Autor Thema: Das Problem am Tisch heisst "Partner"  (Gelesen 8182 mal)

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Offline Sashael

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Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« am: 27.08.2020 | 11:41 »
Hallo liebe Mittanelornis!

Ich habe in letzter Zeit wieder von einem Problem gehört, das ab und zu an diversen Spieltischen in Deutschland, Europa und der Welt auftaucht.

Pärchen am Spieltisch!

Wie sind eure Erfahrungen mit dieser Konstellation?
Ich hatte da schon beinahe das gesamte Spektrum. Von echt produktiven Spielern, die sich perfekt die Bälle zuspielten und das Soiel bereicherten, über SL, die ihren Partnern den besten Loot und das größte Spotlight zuschanzten bis zu Ehekrach mit Schwert und Laserpistole.

Von einem Pärchen habe ich (gottseidank) nur firsthand gehört. Die haben ihre D/s-Spielchen (Spielart des BDSM) am Tisch so dermaßen ausgelebt, dass es den anderen Spielern (ebenfalls BDSMler) unangenehm wurde.

Was sind eure High- und Lowlights beim Spiel mit Pärchen?
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Kaskantor

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #1 am: 27.08.2020 | 11:47 »
Meine Frau spielt immer wieder mal eine Kampagne bei uns mit, hatte aber auch schon Pausen.
Bei uns funktioniert das großartig und ich glaube, dass meine Mitspieler nicht behaupten können, dass sie in irgendeiner Art und Weise bevorzugt wird. Ihre SC sterben genau so wie die anderen auch und somit passt das  ~;D

Unsere Tischrunde existiert jetzt schon lange. Teilweise hatten wir sogar bis zu 3 Paare gleichzeitig am Tisch und ich empfand das nie als Problem.
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Lichtbringer

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #2 am: 27.08.2020 | 11:49 »
Mit erwachsenen Spielern hatte ich nie das Problem.

Bei Jugendlichen ohne Frage. Wenn das Pärchen angeblich "total der Handlungs folgen kann", obwohl sie die ganze Zeit nur rumknutschen und überhaupt nichts mitbekommen. Wäre ja kein Problem gewesen, hätten die beiden es nicht lauthals abgelehnt, wir könnten ohne sie spielen.

Ansonsten erlebte ich schon mehrfach den Fall von Runden, die die Regel hatten: "Bei uns spielen keine Frauen mit!"
Klingt wie harter Sexismus. Aber wenn ich dann mal einen davon unter vier Augen sprach, war die Erklärung jedes Mal: "Eigentlich haben mir nichts gegen Frauen. Aber wenn wir das nicht verbieten, bringt Spieler X seine Freundin mit, die das ganze Spiel torpediert. Weil er die Kritik an seiner Freundin im Speziellen aber nicht ertragen kann, die allgemeine Regel."

Offline Megavolt

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #3 am: 27.08.2020 | 11:51 »
Ich will lieber noch vertiefende Informationen zu den zwei BDSM-Pärchen am Spieltisch haben.  ~;D

Online schneeland

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #4 am: 27.08.2020 | 11:52 »
Wir hatten (zu Anfang meiner Studienzeit) mal den klassischen "Freundin des Spielleiters"-Fall. War jetzt kein Beinbruch (die Dame war grundsätzlich schon sympathisch), aber irgendwie war die Gruppendynamik nicht so großartig.

Ansonsten habe ich ein paar Mal mit einem befreundeten Pärchen gespielt. Das war unproblematisch und ich würde mit beiden sofort wieder spielen.

Richtige Horrorstories zu Spielern in Pärchen-Form hab' ich nicht. Da waren einzelne männliche Exemplare deutlich problematischer.
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Offline Maarzan

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #5 am: 27.08.2020 | 12:01 »
Ja, auch schon erlebt, inklusive des bewussten Sabotageversuchs, wo sie die Gruppe verursacht hat zum platzen zu bringen, damit der Freund nicht so viel zeit mit so blödem Scheiß verplempert.
Danach galt dort dann auch - keine Frauen am Spieltisch.
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Offline Selis

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #6 am: 27.08.2020 | 12:03 »
Gut und schlecht, spitze und beschissen. Das sind meine Erfahrungen.

