Autor Thema: 5e - Änderungen/Neue Optionen an/für Ability Score Zuweisung angekündigt  (Gelesen 17922 mal)

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Offline menemen

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Das wäre dann wieder das "Thermian Argument", das mir als Begriff erst kürzlich so begegnet ist (benannt nach den Thermianern aus Galaxy Quest, die gar nicht wissen, was Fiktion ist). Ich kann ja "das ist im D&D-Kosmos nun mal so!" nur dann wirklich zur Verteidigung heranziehen, wenn ich den Unterschied zwischen Realität und Fiktion verwische -- sonst komme ich nämlich schlecht daran vorbei, daß "das" im D&D-Kosmos letztendlich auch nur deshalb so "ist", weil seine Macher es eben genau so haben wollten. Und daß ich es für meine Version des D&D-Kosmos am eigenen Tisch auch jederzeit ändern kann, wenn mir danach ist; dann bringt mir zwar das offizielle Material, das meine Änderungen schon mangels Kenntnis logischerweise nicht mitmacht, gegebenenfalls entsprechend weniger, aber das ist dann einfach nur eine Abwägung persönlicher Prioritäten.

Ich bin da, trotz meiner obigen Aussagen, doch eher für Konsistenz. Entweder eine Insystem-Lösung finden (irgendwas bei den Drow&Orks verändert sich substantiell) oder lieber ein anderes Setting (DnD war ja eh nie auf ein einziges Setting beschränkt). Nicht nachvollziehbares Rumgewurschtel am Setting lässt für mich einen zu großen Nachgeschmack.

Offline nobody@home

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Ich bin da, trotz meiner obigen Aussagen, doch eher für Konsistenz. Entweder eine Insystem-Lösung finden (irgendwas bei den Drow&Orks verändert sich substantiell) oder lieber ein anderes Setting (DnD war ja eh nie auf ein einziges Setting beschränkt). Nicht nachvollziehbares Rumgewurschtel am Setting lässt für mich einen zu großen Nachgeschmack.

Geschmacksfrage, denke ich. Aus meiner Sicht spielt letztendlich ohnehin jede Gruppe in ihrer eigenen persönlichen Version wessen "offiziellen" Settings auch immer, und das läßt sich auch gar nicht vermeiden -- sonst wäre es ja nicht mehr Rollenspiel, wie wir es verstehen, sondern nur noch Reenactment. :)

Offline Alexandro

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Zitat
Ich bin da, trotz meiner obigen Aussagen, doch eher für Konsistenz. Entweder eine Insystem-Lösung finden (irgendwas bei den Drow&Orks verändert sich substantiell) oder lieber ein anderes Setting (DnD war ja eh nie auf ein einziges Setting beschränkt). Nicht nachvollziehbares Rumgewurschtel am Setting lässt für mich einen zu großen Nachgeschmack.

Naja, es würde schon reichen, wenn man den Einfluss den Lolth auf deren Kultur hat deutlich runterregelt. Das ist sowieso in keinster Weise plausibel, wenn man es mit dem Einfluss der entsprechenden Götter auf die Kulturen der Menschen vergleicht.

Und das gleiche dann auch bei Gruumsh, damit wäre schonmal viel getan.
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Offline menemen

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Das kann sein. Oder ich teile die Interpretation nicht, dass jene Mechanismen und Gedanken bei den Drow verarbeitet wurden. Ein fundamentaler Unterschied in meinen Augen z.B. die Feststellung, dass Lloth im kosmischen Sinne BÖSE ist und zweifelsohne existiert, während Islam und Allah zumindest mit meiner Agnostik und einer religionskritischen und -historischen Analyse vorlieb nehmen müssen. :)
Die Religion ist da eh eher Aufhänger, um den eigenen Rassismus nett zu verpacken. Bei anderen ist es was anderes.Bei Schwarzen/Afrikanern zitiere ich einfach mal Macron mit seiner Aussage  "civilisational' problems and women having 'seven or eight children'" (https://www.independent.co.uk/news/world/europe/emmanuel-macron-africa-development-civilisation-problems-women-seven-eight-children-colonialism-a7835586.html).

Naja, es würde schon reichen, wenn man den Einfluss den Lolth auf deren Kultur hat deutlich runterregelt. Das ist sowieso in keinster Weise plausibel, wenn man es mit dem Einfluss der entsprechenden Götter auf die Kulturen der Menschen vergleicht.

Und das gleiche dann auch bei Gruumsh, damit wäre schonmal viel getan.
:d

Offline takti der blonde?

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Sagen wir es mal so: Was würdest du sagen, wenn das neue Buch zu den Realms plötzlich sagen würden "Die Bewohner von Threskel beten alle Bane an und sind (bis auf ein paar versprengte gute Leute) mehrheitlich böse Assassinen"?

Vermutlich: Nichts. Wenn ich das blöd finde, spiele ich es eben anders.

