Autor Thema: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)  (Gelesen 3939 mal)

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Offline Gunthar

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #25 am: 24.12.2021 | 11:06 »
Aus Midgard und dem Perry Rhodan RPG lässt sich vielleicht was Universales basteln. Der Pluspunkt ist, dass primär nur die Fertigkeitslisten angepasst werden müssen und es keine Gazillionen von Sonderfertigkeiten und -fähigkeiten gibt.
Spieler in D&D 5e: "12 + viel, trifft das?"

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I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
Three Rings for the Elven-kings under the sky,
Seven for the Dwarf-lords in their halls of stone,
Nine for Mortal Men doomed to die,
Eleven Rings to roleplay the one...

Offline Kurna

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #26 am: 24.12.2021 | 12:50 »
Zusätzlich könnte man noch Abenteuer 1880 nennen, aber so ein richtiges Universalsystem ist es dann mE trotzdem noch nicht (obwohl mein bevorzugtes System ist).
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Offline AndreJarosch

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #27 am: 24.12.2021 | 13:34 »
MYTHRAS kann Fantasy (siehe die allgemeine Reihe und Thennla) und historische Settings (Mythic Britain, Mythic Constantinople, Mythic Rome, Mythic Babylon) abbilden.

Durch ergänzende Regeln in Quellenbüchern und Abenteuern sind auch möglich:
- Urban Fantasy oder "Now" (Nach den Vampirkriegen, Luther Arkwright).
- Scifi-Horror (Weisser Tod)
- Superhelden (Agonie & Ekstase)
- Science Fiction (M-Space)

Durch Bücher von (englischen) Lizenznehmern können auch andere Genres versorgt werden:
- Seasons of the Dead von Heath Delashmit (Zombieapokalypse)
- Perceforest von Aeon Games Publishing (Pendragon Ritter)
- Weird of Hali von Aeon Games Publishing (Cthuloides Grauen)


Offline Weltengeist

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #28 am: 24.12.2021 | 14:03 »
Ach Leute...

Das müssen wir doch nicht jedesmal durchexerzieren, wenn jemand "Universalsystem" sagt. "Mein Lieblingssystem ist XY, und eigentlich kann man damit ja auch andere Sachen spielen..." Mag sein, aber das ist nicht das gleiche wie "XY ist ein Universalsystem".

Nein, D&D ist kein Universalsystem, nur weil es auch SciFi- oder Horror- oder Furry-Ableger davon gibt. Nein, DSA ist kein Universalsystem, nur weil es bei Myranor auch Regeln für Flugmaschinen gibt und weil eine Cthulhu- und eine Katzenvariante davon existiert. Nein, Midgard ist kein Universalsystem, nur weil es auch noch Abenteuer 1880 gibt. Nicht einmal das oft zitierte Ubiquity (HEX, Space 1889) ist ein echtes Universalsystem, weil es jede Menge (gerade magischer, aber auch hochtechnischer) Genres gibt, die sich damit nicht bespielen lassen.

Schaut euch doch mal richtige Universalsysteme wie Fate, Savage Worlds, GURPS, Genesys oder Cortex Prime an, dann seht ihr den Unterschied. Ein Universalsystem beginnt mit einem setting- und genreagnostischen Regelkern; es enthält universelle Fertigkeits- und Talentlisten, settingunabhängige Zauber/Powers/whatever sowie Regeln für Situationen in diversen Genres (und nicht nur Fantasy oder nur SciFi). Erst später wird dann eine Anpassung an bestimmte Zielgenres vorgenommen - und nicht umgekehrt.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline AndreJarosch

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #29 am: 24.12.2021 | 14:27 »
Gibt es zwar NICHT auf deutsch, ist aber ein ECHTES Universalsystem (auch nach der Definition von Weltengeist):

"Basic Roleplaying" (das dicke goldene Buch von Chaosium --> https://www.chaosium.com/basic-roleplaying-softcover/ ).

