Autor Thema: [Eigenes System] Evolution  (Gelesen 441 mal)

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Offline Yozora

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[Eigenes System] Evolution
« am: 22.11.2020 | 10:29 »
Originalbericht: https://inyo.home.blog/2020/09/23/evolution-tournament/

Was ist "Tournament"? Über das Eigensystem: https://inyo.home.blog/2020/09/22/was-ist-tournament/




Zum Herantasten an das WIP-System Tournament (Eigenkreation) habe ich einen Oneshot entworfen, in dem die SC ihre Kräfte erst nach und nach entdecken. Sie erwachen ohne Erinnerungen aus dem Kälteschlaf, und müssen sich durch einige unheimliche Situationen schlagen.


Die Charaktere

Dr. Victor „Vic“: Ein Botaniker/Biologie mit einer außerordentlichen Hingabe zu Pflanzen. Technologie dagegen ist ihm ein Dorn im Auge.

Rey: Sängerin mit knallig bunten Haaren und dem massiven Drang, sich in den Mittelpunkt zu stellen.

Carlos: Ein talentierter und begeisterter Mechaniker/Ingenieur, der seine Maschinen jeder menschlichen Interaktion vorzieht.

Dr. Hill: Ein sadistischer, gemeiner Arzt mit einer unheimlichen Vorliebe für Gehirne – sein Spezialgebiet.

Sergeant Sullivan: Ein militanter Trophäenjäger, der schnell die Führung übernimmt.
Die Geschichte

Eisiges Erwachen

Jeder erwacht für sich. Es ist kalt, Wasser umgibt sie, sie bekommen keine Luft. Panisches Tasten ergibt, dass man sich in einer Metallkapsel befindet, die vorne eine Glasfront besitzt. Rey schlägt so lange auf diese ein, bis sie kaputt geht, während die anderen Schalter und Hebel finden, mit denen sie die obere Luke öffnen und hinausklettern können. Etwas verfroren und nass stehen sie in einem kleinen Raum, in dem Handtücher und uniforme Kleidung für sie bereitliegen.

Ein nervtötender Alarm kann nach einigen Versuchen von Carlos ausgeschaltet werden, doch ein leichtes Beben, Kratzgeräusche und die Tatsache, dass sich die Tür nicht öffnen lässt, beunruhigen die Gruppe. Rey entdeckt einen Wartungsschacht, durch den sie in einen Nebenraum klettern können. Dr. Hill schießt sich bereits jetzt auf Rey ein und kommentiert ihre Vorschläge stets negativ und sarkastisch.

Entdeckungen

Der Schacht führt die Gruppe in ein Schlafzimmer, welches offensichtlich Vic gehört. Hier lässt sich nun auch endlich die Tür öffnen und die anderen entdecken, dass auch sie private Zimmer hier besitzen. Sie spekulieren darüber, ob sie sich auf einem Raumschiff, Schiff, U-Boot oder einer Forschungsstation befinden. Da Rey sich an ein Konzert in einer Unterwasserstadt erinnert, glaubt sie eher an ein U-Boot, das sie zu ihrem nächsten Auftritt bringen soll.

Jeder findet ein paar persönliche Gegenstände. Über ihre Tablets finden sie leider wenig heraus, außer, dass diverse Systeme ausgefallen sind. Von der Mannschaft ist nichts zu sehen. Die Tür zu der Kammer, in der sie erwacht sind, ist durch eine weiße Masse verschlossen, bei der man sich nicht sicher ist, ob es sich um Bauschaum handelt oder um eine Pflanze.

In einem anderen Zimmer entdeckt die Gruppe schließlich einen Videoeintrag von einem Alien, das offensichtlich zur Crew gehört. Es spricht darüber, dass sie einen Asteroidengürtel hinter sich gelassen haben und nun endlich wieder Ruhe herrscht. Es will über weitere, belanglose Dinge sprechen, als eine Warnleuchte angeht und es genervt aufsteht. Das Video endet an dieser Stelle.

