Autor Thema: Reading Challenge 2022  (Gelesen 31705 mal)

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Samael

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #300 am: 16.09.2022 | 11:59 »
Danke, Timber!
Die Perspektiven sind interessant, aber ich fand das Buch aufgrund der von dir genannten Kritikpunkte derart ätzend, dass es für mich persönlich der Abschluss der Dresden Files geworden ist.

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #301 am: 16.09.2022 | 12:03 »
Und in dem Moment versagt deren "Reading Challenge" vollständig. Wenn die Bücher nicht eingetragen werden, dann zählen sie auch nicht.
Oder ist es nur ein Versuch, die Leute, die die Challenge machen, zum Lesen von aktuellen Amazon-Büchern zu zwingen? Denn diese werden problemlos eingepflegt ...  8]

Aber nicht ohne Antrag (jedenfalls wenn es deutschsprachige Sachen sind).

Mein Goodreads-Account steht damit jedenfalls gerade mit einem Bein im Grab - ich engagiere mich doch nicht einerseits in der "Community", indem ich da über 100 Rezensionen einstelle, und lasse mich im nächsten Moment wie den letzten DAU behandeln.
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #302 am: 16.09.2022 | 12:16 »
Aber nicht ohne Antrag (jedenfalls wenn es deutschsprachige Sachen sind).
Von den letzten 8 musste ich nur 2 nicht beantragen. Von den 6 sind erst 2 drin. Und eins, dass es noch nicht geschafft hat, ist sogar nur eine Übersetzung aus dem Englischen, da habe ich auch direkt die Verbindung zum Original angegeben. Seit Mitte Juli tut sich nichts. Deshalb würde ich heutzutage Goodreads nicht mehr empfehlen. 
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #303 am: 16.09.2022 | 12:18 »
Von den letzten 8 musste ich nur 2 nicht beantragen. Von den 6 sind erst 2 drin. Und eins, dass es noch nicht geschafft hat, ist sogar nur eine Übersetzung aus dem Englischen, da habe ich auch direkt die Verbindung zum Original angegeben. Seit Mitte Juli tut sich nichts. Deshalb würde ich heutzutage Goodreads nicht mehr empfehlen.

Wie du sagst - eine Reading Challenge kann man dann ja vergessen. Ich bin ja schon bei einem Buch stinksauer - bei 6 hätte ich den Account wohl schon zugemacht.
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #304 am: 16.09.2022 | 12:40 »
Ich hab hier auch schon dinge vermerkt die in Goodreads nicht erfasst sind
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #305 am: 16.09.2022 | 13:37 »
Isch 'abe gar kaiin Goodreads.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #306 am: 1.10.2022 | 08:45 »
Leute, ist das still geworden hier. Leider haben ja gleich mehrere Leute, die Anfang des Jahres noch aktiv waren, das Forum verlassen. Ein Jammer.

Anyway, hier ist meine September-Liste. Ich habe weiterhin erfreulich viel gelesen (mein "Counter" steht bei 30 von 36). Allerdings merke ich, dass meine Belletristik-Lust derzeit gegen Null geht (solche Phasen habe ich immer mal wieder):

  • Harald Martenstein - Alles im Griff. Verlässlich, die aktuelle Sammlung von Martensteins Kolumnen aus der Zeit bzw. der Welt. Nicht jeder Gag zündet, aber bei mir funktionieren erfreulich viele davon.
    4 von 5 Sternen
  • Gisela Graichen, Rolf Hammel-Kiesow - Die deutsche Hanse. Inspiriert von meinem Urlaub in der Region Lübeck habe ich mich mal etwas besser über die Hanse informiert. Das Buch fand ich aber eher "so mittel", weil es sich häufig zu sehr in Details ergeht, die eher für Geschichtswissenschaftler interessant (und verständlich) sind, weil die Zeitlinie ständig hin- und herspringt und die klaren Linien nicht immer gut zu erkennen sind. Trotzdem lernt man natürlich eine Menge, aber wirklich Spaß hat es keinen gemacht.
    2 von 5 Sternen
  • Tiago Forte - Building a Second Brain. Schon wieder so ein Ratgeber, dessen Inhalt man auch ganz gut in 2-3 Blogposts hätte wiedergeben können. Die eine oder andere gute Idee dabei, aber viel zu breit ausgewalzt.
    2 von 5 Sternen
  • Elias Ahonen - Blockland. Nochmal eine Geschichte der Blockchain-Bewegung. Es gelingt dem Autor besser als Christoph Bergmann (siehe August), wirklich neutral zu bleiben und bei aller Begeisterung auch die Schattenseiten klar zu benennen. Am Ende war es allerdings hundert Seiten zu lang, und mein Exemplar ist dank besch***ener Bindung komplett auseinandergefallen, daher Abzüge in der B-Note.
    4 von 5 Sternen

Und einen Abbrecher hatte ich diesmal auch mal wieder:
  • Matt Haig - Mach mal halblang. Klang als Kommentar zum Zusammenhang zwischen Mediennutzungsverhalten und ständiger gesellschaftlicher Angst erstmal ganz interessant. Aber dann wurde klar, dass der Autor immer schon (also schon als Kind und vor Beginn von irgendwelcher Mediennutzung) unter gravierenden Angststörungen gelitten hat und überdies mit ständig wiederkehrenden Depressionen kämpft. Seine Brille, mit der er auf das Thema schaut, ist also schon sehr speziell, und seine Erkenntnisse, was funktioniert und was nicht, haben auch leider noch keinen besonders langen Praxistest seit seinem letzten depressiven Schub überstanden. Das fand ich dann in der Summe nicht überzeugend genug, um dem Rest der Welt die Welt zu erklären.
« Letzte Änderung: 1.10.2022 | 08:52 von Weltengeist »
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

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Offline Raiden

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #307 am: 1.10.2022 | 15:11 »
#23 Alter Ratio ein Shadowrun Roman von Mike Krzywik-Groß
Gelungene Fortsetzung der Romans Alter Ego, hat echt Spaß gemacht zu lesen.
For he today that sheds his blood with me shall be my brother, be he ne´er so vile, this day shall gentle his condtion.

