Autor Thema: [Waldviechs dumme Ideen] Wie könnte ein deutsches D&D5-Setting aussehen?  (Gelesen 6907 mal)

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ChaosZ

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 :w8:
Inspiriert vom Threat über deutsche D&D5e-Settings nebenan würde ich hier mal gerne ein paar Überlegungen anstellen, wie denn so ein "deutsches 5e-Setting" nun aussehen müsste. Mal grob überlegt:

Um als D&D5e-Setting zu gelten, müsste es IMHO folgende Kriterien erfüllen:
- typische D&D-Tropes wie Dungeoncrawling, magische Artefakte in Zehnerpackungen und Konsorten müssen eine Rolle spielen.
- es muss möglichst der gesamte "D&D-Rassen-Zoo" (jaja, ich weiß, dass das jetzt Ancestry heißt ;) ) spielbar sein.
- Es muss "High Fantasy" mit extrem mächtigen Helden machbar sein.
- Und der ganze Spaß sollte möglichst handzahm und inklusiv sein, damit sich auch wirklich absolut jeder damit wohlfühlen kann.

Damit es "deutsch" ist, könnte man folgende Kritierien als notwendig erachten:
- es sollte irgend etwas aus der deutschen Kultur und/oder der deutschen Geschichte entlehnt sein. Ansonsten wäre es ja einfach nur irgend eine Fantasywelt und kein "deutsches" D&D-Setting.
- es sollte AUCH diese typische, deutsche "Hotzenplotzigkeit" ermöglichen - möglichst ohne dass es zu einem Widerspruch mit der D&D-High-Fantasy kommt.

Diese Kriterien sind natürlich hochgradig subjektiv und nur die eines kleinen Waldvieches aus Niedersachsen.

Auf dieser Basis käme ich auf folgendes, grobes Grundkonzept (irgendwo hatte ich schonmal was sehr ähnliches gepostet, finde es aber gerade nicht wieder):

Das Setting sind die "Markonischen Fürstentümer". Diese sind, mehr oder weniger, die deutschen Fürstentümer in den 1840ern/1850ern mit abgefeilter Seriennummer - natürlich inklusive eines Haufens total unpassender Anachronismen ;). Früher einmal waren die Markonischen Fürstentümer das Markonische Kaiserreich. Aber das hat sich vor 300 Jahren in einem ziemlich hässlichen Krieg (der ganze 30 Jahre dauerte) zerlegt, so dass an seiner Stelle heute ein riesiger und unübersichtlicher Haufen autonomer Fürstentümer und Königreiche existiert, die einen ganzen Haufen von dem umfassen, was man in unserer Welt wohl als "deutsch" bezeichnen würde:

- im Süden ein wildes Gebirge mit jodelnden Bergbauern
- an der Grenze dieses Gebirges ein romantisches Königreich mit Märchenkönig und Märchenschloss
- direkt daneben König Laurins Zwergenkönigreich - inklusive magischem Rosenggarten.
- Irgendwo südlich davon ein Wien-Äquivalent samt Mozart, Sissi und Kaffeehauskultur - und einem Kaiser, dessen politische Macht 20 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt endet (denn hätte man ein komplettes Österreich-Ungarn, dann müsste man sich ja gegebenenfalls mit Kolonialismus beschäftigen).
- Ein ewig langer Fluss im Westen, an dessen Ufer kleine Königreiche liegen, die in der Vergangenheit mal was mit nibelungenartigen Helden und Drachen zu tun hatten.
- ganz im Norden ein hanseartiger Städtebund
- im Nordosten ein militaristisches Preußenäquivalent.
- noch mehr im Nordosten ein Äquivalent des Teutonischen Ordens als obligatorischer Nazi-Ersatz
- Diverse kleine Stadtstaaten im Stil von Prag, Göttingen und Heidelberg - samt kosmopolitischer Universitäten und fechtenden Studenten
- zwischendrin viel Wald für Räuber und Hexen
- und noch mehr zwischendrin so ziemlich jedes winzige "Checkerboard-Kingdom", dass man so brauchen kann (bestehend typischerweise aus Herrscherschloss, Dorf, Staatsgrenze und einem Problem, das nur eine durchreisende Heldentruppe lösen kann).

