Autor Thema: Der SL-Geduldsfaden  (Gelesen 4061 mal)

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Offline Blizzard

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Der SL-Geduldsfaden
« am: 18.04.2020 | 13:01 »
Moin & hallo zusammen werte Mit-SLs,

ich wollte mal fragen, wie es um eure SL-Geduld so bestellt ist?

Sprich: Wie oft dürfen oder können Spieler Fragen stellen (geht in erster Linie um Regelfragen) bevor ihr die Geduld verliert oder entnervt reagiert?

Habt ihr einen Standard à la " Nach der 3. Session muss jeder die wichtigsten Regeln kennen!" oder sagt ihr " jeder kann so oft fragen, wie er will" ? Macht ihr einen Unterschied zwischen Neulingen und alten Hasen?

Gibt es abgesehen von (zu häufigen) Regel-oder Settingfragen andere Dinge, die eure Geduld als SL auf die Probe stellen?

Auf einer Skala von 1-10 (1= Geduld? Ungeduld ist mein zweiter Vorname!; 10= (sprichwörtliche) "Engelsgeduld")wo würdet ihr eure Strapazierfähigkeit als SL selbst einordnen?

Ihr könnt hier gerne auch mal von Dingen (Spielern, SCs, Handlungen in Abenteuern, etc.) berichten, die euch als SL zur Weißglut getrieben bzw. eure Geduld auf eine harte Probe gestellt haben.

Ich bin gespannt.  8)
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Offline JS

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #1 am: 18.04.2020 | 13:08 »
Das variiert bei mir je nach Spielerverhalten.
- Wenn die Leute aktiv bei der Sache sind, Fragen stellen, Ideen haben UND einbringen, sprich: wenn sie mitspielen, dann bin ich sehr geduldig (Skala 9). Ausnahme: Die Leute löchern mich mit Fragen, die ihren Charakteren im Plot nur als Rückversicherungen dienen sollen. (Das ist sowieso eine nervende Spielerkrankheit.)
- Wenn die Leute passiv und still sind und eigentlich nur darauf warten, daß ich für sie den Plot fortführe und am besten noch jede Charakteraktion von mir aus vorschlage, dann bin ich überhaupt nicht geduldig (Skala 2).
« Letzte Änderung: 18.04.2020 | 13:23 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Pyromancer

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #2 am: 18.04.2020 | 13:18 »
Ich hab eine Spielerin, die hat nach fünf Jahren vierzehntägigen Spiels immer noch jedes Mal bei der ersten Probe des Abends gefragt: "Wie geht das? Was muss ich nochmal würfeln?"
Systeme, die ein gewisses Maß an Systembeherrschung voraus setzen kann man mit solchen Leuten natürlich nicht spielen. Aber ja, ich bin da sehr, sehr geduldig.

Offline Nria

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #3 am: 18.04.2020 | 13:20 »
9-10. Irgendwelche guten Eigenschaften muss man ja haben ;)
Ich bin meistens ein sehr geduldiger Mensch. Hab aber auch deshalb Verständnis, weil ich selbst ein absolut mieses Gedächtnis habe. In einer Runde mit recht komplexen Regeln hab ich mindestens 5 Sessions gebraucht, um mir die Grundregeln (= wie würfelt man - es gibt zwei Wurfarten, die unterschiedlich sind) zu merken - wobei da auch immer 4-8 Wochen zwischen zwei Sitzungen lagen, d.h. beim nächsten Termin fing ich quasi wieder von vorne an (leider konnte ich die Regeln nicht einfach vorher nachlesen, weil es Hausregeln ohne Niederschrift waren). Bei nachlesbaren Regeln und wöchentlichen Terminen brauche ich nicht ganz so lange.