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #308 am: 1.10.2022 | 18:10 »
Leute, ist das still geworden hier. Leider haben ja gleich mehrere Leute, die Anfang des Jahres noch aktiv waren, das Forum verlassen. Ein Jammer.

Ich hab gerade keine Bücher, die mich so "richtig" ziehen, wo ich scharf darauf bin, sie zu lesen, k.A. wieso. Einfach nix da, was so richtig toll klingt bzw. anfängt.
Hinweis: Wenn ich schreibe "X ist toll" oder "Y ist Mist", dann ist das meine persönliche Meinung und beinhaltet keinerlei Aufforderung, X zu kaufen oder Y zu boykottieren. Im Zweifelsfall denkt euch einfach vor jeden Satz "Meiner Meinung nach..." dazu. Und nur weil ihr X für schlecht und Y für toll findet, bedeutet das nicht, dass wir uns nun hassen müssen. Jedem das seine. Ansonsten stehe ich für Duell-Forderungen (oder auch "drüber reden") jederzeit per PM zur Verfügung.

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #309 am: 1.10.2022 | 20:31 »
Ich habe ziemlich viel gelesen, aber hier seid fast zwei Monaten keinen Zwischenstand gegeben. Danke also für die Erinnerung.

#28

J.R.R. Tolkien - The Two Towers

Zu dem Werk braucht wohl nichts gesagt werden. Nach wie vor ein wichtiges Stück Literatur in meinem Leben. 8,5 von 10 Punkte.

#29

Melanie Möller - Homer

Der Reclam-Verlag hat inzwisch eine Reihe aufgegeben, die komplexe literarische und historische Phänomene auf 100 Seiten erklären will. Frau Möller versucht das mit Homer, in dem sie ihn auch bewusst sprachlich und ideell teils in die Moderne holt. Netter Versuch, aber aufgrund der Kürze natürlich nicht besonders substanziell. Insgesamt aber trotzdem ein gelungener Einstieg in die Homer-Denkwelt. 6 von 10 Punkte.

#30

François Jullien - Es gibt keine kulturelle Identität

Interessanter Essay darüber, dass es keine kulturelle Identität gibt, da Kultur letztlich zu formbar ist. Jeder Versuch, sich Kultur eigen zu machen, führt in die gedankliche Spaltung und Kultur lebe aber von Aneignung, Transfer und Entwicklung. Ein Plädoyer dafür schon Unterschiede - Distanzen - zu erkennen, sie aber nicht als Grenzziehungen zu verstehen, sondern als Aufforderungen zur Beschäftigung, Aneignung und auch Überwindung. Jullien sieht Kulturgut also eher als Ressource, die jeder nach Gutdünken verwenden kann und sollte. Gerade in den aktuellen Aneignungsdebatten, die ja eher negativ formuliert sind, ein kluger und spannender Beitrag. 7 von 10 Punkte.

#31

Carsten Jensen - Wir Ertrunkenen

Dieses Buch ist irgendwo zwischen sanfter Milieustudie, Seemannsgarn, seemännischer Kulturgeschichte und bunten Erzählungen angesiedelt, in einer von Härte geprägten Welt, in der das Sanfte noch etwas sanfter wirkt, und die Härte angstvoll und sinngebend. Es sind Erzählungen, in denen die Menschen als Reflektionen des Meeres daherkommen, mal unbarmherzig hart und aufdringlich wie eine stürmende Flut, mal still wie bei Flaute, mal standhaft, mal weichend, mal den Rhythmen von Ebbe und Flut folgend; aber immer und ausnahmslos immer sind sie ausgeliefert.

Das Ausgeliefertsein ist eines der zentralen Themen: den weltgeschichtlichen, technischen und sozialen Entwicklungen, dem Meer, den anderen Seeleuten, den anderen Menschen im Allgemeinen und doch sind die Menschen auch immer sich selbst ausgeliefert, versuchen vor sich zu fliehen und werden dann doch wieder eingeholt. Einerlei, ob es Laurids, ob es Albert, ob es Knut Erik ist. Und in diesem Ausgeliefertsein wird das Überleben, aber auch das Untergehen, ja, im Ganzen der Prozess des Ertrinkens bzw. des Gefühls dessen zum verbindenden Erlebnis aller Erzählungen und Geschehnisse. Und zum anrührenden Stück einer Geschichte, in der es nie wirkliche Helden und Antihelden gibt, sondern alle Beteiligen - wie das Meer - immer alles sind: versorgend, herausfordernd, nehmend, gebend und zerstörend.

Und das macht das Buch zu einem ganz besonderen Wälzer, weil es bei aller Härte nie die Menschlichkeit (und dessen Grenzen) vergisst, weil es bei allem Garn und allen Erzählungen auf den Takt des Meeres achtet, und berührt, und überläuft und sich manchmal auch entzieht.

So lässt sich letztlich feststellen, dass dem Buch etwas von der Magie des Meeres eigen ist und wer sich an dicken Wälzern abarbeiten mag, dem ist dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt.

