Autor Thema: [Realität vs Plausibilität] Gruppenkonzepte, Profile & Interessengemeinschaften  (Gelesen 18866 mal)

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Offline Crimson King

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #100 am: 5.05.2022 | 13:12 »
Es ist halt Unsinn zu denken, Russen und Ukrainer stehen im gleichen Verhältnis zu einander wie Hexen- und Hexenjäger.

Ich habe den Ausgangspost mal gemeldet wegen Derailinggefahr. Ich fänd's gut, den Punkt der Moderation zu überlassen und hier zum Thema zurückzukehren.
« Letzte Änderung: 5.05.2022 | 13:15 von Crimson King »
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Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #101 am: 5.05.2022 | 13:31 »
Na ja, inwieweit Hexen und Hexenjäger zusammenarbeiten können, hängt eben auch mit davon ab, warum zumindest manche (nicht zwingend gleich alle) Hexen überhaupt gejagt werden. Wenn's einen Grund gibt, mit dem auch Hexen selber konform gehen können, dann schließen sich die beiden Konzepte ja nicht mal in ein und derselben Person aus -- siehe etwa die Wächter des Weißen Rats bei Harry Dresden...

Online schneeland

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #102 am: 5.05.2022 | 13:34 »
unicum hat seinen Beitrag ja schon angepasst, insofern hier nur kurz auch von Moderationsseite die Bitte, das Thema Russen und Ukrainer an dieser Stelle nicht weiterzuverfolgen.
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Offline Vanakalion

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #103 am: 5.05.2022 | 15:23 »
Boah...mächtig was los hier seit gestern Abend.
Ich glaub nicht das du mich an der Stelle richtig verstanden hast,... ich wollte zum ausdruck bringen das es trotz einer Vorgabe im Regelwerk bezüglich des Gruppenprofiles möglich ist Disharmonie in die Gruppe zu bringen.

Auch weil ich den Gegenschluss - also eine völlig unharmonische Spielfigurenzusammenstellung zu einem harmonischen Spielerlebniss führen kann.

Du hast schon mehrfach angedeutet (auch im Strangtitel) das es dir auch um "Realität" geht. Wenn ich mir aber zum Beispiel ein kleines Unternehmen anschaue, das funktioniert auch nur wenn es Leute gibt welche sehr divers sind: Einer Entwickelt ein Produkt, einer schraubt es zusammen, einer kauft die Rohmaterialien auf dem Markt, ein anderer Verkauft das Produkt und wieder jemand macht die Buchhaltung. So hat man auch etwas bei den "normalen" Rollenspielrunden diversifizierte "Nieschen" - wir kennen sie alle: Einer spezialisiert sich aufs Heilen, einer auf Zauberei, ein anderer aufs schleichen und schlösser aufmachen und alle irgendwie ein bisschen auch darauf Schaden auszuteilen (und vieleicht ist auch einer fürs Marketing zuständig und holt neue aufträge an land).

Und ich denke das ist es was du als realitätsfern betrachtest. Ich sehe da genau den Schluss zu einer "Unternehmung", vieliehct ist die Klammer die alles zusammenhält eben auch das gleiche was mich zur Arbeit bringt: Geld verdienen,... für die Fantasyrunde könnte es auch "Schätze looten" sein. Vieleicht aber auch "Der böse Oberlord hat unser Dort kaputtgemacht, deswegen müssen wir ja was anderes nun machen, wir müssen aus unseren normalen Lebenswandel ausbrechen - weil wir können nicht anderst."

Die "einfachste" "Klammer" für Abenteuergruppe in den Rollenspielrunden wird wohl sein "Wir/Ich/Meine Figur wollen Abenteuer erleben!"(*) - ich denke da ist es wieder die Realitätsnähe welche du vermisst. Tatsache ist aber - es gibt solche Leute "da draussen" - die machen einfach mal Dinge wo die normalos sagen "sind die bekloppt?" - Meistens haben sie einfach zu viel Geld und zu viel Zeit. Auf der anderen Seite gibt es sogar Leute die verdienen Geld damit, man kann ja auch Abenteuerurlaube buchen. Manche fahren auch mit dem Paddelboot über den Atlantik - was ich für reichlich abstrus halte aber - es wurde schon gemacht und damit ist es "Realitätsnah" wobei von den Milliarden Menschen auf dieser Welt nur ein verschwindend geringer anteil auf so eine Idee kommen würde und diese dann auch noch versucht umzusetzen.