Nicht allein

Als sich die Gruppe wieder auf den Weg macht, erklingt ein lautes, mechanisch-schreiendes Geräusch und eine Salve von Blitzlichtern dringt aus einem Nebengang. Eine nicht wirklich sichtbare Kreatur kommt stampfend auf sie zu und schleudert ihnen pure Elektrizität und Blitze entgegen. Sullivan deckt den Rückzug der Gruppe, während Dr. Hill Carlos ein Bein stellt, um seinen eigenen Rückzug zu sichern. Alle außer den beiden verbarrikadieren sich in einem Freizeitraum. Glücklicherweise zieht sich das Wesen nach einigen Treffern durch Sullivan zurück.

Als nächstes erkundet die Gruppe den Speisesaal, wo irgendetwas herumkriecht, aber schnell verschwindet. Die Nerven aller sind angespannt, aber immerhin ein bisschen trinken und sich mit Messern ausstatten. Ein Schrei lockt sie in einen anderen Gang, der seltsam dunkel wirkt.

Pflanzenteile – Ranken und Blätter – säumen hier die Wände und die Decke. In einem kleinen Nebenlabor finden sie Forschungen zu Bodenproben und ihren Auswirkungen auf dieselbe Pflanze. Vic verliert sich hier ein wenig in der Pflanzenpflege, bis die anderen ihn weiterzerren. Tiefer im Gang werden die Pflanzen dichter und sind mit dunklem Harz überzogen. Dann füllt ein abartiger Gestank die Luft und die Gruppe erhascht einen kurzen Blick auf ein spinnenartiges Wesen mit nadelspitzen Beinen.

Dann gelangen sie an eine große Tür, die wohl ins Gewächshaus führt. Die Tür lässt sich nur schwer öffnen, doch nachdem sie ein paar Pflanzen zurückgeschnitten haben, geht sie doch auf. Ein bestialischer Gestank schlägt ihnen entgegen und das Krabbeln etlicher Beine kommt schnell auf sie zu. Der Stress lässt ein paar Kräfte in Rey erwachen, ihre Schuppen kommen hervor und sie kann mit ihnen Licht brechen und sich quasi unsichtbar machen.

Panisch wird die Tür wieder geschlossen und man beschließt, lieber einen anderen Weg zu wählen. Runter in den Maschinenraum soll es gehen, denn von dort scheint ein wiederkehrendes Rumpeln und Rütteln zu kommen.

Kontrolle

Nachdem sie ein bisschen durch die Gänge geirrt sind und in Erfahrung gebracht haben, dass sie auf dem Weg zum Planeten Temura 7 sind – ihre Reise soll noch etwa einen Monat dauern – kommen die Aufgewachten an einen Fitnessraum, der in Benutzung ist. In der Hoffnung auf Antworten treten sie ein. Auf einem Laufband geht ein Alien, welches so aussieht wie das von dem Video. Aus der Decke hängt allerdings ein langer, weißer Faden, der sich mit seinem Kopf verbunden hat und von seinem Körper gehen mehrere weitere Stränge aus, welche in Wände und Boden führen. Man beschließt, den Strang am Kopf durchzuschneiden, was sofort eine Angriffsreaktion hervorruft. Nachdem sie das Wesen getötet haben, untersucht Dr. Hill sein Gehirn. Es ist von den weißen Fäden durchzogen, die vermutlich ein Pilz sind, der seine Opfer kontrolliert.

Als nächstes geht die Gruppe weiter zu einem Fahrstuhl. Die Luft darin schmeckt ungewöhnlich süß und er bewegt sich nicht. Als Sullivan die Dachluke öffnet, ist da nur eine weiße Masse. Panisch verlässt die Gruppe den Fahrstuhl wieder und rennt an einer großen Tür mit Aufschrift „Passagiere“ vorbei. Wieder werden sie von dem blitzschleudernden Alien gejagt, aber dieses Mal kann Sullivan es niederschießen und Carlos lässt ein paar Hanteln explodieren, die er aus dem Sportraum mitgenommen hat.

