in Sachen Worldbuilding zu rühren oder sich gezielt Settings auszusuchen, bei denen die Konsequenzen halbwegs schlüssig zu Ende gedacht sind - und im zweiten Schritt Spieler zu suchen, die da auf der gleichen Wellenlänge sind.
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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #54 am: 9.01.2020 | 18:16 »
Dass RPG-Settings grundsätzlich unlogisch sein müssen, ist völliger Kohl.

Die meisten sind aber und das aus gutem Grund - sie würden schlichtweg so wie dargestellt nicht funktionieren und das Spiel in der aus dem Genre bekannten Welt erschweren.

Mein Lieblingsbeispiel sind Superheldensysteme, die sich an DC (Batman, Superman, Flash) oder AMrvel (Fantastische Vier, Spiderman, Hulk) anlehnen:
Ständig rappel es im Karton,
ständig versuchen Außerirdische die Welt zu erobern,
hat Galactus Hunger,
muss Superman Lex Luthor aufhalten,
explodiert die Innenstadt von New York
und in Gotham verhindert ein Multimilliadär in einem Fledermauskostüm Verbrechen, anstatt vielleicht mal der Stadt Wirtschaftlich auf die Beine zu helfen, Sozialwohnugen und Kindergärten zu bauen oder sonstwas sinnvolles mit seinem Geld und seiner Asche zu tun, statt psychotischen Spaßmachern und Straßenräubern nachts aufs Hirn zu dreschen.   wtf?

Wer das imme rnoch plausibel findet, dem sei ein Bild in die Realität gegeben:
Wegen der drohenden globaler Erwärmung und ihrer Folgen - also einer Gefahr, die noch im Ungefähren weil noch nicht voll Etwickeltem bleibt - ruft die EU den europaweiten Klimanotstand aus und Millionen Menschen demonstrieren. (Das ist nur ein Beispiel - bitte keine Klimadiskussion!)
Zur Hochzeit des Kalten Krieges und des drohenden Atomtodes zogen ebenfalls Millionen dagegen auf - über Jahrzehnte.
Aber wenn Galactus die Welt fressen will, da ist die Panik gering bis nicht vorhanden?  :think:
Es gibt keine Endzeit-Kulte?
Warum wird Superman nicht als Gott verehrt - die Leute glauben doch auch ans Spagghetti-Monster - einige zumindest? (Ja, ich weiß nicht wie man Spagghetti/ Spaghetti/ Ach-Scheiße schreibt.)
Warum arbeiten Superschurken nicht als Söldner für die Regierung? Statt dessen rauben die Banken aus - echt old school ...

Die Gesellschaften in Superheldensettings bleiben praktisch die, in der wir leben - plus die Superhampel. Kein technoligische Wunder strahlt in die echte Welt, alles bleibt in der Super-Blase.

Aber selbst, wenn man ein realistischeren Ansatz wählt wie Mutant City Blues das tut,
wo 2% der Menschen durch ein Ereignis zu Mutanten wurden,
von denen 50% vor allem körperliche (und weitgehend nutzslose) Mutationen abbekamen (blaue Haut, leuchtende Augen, noch zwie Finger an jeder Hand)
und die anderen 50% haben tatsächlich Superfähigkeiten (also so ca 35 Millionen)
und von diesen haben wiederum nur die weigsten nennenswerte Kräfte (können mehr als schweben oder eine Münze telekinetisch bewegen oder mehr als die Zigarette anzünden).

Aber: da belieb immer noch wletweit sicherlich 5-10 Millionen, die was raus haben.
Von denen haben dann (so im Setting vorgesehen) eine verschwindend kleine Zhal die Kräfte "Radioaktivität" oder "Selbstexplosion" - und nur ganz wenige haben beides!
Und von denen nur wenig auf einer hohen Stufe.
Dennoch:
Man wird so 100 oder 200 menschliche Atombomben (konesrvative Rechnung) auf dem Planeten haben!

DAS sollte doch mehr als einem Sicherheitsexpreten den Schweiß in strömen von der Stirn (und nicht nur da9 Rinnen lassen!
Von den ganzen Unsichtbaren, Superschnellen, Teleportieren und Gedankenlesern ahbe ich da noch gar nicht gesprochen!

Kann man das nicht realistisch lösen?
Doch - aber dann können die Spieler das Setting nicht mehr wiedererkennen.

Ich möchte ja gerade wie Spiderman in New York durch die Gegend schwingen - und nicht durch die atomare Mondlandschaft laufen, die nach dem letzten Selbstmordattentat von Manhattan noch übrig ist.