Kurzum - die volle Klischeepackung. Dabei sind diese kleinen Fürstentümer allerdings nicht im Mittelalter, sondern - wie oben schon erwähnt - in einer Art Variante des 19. Jahrhunderts. Würde man das Ganze ernsthaft ans Mittelalter anlehnen, dann müsste man sich ja eventuell mit den zahlreichen Ungerechtigkeiten des Feudalsystems außeinander setzen müssen. In einer (romantisierten!) Version des 19. Jahrhunderts ist es hingegen wesentlich einfacher, aufgeklärt und demokratisch orientierte Charaktere zu spielen, ohne dass sich das wie ein krasser Stilbruch anfühlt (im Gegenteil - der rebellische, proto-sozialistische Studentenrevoluzzer gehört geradezu zwingend dazu!). Außerdem passt es auch besser, wenn mal jemand einen steampunkigen Gunslinger oder Artificer spielen will.

Magie ist in den Markonischen Fürstentümern so eine Sache. Früher einmal war das Markonische Kaiserreich ähnlich hochmagisch wie beispielsweise die Forgotten Realms. Im *hust* Krieg der drei Dekaden kam es allerdings zum massiven Missbrauch von Magie, der so weit ging, dass ein stark an dunkler Hexerei interessiertes Wallenstein-Äquivalent eine apokalyptische Untotenseuche vom Zaun brach. Die verbliebenen Fürstentümer legten ihre Differenzen zwangsweise bei, bekämpften gemeinsam die Untotenbedrohung und der große Krieg war zuende. Allerdings hatten die Markonen danach erst einmal gründlich die Schnauze voll von Magie jeder Art. Es folgten tragischerweise Hexenverfolgungen, die auch unschuldige Magiewirker das Leben kosteten (die für ein "deutsches" Setting obligatorische "Dunkle Vergangenheit"). In den nächsten Jahrhunderten waren die Markonen dann "gezwungen", sich auf Wissenschaft und Technik zu konzentrieren. Davon haben sie durchaus profitiert - markonische Universitäten gelten als die besten des Planeten und Studenten absolut jeder Herkunft, jeden Geschlechtes und jeder Abstammung studieren nun dort (deswegen kann man in den Markonischen Fürstentümern natürlich wirklich ALLES antreffen.).
In der aufgeklärten und progressiven Atmosphäre der markonischen Universitäten wurde dann vor ein paar Jahren die Magie "wiederentdeckt". Viele Professoren hoffen, Magie wie Wissenschaft zum Wohle aller intelligenten Wesen einzusetzen. Imperialistisch orientierte Könige hingegen würden sie gerne wieder als Waffen missbrauchen. Daher findet in uralten Ruinen ein Wettlauf um allerlei magische Bücher und Artefakte statt.
(sprich das Ganze begründet, warum das Setting an sich eher hotzenplotzig ist, High-Magic-Gedöns trotzdem vorkommt und außerdem warum dauernd irgendwelche Abenteurergruppen in irgendwelchen Dungeons herumstöbern. UND warum die besagten Dungeons voller Monster überhaupt da sind. Die gehörten im 30jährigen Krieg irgendwelchen Warlords und Kriegsmagiern...)

So much for now....vielleicht kann man damit ja was anfangen :)

Die Idee reizt mich so gar nicht und damit will ich nicht sagen, dass sie schlecht ist.

Wenn du es an historischen Vorbildern anlehnen möchtest, würde mich eher die Zeit der Karolinger oder Ottonen reizen. In der Vergangenheit liegt ein untergegangenes Weltreich, dessen Reste noch sichtbar sind. Marken im Slawenland östlich der Elbe, Dänen im Norden, der Papst im Süden und die stinkende, neidische Verwandtschaft im Westen, dazu Nomadenhorden aus dem fernen Osten. Ein umherziehender Wahlkönig und evtl  Kaiser und viele Regionalfürsten, die dem König offiziell Lehenstreue halten, dazu ein sich entwickelnden Feudalsystem. Monotheismus trifft auf Polytheismus und so weiter.

Offline Kardinal

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Es gibt überall diverse Gilden – aber seit dem „Landsturz“ hat sich vor allem die Bedeutung von Abenteurer- oder Heldengilden erhalten, die schlicht entstanden, um die Probleme mit den Kreaturen und zauberischen Mächten der allgegenwärtigen „Brüche“ zu bewältigen, die aber immer wieder auch in lokale Machtpolitik, Kriege und Erbfolgestreitigkeiten verwickelt werden!


