Autor Thema: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?  (Gelesen 4425 mal)

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Supersöldner

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Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?  Ob Film ,Serie ,Buch oder was auch immer man weiß ja schon wie es ausgeht bevor man anfängt. Die Guten gewinnen. Ja es gibt ausnahmen doch das ist minimal. Schadet das nicht der Spannung ?  Eine Serie mit 8 Staffeln aber man weiß wie sie endet noch vor Folge 1. Und so war es auch. Über 16 Bücher der Selben reihe habe ich schon. Kommen sicher noch mehr. Aber wer gewinnt weiß man natürlich schon von Anfang an. Ist das wirklich im Interesse  der Leser/Zuschauer ?

Offline Huhn

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #1 am: 16.08.2020 | 09:23 »
Wenns gut gemacht ist, geht es ja nicht nur um das Ergebnis, sondern darum, wie es erreicht wird. Die Spannung generiert sich ja nicht allein aus der Frage, wer "gewinnt".

Offline JohnnyPeace

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #2 am: 16.08.2020 | 09:26 »
Ist das wirklich im Interesse  der Leser/Zuschauer ?
Also, wenn ich dieser Logik folge und in der Abwegung, ob ich lieber mehr Spannung hab und dafür die Bösen stattdessen gewinnen oder eben andersrum, mich entscheiden müsste, dann würde ich lieber das weniger Spannung bringende Modell nehmen, wenn ich mich dafür nicht damit auseinandersetzen muss, dass eben die Bösen gewinnen (also die Aliens die Welt vernichten, der Vergewaltiger davon kommt, der böse Diktator sein Volk unterdrückt).

Anyway sinds ja meist auch von der Handlung her eher simpel gestrickte Werke, in denen der Ausgang und überhaupt die Fraktionen so eindeutig sind.
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Offline Zed

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #3 am: 16.08.2020 | 09:56 »
Bei den Werken von Joss Whedon ist zudem der Preis des Sieges des Guten oft sehr hoch, so dass es keinen reinen guten Ausgang gibt: Es sterben wichtige Charaktere, oder es müssen Körperteile, mentale Gesundheit oder Beziehungen geopfert werden. Oder es wird die Welt gerettet, zugleich aber so vergiftet, dass Menschen sich ab jetzt immer wieder in Monster verwandeln oder einfach sterben.

In der Phase vor dem Sieg steigt das Drama für die Protagonisten an, und auch das sorgt für Spannung: Es sieht so aus, als gäbe es nur beschissene Alternativen. Die finale Lösung ist dann zwar am wenigsten schlimm, aber eben doch mit schlimmen Konsequenzen meist für die Hauptfiguren behaftet.

Guckempfehlung: "Serenity", am besten mit "Firefly" vorweg.
« Letzte Änderung: 16.08.2020 | 10:00 von Zed »

Offline Tarin

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #4 am: 16.08.2020 | 10:23 »
Beim Herrn der Ringe geht es nicht darum, dass der Ring am Ende im Schicksalsberg landet. Es geht um die Reise dorthin.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline 1of3

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #5 am: 16.08.2020 | 10:54 »
Es gibt auch noch die Möglichkeit, dass es eben keine Guten gibt bzw. alle Seiten gute Gründe für ihr Tun haben.

Offline nobody@home

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #6 am: 16.08.2020 | 11:17 »
Das Publikum wird den Sieg des "Guten" erwarten, weil der aus seiner Sicht zu einer guten Geschichte erst einmal dazugehört. Man kann jetzt als Macher natürlich hingehen und diese Erwartung gezielt enttäuschen (wer hat da "Der letzte Jedi" gerufen?), muß dann aber auch mit entsprechendem Gegenwind in der Art von "Was sollte denn jetzt der Blödsinn?" rechnen.

Die Spannung ergibt sich also von vornherein in einer Geschichte nicht primär daraus, welche "Seite" "gewinnt", und wer diese Art von Spannung sucht, ist vielleicht besser beraten, wenn er's mal als Fußballfan oder mit Pferderennen probiert. Interessant ist vielmehr, wie und zu welchem Preis der Sieg letztendlich zustande kommt -- und auch da werden die Leser/Zuschauer/was-auch-immer-sonst wieder ihre Ansprüche stellen.

Samael

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #7 am: 16.08.2020 | 11:34 »
Genau. „Who will survive and what will be left of them?“

Offline Isegrim

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #8 am: 16.08.2020 | 12:06 »
Gibt ja Leute (inkl mir), die selbst historische Filme spannend finden, wo tatsächlich bekannt ist, wie es ausgeht...
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline Blechpirat

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #9 am: 16.08.2020 | 12:09 »
Selbst bei Krimis gibt es oft die Konstellation, dass der Zuschauer den Täter kennt und die Spannung daraus entsteht, den Kommissar zuzusehen, der die Täter erst noch ermitteln muss. Da braucht es nicht einmal zweifelhafte Enden - der Böse kommt in den Knast, dass steht fest. Trotzdem spannend.

