Autor Thema: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?  (Gelesen 9847 mal)

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Erbschwein

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #75 am: 24.02.2020 | 09:18 »
Ich Finde die Idee an Sich, ein Detektive Abenteuer gut. Weil Ich auch Gleich mit Gewallt Rollenspiel die Erfahrung hatte.

Wie Lernt Man am Besten Rollenspiel für die Menschheit, dass wird Immer Unterschiedlich sein.
Wie Lern Ich mich Gewalt Taten Umzugehen.
Erstens Ist ja Schon dem Schüler das Projekt Näher Zubringen.
Nur Weil der Schüler für sich Entscheiden muss, für eine AG und der Lehrer eben sein Rollenspiel aufdrückt.

Rollenspiel ist für die Meisten RPG´ler Fantasy. Es sind Themen Aufgezeigt die Uns in der "Real" Leben unvorstellbar ist.

Da Kann Man den Pädagogen Sinn Näher Bringen.
Man Kann Situation Näher Bringen an die "leutz", womit Sie sich Auseinander Setzten müssen.

In der Situation die Eventuell Auch in der Realität wären.

Bei der Rollenspiel AG wäre Es Gut zu Zeigen, für was die Schüler im Stande sind und Eventuell den Richten Weg zu Ebnen der für die Berufswahl Hilfreich wäre.
Entscheidungen Richtig Einzusetzen und Auch Kritik Überstehen.

Und Seine Meinung zu Vertreten zu Können.


Ein Nur Mal Nebenbei:
Auch Leichte Dinge die Wir Tun Machen wir Patzer. Ist das Nicht Merkwürdig?

Da kann Man Dann auch Über Gewalt Reden, Eben dann wenn Es um Gewalt Einzusetzen Um zu Helfen.




Offline KhornedBeef

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #76 am: 24.02.2020 | 10:01 »
Die Unterscheidung zwischen z.B. einem Mordfall unter umherziehenden Murderhobos finde ich auch gut und wichtig :) es spricht ja auch nichts dagegen, Gewalt gezielt als zentrales Problem eines Szenarios zu framen ("Euer Dorfvorsteher wurde getöt und Menschen und Elfen beginnen sich an die Gurgel zu gehen. Um zu verhindern, dass euer Dorf im Chaos versinkt, müsst ihr schlichten und gleichzeitig den Mord aufklären")
Ich finde deine Arbeitsrichtlinien für die AG soweit in Ordnung, ich verstehe auch, dass du im weitesten Sinne pädagogische Elemente mit einbeziehen möchtest. Aber erstmal als Frage: Ist das so eher für Lehrer und Eltern gedacht, oder nur für dich, oder hängst du das aus? Habe das wohl überlesen. In letzterem Fall würde etwas Kürze vielleicht helfen.
Unabhängig vom pädagogischen "Endgame", deine Beispielszenen sind noch sehr verhalten im Bezug auf Phantastik. Klar, gemeinsamer Vorstellungsraum und so, aber wenn du die Besonderheiten des Hobbys herausstellen willst, warum dann nicht etwas SciFI oder so? Einige der Szenen ließen sich auch "genre-neutral" vorbereiten, wenn du auf Vorschläge der SchülerInnen warten willst.
Ansonsten finde ich die Beispiele in Ordnung.
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Erbschwein

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #77 am: 24.02.2020 | 10:37 »
KhornedBeef,


Die Unterscheidung zwischen z.B. einem Mordfall unter umherziehenden Murderhobos finde ich auch gut und wichtig :) es spricht ja auch nichts dagegen, Gewalt gezielt als zentrales Problem eines Szenarios zu framen ("Euer Dorfvorsteher wurde getöt und Menschen und Elfen beginnen sich an die Gurgel zu gehen. Um zu verhindern, dass euer Dorf im Chaos versinkt, müsst ihr schlichten und gleichzeitig den Mord aufklären")
Ich finde deine Arbeitsrichtlinien für die AG soweit in Ordnung, ich verstehe auch, dass du im weitesten Sinne pädagogische Elemente mit einbeziehen möchtest. Aber erstmal als Frage: Ist das so eher für Lehrer und Eltern gedacht, oder nur für dich, oder hängst du das aus? Habe das wohl überlesen. In letzterem Fall würde etwas Kürze vielleicht helfen.
Unabhängig vom pädagogischen "Endgame", deine Beispielszenen sind noch sehr verhalten im Bezug auf Phantastik. Klar, gemeinsamer Vorstellungsraum und so, aber wenn du die Besonderheiten des Hobbys herausstellen willst, warum dann nicht etwas SciFI oder so? Einige der Szenen ließen sich auch "genre-neutral" vorbereiten, wenn du auf Vorschläge der SchülerInnen warten willst.
Ansonsten finde ich die Beispiele in Ordnung.

Schön das Du Das Thema Noch weiter Ausweitest.
Da Beschreibst Du das Thema, Wo sich die Person Entscheiden Muss wie Es weiter Handelt.

Wenn Man die Situation "klar" Bespielt. Also die Vorstellung hat das sich die Situation schon Wirklich sein Mag.
Kann Das eine Wirkliche Pädagogische Handlung Ausführen, die Man in Seinem Leben auch Treffen kann.

Weil es Eine Situation Erlebnis ist, kann Man Später darüber "Nochmals" Denken und eine Besser Entscheidung Treffen.
Kann, oder Auch Nur Könnte.

Ob das Für Lehrer, Eltern und Co ist. Es ist Auch für Mich So. Da Ich das Gefühl Bekommen kann, Wie Ich Mich Entscheiden kann und Muss was Ich Da Grade Tue.

Ich Kann Auch ein Charakter Bespielen.

Der Ich Nicht bin und Könnte eventuell Entscheiden Wie Die Person Reagiert.