9 von 10 Punkten

#32

Daniel Keyes - Flowers for Algernon

Ein außergewöhnliches Buch, wie ich finde, schließlich zeigt es den intellektuellen Aufstieg von Charlie Gordon aufgrund eines Eingriffs und schließlich auch wieder seinen Niedergang. Die technisch-medizinische Komponente ist zweitrangig, sondern dieses Sci-Fi-Werk aus Jahr 1959 ist eher reflexiv gedacht und gemacht durch die Ego-Perspektive des Charlie Gordon, der mit wachsender Intelligenz zunehmend seine Menschlichkeit verliert und dann bei retardierender Intelligenz wieder zurückfindet. Es ist eher ein Gefühlsbuch, um es mal so auszudrücken, welches in der Entwicklung und Gestaltung beeindruckt. Sehr lesenswert. 9 von 10 Punkte.

#33

Horst Herrmann - Um Kopf und Kragen: Hinrichtungsmethoden und -maschinen


Es ist leider nur ein kleines, in sich geschlossenes Lexikon, das keine externen Verweise liefert, um sich näher mit der Thematik zu beschäftigen. Darüber hinaus ist die Quellenlage, sind auch die Beschreibungen nicht ganz auf dem Niveau, das ich zu finden hoffte.

Als Einstieg in die Thematik sicherlich ganz nett, um den einen oder anderen Begriff schonmal zu hören, aber wer wirklich in die Thematik einsteigen möchte, muss sich leider nach anderen Werken umsehen.

Es liefert nämlich weder Quellenkritik, noch erläutert es die Verfahren ausreichend, noch stellt es die Debatte zwischen Strafrecht und Humanismus ausreichend da; es kommentiert nicht, es zählt einfach nur auf.

3 von 10 Punkte

#34

Brian McClellan - The Crimson Campaign - Powder Mage 2

Letztlich kann ich mein Resümee zu Band 1 hier einfach nochmal einstellen.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Band 2 unterscheidet sich dadurch, dass es etwas mehr Detektivgeschichten mitlaufen lässt, die aber auch eher over the top sind. Was mich in Band 2 noch mehr als in Band 1 gestört hat, ist, dass McClellans Standardweg eine Szene zu beenden die Bewusstlosigkeit ist. In Band 2 endet fast jede Szene so und führt zum Wechsel. Das ist manchmal ermüdend. Die Frauen sind etwas stärker ausgestaltet, aber weit davon weg, stark zu sein. Sie operieren, selbst wenn sie exponierte und starke Rollen haben sollen, am Rande eines GZSZ-Scripts und sind eher für die Beziehungen als für die Entscheidungen der Geschichte von Bedeutung, und eben auch sehr eindimensional dargestellt. Insgesamt verfestigt sich aber der Eindruck aus Band 1 auch insgesamt, und es bleibt gut und unterhaltend lesbar. 7 von 10 Punkte.

#35

Jerome de Groot - Consuming History - Historians and heritage in contemporary popular culture

Ich habe noch nie so lange an einem Buch gesessen und so viele Versuche gebraucht, es zu lesen.
Der Autor hat mich nämlich nicht abgeholt, sondern mich stattdessen in eine Myriade von Themen geworfen, über die ich mir durchaus Gedanken gemacht habe, aber dennoch war der Zugriff schwer.

Warum? Das liegt zum einen daran, dass der Autor eine gewisse Vorbildung erwartet, die man gegenüber der britischen, und teils amerikanischen, Kulturszene haben sollte. Hat man diese nicht, muss man sich einfinden.

Glücklicherweise gab es genug Überschneidungen, dass ich dahingehend am Ball bleiben konnte. Zum anderen ist das Werk zum größten Teil deskriptiv und insofern ist diese Deskription, wie Geschichte in der Moderne konsumiert wird, wenig interessant für Personen, die im digitalen Zeitalter aufgewachsen bzw. mit ihm gewachsen sind, denn das meiste ist aus Ansehung bekannt.
Die Deskriptionen sind trotzdem kurz genug, um einen guten Einstieg zu gewähren, aber zu kurz, um eine wirkliche Beschäftigung zu ermöglichen.

Das ist letztlich schade, denn de Groot hat zu der ein oder anderen Thematik (v.a. bezüglich Dokumentationen und historischen Romanen, die ein wenig sein Schwerpunkt sind), interessante Punkte, die einer tieferen Debatte harren. In vielen Punkten fasst seine Übersicht aber zu kurz und lockt nicht. Es bleibt also ein erster Einstieg in die vielen Arten, wie wir Geschichte konsumieren und auch verhandeln, konstruieren, hinterfragen, erleben etc.

Insofern bleibe ich mit einer geteilten Meinung zurück, bereue aber nicht, mich durchgekämpft zu haben.

6 von 10 Punkte.

#36

J. Robert King - The Thran


Als alter Magic-Spieler wollte ich dem Ganzen mal eine Chance geben, gerade da der Spielleiter unser Heimatrunde seine eigene Version der Thran in seiner Kampagnenwelt nutzt. Insofern habe ich mich ohne Erwartungen an diesen Franchise-Roman gemacht, und bin tatsächlich überrascht worden. Die Geschichte hat nicht viel Tiefgang, sie hat auch keine besonders erinnerungswürdigen Nebencharaktere, aber sie ist ziemlich konsequent, denn das Buch erzählt den Aufstieg Yawgmoths bis zu seiner Apotheose und etwas darüber hinaus. Das Buch besticht eigentlich durch wenig, außer durch sehr brutale Kampfbeschreibungen und nuklear-magischen Fantasien, aber dennoch bleibt es sich immer treu und erzählt ein wenig über die Ursprünge der modernen Magicgeschichten, und es erzählt sehr konsequent den Aufstieg eines Bösewichts. Insofern ist es seichte, leicht brutale Unterhaltung, die am Ende trotz allem gefällig bleibt, ohne dass sich aufdrängt, ein Meisterwerk gelesen zu haben. 7 von 10 Punkte.