Wie es aussähe, wenn die Spieler drei Sitzungen lang eine echt offensichtliche Problemlösung nicht finden, kann ich aber noch nicht beurteilen - ich bin gespannt ;D
« Letzte Änderung: 18.04.2020 | 13:24 von Nria »

HEXer

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #4 am: 18.04.2020 | 13:27 »
Bei mir variiert das. Vor allem, weil ich selbst nicht der regelfesteste bin. ;) Wenn ich Spieler habe, die ein regeltechnisch komplexes Charakterkonzept umsetzen wollen, wo ich mir die Regeln selbst nicht noch aufhalsen will, dann spreche ich das vorher an Und erwarte, dass die Sonder-Regeln für den Charakter bei den Spielern dann auch bald sitzen. Sonst bin ich da nicht so, solange es den Spielfluss nicht enorm hemmt.

Also so 7-9.

Offline JS

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #5 am: 18.04.2020 | 13:33 »
Hm, warum bezieht ihr eure Geduldseinschätzung zuvorderst auf Regelkenntnisse?
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Bad_Data

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #6 am: 18.04.2020 | 13:36 »
Ich hab da keine Richtlinie.
Vielleicht diese: Generell können alle alles fragen. Wenn ich aber den Eindruck bekomme, dass jemand nur fragt, weil diese Person zu faul ist, sich die Dinge zu merken oder selber nachzuschlagen, dann ist die Geduld schnell erschöpft.

Ansonsten machen ich viele Unterschiede. Welches System? Wie komplex ist die Frage? Wie häufig taucht das zu der Frage gehörende Themengebiet auf? Wer stellt die Frage? Wie häufig wurde die Frage schon beantwortet? Was tut die Person, um das Gefragte zu verinnerlichen? Wie ist die Tagesform (von allen Beteiligten)? Für wie schwierig halte ich die Frage? Gleicht die Person ihre Unwissenheit irgendwie aus? Wann wird die Frage gestellt? Für wie intelligent halte ich die fragende Person?

Ehrlicherweise ist das nicht immer nur positiv belegt.

Ich bin vor ein paar Tagen aus einer DnD 5e Runde ausgestiegen, unter anderem, weil nach etlichen Spielabenden immer noch bei fast jedem Kampf gefragt wird, wie man angreift und wie man Schaden macht. Da war ich allerdings Spieler, kein Leiter.

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Offline YY

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #7 am: 18.04.2020 | 13:38 »
Hm, warum bezieht ihr eure Geduldseinschätzung zuvorderst auf Regelkenntnisse?

Weil das einer der explizit angesprochenen Bereiche im OP war.



Zur Frage:
Ich spiele auf Dauer nur mit Leuten, die mir so sympathisch sind, dass sie mir auch mit erhöhtem Fragenumfang nicht auf den Keks gehen. Dementsprechend bin ich auch sehr geduldig.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Issi

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #8 am: 18.04.2020 | 13:39 »
Moin & hallo zusammen werte Mit-SLs,

ich wollte mal fragen, wie es um eure SL-Geduld so bestellt ist?

Sprich: Wie oft dürfen oder können Spieler Fragen stellen (geht in erster Linie um Regelfragen) bevor ihr die Geduld verliert oder entnervt reagiert?

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Ich bin gespannt.  8)
8-9.
Das Einzige was mich nerven würde, wäre, wenn jmd. dauernd am Handy dillert.
Das finde ich dem Rest der Gruppe gegenüber respektlos.
Nach Regeln fragen, darf man bei mir/uns bis man schwarz wird.
Das darf übrigens auch jeder SL, der irgendwas nicht weiß.
- Aber wir machen das sowieso so, dass neben Frischlingen jmd. sitzt, der jederzeit da ist, und jede noch so blöde Frage beantwortet.
Hat bislang immer funktioniert.

Ich würde es als Spieler total schlimm finden, wenn mich da Jemand unter Druck setzen würde, die Regeln möglichst schnell draufzuhaben.
Also kommt das nicht in die Tüte.  :)

Edit. Auch sowas wie "Hausaufgaben"- a la- "bis zum nächsten Mal hast Du die Regeln aber drauf!"- Finde ich befremdlich.
« Letzte Änderung: 18.04.2020 | 13:47 von Issi »

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #9 am: 18.04.2020 | 13:41 »
Bei nicht vorhandenen Regelkenntnissen auch nach mehrfachen Spiels: 11
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Erbschwein

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #10 am: 18.04.2020 | 13:50 »
Ich bin Nicht unbedingt der Geduldigste. So um die -5-.

