Autor Thema: [Troubleshooters] [Broken Compass] [o.Ä.] Das Geheimnis des Flimmernden Berges  (Gelesen 874 mal)

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Offline Waldviech

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Das Geheimnis des Flimmernden Berges

Und wieder einmal, wie so oft, bläst das Waldviech unausgegorene und unfugige Ideen ins Tanelorn - und das auch noch, ohne das irgend jemand es darum gebeten hätte. Heute: Ein kleines Abenteuerszenario in Richtung Abenteuer/Pulp! Wie immer ist das Ganze natürlich noch reichlich unausgegoren und stellt erst einmal nur eine "Grundskizze" dar.

Ursprünglich ist das Szenario aus Überlegungen für ein Abenteuerszenario für das RPG "The Troubleshooters" entstanden, allerdings ist das Abenteuer "generisch" genug, um auch für "Broken Compass", "Trinity Continuum : Adventure" und Artverwandtes (ja vielleicht sogar Cthulhu?) verwurstet zu werden, ohne dass das Ganze großartige Problemchen verursacht. Darüber hinaus sind einige Grundideen für das Ganze aus Uncharted 3 und der alten Abenteuerserie "Das Geheimnis der Sahara" entlehnt. Was Namen und Daten angeht, gehe ich erst einmal von Troubleshooters als Basis aus - aber das sind Dinge, die IMHO wirklich leicht anpassbar sind:

Wo das Ganze spielt:
Das Abenteuer spielt im fiktiven Emirat Al Ansur am Golf von Aden. Per Default spielt das Abenteuer im Jahre 1965, aber das ist flexibel anpassbar. Da der Herrscher von Al Ansur, Emir Taslim ein ziemlich liberaler Kerl ist, ist die Hauptstadt an der Küste Al Ansurs ziemlich modern. Außerdem hat Al Ansur eine Militärallianz mit einer westlichen Macht, die einen Militärstützpunkt im Emirat unterhält. (1965 in Troubleshooters ist das Frankreich. Spielt man in den 20ern, wären vermutlich die Briten passender - 1999 vielleicht eher die Amis). Bleibt man an der Küste, erscheint Al Ansur wie ein friedliches und modernes Urlaubsparadies. Nur wenige Kilometer landeinwärts wird es allerdings zunehmend mittelalterlicher. Darüber hinaus "beherrscht" Al Ansur im Hinterland tausende Quadratkilometer steinige Wüste, durch die allenfalls dann und wann mal ein paar Nomaden ziehen. Hinter der friedlichen Oberfläche Al Ansurs sind allerdings einige Risse. Taslim ist ein ziemlich netter Herrscher - sein Bruder und Thronfolger Faris allerdings ist ein verkappter Faschist, der Taslims liberale Politik insgeheim verabscheut und nichts lieber wünscht, als Al Ansur zur Militärdiktatur umzugestalten. Darüber hinaus tummeln sich in den Hotels von Al Ansur schon fast traditionell Agenten diverser Großmächte (je nach Epoche Westen und Ostblock, Britisches Empire und drittes Reich oder Israel und Iran. etc.pp.) Sollte Taslim jemals sterben oder auch nur straucheln, wird es in Al Ansur vermutlich sehr schnell ungemütlich.

Die Legende vom Flimmernden Berg:
Eine Besonderheit der Bewohner von Al Ansur ist ihr traditionell besonders ausgeprägter Glaube an Dschinne. Einer alten Legende nach soll sich im Hinterland Al Ansurs, beim sagenumwobenden "Flimmernden Berg", hinter einer magischen Zitadelle aus regenbogenfarbigem Glas, der Zugang zur Hauptstadt der Dschinn im Inneren der Erde liegen. Da die Dschinne nicht von den Menschen gestört werden wollen, ist der Flimmernde Berg dem Blick Sterblicher entzogen. Heute sind die Dschinne fort, aber ihr Zauber wirkt noch immer.
Wann immer ein AlAnsuri einer Person mit bernsteinfarbenen Augen begegnet, ist er besonders höflich und darauf bedacht, mit keinem Wort irgend etwas auch nur ansatzweise Beleidigendes von sich zu geben. Denn an bernsteinfarbenen Augen erkennt man Dschinne!
Die moderne Archäologie vermutet hinter der Geschichte vom Flimmernden Berg entweder ein reines Märchen oder mythologisch verzerrte Hinweise auf einen Außenposten der legendären, antiken Stadt Iram.

