Autor Thema: Being the baddies...  (Gelesen 1190 mal)

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Offline Matz

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Being the baddies...
« am: 29.11.2021 | 10:26 »
Ich hab gestern -mal wieder- The Cabbin In The Woods geschaut. Was mich zu der Frage hier brachte:

Hat schonmal jemand eine Runde "gelitten" in der die Spieler "die Bösen" waren, mit dem Ziel es ihnen ähnlich wie in so vielen Filmen so schwer wie möglich zu machen, vielleicht auch in Anlehnung an "Kevin Allein Zu Hause" und ähnliches? Ergo, die Spieler können eigentlich nicht gewinnen, sollten aber soviel Spass wie möglich beim verlieren haben... Wie würdet ihr sowas angehen?
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Re: Being the baddies...
« Antwort #1 am: 29.11.2021 | 11:53 »
Probiert noch nicht, angehen würde ich es allerdings offen: "Wie wär's denn mal mit einem One-Shot, in dem ihr die 'Bösen' spielt, die am Ende verlieren?" Einfach schon, weil das das Spiel auf eine solidere Grundlage stellt als ein Herumgekorkse a la "Wie wär's denn mal, wenn ihr eine Sitzung lang komplett neue Berufsverbrecher spielt und dann schon sehen werdet, was ihr davon habt...?".

Systemseitig würde ich massenträgheitshalber bei Fate bleiben und als kleine Hausregel so was wie "Weil alle SC in diesem Szenario 'Verlierer' sein sollen, ergibt es grundsätzlich keinen Sinn, sie Aspekte zur Durchsetzung ihres Missionserfolgs oder allgemein klar schurkischen Verhaltens einsetzen zu lassen -- andere Verwendungszwecke bleiben aber erlaubt" andenken. Aber da gibt's sicher auch Alternativen.

Offline Boba Fett

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Re: Being the baddies...
« Antwort #2 am: 29.11.2021 | 12:10 »
Hat schonmal jemand eine Runde "gelitten" in der die Spieler "die Bösen" waren, ...

Ja... Ist aber verdammt lang her...
Letztendlich haben sich "die Bösen" SC, um in einer rechtschaffenen Welt nicht gleich aufzufallen so vorbildlich und mit Skrupeln (nicht moralisch, aber eben um nicht die Gesetzeshüter auf den Plan zu rufen) verhalten, dass sie wesentlich rechtschaffener waren, als die parallel geleitete Truppe rechtschaffener Murderhobos, die mordend und plündernd durchs Land gezogen sind und "Gutes" vollbracht haben.
Das Projekt wurde eingestellt, als beide Gruppen aufeinandertrafen. Das Gute (Böse) hat damals gewonnen. ;)
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Offline Thaalya

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Re: Being the baddies...
« Antwort #3 am: 29.11.2021 | 12:17 »
Ich habe Mal ein Mafia Abenteuer, welches zur Zeit der Prohibition spielte, geleitet.
Da waren die Spieler auch die "bösen". Wer geschichtlich etwas aufgepasst hat, weiß, dass ein Mafiosi gefährlich lebte. Aber auch denen war vorher klar (weil wir drüber gesprochen haben), dass sie da sehr wahrscheinlich nicht lebendig raus kommen und am Ende im Kugelhagel sterben.

Offline Flamebeard

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Re: Being the baddies...
« Antwort #4 am: 29.11.2021 | 15:48 »
Das hört sich so ein bisschen nach 'Fiasco' an... Da kann man ja auch 'failing better' in jedweder Geschmacksrichtung spielen.
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Offline Ninkasi

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Re: Being the baddies...
« Antwort #5 am: 29.11.2021 | 16:15 »
Das hört sich so ein bisschen nach 'Fiasco' an... Da kann man ja auch 'failing better' in jedweder Geschmacksrichtung spielen.

Fiel mir auch als aller Erstes ein. Nimmt man ein Setting wo man böse Menschen verkörpern kann und ab dafür.

Offline Wonko

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Re: Being the baddies...
« Antwort #6 am: 29.11.2021 | 22:42 »
Geht ein bisschen in die gleiche Richtung wie dieser Thread. Funktioniert nach meiner Erfahrung gut, wenn es eher humoristisch ist. Fiasco wär mir nicht sofort eingefallen, passt aber schon.

Kobolds ate my baby!

Reverse Dungeon (eine Kampagne Abenteurer gegen Goblinstamm, wo die Spieler die Goblins sind) für D&D. Da können die "Bösen" theoretisch zwar gewinnen, aber die Ausgangslage ist nicht gut für sie.

Weniger gut (nur als Spieler erlebt oder vom Hörensagen) funktionieren meist das klassische "lasst uns mal chaotisch böse Drow spielen". Schwierig, dass das nicht nach kurzer Zeit in Selbstzerfleischung endet. Klare OOC-Absprachen scheinen hier wichtig. Mein-Charakter-Ist-Halt-So-Spieler sind eher problematisch.

Blades in the Dark (wir bauen uns ein Gangstersyndikat) geht in die Richtung, aber die SC haben hier durchaus Erfolg. Kann man nur empfehlen, beziehungsweise sich was abgucken. In Bootleggers (auch von John Harper) spielt man Schmuggler während der Prohibition.

Offline melkvie

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Re: Being the baddies...
« Antwort #7 am: 8.12.2021 | 12:01 »
Gab es da nicht ein paar Pathfinder-Szenarien mit Goblins in die Richtung ("Wir sein Goblins!" oder so)?