Auch in Fantasy möchte ich an Burgen und Schlösser vorbeireiten, die hohe Türme haben - supernützlich, wenn der Gegner garantiert Truppen hat, die fliegen können, Feuerbälle werfen, sich teleportieren oder Löcher in die Befestigung zaubern.
Oder gleich mit Drachen, Riesen und Greifen kommt.

Weithin logisch sind Settings nur, wenn sie das Fantastische geheim oder klein halten - es gibt kaum Magie und die ist nicht sehr mächig.
Klar gibt es Drachen - drei.
Und Riesen. Nochmal drei.
Orks leben im Orkland - okay.
Aber das war's dann auch.

Oder die tatsächlich das Setting auf die Kräfte anpassen - dann sieht aber die Burg eher aus wie ein Hochbunker oder ist ganz unterirdisch, Magier gehören zu jedem Militär und fantastische Kreaturen sind entweder Verbündete oder sind domestiziert wie Ochs und Pferd.

Elfische Reiche dominieren die Welt oder große Teile davon, da sich die Herschaftszeit des derzeitigen Königs ins 500ste Jahr erstreckt - er ist also bald in der zwietn Hälfte der durchschbittlichen Herrschaftsdauer angekommen und nennt sich Eondhil CLVIII.
Der Davor war Almerinth MMMDCIII!
Durchgehend sitzt seit 400.000 Jahren ein Elf auf dem (schon etwas durchgesessenen) Schuppenbaumthron ...

Wem das zu abgedreht ist (wie mir), der spielt, hat Spaß und ruft ab und an mal "Scheiß drauf!"   ~;D

P.S.: HOPPLA - das ist ein wenig lang geraten ... aber wie man Spagdingsda schreibt, habe ich immer noch nicht gegooglet.  :P
« Letzte Änderung: 9.01.2020 | 18:19 von General Kong »
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Offline KhornedBeef

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #55 am: 9.01.2020 | 18:30 »
Witzig, dass du das erwähnst, im Dresden Files - Universum sitzen die Zauberer ja tatsächlich in einer uralten Untergrundfestung. Und es wird absichtlich viel geheim gehalten und die Anwesenheit von Zauberern ist Gift für Handys.
Will sagen: die Welt hat bestimmt genau so Logik-Löcher wie jede andere, aber indem der Autor von Anfang an signalisiert "hey ich kenne die Standardfehler und habe dran gedacht!" nimmt dem ersten Zweifel den Wind aus den Segeln.
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Supersöldner

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #56 am: 9.01.2020 | 18:46 »
warum Superschurken nicht für die Regierung Arbeiten ? Du verstehst nicht besonders viel davon was es bedeutet ein Superschurke zu sein oder ?

Offline nobody@home

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #57 am: 9.01.2020 | 19:10 »
Das Superheldengenre ist nun mal (von Dekonstruktionen und ähnlichem mal abgesehen) ein recht grundlegend eskapistisches. Du willst den Leuten die Fantasie verkaufen, auch sie könnten insgeheim Superkräfte haben und in Maske und auf Teilzeitbasis den Helden (oder meinetwegen auch den Schurken) spielen -- so ziemlich alles, was wahrscheinlich wirklich passieren würde, wenn von heute auf morgen vorher ganz normale Menschen im richtigen Leben plötzlich tatsächlich übermenschliche Kräfte und Fähigkeiten entwickeln sollten, paßt nun mal aber leider nicht dazu. :)

Offline Alexandro

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #58 am: 9.01.2020 | 19:14 »
Was Kong sagt ist richtig (mit der Ausnahme, dass gerade Superheldencomics immer mal wieder Sachen wie Superhelden-Kulte, Weltuntergangsstimmung, höherer Techstandard oder Whitecollar-Schurken thematisieren, bevor sie Gründe finden, wieder zum Status Quo zurückzukehren).

Umgekehrt gilt das natürlich auch: bestimmte Sachen, die in unserer Welt vorgekommen sind und zwar etwas besonderes waren, aber auch nicht soviel Aufsehen erregt haben, werden in vielen Fantasy-Settings einfach "abgeschnitten" und es wird im wesentlichen gesagt "das kommt nicht vor und wenn doch, dann nur durch besondere Charaktere/NSC und es hat keinen Bestand" - plausible Entwicklungen werden hinter historischen Zufällen hintenangestellt.
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Online General Kong

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #59 am: 9.01.2020 | 20:11 »
warum Superschurken nicht für die Regierung Arbeiten ? Du verstehst nicht besonders viel davon was es bedeutet ein Superschurke zu sein oder ?