Offline Sosthenes

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #30 am: 24.12.2021 | 14:37 »
Aus Midgard und dem Perry Rhodan RPG lässt sich vielleicht was Universales basteln. Der Pluspunkt ist, dass primär nur die Fertigkeitslisten angepasst werden müssen und es keine Gazillionen von Sonderfertigkeiten und -fähigkeiten gibt.

Letzteres hilft halt oft recht gut beim "Universalismus" Aspekt. Ich seh' das so in mehreren Ebenen:

Für die Basis reichen natürlich Attribute, Fertigkeiten plus die üblichen Regeln schön aus. Damit kann ich die "normale" Seite von Fantasy, Horror, Sci-Fi usw. gut abbilden. Solange man im Menschlichen bleibt, reicht das gut aus. Kampfsonderfertigkeiten usw. sind eher Geschmackssache.

Dann haben wir gern eine Ebene von Vor- und Nachteilen. Klar kann man die auch im "normalen" Bereich anwenden, aber ich sehe ihren Wert auch häufig bei der Ausgestaltung von Nichtmenschen - Elfen, Orks, Aliens, Vampire. Also so Sachen wie Klauen, Infrarotsicht, Größenvorteile, Zwei Herzen usw.

Als dritte Eben, praktisch die Königsdisziplin, ist dann ein nachvollziehbares Kräftesystem. Das "universelle" daran ist dann die Vielseitigkeit wie das eingesetzt werden kann. Klar, jedes Fantasy-System hat einen Feuerball-Spruch. Hier wäre das dann aber nur eine Instanz eines Schadens-Effekt, der genauso gut für einen Feueratem oder sogar einen Plasma Bolzen benutzt werden könnte.

Das sind so drei Sachen die ich persönlich an einem Universalsystem hilfreich finde. Die erste Ebene kann ich noch aus jedem System extrahieren, ein guter Mehrwert kommt dann von einer schön gestalteten zweiten Ebene, bei den Kräften geht's dann zur Kür über (Balancing und Skalierbarkeit ist hier sehr schwer zu erreichen).

Offline Gondalf

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #31 am: 24.12.2021 | 14:41 »
Die Year Zero Engine könnte als Basis für ein Universalsystem dienen.

Klar, die Regeln sind nicht jedermanns Sache, aber wenn man sich alles anschaut, was bisher dafür rauskam.

Aber klar, es ist noch kein echtes fertiges Universalsystem.
Motiviert aber oft Sachen einfach mal schnell umzubauen oder neu zu gestalten.
Edit: Ist auch nicht wirklich deutsch, aber so ziemlich alles kommt oder ist ja in Deutsch veröffentlicht.

Und äh, Frohes Fest euch allen! :d



https://docs.google.com/document/d/1hJbU3umOMxQB7voJw8dj3UJMnABmON81j9cGxX_JOWc/mobilebasic
« Letzte Änderung: 24.12.2021 | 15:04 von Gondalf »
„Mir grinst die Sonne aus jeder Ritze - ich könnte Konfetti kotzen“

- Bernd Stromberg -

Offline ArneBab

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #32 am: 24.12.2021 | 14:58 »
Also, wenn du wirklich deutsche Eigenproduktionen suchst, wird es echt schwer.
Nur kurz, da Eigenwerbung: Das EWS ist ein Universalsystem und in den Regeln kompatibel zu Gurps. Und es ist frei lizensiert. Und Deutschsprachig.

- Die Fertige Version ist noch sehr knapp: https://www.1w6.org/releases/1w6-regeln-2.6.1j.pdf
- Die aktuelle Entwicklungsversion liefert viel mehr — und Resourcen für 4 Genres (von Fantasy bis Science-Fiction): https://www.1w6.org/deutsch/regeln/downloads/ews-30-eb2-reflektion

Meine Selbsterkenntnis in der hier verlinkten Entwicklungsversion, dass es allgemeiner ist, als für die Runden zwingend nötig, dürfte dir eher zu Gute kommen.