Und dieser verschwindend geringer Anteil ist es auch der in Rollenspielabenteuer, abenteuer erlebt.

(*) Ich hab für alle meine Figuren ein Konzept das meistens über dieses "Ich will abenteuer erleben" hinausgeht aber dies nicht völlig ausklammert.
Im Prinzip hast du schon Recht. Jede/r könnte (unabhängig davon, ob innerhalb eines Gruppenprofils oder nicht), wenn ihr/ihm danach ist, bewußt und vorsätzlich jede Sitzung sabotieren.

"Realitätsnähe" - Diese ist mit Gruppenprofilen überhaupt erst garantiert möglich. Sie unterbinden Gruppenkonstellationen, die nicht sein können. Ich habe in der Vergangenheit schon x-fach erlebt, daß Spieler mit Wunschvorstellungen bezüglich ihres Charakters Konstellationen erzwingen, die in keinster Weise von gesundem Menschenverstand zeugen. Ich will's mal am Beispiel Polizeiteam in Space Gothic überspitzt darstellen. Kein Spieler wird in dieser Gruppe einen gespielten Bretzelbäcker, Buchbinder oder Kesselflicker durchsetzen können. Gruppenprofile sind Nischen, die nicht selten einer speziellen Branche zugeordnet werden können. Da Mord und Totschlag vermeintlich elementarer Bestandteil eines Rollenspiels ist (eine handvoll Ausnahmen ausgenommen), sind Character Occupations und Gruppenprofile fast ausschließlich militärlastig. Innerhalb der Profile wird man nur Charaktere antreffen, die nischenkonform sind.

Das Beispiel Kleinunternehmen ist echt gut. Es bietet tatsächlich ein breites Stellenangebot, doch hier stellt sich die Frage, inwiefern die einzelnen Stellen im Rahmen eines Rollenspiels sinnvoll sind. Ich denke, kein Spieler hat Bock darauf, einen Fließbandarbeiter zu simulieren. Insofern ist das komplette Bauerngruppenprofil im Mittelalter unattraktiv.

Realitätsnähe ist auch eng mit Normalität verknüpft. Die herrscht in der breiten Masse, nicht in den deinerseits erwähnten Ausnahmen der Oberklasse. Dekadenz und Realitätsnähe harmonieren niemals.
« Letzte Änderung: 5.05.2022 | 16:02 von Vanakalion »
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Offline Maarzan

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #104 am: 5.05.2022 | 15:55 »
...Insofern ist das komplette Bauerngruppenprofil im Mittelalter unattraktiv.

Käme drauf an wo und wann und wenn Fantasy dazu kommt sieht es eh noch einmal "würziger" aus.
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Offline Arkam

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #105 am: 5.05.2022 | 16:07 »
Hallo zusammen,

auch bei Traveller, 13 Mann Fassung, gibt es die Möglichkeit die Charaktere untereinander zu vernetzen und so sogar zusätzliche Fertigkeiten zu bekommen.
Das Paranoia RPG kennt nur Troubelshooter die als Team zusammenarbeiten müssen oder einfach terminiert werden. Allerdings kann hier auch jeder mit Geheimgesellschaften und Mutantenkraft sehr individuell werden.
Solche und ähnliche Mechanismen haben für mich aber eigentlich eine Erinnerungs Funktion. Nämlich ene Erinnerrung daran das die Spielrunde Spaß machen sollte und das für alle gilt.
Klassisch sind ja die Auseinandersetzungen zwischen Elfen und Zwergen. Als ich mit meinem Zwerg, Warhammer 1. Edition, in eine Gruppe mit Elfen gekommen bin habe ich mir dazu Gedanken gemacht. Mein Zwerg war Söldner und es gab mit der Aufgabe gutes Geld zu verdienen. Da kann man schon Mal etwas Spott ertragen. Vor allen muß man nicht auf Konflikte eingehen die jahrtausende her sind.
Mein Priester, 7th Sea 1. Fassung, war auch so ein Fall. Er kam in eine eher kampforientierte Runde und wurde so eher als Missionar und Diplomat aufgestellt. So wurde er nicht zum Außenseiter ohne das er nicht mehr als Priester zu erkennen war.
Un als meine Schwarmagierin sich als Abenteuereinstieg im großen Treffen der Kämpfer gegen einen Schwarzmagier wiederfand, DSA 3. Edition Borbaradkampagne, habe ich mir im Geist auch schon überlegt wie der Charakter begründet das er hier richtig ist. Ich weiß wozu der Bösewicht in der Lage ist und will kein Opfer werden. Dafür kann ich mich auch mit Priestern des Lichtgottes, Praios, zusammentun.