Zitat
Ich meine, selbst in der Tendenz böse Reiche der Menschen (Thay z.B.) sind moralisch deutlich komplexer als das, was da bei den Drow aufgemacht wird. Die Red Wizards sind erstens nur die Führungskaste (und nicht das gesamte Volk) und haben, zweitens, echte Ziele und Motivationen, die über "böse, um des böse seins willen" hinausgehen.

Ja...und? Ist das jetzt eine Stil-Kritik? Wo ist jetzt der Diss, ich peil's nicht mal.

Offline Rhylthar

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Gibt ja noch mehr Drow-Götter neben Lolth. Deswegen sind sie ja auch nach MM 3.5 "nur noch" "Usually Neutral Evil".
Dass Drow durchaus mehr Motivationen haben als nur "Böse sein", kann man ja in jedem der einschlägigen Bücher nachlesen.

Für WotC wahrscheinlich gerade gut, dass sich die Geschichte um die Shades erledigt hat.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline takti der blonde?

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Die Religion ist da eh eher Aufhänger, um den eigenen Rassismus nett zu verpacken. Bei anderen ist es was anderes.Bei Schwarzen/Afrikanern zitiere ich einfach mal Macron mit seiner Aussage  "civilisational' problems and women having 'seven or eight children'" (https://www.independent.co.uk/news/world/europe/emmanuel-macron-africa-development-civilisation-problems-women-seven-eight-children-colonialism-a7835586.html).
 :d

Alles sicherlich richtig. Nur ficht es mich persönlich null an, wenn ALLE Drow und ALLE Orks BÖSE sind. Das sind ja auch nur begrenzt moralische Kategorien, sondern ALIGNMENTs, also eine "Seitenwahl" im kosmischen Kampf zwischen GUT und BÖSE. Und nur, weil D&D das so darstellt, vergesse ich nicht plötzlich, dass "die echte Welt" komplexer und komplizierter ist.

Offline Alexandro

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Wenn es dich nicht interessiert, dann kann es dir ja auch egal sein, wenn sie zukünftig etwas weniger monolithisch dargestellt werden.  ;)
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Offline Crimson King

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Uns ist bewusst, dass sich Rassismus in Rollenspielsettings nicht vollständig von realem Rassismus trennen kann. Wir diskutieren intern, wie mit dem Thema sensibel umgegangen werden kann. Bis dahin möchte ich darum bitten, bei der Schilderung eigener Erfahrungen zum Thema immer den Bezug zum Thema zu wahren.
« Letzte Änderung: 29.06.2020 | 13:16 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline takti der blonde?

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Wenn es dich nicht interessiert, dann kann es dir ja auch egal sein, wenn sie zukünftig etwas weniger monolithisch dargestellt werden.  ;)

Wo schreibe ich denn, dass es mich stört? Wenn mich etwas stört, dann die Behauptung, eine Veränderung des Produkts würde zu einer Veränderung der Spielerschaft führen. Der Beweis ist nämlich noch zu führen.

Offline menemen

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Uns ist bewusst, dass sich Rassismus in Rollenspielsettings nicht vollständig von realem Rassismus trennen kann. Wir diskutieren intern, wie mit dem Thema sensibel umgegangen werden kann. Bis dahin möchte ich darum bitten, bei der Schilderung eigener Erfahrungen zum Thema immer den Bezug zum Thema zu wahren.

Ich denke es geht dabei um mich. Der Bezug zum Thema war sehr direkt. Ich klinge mich daher hier dann aus.

Offline Alexandro

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Wo schreibe ich denn, dass es mich stört? Wenn mich etwas stört, dann die Behauptung, eine Veränderung des Produkts würde zu einer Veränderung der Spielerschaft führen. Der Beweis ist nämlich noch zu führen.

Das hat niemand behauptet (auch wenn es bei anderen Systemen bereits hinreichend bewiesen ist). Aber Fakt ist, dass D&D inzwischen eine größere Reichweite hat und damit auch Personen erreicht, welche bisher (durch die "gatekeeper culture" unseres Hobbys) eher ausgeschlossen wurden - eine Veränderung der problematischen Inhalte, um diese Leute abzuholen, ist innerhalb zahlreicher Runden bereits gut dokumentiert, wenn WotC das jetzt "offiziell" macht, ist das einfach der nächste logische Schritt.

Und ich denke selbst Personen die davon nicht unmittelbar betroffen sind, finden Drow- und Ork-Kulturen die eher den menschlichen Kulturen angeglichen sind interessanter (mit "Realismus" hat das weniger zu tun, als mit der Vermeidung von Brüchen in der Spielwelt).
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Offline Rhylthar

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Ich denke Hassran und ich wären an der "Dokumentation" und dem Beleg, dass Personen angepasste Drow- und Ork-Kulturen interessanter finden, durchaus interessiert.