EDIT: Neue Version: https://www.1w6.org/deutsch/regeln/downloads/ews-30-rb0-durchbruch
« Letzte Änderung: 26.12.2021 | 12:29 von ArneBab »
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Offline OldSam

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #33 am: 4.01.2022 | 00:38 »
Nur kurz, da Eigenwerbung: Das EWS ist ein Universalsystem und in den Regeln kompatibel zu Gurps.

Du meinst vermutlich dann kompatibel zum alten GURPS der 3. Ed., richtig? Weil z. B. die Punktekosten von Attributen, Vorteilen und Nachteilen sich sehr oft geändert haben, das kann man nicht gleichsetzen mit der 4e.

Ich habe mal reingelesen, ich finde da sind coole Ansätze dabei!  :d

Aber ich sehe auch Schwierigkeiten... Auf Anhieb eher unglücklich scheint mir z. B. das der Wert für den "Durchschnitt", das Mittelmaß, im EWS auf 12 gesetzt wurde und nicht auf 10 wie bei GURPS. Das allein führt schon grundlegend zu einer Verschiebung der Skala und damit anderen (weniger kompatiblen) Wahrscheinlichkeiten...
« Letzte Änderung: 4.01.2022 | 00:42 von OldSam »

Offline ArneBab

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #34 am: 4.01.2022 | 00:59 »
Du meinst vermutlich dann kompatibel zum alten GURPS der 3. Ed., richtig? Weil z. B. die Punktekosten von Attributen, Vorteilen und Nachteilen sich sehr oft geändert haben, das kann man nicht gleichsetzen mit der 4e.
Ja, ich meine 3. Ed.

Waren die Unterschiede in Vor- und Nachteilen so groß? Mir ist da beim groben Durchlesen nicht viel aufgefallen (ich bin nur in 3. Ed. wirklich fit — die 4. kam als wir schon im EWS waren :-) ).
Zitat
Ich habe mal reingelesen, ich finde da sind coole Ansätze dabei!  :d
Freut mich!
Zitat
Aber ich sehe auch Schwierigkeiten... Auf Anhieb eher unglücklich scheint mir z. B. das der Wert für den "Durchschnitt", das Mittelmaß, im EWS auf 12 gesetzt wurde und nicht auf 10 wie bei GURPS. Das allein führt schon grundlegend zu einer Verschiebung der Skala und damit anderen (weniger kompatiblen) Wahrscheinlichkeiten...
Das Verschiebt hier die Wahrscheinlichkeiten nicht, weil Gurps ein Unterwürfelsystem ist, das EWS aber additiv läuft. Was übernommen wird ist der Modifikator, nicht der Absolutwert (also +3, nicht 13).

Die 12 ist gewählt, um die Werte mit der Skala in Fate/Fudge zusammenzubringen: 3x(FATE+4) ist der Wert im EWS :-)
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Offline OldSam

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #35 am: 4.01.2022 | 01:29 »
Ja, ich meine 3. Ed.

Waren die Unterschiede in Vor- und Nachteilen so groß? Mir ist da beim groben Durchlesen nicht viel aufgefallen ...

Ich habe nochmal nachgeschaut, es kommt drauf an, manchmal gibt es schon deutliche Veränderungen wie z. B. doppelte Punktkosten. Aber insgesamt sind die Veränderungen sogar kleiner als ich es in Erinnerung hatte, vieles bleibt gleich und wenn man diverse Vor-/Nachteile hat, kann es gut sein, dass es unterm Strich wieder weitgehend egal ist, dass sich hier und da im Detail etwas angepasst hatte. Solange man das nur grob und insgesamt betrachtet. Insofern passt es dann vielleicht auch für die 4e doch halbwegs weiter, wenn man es einfach so stehen lässt, im Sinne einer quick&dirty "passt schon"-Konvertierung. Im Detail, pro (Dis)Advantage müsste man eben genauer hinschauen, ob es größere Abweichungen gibt (hier sind die Änderungen tabellarisch erfasst - http://www.sjgames.com/gurps/resources/4eupdate.pdf).

