Autor Thema: Reading Challenge 2022  (Gelesen 31625 mal)

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Swafnir

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #200 am: 19.05.2022 | 20:35 »
#22. Anne Frank - Tagebuch

 :'(  :'(  :'(

Offline Raiden

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #201 am: 20.05.2022 | 13:00 »
#11 Das Reich der Rache Finaler Teil der Drei Nächte in Fasar Reihe, ein DSA Roman von Bernhard Hennen
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Offline Sindaja

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #202 am: 21.05.2022 | 14:11 »
# 21. Alice Pantermüller/Daniela Kohl: Mein Lotta-Leben 1-6 (Nicht SF/Fantasy #4)
Gelesen, um mal einen Eindruck zu bekommen, wie die Reihe so ist, die die Freundin meiner Tochter toll findet. Es ist recht lustig, aber als Erwachsene denke ich mir einerseits daß die Kinder echt wenig blicken und andererseits was für Familien die eigentlich haben. Meine Tochter hätte die meisten Dinge, die die 5. Klässlerinnen nicht kapiert haben in der ersten Klasse schon verstanden und die meisten ihrer Freunde auch. Als Zweitklässlerin amüsiert sie sich köstlich darüber, daß diese 10jährigen vieles echt nicht blicken. Und wenn die Blockflöte nicht ein Running Gag wäre, könnte ich mich als Instrumentallehrerin über Diverses mokieren (Wenn das Kind so schrecklich spielt sollte man z.B. 1. mit dem Kind vor allem in der Anfangsphase üben – kleine Kinder können das nur in den seltensten Fällen selbst... 2.  Sollte man auch schauen, ob die Unterrichtsform oder der Lehrer auf das Kind passt und mit den Lehrern kommunizieren. Die ersten Stunden von Lotta sind alle mehr oder minder unmöglich. Bei Transferkindern rede ich immer vorher mit den Eltern was das Kind schon gemacht hat, ca. kann und gerne spielt. Das ist hier anscheinend nie geschehen. Was ich garantiert nicht mache ist das Kind als erstes Blatt spielen zu lassen... Letztlich muß man ja einen Wohlfühlraum  schaffen, wenn alles fremd ist. Blattspielen ist da kontraproduktiv. Die Baustellen kann man nach und nach erkunden... 3. Sollte man akzeptieren, daß das Kind kein Interesse am Instrument hat und dann sollte das Kind was anderes machen lassen. Dafür wäre Lotta definitv ein Kandidat, wobei vielleicht bei engagiertere Eltern - und zumindest der Vater ist ja Lehrer – und Flötenlehrern das Kind noch Spaß an der Musik hätte entwickeln können. Aber so lange wie es schon mit der Flöte geht und keine Einsicht kam...und nun wieder back to topic...)

# 22 Marie Brennan: The Tropic of Serpents
Der zweite Teil der Lady-Trent Reihe. Es ist eine Weile her, daß ich den ersten Band gelesen habe und dann kam ziemlich viel Leben dazwischen. Irgendwie schon nett als so eine Art viktorianischer Entdeckungsreisenden-Roman mit Fantasy Elementen. Also vor allem Drachen.

# 23 Elizabeth Lim: Dunkle Schatten
Eine Disney Twisted Tale: Mulan muß in die Unterwelt, um ihren Hauptmann aus dem Reich der Toten zu holen. Definitiv ein Kinderbuch bzw. für junge Jugendliche vielleicht auch noch OK. Ich finde die zwischenmenschlichen Anteile etwas steif und einfach. Am nettesten die chinesische Unterwelt, die mit ihren unterschiedlichen Ebenen sehr vielfältig ist. Und auch moralisch findet man hier mehr grau als schwarz weiß.

#24 Barack Obama: Dreams from my father (Nicht Fantasy/SF #5)
Interessantes Buch, das Obama schrieb bevor er Senator und später Präsident wurde. Besonders interessant fand ich den 1. Teil mit Hawaii und Indonesien in den 70gern. Da ich in einem Nachbarland von letzterem in den 70gern geboren wurde, war es für mich selbst auch spannend, die Dinge in Relation zu dem, was ich von meinen Eltern aus der Zeit an Erzählungen kenne zu lesen. Der zweite Teil spielt in Chicago und seine Arbeit in der Community. Auch interessant, aber vielleicht in vielen Punkten auch relativ spezifisch amerikanisch. Der dritte Teil in Kenia auf der Suche nach seiner Geschichte und Herkunft – voller Geschichten und Menschen ist wieder anders sehr spannend. Viele Begegnungen und verwickelte private Verhältnisse. Vielleicht lese ich noch irgendwann die offizielle Präsidentenbiographie, aber diese ist gerade deshalb so interessant, weil sie eben schon in den 90gern geschrieben worden ist ohne daß er wußte, wohin ihn sein politischer Weg bringen würde.

Samael

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #203 am: 22.05.2022 | 09:41 »
#9 The Storyteller, Dave Grohl

Eine Reihe von überwiegend (aber nicht vollständig) chronologischen Anekdoten aus Dave Grohls Leben, geschrieben 2020 im Covid19-Lockdown.
Die erste Hälfte des Buches, von den frühen Punk-Tagen als Teenager über die Zeit mit Nirvana bis zur Gründung der Foo Fighters war unterhaltsam und interessant. Die ca. zweite Hälfte fand ich relativ langweilig. Wer wissen will mit welchen Rockstars Dave alles dicker Buddy ist, wie sehr er seine Töchter liebt und vor welchem hochkarätigen Publikum (uA zwei US-Präsidenten und eine Oscar-Verleihung) er schon aufgetreten ist mag es spannender finden als ich.

Offline Weltengeist

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #204 am: 22.05.2022 | 10:48 »
# 22 Marie Brennan: The Tropic of Serpents
Der zweite Teil der Lady-Trent Reihe. Es ist eine Weile her, daß ich den ersten Band gelesen habe und dann kam ziemlich viel Leben dazwischen. Irgendwie schon nett als so eine Art viktorianischer Entdeckungsreisenden-Roman mit Fantasy Elementen. Also vor allem Drachen.