Ich habe häufig den Eindruck gewonnen das Gruppen vordregründig nicht zusammen passen weil jeder einen Schneeflocken Charakter aufgestellt hat aber dahinter meistens andere Probleme liegen.
Vom Gefühl her ist das besonders gerne der Fall wenn das bespielte Setting als uninteressant empfunden wird man aber unbedingt spielen will. Da sucht man sich dann gerne eine als halbwegs interessante exotische Nische und nutzt diese dann um möglichst wenig mit dem restlichen Setting oder der als uninteressant wahrgenommenen Aufgabe oder Gruppe zu tun zu haben.

Gruß Jochen - Rechtschreibung
« Letzte Änderung: 10.05.2022 | 12:47 von Arkam »
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Offline unicum

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #106 am: 5.05.2022 | 17:06 »
"Realitätsnähe" - Diese ist mit Gruppenprofilen überhaupt erst garantiert möglich. Sie unterbinden Gruppenkonstellationen, die nicht sein können. Ich habe in der Vergangenheit schon x-fach erlebt, daß Spieler mit Wunschvorstellungen bezüglich ihres Charakters Konstellationen erzwingen, die in keinster Weise von gesundem Menschenverstand zeugen. Ich will's mal am Beispiel Polizeiteam in Space Gothic überspitzt darstellen. Kein Spieler wird in dieser Gruppe einen gespielten Bretzelbäcker, Buchbinder oder Kesselflicker durchsetzen können. Gruppenprofile sind Nischen, die nicht selten einer speziellen Branche zugeordnet werden können. Da Mord und Totschlag vermeintlich elementarer Bestandteil eines Rollenspiels ist (eine handvoll Ausnahmen ausgenommen), sind Character Occupations und Gruppenprofile fast ausschließlich militärlastig. Innerhalb der Profile wird man nur Charaktere antreffen, die nischenkonform sind.

Nun ich hab es in den wenigen 35+ Jahren in denne ich Rollenspiel mache, derzeit zwar nur alle 14 tage aber ansonsten waren es auch schon mal 7x die Woche, doch nur recht selten erlebt das Figurenzusammensetzung das Problem war - ab und an war die Spielerzusammensetzung das Problem, jemand schrieb schon mal hier "Spiel nicht mit Idioten" - ich hab auch so ein paar in meinem Bekanntenkreis mit denen ich vieleicht ein Brettspiel mache oder über Rollenspiel philosophiere - aber mich nicht mehr mit ihnenen an einen Spieltisch setze (insofern würde ich die nicht als Idioten bezeichnen nur als inkompatibel - wobei ich auch mindestens einen kenne den ich als Idiot abgestempelt habe).

Wenn du nun das Beispiel des Bretzelbäckers im Polizeiteam bringst, an vielen Stellen hier - und auch anderstwo - wird oft genug das Thema thematisiert "Was wollen wir spielen? beziehungsweise Was bietet der Spielleiter an?" Auch im Hinblick auf Gruppenvertrag, Spielsitzung 0, sowas in der Art. Lezteres (angebot eines SL) ist meistens schon etwas einschränkender - das kann auch dann mal die Ermittlertruppe des Polizeiteams sein.

Wenn mir als SL - der nun mal die Ermittlertruppe als Setting anbieten will - ein Spieler mit seinem Bretzelbäcker kommt, dann werde ich ihm halt auch sagen das ich nicht denke das er in den von mir postulierten Abenteuern viel "Spotlight" haben wird. Vieleicht sagt er dann "Es ist die Aufgabe des SL die Spieler alle zu integrieren" - und dann bin ich wieder bei "Ich kann jedes konzept sprengen wenn ich Queerulant bin,...". Vieleicht sagt er aber auch "Ich hab da so eine neue, inovatzive, lustige, Idee und wenn die nicht läuft mach ich nach 2 Spielsitzungen eine neue Figur,...
Wer bin ich als SL das ich nicht auch zugestehe das ein Spieler eine neue, zündende Idee hat? (ok zugestanden es fällt mir zu dem Bretzelbäcker wenig ein, aber auch wenigstens nicht - garnix)

Insofern: Ich verstehe sehr wohl das Du das mit den Gruppenprofilen sehr fokussiert, alleine - für mich sind sie nicht zwingend notwendig.