Offline ArneBab

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #36 am: 4.01.2022 | 08:07 »
Ich habe nochmal nachgeschaut, es kommt drauf an, manchmal gibt es schon deutliche Veränderungen wie z. B. doppelte Punktkosten. Aber insgesamt sind die Veränderungen sogar kleiner als ich es in Erinnerung hatte, vieles bleibt gleich und wenn man diverse Vor-/Nachteile hat, kann es gut sein, dass es unterm Strich wieder weitgehend egal ist, dass sich hier und da im Detail etwas angepasst hatte. Solange man das nur grob und insgesamt betrachtet. Insofern passt es dann vielleicht auch für die 4e doch halbwegs weiter, wenn man es einfach so stehen lässt, im Sinne einer quick&dirty "passt schon"-Konvertierung. Im Detail, pro (Dis)Advantage müsste man eben genauer hinschauen, ob es größere Abweichungen gibt (hier sind die Änderungen tabellarisch erfasst - http://www.sjgames.com/gurps/resources/4eupdate.pdf).
Für die Detailänderungen gehe ich davon aus, dass sie für das EWS genauso eine Verbesserung bedeuten wie für Gurps. Ich gehe dafür davon aus, dass sie nicht das Ergebnis von fundamentalen Änderungen des Konzeptes der Regeln sind, sondern von den Detailanpassungen, Ergebnissen von Spieltests und Neuberechnungen der Auswirkungen bestimmter Regeln, die Gurps über die Jahre so toll werden ließen. Die Anpassungen sehen auch danach aus (z.B. Fire Breath 20 zu Innate Attack).

Und offen gesagt ist das Konvertierungsdokument klasse. Gurps, das System, das dir für fast jede denkbare Welt konkret nutzbare Regeln gibt und in der neuen Version detailliert beschreibt, wie du deinen Charakter behalten kannst. Ich überlege, ob ich nicht einfach mal ein paar digitale Sachen zu Gurps kaufen sollte, schlicht um die Weiterentwicklung zu unterstützen. Es ist eine so tolle Quelle, dass es fortbestehen sollte. Irgendwann müssen wir auch das Kompendium 1 auf Deutsch übersetzt bekommen …

Für das EWS war Gurps als Quelle von anfang an ein riesiger Vorteil, weil wir so schon im ersten Jahr des Regelwerks spielen konnten, ohne das Rad neu zu erfinden. Wir konnten nicht binnen einen Jahres ein komplett auf eigenen Füßen stehendes Regelwerk schaffen (daher lieferte es nur die Grundregeln), und es hat länger gedauert als bei anderen, bis wir eins hatten, weil wir es selbst nicht brauchten (das EWS 3.0 kommt jetzt dahin, bleibt aber kompatibel), aber wir hatten sofort etwas, mit dem wir eine 10-jährige Science-Fiction-Kampagne spielen konnten. Gurps Space und Ultra-Tech lagen ja schon bei mir, und was braucht es an Hintergrundmaterial wirklich mehr?  ;D
« Letzte Änderung: 4.01.2022 | 08:12 von ArneBab »
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Offline Sosthenes

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #37 am: 4.01.2022 | 09:42 »
Ich hab's mir jetzt auch mal kurz angeschaut – ich kannte vorherige Versionen schon, aber war nie sehr präsent in meiner Erinnerung. Ganz ehrlich, das könnte definitiv eine destilliertere Version vertragen, für den Regelumfang ist der Seitenumfang schon enorm. Liest sich mitunter eher wie eine Herleitung/Beweis denn wie eine Referenz. So irgendwo zwischen dem Cheat Sheet und den relevanten Volltext sektionen wäre so mein sweet spot. Aber das ist jetzt natürlich Geschmackssache.