Der Grundgedanke ist aber:
Ich finde Fragen zustellen Sehr Wichtig. Damit man besser ein Verständnis bekommt was Gemeint ist. Da ist auch der SL Gefragt, weil Er verstehen sollte was der SC will.
Auch die Regeln Nachzufragen ist in Ordnung, klar das Vielleicht Störend sein kann. Muss es aber auch nicht wenn die Frage gut in das Spielverlauf passt.

Das man dann auch Über Hausregeln nochmals Fragen darf ist auch Gut, es könnte Ja sein das Da was Missverstanden wird, wenn es dann schnell Geklärt und Verstanden wurde kann man weiter Spielen. Aber wenn es Ausartet sollte man schnell die Regeln Anwenden und später drüber Reden.

Aber man sollte Selber Wissen mit wem man besser spielen will. Ob mit Anfänger oder doch Spezialisten.

Offline RPGFan

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #11 am: 18.04.2020 | 13:53 »
Das kommt darauf an....

grundsätzlich sehe ich die Spielleitung (SL) eher als Moderation und Teil der Spielertruppe mit Sonderaufgabe. Die SL ist weder der Unterhaltungsdienstleister noch der Boss der Spieler. Insofern muss die SL in diesem Sinne keine Geduld mit den Spielern haben. Das würde nach meinem Verständnis eben bedeuten, die Spieler wären die Untergebenen der Spielleitung denen diese Aufträge erteilen darf, wie z.B. "Lerne die Regeln! Iss Deinen Teller auf und putz Dir die Zähne."

Wenn mir die Spielweise eines Mitspielers oder der Spielleitung nicht passt, dann wäge ich ab: Was trägt er aus meiner Sicht Positives zum Spiel bei? Was stört aus meiner Sicht? Besteht Aussicht das Störende in einem Gespräch zu klären? Überwiegt das Negative trenne ich mich schnellstmöglich höflich aber bestimmt von diesem Spieler oder der Spielleitung.

Problematisch wird es für mich, wenn ich aus persönlichen Gründen eine Trennung nicht vollziehen kann. Wenn z.B. der beste Kumpel , Schwager etc. eines tollen Mitspielers ein Totalausfall ist und z.B. schlicht zu doof ist, um selbst am zwanzigsten Spielabend zu begreifen, wann er bei D&D5 einen W20 werfen muss. Unter normalen Umständen hätte ich nach dem dritten Spielabend Klartext geredet. Kann ich aber nicht machen, wegen der sozialen Verbindung zu einem der besten Rollenspieler den ich kenne und mit dem ich das Hobby seit 35 Jahren teile.

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #12 am: 18.04.2020 | 13:53 »
Ich spiele auf Dauer nur mit Leuten, die mir so sympathisch sind, dass sie mir auch mit erhöhtem Fragenumfang nicht auf den Keks gehen. Dementsprechend bin ich auch sehr geduldig.

Dito.

Ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, mal in Bezug auf Fragerei egal welcher Art am Spieltisch die Geduld verloren zu haben.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Pyromancer

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #13 am: 18.04.2020 | 13:58 »
Hm, warum bezieht ihr eure Geduldseinschätzung zuvorderst auf Regelkenntnisse?

Weil Blizzard genau danach gefragt hat vermutlich.

Und das ist tatsächlich auch der Bereich, in dem meine Geduld gefordert ist. Erwähnte Spielerin z.B. hat mit Plot- oder Settingdetails genau so wenig Probleme wie die anderen Spieler auch. D.h. da wird natürlich gelegentlich mal nachgefragt, aber nicht so, dass es mich nervt.