Ich Bekomme Also ein Gefühl Was die Person Grade Erlebt.
Und Ich Verstehe die Person in diesem Erlebnis "Dann" Also Auch.

Ich Bin Ehrlich Gesagt Eher der Fantasy. Bei SciFi Da Bin Ich Nicht der Typ, wenn der Es in die Richtung Gehen soll dann Bitte Warhammer 40.000K.
Und Ehrlich Gesagt möchte Ich das Nicht Aufdrücken dieses Phantastik und Co.. Ich bin Nicht der Typ Mach das So oder So.

Da der Typ Mensch Unterschiedlich ist.
Was Ich Für Richtig Entscheide, muss Nicht für Alle Sein.

Hab Dank, KhornedBeef

Offline KhornedBeef

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #78 am: 24.02.2020 | 10:45 »
Und danke dir!
Und klar, Phantastik war persönliche Präferenz. Hat auch eine große Schmittmenge mit den SpielerInnen "da draußen", und dieses Potential, sich zu einem Thema zu vernetzen, sollte man ja mal erwähnen. Aber tatsächlich liegt mir das seit kurzem wieder mehr am Herzen, was verschiedene Arten von Geschichten auch für das Ich-Erleben sich entwickelnder Persönlichkeiten bedeuten. Und dieses Aus-der-normalen-Welt-heraustreten, begriffen nicht bloß als Erlebnis, sondern als persönliche Fähigkeit, hallt lange nach.
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Offline unicum

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #79 am: 24.02.2020 | 11:46 »
(Ich hab hier auf Arbeit das PDF nicht herrunter gelanden)

Wie ich schon in einem Post weiter oben schrieb haben in der Kinderferienbetreuung in "unserer" Stadt die Eltern eher die Probleme gemacht als die Kinder. Die Eltern haben beim Probespiel den Plot in Murderhobomanier zerrissen der eben auch auf recht gewaltfrei ausgelegt war.

Wäre ich (also Hypothetisch gesehen) der Vater eines Kindes und hätte (noch Hypothetischer) mit Rollenspielen, Brett und Kartenspielen nichts am Hut. Und mein Sprössling würde etwas sagen von wegen er will in die RollenspielAG in der Schule. Wäre eine Hypothetische Antwort vieleicht: "Geh doch lieber in die Chinesisch AG, da lernst was fürs Leben - oder mach in der Zeit Hausaufgaben du hast eh so wenig Zeit udn Abends ist noch Sport und Geigenspielen,...." (Helikoptereltern eben, wollen für's Kind nur das "beste").

Also was bringt Rollenspiel (fürs Leben)? (Ausser mich vieleicht in Helikopterelten hineinzudenken?)

Ich erinner mich daran das eine andere Rollenspielerin mal von einem Vorstellungsgespräch erzählte wo sie sich irgendwie wie vor Gericht fühlte, mit dem Personaler in der Form eines Staatsanwaltes, sie fühlte sich durch diesen eingeschüchtert - hatte aber sehr großes Interesse an dem Job. Sie meinte das in dieser Situation das Rollenspielen ihr geholfen hatte, denn darin hatte sie gelernt sich in andere Einzuufühlen und zu erraten "was will der jezt von mir hören?" und sich auch selbst etwas zu ändern und eine andere Rolle zu spielen.

Wie redet man mit anderen Menschen? Ist doch banal, oder? - das kann doch jeder? - wer da jezt ja sagt sollte mal darüber nachdenken wie oft man - gerade im Internett - einen geschriebenen Beitrag falsch versteht, etwas das im Gespräch sicher so nicht passiert weil die Mimik des anderen noch dazukommt. Und gerade in der heutigen Zeit sprechen wir (denke ich) eher weniger miteinander als mehr.

Ich finde gerade auch den Ansatz erstmal etwas "ohne Gewalt" lösen zu wollen für eigentlich interessanter als das Draufklopfen.

Für mich kann ich jedenfalls sagen das mir Rollenspiel sicher einiges an meiner Kommunikationsmöglichkeit gegeben hat. Sicher bin ich bei weitem kein Eloquenter Redner (und mein geschreibsel ist wenigen fast-Leghastenie sicher nicht schön zu lesen) aber ich denke das es mich schon weiter gebracht hat.

Am weitesten hat mich rollenspiel jedoch durch einen ganz anderen Aspekt gebracht: Nach der Grundschule ging ich auf die Realschule - mit Deutsch hatte ich ja (wie schon geschrieben) so meine Problemchen - und nun kam noch dieses Englisch dazu. Also kurz: ich musste die 5. Klasse wiederholen oder gar auf die Hauptschule. Zum Glück wiederholte ich, legte mir die rote D&D Box zu und nach D&D kaufte ich mir Warhammer Fanatsy Battel - auf englisch,... dann auch Runequest (auch englisch) und Rolemaster,.... und in der 13.Klasse musste ich als Schrifliches Prüfungsfach dann zwischen Deutsch und Englisch wählen - es war klar Englisch.

Erbschwein

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #80 am: 24.02.2020 | 12:04 »
Wie Geht Man mit HelikopterEltern um.

Ist Die Frage ob Man sich Einmischen Sollte, Es Stimmt Schon das Japanisch usw. Hilfreich ist Für Später im Erwachsenem Alter.
Man Arbeitet und Arbeitet. Für den Beruf ist das Hilfreich.

Aber Da muss Man eigentlich Sehen was die Kinder Für Ambitionen Haben. Nur Weil Ich das Will, dass Es Später die Firma Übernimmt dann Aber Pleite Geht. Dann War es eine Fehler.

Man sollte Auf Kinder Schauen Was Sie Wollen und Seine Überlegung Immer Wieder und Wieder Nachzudenken.

Man Kann den Kindern nur Vorzeigen was Das Für Folgen Haben Kann. Und dann Eben mit den Konsequenzen. Das ist der Teil den Eltern zu Erfüllen Hat.

