Autor Thema: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?  (Gelesen 4228 mal)

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Offline General Kong

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #25 am: 2.05.2022 | 21:03 »
Ich seh' eher das Gegenteil. Nostalgie wo man hinschaut. Kickstarter zu Uralt-Produkten.

Selbst die lizensierten Spiele sind ja selten aktuell.

Rollenspiel-Produktion ist laaangsam. Da geht keine Fast Fashion.

Mir kommt das Topic recht emotionell aufgefasst vor. Gibt's irgendwelche Analysen oder Statistiken zu "Trends"? Gerade wenn man mal Mini-Hobby-Produkte wegnimmt und sich auf Verlags-Publikationen beschränkt?

"Nostalgie" kann man es nennen - mir kommt es inzwischen wie in Hollywood vor: keine neuen Ideen, also graben wir Uraltkram wieder vor.

Der Gedanke kam mir kürzlich, als ich die Widerauflage der "Witchfire Trilogy" beim Sphärenmeister erpähte - als eine lange Reihe von Wiederauflagen von D&D-Abenteuern für die 5. Edition.

Für D&D war das letzte neue offizielle Setting Eberron für 3.5 ... auch schon was her.

Nichts dagegegen, dass alle Fünfteditionäre auch in den Vergessenen Reichen und Ravenloft herumabenteurern wollen. Aber neu ist das alles nur, wenn man die politische Bereinigung bestimmter Settingelemente gelten lässt, nun überall noch Tieflinge und Drachendingse hineinzwingt und eben den Neuaufguss in anderem Regelkostüm der Trend sein soll.

Dass die Tendenz zu eher regelleichten Systemen geht, weg von eher detaillierten Sachen, ist nicht neu, sondern wurde von Sawo eingeleitet und geht dann über FATE und anderen - auch OSR-Spiele, die das alte (A)D&D emulieren sind ja vergleichsweise Leichtgewichte. Selbst D&D5 im Vergleich zu 3.0/3.5.

Eine Tendenz zu Universalsystemen sehe ich eher nicht. Klar haben mannche Verlage ihr Stammsystem, das verschiedene Settings abbildet, aber das ist alles andere als neu (HERO, GUPRS, Palladium-System, Uni-System, Sawo, Ubiquity, D&-System, Tri-Stat System, Gumshoe usw.), selbst D&D 3.0/3.5 in seiner D20-Version war so etwas wie ein "universelles System" (D20 Modern, Conan D20, Deadlands D20, Weird Wars D20, Starshiptroopers D20.

Zudem steht bei Free League oder dem 2D20 von Modiphius dahinter mMn nicht mehr primär das Ziel, durch das universelle System möglichst alles abzubilden (sozusagen als "Große Idee"), sondern einfach der Ansatz, ein Stammsystem zu haben, das "funktioniert", über das  man die Kontrolle hat (also nicht wie bei D20 von einem anderen Verlag abhängig ist) und das für Käufer einen Wiedererkennungswert und somit einen niedrige Einstiegshürde hat, wenn man schon ein Spiel kennt.

Warum etwas ändern, wenn es funktioniert?
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Offline Sosthenes

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #26 am: 2.05.2022 | 22:38 »
"Nostalgie" kann man es nennen - mir kommt es inzwischen wie in Hollywood vor: keine neuen Ideen, also graben wir Uraltkram wieder vor.
[...]
Warum etwas ändern, wenn es funktioniert?
Jo, wir kaufen das Zeug halt. Alternde, zahlungskräftige Demographie. Ob das nun Batman Teil achtundrölfzig ist oder Niewinter: Jetzt Erst Recht.
Und umgekehrt wenn jemand was neues versucht: Man raubt mir meine Kindheit!

Bei manche Spielen hätte man zwar jüngere Konsumenten, aber die Designer sind dann halt trotzdem in der Medikamentenwerbungs-Kategorie.

Im Kontrast dazu ist dann vieles neben dem Mainstream schnelllebig und Trend-orientiert. Ich denke da suchen viele der jüngeren Kreativen noch ihren Weg, bin gespannt wenn sich das mal einrenkt und aus sowas wie man bei itch sieht mal al dente wird.

