Autor Thema: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?  (Gelesen 11134 mal)

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Offline Infernal Teddy

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #75 am: 31.07.2022 | 13:32 »
Ich verstehe nicht wo jetzt auf einmal Fate mit hier reingeworfen wird...
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Teddy sucht Mage

Offline Kaskantor

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #76 am: 1.08.2022 | 07:46 »
Hm bei A!C erinnern mich die Truth ziemlich an Fate (was ich nicht schlimm finde), aber speziell der Kampf wäre für mich jetzt nicht so Fate-lastig.
Zonen- statt Meter/5-Fuß-Regelungen gibt es auch in vielen anderen Spielen.

Aber ich hab jetzt auch die Dune-Regeln noch nicht gelesen, vielleicht kann man das nicht direkt miteinander vergleichen.
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Sgirra

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #77 am: 3.08.2022 | 11:43 »
Was mir absolut missfallen hat, das ist das Kampfsystem. In 1. Linie das von/aus Dune: Adventures in the Imperium.  Ich bin regelrecht erschrocken, als ich das Kampfsystem von Dune gelesen habe. Das passt für mich mal so absolut überhaupt nicht zu Dune.
Warum passt es für dich absolut überhaupt nicht zu Dune?

Ich habe beim Lesen auch ein bisschen damit gehadert, aber nach vier Oneshots bin ich ein großer Fan geworden und freue mich auf die Kampagne, die ich im Herbst starten werde. Das Konfliktsystem ist am Spieltisch toll und flüssig. Das Feedback meiner (von der Spielerfahrung sehr gemischten) Spieler:innen war stets, dass es stets ein tolles Dune-Gefühl vermittelt hat.

(Und ja, alleine vom Lesen hätte ich diese Aussage nie getroffen. Modiphius kann einfach nicht die eigenen Regeln erklären, das SRD ist da kein Fortschritt.)

Unterm Strich ist Dune für mich (neben Dishonored) die bisher beste 2d20-Version. Einfach weil es eine klarere Entscheidung trifft, was es sein will. Die anderen, allen voran Star Trek, kranken für mich daran, dass sie irgendwie zwischen Fate und einem crunchigen System in der Luft hängen.
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Offline unicum

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #78 am: 3.08.2022 | 12:22 »
Das 2D20 System, in seiner erscheinung aus dem Conan Kikstarter war das zweite Regelwerk ... unter den 50+ die ich daheim rumstehen habe ... das mich nach dem lesen verwirrt zurück gelassen hat - ich hatte die Regeln nicht verstanden, ich hatte keinen Blick dafür wie man es spielt. (das andere war im übrigen D&D 4 - aber aus ganz anderen gründen)

Offline postkarte

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #79 am: 3.08.2022 | 13:53 »
(Und ja, alleine vom Lesen hätte ich diese Aussage nie getroffen. Modiphius kann einfach nicht die eigenen Regeln erklären, das SRD ist da kein Fortschritt.)

Das kann man gar nicht besser sagen. Obendrein sind die 2D20 Systeme an einigen Stellen auch unklar. Zum Beispiel ist bei einigen nicht genau geklärt, was bei einem Gleichstand passiert. Manchmal steht dann es geht nach Expertise und Fokus, aber dann nicht mehr was passiert, wenn auch die gleich sind (was gar nicht selten passiert). Bei Dune hat man da z.B. eine sinnvolle Vereinfachung getroffen und dadurch ist das geklärt. Bei Inifinity hingegen gar nicht.

John Carter ist sogar teilweise widersprüchlich, was das Ausgeben von Momentum angeht.

Offline Colgrevance

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #80 am: 3.08.2022 | 16:29 »
Unterm Strich ist Dune für mich (neben Dishonored) die bisher beste 2d20-Version. Einfach weil es eine klarere Entscheidung trifft, was es sein will. Die anderen, allen voran Star Trek, kranken für mich daran, dass sie irgendwie zwischen Fate und einem crunchigen System in der Luft hängen.

Das sehe ich (wie oben geschrieben) auch so. Es wird natürlich genau dann problematisch, wenn diese klare Entscheidung nicht zum eigenen Spielstil passt - bei einem "Wischi-Waschi"-System (was ja auf viele der bekannteren Spiele zutrifft) kann man das dann häufig noch in die gewünschte Richtung hausregeln, aber bei klarem Designfokus lohnt diese Änderung m. E. meistens nicht.

