Autor Thema: Goblins - lächerliche Primitive oder ernstzunehmende Zivilisation?  (Gelesen 5068 mal)

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Online nobody@home

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Ganz allgemein denke ich, daß das Konzept "Goblin" flexibel genug ist, daß die Frage eher direkt an den Settingdesigner zurückgeht: "Welche Rolle willst du, daß sie in deiner Welt spielen sollen?" Einfach nur nicht weiter hinterfragte "Monster"? Pygmäenhafte Ureinwohner? Von einem David-Bowie-Verschnitt angeführte Feenwesen? Vielleicht sogar einfach nur normale Mitbürger (ob nun zweiter Klasse oder vielleicht bei hinreichendem Mangel an Vorurteilen nicht mal das) in menschlichen oder anderweitig "gemischten" Siedlungsgebieten? Geht prinzipiell alles und noch mehr.

Etwas spezieller betrachtet kann natürlich das konkret verwendete System die Auswahl einschränken, wenn es denn schon "offizielle" Goblins mit Spielwerten und allem hat und man diese so, wie sie da stehen, auch mehr oder weniger 1:1 übernehmen will. Offensichtlich ist der Knackpunkt dabei dann vor allem Letzteres... ;)

Und abschließen möchte ich der Unterhaltung wegen und weil's nicht mal komplett am Thema "wie mache ich Goblins bedrohlich" vorbeigeht mit einer kleinen musikalischen Einlage. :headbang:

Offline Timo

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Ich hab mich jetzt durch 3 Seiten Thread gelesen, nur um zu überprüfen dass wirklich keiner von euch NichtNerds Goblinslayer kennt oder erwähnt hat  >;D

(wobei der Manga/Anime ein paar dämliche/überflüssige Szenen hat, aber die Goblins sind dort nicht besonders stark aber sehr gefährlich für die Normalbürger (und Anfängerabenteurer)

die Rezension umschifft die Szene und gibt den Plot gut wieder:
https://www.youtube.com/watch?v=8SXLtltYE8w
« Letzte Änderung: 7.03.2021 | 22:56 von Timo »
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Offline Turning Wheel

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Aber jedes Kind weiß doch: Goblins bauen gute Katapulte!

Und nicht zu vergessen den legendären Pumpwagen!!!

Offline Lord Verminaard

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Es war ja nach D&D Goblins gefragt und nicht nach Warhammer Goblins, da wäre die Antwort deutlich anders ausgefallen. ;D (Beim Blood Bowl sind die Pumpwagen bei den Snotlings gelandet...)
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Offline Matz

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... und wenn sie was pflanzen, dann über den Wald verstreut in kleinen Feldern, die sie das Jahr über sich selbst überlassen und erst zur Erntezeit zurückkehren ...

Dazu sag ich nur: PILZE! Das fällt dem unwissenden auch nicht auf ob diese Ansammlung von Pilzen jetzt natürlich ist oder nicht.

Mit ihrem vermutlich nichtmenschlichen Stoffwechsel dürften Goblins auch Dinge vertragen die für andere Völker "unbekömmlich" sind, was die Bandbreite an sammelbarer Nahrung deutlich erhöht.
hinein... hindurch... und darüber hinaus!
Jo, Garle, woischde, moi noie Frondschaibe von Garglaass, die wo rebariered, woischde?! Joooo, doi noie Frondschaib von Garglaass, Jooooo....


Supersöldner

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Abenteurer Slayer. Der Goblin der seit Jahren Fanatisch Abenteuer Gruppen Auslöscht.  eines Tages begegnet er eine Jungen Goblin Priesterin und beginnt selber den Vorteil von Gruppen Bildung zu erkennen.  >;D   

Offline Timo

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zwar nicht im Zusammenhang zur OP Frage, aber bei einem FantasyLightnovel gibt es eine Wurzel die sehr schnell wächst, Hunger stillt und eher mittelmässig schmeckt, so eine geschmackstechnisch schlechtere Kartoffel, dafür kann man sie (glaub ich mich zu erinnern) 9x im Jahr ernten und ist halt hervorragend um das arme Volk zu ernähren...allerdings schmeckt das Zeug für Goblins wohl sehr lecker und lokct diese an, deswegen ist das Risiko in ländlicheren Gegenden da höher von Goblins angegriffen zu werden.
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Offline Tudor the Traveller

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Es war ja nach D&D Goblins gefragt

eigentlich nicht explizit. Aber ich bin wohl eindeutig D&D geprägt  ;D
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Offline Tudor the Traveller

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Ganz allgemein denke ich, daß das Konzept "Goblin" flexibel genug ist, daß die Frage eher direkt an den Settingdesigner zurückgeht: "Welche Rolle willst du, daß sie in deiner Welt spielen sollen?" Einfach nur nicht weiter hinterfragte "Monster"? Pygmäenhafte Ureinwohner? Von einem David-Bowie-Verschnitt angeführte Feenwesen? Vielleicht sogar einfach nur normale Mitbürger (ob nun zweiter Klasse oder vielleicht bei hinreichendem Mangel an Vorurteilen nicht mal das) in menschlichen oder anderweitig "gemischten" Siedlungsgebieten? Geht prinzipiell alles und noch mehr.

Etwas spezieller betrachtet kann natürlich das konkret verwendete System die Auswahl einschränken, wenn es denn schon "offizielle" Goblins mit Spielwerten und allem hat und man diese so, wie sie da stehen, auch mehr oder weniger 1:1 übernehmen will. Offensichtlich ist der Knackpunkt dabei dann vor allem Letzteres... ;)

Ja und nein. Ich denke schon, dass es Genre-Konventionen gibt und die in der Fantasy doch recht stark in Richtung LotR / D&D / Warhammer gehen.