Dragonborn würde ich superexotisch machen und den fernen Drachenreichen des Ostens oder dem südlichen Dschungel zuordnen!
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Offline Waldviech

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Zitat
Wie man die Magiefeindlichkeit (Ketzerei!) umsetzen will, ist eine andere Frage, aber vielleicht gibt es ja Gilden (treffen sich drei deutsche - gründen sie einen Verein), deren Mitgliedschaft das legitimieren (Magiergildentum -  ist doch auch was typisches...)
Das ist in der Tat was sehr Feines - und auch der Hinweis auf Teufel und Dämonen ist Gold wert. Will man den "urdeutschen" Faust mit drin haben, kommt man um Teufel ja nun faktisch nicht herum.

Zitat
Die Idee reizt mich so gar nicht und damit will ich nicht sagen, dass sie schlecht ist.
No offense taken. :). A) sind die Geschmäcker verschieden und B) war es eh nur ein Erstentwurf. Mittlerweile bewegt sich hier eh alles eher in Richtung Nibelungen. Du rennst also mit dem Alternativvorschlag offene Türen ein :)
Zitat
Ein umherziehender Wahlkönig und evtl  Kaiser und viele Regionalfürsten
Ja natürlich wird der Kaiser gewählt! Wie sollte es anders sein?  :d
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Offline Mr. Ohnesorge

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Wie wäre es, die "Deutsch-Hotzenplotzigkeit" durchaus schärfer zu stellen, aber mehr Siegfried, Dietrich von Bern & Co dazu?

Idee: Es gibt einen "Super-Rhein" - das ist kein echter Fluß, sondern ein gigantischer, sich wie ein Lindwurm windender kontinentaler Riss von >10,000 km Länge, der vom Polarkreis bis zum Äquator reicht und zwischen 2 und 200 km breit ist! Das "Markland" der 100 Fürstentümer bildet die Ostküste und wird im Süden von einem Gebirge begrenzt, hinter dem eine Balkan/Italo/Griechenland Region
 liegt, die einst das Herz des Imperiums war, das herrschte bevor Magie den Kontinent zerriss! Im Westen liegt zwei dauernd streitende Reiche - Franland und Aengreich - die südwestlich von einer pseudo-iberischen Inselgruppe begrenzt werden. Im Süden erreicht der Super-Rhein irgendwann eine Megawüste voll uralter heiliger und unheiliger Ruinen und Stadtstaaten, hinter der angeblich ein endloser Dschungel kommt. Im Osten liegen einige große Seen/Binnenmeere, hinter denen nur Steppe liegt (dahinter angeblich ein gigantisches Hochland beherrscht von weisen Drachen)
Magie gibt es in "alter" Form - Druids, Warlocks (Hexen), Sorcerer - und moderner Form (Wizards, Clerics, Alchemists) --- Religion ist wenn "neu" dann überall ähnlich und bestimmt durch Clerics entweder von Götterzwillinge AB oder GötterkönigCmitseinenGötterRittern oder den5AltenGöttern, die alle miteinander "verwandt" sind - also jüdisch-christlich-muslimisch.
Technologie ist ein Schmier von 1400-1700, aber ohne Kanonen, dafür mit "griechischem Feuer" und Flammenwerferwaffen!
Als der Riss durch den Kontinent ging, öffneten sich überall Grotten und Schächte in die Abgründe der Zwerge und Gnome, aber auch zu den unterirdischen Seen vormenschlicher Undinen und in die uralten Kerker vergessener Dämonen und Drachen. Die Wälder haben überall starke alte Magie, weshalb sie auch nicht so gnadenlos der Axt zum Opfer fielen, denn auch, wenn das einfache Volk den Wald fürchtet, so bringt ihm der Wald doch oft Schutz, Rettung und Heilung...


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wie wäre eine komplette Artwork im Stil des oben angeführten deutschen Stummfilm-Expressionismus?

fänd ich sehr cool.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Waldviech

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So ein paar Ideen zur "Theologie" des Ganzen:

Da wir ja hier in Richtung "Wagner" gehen, würde ich da durchaus den ganzen einschlägigen Götterdämmerungskrams mit einbauen, den man aus den Vorlagen ja sattsam kennt. Im Grunde genommen ist dieses Setting eine Art "Post-Ragnarök-Welt":