Ebenso Geschmackssache der Würfelmechanismus, und da muss ich zugegeben dass 1w6 da nicht so mein Ding ist. War's schon nicht beim OneDice System oder FU.
Wenn dann für kritische Ergebnisse eh noch mal gewürfelt werden muss, frag' ich mich auch warum nicht gleich sowas wie 3w6 oder 4wF.

Offline ArneBab

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #38 am: 4.01.2022 | 10:58 »
Ich hab's mir jetzt auch mal kurz angeschaut – ich kannte vorherige Versionen schon, aber war nie sehr präsent in meiner Erinnerung. Ganz ehrlich, das könnte definitiv eine destilliertere Version vertragen, für den Regelumfang ist der Seitenumfang schon enorm. Liest sich mitunter eher wie eine Herleitung/Beweis denn wie eine Referenz. So irgendwo zwischen dem Cheat Sheet und den relevanten Volltext sektionen wäre so mein sweet spot. Aber das ist jetzt natürlich Geschmackssache.
3.0 ist länger, weil damit Neueinsteigende erreicht werden (aber mein Schreibstil braucht noch mehr Schliff … eins nach dem anderen; ich habe mit der Erschaffungs-Beta 2 realisiert, dass ich gerade etwas am Second System Syndrome leide). Ich hoffe, dass ich dieses Jahr dazu kommen werde, wieder ein Kurzwerk wie die Flyerbücher für eine Kampagnenidee zu machen, das sollte den Schnelleinstieg erleichtern und die relevanten Teile kondensiert bringen, ohne zum Cheat Sheet zu werden.
Zitat
Ebenso Geschmackssache der Würfelmechanismus, und da muss ich zugegeben dass 1w6 da nicht so mein Ding ist. War's schon nicht beim OneDice System oder FU.
Wenn dann für kritische Ergebnisse eh noch mal gewürfelt werden muss, frag' ich mich auch warum nicht gleich sowas wie 3w6 oder 4wF.
Weil es sich beim Würfeln anders anfühlt:

- Die deutliche Variation im Nahbereich (-5 bis +6) trifft Entscheidungen, die sich deutlicher anfühlen als bei 4wF (da ist, was beim EWS -1 oder +2 ist einfach ±0; das EWS ist detaillierter) oder Gurps (fühlt sich sehr berechenbar an)
- 3w6 Gurps (addiert, unterwürfeln) skalieren durch das Unterwürfeln nicht so einfach und haben keine Mindestwürfe auf der selben Skala wie die Fertigkeiten,
- dass nur ein Würfel geworfen wird verändert die Haptik und wirkt damit auch auf das Spielgefühl. So wie es bei SR cool ist, 16 Würfel zu werfen, macht der eine kleine Würfel das EWS in der Haptik deutlich schlanker, und
- das Wiederwürfeln für Kritische (-5 oder +6) bringt ein zusätzliches Spannungselement rein, das ich nicht mehr missen möchte. Da noch mehr Nebeneffekte einzubauen (z.B. -5, dann 3: ein Stück Ausrüstung rutscht aus der Tasche, oder Martial Arts Techniken, die auf Würfelergebnisse nach 6 gelegt werden) wäre ein spannender Weg vorwärts, die würde ich allerdings wohl Settingspezifisch machen.

Unsere Spielrunden haben sich im Spielgefühl massiv geändert, seit wir von Gurps auf das EWS gewechselt sind: Die Fantasy-Welt (Erynnia), die High-Fantasy und Fantastisch sein sollte wurde mit Gurps immer trockener. Seit dem Wechsel auf das EWS ist sie das High Fantasy, das ich von anfang an wollte. (etwas Hintergrund mit Referenzen)
« Letzte Änderung: 4.01.2022 | 11:08 von ArneBab »
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Offline Sosthenes

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #39 am: 4.01.2022 | 11:48 »
Bei Fuzion oder BESM gab's übrigens auch 3w6+Boni gegen Zielnummer, also kein Unterwürfeln (und ich hatte lange Jahre HERO so umgebogen).