Hmmm... das klingt interessant. Habe ich mir gleich mal notiert.
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Offline Niniane

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #205 am: 26.05.2022 | 16:46 »
#25 Alexander Hartung - Die Leere der Nacht (Alina Grimm 2)

Bei den Büchern dieses Autors habe ich inzwischen einen Reflex: Neuankündigung und ich bestelle es vor. Bei diesem Band hatte ich es tatsächlich sogar vergessen, umso erfreuter war ich, als ich am 17.5. das E-Book an meinen Kindle geliefert bekommen habe.
Alina Grimm ist inzwischen die dritte Ermittlerin, die Alexander Hartung ins Rennen schickt nach Jan Tommen in Berlin und Nik Pohl in München. Alina ist eine ehemalige Streifenpolizistin, die nach einer Intrige gegen sie (wem das bekannt vorkommt - ähnlich beginnen die anderen beiden Reihen auch) den aktiven Dienst quittiert und unterstützt von dem ehemaligen Söldner Elias und dem Kleinganoven Lennart als Privatermittlerin tätig ist.
In diesem Fall untersucht sie den Selbstmord eines Journalisten und im Zuge ihrer Recherchen stößt sie auf einen viel größeren ungelösten Fall, der sie und ihr Team sogar bis nach Italien führt.
Der Fall war spannend und gut recherchiert, keine Frage, und die Protagonisten sind alle schön gezeichnet, wie echte Menschen und nicht wie wandelnde Klischees. Aber trotzdem werde ich mit diesem Team noch nicht so ganz warm, vielleicht, weil der Fall doch einige Nummern zu groß wirkte und für mein Empfinden gegen Ende zu schnell abgehandelt wurde. Trotzdem immer noch Krimi-Oberliga, denn hier wird die Spannung durch Spannung erzielt und nicht durch platte und ausgewalzte Gewaltszenen.

3 von 5 Nachtsichtgeräten

#26 - #30
Weil ich dann letzte Woche endlich meinen Husten von Ostern auskuriert habe und dabei viel Zeit auf der Couch verbracht habe, wollte ich gerne etwas Leichteres in meiner Muttersprache lesen. Also habe ich ein paar alte Freunde besucht und einen Re-read der Jan-Tommen-Reihe gemacht, zumindest Band 2-6 (bei 1 und 7 wusste ich noch genau, wer der Täter war, und 8 ist zwar großes Kino, aber noch so neu, dass ich noch genau wusste, wer mit wem warum und wann.).
Wer Jan Tommen noch nicht kennt, es handelt sich um einen Polizisten bei der Berliner Kripo, der jedoch eher unkonventionell mit einem Team von Nicht-Kripo-Leuten arbeitet, um seine Fälle zu lösen: Zoe, die ewig schlecht gelaunte, aber immer schick aussehende und kettenrauchende Gerichtsmedizinerin, Chandu, dem ehemaligen Autoschieber und Geldeintreiber, der als Kind aus Ruanda geflohen ist, und zu guter Letzt Max, der junge Hacker, der manchmal etwas unbeholfen wirkt, aber zumindest was Computer und das Internet angeht, Plan wie kein Zweiter hat (und der - obwohl als rollenspielender Nerd dargestellt - nie wie eine Karikatur wirkt. Lieber Chuck Lorre, wenn Sie mal wissen wollen, wie man Nerds in "gut" schreibt: Lesen Sie doch einfach die Bücher von Alexander Hartung).
Dieses Team bekommt es mit Serienmördern zu tun (Band 2 und 4), einem undurchsichtigen Pharmaunternehmer (Band 3) und mit der Deutsch-Deutschen Vergangenheit (Band 5), ein Hauch von Mafiafilm weht durch die Seiten von Band 6. Wie bereits oben erwähnt, sind die Fälle zwar nicht ganz ohne, aber die Gewalt der Fälle wird nie zelebriert, sondern nüchtern dargestellt, es gibt keine Szenen aus der Sicht des Mörders, wo der Autor sich verkünstelt in den Gedanken des Killers verliert (das hat mich bei James Patterson irgendwann einfach nur noch aufgeregt).
Bei einem Ranking würde Band 4 tatsächlich am schlechtesten abschneiden, von dieser Reihe sind 3, 5 und 6 ganz weit oben (der 8. Band ist aber nach wie vor mein Highlight, würde ich Filmproduzenten kennen, hätte ich denen das Buch schon unter die Nase gehalten). Band 4 erinnert mich von der Story her doch sehr an Band 2, das wäre vielleicht mit mehr Büchern dazwischen nicht aufgefallen, aber so ist die Ähnlichkeit doch leider sehr frappant.
Aber eine klare Leseempfehlung kriegen alle von mir, wer spannende Krimis, ein nicht so alltägliches Ermittlerteam und gute Geschichten an sich mag, dem sei diese Reihe wärmstens ans Herz gelegt (und im September kommt schon Band 9!)

4-5 von 5 Lupen

#31 Sarah Kuttner - 180° Meer
Da ich "Mängelexemplar" als Buch gar nicht schlecht fand und dieses Buch auch bei Kindle Unlimited war, dachte ich, ich kann ja nichts verkehrt machen. Die Story an sich hat mich nämlich nicht so sehr bekommen vom Inhalt her: Jule, die inzwischen als Sängerin in einem Club arbeitet und eher gleichgültig durchs Leben zieht, hatte keine schöne Kindheit: Ihre Mutter hat schwere Depressionen und von ihrer Tochter früh gefordert, "der Mann im Haus" zu sein und sich um den kleinen Bruder zu kümmern, dem Vater, der die Familie früh verlassen hat, war scheinbar nichts gut genug, was sie getan hat. So mäandert Jule durch ihr Leben, bis eines Tages ihre Beziehung zu ihrem Freund Tim, die einzige Konstante in ihrem Leben, zu zerbrechen droht und sie zu ihrem Bruder nach England geht. Dort erfährt sie, dass ihr Vater schwer krank ist und nicht mehr lange zu leben hat.
Ich weiß nicht, ich glaube, ich habe einen dieser (teilweise) furchtbaren Frauenromane erwartet, in denen die Protagonistin eine Lebenskrise hat, ihr Leben auf links dreht und dann die große Erfüllung findet, natürlich in Form eines Mannes und die Krise sich in Wohlgefallen auflöst. Es gibt gute Bücher dieser Art (zwei davon besitze ich sogar), aber sehr viel schlechte - und dieses Buch ist weder noch. Die Krise von Jule ist hausgemacht (bei den Frauenromanen ist es ja meistens eher ein äußerer Einfluss wie der böse fremdgehende Partner oder der fiese Chef, der die hübsche dünne Blondine befördert statt der Protagonistin), zu sagen, das sie schuld ist, wäre vielleicht ein bisschen einfach, aber sie hat definitiv einen Einfluss. Der Mann am Ende kommt zwar auch, er hat aber vier Beine und bellt, und so wirklich auflösen tut sich nichts, denn Jules Probleme liegen so tief, dass das nicht mal eben mit ein bisschen Glitzer und Schischi gelöst ist. Trotzdem hat das Buch sowas ähnliches wie ein Happy End, man hat trotzdem das Gefühl, eine andere Jule zu treffen als am Anfang. Es ist vor allen Dingen auch so wunderbar unkitschig, und gerade dadurch anrührend.
Es könnte ein bisschen länger sein. Aber dann hätte ich es auch nicht heute nachmittag durchgelesen.