Das zum Thema HelikopterEltern.

Ist zwar Meine Meinung, werde Es Nicht Mein Kind Aufzwingen weil Ich Es Mache.

-Editiert-: Da Sagt Man das die Kinder sowieso ein Enttäuschen würden.
Der ist für Mich: ~;D

« Letzte Änderung: 24.02.2020 | 12:08 von Erbschwein »

Offline Nodens Sohn

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #81 am: 24.02.2020 | 13:13 »
@Turning Wheel:
Du hast mehrmals moniert, dass wir nicht konkret genug gesagt haben, was uns an deiner Herangehensweise nicht gefällt, bzw. wie wir genauer denken, welche Herangehensweise erfolgsversprechender wäre.
Ich versuche es mal:
Niemand von uns sagte, Gewalt gehört unbedingt ins Rollenspiel hinein. Ich finde nur deine "Kurzen Szenen" fürs Rollenspiel langweilig. Auch für einen Einstieg. (später dazu genaueres).

Deine Ziele sind unter anderem: Den Schülern das Hobby Rollenspiel näher zu bringen. Dabei ist dir auch wichtig, die Rolle des SL gut zu vermitteln, damit sich die Schüler auch mit dieser Rolle anfreunden und Gefallen daran finden können. (So entnehme ich das - stark gekürzt - deiner PDF)

Nehmen wir nun den Einstieg 1 Bergsteiger:
1) Die Schüler sollen sich überlegen wie alt sie sind und weshalb sie an dieser Expedition teilnehmen.
Weitere Infos haben sie über ihren Bergsteiger nicht. Werte und verschiedene Talente sind auch nicht vorhanden.
2) Jetzt kommen sie an eine marode Hängebrücke und müssen nun das Problem der Überquerung lösen.
Die Schüler haben jetzt aber weder eine richtige Rolle, noch haben sie Talente, oder andere Unterscheidungsmerkmale, die es ihnen rollenspieltechnisch ermöglichen könnten zu entscheiden, wer nun vorgehen soll und ein Seil über den Abgrund spannen soll (Wer ist der kleinste Bergsteiger?, Wer hat das größte Talent gute Knoten herzustellen?). Die Schüler werden schnell auf Lösungen kommen - keine Frage, doch hat dies dann noch wenig mit Rollenspiel zu tun. Du könntest dir Talente und Eigenschaften überlegen, die vielleicht wichtig sein könnten und diese mit Werten versehen. Jeder Mitspieler darf sich aus diesem Pool zwei ziehen und hat wenigstens ein kleines Grundgerüst für einen Charakter. Und die Schüler können so vielleicht besser gemeinsam überlegen, wer sich wie an dieser Stelle einbringen kann.
3) Und dann reißt beim letzten Schüler die Brücke? Wird das dann einfach von dir entschieden? Welche Rolle zeigst du dann als SL? Vermittelst du Spielleiterwillkür? Hier könnten doch ebenfalls Würfel eingesetzt werden. Von Bergsteiger zu Bergsteiger wird die Gefahr (der Malus) größer. Die Spieler können die Schwierigkeiten einschätzen, das erzeugt Spannung, da sie plötzlich erleben (auch durch die Spielmechanik) wie die Seile knirschen und nahe am Reißen sind.

Das sind jetzt alles nur spontane Ideen. Mit mehr Zeit käme vielleicht noch etwas sinnvolleres dabei heraus :)

Einstieg 2 Autobahn:
Naja, so gewaltfrei ist das ja gar nicht. Wenn sich die Charaktere der Schüler in einem Überfall befinden, werden sie sich schnell nach geeignetem Material für Waffen umschauen. Da werden Radkappen fliegen, Radschlüssel befinden sich im Kofferraum, einer der Jugendlichen ist bestimmt Personenschützer und hat sowieso eine Waffe und am Schluss hauen sie selbst mit den Uhren ab. (Das mag jetzt alles überspitzt sein, doch würdest du das zulassen, oder würdest du laufend sagen: wie könnte man das gewaltfrei lösen? Was würdest du wirklich tun?)
Sollen die Schüler da Realität oder Fantasy-Rollenspiel spielen?

Strandurlaub
Wie entscheidest du, dass die Spieler es schaffen, die alte Dame zu retten? Auch hier haben sie keine Werte die ihnen Entscheidungshilfe sein könnten. Sie spielen sich selbst? Ich hoffe, sie kommen nie in eine solche Situation. In einem Rollenspiel würde ich niemals jemanden sich selbst spielen lassen. Man spielt doch Rollenspiel um gerade jemanden anderes mit besonderen Fähigkeiten zu spielen. Alles andere würde mir zu nah gehen. Daher finde ich das Thema Tsunami auch eher unangebracht. Das haben wir in den letzten Jahren viel zu oft in der wirklichen Welt, als dass ich das durchspielen möchte - Aber vielleicht bin ich da auch nur zu empfindlich.

Schulhof (damit kann ich gar nichts anfangen - hab ich keine Meinung dazu die ich hier angeben möchte)

Feedbackrunde
Da die Spieler nicht wirklich einen Charakter vorliegen haben (eine Angabe z.B. das Alter finde ich viel zu wenig) werden auch kaum Angaben zur Charakterbindung gemacht werden können. - so liest es sich jedenfalls für mich. Vielleicht könnte man mehr Augenmerk auf die kurze Charaktergenerierung legen (wie weiter oben beschrieben) damit eine bessere Identifizierung zum Charakter stattfinden kann.