Der Anfang nahm bei uns eigentlich, als die ersten "Mädchen" sich bei uns am Tisch verirrten und der SL sie massiv bevorzugt hat oder nur die Freundinnen, die sich einen feuchten Kehricht für das Spiel interessiert haben aber unbedingt zuschauen wollten und ihren Schatz meinten dann vor den anderen Spielern beschützen mussten und so ins Spiel eingriffen haben.
Damals war meine Gefühlslage so ähnlich, wie es bei Sheldon war, in der Folge in der sie gemeinsam zocken wollten und sich die Damen anschließen mussten. Ich hätte sehr gut drauf verzichten können.

Das verwuchs sich aber mit zunehmenden Alter und von den so häufig beschriebenen Fällen von Konflikten innerhalb der Partnerschaft ins Spiel zu transportieren oder in anderer Art am Tisch auszuleben, wurde ich glücklicherweise bislang verschont.
Nur einmal wars einer Mitspielerin zuviel, wie ihr Freund im Spiel agiert. Haben wir halt ein Päuschen gemacht aber das hatte nichts mit deren Beziehung zu tun. Wenn ich in einer Gruppe bin, die nicht schön durchmischt ist, fehlt mir etwas.
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Offline Relborn

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #7 am: 27.08.2020 | 12:05 »
Wir haben immer wieder auch Pärchen in meinen Spielrunden, aber glücklicherweise gabs dazu bislang noch keine größeren Probleme. Wir versuchen das Rollenspiel auf Charakter Ebene zu lassen und spielen meistens gänzlich ohne PVP Elemente (Wird meistens in der Session 0 so geregelt).

Meine Partnerin spielt seit 6 Jahren in meinen Runden mit und ich versuche immer alle so fair wie möglich zu behandeln. Ich denke das führt meistens eher dazu dass ich Regeln bei ihr deutlich genauer betrachte als bei anderen um genau dieses Gefühl der Bevorteilung gar nicht aufkommen zu lassen.

Loot verteile sowieso nicht ich als DM sondern sowas macht die Gruppe unter sich aus.

Hoffe es bleibt so entspannt...

Offline JS

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #8 am: 27.08.2020 | 12:07 »
Ich will lieber noch vertiefende Informationen zu den zwei BDSM-Pärchen am Spieltisch haben.  ~;D

Vor allem, was denn BDSM ist. Oder will ich das gar nicht wissen, wenn ich es nicht schon kenne?
 :think: 8)
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Fnord

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #9 am: 27.08.2020 | 12:12 »

Mit erwachsenen Spielern hatte ich nie das Problem.
Bei Jugendlichen ohne Frage.

Da stimme ich zu. Aber es ist zulange her, als dass ich mich noch erinnern könnte.

Ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht, die mich zu einer generellen Abneigung von Paaren am Spieltisch führen würde.
Es lag dann nicht am Paarstatus, sondern am Menschen selbst, der allein oder mit Partner ein Problem darstellt.

Schwierig waren dann eher die "mitgeschleppten" Partner, die keine Gamer sind. Da liegt dann aber das Problem nicht beim Paarstatus, sondern daran, dass derjenige nicht wegen dem Spiel da ist und dann auch keine Lust hat und ggf. nicht ohne den Spielerpartner gehen will/kann.


