Autor Thema: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?  (Gelesen 9875 mal)

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Offline BBB

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #50 am: 15.02.2020 | 07:36 »
Mega spannender Thread.

Ich kann leider nicht viel dazu beitragen, außer dass ich selbst auch immer mal wieder mit dem Gedanken spiele, eine Rollenspiel AG anzubieten, es aber bisher aus zeitmangel nicht getan habe.

Insofern lese ich hier gern weiterhin mit, freue mich auf weitere Erfahrungsberichte und melde mich, sollte ich doch mal Zeit gefunden und die Idee in die Tat umgesetzt haben ;)
Power Gamer: 33% Butt-Kicker: 21% Tactician: 67% Specialist: 42% Method Actor: 88% Storyteller: 75% Casual Gamer: 42%

Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

Offline Turning Wheel

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #51 am: 22.02.2020 | 01:45 »
Die gestrige Vorstellung des Projektes beim Schulleiter stieß auf großes Interesse und wenn einige administrative Dinge geklärt sind (Führungszeugnis, Impfpass),
stelle ich nach den Faschingsferien in den jeweiligen Klassen meine AG vor und werbe um Teilnehmer.
Der Rektor meinte, dass ich mit 5 bis 6 Schülern rechnen kann – was optimal wäre. Ich bin gespannt!

Er hat auch sehr positiv reagiert, als ich erwähnte, dass ich gewalttätige Inhalte draußen lassen möchte.

Außerdem sind meine Unterrichtsunterlagen inzwischen auf 5 Seiten angewachsen. Verschiedene Lehrer aus meinem Bekanntenkreis, die einen Blick drauf geworfen
haben, finden es tauglich und hatten auch noch einige Tipps, die ich einarbeiten werde.

Offline Turning Wheel

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #52 am: 23.02.2020 | 00:13 »
Hier jetzt mal die ersten 5 Seiten für die ersten 3 Doppelstunden.

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Offline BBB

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #53 am: 23.02.2020 | 10:06 »
Sehr cool, freut mich dass du diese Hürde schonmal genommen hast.
Vielleicht komme ich Anfang nächster Woche dazu mal in die Materialien zu schauen, dann schicke dir Feedback.
Bin jedenfalls mega neugierig.
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Offline Turning Wheel

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #54 am: 23.02.2020 | 10:30 »
Vielleicht komme ich Anfang nächster Woche dazu mal in die Materialien zu schauen, dann schicke dir Feedback.
Bin jedenfalls mega neugierig.

Und ich erst! Da ich noch nie vor einer Schulklasse gestanden habe, sterb ich fast vor Spannung. :D

Auf dein Feedback freu ich mich.

Offline Bruenor

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #55 am: 23.02.2020 | 12:29 »
Er hat auch sehr positiv reagiert, als ich erwähnte, dass ich gewalttätige Inhalte draußen lassen möchte.

Reden wir immer noch von der Zielgruppe aus dem Anfangspost, also 14 - 17 jährige Schüler? Also gestandene Jugendliche und beinahe Volljährige?

Wenn ja, halte ich diesen, in meinen Augen sehr strikten Ansatz, für eher wenig erfolgversprechend. Das würde ja sogar, gar nicht mal extrem überspitzt formuliert, einen Detektivplot im Miss Marple Stil ausschliessen (der Ausgangspunkt Mord ist ein gewalttätiger Inhalt).

Offline JS

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #56 am: 23.02.2020 | 12:36 »
Wenn ich mich an meine heißgeliebten, heldenhaften Kämpfe gegen Monster, Schurken und Schufte in meiner zarten Frühphase des Rollenspiels (mit 14, 15 Jahren) erinnere, muß ich auch zugeben, daß mich ein komplett gewaltfreier Ansatz sehr gelangweilt hätte. Damit hätte ich mich leider mit ziemlicher Sicherheit nicht weiter mit Rollenspiel beschäftigt.
 :think:
« Letzte Änderung: 23.02.2020 | 13:42 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Erbschwein

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #57 am: 23.02.2020 | 13:13 »
Reden wir immer noch von der Zielgruppe aus dem Anfangspost, also 14 - 17 jährige Schüler? Also gestandene Jugendliche und beinahe Volljährige?