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Offline Alex

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #206 am: 27.05.2022 | 16:34 »
#25 Alexander Hartung - Die Leere der Nacht (Alina Grimm 2)

Bei den Büchern dieses Autors habe ich inzwischen einen Reflex: Neuankündigung und ich bestelle es vor. Bei diesem Band hatte ich es tatsächlich sogar vergessen, umso erfreuter war ich, als ich am 17.5. das E-Book an meinen Kindle geliefert bekommen habe.
Alina Grimm ist inzwischen die dritte Ermittlerin, die Alexander Hartung ins Rennen schickt nach Jan Tommen in Berlin und Nik Pohl in München. Alina ist eine ehemalige Streifenpolizistin, die nach einer Intrige gegen sie (wem das bekannt vorkommt - ähnlich beginnen die anderen beiden Reihen auch) den aktiven Dienst quittiert und unterstützt von dem ehemaligen Söldner Elias und dem Kleinganoven Lennart als Privatermittlerin tätig ist.
In diesem Fall untersucht sie den Selbstmord eines Journalisten und im Zuge ihrer Recherchen stößt sie auf einen viel größeren ungelösten Fall, der sie und ihr Team sogar bis nach Italien führt.
Der Fall war spannend und gut recherchiert, keine Frage, und die Protagonisten sind alle schön gezeichnet, wie echte Menschen und nicht wie wandelnde Klischees. Aber trotzdem werde ich mit diesem Team noch nicht so ganz warm, vielleicht, weil der Fall doch einige Nummern zu groß wirkte und für mein Empfinden gegen Ende zu schnell abgehandelt wurde. Trotzdem immer noch Krimi-Oberliga, denn hier wird die Spannung durch Spannung erzielt und nicht durch platte und ausgewalzte Gewaltszenen.

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Vielen Dank für deinen post. Ich finde solche längere Rezis/Meinungen immer sehr hilfreich, weil man durch die Ausführlichkeit mehr erfährt, als durch Kurzmeinung. Deswegen mag ich auch die Leserunden bei Lovelybooks.

Aber ich verstehe deine Kritik. Tatsächlich ist es mir nicht gelungen, Alina Grimm von Tommen (Berlin) und Pohl (München) so weit zu separieren, dass sie wirklich eigenständig wirkt und nicht wie eine Kopie der anderen beiden.
Generell habe ich mir sehr viel Mühe damit gegeben – von der Story sind die Bücher ok – aber die generelle Meinung der Leserinnen und Leser ist so wie deine.
Aus dem Grund bleibe ich erst einmal in Berlin und München. :)



#26 - #30
Weil ich dann letzte Woche endlich meinen Husten von Ostern auskuriert habe und dabei viel Zeit auf der Couch verbracht habe, wollte ich gerne etwas Leichteres in meiner Muttersprache lesen. Also habe ich ein paar alte Freunde besucht und einen Re-read der Jan-Tommen-Reihe gemacht, zumindest Band 2-6 (bei 1 und 7 wusste ich noch genau, wer der Täter war, und 8 ist zwar großes Kino, aber noch so neu, dass ich noch genau wusste, wer mit wem warum und wann.).
Wer Jan Tommen noch nicht kennt, es handelt sich um einen Polizisten bei der Berliner Kripo, der jedoch eher unkonventionell mit einem Team von Nicht-Kripo-Leuten arbeitet, um seine Fälle zu lösen: Zoe, die ewig schlecht gelaunte, aber immer schick aussehende und kettenrauchende Gerichtsmedizinerin, Chandu, dem ehemaligen Autoschieber und Geldeintreiber, der als Kind aus Ruanda geflohen ist, und zu guter Letzt Max, der junge Hacker, der manchmal etwas unbeholfen wirkt, aber zumindest was Computer und das Internet angeht, Plan wie kein Zweiter hat (und der - obwohl als rollenspielender Nerd dargestellt - nie wie eine Karikatur wirkt. Lieber Chuck Lorre, wenn Sie mal wissen wollen, wie man Nerds in "gut" schreibt: Lesen Sie doch einfach die Bücher von Alexander Hartung).
Dieses Team bekommt es mit Serienmördern zu tun (Band 2 und 4), einem undurchsichtigen Pharmaunternehmer (Band 3) und mit der Deutsch-Deutschen Vergangenheit (Band 5), ein Hauch von Mafiafilm weht durch die Seiten von Band 6. Wie bereits oben erwähnt, sind die Fälle zwar nicht ganz ohne, aber die Gewalt der Fälle wird nie zelebriert, sondern nüchtern dargestellt, es gibt keine Szenen aus der Sicht des Mörders, wo der Autor sich verkünstelt in den Gedanken des Killers verliert (das hat mich bei James Patterson irgendwann einfach nur noch aufgeregt).
Bei einem Ranking würde Band 4 tatsächlich am schlechtesten abschneiden, von dieser Reihe sind 3, 5 und 6 ganz weit oben (der 8. Band ist aber nach wie vor mein Highlight, würde ich Filmproduzenten kennen, hätte ich denen das Buch schon unter die Nase gehalten). Band 4 erinnert mich von der Story her doch sehr an Band 2, das wäre vielleicht mit mehr Büchern dazwischen nicht aufgefallen, aber so ist die Ähnlichkeit doch leider sehr frappant.
Aber eine klare Leseempfehlung kriegen alle von mir, wer spannende Krimis, ein nicht so alltägliches Ermittlerteam und gute Geschichten an sich mag, dem sei diese Reihe wärmstens ans Herz gelegt (und im September kommt schon Band 9!)