Offline Grubentroll

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #27 am: 3.05.2022 | 07:58 »
Jetzt stagnieren wir doch seit mindestens 5 Jahren ziemlich.

Ja, das Gefühl habe ich aber auch. Weiß noch wie ich 2010 bis 2013 eigentlich hier dauernd über neuen "heißen Scheiß" lesen durfte den ich ausprobieren wollte. Außerdem noch lauter experimentelles Forgezeugs und die Storygamer-Sachen a la "Lady Blackbeard" am Rand.
D&D 4E als größtes System war ja auch relativ experimentell und kontrovers.

Gab auch damals noch "die großen Moden" mit anhängigen Diskussionen, erst SaWo, dann Fate und etwas später pbtA. Da kam gefühlt seit pbtA auch nix mehr nach.

Also ich finde es ist ruhiger geworden und hat sich konsolidiert.

Diese Ruhe kann man auch mögen, aber ein bisschen fehlt mir die neue Sau die durchs Dorf getrieben wird schon.. :D

Online Raven Nash

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #28 am: 3.05.2022 | 08:23 »
In unsicheren Zeiten klammern sich die Menschen an Dinge, die ihnen Sicherheit vermitteln - und dazu gehören meist auch Dinge, mit denen man positive Erinnerungen verbindet. Sieht man derzeit ja überall, dieses 80er/90er-Revival, warum sollte es im Spielbereich anders sein?
Dazu kommt natürlich auch die Ideen-Stagnation, die bereits seit über 10 Jahren herrscht. Das Aufwärmen uralter Franchises erscheint sicherer, als ein neues zu schaffen.

Ich stelle bei mir selbst ein "Eindampfen" fest. Wollte ich früher noch mit jeder neuen Kampagne ein neues System spielen, bleibe ich jetzt lieber bei der 5e und bespiele ein neues Setting. Der Schrank wird in nächster Zeit ordentlich ausgemistet werden, viele ungespielte Systeme rausfliegen.
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Offline Rhylthar

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #29 am: 3.05.2022 | 08:27 »
Najo, was heisst jetzt Trends?
Für mich klingt es ein wenig so, als wäre ein Trend etwas, hinter dem alle wie die Lemminge hinterherlaufen. Der Trend geht für mich aber eher zum Zweit- und Drittsystem bzw. Setting.

Wenn man nur auf das Regelsystem guckt, dann mag sich in den letzten Jahren wenig getan haben. Pathfinder 2 fällt mir da noch als jüngstes Beispiel größerer Machart ein.

Aber davon unabhängig gab es schon einiges, was "neu" ist. Nehmen wir nur mal die "Rückkehr der Furries": M:YZ kam mit GenLab Alpha, heute ist da auch noch Roots, Humblewood und Historia (und bestimmt noch mehr).
Cyberpunk ist auch wieder etwas, was an allen Ecken und Enden gebracht wird, ebenso wie Urban Fantasy. Natürlich werden gängige Engines benutzt, aber eben auch teilweise stark angepasst.

Verschiedene Lizenzen wurde als RPG neu aufgelegt, z. B. Witcher und Hellboy.

Das Rad muss meiner Meinung nach nicht neu erfunden werden. Nahezu jedes große System bietet jetzt eine gewisse Auswahl, bei der man sich als SpielerIn bedienen kann. Und das natürlich, wenn man das mag, am meisten beim Platzhirsch 5E-Engine.

“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Sosthenes

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #30 am: 3.05.2022 | 08:40 »
Gab auch damals noch "die großen Moden" mit anhängigen Diskussionen, erst SaWo, dann Fate und etwas später pbtA. Da kam gefühlt seit pbtA auch nix mehr nach.

Savage Worlds hatte ein paar lizensierte Spiele, als Mode hätte ich das nicht bezeichnet.