Wenn ja, halte ich diesen, in meinen Augen sehr strikten Ansatz, für eher wenig erfolgversprechend. Das würde ja sogar, gar nicht mal extrem überspitzt formuliert, einen Detektivplot im Miss Marple Stil ausschliessen (der Ausgangspunkt Mord ist ein gewalttätiger Inhalt).

Ich würde schon Sagen, dass dieses sehr Gut Ist. Der Ansatz zur Gewalt Freien Spiel.
Erstens würden die Jugendlichen zum Computer zugreifen und WoW, sowas dann Heran ziehen, dann.
Zweitens Gibt Es gute Detektive Abenteuer die Mit Intrigen zu tun haben könnten.
Drittens Gibt Es Systeme die Was mit Pflanzen zu tun haben, Flüche und Flüche aufheben.  ;)

Wenn Was Mit Gewalt zu Tun hat, könnte Die Richtige Situation, Erklären. Zum Thema Selbstverteidigung beisteuern, Wann und Wo.

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Offline KhornedBeef

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #58 am: 23.02.2020 | 13:16 »
Was?
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Erbschwein

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #59 am: 23.02.2020 | 14:21 »
Okay,...

Das Was ist Für Mich Bestimmt. Weil Es Nicht Verständlich für den Mitlesern sei.

Ich Entschuldige Mich hiermit, werde Es aber Nicht Korrigieren.

Offline KhornedBeef

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #60 am: 23.02.2020 | 16:01 »
Okay,...

Das Was ist Für Mich Bestimmt. Weil Es Nicht Verständlich für den Mitlesern sei.

Ich Entschuldige Mich hiermit, werde Es aber Nicht Korrigieren.
Wurde kurz privat diskutiert. Fände ich potentiell ein wichtigen Beitrag zum Thema, fand es so aber tatsächlich viel zu unleserlich
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Erbschwein

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #61 am: 23.02.2020 | 16:34 »
Hey, KhornedBeef

Wir hatten uns Privat Unterhalten, Dein Meinung mit der Schulpsychologien Finde Ich Ganz gut.

Zum Meinen Punkten:

Der Erste ist wenn Man nur im Rollenspiel Kampf Erfährt, ist meine Meinung das Zum WoW geht. Als Hack/Slash und zum Loot. Vorm PC Hocken.

Das Zweite ist mit der Detektive Arbeit Gemeint, das Durch Leuchten eines Raubes. Da Es doch Verzwickter ist als Scheint. Oder Betrug der Gleichen.

Das Mit den Pflanzen ist Gemeint. Da Es bei Manchen Systeme Auch Zaubersprüche gibt die auf Pflanzen gehen also Heilkräuter oder auch Nutzpflanzen wie Getreidekorn. Die könnten Man Auch zum Schneller Wachsen gebracht werden ;). Gedacht wäre Warum ist das Getreidekorn verdorben. Was ist Passiert, kann man Sie Retten.

Das Mit der Gewalt, kann auch zum Schutze sein. Aber das Ist Speziell.

KhornedBeef Idee: Gewalt
Da sollte Man das mit der Schulpsychologien Arbeiten.

Offline Nodens Sohn

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #62 am: 23.02.2020 | 18:07 »
Hier jetzt mal die ersten 5 Seiten für die ersten 3 Doppelstunden.