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Das mit der Verfilmung höre ich oft und ich könnte mir auch vorstellen, dass die Tommen-Serie gut zu verfilmen wäre, aber es hat sich nie wirklich etwas ergeben, obwohl es immer wieder Interesse von verschiedenen Seiten gegeben hat. Vielleicht kommt da noch was. Da hätte ich wirklich große Lust darauf.
Danke auch für das Kompliment mit Max. Ich gebe mir immer Mühe nicht zu viel in Die Klischee-Falle zu laufen. Bei Band 1 habe ich vielleicht etwas zu sehr da reingegriffen, aber ansonsten scheint das ok zu sein.
Tatsächlich ist es immer ein Spaß zu überlegen, was der gute Max im nächsten Buch alles anstellt. Beim Band 9 lasse ich ihn und seine IT-Freunde im Fußball gegen die IT der Kripo Brandenburg antreten. :) Das wird durchaus derbe …



Offline Weltengeist

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #207 am: 29.05.2022 | 11:27 »
Der Mai ist zwar noch nicht ganz vorbei, aber da ich die aktuellen Bücher bis übermorgen eh nicht mehr fertig kriege, kann ich schon mal Bilanz ziehen:

  • Nele Neuhaus - Eine unbeliebte Frau. Ein Einfach-mal-so-Krimi, den ich im Nachlass meiner Mutter gefunden habe. Startet leider eher zäh und unübersichtlich, außerdem war die Zahl der Personen und Nebenplots, die man sich eigentlich merken müsste, einfach zu groß für mich. Etwas beruhigt hat mich, dass das so mancher Rezensent auf Goodreads genauso sah.
    3 von 5 Sternen.
  • Frank Goosen - Raketenmänner. Ich dachte, ich lese mal was Lustiges zwischendurch. Das war es aber gar nicht. Es war eher eine Sammlung von locker miteinander verbundenen Kurzgeschichten zum gleichen Thema, nämlich wie Männer jenseits der 40 irgendwann merken, dass sie gar nicht das Leben leben, das sie leben wollten. Mich hat das eher nicht abgeholt, und wiederholt hat es sich außerdem.
    2 von 5 Sternen.
  • Jake Knapp, John Zeratsky - Make Time. Klingt wie ein Buch zum Zeitmanagement, aber genau genommen macht "Zeit" nur ein Drittel des Buches aus. Es geht eher allgemein darum, wie man es schafft, die Dinge hinzukriegen, die wirklich wichtig sind. Viele Tipps kennt man natürlich irgendwie schon, aber sie sind gut zusammengetragen und flott geschrieben.
    4 von 5 Sternen.

Abgebrochene Bücher habe ich diesmal nicht, wohl aber unterbrochene Bücher, die mich (jedes auf seine Art) irgendwie runtergezogen haben und die ich daher auf "später" verschoben habe:
  • Helen Pluckrose, James Lindsay - Cynical Theories. Dazu schreibe ich hier nichts, so haben wir gleich wieder eine Speakers-Corner-Diskussion...
  • Juli Zeh - Corpus Delicti. Ich mag ja Juli Zeh, aber hier war mir das ganze Setup zu deprimierend. Vielleicht später mal.

Erfreulich finde ich aber, dass ich endlich wieder einen ganzen Packen Bücher im Regal liegen habe, auf die ich wirklich Lust habe. Kann also gut sein, dass es über den Sommer weg endlich mal vorangeht mit der diesjährigen Reading Challenge.
« Letzte Änderung: 29.05.2022 | 11:31 von Weltengeist »
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Swafnir

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #208 am: 29.05.2022 | 21:41 »
#23 David Annandale - Fluch der Ehre

Mein erster L5R-Roman. Guter Fantasy-Horror-Roman. Nichts großartiges, aber ich mag das Setting (daher leite ich ja L5R) und es spielt beim Krabben-Clan. Von daher hätte das Buch schon viel falsch machen müssen um mir nicht zu gefallen.


#24. Dorothy und Thomas Hoobler - Der Rubin des Samurai
Die Reihe hat Richter Ooka als Hauptperson, eine historische Person, die der "Sherlock-Holmes Japans" genannt wird. Ähnlich wie eine Sherlock Holmes oder eine Agatha Christie Geschichte ist auch dieses Buch. Ein Detektivgeschichte im historischen Japan. Neben Ooka ist ein junger Teehändler die Hauptfigur, der unbedingt ein Samurai sein möchte. Die Hooblers schaffen es gut, auch nicht japanophile Leser bei der Hand zu nehmen. Die Reihe macht Spaß, ich hab das Buch jetzt zum zweiten Mal gelesen.
« Letzte Änderung: 31.05.2022 | 22:41 von Swafnir »

Offline Niniane

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #209 am: 1.06.2022 | 21:11 »
#32 Emily St. John Mandel - Sea of Tranquility

"Das Licht der letzten Tage" habe ich hier ja schon vorgestellt, das Buch hat mir sehr gut gefallen. Zumindest der Klappentext des neusten Romans von Emily St. John Mandel klang vielversprechend, die Schicksale verschiedener Menschen sind über verschiedene Zeitebenen miteinander verknüpft. Das ist eine Thematik, die ich super-spannend finde.
Als ich das Buch dann in den Händen hatte, dachte ich mir bei der Größe (B5), dass ich auch ordentlich was zu lesen habe. Pustekuchen, die Seiten sind sehr großzügig bedruckt, und die gesamte Geschichte passt auf 255 Seiten. Aber das ist ja kein Grund, das Buch beiseite zu legen. Es ist eher ein Grund, es beiseite zu legen, weil die eigentliche Handlung nur sehr wenig Platz auf diesen 255 Seiten einnimmt. Der Zeitreisende, der alle Fäden zusammenführt, taucht zwar vorher immer mal wieder auf, seine eigentliche Geschichte nimmt aber nur ein Drittel des Buches ein - und wirkt dadurch unglaublich oberflächlich und gehetzt, und die eigentliche Hauptperson bleibt blass und eher unsympathisch.
Ganz nett fand ich die Selbstreferenzen (einmal auf "The Glass Hotel", einmal auf "Station Eleven"/"Das Licht der letzten Tage"). Aber das reicht nicht, um das Buch aus der Masse herauszuheben und schon gar nicht, um es zu einem guten Buch zu machen.