Forged in the Dark macht *World/pbtA etwas Konkurrenz. Sonst gibt's grade einen Haufen an tatsächlichen Leichtgewichten die im Spiel sind, noch nicht direkt im gleichen Bereich, aber wenn sich da ein Trend konsolidiert, vielleicht…
Ich seh auch mehr Cortex, aber wohl primär weil die Firma selbst mehr rausbringt, das ist auch bei GUMSHOE so – wobei beide ja frei genug wären.

AppStore-artige Lizenzen seh' ich im Kommen. Nach D&D und DSA springen jetzt auch so alte Sachen wie Chaosium und HERO auf den Zug auf (teilweise mit grotesken Lizenzbeschränkungen, aber naja, companies gonna company; und wie immer kapiert Steve Jackson gar nichts, aber auch gut.)

Offline DeadOperator

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #31 am: 3.05.2022 | 09:04 »
Da kam gefühlt seit pbtA auch nix mehr nach.
Also wenn Du PbtA als ein System begreift vielleit. Da entstehen aber immer viele neue Spiele.

Wenn ich mir ansehe, was mit Firebrands passiert, was auf itch.io läuft etc. Der deutsche Markt fängt nach meiner Wahrnehmung gerade erst richtig (wieder) an.
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Offline Grubentroll

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #32 am: 3.05.2022 | 09:16 »
Ich sehe das eher aus der "Adlersicht von oben" hier im Forum und anderswo.

Die großen "wir machen jetzt jedes Setting was nicht bei drei auf dem Baum ist mit SaWo/Fate/pbtA" Phasen plus anhängige ausartende Diskussionen scheinen mir ein wenig vorbei jeweils.

Wie immer, YMMV. Wenn man da in den einzelnen System mehr drinsteckt mag einem das natürlich ganz anders vorkommen.

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #33 am: 3.05.2022 | 09:27 »
Ich sehe das eher aus der "Adlersicht von oben" hier im Forum und anderswo.

Die großen "wir machen jetzt jedes Setting was nicht bei drei auf dem Baum ist mit SaWo/Fate/pbtA" Phasen plus anhängige ausartende Diskussionen scheinen mir ein wenig vorbei jeweils.

Wie immer, YMMV. Wenn man da in den einzelnen System mehr drinsteckt mag einem das natürlich ganz anders vorkommen.

Inzwischen klingt halt ebenfalls hier im Forum und wohl auch bei einigen Verlagen eher so ein bißchen "Wir machen jetzt jedes Setting für D&D5" an. Umpteenth verse, same as the first... :)

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #34 am: 3.05.2022 | 09:28 »
Also wenn Du PbtA als ein System begreift vielleit. Da entstehen aber immer viele neue Spiele.

Wenn ich mir ansehe, was mit Firebrands passiert, was auf itch.io läuft etc. Der deutsche Markt fängt nach meiner Wahrnehmung gerade erst richtig (wieder) an.

Meine Definition von Trend ist, wenn etwas großflächig diskutiert wird. Vielleicht bin ich einfach nicht mehr up to date, wo heute der Hase läuft - mein Bauchgefühl würde ja YouTube sagen.

Wo wird denn Firebrands gehypt? Link or it did not happen!

Das hier, oder? Vincent Baker meets itch.io

Der Veriss im Drivethru-Käufer-Kommentar ist auch interessant.

Für mich persönlich haben diese PDF-Bundle-Seiten meine Ausgaben in uninnovative Kanäle geleitet. Ich kaufe halt lieber 1000 virtuelle Seiten von alten Bücher für 15€ (die ich nie lesen werde), als 25 virtuelle Seiten, auf itch.io, die wirken als wären sie noch im Alpha-Test. Spieler für letzteres würde ich ja in kompatibelen Zeitzonen genauso wenig finden.

Werde anscheinend doch alt.  :-[
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Offline Sosthenes

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #35 am: 3.05.2022 | 09:32 »
Fankonvertierungen und -produktionen sind mitunter eine andere Geschichte. Leute die so etwas machen tendieren zu bestimmten Systemen. Genau wie Leute die so Mini-Produktionen auf itch machen (1-4 Seiten) wiederum zu gewissen Systemen tendieren. Ja, wenn man dann in der Szene ist (z.B. im Forum der Wahl) sind da Trends sicher da, weil ja die Grundauswahl schon eingeschränkt ist.