Wo als Spieler meine Geduld gefordert ist, ist wenn eigentlich kompetente Mitspieler gängige Spiel-Erleichterungen nicht nutzen. Bei Ars Magica ist es z.B. so, dass ein Mitspieler die Parameter und "Casting Totals" seiner gelernten Sprüche nicht aufgeschrieben hat. Das geht dann so:
Spieler: "Moment, da hab ich einen Spruch. Ich zauber XY!"
SL: "Ok, würfel mal."
Spieler: *denkdenkdenk* "Ich glaube, der ist Rego Herbam, Moment, ich schau mal nach." *blätterblätterblätter im Regelwerk* "Ja genau, Rego Herbam. Was hab ich denn da?" *blätterblätterblätter in den Charakterblättern* "Also, Rego hab ich 7." *blätterblätterblätter in den Charakterblättern* "Herbam hab ich 5." *Pause* "Also 12. Dann brauch ich noch meinen Stamina-Wert." *blätter, zum Glück nicht so schwer zu finden* "1. Also ein Casting Total von 13."
Ich: "Schreib dir den Wert doch direkt zu deinem Spruch dazu, dann musst du das nächste Mal nicht suchen!"
Spieler: "Gute Idee, müsste ich mal machen." *Würfelt* "4 Gewürfelt, also 17. Aura gibt's hier ja keine."
SL: "Und? Hat der Spruch geklappt?"
Spieler: "Moment, ich schau mal im Regelwerk, welcher Level das ist." *blätterblätterblätter im Regelwerk* "Das ist ein 15er Spruch, hat also geklappt."
Ich: "Schreib dir doch den Level auch direkt zum Spruch dazu, dann musst du nicht immer suchen."
Spieler: "Ja, müsste ich mal machen."
SL: "Was hat der denn für eine Duration?"
Spieler: "Müsste Concentration sein, ich schau mal nach."
Ich: "Schreib dir doch Range, Duration und Target direkt zum Spruch dazu wie alle anderen auch!"
Spieler: *blätterblätterblätter* "Das ist eigentlich eine ganz gute Idee. Das müsste ich bei Gelegenheit mal machen."

Und beim nächsten Spruch geht das Spiel von vorne los.

Offline schneeland

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #14 am: 18.04.2020 | 14:04 »
Ich lande vermutlich so bei 7-8. Wobei ich bei Regelkenntnissen im Zweifelsfall etwas nachsichtiger bin. Was mich wirklich stört, ist, wenn ich das Gefühl habe, dass Leute sich keine Mühe (mehr) geben, sich mit der Geschichte, die sich am Tisch entwickelt, zu beschäftigen oder überhaupt mitzukriegen, was gerade los ist. Das ist zugegebenermaßen bei PbM ein größeres Problem als am Tisch und es führt auch nicht dazu, dass ich sofort abbreche, aber ich habe dann oft entschieden weniger Lust, Energie in weitere Vorbereitung zu investieren.
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Offline Blanchett

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #15 am: 18.04.2020 | 14:04 »
Bisher war ich öfter Spieler, als Spielleiter.

Um die Frage von beiden Seiten zu beantworten:
Aus Spielersicht erwarte ich, das mir mein SL fragen beantworten kann oder wenigstens den Hinweis gibt wo ich das im Regelwerk finde (und falls ich das Regelwerk nicht besitze) dieses zum Nachschlagen am Spielabend zur Verfügung stellt. Aus Erfahrung weiss ich, das die meisten SL mit denen ich feste Runden gespielt habe Ihre Bücher meistens nur sehr ungerne verleihen. Selbstverständlich versuche ich zuerst selbst eine Antwort zu finden.
Bei mir kommt es aber durchaus vor, das ich Fragen mehrmals stelle (meist an unterschiedlichen Spielterminen), bis ich die Antwort verinnerlicht habe.

Als SL (bisher nur eine Runde über einen Zeitraum von knapp 3 Jahren  mit vielleicht 12 Terminen) bemühe ich mich alle Fragen meiner Spieler zufriedenstellend zu beantworten, schlimmstenfalls vertröste ich auf den nächsten Termin damit ich mich schlau machen kann.
Da würde ich mir eine 9/10 geben.

