Autor Thema: RuneQuest Glorantha - Smalltalk  (Gelesen 37102 mal)

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Offline Xemides

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #25 am: 5.02.2021 | 18:35 »
Also das Artwork und die Glorantha-Verzahnung holen mich schon ab. Regeltechnisch bin ich weniger zufrieden, gerade auch im Vergleich zu Mythras. Da ist RQG doch einfach ungleich frickeliger. Hier noch ein Prozentpünktchen und dort noch eins in einer weiteren Sonderregel. Du willst die Waffe aus dem Gegner ziehen? Klar, würfel einfach ... moment, achja genau STÄ+KONx2%, um zu sehen ob du es schaffst.

Naja, RQG ist halt nicht Mythras. RQG hat sich entschieden, sich an RQ2 zu orientieren und nur leicht zu modifizieren und modernisieren.

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Achamanian

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #26 am: 5.02.2021 | 18:41 »
Hallo! Mich würde ja mal interessieren, wer hier durch das "Runequest - Rollenspiel in Glorantha" Crowdfunding den ersten Kontakt mit der Spieltwelt und/oder Runequest hatte oder vielleicht damit zurück zu RQ gekommen ist.

Plus: Welchen ersten Eindruck habt ihr vom Vorab-PDF?

Der erste Kontakt war es nicht - ich hatte von Glorantha damals das wenige, was es bei Welt der Spiele auf Deutsch gab, aber gespielt habe ich damit nie ...

RuneQuest habe ich dagegen immer mal wieder gespielt (RQ3 und RQ6/Mythras, genaugenommen).

Auf Glorantha habe ich aber erst mit unserer Playtest-Gruppe für das neue RQ angefangen (war vor jetzt schon rund drei Jahren, meine ich), die seitdem (wenn auch sehr unregelmäßig läuft). Bin jetzt auch ein ziemlich Glorantha-Fan geworden.

Offline Ginster

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #27 am: 5.02.2021 | 18:44 »
Naja, RQG ist halt nicht Mythras. RQG hat sich entschieden, sich an RQ2 zu orientieren und nur leicht zu modifizieren und modernisieren.

Ich weiß. Und deshalb muss man es gut finden? Ich verstehe deinen Einwurf nicht.

Offline tartex

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #28 am: 5.02.2021 | 18:48 »
Interessiere mich schon ein paar Jahre für Glorantha, weil ich immer mehr zum Präantike-Nerd werde. Habe jetzt endlich auch zugeschlagen, obwohl kein Basic-RPG-Fan.

Das alte deutschsprachige RuneQuest war mir bekannt. Mehr als mal Charaktere ausgewürfelt haben wir aber in den 90igern damit nicht gemacht.
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Offline Xemides

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #29 am: 5.02.2021 | 18:58 »
Ich weiß. Und deshalb muss man es gut finden? Ich verstehe deinen Einwurf nicht.

Nein muss man natürlich nicht. Wollte nur sagen sind halt unterschiedliche Systeme.
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Offline Moonmoth

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #30 am: 6.02.2021 | 09:03 »
Interessiere mich schon ein paar Jahre für Glorantha, weil ich immer mehr zum Präantike-Nerd werde. Habe jetzt endlich auch zugeschlagen, obwohl kein Basic-RPG-Fan.

Das alte deutschsprachige RuneQuest war mir bekannt. Mehr als mal Charaktere ausgewürfelt haben wir aber in den 90igern damit nicht gemacht.
Vielleicht ist es fair, dass ich auch selber mal antworte  ;)

Bei mir war es so ähnlich - ich hatte in Knaurs Buch über Rollenspiele eine glühende Beschreibung von RQ und Glorantha gelesen und mir dann die RQ3 Version von WDS zugelegt, das war mein zweites eigenes Rollenspielwerk. Zu meinem Entsetzen war diese Ausgabe ja komplett ohne Glorantha, aber die US-Materialien von damals Avalon Hill haben mich dann trotz teils schauerlicher Produktionsqualität total gepackt und ich wurde zu einem großen Fan von Runequest und Glorantha - sehr im Gegensatz zu meiner damaligen Gruppe: „Der Elf ist im Grunde eine … Kiefer? Ich bin raus.“

Ich habe also einiges RQ-technisches nachzuholen und freue mich wirklich sehr, dass es wieder in deutsch verfügbar ist.
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Offline Xemides

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #31 am: 6.02.2021 | 09:39 »
Meine Runequest Geschichte ist ähnlich. Wenn ich auch seit 1983 schon Rollenspiel kannte, durch DnD, Traveller und was noch folgte.