Savage World fällt zum Beispiel mitunter schnell weg aus rechtlichen. Wenn du dann nicht zu viel selber machen willst und nicht in die D&D/OSR Ecke fällst, aber etwas kommerzielle Unterstützung haben willst, dann geht's schnell in das generische OGL System du jour, auch wenn nicht wirklich Herzblut dahinter steckt. Machen das ein paar, sieht's wie ein Trend aus und "du jour" verstärkt sich.

Aber weil's oft keine Liebeshochzeit ist, bricht sowas beim nächsten Projekt schnell wieder weg. Gestern Fate, heute pbta, morgen fitd, übermorgen ein anderes Four Letter Acronym.

Interessant wird's, wenn die eigentlich professionelle Sektion dann das als tatsächlichen Kundenwunsch wahrnimmt. Was wiederum aber auch eine selbsterfüllende Prophezeiung sein kann. Den Käufern mag wurscht sein was für eine Würfelmechanik dahintersteckt, aber oh, shiny.

Offline Rhylthar

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #36 am: 3.05.2022 | 09:33 »
Ich sehe ja auch immer Phasen von...Settings/Hintergründen (?...keine Ahnung, wie ich es genau benennen soll.)

Dark Fantasy (gerne auch mit dem Grim & Gritty-Label) gab es so einiges, was "in Mode" war. Shadows of Esteren, Trudvang Chronciles, Symbaroum, Shadow of the Demonlord, WHFRPG 4E, Witcher...plus zahlreiche 5E-Ableger.
Cyberpunk hatte ich schon gesagt, Furries ebenfalls. Für Urban Fantasy ist ja demnächst mit Rivers of London auch ein weiterer Ableger im Rennen.

Cthuloide Einflüsse gibt es gefühlt mittlerweile auch in zahlreichen Systemvarianten bzw. erhält/erhielt Einzug in viele Systeme. Call of Cthulhu weiterhin, dann Trail of Cthulhu, Delta Green, Pulp Cthulhu, Cthulhu Britannica, World War Cthulhu, Achtung! Cthulhu...Mythos World, Cthulhu Mythos für 5E, Strange Aeons für Pathfinder,...im weiteren Sinne vielleicht sogar Vaesen, was das Investigative und das Übernatürliche angeht.

Für mich war in den letzten Jahren Forbidden Lands eine wahre Perle, weil hier ein Fantasy-Rollenspiel entstanden ist, dass sehr old-schoolig daherkommt (optisch, inhaltlich), aber eben gar nicht bei D&D ansetzt regeltechnisch.

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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Sosthenes

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #37 am: 3.05.2022 | 09:35 »
Dark Fantasy (gerne auch mit dem Grim & Gritty-Label) gab es so einiges, was "in Mode" war. Shadows of Esteren, Trudvang Chronciles, Symbaroum, Shadow of the Demonlord, WHFRPG 4E, Witcher...plus zahlreiche 5E-Ableger.
Cyberpunk hatte ich schon gesagt, Furries ebenfalls. Für Urban Fantasy ist ja demnächst mit Rivers of London auch ein weiterer Ableger im Rennen.

Wo sahst du bei all dem jemals Lücken? Kann man doch mindestens in den letzten 20 Jahren für alles nahtlos Kandidaten finden.

Offline Rhylthar

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #38 am: 3.05.2022 | 09:46 »
Wo sahst du bei all dem jemals Lücken? Kann man doch mindestens in den letzten 20 Jahren für alles nahtlos Kandidaten finden.
Nennen wir es "Peaks". Gefühlt kamen diese dann wieder mehr in den Vordergrund, bis irgendein neuer "Trend" dies wieder hat abflachen lassen.
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Offline Blizzard