Exemplarisch habe ich etwa ein Conabenteuer mit vorgefertigten Figuren, die "passen" überhaupt nicht zusammen, so garnicht. Und das mit Absicht. Exemplarisch sind das etwa "Polizist, Spieleprogrammierer, Pornosternchen, Taxifahrer, Klempner, Triatlet, Tierarzt, ... " sowas in der Art (ich hab gerade keinen zugriff auf die Daten, das Portfolio hat sicher 12 Figuren) das Szenario wirft die eben alle in den gleichen Mist und wenn sie nicht zusammenarbeiten kommen sie da nicht raus. Und natürlich passen sie auf Figurenebene doch zusammen, jede Figur hat Skills die im Szenario sinnvoll und notwendig sind, keine Figur hat alle Skills die Notwendig sind. Und natürlich kann man da auch Characterspiel machen und die möglichen Animositäten durchaus ausspielen, nur wenn man es eben übertreibt - gibts nen wipe.

Da ist dann das Gruppenprofiel, welches du am Start schon festsezt etwas das sich eben erst durch das Szenario ergibt.

Es liest sich jezt vieleicht recht negativ formuliert das ich diese vorgegebenen Gruppenprofiele nicht brauche, ich lege aber sehr viel wert darauf das vor dem Spiel viel darüber gesprochen wird was man spielen will, was der SL für Ideen hat in welche richtung es gehen wird. Wie soll der Spielstiel der Gruppe sein etwa ob viel gekämpft werden soll, investigetives Spiel, Characterspiel - was ist den anderen Mitspielern wichtig.

Und ich glaub bei der "Realitätsnähe" bin ich glaube ich ziemlich queer zu deiner Einstellung, aber das ist ja auch okee so.

Manchmal bringt die Realität selbst die merkwürdigsten Geschichten zustande. Ich meine - alle 14 Tage gewinnt jemand im Lotto - wie realistisch ist das denn?

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #107 am: 5.05.2022 | 17:59 »
Der Brezelbäcker im chronisch unterbesetzten und -bezahlten Polizeiteam ist natürlich Informant (weil bei ihm viele Leute ein- und wieder ausgehen) und nebenbei begeisterter ehrenamtlicher Hobbyermittler. Normalerweise hätte er da trotzdem nichts verloren, aber wie gesagt, das Personal und das Budget sind knapp und der Chef drückt also bei hilfreichen Amateuren schon mal ein Auge zu, solange jemand für sie bürgt und sie nachweislich mehr helfen als schaden... -- Und natürlich ist er auch nicht in Vollzeit im Team, er muß sich ja auch noch ums Backen kümmern. Nur in bestimmten Fällen (nämlich rein zufällig den gespielten Abenteuern) ist er dann eben doch zur Stelle, wenn man ihn gerade braucht.

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Offline RackNar

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #108 am: 5.05.2022 | 18:05 »
Auch nicht weiter hergeholt, als der Romanautor der seiner Muse bei der Polizei nahe sein will …
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Offline Vanakalion

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #109 am: 5.05.2022 | 19:59 »
Der Brezelbäcker im chronisch unterbesetzten und -bezahlten Polizeiteam ist natürlich Informant (weil bei ihm viele Leute ein- und wieder ausgehen) und nebenbei begeisterter ehrenamtlicher Hobbyermittler. Normalerweise hätte er da trotzdem nichts verloren, aber wie gesagt, das Personal und das Budget sind knapp und der Chef drückt also bei hilfreichen Amateuren schon mal ein Auge zu, solange jemand für sie bürgt und sie nachweislich mehr helfen als schaden... -- Und natürlich ist er auch nicht in Vollzeit im Team, er muß sich ja auch noch ums Backen kümmern. Nur in bestimmten Fällen (nämlich rein zufällig den gespielten Abenteuern) ist er dann eben doch zur Stelle, wenn man ihn gerade braucht.

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #110 am: 5.05.2022 | 20:07 »
Eine schöne NPC-Rolle

Nenn mir eine Rolle, die das nicht ist. NSC kann jeder sein -- nur, dem SL-Solitärspiel wollte ich eigentlich nicht das Wort reden.