Auf Runequest stieß ich durch einen Freund aus Hannover, der mit Lutz und Kelly schon befreundet war und mich drauf aufmerksam machte. Es folgten die deutschen Übersetzungen der Glorantha-Supplements, dann die englischsprachigen Sachen, Mitgliedschaft bei der Runequest Gesellschaft, Besucht der deutschen Cons und eines Cons in AMerika, und das Sammeln alles möglichen Materials, das ich hier stehen habe, teils auch in Kopie.

Gelesen habe ich leider nur einen Bruchteil, und irgendwann auch nicht mehr alles gekauft.

Aber meine Faszination für Glorantha blieb.

Auch ich habe leider wenig Spieler getroffen, die sich drauf einlassen wollen.
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Offline Marduk

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #32 am: 6.02.2021 | 09:49 »
Ich bin im Endeffekt über Heroquest 2 auf Glorantha so richtig aufmerksam geworden. Ich hab mir das System damals angesehen und bin dann dadurch näher mit Glorantha in Berührung gekommen. Ich finde gerade die Betonung, daß die Charaktere Mitglied der Welt und einer Kultur sind faszinierend.

Auch ich habe leider wenig Spieler getroffen, die sich drauf einlassen wollen.

Das ist leider ein verbreitetes Problem.
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Offline Kaskantor

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #33 am: 6.02.2021 | 10:17 »
Na bei dem Ausstoß allein hier im Forum wundert mich das schon.

Es wird wohl an dem allgemeinen Problem liegen, dass es gerade im Fantasybereich soviel Konkurrenz gibt.

Ich kann da jedem nur mal empfehlen aus sich rauszukommen und zu versuchen auch mal Online eine Gruppe zu gründen.

Seit ich Online spiele kann ich mich kaum noch retten, vor lauter spielen:).

Und lasst solche „Bewerbungsgespräche“ sein. Einfach frei rangehen, man merkt dann schon, ob es passt.
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Offline Moonmoth

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #34 am: 6.02.2021 | 11:03 »
Ich kann da jedem nur mal empfehlen aus sich rauszukommen und zu versuchen auch mal Online eine Gruppe zu gründen.

Seit ich Online spiele kann ich mich kaum noch retten, vor lauter spielen:).

Und lasst solche „Bewerbungsgespräche“ sein. Einfach frei rangehen, man merkt dann schon, ob es passt.
Sehe ich auch so.

Ja, es gibt ja wirklich Runden, für die man erstmal ein Personalgespräch führen muss, um überhaupt mitspielen zu dürfen. Das ist wirklich eine unnötige Hürde, die garantiert eine Menge interessierter Leute abschreckt.

Auch wenn man glaubt, unglaublich viel Hintergrundwissen und wochenlang ausgearbeitete Charaktere mitbringen zu müssen - nein, definitiv nicht, wenn die Gruppe und die SL da ein bisschen entspannt herangehen, ist das auch bei "mittelkomplexen" System wie Runequest/Mythras/BRP/W100 gar nicht schwer. Insbesondere, weil man eigentlich als Spieler:in nur den Charakterbogen vor sich haben muss und an sich nur die SL tieferes Regelwissen braucht.
« Letzte Änderung: 6.02.2021 | 11:10 von Moonmoth »
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Offline Xemides

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #35 am: 6.02.2021 | 11:11 »
Na bei dem Ausstoß allein hier im Forum wundert mich das schon.

Naja, hier im Forum ist halt nicht meine private Spielumgebung. Und die Szene ist in Lübeck dann doch eher klein.

Online-Spielen ist ja eher ne Sache der letzten 1-2 Jahre.
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Offline Magister Ludi

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #36 am: 6.02.2021 | 14:15 »
Stimmt, das Zitat fehlt.
Angeblich wurde das Zitat kurzfristig aus rechtlichen Gründen auf Wunsch von chaosium entfernt.