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Ich habe mir diese Seiten jetzt mal durchgelesen, da ich ganz gespannt war wie du das Thema Rollenspiel in der Schule angehen willst.
Nach dem Lesen bin ich mir immer noch nicht sicher, wie deine Rollenspiel-Ag letztlich aussehen soll. Es lässt mich ein wenig ratlos zurück. Vielleicht habe ich aber auch deine Intension nicht richtig verstanden, oder ich bin in meiner Art des Rollenspiels zu festgefahren, doch glaube ich, wenn ich so angefangen hätte Rollenspiel zu spielen, hätte ich wohl nach dem ersten Mal aufgehört. Viel zu kopflastig. Aber das ist nur meine Meinung.

Es wirkt auf mich wie eine Konfliktsimulation die man vielleicht in dieser Art in Sozialkunde oder auch in Ethik einsetzen könnte.

PS:Da fällt mir ein, in manchen Schulen wird Rollenspiel schon durchgeführt, ohne dass die Schule dies weiß: Die Schule als Stadt/Staat. Schüler übernehmen Rollen, von der Bürgermeisterin, von Geschäftsleuten, Krankenhauspersonal, bis zum Müllmann/frau, planen, bekommen Aufträge erledigen Arbeiten und beobachten den Geldfluss in der Stadt. Das ist fast schon LARP (aber das war wohl etwas außerhalb des Themas). :)

Pyromancer

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #63 am: 23.02.2020 | 18:57 »
Hier jetzt mal die ersten 5 Seiten für die ersten 3 Doppelstunden.

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Ich habe das Gefühl, die "Spaß"-Komponente kommt da insgesamt etwas zu kurz.

Offline JS

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #64 am: 23.02.2020 | 19:35 »
Scheint mir auch eher ein Konzept für zufriedene Lehrer und beruhigte Eltern zu sein, weniger für interessierte und aktionslüsterne Jugendliche auf dem Weg in große Abenteuer.
 :think:
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Offline Coltrane

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #65 am: 23.02.2020 | 19:37 »
Ich habe mir das Konzept auch mal gelesen und leider muss ich meinen Vorrednern recht geben.

Offline Berto

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #66 am: 23.02.2020 | 19:45 »
Ich muss auch sagen, dass mich das nicht abgeholt hätte. Die strikte Gewaltfreiheit schliesst so ziemlich alle möglichen Spielwelten und Interessensgebiete aus, die die Teilnehmer vll mitbringen könnten.
Außerdem hätte ich mich von dir verschaukelt gefühlt, weil du mir nur ein Regelwerk zugetraut hättest, gegen das sogar Mensch-ärgere-dich-nicht komplex ist.

Mir ist schleierhaft, warum du den Kindern derart wenig zutraust.
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Offline Weltengeist

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #67 am: 23.02.2020 | 19:50 »
Ich bleibe bei dem, was ich schon vor zwei Wochen geschrieben habe:

Wenn du Schüler für Kino begeistern wolltest, würdest du ihnen auch kein Harry Potter, kein Marvel, kein Star Wars usw. zeigen, weil darin Gewalt vorkommt? Klar, man kann auch mal eine Rollenspielrunde leiten, in der es nur um Highschool-Liebesgeschichten geht. Aber das dürfte massiv an dem vorbeigehen, was die meisten Schüler der relevanten Altersgruppe interessiert.

Meine Erfahrung aus der Lehre: Wenn du jemandem etwas beibringen willst (Mathe, Programmieren, Handwerk, Zeichnen, whatever), dann packe ihn bei etwas, was IHN begeistert, und fang nicht mit religiösen Bekehrungsversuchen an. Sonst sitzt du schnell vor leeren Bänken.

Ich bleibe aber gespannt, wie es läuft. Ich stehe zwar jeden Tag vor (nennen wir es mal) "jungen Erwachsenen" und weiß das eine oder andere über intrinsische Motivation, aber vielleicht überraschst du mich ja...
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Tarin

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #68 am: 23.02.2020 | 19:56 »
Meine Erfahrung: Schüler merken schnell, wenn man ihnen Spiele anbietet, insgeheim aber was anderes verkaufen will. Das Stichwort sei hier Gamification (Spielmechanismen für Schulkram. XP für erledigte Aufgaben, damit man in App seinen Charakter leben kann etc.). Das kann man machen, ich halte da aber Ehrlichkeit dem Hobby gegenüber für besser.