Offline Aedin Madasohn

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #10 am: 16.08.2020 | 12:15 »
Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ? 

erstmal liegt mit Sieg des GUTENTM ja schon mal eine Vorfestlegung der Gestaltung vor. Da sollte der Konsument ja schon wissen, was für Kost auf ihn zukommt! Epischer Held, der vor lauter Gut-sein schon quietscht, erschlägt die pösepöse Winterhexe.
Wer´s mag, soll glücklich damit werden.

Andere Muster wären zum Beispiel, dass die "Weltretter" sich als Party über alle Gegensätze finden müssen, bevor der "epische" Pflichtteil abgehandelt wird.

Dann geht es um fiktive Gesellschaftsmodelle, handfeste Zivilisationskritik, vielleicht sogar auch ein Schuss philosophische Spiegelfechterei/Pseudomagie-Systeme und/oder laber-Gedöns, Humor (oder auch nur Klamauk), Liebeshändel, Softporn (der muskelbepackte Hochländer-Poet mit Model-glattrasierter Brust und was da nicht alles marktgängig ist) undund.

da ist der Weg (oder wie schon genannt die Ringgemeinschafts-Reise) das Ziel

Offline kelko

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #11 am: 16.08.2020 | 12:27 »
Selbst bei Krimis gibt es oft die Konstellation, dass der Zuschauer den Täter kennt und die Spannung daraus entsteht, den Kommissar zuzusehen, der die Täter erst noch ermitteln muss. Da braucht es nicht einmal zweifelhafte Enden - der Böse kommt in den Knast, dass steht fest. Trotzdem spannend.

Und dann gibt es „Die üblichen Verdächtigen“ wo eben nicht der Täter in den Knast kommt, die dennoch sehr gut und spannend sind (beim ersten mal gucken).

Und dann gibt es Filme, die auf schlechte Weise versuchen so einen Effekt wie bei „die üblichen Verdächtigen“ zu kopieren und nicht den Guten gewinnen lassen wollen - die aber so schlecht und vorhersehbar sind, dass die einzige Spannung die entsteht jene ist, wieviele Plottwists man wieviele Minuten vorher schon weiß. Wirklich so dieses Gefühl „Ah, die wollen dich dahin führen. Es kommt also Plottwist A38 .... jetzt!“

Ich glaube auch, dass nur das reine Wissen um das Ende nicht zwingend die Spannung abbruch tut.

Es kann dennoch der Spannung förderlich sein, wenn es immer weniger danach aussieht, als würde das Gute gewinnen. Oder wenn man merkt wieviel es den Helden kostet (Für ihn war es vielleicht nur ein Phyrrussieg, weil er sich / seine eigene Überzeugungen opfern musste).

Offline Space Pirate Hondo

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #12 am: 16.08.2020 | 15:08 »
Eigentlich gewinnt üblicherweise der Protagonist, nicht Held oder Bösewicht. Da die Geschichte bekanntlich von Siegern geschrieben wird, wird natürlich die Handlungsweise des Protagonisten sehr heldenhaft dargestellt, während seine Gegner alles Monster sind, die durch und durch böse sind.

https://www.youtube.com/watch?v=hn1VxaMEjRU

Offline Tele

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #13 am: 16.08.2020 | 15:33 »
Achtung Spoiler Shadowrun:


Bei Markus Heitz SR-Büchern wird dem über Bände liebevoll aufgebauten Protagonisten im 3. oder 4. Band ne Kugel in den Kopf gejagt und weg war er. Da musste ich echt schlucken.

AngeliAter

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #14 am: 16.08.2020 | 16:15 »
Ich würde ja mal gerne wissen wer diese "guten" sein sollen die bei "Games of Throne" am Ende gewonnen haben.

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #15 am: 16.08.2020 | 16:23 »
Da die Geschichte bekanntlich von Siegern geschrieben wird, ...
Kurzer OT-Einwurf: Is History Written by the Victors?
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Space Pirate Hondo

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #16 am: 16.08.2020 | 16:54 »
Ich würde ja mal gerne wissen wer diese "guten" sein sollen die bei "Games of Throne" am Ende gewonnen haben.

Bran war der Einzige, der niemanden auf dem Gewissen hatte.

Offline General Kong

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #17 am: 16.08.2020 | 17:00 »
Kurzer OT-Einwurf: Is History Written by the Victors?

Vielleicht sollte es eher heißen: Das zur jeweiligen Zeit gelehrte Geschichtsbild ist das der zur Zeit (Gegenwart) Herrschenden.

Die (vor)herrschenden Ideen unserer Zeit (und Gesellschaft) prägen die Fragen und Beurteilungen, die wir an die Geschichte stellen. Und wie wir sie bewerten.
Das unterliegt einem Wandel, der politisch, gesellschaftlich, religiös, sozial usw. geprägt ist. Und Interessen geleitet.

Nur völlig Besiegte haben absolut keinen Einfluss mehr darauf, wie die Geschichte interpretiert werden könnte.
A bad day gaming is better than a good day working.

Offline Tarin

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #18 am: 16.08.2020 | 17:24 »
Bran war der Einzige, der niemanden auf dem Gewissen hatte.