Ich weiß, du möchtest dein eigenes Ding durchziehen und etwas eigenes entwickeln, doch möchte ich dir an dieser Stelle doch mal das Rollenspiel FUK! ans Herz legen (ich weiß - komischer Titel). Das kann man kostenlos herunterladen und beschreibt vielleicht so deinen Ansatz des Rollenspiels. Dort schreibt man sich auf Karteikarten auf, worin man so richtig gut ist und generiert auf diese Art und Weise einen runden Charakter. Vielleicht kommt es dir deinem Ansatz fürs Rollenspiel entgegen. (Lass dich aber nicht von dem quietschebunten Layout abschrecken ;) )

Hier der Link:
https://www.drivethrurpg.com/browse.php?keywords=fuk%21&x=0&y=0&author=&artist=&pfrom=&pto=

Ich hoffe ich war jetzt ein wenig näher dran und habe nicht total am Thema vorbei geschrieben. :D

Offline KhornedBeef

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #82 am: 24.02.2020 | 14:24 »
Da stimme ich zumindest der Überlegung zu, dass man Wahlmöglichkeiten geben sollte, mit denen sich die Charaktere direkt voneinander unterscheid. Archetypen und Berufe halt. Hattest du evtl. ja schon vor.
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Offline Turning Wheel

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #83 am: 24.02.2020 | 19:34 »
Mir ist übrigens etwas eingefallen: Die Schüler, die schon tiefer im Rollenspiel drin sind und diverse Fantasy-Rollenspiele spielen, will ich eigentlich gar nicht unbedingt in der AG haben, weil die ja schon perfekt wissen, was Rollenspiel ist und das bereits gut finden. Also wenn gerade die meine AG wieder verlassen wollen, weil es ihnen zu langweilig ist, dann ist das (zumindest für mich) kein Problem. Mein Ziel ist es ja, neue Rollenspieler zu generieren und das Hobby zu verbreiten.

Der Schulleiter war übrigens auch deshalb so begeistert von meiner AG, weil er gerne Inhalte an seiner Schule sehen möchte, die etwas weggehen vom trockenen Pauken und den Schülern richtig Spaß machen. Und das ist auch genau mein Ziel!

Zum Thema Offenlegung meiner Unterrichtsmaterialien:
Die 5 Seiten, die ich hier angehängt habe, werde ich den Eltern oder Kindern nicht geben. Das wäre nicht zielführend und ist auch nicht für Eltern und Schüler geschrieben (sondern mehr für Pädagogen und Insider).
Es wird allerdings eine umfangreiche Chronik zu der AG im Verlagsforum geben, wo ein möglichst detaillierter Abriss der Geschehnisse (auch für alle Eltern) nachzulesen sein wird.

ZumThema Helikoptereltern:
Das sind Erziehungsberechtigte, die ein psychisches Problem haben. Ich bin nicht ausgebildet, um damit umzugehen. Wenn so ein Helikopterpilot kommt und meine AG scheiße findet, geht sein Sprössling stattdessen in die Mathe-AG (hat der Schulleeiter mir schon gesagt, dass es die höchstpersönlich leitet und dort alle hinkommen, die in meiner AG querulant werden – was wir aber beide nicht glauben, weil die Anwesenden ja freiwillig in der AG sind).

@KhornedBeef_
Zum Thema "mehr phantastische bzw. fantasymäßige Inhalte in den Szenen":
Ja klar, gerne! Hat jemand eine Idee für ein kurzes Szenario?

@ Nodens Sohn:
Wow, vielen Dank für den ausführlichen Kommentar. Genau das bringt mich gedanklich weiter!

Du hast besonders viel zu dem Bergsteigerding geschrieben. Ich hab das bereits mit zwei Rollenspielern ausprobiert (11 und 18 Jahre alt) und für beide war das Alter und der Grund warum sie dabei sind absolut ausreichend, um sich soweit mit ihrem Charalter zu identifizieren dass sie Angst vor einem Absturz ihres Charakters spürten. Ich will im Prinzip so kurz und knapp wie möglich zu dem Effekt kommen, den ich kommunizieren will, damit er auch offensichtlich wird und nicht in einem Wust von Details untergeht.
Ich will in den Szenen unter anderem Charakterbindung und Immersion möglichst einfach erklären, um den Leuten zu zeigen, welche Kernelemente das Rollenspiel hat, die dafür verantwortlich sind es von anderen Spielen abzuheben.
Ich lasse sie bewusst keine Werte für ihre Charaktere auswürfeln, weil man im Spiel selbst darauf kommen kann, wer der leichteste oder sportlichste ist, indem man es einfach kurz klärt.
Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, ob die Leute darauf kommen, dass man das auch narrativ lösen kann, indem man das Erzählrecht für bestimmte Dinge (die in manchen Spielen der SL macht) einfach an sich reißt.
Ich bin zwar am Anfang der SL, aber es muss ja nicht klassisches Rollenspiel sein. Wenn die Dynamik des SPiels sich verselbstständigt, könnten theoretisch die 5 Spieler ohne mich die Geschichte zuende erzählen. Wenn am Anfang Gewicht und irgendwelche Werte ausgewürfelt werden, verhindere ich mit Sicherheit ein paar grundlegende Gedankenansätze. Ich möchte die AG nicht in klassisches Rollenspiel hineinzwingen sondern herausfinden, welche Art von Rollenspiel die Leute entwickeln und was sie wollen.
Es ist ein bisschen wie im Kindergarten Kaufladen spielen, ohne am Anfang das Geld des Einkäufers festzulegen indem man ihm Münzen in die Hand drückt. Er ist dann gezwungen, sich selbst zu überlegen, ob er genug Geld dabei hat. Legt es selbst irgendwann fest, wieviel Geld er hat, sobald es "notwendig" wird? Schiebt er das Thema komplett beiseite und hat immer genug für das was er will. Oder erfindet er einfach eine Milliarde Euro – und wie reagiert dann der Verkäufer drauf...
Deine Kritik ist aber vielleicht berechtigt. Ich werd das mal noch mit ein oder zwei weiteren Leuten ausprobieren, ob es tatsächlich jemanden gibt, der ein Problem damit hat, dass es kein Gewicht und keine Werte für Klettern gibt. Vielleicht siehst du dieses Problem auch nur deshalb, weil du immer eine spezielle Art von Rollenspiel spielst, bei der das so ist und deine Erwartung an Rollenspiel geht in die Richtung – weil es eben das ist, was du am liebsten magst.
Ich bin ja auch gerne Taktiker und liebe es, wenn es Werte gibt. Aber ich kenne auch ne Menge anderer Rollenspieler, die es davor graust. Die Szenen dienen für mich auch sehr stark der Beobachtung, wohin die Teilnehmer tendieren, um dann später zu dem Rollenspiel zu kommen, dass sie abholt. Vielleicht wird die Rollenspiel-AG ja mit fünf 14-Jährigen Mädchen stattfinden, die Pferde mögen und auf die Festlegung von Gewicht pfeifen. ;)