Offline First Orko

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #10 am: 27.08.2020 | 12:23 »
Vor allem, was denn BDSM ist. Oder will ich das gar nicht wissen, wenn ich es nicht schon kenne?
 :think: 8)

Mach ne Bildsuche  :gasmaskerly:

@Topic:
Ich spiele mit meiner Freundin am Tisch in der Konstellation beide SpielerIn und auch einer/r SL und würde behaupten, dass sich das nicht besonders auf das Spiel auswirkt.
Selbiges mit der Dauerrunde mit einem befreundeten Paar.
Ein Hauptvorteil dürfte sein, dass bei einem Paar beide ihre Rollenspielinteressen voneinander sehr gut kennen(man redet ja durchaus auch außerhalb des Spiels über sein Hobby) Wenn sie es dann noch formulieren hat man bei 4 Spielern schon 50% mit denen man eine gewisse Basis erreichen kann. Das ist schon ne gute Quote zu vier völlig Fremden am Tisch  ;)
« Letzte Änderung: 27.08.2020 | 12:28 von First Orko »
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Deltacow

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #11 am: 27.08.2020 | 12:30 »
Eine langjährige Runde damals empfundener Freunde ist (rückblickend: zum Glück) für mich zu Ende gegangen weil ich die Freundin des langjährigsten Spielers und informellen "Leaders" nicht mehr ertragen konnte. Ich habe mit einer einzigen Ausnahme auch ausschließlich schlechte Erfahrungen mit dem Thema aber weniger wg. Unaufmerksamkeit sondern vielmehr durch Machtspielchen seitens der (immer) weiblichen und (auch immer) neu hinzugekommenen Freundin aka Mitspielerin durch:
- bestimmt wann und wo gespielt wird
- bestimmt von wann bis wann gespielt wird
- muss im Mittelpunkt stehen sonst setzt sie ihren Freund emotional unter Druck oder
- provoziert Konflikte mit (random) anderen am Spieltisch
- die dann zu Spielunterbrechungen führen bis jmd. (random) sich entschuldigen geht
- weil sie den Spieltisch (tw. unter Tränen oder Brüllheulen) verlässt
- möchte mitfinanziert werden (Essen, Getränke, etc. pp.)
- möchte alle Spielmaterialien "besitzen" (Bücher, Würfel etc. pp.) werden -einbehalten- weil sie nun die neue Herrin der Spiel-Location ist
- etc. pp.

Rückblickend muss ich aber sagen, ich bin sau froh das es gekommen ist wie es gekommen ist. Das hat bei mir seine Zeit gebraucht - ich hatte lange Monate (vll. sogar Jahre) Wehmut - auch weil ich gedacht habe Freunde verloren zu haben. Heute spiele ich seit nunmehr bereits wieder über 4 Jahren mit einer neuen Runde (und einem neuen Freundeskreis). Auch ich bin älter geworden und kann mittlerweile viel mehr schätzen, noch mehr natürlich weil ich ja einen Vergleich habe. Auch in dieser Runde gibt es ein Pärchen, auch wieder die "Location-Inhaber" - all diese Dramen und Allüren habe ich aber noch nie erlebt :-) Ende Gut, Alles Gut. Meine Skepsis dem Grundthema gegenüber bleibt dennoch.

Offline Nria

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #12 am: 27.08.2020 | 12:33 »
Ich hatte bisher so gut wie immer Paare in der Runde und ich kann mich nicht dran erinnern, dass es jemals irgendwelche Probleme gab.

Wobei - einmal hat sich eine Mitspielerin von ihrem Partner (auch in der Runde) getrennt und war dann direkt mit einem anderen Mitspieler zusammen, danach war die Runde passé. Aber die Runde war sowieso ganz neu und hätte nicht auf Dauer gehalten, weil der SL irgendwie doch keine Ideen für die Kampagne hatte.

Aber sowas ist ja die Ausnahme. Probleme im Spielverhalten hatte ich bisher überhaupt nicht. Wobei es bei uns auch die Konstellation "Person bringt nicht-spielenden Partner mit" nicht gibt. Alles Nerds und Nerdinnen ;)

Offline Der Läuterer

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #13 am: 27.08.2020 | 12:34 »
Ich würde das jetzt mal nicht als geschlechtsspezifisches Thema oder Problem definieren wollen.

Es geht doch vielmehr um allgemeine Toleranz und um etwas Verständnis für den jeweils anderen.