#37

Masaji Ishikawa - A River in Darkness: One Man's Escape from North Korea

Ich weiß gar nicht so recht, wie ich beginnen soll. Ich gönne keinem, was dieser Mann durchgemacht hat. Allerdings ist dieses Erinnerungsstück mehr ein Rechtfertigungsmemoir als eine Beschreibung der Zustände. Besonders hervorzuheben ist, dass der Autor sowohl in Japan als auch in Nordkorea durch das Raster gefallen ist und seit jeher ein Leben am sozialen Rand geführt hat, insofern können wir auch gar nicht viel über Nordkorea oder das Nachkriegsjapan lernen. Stattdessen hält der Autor sich an seine enge Perspektive aus Ausgeliefertsein, Armut und fortwährender Hoffnungslosigkeit, und dies macht die Erinnerung sehr bedrückend und beklemmend. Gleichwohl sortiert er sehr stark in gut und böse, wobei er sich auf der guten Seiten sieht. Auch seine Entscheidungen gegen andere Personen sind dementsprechend nicht kommentiert und zeigen seine Verzweiflung eher zwischen den Zeilen. Das furchtbarste Elemente für ihn, als auch für den Leser, ist, dass er sich am Ende aus Verzweiflung gegen seine Familie zur Flucht entscheidet. Er reflektiert immer, dass er dies nur tut, um seine Familie zu retten. Seine Versuche, diese dann tatsächlich zu retten, erscheinen nicht mehr. Gleichwohl ist der Frust spürbar, dass das Land Japan die Rettung nicht übernimmt.
Ich bin zwiegespalten. Wie gesagt, das von ihm geschilderte Schicksal wünsche ich keinem. Und ich verstehe die Verzweiflung, denn aufgrund eigener Tat, eigenen Wünschen und Hoffens ist an der Situation wenig zu ändern, und doch bedrückt mich am meisten, dass es alles so wirkt, als sei es ein Rechtfertigungschreiben vor sich selbst und seiner Familie.

Insofern tu ich mich hier auch schwer, Punkte zu vergeben. Wahrscheinlich ist es so, dass man es lesen sollte, weil man so die Hoffnungslosigkeit versteht, wenn man in einem derartig oppressiven System aufwächst und nichts ändern kann. Andererseits muss trotz all des Schreckens ein gemäßigter Zweifel erlaubt sein, den ich oben zu beschrieben versuchte.

#38

Lothar Machtan - Kaisersturz: Vom Scheitern im Herzen der Macht 1918

Es ist ein kleines, gut lesbares Geschichtsbuch, welches aber in seiner historischen Perspektive bisweilen auch enttäuscht. Es liegt daran, dass Machtan lediglich Wilhelm II., Max von Baden und Friedrich Ebert betrachtet und das Buch aus seiner Sicht ihrer Sicht beschreibt. Das ist einerseits spannend, andererseits ist aber so, dass der Autor mit einer sehr starken Meinung über die intellektuellen, politischen und menschlichen Fähigkeiten über die drei Protagonisten startet. In diesen ist Machtan sehr festgelegt, aber erläutert nicht wirklich, wie er zu dieser Schlussfolgerung kommt. Dass er deswegen die objektiven Fakten teilweise etwas außen vor lässt und die Entscheidungen der Protagonisten sehr im Rückspiegel und aufgrund seiner Charakterisierung bewertet, macht es historisch mindestens fragwürdig. Es wäre dahingehend besser gewesen, zumindest ein Rüstwerkzeug aufzustellen und daran die Charakterisierung zu erläutern. Das unternimmt Machtan mitnichten. Dadurch aber, dass er so festgelegt ist, liest sich der Lauf des Kaisersturzes jedoch zumindest unterhaltend und dann in der Charakterisierung Machtans gefühlt folgerichtig.

Dass die politische Situation komplexer war, als man an diesen drei Herren offenbaren kann, scheint offenkundig und so bleibt das Werk meines Erachtens ein wenig schuldig. Unterhalten hat es mich trotzdem. 5,5 von 10 Punkte.

#39

J.R.R. Tolkien - The Return of the King

Auch hier brauche ich nicht viele Worte verlieren. Für mich bis zur Zerstörung des Ringes eins der besten Werke der Weltliteratur. Der lange Epilog nimmt ihm etwas von seiner Wucht, aber dennoch 9 von 10 Punkte.

#40

Basma Abdel Aziz - Das Tor

Eine Dystopie, die sich durch ihre Unklarheit auszeichnet. Im Kern geht es um die Unfassbarkeit - im doppelten Sinne - der totalitären Gesellschaft im Roman, in dem es nicht wirklich eine treibende Idee, einen treibenden Kern, ein Ideal gibt, sondern sich alles in Unerkennbarkeit, in der Verlangsamung und in der Unfassbarkeit des Regimes verliert, welches lügt und verneint und versetzt und verlangsamt.