Wollen wir Hodor nicht vergessen.
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Offline Greifenklaue

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #19 am: 22.08.2020 | 10:19 »
Selbst bei Krimis gibt es oft die Konstellation, dass der Zuschauer den Täter kennt und die Spannung daraus entsteht, den Kommissar zuzusehen, der die Täter erst noch ermitteln muss. Da braucht es nicht einmal zweifelhafte Enden - der Böse kommt in den Knast, dass steht fest. Trotzdem spannend.
Andererseits haben Serien wie GoT oder Spooks (sehr zu empfehlen, keine der 10 Staffelbesetzungen bleibt gleich ...) auch gezeigt, dass man gewaltig am Spannungsniveau drehen kann, wenn niemand sicher ist.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #20 am: 22.08.2020 | 11:01 »
Andererseits haben Serien wie GoT oder Spooks (sehr zu empfehlen, keine der 10 Staffelbesetzungen bleibt gleich ...) auch gezeigt, dass man gewaltig am Spannungsniveau drehen kann, wenn niemand sicher ist.

Natürlich mit dem Risiko, daß man damit Teile des Publikums verliert, die irgendwann den Schluß ziehen "wenn eh nichts sicher ist, ist eigentlich auch alles egal". Spannung alleine ist nicht nur nicht alles, sie braucht mMn auch ein paar feste Bezugspunkte als Rückhalt, um überhaupt zu funktionieren -- ziemlich genau so, wie ein Gummiband allein für sich ohne Fixpunkte, zwischen denen man es aufspannen kann, auch eine ziemlich schlappe Angelegenheit ist.

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #21 am: 22.08.2020 | 14:17 »
Natürlich mit dem Risiko, daß man damit Teile des Publikums verliert, die irgendwann den Schluß ziehen "wenn eh nichts sicher ist, ist eigentlich auch alles egal". Spannung alleine ist nicht nur nicht alles, sie braucht mMn auch ein paar feste Bezugspunkte als Rückhalt, um überhaupt zu funktionieren -- ziemlich genau so, wie ein Gummiband allein für sich ohne Fixpunkte, zwischen denen man es aufspannen kann, auch eine ziemlich schlappe Angelegenheit ist.
Naja, bei GoT kannst Du Dir ja schon sicher sein, dass irgendjemand überlebt.

Bei Spooks ist irgendwann er komplette Cast tatsächlich durchgetauscht, da kann man sich nur darauf verlassen, dass der Mi:5 nicht aufgelöst wird ...
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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #22 am: 22.08.2020 | 22:27 »
Natürlich mit dem Risiko, daß man damit Teile des Publikums verliert, die irgendwann den Schluß ziehen "wenn eh nichts sicher ist, ist eigentlich auch alles egal". Spannung alleine ist nicht nur nicht alles, sie braucht mMn auch ein paar feste Bezugspunkte als Rückhalt, um überhaupt zu funktionieren...
Ich würde das, von GoT weggehend, als den „The Walking Dead“-Effekt bezeichnen. Die Serie hatte für mich irgendwann das massive Problem, dass es sich nach „alles ist egal“ angefühlt hat. Ich meine, wenn doch noch jede sichere Location wieder zerstört wird und doch noch jeder Charakter, der als moralisch integer und weniger arschlochhaft geframt ist, ins Gras beißt.... was soll das Ganze dann noch?
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #23 am: 22.08.2020 | 22:34 »
Ich würde das, von GoT weggehend, als den „The Walking Dead“-Effekt bezeichnen. Die Serie hatte für mich irgendwann das massive Problem, dass es sich nach „alles ist egal“ angefühlt hat. Ich meine, wenn doch noch jede sichere Location wieder zerstört wird und doch noch jeder Charakter, der als moralisch integer und weniger arschlochhaft geframt ist, ins Gras beißt.... was soll das Ganze dann noch?
Du schaffst es einfach nicht mehr ein Band zu den Charakteren zu knüpfen. Meiner Meinung nach extrem wichtig, um Spannung mitzuerleben.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Unvermeidbarkeit des Sieg des Guten Schadet der Spannung ?
« Antwort #24 am: 2.10.2020 | 09:16 »
Ok mal ein Beispiel aus einer meiner Lieblings Serien. Fan s sind sich ziemlich sicher das die Bösen Japan erobern werden für ein oder zwei Staffeln und die Helden dann ins Ausland oder (wahrscheinlicher ) in den Untergrund gehen müssen. Nur wissen natürlich alle schon jetzt Jahre bevor die Serie diesen Punkt erreicht das die Helden das Land später wieder zurück erobern. Wehre es den nicht cooler ,spannender und Aufregender wenn man an dem Tag wo Japan wieder ein reich des Bösen ist und die Helden einen Guerilla Krieg beginnen nun ja mit fiebern könnte ? Wenn das Ende offen wehre würde das diesen Moment noch viel mehr episch Machen. und dem Ganzen Konflikt ,mehr mit Spannung ,Erwartung,Furcht,Hoffnung und ....cool....aufladen.