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Swafnir

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #210 am: 2.06.2022 | 14:23 »
# 25. Sabine Kuegler - Dschungelkind

Das Buch hab ich verschlungen. Die Biographie einer jungen deutschen Frau, die mit ihren Eltern bei einem bis dato unbekannten Eingeborenenstamm in Papua aufgewachsen ist. Ab und an zwar etwas schwülstig formuliert, aber doch sehr fesselnd erzählt. Tiere, Urwald, fremde Kultur - genau mein Ding. Ihre Probleme bei der Rückkehr nach Deutschland nehmen nur einen kleinen Teil des Buchs ein, was ich auch sehr gut fand.

Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #211 am: 5.06.2022 | 09:55 »
# 26 The Memory Theater by Karin Tidbeck

Hm, zwiespältig. Kurze Geschichte, relativ "zentriert" auf zwei Protagonisten und eine Antagonistin, hat märchenhafte Züge mit etwas Einschlägen eines Dark-Wonderlands. Nicht unbedingt schlecht aber auch nicht toll, insgesamt, auch kein world-building, wo ich jetzt unbedingt mehr haben müsste.

# 27  Shards of Earth (The Final Architecture #1) by Adrian Tchaikovsky

Ein Buch wie aus einem Rollenspiel... Bunte Gruppe an wackeren Abenteurern (in diesem Fall freischaffende Weltraum-Bergungs-Crew), beinahe-Cosmic-Horror-Monster (die dann doch tiefere Motivation zeigen), politische Fraktionen, Vorläufer-Ruinen, quasi-Psyker Navigatoren samt Subspace-Mysterien, verschiedene außerirdische Spezies... Würde alles auch in ein Rollenspiel passen. Insgesamt durchaus interessanter Hintergrund und ich hab den nächsten Teil (Eyes of the Void) schon auf der Liste.

Aktuell auf der Liste: Mistborn (die Serie), mal sehen ob ich den ersten Band bei diesem Versuch schaffe... ;-)
Hinweis: Wenn ich schreibe "X ist toll" oder "Y ist Mist", dann ist das meine persönliche Meinung und beinhaltet keinerlei Aufforderung, X zu kaufen oder Y zu boykottieren. Im Zweifelsfall denkt euch einfach vor jeden Satz "Meiner Meinung nach..." dazu. Und nur weil ihr X für schlecht und Y für toll findet, bedeutet das nicht, dass wir uns nun hassen müssen. Jedem das seine. Ansonsten stehe ich für Duell-Forderungen (oder auch "drüber reden") jederzeit per PM zur Verfügung.

Offline Raiden

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #212 am: 5.06.2022 | 18:25 »
#12 Talus von Liza Grimm
Ein Urban Fantasy Roman, liest sich gut weg, relativ einfache Kost

#13 Ork City von Michael Peinkofer
Ein Fantasy Noir Detektiv Roman, wer Cliches mag wir diesen Roman lieben, es wird wirklich jedes Cliche bedient was man sich in so einen Noir Roman vorstellen kann.
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Offline Sindaja

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #213 am: 5.06.2022 | 22:35 »
Und wieder 4 Bücher:
#25: Jim Butcher: Peace Talks
Länger keinen Butcher mehr gelesen, weil ich gehört hatte, daß dieser Band mit einem Cliffhanger endet. Also habe ich gewartet bis ich den nächsten Band auch gekauft habe. Wie immer lese ich gerne in der „Dresden-Welt“. Man merkt aber sehr, daß das Buch nur auf das große Problem hinarbeitet. Sozusagen ein erster Akt. Stage is set, mal sehen wie es weiter geht. Auf jeden Fall bisher spannend.
#26: Jim Butcher: Battle Ground
Ein großer Showdown zu dem die „Peace Talks“ das Präludium waren. Eine Tour de force mit vielen bekannten Gesichtern des Dresden Files Universums. Ich fand es fesselnd und es bleiben (natürlich) genügend offene Fäden für weitere Bücher.
#27: Vivian Vande Velde: Heir Apparent
Ein Mädchen steckt in einem Computerspiel fest (virtuelle Realität) und muß dieses „Lösen“, um wieder raus zu kommen. Immer wenn sie im Spiel stirbt muß sie von vorne anfangen. Es ist spannend, wie sie das gewonnene Wissen aus den Leben davor immer geschickter nutzt um an das Ziel zu kommen. Am Hof geht es intrigant zu und die meisten sind darauf aus, sie mehr oder weniger subtil um die Ecke zu bringen. Zu Beginn geht sie noch ziemlich naiv und ungeschickt vor, aber mit der Zeit wird sie immer einfallsreicher und jeder missglückte Lösungsweg zieht Änderungen in ihrer Strategie nach sich. Ein interessanter und gut lesbarer Jugendroman.
#28: Anna Tan: Dongeng
Malaysischer Fantasy. Nett die eingearbeitete malaysische Folklore. Die Protagonisten wirken etwas steif - die von der malaysischen Autorin Yangsze Choo wirken für mich lebendiger. Tatsächlich hat die Protagonistin Sara für mich aber auch einiges an Hintergründen, die ich von meiner malaysisch-chinesischen Verwandtschaft her kenne. Ich denke, die meisten sind wie sie viel weniger in malaysischer Folklore bewandert als in dem, was die Briten an westlicher Kultur importiert haben, was ich schade finde. Meine Mutter kennt aus ihrer Kindheit und Jugend dort die meisten britischen Klassiker angefangen bei den Centerbury Tales und Shakespeare, aber hat mir nie von malaysischer Folklore erzählt. Am ehesten noch chinesischer wie Sun Wukong und der Geschichte der Weberin.