Offline Breston

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #81 am: 17.08.2023 | 00:19 »
Ich finde, das ein Problem ist, das jedes Setting einzeln und anders nach Deutschland lizensiert wird. Dadurch erscheint ein 2d20 Setting bei Ulisses, ein anderes bei Uhrwerk usw. und für meinen Geschmack sind beide deutschen Verlage zu langsam um mit der Veröffentlichung von Mödiphius stand zu halten, was mich befürchten lässt, das letztlich nur ein Teil überhaupt seinen Weg in deutschsprachige Publikationen findet und das ist für ein System auf dem deutschen Markt, nach meiner Erfahrung, tödlich. Dann lieber komplett in fremdsprachlicher Fassung.
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Offline NurgleHH

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #82 am: 19.09.2023 | 14:52 »
und für meinen Geschmack sind beide deutschen Verlage zu langsam um mit der Veröffentlichung von Mödiphius stand zu halten, was mich befürchten lässt, das letztlich nur ein Teil überhaupt seinen Weg in deutschsprachige Publikationen findet und das ist für ein System auf dem deutschen Markt, nach meiner Erfahrung, tödlich. Dann lieber komplett in fremdsprachlicher Fassung.
Ulisses und Uhrwerk machen bei den 2D20 einen guten und schnellen Job. Da kann man sich nicht beschweren. Bei Dune kommt schon der dritte Band. Und STA auf deutsch ist (als PDF) ziemlich komplett bei den Grundbüchern und Klingonen und Shakleton sind auch weit. Da kann man sich nicht wirklich beschweren

Offline Prisma

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #83 am: 22.09.2023 | 10:16 »
Ich mag die Abhängigkeit von den Gummipunkten nicht. Ein System sollte grundsätzlich auch ohne rund laufen. In STA wird sogar empfohlen die Spieler "einfach so" auf unwichtige Dinge würfeln zu lassen um Momentum zu generieren. Das finde ich vom Grundsatz her doof. Noch blöder finde ich SL-Gummipunkte in einem Rollenspiel. Als ob ich als SL nicht jederzeit die Entscheidung treffen könnte dass Verstärkung eintrifft, oder Würfe schwieriger werden, usw. Auch Spieler können jederzeit durch ihre Handlungen eskalieren, und nicht weil ein Threat in den Pool kommt, weil sie ein Phasergewehr mitgenommen haben. Das halte ich für einen grundlegenden Fehler im Design. Darum hält sich meine Liebe zu 2d20 in Grenzen.
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Online Weltengeist

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #84 am: 22.09.2023 | 13:53 »
Und damit hast du meine Probleme mit 2D20 auch schon ganz gut beschrieben. :d

Ich mag Metaressourcen ohnehin schon nicht (bei Savage Worlds akzeptiere ich sie zähneknirschend, aber nur aus Notwendigkeit und nicht aus Überzeugung), und Metaressourcen für den Spielleiter konnte ich schon bei Coriolis nicht leiden.
On Probation.

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #85 am: 22.09.2023 | 14:00 »
Geht mir genauso ... seit Fate missfällt es mir schon, wenn Gummipunkte nicht einfach eine begrenzte Ressource auf Spieler:innenseite sind, sondern innerhalb der Sitzung einen beiderseitigen Ebb&Flow haben. Das erscheint mir immer als zusätzliche Verwaltungsebene, die ich im Blick behalten muss, und ja, die Frage, wann ich als SL Gummipunkte für eine Handlungsentwicklung einsetze und wann ich sie einfach entscheiden "darf" bekomme ich auch nicht gelöst.
« Letzte Änderung: 22.09.2023 | 14:12 von Swanosaurus »
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Offline Sgirra

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #86 am: 22.09.2023 | 14:35 »
Mh, ich habe generell nichts gegen Gummipunkte, gerade auch auf SL-Seite nicht. So liebe ich nach anfänglichem Fremdeln die Finsternispunkte bei Coriolis sehr – die wiederum sehr anders und mMn eleganter funktionieren, vor allem fußt nicht die gesamte Engine darauf.

Bei 2D20 habe ich aber auch meine Probleme. Zum einen, weil es drei Sorten von Gummipunkten gibt – zu Momentum/Thread (die sich sehr ähnlich sind, aber eben doch nicht völlig deckungsgleich) kommt ja noch Determination (oder Entsprechungen), und das ist mindestens eine Kategorie zu viel. Da merkt man schon wieder, dass 2d20 manchmal nicht weiß, was es sein will. Die variierenden Momentum-Kosten finde ich ebenfalls kontraintuitiv. Und ja, D0-Proben finde ich auch nicht gut – das ist nicht mal würfeln um des Würfelns Willen, sondern unnötige "Showstopper", nur um Momentum zu generieren.