Du willst für ein Spiel begeistern, nicht ein Spiel für pädagogische Arbeit einsetzen. Daher würde ich Regeln, die es so am normalen Tisch nicht geben würde, auch nicht anwenden.

Gewalt ist hier nicht gleich Gewalt.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline Turning Wheel

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #69 am: 23.02.2020 | 23:51 »
Danke für das ganze Feedback!
Ich weiß ja aus anderen Diskussionssträngen, dass sich das Tanelorn-Forum zu etwa 95% der Meinung ist, dass gutes Rollenspiel auf jeden Fall Kampf beinhalten muss, insofern
überrascht mich die generelle Marschrichtung nicht. Die anderen Meinungen gibt es allerdings auch.

Was mich aber schon etwas überrascht, und was ich bisher an der negativen Kritik etwas schade finde, ist allerdings, dass die jeweiligen Beiträge praktisch ausschließlich unkonstruktiv und völlig unkonkret und inhaltsleer formuliert sind – also sich vor allem um die völlig allgemein formulierte Forderung drehen, dass irgendeine Art von Gewalt da sein soll. Keines der Postings oben hat mir einen Anhaltspunkt gegeben, was für Gewalt das sein soll, wie es ablaufen kann/soll und was für ein Ziel damit erreicht wird.
Das lässt mich leider mit null Information zu dem zurück, was bisher da ist oder da sein könnte und ist als Feedback daher auf einem noch nicht so brauchbaren Level.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich komme mit negativem Feedback locker klar, aber etwas mehr würde mich freuen. ;)
Mich würde schon auch interessieren, welche der aufgeführten Szenen euch z.B. besser oder schlechter gefallen und (wenn es denn schon Gewalt sein soll) ob es eine konkrete Szene
geben würde, die man in 10 Minuten ohne Regeln besser spielen kann als die 4 aufgeführten Beispiele und was der lehrreiche Witz dahinter wäre (außer einfach die Möglichkeit Gewaltphantasien auszuleben bzw. eine simple Dauerbelohnungsschleife für zufällig gut gewürfelte Kampfwürfel ohne großen kreativen Einsatz zu generieren). Mein Ziel ist ja erst mal, den Leuten zu zeigen, was Rollenspiel ist und nicht, was Würfelspiel ist. Vielleicht fällt dem einen oder anderen ja etwas mehr dazu ein. Ich lasse mich gerne überzeugen – aber es sollte dann auch überzeugend sein und nicht nur eine bloße Forderung.

@ Bruenor:
Mit Gewaltfrei meine ich z.B. nicht Detektivgeschichten, die einen Mord als Ausgangspunkt haben. Der Mord ist zwar an sich eine Gewalttat, aber er ist erstens
keine wirkliche Aktion im Spiel sondern ein bereits vergangener Ausgangspunkt und zweitens geht die Gewalt auch nicht von den Spielern aus (was eigentlich der wichtige Punkt für mich ist). Die Aufklärung eines Mordfalles ist im Sinne meiner Definition kein Spiel um Gewalttätigkeiten. Jeder Mordkommissar will eigentlich genau das Gegenteil – nämlich die Beendigung von Gewalt indem der Mörder gefasst und die Anwendung von Gewalt bestraft wird.