An Letzteres glaubt der Alt-Orientalist und Archäologe Dr. Eberhard Vogler, der sich in den Kopf gesetzt hat, den Flimmernden Berg zu finden. (Die SC sind entweder von Dr. Vogler engargiert worden oder mit ihm befreundet). Als er in seinem Hotelzimmer ermordet und einem der SC kurz vor seinem unmittelbaren Ableben eine seltsame, orientalische Lampe in die Hand drückt (ein seltsames Gebilde, das man auf- und wieder zusammenfalten kann), nimmt das Abenteuer seinen Lauf!

Ermordet wurde Dr. Vogler von den Agenten des Prinzen Faris, der nicht nur ein verkappter Faschist, sondern auch ein abergläubischer Okkultist ist. Faris glaubt, dass sich am Flimmernden Berge tatsächlich ein Schloss der Dschinne befindet - verlassen und voller magischer Schätze, die ihn zu einem unbesiegbaren Herrscher machen würden.

Die Lampe ist tatsächlich ein Wegweiser zum Flimmernden Berg. Entzündet man sie in einer bestimmten Kammer eines mittlerweile zum Museum umgebauten Zweitpalastes des Emirs, dann kann man an der Wand eine Wegbeschreibung zum Flimmernden Berg lesen.

Wenn sich die Charaktere daranmachen, das Geheimnis des Flimmernden Berges lösen zu wollen, haben sie natürlich Agenten von Prinz Faris an den Hacken - es gibt jedoch noch zwei andere Parteien, die sich an die Fersen der SC heften werden:

- Agenten, die offenbar irgend einer westlichen Macht dienen und die ähnlich mörderisch vorgehen, wie die Schergen des Prinzen. Nähere Nachforschungen werden ergeben, dass diese Agenten (wenn 1965 oder später) ausgerechnet für die NASA arbeiten! Ihre Organisation hat merkwürdige, elektromagnetische Signale aus der Wüste von Al Ansur empfangen, die ihre Wissenschaftler vor Rätsel stellen.

- seltsame Wüstennomaden, die die SC beobachten. Es ist unklar, ob sie feindlich oder freundlich gesinnt sind. Könnte man einen von ihnen mal aus der Nähe sehen (was die Nomaden in der Regel zu vermeiden suchen), dann würden einem sofort die seltsamen, bernsteinfarbenen Augen auffallen!

Sollten die SC den Flimmernden Berg erreichen, dann finden Sie dort die erstaunlich gut erhaltenen Überreste einer Festungsanlage aus prä-islamischer Zeit....und in der Mitte einen eigentümlichen Turm aus regenbogenfarbigem Glas, der unmöglich von irgend einer antiken oder gar gegenwärtigen Zivilisation erbaut worden sein kann, da er erscheint als wäre er am Stück gegossen worden! Zudem ist in der Festung am Flimmernden Berg alles irgendwie seltsam halluzinationsartig. Wände sind mal da und mal nicht. Der Grundriss der Festung scheint sich permanent subtil zu verändern. Und aus dem Augenwinkel vermeint man immer wieder, robentragende Gestalten mit bernsteinfarbenen Augen zu sehen....

Die Wahrheit hinter dem Flimmernden Berg:
...ist ganz einfach: Es gibt die Dschinn. Sie sind nur nicht so ganz exakt das, für was antike Mythen sie halten. Die Dschinn vom Flimmernden Berg gehören tatsächlich einer außerirdischen Rasse an, die vor Jahrtausenden mehr oder weniger unfreiwillig auf die Erde kam. Da ihre Art einem ähnlichen Gesetz folgt wie der Obersten Direktive aus Star Trek, haben sie sich immer so weit wie möglich von den Menschen ferngehalten und Kontakte auf das Nötigste beschränkt. Dennoch wurden sie von den "Eingeborenen" häufig und umfangreich genug bemerkt, damit Legenden um ein Volk mit Zauberkräften, Geister aus rauchlosem Feuer, fliegende Teppiche usw. entstehen konnten. Die Dschinn sind so gut wie unsterblich, aber ihre ohnehin nie besonders große Zahl hat über die Jahrtausende abgenommen, so dass es nun nur noch wenige von ihnen gibt. Auch von ihrer hoch entwickelten Technologie ist nur noch ein Bruchteil vorhanden - ihre PSI-Kräfte sind allerdings immens. Im letzten Jahrhundert haben sie ihre Bemühungen intensiviert, die Erde wieder zu verlassen. Das Raumschiff, das ihre letzten Reste an hoch entwickelter Technologie beinhaltet, ist fast fertig. Startet es, werden der Glasturm und die antike Festung dabei vernichtet und es werden keine Hinweise mehr existieren, dass es jemals "echte" Dschinn in Al Ansur gegeben hat.