Ich müsste das mal testen. Aus dem Stegreif heraus würde ich die Entscheidungsfindung für jetzt nicht mal so "schlank" halten, ich hab' eine Gerade/Ungrade Feststellung, eine Kriten-Notwendig-Feststellung (plus evtl. weitere Würfe dann) und dann noch eine Addition oder gar Subtraktion, dann eine Differenzbildung zu einem Zielwert.
Bei einem VTT wurscht, am Tisch müsste man so das "Gefühl" dafür kriegen. Vielleicht mach' ich mal ein kleines Solo.

Für mich ist die Berechenbarkeit/Normalverteilung von GURPS übrigens eher ein Feature als ein Bug, gerade im Vergleich von ganz linearen Systemen wie w20. Aber das ist dann schon Jammern auf hohem Niveau, wenn der allgemeine Würfelmechanismus einigermaßen berechenbar ist (also kein SW oder DSA) kann ich mit allem leben für mein Ziel-Universalsystem.

Wo wir grade bei Würfel-Nerderei sind, hier noch ein kleiner Bonuslink auf einen D&Dler der sich mal etwas damit befasst hat, inklusive Quellen sogar ;)


Offline ArneBab

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #40 am: 4.01.2022 | 16:53 »
Für mich ist die Berechenbarkeit/Normalverteilung von GURPS übrigens eher ein Feature als ein Bug, gerade im Vergleich von ganz linearen Systemen wie w20. Aber das ist dann schon Jammern auf hohem Niveau, wenn der allgemeine Würfelmechanismus einigermaßen berechenbar ist (also kein SW oder DSA) kann ich mit allem leben für mein Ziel-Universalsystem.
Innerhalb gewisser Grenzen mag ich die Berechenbarkeit auch, aber Gurps ging für unsere Runden zu stark in die Richtung. Deswegen hat das EWS eine größtenteils lineare Verteilung, die an den Rändern in eine Glockenkurve übergeht.
Zitat
Wo wir grade bei Würfel-Nerderei sind, hier noch ein kleiner Bonuslink auf einen D&Dler der sich mal etwas damit befasst hat, inklusive Quellen sogar ;)
Sehr cool! Danke!
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Offline OldSam

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #41 am: 5.01.2022 | 00:44 »
Für mich ist die Berechenbarkeit/Normalverteilung von GURPS übrigens eher ein Feature als ein Bug, gerade im Vergleich von ganz linearen Systemen wie w20.

Also für mich definitiv ein starkes Feature! Nicht nur die Einschätzbarkeit sondern v. a. auch eine gewisse "Verlässlichkeit" macht das Würfelsystem IMHO besonders gut für taktische Anwendungen, v. a. bei professionellen Einsatzszenarien wie SpecOps.
...persönlich kann ich echt ein Lied davon singen wie viel Pech ich oft habe bei direkten Würfelergebnissen mit linearer Verteilung ;) (Und bei "starken" Chars nervte das sehr oft in diversen Systemen, wenn bspw. der eigentlich mächtige Hochelf bei Warhammer dann bei mir ständig seine normalen Zauber verkackte, eben mangels bell curve beim Würfeln :/)

Kommt letztlich natürlich auf das Setting an, v. a. wenn es ein wenig mehr Trash, Comedy oder Tragikomödie sein darf, passt das ja meist besser als Normalverteilung, klar! ;)

Aber ich spiele definitiv deutlich mehr Games, wo die Chars wirklich Profis darstellen sollen... Das Setting-Feeling ist halt genau der Punkt hier, insofern kann ich das bzgl. High-Fantasy schon gut verstehen, wenn man etwas mehr Drama bei den Results will.