Diese Wahl erscheint auf den ersten Blick klug, da sich aber auch die Protagonisten dahinentwickeln, dass die selbst immer unklarer und unfassbarer werden, sich selbst verlangsamt und aufgehalten sehen, entwickelt sich auch die Sprache dahin. Sie ist langsam, oberflächlich beschreibend und mehr verhüllend als enthüllend. Stilistisch ist das im Rahmen der Darstellung nachvollziehbar, sorgt aber nicht gerade für ein hohes Lesevergnügen.

Diese Entscheidung bleibt dennoch in Hinblick auf Konstruktion gut, jedoch ist das kurze Buch dafür noch ein wenig zu lang. Wir lernen, wie diverse Beteiligte im Laufe des Romans verändern, weil sie sich auf die Gegebenheiten einstellen, oder in einer kurzen Wut vom System bezwungen werden. Alles bleibt so unklar wie es soll. Doch die Geschichte wäre wirkungsvoller gewesen, hätte sie sich im Rahmen einer Kurzgeschichte aufgehalten und einige Mäander gekürzt. Dann wäre das Ziel der Autorin sichtbar geblieben und man wäre nicht so lange im Unklaren geschwommen und hätte den totalitären Impetus des Buches dennoch verstanden.

Es wird gesagt, dass das Buch auch eine satirische Antwort auf die Herrschaft al-Sisis in Ägytpen gewesen sei. Das mag sein. Gleichwohl in ihrem dystopischen Wert fügt die Autorin der Dystopiegeschichte keine neuen Elemente zu. Ihr zentrales Anliegen ist mir zu langsam und dann auch wieder zu singulär, als dass ich das Buch als wirklich gut bewerten würde. Bliebe also noch das Menschliche zu beschreiben. Hier sind die guten Ansätze des Buches, nämlich einen Teil der Betroffenen zu charakterisieren und ihre Veränderung erkennbar zu machen. Doch hier geht es mir dann wiederum, wenn man das tun wollen würde, wieder nicht tief genug. Und so bleibt es auch hier unklar, was letztlich die wirklichen Motive sind, die die Personen antreiben. Und so fiebert man doch höchstens wie die langsam tötende Schusswunde des Protogonisten auf das Ende zu.

4,5 von 10 Punkte
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #310 am: 1.10.2022 | 20:43 »
  • Gisela Graichen, Rolf Hammel-Kiesow - Die deutsche Hanse. Inspiriert von meinem Urlaub in der Region Lübeck habe ich mich mal etwas besser über die Hanse informiert. Das Buch fand ich aber eher "so mittel", weil es sich häufig zu sehr in Details ergeht, die eher für Geschichtswissenschaftler interessant (und verständlich) sind, weil die Zeitlinie ständig hin- und herspringt und die klaren Linien nicht immer gut zu erkennen sind. Trotzdem lernt man natürlich eine Menge, aber wirklich Spaß hat es keinen gemacht.
    2 von 5 Sternen

Meine Bewertung war damals besser, aber da das 2018 war, kann ich nicht mehr aus dem Vollen schöpfen, was das angeht. Ich fand aber, dass es ein ganz brauchbarer Überblick gewesen ist. Die Zielgruppe ist sicher der "interessierte Laie" gewesen, doch Herr Hammel-Kiesow ist vielleicht etwas nah an der klassischen Archivarbeit. Aber immerhin hat er die wissenschaftliche Konzeption für das Hansemuseum gemacht und war auch an der Dokumentation, die das Buch begleitete, beteiligt.

Dokumentation - Teil 1 - Die Deutsche Hanse - eine heimliche Supermacht

Die Dokumentation ist im Übrigen von Frau Graichen.

Herr Hammel-Kiesow ist leider letztes Jahr verstorben.

Grundsätzlich war das Projekt damals durchaus umstritten, vor allem in dem Versuch von einer deutschen Hanse zu sprechen oder von einem festen Verbund etc. etc. Ein interessantes Thema, welches ich aber an der Stelle nicht weiter ausführen möchte. Aber vielleicht hilft ja die dazugehörige Doku noch ein wenig, falls du an dem Thema interessiert bleibst.

Ansonsten hoffe ich, dass Lübeck selbst dir gefallen hat. Vielleicht hattest du ja auch Gelegenheit, dass Museum zu besuchen. :-)
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #311 am: 1.10.2022 | 20:49 »
Ich lese, komme aber kaum dazu, meine Kurz-Rezis nachzuschieben. Aber ich habe vor, die 100 noch zu schaffen :D
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #312 am: 1.10.2022 | 21:04 »
Meine Bewertung war damals besser, aber da das 2018 war, kann ich nicht mehr aus dem Vollen schöpfen, was das angeht. Ich fand aber, dass es ein ganz brauchbarer Überblick gewesen ist. Die Zielgruppe ist sicher der "interessierte Laie" gewesen, doch Herr Hammel-Kiesow ist vielleicht etwas nah an der klassischen Archivarbeit.

So würde ich das auch beschreiben. Für den "interessierten Laien" waren das aber zu viele Auflistungen von Namen und Orten, die eigentlich wenig zu den Kernaussagen beitragen (eher so "da haben wir zufällig ein Dokument, wo das alles drinsteht, also muss das auch alles hier rein"). Und umgekehrt zu viel Hintergrundwissen über Herrscher und Verhältnisse, die nicht erklärt wurden. Dass die Autoren kompetent sind, bestreite ich sicher nicht - meine Kritik richtet sich auf die Lesbarkeit.

Meine 2 von 5 Sterne speisen sich aber tatsächlich aus der Goodreads-Bewertung und bedeuten dort "It was okay". Für 3 von 5 Sternen ("I liked it") hat's bei mir aber nicht gereicht.