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #39 am: 3.05.2022 | 09:57 »
Das Rad muss meiner Meinung nach nicht neu erfunden werden. Nahezu jedes große System bietet jetzt eine gewisse Auswahl, bei der man sich als SpielerIn bedienen kann. Und das natürlich, wenn man das mag, am meisten beim Platzhirsch 5E-Engine.
Und das finde ich in der Tat sehr bedauerlich. Nicht nur für mich, sondern allgemein für Leute, die mit D&D, bzw. D20 oder eben der 5e-Engine nichts anfangen können. Bestes und jüngstes Beispiel dafür meinerseits ist Fateforge. Was hat die Agate Studios nur dazu bewogen, das Teil für/auf 5e rauszubringen? Zumal es doch eh schon so viele andere Fantasy-Settings für die 5e gibt. Und mit Shadows of Esteren haben sich doch schon ein sehr gutes, funktionierendes (Dark)Fantasy-RPG.

Oder das Lost Citadel RPG ist auch so ein Kandidat. Beide würden mich vom Setting her extrem reizen. Aber ich habe einfach nicht die Zeit, die beiden oder eines der beiden auf ein anderes System zu konvertieren. Deswegen habe ich beide auch wieder verkauft. Schade drum.

Sprich: Nicht jeden Trend, der grade aktuell ist, muss man gut finden (und folgen) nur, weil er aktuell ist. Das ging mir mit Fate übrigens genau so.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

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Offline Rhylthar

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #40 am: 3.05.2022 | 10:02 »
Und das finde ich in der Tat sehr bedauerlich. Nicht nur für mich, sondern allgemein für Leute, die mit D&D, bzw. D20 oder eben der 5e-Engine nichts anfangen können. Bestes und jüngstes Beispiel dafür meinerseits ist Fateforge. Was hat die Agate Studios nur dazu bewogen, das Teil für/auf 5e rauszubringen? Zumal es doch eh schon so viele andere Fantasy-Settings für die 5e gibt. Und mit Shadows of Esteren haben sich doch schon ein sehr gutes, funktionierendes (Dark)Fantasy-RPG.

Oder das Lost Citadel RPG ist auch so ein Kandidat. Beide würden mich vom Setting her extrem reizen. Aber ich habe einfach nicht die Zeit, die beiden oder eines der beiden auf ein anderes System zu konvertieren. Deswegen habe ich beide auch wieder verkauft. Schade drum.

Sprich: Nicht jeden Trend, der grade aktuell ist, muss man gut finden (und folgen) nur, weil er aktuell ist. Das ging mir mit Fate übrigens genau so.
Nein, man muss ihm nicht folgen. Natürlich ist es bedauerlich, wenn man ein System nicht mag und ausgerechnet dafür kommt nun das Setting raus, das man gerne bespielen möchte. Für die Produzenten schafft man aber so eine größere Zielgruppe.

Da sind SpielerInnen, die sich mit der 5E arrangieren können, natürlich klar im Vorteil. Wobei man natürlich auch sagen muss, dass mit 2d20 und YZ-Engine z. B. auch eine gute Bandbreite abgedeckt wird.
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Offline Zanji123

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #41 am: 3.05.2022 | 10:05 »
"Nostalgie" kann man es nennen - mir kommt es inzwischen wie in Hollywood vor: keine neuen Ideen, also graben wir Uraltkram wieder vor.

Der Gedanke kam mir kürzlich, als ich die Widerauflage der "Witchfire Trilogy" beim Sphärenmeister erpähte - als eine lange Reihe von Wiederauflagen von D&D-Abenteuern für die 5. Edition.

Für D&D war das letzte neue offizielle Setting Eberron für 3.5 ... auch schon was her.

Nichts dagegegen, dass alle Fünfteditionäre auch in den Vergessenen Reichen und Ravenloft herumabenteurern wollen. Aber neu ist das alles nur, wenn man die politische Bereinigung bestimmter Settingelemente gelten lässt, nun überall noch Tieflinge und Drachendingse hineinzwingt und eben den Neuaufguss in anderem Regelkostüm der Trend sein soll.

Dass die Tendenz zu eher regelleichten Systemen geht, weg von eher detaillierten Sachen, ist nicht neu, sondern wurde von Sawo eingeleitet und geht dann über FATE und anderen - auch OSR-Spiele, die das alte (A)D&D emulieren sind ja vergleichsweise Leichtgewichte. Selbst D&D5 im Vergleich zu 3.0/3.5.