Offline Doc-Byte

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #111 am: 5.05.2022 | 20:09 »
Der Brezelbäcker im chronisch unterbesetzten und -bezahlten Polizeiteam ist natürlich Informant ...

Mach aus dem Brezelbäcker einen Pizzabäcker und es handelt sich bei ihm in Wahrheit um einen Undercover Ermittler, der bei der Mafia Familie eingeschleust wurde, die mit Pizzen ihr Geld wäscht... Ja, okay. Es ist ziemlich klischeehaft, aber es ist ja auch nur ein Beispiel. ;D
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Offline Vanakalion

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #112 am: 5.05.2022 | 20:26 »
Zweifellos wird das Polizeiteam jeden Samstag (oder jeden zweiten) bis zum Erbrechen NCIS, Die Straßen von San Francisco, Miami Vice und weiß der Geier spielen, was m.E. nicht verkehrt ist. Die Rollen gehen gerade der Monotonie wegen in Fleisch und Blut über. Jeder Spieler wird Eins mit dem Charakter. Die Anhänger der Kurzweiligkeit werden wenig Freude daran haben. Sie wollen heute Magier, morgen Barbar und übermorgen Wegelagerer sein, womit wir auch schon wieder beim Charakterpool wären. Tapetenwechsel ist jederzeit denkbar...andere Zeit, andere Welt, andere Interessengemeinschaft.

In Battletech - A Time of War wird diese Monotonie durchweg gelebt. Man ist in Fraktion X, Y oder Z ein Chrewmitglied mit spezialisierter Rolle. Gruppenprofile sind hier natürlich überflüssig, da das gesammte Spiel eine Nische ist. Derartige RPG's sind keine Seltenheit.

Gruppenprofile sind am ehesten in Universalrollenspielen und "charakterklassengefluteten" Genrevertretern (Rolemaster/Spacemaster, PMS, wohl auch Fading Suns) sinnvoll.

Klar, man kann kunterbunte Gruppen traditionell zusammenführen, die abgedroschene Wirtshausleier will jedoch niemand zum x-tausendsten mal durchkauen. Langatmige Hintergrunddebatten, die letztendlich fast immer einen mottenzerfressenen Flickenteppich hinterlassen kosten nur unnötig Nerven und Energie. Gruppenprofile sind weitgehend selbsterklärend und man ist quasi schon zur Stunde 0 mitten im Geschehen.
« Letzte Änderung: 6.05.2022 | 06:43 von Vanakalion »
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Offline Jiba

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #113 am: 6.05.2022 | 07:57 »
Langatmige Hintergrunddebatten, die letztendlich fast immer einen mottenzerfressenen Flickenteppich hinterlassen kosten nur unnötig Nerven und Energie.
Dann werden sie falsch geführt. Im besten Falle werden die Beziehungen der Charaktere natürlich visualisiert und schriftlich niedergelegt, z.B. in Form einer Relationship Map. Gruppenprofile sind kein fail safe dagegen, dass man trotzdem eine Gruppe baut, die nicht zusammenpasst. Das hängt maßgeblich davon ab, ob die Spieler ihre Charaktere konfrontativ entwerfen und spielen oder nicht und inwiefern sie auf die Bedürfnisse ihrer Mitspieler eingehen.
« Letzte Änderung: 6.05.2022 | 13:59 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Cormac

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #114 am: 6.05.2022 | 13:22 »
Immer wieder überraschend wie schnell die eigenen rein subjektiven Vorlieben zum alleinseeligmachenden Standard verklärt und alles andere als negativ stilisiert wird.

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #115 am: 6.05.2022 | 13:35 »
Immer wieder überraschend wie schnell die eigenen rein subjektiven Vorlieben zum alleinseeligmachenden Standard verklärt und alles andere als negativ stilisiert wird.

Ach was, "überraschend". Das ist die natürliche Voreinstellung ab Werk, denn was sollte wohl sonst im Mittelpunkt des eigenen subjektiven Universums eines jeden Betrachters liegen, wenn nicht die eigenen Eindrücke, Gedanken, Gefühle, und Überzeugungen?