Zitat
Aber immerhin hat er die wissenschaftliche Konzeption für das Hansemuseum gemacht und war auch an der Dokumentation, die das Buch begleitete, beteiligt.

Dokumentation - Teil 1 - Die Deutsche Hanse - eine heimliche Supermacht

Die Dokumentation ist im Übrigen von Frau Graichen.

Da schau, das hatte ich gar nicht auf dem Schirm (ich hab mir nur eine unsäglich dämliche ARD-Doku zur Hanse angesehen, bei der es mir um meine GEZ-Beiträge leidgetan hat). Danke für den Link, ich schau mir das bei Gelegenheit mal an!

Zitat
Ansonsten hoffe ich, dass Lübeck selbst dir gefallen hat. Vielleicht hattest du ja auch Gelegenheit, dass Museum zu besuchen. :-)

Ersteres ja, letzteres leider nein, weil das in meiner Familie außer mir niemanden interessiert hat ;).
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #313 am: 3.10.2022 | 13:26 »
Dass die Autoren kompetent sind, bestreite ich sicher nicht - meine Kritik richtet sich auf die Lesbarkeit.

Und diese Kritik teile ich. Ich komme erstens aus Schleswig-Holstein und bin zweitens auch aufgrund meines Geschichtsstudiums mit dem Fokus auf Spätmittelalter, Landesgeschichte und Frühe Neuzeit mehr mit dem Thema vertraut, sodass ich das einfach hingenommen habe, dass viele Dinge unerklärt bleiben. :)

Zitat
Da schau, das hatte ich gar nicht auf dem Schirm (ich hab mir nur eine unsäglich dämliche ARD-Doku zur Hanse angesehen, bei der es mir um meine GEZ-Beiträge leidgetan hat). Danke für den Link, ich schau mir das bei Gelegenheit mal an!

Kein Meisterwerk, aber es ergänzt das Buch ganz gut erzählerisch.

Zitat
Ersteres ja, letzteres leider nein, weil das in meiner Familie außer mir niemanden interessiert hat ;).

So ist das mit den Special Interests. :) Falls du nochmal auf der Ecke bist, das ist einen Besuch wert, auch für Kleine, wenn sie denn wieder vollends offen ist. :)

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #314 am: 5.10.2022 | 21:02 »
48 Bücher und 8 Nicht-SF/Fantasy geschafft! Mit den Re-Reads bin ich aber noch ein bißchen hinterher. Es winkt einfach zu viel Neues...
Hier die letzten 6 Bücher.

#43: Sophy Roberts: The Lost Pianos of Siberia (Nicht Fantasy/SF #8)
Eine Britin reist durch Sibiren auf der Suche nach Klavieren mit Geschichte für eine mongolische Pianistin. Viel Geschichte und Geschichten. Die Klaviere/Flügel sind eher Aufhänger für ausführlichere Schilderungen dieser als zentrales Thema. Da ich gerne Bücher über Menschen lese und auch Interesse an Geschichte habe, fand ich das Buch sehr lesenswert. Wahrscheinlich hätte es mich sogar etwas gestört, wenn mehr auf technische Elemente der Klaviere eingegangen wäre, während ich mir vielleicht aber auch mehr Geschichten über konkrete Musikstücke und Komponisten/Pianisten gewünscht hätte.

#44: Yoon Ha Lee: Revenant Gun
Abschluß der Machines of the Empire Trilogie. Für mich wieder ein sehr guter Military Science fiction. Auch hier spielt der „Genral“ eine Rolle bzw. sogar eine Art Doppelrolle. Und wie immer Politik, Strategie und Charaktere mit unterschiedlichen Motiationen. Eine SF-Trilogie, die mir nach kleinen Starschwierigkeiten tatsächlich sehr Spaß gemacht hat zu lesen.

#45: Lloyd Alexander: Taran und der Zauberkessel (Reread 4)
Eines meiner liebsten Kinder-Fantasy Bücher. Auch bei erstem Wiederlesen nach vielen Jahren noch gut. Düster, nachdenklich, aber auch ein bißchen witzig. Habe es meiner Tochter vorgelesen. Nun können wir also den Film schauen, der die ersten beiden Bücher wie ich erinnere mischt und stark von diesen abweicht, aber einer der düstereren Disneys ist.

#46: J.C. Cervantes: Shadow-Crosser
Dritter Teil der angeblichen Trilogie. Dafür aber am Schluß doch etwas zu viele offene Fäden. Ansonsten wieder nett. Insgesamt haben mich die Bücher aber etwas weniger gefesslet als Aru Shah - auch aus der Rick Riordan Presents Reihe.

#47. Tamsyn Muir: Gideon the Ninth
Schwer in ein Genre einzuordnen. Science Fiction wegen Raumschiffen, aber die Protagonisten sind Nekromanten und ihre „Kavaliere“. Erzählt wird aus der Perpektive von Gideon, die dem neunten
Haus angehört. Das Hauptsetting hat etwas von Schnitzeljagd, aber auch Escape Room. Horror, aber auch etwas Humor. Wichtig auch die schwierige Beziehung zwischen Gideon und der Nekromantin, der sie dient, und zwischen den Teams der anderen Häuser, die sie bei ihrer „Challenge“ kennenlernen. Spannendes Setting, gut geschrieben und lesenswert.

#48: Rose Bailey: Stars of the North
Der zweite Band Kurzgeschichten um Sasha Witchblood. Gut lesbare Episoden mit Anklängen an z.B. Ragnarök und Schneewittchen.