Die "Alten Götter" waren ein Pantheon, dem nordischen und römisch-griechischen nicht ganz unähnlich und es gab Götter en Masse. Die haben sich nur vor wenigen Jahrhunderten derart mit den Mächten der Finsternis in die Wolle gekriegt, dass sie (und die gegnerischen Götter der Finsternis) sich mehr oder weniger gegenseitig ausgelöscht haben. So entstand dann auch der Riss mit dem "Super-Rhein". Nun sind nur noch wenige der alten Götter noch da - und außerdem stark geschwächt. Die Äquivalente von Asgard und Olymp sind leer und verweist. Die Götter des neuen Post-Ragnaröck-Zeitalters sind zwei Brüder - der eine gut (JesusMithrasGoodieTwoShoes) und der andere böse (LuziferDemiurgSauronTeufel). Ein neues "Pantheon" muss in dieser, mangels Masse monotheistischen, neuen Götterwelt erst noch entstehen. (Und nun rate mal wer, was mit besonders hochstufigen SC passieren kann ;) ).
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Oder nehmt ein Hohenstauferreich als Vorbild in Volldosenfäntelalter mit Reichskammergericht oder ein Old World HRRDN wo Der Ordensstaat Teufelsland ist. mit mächtigen freien Reichsstädten usw und das Verhältnis zwischen den Alten und Neuen Göttern und Kirchen ist ambivalent.
Die "guten" sind theoretisch  OK miteinander, was die "bösen" betrifft interessiert di das Etikett weniger.
Es gibt aber welche die das nicht so genau unterscheiden und nicht alle "Laien" und niederem Bodenpersonal ist der Unterschied so bewusst.

Luzifer ist nicht Böse, er ist der Engel für die


Da kommt es auch mal vor, das man nem Fürsten erklären muss seine Bekehrungmethoden sind etwas ähem unkanonisch ...

und dem etwas Fanatisierten Finsternisjäger, der Geist des Löwen hat keine Probleme mit dem neuen Glauben noch der Bischof von Köln mit diesem oder seinem Warlock

Immortals

Zitat
Wie man die Magiefeindlichkeit (Ketzerei!) umsetzen will,
überhaupt nicht
« Letzte Änderung: 7.07.2021 | 17:06 von Lichtschwerttänzer »
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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So in die Richtung würde ich auch denken. Die Mächte des Guten haben theoretisch kein Problem miteinander. Nur das Bodenpersonal kann das anders sehen. (Ich denke, das passt für den D&D-Ansatz noch mit am Besten :) )
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Oder das Nicht Bodenpersonal

Cuius regio, eius religio

Es ist für den Zusammenhalt einer Gemeinschaft bzw deren Chef schon von Vorteil glauben alle das gleiche
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in der Religion würde ich 2 Schienen fahren:
- alte Religion/Magie vs neue, also alte Nordisch-Slavisch-Keltische Götter und Kreaturen vs. die Erben der Religion/Magie des ExImperiums, die wiederum
- in verschiedene Schismen gespalten wurde, also zB 3-5 Variationen derselben Götterstory (äquivalent zu Mosaisch/Kathol.Christ./Gnostisch/Satanisch/Arianismus/Orthodox/MuslimischA-C)
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Für ein deutsches D&D Setting halte ich das eigentliche Hoch- und Spätmittelalter für ziemlich ungeeignet.
Das die meisten D&D Settings eher Wild West Versionen des Mittelalters sind kommt ja nicht von ungefähr.

Man braucht hohe Mobilität der Charactere sowohl sozial als auch geographisch. Man braucht Dungeons/Städte zum plündern. Man braucht Herrscher die Söldner/Charactere einstellen um Probleme zu lösen. Man braucht Chaos anstatt die Ordnung des Feudalismus.

Ich würde mich da eher an die Zeit der Völkerwanderung orientieren. Da kann man dass entweder als Vandale über Afrika bis nach Rom marschieren oder sich als Barbar in der römischen Armee hochverdienen und gegen die Hunnen kämpfen.

Dann haut man noch eine ordentliche Portion Nibelungensaga für die Fantasy mit rein und schon hat man auch verschiedene Götter, Zwerge und Magie.

Offline Kardinal

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Idee – das mysteriöse ExImperium pflegte einen esoterischen Mysterienkult, der scheinbar simultan einer Mithras, Cybele, Dionysos, Apollo und Isis Gottheit folgte. Aus diesen – der Hand – entstanden die „modernen“ Religionen, wobei die kleinste und älteste von diesen oft missachtet wird: diese Religion spricht immer nur vom Chor und seinen Stimmen, hat viele merkwürdige Regeln, missioniert aber nie. Die dominante Religion folgt dem „König“ – einer Variante der Mithras Figur – und den „Rittern“ also übrigen Göttern seines Hofes, wobei wahlweise die Dionysos oder Apollo Figur als abtrünniger Gegengott gesehen wird.