Mein langfristiger Approach zur Vermeidung von Gewalt ist auch eher folgender: Es geht nicht darum, Gewalt in der AG mit allen Mitteln zu unterbinden (nur in der UFO-Szene ist das so, weil ich die ersten paar Stunden wirklich Gewalt vermeiden will). Wenn jemandem eine gewalttätige Lösung einfällt und die attraktiv ist, dann sollte das in einem freiheitlichen Spiel möglich sein. Ich werde aber als SL versuchen Settings und Problemstellungen zu liefern, die nicht als ersten Gedanken Gewalt als sinnvolle Lösung nahelegen.
Klar kann man die Hängebrücke wutentbrannt abreißen oder am Tsunami-Strand oder am Unfallort anfangen Leute umzubringen - aber warum sollte man so etwas tun?
Ich möchte den Schülern beibringen, dass Rollenspiel verschiedene Erzähltechniken und Möglichkeiten bietet, mit denen man alles mögliche spielen kann – nicht nur Monsterkloppen.

Es geht mir bei der Anwendung von Gewalt, die ganz sicher etwas später in der AG vorkommen wird, darum, Gewalt in einen realistischen Rahmen zu setzen – also z.B. auch die Konsequenzen nicht unreflektiert zu lassen.

@ Nodens Sohn:
Die AG soll am Anfang ein paar Grundbegriffe des Rollenspiels klären. Die kurzen Szenen sollen die Wichtigkeit von Charakterbezug, Immersion, Problemlösung und Rhetorik/Erzählung klar machen. Danach möchte ich mit den Leuten die drei großen Herangehensweisen ans Rollenspiel klären (GNS-Theorie) und mit der Information dann eine tatsächliche Runde beginnen.
Was das sein wird, weiß ich allerdings noch nicht.

@ Berto:
In den ersten kurzen Szenen gibt es eigentlich gar kein Regelsystem. Soweit ich mich an den Text erinnern kann, gibt es nur in einem kurz einen W6-Wurf, ob die Charaktere den Tsunami gleich entdecken. Das sind keine wirklichen Regeln. Es geht in den Szenen nicht um Würfeln sondern um rollenspielerische Qualitäten wie Charakterbezug, Immersion, gemeinsame Lösungsstrategien, verschiedene Erzähloptionen, Rhetorik, Spannung).
Welche Regeln verwendet werden (und wie komplex sie sein werden), wenn dann eine tatsächliche Runde losgeht, wird sich zeigen.
Ich weiß auch noch gar nicht, ob das Spiel dann eher narrativistisch, gamistisch oder simulationistisch sein wird. Das hängt sehr von der Lust der Leute ab.
Ich würde dem ungern vorgreifen wollen.
« Letzte Änderung: 24.02.2020 | 00:20 von Turning Wheel »

Tarendor

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #70 am: 24.02.2020 | 00:16 »
Wenn ich an meine eigene Jugend zurückschaue und meine erste Rollenspielsession mit Kumpels, für die es auch das erste Mal gewesen ist, dann war es das Abenteuer "Der schwarze Turm" aus der DSA3-Basisbox.
Es gab Interaktion, es gab Kampf, es gab Wildnis, es gab bisschen Grusel, es gab den "helft den Guten"-Moment, es gab Rätsel, es gab Monster, es gab einen Dungeon, es gab ein offenes Ende.
Diese Mischung aus vielen Elementen war es, die uns so gut gefallen haben.
Ich würde mich also an guten und seit langer Zeit bewährten Einstiegsszenarien orientieren, die zeigen, welche Elemente bei einer solchen Einführung wichtig sind.
Rückblickend muss ich sagen, dass die Kampfszenen gar keine tragende Rolle gespielt haben, weil das Abenteuer voller zusätzlicher Dinge ist und sich alles organisch zusammenfügt.
Dein Ansatz ist viel zu rollenspieltheoretisch, bei uns als 13jährigen war das alles intuitiv und ein gemeinsames Entdecken. Das lag aber vor allem am guten Abenteuer, das uns perfekt ins Hobby eingeführt hat.

Offline Turning Wheel

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #71 am: 24.02.2020 | 00:45 »
Danke für den Tipp mit dem schwarzen Turm. Kann man das Abenteuer irgendwo bekommen? Hab leider nichts gefunden. Es scheint out of print zu sein.