EIn paar Bücher schaffe ich aber hoffentlich noch dieses Jahr  :)

@Menthir: "Flowers for Algernon" rangiert bei mir auch unter "Besondere Bücher". Eines spannende Idee sehr gut umgesetzt.

Offline Raiden

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #315 am: 12.10.2022 | 13:56 »
#24 Showdown ein Thriller von Matthew Reilly
Wollte mal was nicht RPG bezogenes lesen, war ganz solide.

#25 Death´s Kiss, A Daidoji Shin Mystery, ein Legend of the Five Rings Roman von Josh Reynolds
Echt coller L5R Roman, hoffe die anderen sind genau so gut.
« Letzte Änderung: 25.10.2022 | 18:37 von Raiden »
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Offline gunware

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #316 am: 27.10.2022 | 23:19 »
[38/52]

Robert P. Parker
Mortal Stakes
(Spenser 3)
*12/15
Spenser auf der Suche, ob ein Baseballstar geschummelt hatte oder nicht.

Melissa Albert
Hazel Wood
*14/15
Wahrscheinlich weil ich nicht viel erwartet habe, wurde ich sehr angenehm überrascht. Die Geschichte der bösen Märchen packte mich.

Rick Riordan
Tochter der Tiefe
*11/15
Nach zwanzig Tausend Meilen unter dem Meer und der Geheimnisvollen Insel von Jules Verne geht die Geschichte in unserer Gegenwart weiter. Das Erbe von Kapitän Nemo ist präsent.

Waltraud Barnowski-Geiser
Vater, Mutter, Sucht
*10/15
Das Buch ist mir zufälligerweise in die Hände gefallen. Es hat schon einige interessante Aspekte angesprochen, die man als Unbeteiligte so gar nicht auf dem Schirm hätte. Ich kann mir vorstellen, dass das Buch hilfreich sein kann..

Emily Bold
Erbin des Lichts
(Silberschwingen 1)
8/15
Wenn die Pubertät kommt, dann könnte nichts entfernter zu sein, als anzunehmen, ein Engel zu werden. Das passiert zwar nicht, aber immerhin sind die Flügel, äh sorry, die Schwingen da.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline Niniane

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #317 am: 27.10.2022 | 23:48 »
Ein paar Kurzrezis aufholen:

#46: Jordan L. Hawk - Hoarfrost (Whyborne & Griffin 6)
Sehr zum Unmut von Whyborne verlassen er und Griffin in diesem Band gemeinsam mit Christine das heimische Widdershins, diesmal, um Griffins vor kurzem wiedergefundenen Bruder Jack unter die Arme greifen. Der ist bei der Goldsuche in Alaska über ein seltsames Artefakt gestolpert und Christine sieht darin ihre Chance gekommen, wieder eine bahnbrechende archäologische Entdeckung zu machen.

Nachdem der Schwerpunkt in „Bloodlines“ auf Whybornes Familie lag, wird jetzt wieder die von Griffin in den Fokus gerückt, und ab diesem Buch ist Griffin auch der zweite Ich-Erzähler der Bücher.
Jack ist ein wunderbar undurchsichtiger Charakter, der wie so häufig in den Büchern von Jordan L. Hawk scheinbar einem Trope folgt, diesen dann aber doch nicht erfüllt. Das letzte Drittel des Buches ist übrigens ein einziger Taschentuchalarm, fast schon ein bisschen kitischig, aber das passt und ist ein schöner Gegensatz zum im wahrsten Sinne des Wortes frostigen Anfang.

5 von 5 Schlitten

#47: Jordan L. Hawk - Maelstrom (Whyborne & Griffin 7)
Christine möchte heiraten, Whybornes Vater hat scheinbar selbstlos seine Hilfe angeboten, Griffin muss eine verschwundene Karte finden und Whyborne hat ein seltsames Buch gefunden, für das sich auch finstere Gestalten interessien – Business as usual in Widdershins. Und natürlich laufen alle Fäden in der Villa von Whybornes Vater zusammen.

Die Zusammenfassung klingt vielleicht etwas beiläufig, aber mehr würde das Buch spoilern, und „Maelstrom“ ist meiner Meinung nach das „kleine“ Finale vor dem eigentlichen Finale „Deosil“, da hier wichtige Dinge angesprochen und geklärt werden. Abgesehen davon hat dieser Band das höchste Tempo der ganzen Reihe und einen Twist, den man besser nicht kurz vorm Schlafengehen erreicht. Natürlich kommen die Witze und Anspielungen auch hier nicht zu kurz, Whybornes Abneigung gegenüber Griffins neuem Auto ist einfach nur putzig (Das Auto ist ihm zu schnell – mit 25km/h).

5 von 5 Museumskarten

#48: Jordan L. Hawk - Fallow (Whyborne & Griffin 8)
Nach den Ereignissen des letzten Bandes fahren Griffin und Whyborne mal wieder weg, diesmal nach Kansas, genauer gesagt, nach Fallow. Dort ist Griffin aufgewachsen, nachdem er mit acht Jahren als Waise am Bahnhof quasi ausgesetzt wurde (anscheinend war das eine gängige Praxis, Waisenkinder ins ländliche Amerika zu bringen und sie dort vorrangig als Arbeitskräfte zu vermitteln) und von einem kinderlosen Ehepaar adoptiert wurde. Dort hatte er eine glückliche Kindheit, bis er eines Tages mit einem der Nachbarsjungen in flagranti erwischt wurde und Fallow anschließend verlassen musste. Der Nachbarsjunge hat inzwischen seine Verlobte von damals geheiratet.
In Fallow angekommen, müssen Griffin und Whyborne aber feststellen, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt und ihre Feinde ihnen wieder einen Schritt voraus sind. Es gelingt ihnen unter großen Anstrengungen, deren Pläne zu vereiteln, bei anderen Dingen haben sie leider weniger Glück.