Nein, natürlich nicht, du Super-Schlaumeier. ICH BIN EIN GORILLAGENERAL!  ::)
« Letzte Änderung: 9.01.2020 | 20:14 von General Kong »
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Supersöldner

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #60 am: 12.01.2020 | 10:38 »
Es gibt bereits Bücher darüber das unserer Welt ein spiel sein Könnte ? Die Könnten mir SEHR Nützlich sein gibt es die den auf deutsch und wo kann man sich die ansehen? Oh und was die Logik angeht würde eine absolut Logische geschlossene Welt in der selben weise spiel-spaße bieten und so ? würde sie sie SC und den SL und die Leute die zb Abenteurer schreiben nicht sogar einschränken ?

Offline Ainor

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #61 am: 12.01.2020 | 13:09 »
Auch in Fantasy möchte ich an Burgen und Schlösser vorbeireiten, die hohe Türme haben - supernützlich, wenn der Gegner garantiert Truppen hat, die fliegen können,

Und ? Heute kann man fliegen, und trotzdem gibt es Landmienen. Und Messer.

fantastische Kreaturen sind entweder Verbündete oder sind domestiziert wie Ochs und Pferd.

Viele Tiere kann man nicht domestizieren. Zum Beispiel Zebras. Und ich wüsste nicht dass jemals jemand Löwen oder Tiger erfolgreich im Krieg eingesetzt hätte.
Was Affen angeht weiß ich das nicht so genau  :D


Ich denke man kann meistens nicht so einfach sagen dass X militärisch unlogisch ist. Zum einen weil Entscheidungsträger Fehler machen, zum anderen weil nicht alle Konflikte auf maximale Effektivität abziehlen.

Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Offline Runenstahl

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #62 am: 12.01.2020 | 13:38 »
Viele Tiere kann man nicht domestizieren. Zum Beispiel Zebras. Und ich wüsste nicht dass jemals jemand Löwen oder Tiger erfolgreich im Krieg eingesetzt hätte.
Was Affen angeht weiß ich das nicht so genau  :D

Es gibt Theorien das die alten Ägypter Paviane als Polizeihunde genutzt haben.

Ähnliches ist für Fantasy-Settings auch durchaus denkbar. Ungewöhnliche Reittiere sind ja auch weit verbreitet, warum also nicht ungewöhnliche "Hunde".

Zum Thema:
Ich kann den meisten hier nur zustimmen. RPG Settings sind oft unlogisch. Sie müssen es aber nicht sein.

Grundsätzlich ist es für den Spielspaß egal ob das Setting logisch oder unlogisch ist. Das ist wie mit SF-Filmen und Serien. Natürlich sind Explosionen und Raumjäger die sich wie alte Propellerflugzeuge verhalten unlogisch (z.B. Star Wars und Star Trek). Aber sie machen halt Spaß. Ein Setting mit Raumschiffen die sich realistisch bewegen und verhalten kann aber genauso unterhaltsam sein (z.B. The Expanse). Letztlich muß jeder selber wissen was einem besser gefällt und was man gerade gucken / bespielen möchte. Ich mag beide Ansätze und finde auch das beide ihre Daseinsberechtigung und ihren eigenen Reiz haben. Gleiches gilt auch für die Fantasy.
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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #63 am: 12.01.2020 | 13:40 »
Was Affen angeht weiß ich das nicht so genau  :D

Affenarmeen sind so alt, die hat spätestens der olle Charlton Heston erfunden...oder so. ~;D

Offline Ainor

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #64 am: 12.01.2020 | 15:25 »
Ähnliches ist für Fantasy-Settings auch durchaus denkbar. Ungewöhnliche Reittiere sind ja auch weit verbreitet, warum also nicht ungewöhnliche "Hunde".

Denkbar ist vieles. Aber es muss eben nicht so sein. Ein Setting kann durchaus Greife, aber keine berittene Luftwaffenkavallerie haben ohne unlogisch zu sein.
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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #65 am: 12.01.2020 | 15:40 »
Denkbar ist vieles. Aber es muss eben nicht so sein. Ein Setting kann durchaus Greife, aber keine berittene Luftwaffenkavallerie haben ohne unlogisch zu sein.