Noir

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Re: Being the baddies...
« Antwort #8 am: 8.12.2021 | 12:20 »
Das bräuchte mit Sicherheit eine ganz spezielle Gruppe. Meiner Erfahrung nach gibts in jeder Gruppe mindestens einen, der wirklich ungern verliert oder für den gewinnen ein essenzieller Teil des Spielspaßes ist.

Das Problem bei „böse spielen und am Ende verlieren“ sehe ich auch in dem vorher festgelegten Ende.

Online nobody@home

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Re: Being the baddies...
« Antwort #9 am: 8.12.2021 | 12:37 »
Das bräuchte mit Sicherheit eine ganz spezielle Gruppe. Meiner Erfahrung nach gibts in jeder Gruppe mindestens einen, der wirklich ungern verliert oder für den gewinnen ein essenzieller Teil des Spielspaßes ist.

Das Problem bei „böse spielen und am Ende verlieren“ sehe ich auch in dem vorher festgelegten Ende.

Kommt vermutlich ein bißchen mit drauf an, wie man "gewinnen" und "verlieren" für sich überhaupt definiert. Daß es gar nicht unbedingt immer im Sinne der Spieler und ihrer Charaktere sein muß, eine zu Beginn einmal definierte "Mission" genau so, wie man es sich anfangs dachte, tatsächlich auf Biegen und Brechen "erfolgreich" durchzuziehen, ist ja beispielsweise auch im ganz allgemeinen Abenteuerdesign schon längst keine so wirklich neue Erkenntnis mehr.

Erbschwein

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Re: Being the baddies...
« Antwort #10 am: 8.12.2021 | 13:05 »
Ich hab gestern -mal wieder- The Cabbin In The Woods geschaut. Was mich zu der Frage hier brachte:

Hat schonmal jemand eine Runde "gelitten" in der die Spieler "die Bösen" waren, mit dem Ziel es ihnen ähnlich wie in so vielen Filmen so schwer wie möglich zu machen, vielleicht auch in Anlehnung an "Kevin Allein Zu Hause" und ähnliches? Ergo, die Spieler können eigentlich nicht gewinnen, sollten aber soviel Spass wie möglich beim verlieren haben... Wie würdet ihr sowas angehen?
Hallo,

Nein.
Aber schlimm muss es nicht sein. Ein paar Gedanken dazu.
Es kann ein Dieb geben der Böse ist, aber nicht auffallen will.
Ein Kundschafter, Ein Waldläufer der Verband wurde und paar Restsprüche noch hat. Aber auch Nicht allzu Böse sind. Aber auch mit der Natur nicht zu Ernst nehmen. Eine Art Korrupter Kopfgeldjäger.
Der Krieger, sowieso, der ein Glücksritter spiet. Aber nicht dumm ist und sein geld damit zu bestreiten Will.

Bei Religionsgläubigen ist das Schwieriger.
Aber eine Böse Gruppe, die Wissen wie sich verhalten sollen. Interessiert sich nicht. Ob Sie Mal was Gutes (Im Sinne) oder Mal was Unmoralisches (Im Sinne) Machen.

Im Auge des: Betrachters. Die Angehungsweise und das Nötige zutun. Das Richtige Zutun. Was Ich Meine: Die Berufe, Hexenmeister, Mystiker, Dieb usw...     :headbang:

Husk

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Re: Being the baddies...
« Antwort #11 am: 8.12.2021 | 13:39 »
Eine Gruppe in der ich vor vielen Jahren gespielt habe, hatte mal einen Few-Shot in einem Endzeit-Western-Szenario. Wir vier Spieler waren die "Vier apokalyptischen Reiter" Henchmen, haben die Gegend tyrannisiert, das Trinkwasser geplündert, beim Glücksspiel betrogen, Energie-Cubes geklaut und den aufmüpfigen Bürgermeister aufgehängt. Und ehe wir weitergezogen sind, kamen die Helden in die Stadt...

War alles da, von der Witwe des Bürgermeisters, welche die Helden anwirbt, was von uns aus Arroganz nicht aufgehalten wurde, bis hin zum Anführen der sonst eingeschüchterten Bevölkerung à la Sieben Samurai, es gab viel hin und her, ein paar Stand-offs, eine Verfolgungsjagd, einen von uns, Hunger, hat es im Kirchturm erwischt. Pestilenz hat seinen angeschossenen und von Geschwüren durchzogenen Körper noch zum Brunnen geschleppt, die Wasserversorgung verseucht und seinem Namen alle Ehre gemacht...

Am Ende haben die Helden (unter Verlusten) gewonnen, aber wir haben es ihnen schwer gemacht. Tod wurde gehängt, hing zwei Tage am Galgen und ist dann verschwunden.

Unsere Bösewichte hatten alle jeweils einen Vorteil:
- Hunger kam quasi ohne Nahrung aus und brauchte keinen Schlaf;
- Pestilenz hat die Seuche™ überlebt, war gegen Gifte und Krankheiten immun und einschüchternd wie sau;
- Krieg war ähnlich Roland dem Revolvermann vom Dunklen Turm;
- Tod war heimlich Untod und hat sich am Ende der Geschichte vom Acker gemacht, um sich neue Gefährten zu suchen, mit denen er die Sau rauslassen konnte;

War eine tolle Story!