@ Weltengeist - die beiden Brennans kann ich tatsächlich empfehlen. Nichts für Leser, die immer Action brauchen, sondern eher aus der Sicht einer Naturforscherin erzählt mit eher sachlichem Ton auch bei abstrusen Situationen. Aber trotzdem spannend und mit trockenem Humor würde ich sagen.

Offline Weltengeist

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #214 am: 5.06.2022 | 23:18 »
@ Weltengeist - die beiden Brennans kann ich tatsächlich empfehlen. Nichts für Leser, die immer Action brauchen, sondern eher aus der Sicht einer Naturforscherin erzählt mit eher sachlichem Ton auch bei abstrusen Situationen. Aber trotzdem spannend und mit trockenem Humor würde ich sagen.

Der erste Band steht bereits in meinem Regal und wartet darauf, dass er an die Reihe kommt. :d
(Ich werde berichten, wenn ich ihn gelesen habe)
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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #215 am: 8.06.2022 | 14:16 »
# 26. Noah Gordon - Der Medicus von Saragossa
Hat mir sehr gut gefallen. Noah Gordon schreibt einfach klasse, die Bücher lesen sich immer einfach so weg. Zudem hab ich ein Faible für Geschichte und Spanien, daher hat mich das Buch unheimlich abgeholt. Trotzdem hatte das Buch zwei große Schwächen:

1. Der Titel: Der Droemer-Verlag hat sich da selbst ein Ei ins Nest gelegt, weil er den Anschein erwecken wollte, das Buch wäre eine Fortsetzung der Medicus-Reihe. Das hat zwar insofern geklappt, dass das Buch direkt in die Bestsellerlisten gestürmt, aber dann auch gleich wieder abgestürzt ist. Es hat enttäuschte Rezensionen gehagelt, weil die Leute sich verarscht vorkamen. Der eigentliche Titel "The Last Jew" zeigt den Fokus viel besser. Es geht um die 1489 vertriebenen Juden und eben den einen der zurück blieb. Ganz am Ende des Buches wird der auch noch Medicus. Aber das ist nur ein kleiner Teil der Geschichte.

2. Plot: Es gibt keinen. Es wird die Lebensgeschichte von Jona erzählt. Einen wirklichen Plot gibt es gar nicht. Weder strebt er danach Rache am Mörder seines Vaters und Bruders zu nehmen, noch sucht er seinen verschollenen Bruder. Er reist von a nach b und fängt dort an zu arbeiten, dann reist er von b nach c und arbeitet dort usw. Das mag für den einen oder anderen Leser ein wenig dröge gewesen sein. Aber im Grunde ist das typisch für Noah Gordons Bücher.

Offline Weltengeist

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #216 am: 8.06.2022 | 15:09 »
@ Weltengeist - die beiden Brennans kann ich tatsächlich empfehlen. Nichts für Leser, die immer Action brauchen, sondern eher aus der Sicht einer Naturforscherin erzählt mit eher sachlichem Ton auch bei abstrusen Situationen. Aber trotzdem spannend und mit trockenem Humor würde ich sagen.

Der erste Band steht bereits in meinem Regal und wartet darauf, dass er an die Reihe kommt. :d
(Ich werde berichten, wenn ich ihn gelesen habe)

Habe inzwischen angefangen und bin wirklich angetan. So kann Fantasy also auch mal sein - einfallsreich, flott geschrieben, selbstironisch und ohne zwanghafte Daueraction und die immer gleiche "An Ancient Evil from a Distant Past has Arisen"-Story (naja, zumindest bis jetzt noch nicht). :d
« Letzte Änderung: 8.06.2022 | 17:15 von Weltengeist »
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

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Samael

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #217 am: 8.06.2022 | 16:40 »
#10 Cop Town, Karin Slaughter

Mein erster Krimi der erfolgreichsten Krimiautorin der USA.
Definitiv gut geschrieben, zwar brutal, aber nicht so drastisch wie ich erwartet hatte.
Ein Serienmörder hat es im Atlanta der 70er Jahre auf Polizisten abgesehen. Zwei Polizistinnen mit sehr unterschiedlichem Background tun sich zusammen um den Fall zu lösen - auf die Unterstützung ihrer überwiegend rassistischen und frauenfeindlichen Kollegen können sie dabei eher nicht hoffen…
Es hat sich gut weggelesen und die Autorin versteht ihr Handwerk absolut.
Letztendlich fand ich den Kern der Geschichte, die Motivation des Täters, aber etwas schwach bzw. wenig originell.
Insgesamt gut, aber nicht herausragend.


Offline Niniane

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #218 am: 9.06.2022 | 21:22 »
#33-#35: André Marx: Nacht in Angst, Tödliche Spur, Geheimakte UFO

Ich gestehe: ich bin in ein Kaninchenloch gefallen, als ich gemerkt habe, dass es bei Kindle Unlimited Drei Fragezeichen-Bücher gibt - und auch die von André Marx, dessen Romane mir in der Hörspielumsetzung immer mit am besten gefallen haben. Also lese ich jetzt die, die sind nämlich auch so kurz, dass ich pro Abend einen schaffe.

Ich bin mal weg und lese den Rest :D
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Offline Niniane

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #219 am: 11.06.2022 | 21:07 »
#36 Ben Nevis - Tal des Schreckens

Ben Nevis bildet im Autorenkollektiv für die Drei Fragezeichen eins der größten Rätsel: Niemand weiß, wer sich hinter dem Pseudonym versteckt - manche vermuten sogar, dass es der Superfan Bastian Pastewka ist (er streitet das ab). Seine Bücher sind zum Glück nicht so rätselhaft, manchmal etwas seltsam (Ben Nevis hat uns einen Agentenplot mit einer Skateboardfahrt von einem Dach beschert und die offiziell schlechteste Folge aller Zeiten, nämlich "Todesflug") und im Fall von "Tal des Schreckens" durchaus unterhaltsam. Das Hörspiel höre ich immer wieder gerne, einen Teil der Handlung habe ich sogar mal für Shadowrun verwendet. Für mich definitiv einer der besseren Fälle der drei Detektive aus Rocky Beach.