Das Autobahn Szenario ist tatsächlich ein etwas gewalttätiges, das die Anwendung von Spieler-Gewalt nahelegen könnte. Ich bin da sehr gespannt, wie das laufen wird und werde nicht abblocken, wenn es dazu kommt. Aber die Frage ist dann schon ob jemand ne Radkappe wirft wenn zwei behelmte Motorradfahrer mit Brechstange und Pistole einen Kofferraum aufmachen. Die Szene wird auch nicht so sein, dass jemandes Leben in Gefahr ist (außer den Unfallopfern) und deshalb ist es auch fragwürdig einen Kampf zu starten. Aber ja, könnte passieren. Vielleicht ist tatsächlich ein Personen- oder Objektschützer unter den Spielern. Ich bin bereit. Spannende Sache auch hier!

Bei dem Tsunami finde ich hochinteressant, dass du sagst, es würde dir zu nahe gehen, dich selbst zu spielen.
Ich finde im Rollenspiel sehr erstrebenswert, dass mir etwas nah geht. Genauer gesagt ist das der Grund, warum ich Rollenspiel mache. Emotionen zulassen und auch mal Spannung und Angst für eine Zeit lang aushalten und spüren/genießen. Natürlich darf es nicht zu viel werden, aber sich selbst spielen ist eigentlich ein gutes Rezept für intensives Rollenspiel.
Alle Teilnehmer können jederzeit das Spiel verlassen, wenn es ihnen unangenehm wird. Ich finde den Hinweis von dir vor allem hier extrem wertvoll. Ich werd das im Auge behalten, aber ja, es ist durchaus gewollt, dass die Leute sich selbst spielen, weil dadurch am einfachsten eine Charakterbindung entsteht. Ich habe jedenfalls schon vor, dass in den Szenen Spannung entsteht. Gerne auch richtig viel davon. Magst du das nicht?

Vielen Dank auch für denHinweis auf FUK. Das kenne ich noch nicht und werd mir das mal direkt heute anschauen.

@ Unicum:
Ja, dass die Teilnehmer meiner AG etwas (auch fürs Leben) lernen ist definitiv auf meinem Radar. Genau wie du schreibst!
Selbstvertrauen beim Problemlösen entwickeln, Gruppenarbeit, Führung, Rhetorik, Logik, Sprachentwicklung, Kartenzeichnen, Spielregeln erfinden, Abenteuer schreiben usw.
Die Liste rollenspielerischer Qualitäten ist ellenlang.
« Letzte Änderung: 24.02.2020 | 19:42 von Turning Wheel »

Offline Tarin

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #84 am: 24.02.2020 | 19:50 »
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,84183.msg1720150.html#msg1720150

Hast du diesen Thread eigentlich gefunden? Da findet sich diverses nützliches für dich.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline Nodens Sohn

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #85 am: 24.02.2020 | 20:17 »
Ich werd das im Auge behalten, aber ja, es ist durchaus gewollt, dass die Leute sich selbst spielen, weil dadurch am einfachsten eine Charakterbindung entsteht. Ich habe jedenfalls schon vor, dass in den Szenen Spannung entsteht. Gerne auch richtig viel davon. Magst du das nicht?

Doch, ich mag auch gerne sehr intensives Rollenspiel. Es gab Szenen bei denen ich sehr ergriffen war als der Leichnam eines langjährigen Begleiters, gebettet auf Holz unter einem Trauergesang dem Feuer übergeben wurde. Natürlich gehören auch intensive Gefühle dazu. Mein Aber bezog sich nur darauf, dass ich (das gilt eben nur für mich) die tatsächlichen Tote die es in den letzten Jahren an den Küsten gab nicht durch solche "belanglosen" Gedankenspiele herabwürdigen möchte (so meine Sicht).

Spannung möchte ich erleben, aber getrennt von mir und meiner Welt. Ich möchte eintauchen in eine andere Welt und dort die Abenteuer erleben. Und ich habe auch bei einem Freund erlebt - so als kleine Warnung - was psychologisch passieren kann, wenn man zwischen seiner Person und dem Charakter nicht mehr unterscheiden kann. (Aber das ist wieder eine andere Geschichte)

Es bleibt von mir jetzt nur noch zu sagen, dass ich gespannt auf deine Berichte bin!

Offline Turning Wheel

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #86 am: 24.02.2020 | 20:51 »
Hast du diesen Thread eigentlich gefunden? Da findet sich diverses nützliches für dich.

Nein, hatte ich nicht gesehen. Danke für den Hinweis!

... Mein Aber bezog sich nur darauf, dass ich (das gilt eben nur für mich) die tatsächlichen Tote die es in den letzten Jahren an den Küsten gab nicht durch solche "belanglosen" Gedankenspiele herabwürdigen möchte (so meine Sicht).