Offline AndreJarosch

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #37 am: 6.02.2021 | 20:34 »
Angeblich wurde das Zitat kurzfristig aus rechtlichen Gründen auf Wunsch von chaosium entfernt.

Jung ist erst 60 Jahre tot.
Sein Werk geht erst in 20 bis 20 Jahres ins Gemeingut über... aber ein Zitat dürfte doch eigentlich rechtlich unbedenklich sein. Aber wer weiß was da alles rechtlich so dranhängt. Es ist zumindest nicht schlimm, dass es gestrichen werden musste.

Offline jorganos

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #38 am: 11.02.2021 | 22:05 »
Für mich ist das deutsche RQG in erster Linie ein Referenz-Buch, damit ich eventuelle deutsche Spieler auch verstehe, da ich auch schon die englische Ausgabe iSchuber besitze. Ich gehöre seit etwa 1994 zum härtesten Glorantha-Kern, und habe RQ3 etwa 5 oder 6 Jahre vorher über die Games Workshop-Ausgabe kennengelernt, nachdem auch ich Lutz' Artikel in dem Droemer-Knaur-Buch über Rollenspiele gelesen hatte. Meine private Übersetzung der Regeln war zu etwa 70% fertig, als ich Lutz dann auf dem letzten STARD in der Fabrik in Hamburg kennengelernt hatte und von der offiziellen Übersetzung erfahren hatte.

Mich in das an RQ2 angelehnte Regelsystem einzufinden holpert gelegentlich, da ich vieles der RQ3-Regeln fast noch herbeten kann. Im Zweifelsfall improvisiere ich halt.

Durch meinen Start mit RQ3 kenne ich RQ auch in erster Linie als setting-freies System, und auch bei RQ2 würde ich Glorantha mehr als ein Beispielsetting denn als ein fest eingebettetes Setting bezeichnen. Zwar spielt fast sämtliches offizielles RQ2-Material auf Glorantha, aber es gab schon früh inoffizielles Material (auch) für RQ2 von anderen Verlagen, das ich als Glorantha-Purist nicht wirklich auf Glorantha verorten kann.

(Inzwischen gilt das auch für das eine oder andere Fan-Produkt im Jonstown-Compendium, das zumindest auf einem Glorantha mit ganz anderer Zeitlinie spielt. Gloranthoid also...)

In meinen Augen ist RQG tatsächlich das erste auch publizierte RuneQuest, das gezielt für Glorantha geschrieben wurde. Das dürfte der gespielten Erfahrung der meisten Alt-Fans von RQ2 widersprechen, aber zu dem Zeitpunkt, an dem ich anfing, nach RQ2 zu suchen (spätes 1984/frühes 1985), war das schon ein Sammlerobjekt, zumindest in meinem Teil von Deutschland.

Einen Großteil meiner RQ3-Erfahrung habe ich auf der Grundlage von RQ3-Vikings gesammelt, für das ich eine eigene Fantasywelt mit Einflüssen aus der irdischen Geschichte und diverser Fantasy-Literatur zusammengestellt hatte, mit einer über 10000-jährigen Vorgeschichte und etwa so viel Hintergrundinfo auf meinen Festplatten, wie RQ3 Gods of Glorantha und RQ3 Genertela:Crucible of the Hero Wars zusammen aufs Papier bringen. Von handgekritzelten Ideen und Notizen und für damalige Verhältnisse beinahe professionelle Kartographie mal abgesehen.

Meine erste Glorantha-Spielerfahrung war das Dragon Pass Brettspiel, also eigentlich fast wie die Erfahrung der ganz alten Hasen, die mit White Bear and Red Moon den Erstkontakt mit Glorantha gemacht haben. Insofern ist die Nachricht, dass dieses Spiel und der Partner Nomad Gods noch dieses Jahr neu aufgelegt werden (hauptsächlich leicht neu angehübscht) für mich auch eine gute Nachricht.