5 von 5 Lupen

#37 Kalynn Bayron - Cinderella ist tot

Cinderella ist tot - aber das Königreich Mersailles tut immer noch so, als sei es ein Märchenkönigreich, in dem die Mädchen nichts Schöneres erwarten, als bei einem Ball im königlichen Schloss einen Mann zu finden, nachdem sie ihr Leben lang durch die Geschichte von Aschenputtel darauf vorbereitet wurden. Das ist die Fassade, die König Manford versucht aufrecht zu erhalten. Dahinter steckt ein patriarchales und misogynes Gesetzeswerk, das Frauen verbietet, eigenes Geld zu verdienen, ihnen eine Ausgangssperre auferlegt und sie zum Eigentum ihrer Väter und später ihrer Ehemänner macht. Der Ball ist eine Pflichtveranstaltung, wer nach dem dritten Mal keinen Mann gefunden hat, wird zur "Aufgegebenen" und in eine Art Armenhaus gesteckt. Natürlich ist in einer solchen Welt auch kein Platz für Menschen, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen wie die Heldin Sophia. Statt sich im Rüschenkleid von irgendeinem jungen Mann "beanspruchen" zu lassen, würde sie lieber mit ihrer Freundin Erin weglaufen. Während Erin zögert, gelingt Sophia die Flucht und sie trifft auf Constance, die nicht nur den König vertreiben will, sondern auch so einiges über Cinderella weiß, was nicht in den offiziellen Märchenbücher von Mersailles steht.

Das Buch geht sehr offen mit seiner Agenda um, bisweilen etwas sehr plakativ und für eine YA-Novel auch an einigen Stellen ungewöhnlich brutal (und ich habe mich gewundert, dass es keine Content-Warnung gab). Dafür gibt es aber an anderen Stellen interessante Wendungen, nette Seitenhiebe auf Grimm's Märchen (und ich bin ja sowieso ein großer Fan davon, Märchengestalten neu zu interpretieren) und natürlich ein Happy End. Außerdem ist Sophia gut geschrieben, man fühlt mit ihr mit und kann ihre Handlungen nachvollziehen. Constance bleibt leider etwas blass bzw. auf ihre Rebellinnen-Rolle reduziert, das kann aber auch der Kürze bzw. dem Umstand, dass das Buch aus Sophias Perspektive erzählt wird, geschuldet sein. Achja, und das Buch ist im Präsens geschrieben, was ich ja gar nicht mag, und was mir irgendwann nicht mehr aufgefallen ist.

4 von 5 Märchenbüchern
« Letzte Änderung: 11.06.2022 | 21:11 von Niniane »
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Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #220 am: 12.06.2022 | 09:11 »
Zählen Fachbücher? Na ja, why not...

#28 Java Application Performance and Memory Management von Matt Greencroft

Das erste Fachbuch, was ich dieses Jahr von Anfang bis Ende durchgelesen hab (dutzende hab ich an- und quergelesen, plus einzelne Kapitel nachgeschaut, aber bisher keines wirklich "durch"). Keines der großen Bücher (scheinbar nur über Amazon Print verfügbar als Buch), aber vom Thema her interessant. Leider bleibt es etwas oberflächlich, hatte mir mehr erwartet als nur eine etwas bessere Einführung in viele Themen - als solches ist es aber durchaus recht gut geschrieben und kommt ohne allzu großes Vorwissen aus. Für Java Entwickler auf dem Junior/Intermediate Level aber durchaus empfehlenswert und 1-2 Ideen holt man sich auch so raus. Nur für die ganz große Tiefe und Diskussion von zahlreichen Use-Cases reicht es leider nicht.
Hinweis: Wenn ich schreibe "X ist toll" oder "Y ist Mist", dann ist das meine persönliche Meinung und beinhaltet keinerlei Aufforderung, X zu kaufen oder Y zu boykottieren. Im Zweifelsfall denkt euch einfach vor jeden Satz "Meiner Meinung nach..." dazu. Und nur weil ihr X für schlecht und Y für toll findet, bedeutet das nicht, dass wir uns nun hassen müssen. Jedem das seine. Ansonsten stehe ich für Duell-Forderungen (oder auch "drüber reden") jederzeit per PM zur Verfügung.

Offline aingeasil

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #221 am: 13.06.2022 | 18:20 »
# 09 Haruki Murakami - Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt

Bisher habe ich hier meist Klappentexte eingefügt - aber diesmal passt der so überhaupt nicht zum Roman bzw. vermittelt ein komplett falsches Bild. Nicht dass der Klappentext falsch ist - aber er ist eben nicht das Buch. Wer einen knallharten Sci-Fi-Roman erwartet, wird enttäuscht werden - schon weil die Erzählung auf zwei Ebenen geschieht. Ich würde das Buch eher unter "absurd" einstufen, da der komplette Roman - beide Ebenen - aus der Ich-Perspektive geschrieben sind: weiß man auch nicht mehr, als der Erzähler. Und dieser weiß sehr wenig.
Insgesamt habe ich für meine Leseverhältnisse sehr lang für dieses Buch gebraucht (etwa die 2 1/2 fache Zeit im Vergleich zu einem ähnlich umfangreichen Buch). Das liegt zum einen daran, dass der Autor Einzelnes zwar sehr ausführlich beschreiben kann, Fakten dann aber plötzlich in einem Nebensatz geschaffen werden, so dass ich viele Absätze mehrfach gelesen habe. Und - das war schon in anderen japanischen Romanen für mich so - dass ich den Erzählfluss als deutlich anders wahrnehme als bei den meisten "westlichen" Romane.

Dass ich das Buch aber trotzdem immer weiter lesen wollte, spricht hier durchaus für sich.