Soweit erstmal das grobe Grundgerüst - was könnte man denn da nun noch Schönes hinzufabulieren?
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Offline schneeland

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Kann ich mir durchaus für Broken Compass vorstellen. Wobei es da nicht zwingend Außerirdische sein müssten, sondern die Dschinn ggf. auch real existierende mythische Wesen sind.
So oder so: danke fürs Teilen!  :d
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Offline Grummelstein

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Von mir auch erstmal Danke für´s Teilen.
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Offline Waldviech

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Danke und gerne :). Das mit "Die Dschinn sind eigentlich Außerirdische" ist übrigens dem Umstand geduldet, dass das Szenario originär von Troubleshooters aus gedacht ist. Das ja an eine ganz bestimmte Art von francobelgischen Comics angelehnt (Spirou, Blake & Mortimer, Tim und Struppi, Yoko Tsuno, Franka usw.) und in denen haben paranormale Phänomene meistens (wenn auch zugegebenermaßen nicht immer) eine Sci-Fi-Erklärung (wenn nicht gar eine komplett mundane). Das man das Grund-Szenario hier ebenfalls verdammt gut für eine ganze Reihe anderer RPGs verwenden könnte, kam mir witzigerweise nicht sofort, obwohl das eigentlich total nachvollziehbar ist.

Was das "wahre Wesen" der Dschinn angeht, könnte man aber durchaus variieren. Ungefähr so:

Gesetzt wäre, dass es in Al Ansur die Legenden um die Dschinne vom Flackernden Berg gibt. Ebenso ist ein Faktum, dass der Flackernde Berg tatsächlich existiert. Man kann mit Hilfe der Lampe den Weg dorthin finden. Am flackernden Berg befindet sich eine Festungsruine mit einem seltsamen "Glasturm" in der Mitte. Agenten des Prinzen, die westlichen Agenten und die SC wollen dorthin und kloppen sich dabei - an der Seitenlinie stehen seltsame Beduinen mit bernsteinfarbenen Augen. Andere Beduinen halten diese merkwürdigen Typen für leibhaftige Dschinne. Von hier aus kann das Ganze dann mehrere mögliche Auflösungen haben:

- Die "Dschinne" sind wie oben beschrieben Außerirdische. Was im Laufe des Abenteuers an seltsamen Dingen passiert, liegt an ihren PSI-Kräften und dem wenigen, was sie noch an quasi-magischer Sci-Fi-Technik verwenden.

- Die Dschinne sind echte Dschinne. Ihre Kräfte und der Flackernde Berg sind demzufolge tatsächlich mystischer Natur.

- Die "Dschinne" sind weder außerirdisch noch magisch - ebenso wenig wie die Festung. Ihre bernsteinfarbenen Augen sind einfach eine etwas ungewöhnliche genetische Eigenheit ihrer Ethnie. Sie stammen von der alten Kriegerkaste des untergegangenen Iram ab, bewachen in der Festung am Flackernden Berg das letzte Heiligtum ihres Volkes und verhalten sich Außenstehenden gegenüber sehr zurückhaltend. Der Glasturm wurde aus Glasbausteinen errichtet und ist ein einzigartiges Bauwunder der Antike - aber so "magisch" wie Turm der Dorfkirche von Erbstorf. Der Berg scheint nur zu flackern, weil man ihn oft durch Hitzeflirren und Luftspieglungen sieht. Märchenerzähler erledigten über Jahrhunderte dann den Rest.

- Es bleibt komplett offen, was von den dreie Varianten wirklich hinter dem Flackernden Berg und den Bernsteinäugigen steht. Die SC bekommen nie einen der bernsteinäugigen Beobachter zu fassen und die Festung selbst gibt keine Anhaltspunkte, was oder wer dort wirklich gelebt hat.

- und zuguter Letzt für die Verwendung in Cthulhu: Am Flackernden Berge errichtete das verderbte Volk Irams dem Abscheu erregenden Hastur ein Heiligtum. Die Kultisten haben vor 1800 Jahren nach der Fertigstellung des Glasturmes alle kollektiv Selbstmord begangen. Der bernsteinäugige Beobachter ist ein Avatar Hasturs selbst.

Folgt man den gängigen Abenteuerfilm-Regeln, wird die Auflösung des Ganzen ohnehin erst im Finale eine Rolle spielen.  >;D
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Das bau ich für Broken Compass 1999 um und schick dir den Text, ok?
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Offline Waldviech

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Das wäre in der Tat schwer cool!  :d
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Und ich biete mich an, das für dich spielzutesten...


...als Spieler natürlich.  ;)

Auf jeden Fall vielen Dank!

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Ich bin im Endspurt ...
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