Aber es geht auch darum, wie bieder ernst und dogmatisch man sein Hobby nimmt, bzw. ob man es herabwürdigt und ins Lächerliche zieht.

Ich kenne tolle Spielerinnen, die jede Gruppe bereichern. Und ich habe auch schon mit Spielern gespielt, die nichts Positives zum Spiel betragen konnten / wollten, fast nur geschwiegen haben oder fast immer im Off waren.

Die Sache mit der SL Freundin kenne ich auch noch. Das hat sich doch wohl mittlerweile überlebt, oder?

Wenn die Freundin eines Spielers das RPG doof findet, dann besteht die Tendenz, dass das Hobby auf der Strecke bleibt. Empfindet die ganze Familie das Hobby als Mist, interessiert das i.d.R. keinen Spieler.

Wie siehts denn mit homosexuellen Spieler Pärchen aus?
Das wird doch wohl kaum anders als bei Heteros sein. Ich habe da aber keine Vergleiche.

Menschen sind halt unterschiedlich.
Power Gamer: 38% | Butt-Kicker: 8% | Tactician: 67% | Specialist: 38%
        Method Actor: 96% | Storyteller: 83% | Casual Gamer: 13%

Nur wenige Menschen sind stark genug, um die Wahrheit zu sagen und die Wahrheit zu hören.
- Luc de Clapiers Marquis de Vauvenargues -

Offline First Orko

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #14 am: 27.08.2020 | 12:36 »
Ich würde das jetzt mal nicht als geschlechtsspezifisches Thema oder Problem definieren wollen.
Es geht doch vielmehr um allgemeine Toleranz und um etwas Verständnis für den jeweils anderen.
Aber es geht auch darum, wie bieder ernst und dogmatisch man sein Hobby nimmt, bzw. ob man es herabwürdigt und ins Lächerliche zieht.

 :d

Ist ja jetzt nicht so als wäre gabe es sonst keine "Problemspieler" (lies: problematische Konstellationen mit schwellenden, unausgesprochenen Konflikten) wenn es keine Pärchen am Tisch gäbe  ;D

That said: Ich behaupte mal, jemand der Probleme hat/erzeugt mit PartnerIn am Tisch tut das auch ohne PartnerIn.
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Offline Saffron

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #15 am: 27.08.2020 | 12:42 »
Grundsätzlich klappt es in meiner langjägrigen Runde ganz gut, aber ab und zu gab's über die Jahre auch ein paar Problemchen:

Pärchen 1: Wenn nur ein Spieler am wöchenlichen Termin ausfällt, wird bei uns in der Regel trotzdem gespielt, können zwei Personen nicht, fällt's aus. Wenn einer der beiden mal krank war, hat seltsamerweise der andere auch immer gleich eine Ausrede gehabt, warum er nicht kann. Ich konnt's natürlich nicht beweisen, bin aber sicher, es war jedes Mal vorgeschoben,  damit der Partner auch ja keine Spielsitzung verpasst. Die beiden tendieren auch manchmal dazu, ihre Beziehung auf die Charaktere zu projezieren, aber fairerweise muss ich sagen, es hält sich im vertretbaren Rahmen.

Dann hatten wir Pärchen 2, bei dem es eigentlich im Spiel selbst keine Probleme gab. Dann haben wir mit ihm als SL aber große Probleme bekommen, hinsichtlich stark unterschiedlichen Spielstils, mit dem er uns so ziemlich den Spaß verdorben hat.  Weil wir aber nunmal lange befreundet sind und der betreffende SL auch so gar nicht kritikfähig ist, haben wir Spieler oft nach der Spielrunde untereinander unseren Frust geteilt und hin und herdiskutiert, wie wir damit umgehen sollen. Aaaaber das mussten wir auch hinter dem Rücken der Ehefrau machen, weil die was ihren Holden angeht, einen blinden Fleck hat und immer 100% hinter ihm steht. Irgendwann bin ich dann ausgestiegen, zwei weitere Spieler folgten kurz danach und damit war die Kampagne dann auch gestorben.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

Offline KhornedBeef

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #16 am: 27.08.2020 | 12:43 »
Drama! Abo!