Sie kriegen es mit späteren Spielen etwas besser in den Griff und Dreams and Machines geht ein paar Kernelemente noch einmal anders an, aber es ruckelt trotzdem immer noch. Trotzdem bin ich ein Fan der Bücher. ;)
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Offline Arkam

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #87 am: 24.04.2024 | 12:26 »
Hallo zusammen,

ich lese mich gerade in das Fallout 2D20 System, deutsche Fassung, ein und bisher habe ich mit dem System nur kleinere Probleme.
Ich habe nur den Eindruck das man sich sehr eng an die Vorlage des Computerspiels Fallout 4 hält aber nicht bedenkt das es zwischen einem Computerspiel und einem Tischrollenspiel Unterschiede gibt.

Mein Eindruck ist das die Metarecourcen, also Momentum bzw. Aktionspunkte bei Fallout gewisse Medienmomente abbilden sollen.
Wenn etwa "normale" Menschen in eine Aktion Story verwickelt werden und dann am Ende mit einem Schuß den Tag retten. Bei einem 2D20 System hat man dann eben eine Ressource um so etwas dazustellen.
Aber auch Kreaturen lassen sich entsprechend anpassen. Da kann der Anfänger einer gefährlichen Kreatur vielleicht noch erkommen aber beim Profi Jäger wird die Kreatur extrem gefährlich da die Spielleitung eben Ressourcen einsetzt.

Gruß Jochen
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Offline aikar

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #88 am: 24.04.2024 | 13:11 »
Ich habe inzwischen Erfahrung mit Conan, Star Trek, Dune und Achtung! Cthulhu für 2D20 sammeln können und inzwischen muss ich sagen: Es ist nicht meins.

Und entgegen meiner ursprünglichen Erwartung liegt das nicht an der mechanischen Kleinteiligkeit oder den Ressourcenpools. Der Standard-Würfelprozess mit den W20, Momentum und Fortune (bzw. wie es halt je nach System heißt) funktioniert erstaunlich gut.

Nein, das primäre Problem ist, dass 2D20 nicht weiß, was es sein will. Es vermischt hart verregelte und stark mechanische Elemente mit sehr schwammigen und abstrakten narrativen Elementen. Ich habe für sich genommen mit keinem von beiden ein Problem. Ich mag Fate sehr. Aber die Kombination funktioniert für mich einfach nicht, egal in wie vielen Varianten ich es versuche.

Damit schlägt es für mich übrigens in die selbe Kerbe wie HeXXen 1733. Damit hab ich genau das selbe Problem.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

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Re: 2D20 - Wieso sowenig Liebe?
« Antwort #89 am: 26.04.2024 | 16:05 »
Kleine Anekdote am Rand für die, die's noch nicht wußten (ich bin auch erst über Wikipedia drauf gestoßen): Chris Birch, der Gründer von Modiphius, war vorher einer der beiden Hauptautoren von sowohl Starblazer Adventures als auch Legends of Anglerre, ihrerseits schon nicht ganz uncrunchige frühe Fate-Spiele noch inspiriert von Spirit of the Century. Das 2d20-System scheint er selber mehr nicht mitentwickelt zu haben, da tritt er meines Wissens nur noch als Produzent im Hintergrund auf...aber einen gewissen Die-Welt-ist-doch-klein-Moment hat mir das schon beschert. :)

(Und @aikar: Fate ist ja seinerseits auch erst seit ca. Core so richtig "regelleicht-bis-mittelgewichtig" -- SotC oder Dresden Files hätte ich mit dem Etikett noch nicht bedacht, da mußten neben ein paar anderen Verschlankungen die "eigentlichen" Kernregeln erst mal von den settingspezifischen Zusätzen und insbesondere den ellenlangen und mehr oder weniger miteinander verstrickten "offiziellen" Stuntlisten befreit werden. Nichtsdestotrotz würde ich zustimmen, daß 2d20 anscheinend wenigstens ein Stück weit mit jeweils ein und demselben Spiel sowohl die "traditionelle" crunch- und weltsimulationsverliebte Rollenspielkundschaft als auch die "Erzählspieler" anlocken will und dabei wie viele Möchtegernerfinder von eierlegenden Wollmilchsäuen keine der beiden Seiten so recht zufriedenstellt.)