„Fallow“ fängt sehr langsam an und steigert sich dann vom Familiendrama mit Mythos-Deko zum übernatürlichen Actionthriller. Trotzdem fand ich es einen der schwächeren Teile der Reihe, vielleicht, weil das Ende auch so unbefriedigend ist.

4 von 5 Wasserpumpen
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #318 am: 30.10.2022 | 19:57 »
Diesen Monat hat meine Lesemenge gleich unter zwei Dingen gelitten. Zum einen hatte ich einen schweren Anfall von Nonogramm-Sucht und habe oft lieber gerätselt als zu lesen. Und zum anderen kann ich mich gerade kaum für Belletristik begeistern und finde mich eher in der Klischee-Männerecke des Sachbuchlesens wieder, was aber meist länger dauert. Trotzdem hat es immerhin für drei Bücher gereicht:

  • Morgan Housel - The Psychology of Money. Eigentlich finde ich den Namen unpassend - das Buch müsste eher "The Psychology of Investment" heißen. So ist es für mich eigentlich ein Fehlkauf, aber einer, der mir dann überraschend gut gefallen hat, weil die meisten Beobachtungen auch gut auf das Leben außerhalb der Geldanlage übertragbar sind.
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  • Leigh Bardugo - Das Lied der Krähen. Der erste Teil der "Glory or Grave"-Reihe war ein Tipp vom Green Goblin, und eigentlich ist das Buch nahezu perfekt geschrieben. Dafür, dass ich gerade wenig Belletristik-Lust habe, kann es ja nichts. Nur am Ende wurde es für meinen Geschmack dann doch ziemlich unlogisch, und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mir nochmal 600 Seiten für den zweiten Teil gebe.
    4 von 5 Sternen
  • Richard von Schirach - Die Nacht der Physiker. Ein Zufallsfund vom Flohmarkt, in dem der deutsche Versuch, während des Zweiten Weltkriegs die Atombombe zu entwickeln, mit Fokus auf die Protagonisten nachvollzogen wird. Stilistisch sicherlich nicht jedermanns Sache, aber mich hat das total gepackt.
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #319 am: 30.10.2022 | 20:12 »
Das Gold der Krähen ist fast genau so gut
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #320 am: 30.10.2022 | 20:53 »
Fand ich auch. Beide Bände haben mir Spaß gemacht.

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #321 am: 30.10.2022 | 22:45 »
#49: Jordan L. Hawk - Draakenwood (Whyborne & Griffin 9)
Wieder zuhause in Widdershins, kommen Whyborne und Griffin aber nicht zur Ruhe: Jemand hat die Mitglieder der alten Familien von Widdershins ins Visier genommen und lässt es so aussehen, als sei Whyborne derjenige, der sich lästige Konkurrenten vom Hals schafft. Unterstützung und Hilfe kommt diesmal aus unerwarteter Richtung und die Auflösung, wer letztendlich der „Böse“ ist, ist auch diesmal wieder überraschend.

Man merkt Draakenwood mit jeder Silbe an, dass es auf das Ende und große Finale der Reihe zugeht. Dafür gibt es wieder jede Menge wunderschöne zwischenmenschliche Momente, die Figuren sind wie immer liebevoll und lebensecht gestaltet und besonders ein Charakter zeigt eine Seite, die man ihm im ersten Buch nicht ansatzweise zugetraut hätte.

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#50: Jennifer McMahon - Das Mädchen im Wald
Ich wollte einen Horrorroman, ich wollte einen von einer Autorin (Horror ist tatsächlich noch ein sehr männlich besetztes Genre) und Kindle Unlimited meinte, „Dann lies doch dieses Buch!“
Das habe ich dann auch gemacht und obwohl der Grusel ein sehr sanfter ist – kein Splatter, keine Jump Scares – wurde ich gut unterhalten.

Die Geschichte ist recht simpel. Die Krankenschwester Kate kehrt in ihre Heimatstadt zurück, um sich um ihre demente Mutter zu kümmern, die immer noch in einer Hippie – Kommune (oder was davon übrig ist) lebt. An den kleinen Ort hat Kate keine guten Erinnerungen, wurde doch hier ihre beste Freundin Del ermordet, und sie fühlt sich schuldig an deren Tod. Tatsächlich scheint Dels Geist immer noch in der Kommune und ihrem alten Haus umzugehen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Wie gesagt, der Horror ist sehr subtil, dafür beschreibt Jennifer McMahon, welche Schrecken sich „normale“ Menschen ganz ohne Gruselgestalten zufügen können. Trotzdem schwingt nie ein moralischer Zeigefinger mit oder gar ein gewisser Voyeurismus für die Leiden der Menschen. Ein solider übernatürlicher Krimi.

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Offline Raiden

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #322 am: 31.10.2022 | 19:00 »
#26 Den Göttern versprochen ein DSA Myranor Roman von Charlotte Engmann
Mein erster Myranor Roman, war ganz ok, nix besonderes.
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #323 am: 1.11.2022 | 12:49 »
Chroniken der Drachenlande Buch 1 - 3 bin jetzt im vierten -> also quasi im zweiten original englischen Band.

Hatte nie was mit Dragonlance zu tun und bin überrascht wie gut das doch gealtert ist
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Infernal Teddy

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #324 am: 5.11.2022 | 20:18 »
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