Offline Leonidas

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #39 am: 13.02.2021 | 07:47 »
Irgendwie stehe ich gerade auf dem Schlauch. Kann es sein, dass in der Tabelle „Angriff- und Paraderegebnisse“ auf S. (bzw. p.) 199 Ergebnisse stehen, die sich aus dem Regeltext gar nicht ergeben?

z.B.:

Kritischer Angriff gegen Normale Parade: „Die TP der parierenden Waffe des Verteidigers werden um den erwürfelten Schaden reduziert“ [Edit: ok, hierzu habe ich jetzt in den Rules Q&A was gefunden: clumsy wording also.]

oder

Spezieller Angriff gegen Normale Parade: „ Die Paradewaffe des Verteidigers nimmt allen Schaden, die die derzeitigen TP der Waffe überschreiten“
« Letzte Änderung: 13.02.2021 | 08:39 von Leonidas »

Offline Crimson King

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #40 am: 13.02.2021 | 09:42 »
Ich habe zugegebenermaßen mit Glorantha so meine Schwierigkeiten. Die sind begründet in der phänomenalen Tiefe und Breite des Settings und mit dem Wunsch, dem mit dem notwendigen Respekt und mit Ernsthaftigkeit entgegenzutreten. Und dafür ist es einfach zu viel. Als Spieler kein Problem, da muss ich nur nen Ausschnitt kennen und nicht mal den unbedingt besonders gut. Als SL stellt sich mir das Setting mit seiner reichhaltigen und besonderen Mythologie als eine einzige riesige Einstiegshürde in den Weg. Geht das noch anderen so?
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
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Offline AndreJarosch

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #41 am: 13.02.2021 | 09:54 »
Ich habe zugegebenermaßen mit Glorantha so meine Schwierigkeiten. Die sind begründet in der phänomenalen Tiefe und Breite des Settings und mit dem Wunsch, dem mit dem notwendigen Respekt und mit Ernsthaftigkeit entgegenzutreten. Und dafür ist es einfach zu viel. Als Spieler kein Problem, da muss ich nur nen Ausschnitt kennen und nicht mal den unbedingt besonders gut. Als SL stellt sich mir das Setting mit seiner reichhaltigen und besonderen Mythologie als eine einzige riesige Einstiegshürde in den Weg. Geht das noch anderen so?

Ging mir (1992) auch so.
Aber genau dies kann mit Erscheinen von RQG ignorieren.

Der SL sollte sich mit dem Regelbuch (und dem darin enthaltenen Glorantha-Content) befassen und alles andere ergibt sich.
Das Setting-/Abenteuerbuch im "Gamemaster Screen Pack" (deutscher Titel noch unbekannt) liefert eine kleine Sandbox und drei Abenteuer. Zusammen mit dem Abenteuer aus dem Schnellstarter hat man schon was an der Hand.
Und von dort aus "erabenteuert" man sich nach und nach die Welt.
Es ist nicht nötig ALLES zu lesen/wissen.

JETZT ist der bestmögliche Einstieg in Glorantha und RuneQuest.

Offline Crimson King

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #42 am: 13.02.2021 | 10:05 »
Ging mir (1992) auch so.
Aber genau dies kann mit Erscheinen von RQG ignorieren.

Der SL sollte sich mit dem Regelbuch (und dem darin enthaltenen Glorantha-Content) befassen und alles andere ergibt sich.
Das Setting-/Abenteuerbuch im "Gamemaster Screen Pack" (deutscher Titel noch unbekannt) liefert eine kleine Sandbox und drei Abenteuer. Zusammen mit dem Abenteuer aus dem Schnellstarter hat man schon was an der Hand.
Und von dort aus "erabenteuert" man sich nach und nach die Welt.
Es ist nicht nötig ALLES zu lesen/wissen.

JETZT ist der bestmögliche Einstieg in Glorantha und RuneQuest.

Ich fasse BRP & Co. nur im Notfall an, was aber nicht das Problem wäre. Bei mir steht 13th Age for Glorantha im Schrank (nebst diesem monströsen zweibändigen Guide to Glorantha). Das eigentliche Problem an dem von dir vorgeschlagenen Ansatz ist, dass ich in meinem Leben noch kein Fertigabenteuer geleitet habe, weil ich Abenteuer gezielt auf die SC zuschneiden will, und ich nicht vorhabe, das für Glorantha zu ändern. Die SC sind dementsprechend auch nicht vorgeneriert. Ich brauche also zumindest genügend Verständnis für das Setting, um bei der Charerstellung zu unterstützen, das Abenteuer so zu erstellen, dass es nicht in Widerspruch zum Quellenmaterial steht (oder das Quellenmaterial gezielt an meinen Bedarf anzupassen), und die Welt im Spiel entsprechend darzustellen.