Tarendor

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #72 am: 24.02.2020 | 00:51 »
Danke für den Tipp mit dem schwarzen Turm. Kann man das Abenteuer irgendwo bekommen? Hab leider nichts gefunden. Es scheint out of print zu sein.

Die ganze Box inklusive das Abenteuer gibt es für 5 € als PDF

Es ist oop aber das Buch gibt es öfter für 2 oder 3 € bei Ebay.

Offline Berto

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #73 am: 24.02.2020 | 01:06 »
@Turning Wheel:
Also erstmal zum Thema Gewalt. In dem Punkt argumentierst du gegen einen Strohmann, denn die Forderung, du müsstest unbedingt gewalttätige Inhalte thematisieren wurde hier gar nicht aufgestellt. Das Feedback besteht durch die Bank aus Zweifeln daran, ob deine Idee das Publikum abholt - denn dieses hat mit Sicherheit irgendwelche Vorerwartungen.

Bei mir war das zum Beispiel, dass ich endlich Gimli sein konnte, der ein paar fiesen Orks kräftig den Arsch versohlt. Und genau so einen Charakter habe ich mir dann auch erstellt - Definitiv-Nicht-Gimli mit dem fetten Felsspalter!  :headbang:
Wenn mir da jemand mit "rollenspielerischen Qualitäten" und gewaltfreiem Erzählspiel um die Ecke gekommen wäre, hätte ich den ausgelacht und wäre gegangen. Schaue ich mir die Reaktionen hier an und die typische Rollo-Sozialisation in meinem realen Umfeld, scheine ich da auch gar nicht so allein mit zu sein.

Womit auch klar auf der Hand liegt, was du ggf mit dem Feedback anfangen kannst. Nämlich dir die Frage stellen, ob du nicht ggf an der Zielgruppe vorbei entwickelst.

Zum Punkt Regeln. Du greifst meinem Eindruck nach ohnehin schon massiv der Entwicklung der AG vor. Die Kids sollen erstmal dein Trainingsprogramm absolvieren, indem sie lernen, dass draufhauen doof ist und worauf es bei gutem Rollenspiel(tm) ankommt.

Das könnte man auch anders angehen. Entweder man lässt den erzieherischen Anspruch komplett fallen, was meiner bescheidenen Meinung nach am sinnvollsten ist, denn du bist nunmal kein Pädagoge (zumindest entnehme ich das so dem Dokument). Das ist nicht böse gemeint, aber wenn das ordentlich werden soll, brauchst du fachliche Kompetenzen, die über "Ich hab da mal jemanden um Rat gefragt" hinaus gehen.

Oder aber du denkst vll über einen Prozess nach, der die Kinder und ihre Erlebnisse in den Mittelpunkt des Prozesses rückt und nicht dich. Das klappt aber nur, wenn die Kinder da auch wirklich Bock drauf haben. Wenn ja lässt du sie einfach spielen und reflektierst mit ihnen die Themen, über die sie reflektieren wollen. Statt Gewalt erstmal auszuklammern, könnte sie so zum Beispiel thematisiert werden - warum kam es zu Gewalt? Hat das was ausgelöst? Hätte es andere, vll sogar bessere Wege gegeben? Wenn ja, warum wurden die nicht gewählt? Vll weil man Orks einfach so erschlägt, das gehört sich so. Aber warum eigentlich? Und so weiter.