Denn zumindest Hassran hat, wenn ich nicht ganz falsch liege, genau nach solchen Dingen gefragt.
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Offline Koruun

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Erfahrungsbericht eines ex-Freelancers im WotC D&D Team.

"The only thing standing in the way of unique characters in OSR is a lack of creativity and a reliance on words printed by other people."

"Once the veneer of fantasy is stripped off, the setting terrestrialized, and the orcs recognized as human, then, all the classic themes of Western racist thought become immediately visible."
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Online schneeland

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Lief vorhin schon via Twitter an mir vorbei. Es scheint mir da einen ziemlichen Mismatch zwischen Erwartungshaltung und Realität bzw. Änderungsresistenz großer Organisationen gegeben zu haben.
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Offline Rhylthar

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Ohne es groß aufkochen zu wollen:

WotC hat jetzt vielen älteren Produkten auf der DM´s Guild folgenden Zusatz bei der Beschreibung beigefügt:
Zitat
We recognize that some of the legacy content available on this website, does not reflect the values of the Dungeon & Dragons franchise today. Some older content may reflect ethnic, racial and gender prejudice that were commonplace in American society at that time. These depictions were wrong then and are wrong today. This content is presented as it was originally created, because to do otherwise would be the same as claiming these prejudices never existed. Dungeons & Dragons teaches that diversity is a strength, and we strive to make our D&D products as welcoming and inclusive as possible. This part of our work will never end.
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Offline Coltrane

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Da würde ich sagen: warten mir mal ab. Eventuell werden die Inhalte dann doch noch überarbeitet. Da passiert gerade sehr viel, egal wie man dazu steht.

Online schneeland

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Halte ich gegenüber Änderungen und Entfernungen für die bessere Lösung. Klar kann man sagen, dass das auch ökonomisch am günstigsten ist, aber ich denke, es ist trotzdem keine schlechte Wahl.
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Offline Coltrane

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Wenn es reicht, dann ist es besser. Ich bin nur skeptisch, dass es das tut, da in anderen Bereichen genau diese Argumentation nicht verfangen hat.
Aber das geht alles viel zu weit in SC Richtung.

Offline Koruun

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Mit anderen Bereichen meinst du wie ich vermute das ersetzen des N-Wortes. Ich wüsste nicht mal was man in den AD&D Büchern in vergleichsweise einfachem/schnellem Verfahren ändern sollte.
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Offline nobody@home

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Mit anderen Bereichen meinst du wie ich vermute das ersetzen des N-Wortes. Ich wüsste nicht mal was man in den AD&D Büchern in vergleichsweise einfachem/schnellem Verfahren ändern sollte.

Manche von uns erinnern sich noch an den "dawizard"...

Offline Koruun

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Dieses Kulturgut ist glücklicherweise offensive to none.  :D
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Offline Rhylthar

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Ist wohl in Anlehnung an "Looney Tunes" entstanden. Dort wird es auch eingeblendet. Die haben auch eine in meinen Augen gute Begründung, warum sie es weiterhin senden.
« Letzte Änderung: 8.07.2020 | 19:59 von Rhylthar »
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Frage an die Moderation: Gehört das Thema hier nicht auch in den neuen Bereich? Insbesondere, da es hier auch schon direkte Beiträge im Thema zu mit erlebten Rassismus und Parallelen im Rollenspiel gab?
Spiele regelmäßig: Dungeons & Dragons 5e (Call of the Netherdeep und eine Homebrew-Kampagne)
Leite regelmäßig: Dungeons & Dragons 5e
Leite manchmal: Dragonbane, Liminal, Old Gods of Appalachia
Bereite vor: Dungeons & Dragons 5e

Achamanian

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Etwas spät, aber weil mir der Punkt doch recht wichtig ist: m.E. beißen sich Gut und Böse als klare Kategorien eines kosmischen Dualismus ganz und gar nicht mit alles andere als dualistischen Konzepten von Völkern und Charakteren; das sieht man ganz gut bei einer der großen D&D-Inspirationen, Moorcocks Ewigem Helden; die Figuren sind da durchaus schicksalhaft verstrickt mit den Kräften wie Ordnung und Chaos, das bestimmt aber nicht ihre persönliche Gesinnung (schon gar nicht in Bindung an ihr jeweiliges Volk); die Melnibonéer sind kulturell mit dem Chaos verwandelt, aber gerade Elric ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass man als Individuum damit so seine Probleme haben kann.
Bei Tolkiens Orks, die unmittelbar durch das Böse geschaffene bzw. pervertierte Geschöpfe sind, mag das etwas anderes sein; aber grundsätzlich gibt es da kein Problem, und es steckt (siehe wiederum Elric) ja durchaus viel dramatisches Potenzial in dem Konzept, dass Gut und Böse kosmisch betrachtet absolut sein mögen, dass aber nicht-göttliche intelligente Wesen gerade die besondere Eigenschaft haben, sich selbst im Spannungsfeld der beiden Konstanten verorten zu können.