Völkerwanderung und so ist schön D&Dig, aber es geht ja um mehr Hotzenplotz, Wagner, Grimm & Co - und mit genung kleinen Fürsten und Zauberwäldern plus Heldengilde klappt die Dungeoncrawlnummer schon mal recht flott  8)
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Zitat
Für ein deutsches D&D Setting halte ich das eigentliche Hoch- und Spätmittelalter für ziemlich ungeeignet.
Da gehe ich in der Tat konform! Bei D&D will sich vermutlich niemand mit echtem Feudalismus herumschlagen. Deswegen ja auch ein Haufen kleiner Fürstentümer, viel Wald und außerdem auch noch Barbarenstämme, denen völlig wurscht ist, was der ohnehin nicht umfassend herrschende Reisekaiser verfügt oder nicht verfügt. Was die Völkerwanderung angeht - das wäre ein echt interessanter, dritter Ansatz. (Hmmm....vielleicht kann man Pseudo-Vandalen in irgend eine südliche Ecke stecken....ist ja nicht so, als wäre der Kram hier nun wirklich streng historisch....)

Zitat
Idee – das mysteriöse ExImperium pflegte einen esoterischen Mysterienkult, der scheinbar simultan einer Mithras, Cybele, Dionysos, Apollo und Isis Gottheit folgte. Aus diesen – der Hand – entstanden die „modernen“ Religionen, wobei die kleinste und älteste von diesen oft missachtet wird: diese Religion spricht immer nur vom Chor und seinen Stimmen, hat viele merkwürdige Regeln, missioniert aber nie. Die dominante Religion folgt dem „König“ – einer Variante der Mithras Figur – und den „Rittern“ also übrigen Göttern seines Hofes, wobei wahlweise die Dionysos oder Apollo Figur als abtrünniger Gegengott gesehen wird.
Auch nicht übel...:)
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Für ein deutsches D&D Setting halte ich das eigentliche Hoch- und Spätmittelalter für ziemlich ungeeignet.
deshalb auch Volldosen Fäntelalter


Zitat
Das die meisten D&D Settings eher Wild West Versionen des Mittelalters sind kommt ja nicht von ungefähr.

Man braucht hohe Mobilität der Charactere sowohl sozial als auch geographisch.

Wie fahrende, questende Ritter a la Iwein, Erek, Wieland, Heime

Zitat
Man braucht Dungeons/Städte zum plündern.
cry havoc


Zitat
Man braucht Herrscher die Söldner/Charactere einstellen um Probleme zu lösen.
Arthur, Dietrich, Charlemagne

@Kardinal

Zitat
Idee – das mysteriöse ExImperium pflegte einen esoterischen Mysterienkult,
Einen oder viele ....

@Waldviech

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Man könnte auch auf Monotheismus setzen und die Domänen der Kleriker entsprechen einzelnen Orden der Kirche und Druiden stehen halt für die alte Religion.

Dann gibt es noch Magier von Gottes und Kaisers Gnaden und eben Hexer und Zauberer die verbrannt gehören.

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Zitat
Wie fahrende, questende Ritter a la Iwein, Erek, Wieland, Heime
Ein Quest für persönliche Ehre in der höfischen Gesellschaft klingt eher nach Pendragon als nach D&D für mich.

Zitat
Arthur, Dietrich, Charlemagne
Lustig 2 der 3 Figuren sind in der Völkerwanderungszeit angesiedelt.
Karl der der Große ist auch eher Frühmittelalter.

Offline Kardinal

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echte historische "Glücksritter" finden sich eher in der Renaissance, der Conquista Amerikas, den diversen Piratenzeitaltern, dem 30jährigen Krieg, etc.
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Würde mich eher überraschen die in der Zeit herrenloser Ritter , Kreuzzüge oder Völkerwanderungszeit nicht zu finden

John Hawkwood, Sittas, Stilicho, Odoaker, Roger de Flor
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Offline caranfang

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Interessant ist, dass Games Workshop ja mit D&D angefangen hat, so manches von TSR UK veröffentlichte AD&D-Abenteuer stammt aus deren Schmiede, aber die amerikanischen Welt für zu "sauber" hielten. So ist die klassische Warhammer-Welt entstanden, die eher dem britischen Geschmack trifft. Eine deutsche D&D-Welt wird daher bestimmt Ähnlichkeiten mit DSA, Midgard und Splittermond haben, weil deren Welten ja so typisch deutsch sind.
echte historische "Glücksritter" finden sich eher in der Renaissance, der Conquista Amerikas, den diversen Piratenzeitaltern, dem 30jährigen Krieg, etc.
Wundert mich nicht, denn gerade die Renaissance ist eher die Epoche, die man in den USA mit Fantasy-Welten verbindet. Das erkennt man auch daran, dass im anglophonen Teil der Welt Mittelaltermärkte als Renaissance Fairs bezeichnet werden.