Greife fressen mit Vorliebe Pferde, oder? Da muß eigentlich nur noch gesetzt werden, daß man ihnen das auch nicht einfach abgewöhnen kann...und schon müssen sich die Damen und Herren beim Militär entscheiden, welche Kavallerie sie lieber haben wollen, weil beide zusammen auf demselben Schlachtfeld einfach nicht lange gut geht. ;)

Offline Aedin Madasohn

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #66 am: 12.01.2020 | 16:06 »
typischerweise kommt die "Unlogik-Aufregung" und das wilde darauf-rumbeißen ja auch aus der "hausgemachte Probleme"-Ecke  ;)

ohne erzählerische Not werden hanebüchene Pseudohistorien-Schlaglichter gesetzt, die im Anschluss jede durchdachte Entwicklung des Settings blockieren bzw. jeden Redakteur zwingen, das (vollkommen unnütze!) Wochentagsdatum eines Ereignisses nachzuhalten (wo z.b. Shadowrun jämmerlich dran gescheitert ist und DSA viele Ressourcen dran vergeudet, um das hinzukriegen)

wenn aber ohne Sachverstand Jahreschroniken über einen fiktiven Erbfolgekrieg rausgehauen werden, obwohl es keinerlei Mehrwert bietet, dann ärgert mich diese "Unlogig"

vor rund 30 Jahren gab es einen alles böse verheerenden Erbfolgekrieg, daher sind alle Verhältnisse zerrüttet und aufrechte Recken können (auch mal mit einem unterschlagenen Schatz sich aus dem Staube machen)... - reicht doch schon mal ein Stück weit

ansonsten kommen "Veteranen" ins Spiel, die entweder als Säuglinge "auf dem Blutwiesen annodazumal" standen oder jetzt aktuell erhobene Untote als aktueller Stadthauptmann sein müssten
nein danke, da ist weniger Korsett mehr als unlogische Setzungen

 

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #67 am: 12.01.2020 | 16:41 »
Noch eins zu Landminen, Luftstreitkräften und Messern: Natürlich schließt sich das eine und das andere nicht aus.
Aber wenn ich mit Angriffen von Bombern und Lenkraketen rechnen muss, dann baue ich keine Verteidigungsanlagen mit hohen Türmen mehr, um mich gegen diese zu verteidigen, denn die sind dann vor allem zwie Dinge - ein gutes Ziel und überhaupt kein Schutz.

Sicherlich kann da und dort noch so etwas herumstehen, wenn sich die Waffentechnik wandelt. Und gegen Infantrie ist so eine Burg immer noch gut zu gebrauchen.

Was den Kampfwert von Affen angeht, bin ich mit Marschall Heston und dem Chef der Pavipolizei, Kriminalgeneraloberst Rotarsch, einer Meinung:
Der kann gar nicht hoch genug bewertet werden!

Schon gar nicht im Vergleich zu all den haarlosen Hominiden, die ja vor allem eins gut können: Schlecht klettern!
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Offline Ainor

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #68 am: 12.01.2020 | 17:58 »
Noch eins zu Landminen, Luftstreitkräften und Messern: Natürlich schließt sich das eine und das andere nicht aus.
Aber wenn ich mit Angriffen von Bombern und Lenkraketen rechnen muss, dann baue ich keine Verteidigungsanlagen mit hohen Türmen mehr, um mich gegen diese zu verteidigen, denn die sind dann vor allem zwie Dinge - ein gutes Ziel und überhaupt kein Schutz.

Da bin ich mir nicht so sicher:  https://de.wikipedia.org/wiki/Flakturm
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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #69 am: 12.01.2020 | 18:09 »
Hochbunker sind mir bekannt, trotzdem danke für den Hinweis. Interessantes Bauwerk.

Es bleibt dennoch dabei: Mittelalterliche Burgen, wie wir sie aus D&D-Fantasy kennen, entsprechen in der Regel nicht dem Stand der Technik der Kriegsführung dieser Welten.

Das schließt nicht aus, dass sie
1. besser sind als keine Befestigungen
2. an bestimmten Stellen z.B. zur Behinderung des Gegners oder sogar zur Abwehr von Feinden mit wenig oder schwacher Magie (hier sei nun angenommen - Goblins oder Kobolde) weiterhin gute Dienste leisten.
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Offline Ainor

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #70 am: 12.01.2020 | 20:31 »
Es bleibt dennoch dabei: Mittelalterliche Burgen, wie wir sie aus D&D-Fantasy kennen, entsprechen in der Regel nicht dem Stand der Technik der Kriegsführung dieser Welten.

Das mag sein. Aber das bedeutet eben nicht dass es sie nicht geben sollte. Sie sind eben kein Zeichen einer unlogischen Spielwelt.
Grade in einer Welt in der Oger und Trolle frei herumlaufen sind Mauern eine super Idee. Hinzu kommt noch dass Burgen ggf. mit Magie billiger zu bauen sind.