Der Vorteil dabei ist, dass Gewalt nicht tabuisiert wird, auch nicht vorübergehend. Denn gerade das ist eben nicht pädagogisch wertvoll. Und der Prozess nimmt die Kinder erstmal so, wie sie sind und lässt sie Alternativen selbst entwickeln. Das ist bei dir nicht gegeben, du gehst schon mit einer Vorstellung herein, wie die Kinder sein bzw sich verhalten sollen.
« Letzte Änderung: 24.02.2020 | 01:26 von Berto »
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Offline Turning Wheel

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #74 am: 24.02.2020 | 02:23 »
@ Berto:
Ich argumentiere nicht gegen einen Strohmann (das wäre ja ein bewusstes Falschverstehen, oder?), sondern das ist das, was ich seit Beginn des Themas aus der Kritik rausgelesen habe. Es tut mir aufrichtig Leid, wenn ich da einem Irrtum aufgesessen bin. Da aber die Hinweise, was ich ganz konkret besser machen soll, in den Postings nicht wirklich vorhanden sind, hänge ich da vielleicht auch etwas in der Luft.
Du schreibst ja selbst, dass du Gimli sein wolltest. Aber solange das ein Charakter ist, der sich über "der den Orks den Arsch versohlt" definiert, ist es halt doch nicht mehr als der Wunsch nach Gewalt. Oder meinst du es anders als es dasteht?

Und ja, du hast schon Recht, ich bin zwar kein Pädagoge, aber obwohl ich das nicht bin, darf ich doch auswählen, was ich in meiner AG mache. Ich möchte ja auch nicht, dass in meiner AG Volleyball gespielt wird und schließe das (selbstherrlich?) aus. ;)
Und immerhin fanden alle 4 Pädagogen (und professionell Lehrende), denen ich es vorgelegt bzw. vorgetragen habe, das Konzept ziemlich gut.
Die andere Frage wäre, ob du für meinen Standpunkt irgendwelche tatsächlichen Erfahrungen hast (außer die Erinnerung an deine eigene Jugendzeit) und definitiv sagen kannst, dass das nicht klappt. Bist du Pädagoge?
Ich finde die Herangehensweise, Schüler einfach das machen zu lassen, was sie affektiert wollen, jetzt auch nicht so ein überzeugendes pädagogisches Konzept, um gezielt Inhalte zu vermitteln. Ja, man hat dann seine Ruhe und alle sind im Moment froh, und es entspräche sogar auch meinem obersten Ziel (Bekanntheit des Rollenspiels zu fördern) aber die weiteren Ziele würden etwas leiden – nämlich den Leuten die Materie etwas umfassender näher zu bringen. Genauer gesagt will ich den Leuten ja einen Headstart geben, um mit klareren Vorstellungen ans Rollenspiel heranzugehen, als nur die Belohnungsschleife zu bedienen. Wie oben schon jemand erwähnt hat, gibt es dafür Computerspiele, die das weit besser können. Ich will, und zwar genau aus diesem Grund, eben nicht mit diesen Spielen konkurrieren sondern mich auf die Kompetenzen stützen, die echtes Rollenspiel besser kann.

Ich stelle mir die Frage, ob ich an der Zielgruppe vorbei entwickle, natürlich schon von der ersten Sekunde an und hab durchaus lange darüber nachgedacht, wie ich ernsthafte Inhalte so verpacken kann, dass sie spaßig und unterhaltsam sind und sich leicht anfühlen.
Am Ende wird es natürlich darauf hinauslaufen, es auszuprobieren.
Das Feedback hier ist auf jeden Fall höllisch interessant. Ich denke schon, ich habe absolut glasklar begriffen, auf welche Fallstricke du und andere mich hier hingewiesen haben und das ist auch eine meiner großen Sorgen bei der Durchführung.
Allerdings vermisse ich immer noch konkrete Verbesserungsvorschläge zur Durchführung meines Konzepts. Der Hinweis auf den Dunklen Turm war z.B. sehr gut. Damit kann ich was anfangen. Ich hab mir immerhin mal Sekundärliteratur dazu durchgelesen und finde es vom Plot tatsächlich gar nicht so schlecht – obwohl die Lösung des Abenteuers unausweichlich mit Gewalt zu tun hat.

Und ist es wirklich so, dass die meisten hier meinem Wunsch, den Schülern anhand von praktischen Spielszenen verschiedene Spielweisen aufzeigen zu können, keine Chance einräumen?