@ArneBab: Ein cooler Mini-Trick übrigens, falls du den noch nicht kennst: Wenn du bei GURPS statt 3W6 die Kombi W4+W6+W8 verwendest ist es weiterhin voll kompatibel, aber leicht cinematischer, mache ich auch öfter mal ganz gerne, da wo es passt  8) Der Unterschied ist zwar statistisch nur klein, aber schon erkennbar, die Extrema werden etwas häufiger...


Zitat von: Sosthenes
Wo wir grade bei Würfel-Nerderei sind, hier noch ein kleiner Bonuslink auf einen D&Dler der sich mal etwas damit befasst hat, inklusive Quellen sogar ;)
Interesting... :)

--

PS: Ich denke schon länger über eine kleine "Drama-Mod" für die 3W6-Würfelmechanik nach, um bei Bedarf genau in der Lage zu sein eben dramaturgischen "Kick" reinzubringen (und bewusst weniger realistisch und dafür "dynamischer" zu sein), wenn man das in bestimmten Szenen (oder im ganzen Setting) haben will! Jetzt hatte ich grad nochmal 1-2 neue Inspirationen und einen Motivationsschub :p Das Coole ist hier IMHO: Es ist viel leichter mit Mods freakigen und launigen crazy stuff auf das "nüchterne" Ergebnis anzuwenden als umgekehrt (wenn ich schon einmal beim freak roll bin, komme ich davon nur noch schwerlich weg ohne das Rad ganz neu zu erfinden).
« Letzte Änderung: 5.01.2022 | 01:34 von OldSam »

Offline abm

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #42 am: 5.01.2022 | 01:29 »
Trauma Universalrollenspiel 2. Ed. [Flying Games]

Ich habe es noch nicht gespielt und kenn es nicht.

Hier ein Link zu einer Rezension

https://www.teilzeithelden.de/2013/08/26/indiespotlight-trauma-universalrollenspiel/

Offline ArneBab

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Offline abm

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #44 am: 5.01.2022 | 11:29 »
Gaudium Ludendi

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« Antwort #45 am: 5.01.2022 | 11:35 »
Also für mich definitiv ein starkes Feature! Nicht nur die Einschätzbarkeit sondern v. a. auch eine gewisse "Verlässlichkeit" macht das Würfelsystem IMHO besonders gut für taktische Anwendungen, v. a. bei professionellen Einsatzszenarien wie SpecOps.

Nicht nur dafür, es hat auch Vorteil dass die Punkte etwas mehr wert sind. W20 Systeme zum Beispiel neigen manchmal dazu dass Werte sehr hoch getrieben werden damit die Fehlerchance sinkt, nicht um den Spitzenwert nach oben zu treiben. Da ist man bei 3w6 schnell dabei.

Eine Kurvenverteilung kann man natürlich auch in die Werte einbauen und dann einen linearen Wurf haben. RoleMasters 5/2/1 Prozentsteigerungen zum Beispiel.

Die Normalverteilung verändert dann halt die Bedeutung von Wurf-Modifikatoren gut. Bei Experten sinkt die Chance für gewagte Manöver/Distanzen usw. nicht im gleichen Maße wie für Anfänger. Das muss in anderen Systemen dann oft durch Feats/Edges usw. abgedeckt werden und sorgt für einen Haufen Spezialfälle.

Offline ArneBab

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Re: Deutsches Universalsystem (crunchigere Seite)
« Antwort #46 am: 5.01.2022 | 19:14 »
PS: Ich denke schon länger über eine kleine "Drama-Mod" für die 3W6-Würfelmechanik nach, um bei Bedarf genau in der Lage zu sein eben dramaturgischen "Kick" reinzubringen (und bewusst weniger realistisch und dafür "dynamischer" zu sein), wenn man das in bestimmten Szenen (oder im ganzen Setting) haben will! Jetzt hatte ich grad nochmal 1-2 neue Inspirationen und einen Motivationsschub :p
Sehr cool!  :headbang:
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
Technophob — »Wenn 3D-Drucker alles her­stel­len können, aber nicht dürfen, dann ist Techschmuggel Widerstand und Hacken Rebellion.«