Alle anderen Denkansätze sind die, die man sich im Lauf des Lebens erst mal mühsam antrainieren muß. ;)

Offline unicum

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #116 am: 6.05.2022 | 14:22 »
Der Brezelbäcker im chronisch unterbesetzten und -bezahlten Polizeiteam ist natürlich Informant (weil bei ihm viele Leute ein- und wieder ausgehen) und nebenbei begeisterter ehrenamtlicher Hobbyermittler. ....

Ich musste an das Setting der Serie "Luzifer" denken, und Tom Eliss spielt eben einen Bayrischen Bretzelbäcker statt des Nachtclubbesitzers vom "Lux" statt Nachclub fasizieren ihn eben Backwaren.

Offline unicum

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #117 am: 6.05.2022 | 15:37 »
In Battletech - A Time of War wird diese Monotonie durchweg gelebt. Man ist in Fraktion X, Y oder Z ein Chrewmitglied mit spezialisierter Rolle. Gruppenprofile sind hier natürlich überflüssig, da das gesammte Spiel eine Nische ist. Derartige RPG's sind keine Seltenheit.

Ich kenne vom BT RPG nur die ersten Auflagen, aber ich postuliere dass das Spiel dahinter eben auch was ganz anderes aussagen will:
"Ich will mit mächtigen Mechs durch die Landschaft walzen und tolle Kämpfe erleben".
Und insofer liefert das System an sich das Profil eben schon mit.

Gruppenprofile sind am ehesten in Universalrollenspielen und "charakterklassengefluteten" Genrevertretern (Rolemaster/Spacemaster, PMS, wohl auch Fading Suns) sinnvoll.

Da ich Spacemaster (2011) gerade hier liege - ist 8 wirklich schon eine Flut von Klassen? Rolemaster (2007) ok das hat 24 (also die Version welche ich gerade hier habe), aber meine Betrachtung ist das es meistens bei Systemen welche viele Klassen haben nur noch um nuancen geht. Da gibts halt den Dieb und den Dieb der ein bisschen Zaubern kann und den Dieb der noch ein bisschen mehr oder anderst Zaubern kann und ...

Es gibt ja auch die Betrachtung das jeder Spieler seine eigene Nische im Spiel haben soll.
Exemplarisch wäre eine Gruppe welche nur aus Heilern besteht vieleicht auch etwas "daneben".
Da mag es dann Systeme geben in welchen - wie bei Rolemaster - sich der Gruppenheiler eben aussucht ob er per "mentalist" oder per "channeling" heilen will. Da macht eine zusätzliche Klasse nicht wirklich einen signifikanten unterschied.

Ist nicht die klassische Abenteuergruppe auch ein "Gruppenprofiel?" Das geht doch sogar schon ins MMO
Heiler - Tank - DPS.

Beim fantasy RPG eben: Heiler - Dieb - Magier - Krieger?

Ich könnte mir vorstellen das bei Batteltech etwa bei einer Mechlanze es eben so ausschaut "Krieger - Krieger - Krieger - Krieger" Oder eben bei der Postulierten Polizeitruppe "Ermittler - Ermittler - Ermittler" wo dann halt jeder irgendwie seine nuanchen hat "Obsevieren - Forensiker - Computerforensiker,..."
(Da denke ich an den Dieb, den Dieb der etwas Zaubern kann,... etc)

Offline Maarzan

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #118 am: 6.05.2022 | 16:02 »
Anderer Gedanke:
Tritt das Problem vielleicht verstärkt dort auf, wo Figuren schon formell durch Aversion anderer sozialer Gruppen gebalanced werden sollen oder durch das strenge Befolgen von moralischen Verhaltensregeln, welche dann auch auf die Gruppe strahlen?
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Offline Vanakalion