Einstiegsabenteuer sind trotzdem eine Hilfe, weil sie einem ja ein Stück weit sagen, wie das Spiel nach Ansicht der Designer gespielt werden soll.
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Offline Leonidas

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #43 am: 13.02.2021 | 10:06 »
Ich versuche auch gerade den Einstieg. Respekt und Ernsthaftigkeit sind bei mir nicht so beachtlich vorhanden, es ist letztlich halt auch „nur“ ein Spiel. Die sehr große Einstiegsherausforderung sehe ich aber auch. Zum Beispiel findet schon beim Auswürfeln der Familiengeschichte ein ziemliches Namedropping statt, das aufzuschlüsseln einigen Zeitaufwand erfordert und mich dann im Ergebnis dazu angehalten hat, erstmal The Gloranthan Sourcebook zu lesen. Die Präsentation der Regeln erscheint auch immer wieder mal suboptimal, was weiteren Zeitaufwand erfordert. Also ja, mein Eindruck ist auch, dass man als Einsteiger einiges Durchhaltevermögen braucht.

Offline Moonmoth

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #44 am: 13.02.2021 | 10:24 »
Oh, ich kann das schon nachvollziehen. Hilfreich finde ich - als jemand, der selbst Respekt vor dem Leiten hat, sich aber schon ein bisschen eingelesen hat - diese Punkte:

- Die SC müssen dieses ganze Hintergrundwissen nicht haben. Abgesehen davon, wer grade Herrscher ist, werden sie in den meisten Fall nicht viel wissen. Orlanthi haben eine Meinung zu den Lunaren, sie kennen die Kulte aus der Nachbarschaft, sie werden wissen was ihr Stamm und  Kult sie lehrt. Aber nicht viel mehr.
- Ich würde mir schon wünschen, dass die Erlebnisse aus der Charaktererschaffung nachgehalten werden, dafür sind ja auch Zeilen auf dem Bogen gedacht. Man kann dann später darauf eingehen. Aber man muss nicht alles verstehen, was Oma aus dem Krieg erzählt hat. Die betreibt eben auch Namedropping, das ist keine Geschichtsstunde!
- Das was bei der Charaktererschaffung zu den einzelnen Erlebnissen aus der Vergangenheit gesagt wird, reicht erst einmal aus. Mehr muss niemand wissen und ich würde da auch nicht nachschlagen lassen. Es ist, wie oben beschrieben, schon gar nicht wenig.
- Ich würde mit Hinterwäldlern (s.o.) anfangen, die dann langsam die Welt entdecken. Stück für Stück.
- Von großen „Lore-Dumps“ würde ich unbedingt absehen: Die Welt ist da, wenn man die Tiefe benötigt. Aber ich würde nur so viel davon rausgeben, wie das Abenteuer gerade braucht und kein bisschen mehr. Das merkt sich niemand, das nimmt das Tempo aus dem Abenteuer und schlimmstenfalls langweilt es. Insbesondere online :)
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Offline Leonidas

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #45 am: 13.02.2021 | 10:29 »
Volle Zustimmung, vom Grundsatz her. Aber mit sowas wie :„Tja, Jar-Eel, weiß ich jetzt auch nicht, lass mal weiterwürfeln“ werde ich meine Spieler nicht an den Haken bekommen. (Ganz abgesehen davon, dass ich selber meine Neugier auch nicht auf später verschieben mag.)

Offline Ginster

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #46 am: 13.02.2021 | 13:40 »
Das eigentliche Problem an dem von dir vorgeschlagenen Ansatz ist, dass ich in meinem Leben noch kein Fertigabenteuer geleitet habe, weil ich Abenteuer gezielt auf die SC zuschneiden will, und ich nicht vorhabe, das für Glorantha zu ändern. Die SC sind dementsprechend auch nicht vorgeneriert. Ich brauche also zumindest genügend Verständnis für das Setting, um bei der Charerstellung zu unterstützen, das Abenteuer so zu erstellen, dass es nicht in Widerspruch zum Quellenmaterial steht (oder das Quellenmaterial gezielt an meinen Bedarf anzupassen), und die Welt im Spiel entsprechend darzustellen.