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Offline Weltengeist

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #16 am: 18.04.2020 | 14:05 »
Obwohl es eigentlich im Großen und Ganzen mit meiner Geduld nicht weit her ist, würde ich meine Nachsicht im speziellen Fall "Regelfragen" bei 9 von 10 ansiedeln. Wir spielen in den meisten Runden gar nicht häufig genug (... und wir kämpfen auch gar nicht sooo viel... und ich wechsle das Regelwerk zu oft...), als dass ich ernsthaft erwarten könnte, dass alle die Regeln draufhaben. Also erkläre ich gerne nochmal, wenn ich gefragt werde.

Was ich aber nicht mache, ist die Spieler proaktiv an die Fähigkeiten ihrer Charaktere zu erinnern. Da müssen sie schon selbst durch (und ja, daran sind auch schon Charaktere gestorben).
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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #17 am: 18.04.2020 | 14:12 »
Aus Spielersicht erwarte ich, das mir mein SL fragen beantworten kann oder wenigstens den Hinweis gibt wo ich das im Regelwerk finde (und falls ich das Regelwerk nicht besitze) dieses zum Nachschlagen am Spielabend zur Verfügung stellt.
...
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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #18 am: 18.04.2020 | 14:22 »
Ich habe mir da früher nie Gedanken drüber gemacht.

Mir riss aber irgendwann der Geduldfaden bei folgenden Dingen:
- Unpünktlichkeit und ich spreche nicht von +30 Minuten sondern Stunden
- "JA! Wie jetzt? Das geht doch gar NICHT!" Diskutierern
- unsoziales Verhalten
- Abenteuer zu sabotieren

Ich denke, das wird sich nicht geändert haben.
Bei Dingen, wie einpennen und passiven Verhalten bin ich vllt. eher enttäuscht aber auch relativ tolerant.
spiele: L5R, FFG Star Wars, 7te See, Monster of the Week, Monsterhearts
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Online Jiba

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #19 am: 18.04.2020 | 14:37 »
Dito.

Ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, mal in Bezug auf Fragerei egal welcher Art am Spieltisch die Geduld verloren zu haben.
Mir geht’s haargenau so. Ich würde sogar mitunter sagen: Wenn der Großteil meiner Spieler ständig und großflächig Regelanwendung erfragen muss... vielleicht sind dann die Regeln zu kompliziert für diese Gruppenkonstellation.
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Fezzik

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #20 am: 18.04.2020 | 14:39 »
Also das entscheide ich immer individuell. In der Regel würde ich mich bei 6-8 einsortieren.

Ich hab aber z.b. einen Stammspieler, der es fertig bringt immer dann, wenn ich für die Gruppe wichtige Sachen erkläre/ beschreibe  oder einem anderen Spieler bereits eine Frage beantworte, mit einer völlig unpassenden Frage dazwischenzugrätschen. Da reißt mir dann doch mal der Geduldsfaden.
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Offline Chiarina

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #21 am: 18.04.2020 | 14:44 »
Wer fragt, spricht immerhin! Das habe ich auch schon anders erlebt. Leute, die die Regeln nicht draufhaben, sind für mich immer seltener ein Problem, weil ich sowieso zunehmend Spiele spiele, in denen das eine nur sehr untergeordnete Bedeutung hat.

Aber doch... es gibt Bereiche, in denen meine Geduld schneller am Ende ist, als bei anderen:

1. Wenn da am Tisch jemand Hilfe braucht oder für eine Aktion etwas mehr Zeit benötigt, dann die Mitspieler ungeduldig werden und hinterher steht der Vorwurf im Raum, der Spielleiter hätte das Pacing nicht im Griff. Man glaubt ja nicht, wofür der Spielleiter alles verantwortlich ist! Unter anderem wohl auch dafür, dass jederzeit alle Spieler optimales Entertainment geboten bekommen.