Offline Waldviech

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Eine deutsche D&D-Welt wird daher bestimmt Ähnlichkeiten mit DSA, Midgard und Splittermond haben, weil deren Welten ja so typisch deutsch sind.

Das ist nicht unwahrscheinlich. Ich würde gewiss lügen, wenn ich behaupten würde, daß DSA meine Perspektive auf Fantasy nicht irgendwie beeinflusst hätte - wie die meisten, die in Deutschland mit der Rollenspielerei.angefangen haben. Irgendwo WIRD das dann und wann mal durchscheinen (und sei es nur, dass man Sachen NICHT wie DSA machen will.)

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Offline Talasha

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Offline Weltengeist

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Ich lese gerade dass der Name Alpen nicht von Elfen herrührt sondern aus einer anderen Ecke kommt. Sonst wäre das ein schöner Klischeebruch gewesen.

Ja und? Das heißt ja nicht, dass das nicht in einer fiktionalen Welt anders sein kann ;).

Aber dann bitte keine Tolkien-Elben, sondern richtige keltische Alben! :headbang:
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Raven Nash

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Aber dann bitte keine Tolkien-Elben, sondern richtige keltische Alben! :headbang:
"Alben" sind nicht keltisch, sondern entspringen der nordischen Mythologie. Licht- und Dunkelalben, um genau zu sein. Und die sind gar nicht so weit von den Elben Tolkiens entfernt (bzw. umgekehrt). Die haben sogar eigene Welten - Alfheimen und Swartalfheimen.

"Keltisch" (wobei das auch ungenau ist, weil eigentlich Irisch-Keltisch) sind die Tuatha de Danan & Co. Das sind die Fey.  ;)
Aktiv: LevelUp! A5e
Vergangene: Runequest, Cthulhu, Ubiquity, FFG StarWars, The One Ring, 5e, SotDL, Vaesen
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Offline caranfang

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"Alben" sind nicht keltisch, sondern entspringen der nordischen Mythologie. Licht- und Dunkelalben, um genau zu sein. Und die sind gar nicht so weit von den Elben Tolkiens entfernt (bzw. umgekehrt). Die haben sogar eigene Welten - Alfheimen und Swartalfheimen.

"Keltisch" (wobei das auch ungenau ist, weil eigentlich Irisch-Keltisch) sind die Tuatha de Danan & Co. Das sind die Fey.  ;)
Und die Sidhe (manchmal auch Sith oder Shee geschrieben). ;)

Offline Gotham Rundschau

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Ich finde die Grundidee des Settings wirklich sehr spannend. Wobei ich aber die vorgetragenen Bedenken teile, das mit dem vollen D&D 5E Regelprogramm und der damit normierten "Naturgesetze" (sorry!) des Settings das D&D-eigene Spielgefühl das Gefühl der Spielwelt dominieren dürfte.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ergänzende Idee: nicht nur die wagnerianische Dramatik, sondern auch bitte die "Grimm'schen Erzählungen" einbauen. Diese bieten viel Anlass, dem "Ursprung auf den Grund zu gehen" - ein Beispiel: Frau Holle, die "gute weiße Frau"? oder die Erdmutter aus vorchristlicher Zeit? oder Frigg/Freya und damit den nordischen Göttern zuzuordnen? oder, wie Grimm dachte, die römische Diana? Viele uralte Kultstätten zu Frau Holle im südniedersächsichen (hallo, Göttingen!) und nordhessischen Raum, dazu eine besondere Geologie, die mit bizarren Formationen geradezu "andersweltlich" daher kommt. Ist sie die Gebieterin der Elemente? Gnädig und strafend? Warum wird sie mit dem Gesicht einer Schleiereule verehrt? (Hallo, Auril, hallo Owlbears als Tierbegleiter und heilige Tiere) Sie lebt auf ihrem Berg oder in einem unterirdischen! Garten (Underdark? Ist "Holle" nur die Maske, die sie der Oberwelt zeigt?

Merke gerade, wie ich anhand einer einzigen, "deutsche Märchen" Idee eine ganze Kampagne aus dem Boden stampfen könnte... also, wenn man mal vertieft nachdenkt, hat das Setting in vielerlei Nuancen großes Potenzial, finde ich.