Spannung möchte ich erleben, aber getrennt von mir und meiner Welt. Ich möchte eintauchen in eine andere Welt und dort die Abenteuer erleben. Und ich habe auch bei einem Freund erlebt - so als kleine Warnung - was psychologisch passieren kann, wenn man zwischen seiner Person und dem Charakter nicht mehr unterscheiden kann. (Aber das ist wieder eine andere Geschichte)

Es bleibt von mir jetzt nur noch zu sagen, dass ich gespannt auf deine Berichte bin!

Meine Rollenspiele sind eigentlich keine belanglosen Gedankenspiele, sondern unter anderem auch die Vermittlung von Wissen über den jeweiligen Spielgegenstand (siehe auch Autobahn-Unfall).
Im Fall des Tsunami-Settings möchte ich den Leuten etwas über Tsunamis beibringen und wie man so eine Situation erkennt und wie man darauf reagiert. Das Thema wird in meinem Spiel weder verharmlost, noch lächerlich gemacht, noch werden Todesopfer darin herabgewürdigt.

Dadurch dass die Spielszene im Höchstfall nur 15 Minuten dauert, glaube ich auch nicht, dass sich jemand darin verliert.
Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn es zu längerem Spiel kommt, würde ich nur auf ausdrücklichen Wunsch jemanden sich selbst spielen lassen und explizit darauf hinweisen, dass das dann auch von der Charaktertrennung problematisch sein kann.

Es freut mich sehr, dass du dir so viele Gedanken zu dem Projekt machst. Ich bin mindestens genauso gespannt drauf, wie das laufen wird. :)
« Letzte Änderung: 24.02.2020 | 21:08 von Turning Wheel »

Offline KhornedBeef

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #87 am: 24.02.2020 | 21:11 »
Zitat
ZumThema Helikoptereltern:
Das sind Erziehungsberechtigte, die ein psychisches Problem haben. Ich bin nicht ausgebildet, um damit umzugehen
Hrhrhrhr darf ich dich dafür etwas feiern? :)

Hm. Im Geiste deiner Beispiele würde ich ja die Episode "Darmok" von TNG als Vorlage nehmen. Aber wahrscheinlich passt etwas mit klarer Rollenverteilung besser. Vielleicht so eine typische Brücken-Episode...
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Offline OldSam

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #88 am: 24.02.2020 | 23:25 »
Mir ist übrigens etwas eingefallen: Die Schüler, die schon tiefer im Rollenspiel drin sind und diverse Fantasy-Rollenspiele spielen, will ich eigentlich gar nicht unbedingt in der AG haben, weil die ja schon perfekt wissen, was Rollenspiel ist und das bereits gut finden.  ...

Dazu würde ich allerdings einen Gedanken mal stärker in den Blick nehmen: Ich habe über viele Jahre bei ganz verschiedenen Hobbybereichen (auch im Austausch mit anderen) ziemlich deutlich die Erfahrung gewonnen, dass nur ein kleinerer Teil der "Erstkontakte" und auch der "Weiterentwicklung" in neuen Gruppen rein über intrinsisch motivierte Einzelne gelingt.  Auch Werbung (Flyer, Homepages etc.) änderte daran kaum etwas. Also sagen wir mal vielleicht 20% der Leute kommen "selbst", einfach so aus eigenem Antrieb. Der Großteil kommt "im Schlepptau" bzw. "auf Empfehlung" von anderen - das Ein und Alles ist also Mundpropaganda und Networking. Auch sind sehr viele schnell wieder weg, wenn sie keine/zu wenig direkte Buddies haben bzw. kommen nur solange bestimmte andere kommen etc., man muss also nach Möglichkeit mehrere verbundene Leute auf einmal "einfangen".

Nun ist die Frage: Wer ist denn später der SL für die Neulinge? Wer traut sich das schon ganz schnell am Anfang zu? (Wenn nicht die  bereits Erfahrenen?) An wen können die sich dran hängen, um zu zocken, wenn sie (wie die meisten) noch "halb entschlossen" sind und erstmal nur "leichte Wege" gehen? Wer erzählt ihnen "vom dem coolen neuen Stuff", der Lust macht auf mehr, um in die "Szene" zu kommen? Etc.

Erfahrungsgemäß hängt nachher an diesem Networking-Kram ziemlich viel... Wenn du es schaffen kannst die bereits ein wenig Erfahrenen "in Ehren" abzuholen, in dem sie z. B. frühzeitiger als die anderen gefragt werden, ob sie schon SL-Parts übernehmen etc. und ihnen gleichzeitig vorher/zwischendurch die Möglichkeit gibst neue Perspektiven zu sehen, neue Dinge von dir zu lernen... Dann hast Du glaube ich die besten Chancen eine "RPG-Kultur" zu etablieren. Weil letztlich ist es die Frage, ob die 3-4 People in der AG sonst wirklich allein an's Laufen kommen...?

Eine andere Möglichkeit wäre es vielleicht hinzukriegen, dass die wiederum noch mehr Freunde mitbringen etc., aber das ist von Deiner Seite aus nicht leicht zu beeinflussen (einfach danach fragen hilft nicht viel, wenn die "einfach könnten", würden sie es vermutlich auch so tun). Du könntest aber vielleicht schauen, ob es z. B. "Hype"-Themen gibt wo Du mehr Leute über gezielte Werbung in der Schule abgreifen kannst, als Beispiel ein "Pokemon RPG", wenn grad viele auf sowas stehen etc. - sowieso generell eine gute Idee sich die Trends anzusehen würde ich sagen ;)

« Letzte Änderung: 26.02.2020 | 22:46 von OldSam »

Offline Turning Wheel

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #89 am: 25.02.2020 | 00:14 »
Noch mehr super Hinweise. Danke, Old Sam und KhornedBeef!