Leider kann ich nichts aus erster Hand beitragen. "Leider" im doppelten Sinne, da mein Problem noch gar genannt wurde:

Mein Problem ist, dass meine Partnerin nicht am Tisch ist!

Sie hat sich meinen Bekehrungsversuchen hartnäckig widersetzt. Wir haben allerdings im Moment wenig, und da schmerzt die absolut binäre Entscheidung "Dame oder Dungeon" doch manchmal.

Auf der anderen Seite sind wir eh einer Meinung, dass man auch Aktivitäten ohne die PartnerIn haben sollte. Trotzdem, verkleinerter Optionsraum...
« Letzte Änderung: 27.08.2020 | 12:59 von KhornedBeef »
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Sashael

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #17 am: 27.08.2020 | 12:46 »
Ich würde das jetzt mal nicht als geschlechtsspezifisches Thema oder Problem definieren wollen.

Es geht doch vielmehr um allgemeine Toleranz und um etwas Verständnis für den jeweils anderen.
Nein, hier in diesem Thread geht es tatsächlich um die besonderen Fälle, in denen der Beziehungsstatus von Spielern eine Rolle spielt.
Für allgemeine Problemspieler gibt es andere Threads, die dafür genutzt werden können. ;)
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Offline Maarzan

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #18 am: 27.08.2020 | 12:49 »
:d

Ist ja jetzt nicht so als wäre gabe es sonst keine "Problemspieler" (lies: problematische Konstellationen mit schwellenden, unausgesprochenen Konflikten) wenn es keine Pärchen am Tisch gäbe  ;D

That said: Ich behaupte mal, jemand der Probleme hat/erzeugt mit PartnerIn am Tisch tut das auch ohne PartnerIn.

Klar, aber es betrifft dann in der Regel meist gleich 2 Mitspieler und bekommt auch viel schneller eine persönliche, hochemotionale Note als der Standardfall.
Und die Konstellation: "Eigentlich will ich gar nicht aber wegen meiner besseren Hälfte muss ich" gibt es solo so auch nicht.
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Offline bolverk

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #19 am: 27.08.2020 | 12:50 »
Ich bin nicht nur 50% des einzigen Pärchens am Tisch, sondern stelle auch den spielort und leite in etwa 85% der Fälle das Spiel. Da ist es klar, dass meine Frau ganz massiv von mir bevorteilt wird. Wie soll es denn auch anders laufen? Sie hat sozusagen die Macht, führt die Runde an und natürlich staubt sie die besten Gegenstände/das meiste Gold ab. Da ich die restlichen Spieler möglichste kleinhalte, habe ich eine ganze Menge Zeugs übrig, das dann eben meine Herzensdame zugeschanzt bekommt. Ist auch nur vernünftig, denn sonst müsste ich wohl die Nächte auf dem Bettvorleger verbringen.

Nein, im Ernst - Ich denke bei uns äuft es gut, denn sonst lassen meine Spieler mich das sehr schnell sphren. Das Feedback kommt immer recht direkt, zeitnah und öffentlich. Ich kann mich auch nur an ein einziges Mal erinnern, dass ich mit einem Pärchen Probleme gehabt habe, das war vor über 15 Jahren. Da hat die Freundin eines Spielers, die quer eingestiegen ist, unbedingt einen Paladin spielen wollen und ist praktisch sofort zum Morden und Brandschatzen übergegangen, hat die Gruppenmmitglieder bestohlen, jede Interaktion gewaltsam eskaleren lassen usw. Ihr Freund, eigentlich einer der besonneneren Mitspieler, war ihr Enabler. Beide sind dann zügig aus der Runde entfernt worden. Sie, weil sie sich aufgeführt hat wie die Axt im Walde, er, weil er nicht mehr kommen durfte, nachdem sie gegangen wurde.
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Offline Wanderer

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #20 am: 27.08.2020 | 13:15 »
...
Pärchen am Spieltisch!