Mir geht bzw. ging es ähnlich, Glorantha wirkt erst extrem einschüchternd. Das Lesen von Quellenmaterial hat schon geholfen, ich denke, es gibt da diverse Klick-Momente. Die liegen mE weniger im profunden, enzyklopädischen Wissen, sondern im Erkennen bestimmter Rädchen und Prinzipien der Welt. Allen voran den Myths. Ich finde, die kann man gar nicht überbetonen und gerade 13G liefert da ja Regeln für HeroQuests schon mit und hat damit RQG was voraus. So würde ich Abenteuer auch um die Charaktere zentrieren: den Spielern klar machen, wie tief die Beziehungen zu ihren Göttern und Runen reichen. Dann würde ich mir Myths anschauen (z.B. hier oder auch einfach ausdenken) und überlegen wie und warum ein Charakter diesen Myth erforschen bzw. als HeroQuest erleben könnte. 13G hat da natürlich auch den Vorteil, dass es deutlich freier und epischer ist, also HeroQuests viel früher und leichter einzubauen sind als in RQG.

Ich bin wohlgemerkt auch nicht dazu gekommen, das zu leiten, aber sehe dem jetzt alles in allem lockerer entgegen. Ich finde sogar, dass es nicht nur gut für Anfänger geignet ist, sondern geradzu ideale Aufhänger bietet, die Welt und die Götter kennenzulernen, denn alles was die SC durch die Myths lernen ist natürlich auch für die Spieler an sich relevant.
« Letzte Änderung: 13.02.2021 | 15:13 von Ginster »

Offline Crimson King

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #47 am: 13.02.2021 | 15:41 »
Mir geht bzw. ging es ähnlich, Glorantha wirkt erst extrem einschüchternd. Das Lesen von Quellenmaterial hat schon geholfen, ich denke, es gibt da diverse Klick-Momente. Die liegen mE weniger im profunden, enzyklopädischen Wissen, sondern im Erkennen bestimmter Rädchen und Prinzipien der Welt. Allen voran den Myths. Ich finde, die kann man gar nicht überbetonen und gerade 13G liefert da ja Regeln für HeroQuests schon mit und hat damit RQG was voraus. So würde ich Abenteuer auch um die Charaktere zentrieren: den Spielern klar machen, wie tief die Beziehungen zu ihren Göttern und Runen reichen. Dann würde ich mir Myths anschauen (z.B. hier oder auch einfach ausdenken) und überlegen wie und warum ein Charakter diesen Myth erforschen bzw. als HeroQuest erleben könnte. 13G hat da natürlich auch den Vorteil, dass es deutlich freier und epischer ist, also HeroQuests viel früher und leichter einzubauen sind als in RQG.

Ich bin wohlgemerkt auch nicht dazu gekommen, das zu leiten, aber sehe dem jetzt alles in allem lockerer entgegen. Ich finde sogar, dass es nicht nur gut für Anfänger geignet ist, sondern geradzu ideale Aufhänger bietet, die Welt und die Götter kennenzulernen, denn alles was die SC durch die Myths lernen ist natürlich auch für die Spieler an sich relevant.

Danke. Sowas hilft.  :d
« Letzte Änderung: 13.02.2021 | 15:59 von Crimson King »
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Offline Apollo-Союз

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #48 am: 13.02.2021 | 15:55 »
Hey, vielen Dank für diesen Thread!

Ich hätte sonst nie gemerkt, dass die Nachricht bezüglich des Vorab-Regelwerks in meinem DriveThru-Postfach vergammelt.  :d
« Letzte Änderung: 13.02.2021 | 15:59 von Apollo-Союз »
Entropy... is a such a lonely word.

Offline Leonidas

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Re: RuneQuest Glorantha - Smalltalk
« Antwort #49 am: 28.02.2021 | 11:44 »
Gibt es eigentliche Infos oder Gerüchte darüber, ob es einen offiziellen VTT-Support für RQ:G geben soll?

Ich würde sehr gerne mit einer Testrunde starten, habe aber nur einen schon länger nicht mehr gepflegten Bogen für roll20 gefunden. Drüben im Chaosium Forum habe ich von einem User gelesen, der wohl eigene Sachen für Foundry entwickelt hat, aber von Chaosium zurückgepfiffen wurde.