Man gelangt an eine Krankenstation, wo sich alle erst einmal verarzten. Hier gibt es auch ein paar fungizide Medikamente. Bevor sie diese jedoch an einer mitgenommenen Pilzprobe ausprobieren können, brechen etliche, fünfbeinige, spinnenartige Kreaturen und das angeschlagene Blitz-Alien durch die Tür. Ein kurzer, aber heftiger Kampf entbrennt, bei dem sie schließlich das Alien besiegen. Es stellt sich als dieselbe Spezies heraus, welche sie auch anfangs in dem Video gesehen haben, seine Nervenbahnen sind allerdings deutlich ausgeprägter und es ist definitiv von dem Pilz infiziert, genau wie die Spinnenwesen. Ihre löchrigen Körper besitzen kein Hirn, dafür aber viele Nervenbahnen, an denen sich die weiße Masse festgesetzt hat.

Auf zur Brücke

Im Kampf hat Sullivan sich verändert. Ihm ist ein weiteres Paar Arme gewachsen und er hat eine dritte Lunge in sich bemerkt. Auch Dr. Hill verändert sich nach und nach, wird mechanischer, die Haut metallischer und Vic ist eine Ranke aus dem Rücken gewachsen. Was auch immer sie sind, wirklich menschlich sind die wenigsten von ihnen. Langsam kommen aber auch die Erinnerungen zurück. Sie wurden in eine menschliche Gestalt versetzt, da die glatte, haarlose Haut das Mittel für die Cryostasis besser aufnimmt und sie so nicht so häufig unerwartet aufwachen.

Die Gruppe beschließt, zur Brücke zu gehen. Dabei kommt sie an einem Labor vorbei, das der Ausgangspunkt der Infektion zu sein scheint. Der gesamte Raum ist von der weißen Masse überwuchert und auch zwei Sicherheitstüren konnten ihn nicht stoppen.

Auf der Brücke werden sie von einer Sicherheitswarnung begrüßt: Das Schiff nähert sich dem Zielplaneten, doch der Autopilot ist ausgefallen und das Raumschiff droht abzustürzen. Carlos stürzt sich auf die Kontrollkonsolen und lässt einige Kabel aus seinem Körper sprießen, durch die er sich mit dem Schiff verbindet. Vic und Sullivan decken ihn gegen die Flut aus Spinnenwesen und Aliens, die vom Pilz kontrolliert werden. Und dann wird der Ursprung der ständigen Beben offensichtlich: Ein riesiges, wurm- und tausendfüßlerartiges Wesen bricht aus der Wand und rennt wild durch den Raum. Rey nutzt ihre neuste Fähigkeit, spritzt sich ein fungizides Mittel und verwandelt sich in eine Wassermasse.

Carlos aktiviert ein paar Waffensysteme, die seine Kameraden unterstützen. Rey hängt sich an den Wurm und klettert in ihrer Wasserform zu seinem Kopf hoch. Dr. Hill lässt es sich nicht nehmen, den Wurm mit seiner neuen Elektroattacke abzuschießen und damit auch Rey zu treffen. Diese schlingt sich schließlich um den Kopf des Wurms und dringt in sein Gehirn ein. Ihr Körper trägt das Mittel in sich und sie kann den Pilz zurücktreiben.

Carlos schafft es gerade noch, das Schiff zu landen. Mit Hilfe der nun erwachenden, nicht infizierten Crew kann die Pilzinfektion schließlich zurückgedrängt werden und die gruppe kann ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen: Sie besitzen Fähigkeiten, die die ihrer Spezies übersteigen. Daher wurden sie für diese Mission ausgewählt. Sie sollen gefährliche Tiere fernhalten, während die Aliens einen neuen Planeten besiedeln.


Fazit

Ich wollte den Spielern nicht zu früh zu starke SC geben, daher habe ich ihre Fähigkeiten durch Stressproben freischalten lassen. Das hat leider dazu geführt, dass einige von ihnen sehr schnell vorangeschritten sind, andere dagegen erst gegen Ende zu ihrem vollen Potential gekommen sind. Das muss ich definitiv noch etwas angleichen. Insgesamt ist es so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe, was mich sehr gefreut hat. Unser Haupt-SL hat später angemerkt, dass ihn das Szenario stark an My little Sister wants you to suffer und das Eclipse Phase Szenario Continuity erinnert hat. Für mich war die Story ziemlicher Sci-Fi Standard, deshalb hat es mich gefreut, dass die Spieler an ein paar Stellen trotzdem überrascht waren.
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