Offline DonJohnny

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #90 am: 27.02.2020 | 14:23 »
Ich hab mir jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, ich habe schon oft Rollenspiel für Kinder und Jugendliche im Rahmen von Freizeiten angeboten, ich würd jetzt einfach mal zum besten geben, was meine persönlichen Eindrücke sind, wenn es sich mit dem deckt, was die anderen geschrieben haben, all the better...

Genre: Gute Erfahrungen habe ich eigentlich nur mit klassischem EDO-Fantasy gemacht. Keine Ahnung warum. Alles andere was ich versucht habe (Western, Star Wars, Mittelalter) ging jetzt auch nicht grandios schief. Aber ich sehe immer wieder, nichts ist so catchy wie klassisches Fantasy.

Regeln: Wenn man mit unter 15-jährigen spielt kann ich nur sagen: je einfacher desto besser, und je jünger desto einfacher. Und es geht hier m.E. nicht nur um die Fähigkeit "komplexere" Regeln zu verstehen, die jüngeren Teilnehmern vielleicht abgeht, es geht eher darum, dass für diese Gruppe das Anwenden von Regeln einfach keine so große Rolle spielt, wie bei uns verbohrten und fantasielosen Erwachsenen. Die brauchen das einfach nicht. In den Standardgruppen (12-14) habe ich ein ganz einfaches System gebaut, dass sich sehr stark an die Sagaland Spielebücher von Ravensburger anlehnt (neu aufgelegt von Mantikore als "Fabled Lands"), 6 Attribute zwei Kampfwerte, Lebenspunkte, 2W6, sonst nicht viel. Bei jüngeren Gruppen (im Schnitt um die 11), habe ich jedem ein Blatt Papier gegeben, da haben wir drauf geschrieben, was der Spieler für einen Charakter hat, zwei oder drei Dinge, die er sehr gut kann und zwei, drei wichtige Gegenstände. Bei noch jüngeren Gruppen habe ich gar keine Regeln benutzt sondern die Kids einfach machen lassen. Ein großes Blatt Papier in die Tischmitte, mit Edding ein Schloss drauf gemalt und je nachdem wo die hingegangen sind, die Karte um das erweitert, was mir grad so eingefallen ist.

Nachwirkung: Ich kann nur sagen, es funktioniert. z.T. bin ich Jahre später, nachdem ich Rollenspiel in einer Freizeit angeboten habe, von damaligen Teilnehmern angepsrochen worden, ob ich das mit den Rollenspielen noch mache, und dass sie noch Bock drauf haben. Einige dieser Leute sind mittlerweile mitte Zwanzig und eine wichtige Stütze in unserem Verein. Ein Fall ist mir sogar bekannt, da hat eine, nachdem sie in einer Freizeit mit meinem schnell zusammengeschustertem Rollenspielsystem gespielt hatte, dieses auf eigene Faust verschriftlicht, ausgebaut und eine eigene Rollenspielgruppe gegründet. Und auch die konnten wir jetzt ganz frisch für unseren Veren begeistern. Ich habe letztes Jahr auf der Freizeit wieder zwei große Rollenspielangebote getätigt und da waren auch wieder einige Kids dabei die so gehyped waren, bei denen habe ich mir gedacht, die sehe ich bestimmt wieder ;-)
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Offline OldSam

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #91 am: 27.02.2020 | 22:31 »
Nachwirkung: Ich kann nur sagen, es funktioniert. ...

Well done! :d

Offline DonJohnny

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #92 am: 27.02.2020 | 23:46 »
Ich hoffe auf viele Nachahmer  ;)

Also Leute, immer dran bleiben, es lohnt sich!
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Offline JS

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #93 am: 27.02.2020 | 23:54 »
Das gilt auch nicht nur für Kinder und Jugendliche. Meine Frau z.B. leitet nun schon seit langem zwei Runden mit Kolleg/innen, die keine Ahnung von Rollenspiel hatten und inzwischen total feurig sind. Sieben neue, motivierte Spieler nur durch Spielerlebnisse und Mundpropaganda in der Firma! Meine Frau könnte auch eine dritte Runde aufziehen, aber das wir langsam zuviel. Verrückt, wie sehr viele Leute davon gepackt werden, eine neue Welt zu entdecken und ihre Phantasie mal spielen zu lassen.
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Offline DonJohnny

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #94 am: 28.02.2020 | 00:08 »
Und so gesehen verrückt wie viele Leute es gibt, für die das voll die Erfüllung wäre, die aber nie etwas davon erfahren werden...
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Offline JS

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #95 am: 28.02.2020 | 01:11 »
Jep. Viele Neulinge (zwischen 25 und 40) sagten, sie hätten sich etwas ganz anderes unter Rollenspiel vorgestellt und gar nicht gewußt, wie phantasievoll, kommunikativ und interaktiv das sei. In deren Runden geht es schon ganz schön hoch her, aber In-Game, nicht OOG. Von den neun ahnungslosen Anfängern, die meine Frau anleitete, sind sieben beim Hobby geblieben - teilweise schon seit Jahren - und weitere drei in der Warteschlange. Kein schlechter Schnitt...
Aber: Alle nur als motivierte Spieler, nicht als Käufer oder "ernsthafte" (also eigeninitiative) Hobbyisten.

Das schlägt ja auch eine Brücke zurück zum Thema, indem man nach dem ersten Schritt - der Einführung und den Anfängen - überlegen muß oder sollte, wie man die Saat zum Wachsen bringt, um aus motivierten Nur-Spielern auch eigenständige Hobbyisten und bestenfalls Spielleiter zu machen.