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #119 am: 6.05.2022 | 16:21 »
Ich kenne vom BT RPG nur die ersten Auflagen, aber ich postuliere dass das Spiel dahinter eben auch was ganz anderes aussagen will:
"Ich will mit mächtigen Mechs durch die Landschaft walzen und tolle Kämpfe erleben".
Und insofer liefert das System an sich das Profil eben schon mit.
BT - A Time of War ist die letzte und beste Auflage, die als echtes RPG die Lücke zwischen den Tabletopschlachten schließt. Man operiert mehr oder minder als SpecialOps-Team im Hintergrund der großen Feldschlachten. Äußerst positiv fällt das Lifepath-System auf, das dem von Eclipse Phase ähnelt.
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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #120 am: 6.05.2022 | 16:31 »
Da ich Spacemaster (2011) gerade hier liege - ist 8 wirklich schon eine Flut von Klassen? Rolemaster (2007) ok das hat 24 (also die Version welche ich gerade hier habe), aber meine Betrachtung ist das es meistens bei Systemen welche viele Klassen haben nur noch um nuancen geht. Da gibts halt den Dieb und den Dieb der ein bisschen Zaubern kann und den Dieb der noch ein bisschen mehr oder anderst Zaubern kann und ...
Aufgrund der UniversalRPG-Regelstruktur läßt sich das komplette ICE-Spektrum herrlich zum buntesten ScienceFantasy-Epos mischen, was inkl. aller Kompendien und Settingbände fast schon 'nen Ordner an Charakterklassen füllt. In der Tat, der Großteil davon entspricht den genannten diversen Hybridformen. 
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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #121 am: 6.05.2022 | 16:57 »
Ist nicht die klassische Abenteuergruppe auch ein "Gruppenprofiel?"
Beim fantasy RPG eben: Heiler - Dieb - Magier - Krieger?
Man könnte durchaus das Gruppenprofil Abenteurer einführen, wobei wir dann schon wieder beim bunten Sauhaufen wären. Abenteurer sind und waren in aller Regel stinkreiche Schnösel. Steckt man diese in eine Gruppe, so nennt sich das Gruppenprofil folgerichtig "Privatiers". Damit kann ich mich anfreunden.
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Robin Laws Klassifikation ist Gegenstand der Kritik und kann somit nicht repräsentativ sein. Aussagefähiger ist Ron Edwards Big Model.

Online Lichtschwerttänzer

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #122 am: 6.05.2022 | 17:12 »
Mit Holland & Holland
Porzellan
Smoking zum Dinner
Colt mit Elfenbeingriff

Ja hat was
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Vanakalion

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #123 am: 7.05.2022 | 22:23 »
Warum die klassische Konstellation "Heiler - Dieb - Magier - Krieger" niemals sein kann.
Der Doc ist mit seinem Helfersyndrom die gute Seele einer Gruppe. Er lindert das Leid, das andere der Gruppe zufügen. Man trifft ihn seltenst als Einzelgänger an.
Das delinquente Subjekt ist das absolute Gegenteil, das stets Leid, in welcher Form auch immer zuführen möchte. Dubiose Gestalten sorgen immer für Argwohn und jedes Gruppenmitglied müsste jederzeit damit rechnen, der nächste Beraubte oder das nächste Opfer mit durchgeschnittener Kehle zu sein. Keine Gruppe auf abenteuerlichen Reisen duldet dubiose Figuren in den eigenen Reihen, was diese zu schlitzohrigen Einzelgängern oder Mitgliedern marodierender Horden macht.
Der mit den dicken Armen ist der Beschützer der Schwachen und der Panzer, der über vermeintliche Gegner hinwegrollt. Er kann sich mit Köpfchen auch als Einzelgänger behaupten.
Wer sich mit Obskurem (Magie, Psionik, usw.) befaßt, macht sich zur suspekten Gestalt von der man sich besser fernhält. Im Mittelalter wurden diese der Hexerei bezichtigt und gejagt. Auch ein Muggel traut keinem Zauberer. Daher teilen Magier/Psioniker und delinquente Subjekte den selben Stellenwert.
« Letzte Änderung: 8.05.2022 | 19:35 von Vanakalion »
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Offline Jenseher

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Re: [Realitätsnähe] Gruppenprofile (Interessensgemeinschaften)
« Antwort #124 am: 7.05.2022 | 22:32 »
Ich kenne so etwas aus vergangenen Sitzungen, in den das ein Spielleiter protegiert hat. Ich fand den Gedanken immer toll, finde das mit Systemregeln aber etwas erzwungen (unter der Gefahr, dass es zum Maximieren benutzt wird). In einer extrem harten Kampagne könnte dann wiederum so etwas angebracht sein.

Falls es tatsächlich begünstigende Regeln geben sollte, würde ich immer zu Regeln tendieren, die ein voneinander „Lernen“ begünstigen. Z.B. Nichtwaffenfertigen, deren Erwerb dann günstiger wird, falls mehrere Charaktere der Gruppe diese bereits besitzen. Oder im Spiel das Trainieren von Kampffertigkeiten und damit der günstigere Erwerb.
« Letzte Änderung: 7.05.2022 | 22:38 von FaustianRites »