Wie sind eure Erfahrungen mit dieser Konstellation?
Ich hatte da schon beinahe das gesamte Spektrum. Von echt produktiven Spielern, die sich perfekt die Bälle zuspielten und das Soiel bereicherten, über SL, die ihren Partnern den besten Loot und das größte Spotlight zuschanzten bis zu Ehekrach mit Schwert und Laserpistole.

...


Rückblickend auf die Zeit als Spieler oder Spielleiter gab es in den meisten unserer Runden mindestens eine Pärchenkonstellation.
Und bis auf ein oder zwei Einzelfälle war das bisher vollkommen unproblematisch.
Mehr noch, es fiel anhand des Spiel- bzw. Leitungsstils überhaupt nicht auf, dass da Pärchen in der Gruppe waren.

Mit Pärchen am Spieltisch habe ich also deutlich überwiegend gute Erfahrungen gemacht.
Aber vielleicht hatte ich bisher auch einfach nur Glück?  :think:

Swafnir

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #21 am: 27.08.2020 | 13:16 »
Mit Pärchen gabs in meinen Runden noch nie Probleme.

Wir hatten aber mal nen SL der hat dann im Grunde eine Solospielrunde mit seiner damaligen (Kurzzeit)Freundin gemacht. Alle anderen am Tisch wurden konsequent ignoriert. Wir haben dann erst einige Runden Kniffel gespielt und dann haben unsere Shadowrun-Charaktere (inplay) angefangen DSA zu spielen. Als der Trollspieler dann einen Zauber gesucht hat, kam dann doch mal die Frage vom SL: He, was macht ihr da eigentlich? Das war so nach ca. 4 Stunden.
Wir haben dann gesagt, er soll uns bitte nicht stören, da geht die Immersion flöten ~;D

Offline Maarzan

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #22 am: 27.08.2020 | 13:18 »
Wir haben dann erst einige Runden Kniffel gespielt und dann haben unsere Shadowrun-Charaktere (inplay) angefangen DSA zu spielen. Als der Trollspieler dann einen Zauber gesucht hat, kam dann doch mal die Frage vom SL: He, was macht ihr da eigentlich? Das war so nach ca. 4 Stunden.
Wir haben dann gesagt, er soll uns bitte nicht stören, da geht die Immersion flöten ~;D

Wie geil ...  :headbang:
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Offline Issi

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #23 am: 27.08.2020 | 13:21 »
Nur eine Beobachtung : Mädels erhöhen das Niveau einer Spielrunde.
Statt "Hack&Slay" gibt es differenziertere Helden und Geschichten.
Wegen Pärchen : Eher gute Erfahrungen.
Problem Spieler gibt es in allen Geschlechtern.
Die,  die ich am Tisch hatte,  waren tendenziell  eher die frustrierten,  ohne Freundin.
Oder die, die ne frustrierende Beziehung hatten,  und ohne Partnerin am Tisch saßen.

Offline JS

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Re: Das Problem am Tisch heisst "Partner"
« Antwort #24 am: 27.08.2020 | 13:28 »
Nur eine Beobachtung : Mädels erhöhen das Niveau einer Spielrunde.

Tendentiell stimme ich zu, aber nicht pauschal, weil ich unter spielenden Frauen deutlich öfter die passiven Schweiger/innen erlebt habe als unter den Männern. Und Schweiger/innen ändern am Niveau mMn nichts.
Wir bemühen uns aber auch, in jeder Runde mindestens eine Frau am Tisch zu haben - gute Erfahrungen sollten gepflegt werden.
Bei Pärchen sind meine Erlebnisse ein wenig durchwachsen, aber insgesamt auch eher erfreulich.

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Trau mich nich.
« Letzte Änderung: 27.08.2020 | 13:30 von JS »
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