Aber prinzipiell kann ich alles reskinnen. Ich kann auch naturliebende, waldbewohnende und verschlagene Zwerge setzen. Und wäre damit noch nicht einmal weit von der folkloristischen Vorlage entfernt. Aber der typische Fantasy-Zwerg ist es halt dann nicht.

Ich kann menschenfressende, gerne schwer gepanzerte, Kohle- und Dampfindustrie-Elfen setzen... etc.
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Offline Maarzan

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Mit Gurps Goblins gibt es noch einmal einen ganz speziellen, victorianischen Blickwinkel.
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Ja und nein. Ich denke schon, dass es Genre-Konventionen gibt und die in der Fantasy doch recht stark in Richtung LotR / D&D / Warhammer gehen.

Aber prinzipiell kann ich alles reskinnen. Ich kann auch naturliebende, waldbewohnende und verschlagene Zwerge setzen. Und wäre damit noch nicht einmal weit von der folkloristischen Vorlage entfernt. Aber der typische Fantasy-Zwerg ist es halt dann nicht.

Ich kann menschenfressende, gerne schwer gepanzerte, Kohle- und Dampfindustrie-Elfen setzen... etc.

Tja, dann verstehe ich möglicherweise die Ausgangsfrage nicht so richtig. Wenn du eh schon genau weißt, daß du bloß wieder 08/15-D&D-Goblins willst, die 08/15-D&D-mäßig herumgoblinieren...wo ist dann das Problem? :think:

Daß die Typen zu "ungefährlich" sind, kann's ja eigentlich nicht sein. D&D-Goblins mögen nicht die Typen sein, die sich irgendwelchen Möchtegern-Helden zu deren Bedingungen im offenen Kampf stellen, aber um sich bei Nacht auf einen Bauernhof zu schleichen, ein paar schlafenden Menschlingen die Kehlen durchzuschneiden, und vielleicht noch das Haus in Brand zu setzen, reicht's auch bei ihnen noch allemal...

Offline Tudor the Traveller

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Nunja, dieser Thread hat mir schon den richtigen Input geliefert, um "mein Bild" von Goblins zu schärfen.  :)
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Achamanian

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Ich nutze mal die Gelegenheit für ein Selbstzitat aus "Die gute Nadel":

Zitat
Von allen klassischen Rollenspiel-Monstern sind Goblins uns am ähnlichsten. Sie sind zänkisch und feige, sie buckeln nach oben und treten nach unten, und man kann sich bestens ausmalen, dass sie Rechnungen zu bezahlen und verhasste Vorgesetzte zufriedenzustellen haben und dabei immer noch ein plärrendes Kind hinter sich herschleifen müssen … Nein, im Gegensatz beispielsweise zu den Orks eignen Goblins sich kaum zur Verklärung als „edle Wilde“. Wenn ich an einem besonderes schlechten Tag in den Spiegel schaue, sehe ich einen Goblin. Man muss gar keinen großen Aufwand betreiben, um Goblins sympathisch zu machen – wenn wir uns auch nur ein bisschen mit ihnen beschäftigen, kommen wir kaum umhin, zumindest etwas mit ihnen mitzufühlen.

Kurz: Goblins sind eine etwa ebenso ernstzunehmende Zivilisation wie wir!

Supersöldner

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wie Verteidigen sich den  Goblins gegen Massives vordringen der Abenteuer Gilde ? wie gegen die Expansion Menschlicher Königreiche ? und wie gegen extreme Dinge wie beschworene Engel oder gegen Drachenreiter ?   

Supersöldner

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wie unterscheidet sich wohl ein Goblin Napoléon von dem den wir hatten ? 

Offline Tudor the Traveller

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In so ziemlich allem würde ich sagen. Aber wenn du auf einen Anführer abzielst, der einen Eroberungsfeldzug führt: da können wir doch mal betrachten, wie Goblins denn einen richtigen KRIEG führen würden / könnten. Also nicht nur kleine Scharmützel gegen eine Handvoll Abenteurer.

Klar ist, denke ich, dass Goblins auf große Zahlen setzen. Das macht es aber noch nicht effektiv...
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Offline Gondalf

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auch weil ich mir kaum vorstelle das eine Hochkultur wieder auf barbarei zurückfällt.


Europa schien im blühenden römischen Reich eine Hochkultur, viele Teile Europas fielen schon ein wenig in Barbarei zurück.

Die Reiche der Inka und Azteken, hatten unglaubliche Kenntnisse in Architektur, Landwirtschaft, Astronomie, Mathematik, eine es gab dort mehrere Schriftarten (Knoten und diese Symbole), der Staat war unglaublich organisiert. In Punkto Hygiene war man den Europäern weit voraus.
Und wie sah es 100 Jahre nach eintreffen der Europäer aus?
Wohin sind die Leute, die Ankor Wat erschufen?

Natürlich kann eine Hochkultur in Barbarei fallen.

Ich bin aber bei dir, dass man das "Modell" nicht permanent überstrapazieren sollte.
« Letzte Änderung: 5.06.2021 | 18:14 von Gondalf »
„Mir grinst die Sonne aus jeder Ritze - ich könnte Konfetti kotzen“

- Bernd Stromberg -

Offline JAW6

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Wer interessante Anregungen zu Goblins (SCs oder NSCs) sucht, dem empfehle ich das GRW Im Schatten des Dämonenfürsten. Hab da herrliche "Eigenheiten" gefunden.

Offline thestor

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