2. Spieler, die sich nicht gegenseitig zuhören können. Das ist in meinen Augen ein Hauptgrund für langweiliges, plotfixiertes Spiel. Einige Spieler hängen an den Lippen des Spielleiters, reagieren auf Schlüsselreize, die nach Erfüllung der Aufgabe klingen, die anderen Figuren interessieren sie gar nicht. Statt ihren Mitspielern bei ihren Aktionen einfach mal zuzuhören, klickern sie auf ihren Handys herum. Ich kann das mit Mühe tolerieren, aber respektlose Scheiße find ich´s trotzdem, tut mir leid.

3. Als Spielleiter irgendwelche Mediationsaufgaben übernehmen zu müssen kann an meine Grenze gehen. Ich gebe da mein Bestes, kann auch ein gutes Gespräch moderieren. Dass sich aber hinterher alle wunderbar fühlen, auch wenn sie eigentlich unvereinbare Ansichten haben, das gelingt mir eher selten. Ich ahne, dass die Auseinandersetzungen unnütz verplemperte Zeit sind und bin relativ schnell genervt.

4. Spieler, die mit einer sehr engen Vorstellung von Rollenspiel in die Sache hineingehen und dann anfangen zu heulen, wenn sich das Spiel auch nur ein Gänsefüßchen über die Grenze ihrer Komfortzone hinausbewegt... Leute, die das traditionell-lineare "Auftrag:Prinzessin retten-Plot abhaken-Prinzessin gerettet" mit möglichst unantastbaren Figuren spielen wollen und bei jedem Plan, der überraschend scheitert und jeder Infragestellung der moralischen Vorstellungen ihrer Figur den Schwanz einziehen... kurz: die aussteigen, wenn es für mich gerade anfängt interessant zu werden. Das ist der Bereich, in dem ich nur noch selten Vermittlungsversuche unternehme. Wer das nicht abkann, was ich attraktiv finde, mit dem werde ich am Spieltisch keinen Spaß haben. Adieu.

5. Leute, die distanzlos sich selbst spielen und dann persönlich betroffen sind, wenn ihre Figur damit im Spiel nicht durchkommt. Auch hier ist bei mir eine relativ schnelle Genervtheit zu erwarten.

Hört sich irgendwie heftig an... dabei fühle ich mich in meinen Runden in der Regel sehr wohl. Dennoch gab es in der jüngeren Vergangenheit ein paar Situationen, die mich ziemlich Nerven gekostet haben. Ich merke, dass ich immer weniger als selbstverständlich betrachte. Man lernt sich kennen... auch sich selbst.
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline fivebucks

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #22 am: 18.04.2020 | 15:09 »
Regelfragen beantworte ich immer sehr gerne.

Was ich nervig finde, ist Spielern die Möglichkeiten ihrer Charaktere erklären zu müssen;  Zaubersprüche, Funktionen von Ausrüstung, dergleichen.
« Letzte Änderung: 19.04.2020 | 15:53 von fivebucks »

Erbschwein

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #23 am: 18.04.2020 | 15:21 »
Aber man sollte Selber Wissen mit wem man besser spielen will. Ob mit Anfänger oder doch Spezialisten.

Der Grundgedanke ist:
Man sollte Immer zu Ende Spielen. Egal wie Schwierig es ist.
Das man am Ende drüber Spricht, was Auffällig oder Gar schwierig zu Händeln war.

Zur Erläuterung:
Man sollte zumindest Wissen wann Man eine Kampagne oder Nur mal ein Abenteuer spielen sollte.

Just_Flo

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Re: Der SL-Geduldsfaden
« Antwort #24 am: 18.04.2020 | 16:29 »
Meine Geduld gegenüber Leuten denen man anmerken kann dass sie sich bemühen/ interessieren (egal ob auf Setting oder Regeln oder Plot oder Mitcharaktere oder ...) ist unabhängig vom Erfolgsgrad desselben hoch.

Wenn ich den Eindruck habe, dass kein Interesse oder Bemühen oder wenigstens dessen Ansteigen oder schon vorhandenes Wissen/Können da ist, dann bin ich mittlerweile extrem ungeduldig.
« Letzte Änderung: 18.04.2020 | 19:07 von Just_Flo »