Eine Tendenz zu Universalsystemen sehe ich eher nicht. Klar haben mannche Verlage ihr Stammsystem, das verschiedene Settings abbildet, aber das ist alles andere als neu (HERO, GUPRS, Palladium-System, Uni-System, Sawo, Ubiquity, D&-System, Tri-Stat System, Gumshoe usw.), selbst D&D 3.0/3.5 in seiner D20-Version war so etwas wie ein "universelles System" (D20 Modern, Conan D20, Deadlands D20, Weird Wars D20, Starshiptroopers D20.

Zudem steht bei Free League oder dem 2D20 von Modiphius dahinter mMn nicht mehr primär das Ziel, durch das universelle System möglichst alles abzubilden (sozusagen als "Große Idee"), sondern einfach der Ansatz, ein Stammsystem zu haben, das "funktioniert", über das  man die Kontrolle hat (also nicht wie bei D20 von einem anderen Verlag abhängig ist) und das für Käufer einen Wiedererkennungswert und somit einen niedrige Einstiegshürde hat, wenn man schon ein Spiel kennt.

Warum etwas ändern, wenn es funktioniert?


ähm... beim Sphärenmeister gibt's "LEGENDS of the Witchfire" ... das ist ein Abenteuer das 20 Jahre NACH der Triologie spielt. Das Mädel von damals ist jetzt erwachsen und kommt zurück und neue Helden stellen sich gegen sie
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Megavolt

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #42 am: 3.05.2022 | 10:06 »
Ein Gedanke, der mir noch eingefallen ist, ist die Frage, ob man bei den Trends eigentlich was veerpasst, wenn man sie ignoriert.

Mir ist zum Beispiel Symbaroum durchgerutscht, das hat ja doch mal eine Zeit lang eine gewisse Welle gemacht. Ich werde es mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit in diesem Leben nicht mehr lesen oder gar bespielen. Ihr könnt mir das ja mal exemplarisch verraten: Habe ich dadurch jetzt eine relevante Lücke oder eher nicht?

Offline Rhylthar

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #43 am: 3.05.2022 | 10:07 »
Ein Gedanke, der mir noch eingefallen ist, ist die Frage, ob man bei den Trends eigentlich was veerpasst, wenn man sie ignoriert.

Mir ist zum Beispiel Symbaroum durchgerutscht, das hat ja doch mal eine Zeit lang eine gewisse Welle gemacht. Ich werde es mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit in diesem Leben nicht mehr lesen oder gar bespielen. Ihr könnt mir das ja mal exemplarisch verraten: Habe ich dadurch jetzt eine relevante Lücke oder eher nicht?
Welches? Englisch, Deutsch, 5E-Variante? Was hast Du in dem Bereich als Alternativen? Stehst Du überhaupt auf Dark Fantasy?
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Offline unicum

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #44 am: 3.05.2022 | 10:14 »
DSA midgardisiert sich weiter.

Ich denke DSA hat Midgard da schon überholt vergleiche ich die Regeln der jeweiligen 5er halte ich DSA für deutlich "komplexer/komplizierter" als Midgard.

Der Trend bei Midgard geht wohl eher zu "Regeln verschlanken/Vereinfachen" - wie ist der Trend denn bei DSA? Ich hab nur mal die 5Ed Beta Regeln mir durchgelesen.

Offline Grubentroll

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #45 am: 3.05.2022 | 10:22 »
Ein Gedanke, der mir noch eingefallen ist, ist die Frage, ob man bei den Trends eigentlich was veerpasst, wenn man sie ignoriert.

Mir ist zum Beispiel Symbaroum durchgerutscht, das hat ja doch mal eine Zeit lang eine gewisse Welle gemacht. Ich werde es mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit in diesem Leben nicht mehr lesen oder gar bespielen. Ihr könnt mir das ja mal exemplarisch verraten: Habe ich dadurch jetzt eine relevante Lücke oder eher nicht?

Nein. Nix verpasst. Leider.