Ein Freund von mir ist am Gymnasium Geschichtslehrer und hat sich von mir beraten lassen, welche Brettspiele mit historischen Themen es gebe und wie komplex und kompliziert diese seien. Abgesehen davon, daß er jetzt mit Kollegen selbst ein richtiger Brettzocker geworden ist (und Twilight Struggle liebt), baut er diese Spiele zeitweise in den Unterricht mit ein und gibt sie auch den Schüler/innen mit nach Hause, um sie dann mal richtig spielen und kennenlernen zu können. (Das geht im Unterricht ja nicht.) Es ist faszinierend, auf welche Ideen die Schüler dabei kommen, z.B. haben sie angefangen, teilweise richtig gute Werbeclips für diese Spiele zu drehen, anstatt sie nur schnöde auf Papier zu besprechen. Schön ist, daß mein Freund dadurch sowohl Jungs als auch Mädchen für die historischen Themen im Rahmen dieser Spiele und für das Brettspielen selbst begeistern kann. Schade ist, daß das nur bei relativ wenigen Schülern wirklich fruchtet. Und gruselig ist, daß einige Schüler so verständnisfern sind, daß sie nicht mal eine Anleitung von ganz wenigen Seiten verstehen geschweige denn selbst erarbeiten können. Aber das dürfte dann wohl der typische Klassenschnitt für viele Pojekte dieser Art sein.
« Letzte Änderung: 28.02.2020 | 01:25 von JS »
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Offline Bruenor

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #96 am: 1.03.2020 | 17:46 »
ZumThema Helikoptereltern:
Das sind Erziehungsberechtigte, die ein psychisches Problem haben. Ich bin nicht ausgebildet, um damit umzugehen. Wenn so ein Helikopterpilot kommt und meine AG scheiße findet, geht sein Sprössling stattdessen in die Mathe-AG (hat der Schulleeiter mir schon gesagt, dass es die höchstpersönlich leitet und dort alle hinkommen, die in meiner AG querulant werden – was wir aber beide nicht glauben, weil die Anwesenden ja freiwillig in der AG sind).
Verstehe ich aus diversen unterschiedlichen Sichtweisen nicht:

1) Wieso sollen AG-Mitglieder bestraft werden, die eh schon von ihren Helikoptereltern gestraft genug sind? Für den Jugendlichen kann es also die tollste AG der Welt sein, aber weil ein Elternteil ungerechtfertigte Bedenken hat, wird er dann einfach bei Dir rausgenommen? Ziel der Eltern also erreicht.

2) Und natürlich kommt er dann in die Mathe-AG, als wenn es nochmal zu beweisen wäre das Mathe einzig und allein zur Strafe dient. Tolle Idee von dem Schulleiter, so kann man Schüler bestimmt für das Fach begeistern... *kopfschüttel*

Bitte verstehe mich nicht falsch, ich finde deine Idee mit der AG toll und unterstützenswert.

Offline Tarin

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #97 am: 1.03.2020 | 17:57 »
Ich bin da ganz bei Turning Wheel. Elternarbeit über eine reine Information hinaus kann hier nicht Aufgabe eines externen AG Leiters sein, da kann höchstens an die SL weiterverwiesen werden. Wenn Eltern ein Veto einlegen, was die Mitarbeit des Nachwuchses in einem nicht verpflichtenden Angebot angeht, ist das zu akzeptieren.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Erbschwein

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #98 am: 1.03.2020 | 19:46 »
Mir ist übrigens etwas eingefallen: Die Schüler, die schon tiefer im Rollenspiel drin sind und diverse Fantasy-Rollenspiele spielen, will ich eigentlich gar nicht unbedingt in der AG haben, weil die ja schon perfekt wissen, was Rollenspiel ist und das bereits gut finden. Also wenn gerade die meine AG wieder verlassen wollen, weil es ihnen zu langweilig ist, dann ist das (zumindest für mich) kein Problem. Mein Ziel ist es ja, neue Rollenspieler zu generieren und das Hobby zu verbreiten.

Ich Verstehe schon was Du Damit Aussagen willst, oder würdest  ;)

Ich Glaube die Wollen Vielleicht Noch Was Lernen? Also Würde Ich vielleicht Dran Denken. Die könnten Dir dann Unter die Arme Helfen, sofern sie "das" Wollen.
Zumindest wollen die Sich Beschallen werden, zumindest Auf eine Art.  ;D

Viel Spaß, würde Gerne Auch etwas Erfahren wie Es War. Ob Gut oder Schlecht...
Ach das Mit dem Tsunami, Da habe Ich Volles Verständis  ;)

Offline DonJohnny

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Re: Rollenspiel-AG an einer Schule leiten – Habt ihr Tipps?
« Antwort #99 am: 1.03.2020 | 20:52 »
Wobei es da einen Aspekt gibt, den man vielleicht auch nicht außer acht lassen sollte. Es gibt auch Jugendliche in dem Alter die gernze Rollenspiele spielen aber vielleicht ist die Gruppe unkonstant oder wenig interessiert. Dann kommt irgend wann ein attraktives anderes Freizeitangebot und dann kann sich so was auch verlaufen. Solche Jugendlichen können eine AG auch dazu nutzen ihr Hobby zu festigen und sich zu vernetzen.

Ein 16 jähriges Mädel das in einer meiner Runden mitspielt ist mega begeistert von Rollenspiel (war sie schon immer) hätte aber fast hingeschmissen weil sie in ihrem Dorf keine Mitspieler gefunden hatte.

Wäre doch großartig wenn da interessierte Spieler auf Leute treffen die vielleicht das Spielleiten für sich entdeckt haben und sich darauf Gruppen und Runden bilden die abseits der AG aktiv werden, so was kann eine ganze Szene beleben. Der Verein in dem ich bin ist letzten Endes aus einer Clique entstanden die zu Schulzeiten zusammen gespielt hat.

Edit: Ok, Old Sam hat das im Prinzip schon geschrieben, hätt ich auch lesen können...
« Letzte Änderung: 1.03.2020 | 20:54 von DonJohnny »
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
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