4 von 5 Einhornschädeln


#10 David Safier - Miss Merkel 2: Mord auf dem Friedhof // Hörbuch

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Kurzurlaub in Hamburg - und im ICE Portal gibt es Hörbücher. Und das erste, was mich anspringt, ist das hier. Gut, ich habe den ersten Teil nicht gelesen (oder gehört), aber ich war ja weiter vorne schon für die Bekanntmachung der Biden-Obama-Romane verantwortlich. Und da hab ich mal reingehört.
Vorweg: Ich würde jedem das Hörbuch nahe legen. Wie bei Biden-Obama würde ich sonst behaupten, dass man sich nicht zwingend Frau Merkel vorstellt - aber Nana Spiers macht ihre Sache hervorragend: Ihr Merkel-Akzent kann sich sehen... äh... hören lassen. So erwacht zwangsläufig nach 16 Jahren Dauerbeschallung während der Amtszeit die vom Autor gewünschte Figur im Kopf zum Leben. Man kann Miss Merkel nicht entkommen.
Zum Buch selbst: Während "Hope never dies" aufgrund der Schreibweise sehr stark an Noir-Romane erinnert, kommt Miss Merkel wesentlich klassischer daher. Die Geschichte an sich ist eine solide, kleine, leichte Krimikomödie mit erwartbaren, aber nicht (zu) platten Wendungen. Diese würde sich super einreihen bei "Mord mit Aussicht" oder einer leichten britischen Krimikomödie.
Wäre Frau Merkel austauschbar? Sicherlich. Aber die Anspielungen auf Ereignisse ihrer Amtszeit - insbesondere in Verbindung mit Frau Spiers als Interpretin - funktionieren hier aus meiner Sicht wesentlich besser als in "Hope never dies". Und auch wenn das Buch definitiv auf Lacher angelegt ist, geht es sehr würdevoll mit der Person Merkel um.

Ich habe mir den ein oder anderen Lacher im vollen Zug nur schwer verkneifen können. Es war eine super Unterhaltung für die beiden Fahrten (9 1/2 Stunden Hörbuch). Ich glaube, ich hole mir jetzt auch mal den ersten Teil und warte auf "Olaf Scholz - Mord im Hafenviertel" oder "Schröder - Tatort Kreml"

4 von 5 Putin-Möpsen
« Letzte Änderung: 13.06.2022 | 19:50 von aingeasil »

Offline Holycleric5

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #222 am: 18.06.2022 | 23:45 »
3.6.2022:
Buch # 3 beendet: Verbucht - Tausche Buchhaltung gegen Freiheit. Humoristischer Erfahrungsbericht

Topsi, die nie Bankerin geschweige denn Buchhalterin sein wollte, wird durch die Bankenkrise aus der glanzvollen Bankenwelt geschleudert. Keineswegs hadert sie mit ihrem Schicksal. Nein, endlich ergibt sich die Chance, eine sinnvolle Beschäftigung auszuüben. Allerdings landet Topsi auf ihrer Suche vorerst in einem katastrophalen Arbeitsverhältnis. Dabei verliert sie fast ihren Verstand, aber nicht ihren Humor. Die sinnvolle Beschäftigung findet sie am Ende nicht, aber eine akzeptable Anstellung bei einer Treuhandgesellschaft. Dieses Buch erlaubt einen Einblick in die heutige, oft sehr verrückte Arbeitswelt, mit weltfremden Vorgesetzen, autistischen Kollegen sowie mobbenden Office-Vermietern.

Hat sehr viele Stellen an denen ich geschmunzelt habe. Teilweise habe ich mich dart selbst wiedererkannt als ich auf Stellensuche war.

18.6.2022
Buch # 4 beendet: Phönix & Affe (Splittermond 3) (10 Kapitel, 301 Seiten)

Von seiner Vergangenheit heimgesucht und auf der Flucht vor einem rachsüchtigen Geist beschließt der desertierte Schwertmeister Zhihou, den verbotenen Phönix-Kampfstil zu erlernen und als stummer Kampfmönch durch die Lande von Zhoujiang zu ziehen.
Bei seinen Wanderungen trifft er auf die rätselhafte Ming-Na, die selbst Grundzüge der seltenen Phönix-Kunst anwendet. Er weigert sich zunächst, sie als Schülerin anzunehmen, doch sie weiß von einer brennenden Karte des Phönix, die zu der heiligen Stätte führen soll, die Zhihou sucht. Eine abenteuerliche Reise beginnt ...

Hat mir ein etwas besseres Gefühl für die Region Zhoujiang gegeben. Ähnlich wie im zweiten Band ("Die Pyramiden von Pirimoy") eher wenig Magie (der erste Band ("Nacht über Herathis") war bisher tatsächlich der, in dem alle Figuren am häufigsten gezaubert haben).
Die Erzählung erfolgt aus der sicht vom drei Charakteren, oft wechselt die Perspektive innerhalb eines der Kapitel zwischen den Charakteren mit einem neuen Absatz.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, in dieser Region zu spielen oder zumindest einen Charakter aus Zhoujiang zu verkörpern.
Leitet (als SL): -
Spielt (als Spieler): GURPS 3
Bereitet vor (als SL): Splittermond

Swafnir

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #223 am: 19.06.2022 | 17:27 »
# 27. Cormac McCarthy - All die schönen Pferde

"All die schönen Pferde" ist der erste Teil der Border-Trilogie. Die drei Bücher sind zwar eigenständig, spielen aber alle an der Grenze zwischen den U.S.A. und Mexiko. Zwei Jungs (16&17) brechen 1949 mit ihren Pferden auf Richtung Süden um dort zu arbeiten und ihr Glück zu finden, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunft für sich sehen. Doch in Mexiko gelten deutlich andere Regeln...
Ich find Cormac McCarthy (No Country Fo Old Man, The Road) klasse. Für mich ist er völlig zurecht ein Favorit auf den nächsten Literatur-Nobelpreis. Auch dieser Roman ist wieder hart, realistisch und von seiner minimalistisch kauzigen Art zu schreiben geprägt. Die ersten paar Seiten (bis die Jungs aufbrechen) hatte ich echt Probleme rein zu kommen. Aber an da wird der Schreibstil deutlich zugänglicher und eindringlicher. Aber eine Warnung: Wem es an rudimentären Spanischkenntnissen mangelt oder Probleme mir Handlungssprüngen hat, sollte die Finger davon lassen.

Samael

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #224 am: 24.06.2022 | 08:17 »
#11 Death in a Strange Country, Donna Leon

Der zweite Band der sehr sehr erfolgreichen und langjährigen Krimireihe um Kommissar Brunetti in Venedig (die Erstausgabe dieses zweiten Bandes erschien bereits 1993, und heuer ist Band 31 veröffentlicht worden!). Mein erstes Buch von der Autorin, aber nicht das letzte. Hat mir nämlich sehr gut gefallen. Hier kann ich nachvollziehen, warum die Bücher Weltbestseller geworden sind!
« Letzte Änderung: 24.06.2022 | 08:24 von Samael »