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #46 am: 3.05.2022 | 10:23 »
@unicum:
Ich glaube, es ging Megavolt eher darum, dass DSA eher eine in sich geschlossene Community ist, die mit dem Rest der Rollenspielwelt nicht so viele Berührungspunkte hat (ob das wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen, dazu habe ich schon zu lange nichts mehr mit DSA zu tun).
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Offline DeadOperator

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #47 am: 3.05.2022 | 10:26 »
Wo sahst du bei all dem jemals Lücken? Kann man doch mindestens in den letzten 20 Jahren für alles nahtlos Kandidaten finden.

Wenn es danach ginge, dürften gar keine Spiele auf den Markt kommen ;)
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Offline Megavolt

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #48 am: 3.05.2022 | 10:26 »
Ich denke DSA hat Midgard da schon überholt vergleiche ich die Regeln der jeweiligen 5er halte ich DSA für deutlich "komplexer/komplizierter" als Midgard.

Der Trend bei Midgard geht wohl eher zu "Regeln verschlanken/Vereinfachen" - wie ist der Trend denn bei DSA? Ich hab nur mal die 5Ed Beta Regeln mir durchgelesen.

Ich verwende den Begriff "midgardisieren" etwas gemein vor allem für den (von mit unterstellten) Prozess, dass man sich mit einer harten Kern von Rollenspielern vom Rest des Rollenspielszene abschottet. Damit kommt man mMn sehr weit, wenn man eine kritische Masse überschreiten kann und dieser Kern genug Whales enthält. Eigentlich ist mein Gespöttel fehl am Platz, denn das ist eine erfolgreiche Taktik und das muss man auch erst mal hinkriegen.

Schneeland hat geninjad, ich habe es nicht rechtzeitig gesehen, vielen Dank:

@unicum:
Ich glaube, es ging Megavolt eher darum, dass DSA eher eine in sich geschlossene Community ist, die mit dem Rest der Rollenspielwelt nicht so viele Berührungspunkte hat (ob das wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen, dazu habe ich schon zu lange nichts mehr mit DSA zu tun).

Offline Sosthenes

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Re: Rollenspiele - Jetzt auch dem Trend hinterher hecheln?
« Antwort #49 am: 3.05.2022 | 10:31 »
Ein Gedanke, der mir noch eingefallen ist, ist die Frage, ob man bei den Trends eigentlich was veerpasst, wenn man sie ignoriert.

Kein Rollenspiel ist so wichtig dass es *wirklich* schade ist wenn man etwas verpasst, und ob es im geringeren Maße Schade ist, hängt jetzt vom persönlichen Geschmack ab. Ja, vielleicht hätte man ein neues Lieblingsspiel gefunden. Aber solange man eins hat, oder mehrere, und nicht gerade eine Herzenslücke da ist, kein großer Verlust.

Ihr könnt mir das ja mal exemplarisch verraten: Habe ich dadurch jetzt eine relevante Lücke oder eher nicht?

Nö. Symbaroum ist kein Setting das wirklich neue Wege beschreitet, d.h. man hat nichts was nicht in anderen Fantasy-Hintergründen vor kommt. Es ist gut beschrieben und illustriert, aber jetzt keine prinzipielle Neubeschreitung. Demnach verpasst man jetzt keinen neuen Musikstil oder -trend, einfach ein ganz gutes Album.

Ausser man wäre jetzt der extreme Fan von Mononoke oder dem Aldheorte von Williams Drachenbeinthron und vermisst seit Jehzeiten so eine Waldstimmung ;)

Aber ich bin auch so der Anti-Fan, was richtige Begeisterung betrifft vielleicht nicht die beste Ansprechperson.


Wenn es danach ginge, dürften gar keine Spiele auf den Markt kommen ;)

Moment, ich sag nur dass es für fast alles genanntes genügend Beispiele während der letzten Jahrzehnte gab, ich hab' nichts bewertet.

Ich kenn ja auch gar nicht alles, erst recht nicht Furry Rollenspiele. ;)
« Letzte Änderung: 3.05.2022 | 10:33 von Sosthenes »