Und was den Stand der Kriegsführung angeht: da gibt es so viele Möglichkeiten. Vielleicht ist der Einsatz von Magie im Krieg ja ebenso unbeliebt wie ABC Waffen. Oder vielleicht halten sich Magier aus Kriegen raus weil es besser für die Gesundheit ist. Und bei D&D ist es ja so dass irgendwann jeder Heinz teleportieren kann. Dann ist es völlig egal was man baut.
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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #71 am: 12.01.2020 | 20:44 »
Hinzu kommt noch dass Burgen ggf. mit Magie billiger zu bauen sind.

Dann würde man sie doch erst recht so bauen, um den tatsächlichen Gegebenheiten auch Rechnung zu tragen.


Und bei D&D ist es ja so dass irgendwann jeder Heinz teleportieren kann. Dann ist es völlig egal was man baut.

Nein, man muss dann nur völlig anders bauen.


Wenn das alles halbwegs schlüssig sein soll, muss man entweder den Großteil des Magiesystems rausschmeißen oder andersrum schauen, was angesichts der magischen Möglichkeiten sinnvolle Gegenmaßnahmen sind.
Dazu gehört dann auch, dass man eine Vorstellung entwickelt (oder konkrete Angaben findet), wie viele Magier welcher Stufe es gibt usw.

AFAIK kann man angesichts der Kosten für diverse Artefakte und Zauberdienstleistungen schon mal festhalten, dass sich diese erreichbaren und weit verbreiteten Möglichkeiten mit dem Gesamtbild des Settings beißen.
Am Einfachsten setzt man da natürlich bei Häufigkeit, Verfügbarkeit und Verlässlichkeit an.
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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #72 am: 12.01.2020 | 20:58 »
In manchen Welten kommt der Feind auch gerne von unten ... .

Was halt fehlt ist oft der Blick auf beide seiten - wo es Mauereinreißzauber gibt,  sollte es z.B. eigentlich auch Mauerschutzzauber geben und dafür sollte es dann ein geeignetes interessantes System geben.   

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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #73 am: 12.01.2020 | 21:12 »
Gegen punktuelle Angriffe gibt es punktuellen Schutz. Man muss keine großflächigen "Mauerschutzzauber" haben, es reicht wenn gezielt der gegnerische Zauberer ge-counterspelled (oder anderweitig am Zaubern gehindert) wird.

Die Existenz von Sappeuren hat ja auch nicht dazu geführt, dass Festungen nur auf felsigem Untergrund gebaut wurden - das Risiko untertunnelt zu werden war zwar da (und musste mit Gegentunneln angegangen werden), aber bis dahin hatte man erstmal die Festung dastehen und konnte dem Gegner seine eigenen Kampfbedingungen aufzwingen.

Und dass der Gegner mindestens einen seiner Zauberwirker von woanders abzieht (und dabei gehörig exponiert, denn so groß ist die Reichweite der meisten D&D-Zauber nicht - in der Regel noch kurze Reichweite, für die Langbogenschützen auf der Mauer) kann auch durchaus im Sinne des Verteidigers sein.
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Re: These: RPG Settings müssen unlogisch sein
« Antwort #74 am: 12.01.2020 | 21:24 »
Letzten Endes sieht man halt bei Magiesystemen -- nicht mal nur bei D&D -- oft in erster Linie das Zeugs, was man so als zaubernder Landstreicher-SC auf Schatzsuche persönlich braucht bzw. auch mal von Gegnern entgegengeschmissen bekommt. Was ein richtiger Zauberer mit Festanstellung und mangels ständiger Hatz nach Gold und Überleben auch eher mal vorhandener Zeit und Muße für ausgewachsene Rituale daneben vielleicht auch noch leisten können sollte, wird im Gegensatz dazu oft nur kurz oder gar nicht behandelt...und das führt dann naturgemäß zumindest zu dem Eindruck (ob nun vom System- und Settingdesigner so beabsichtigt oder nicht -- ist ja oft genug so, daß nicht mal das wirklich klar ist), daß derartige "Nicht-Abenteurermagie" eben auch nicht großartig existiert.

Was naturgemäß gleich wieder mit unter das Thema "Setting-Unlogik" fällt, denn man sollte doch meist irgendwie schon erwarten, daß von den mehr oder weniger seltenen Experten, die sich den Titel "Zauberer" auch nur halbwegs wirklich verdient haben, nur eine deutliche Minderheit regelmäßig in die Welt hinausziehen wird, um bei allem möglichen Unfug ständig ihr Leben und damit auch ihr wertvolles Können aufs Spiel zu setzen. Und die "NSC-Magie" der verbleibenden Mehrheit der zaubernden Bevölkerung sollte es demgemäß eigentlich auch sein, die mit ihrem mehr oder weniger alltäglichen Einsatz die Gesellschaft mit am meisten prägt -- also, wo sind die Beschreibungen und Regeln dazu?