Autor Thema: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?  (Gelesen 11042 mal)

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Offline tartex

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Das ist aber schon auch etwas aus Sammlerperspektive geschrieben, oder? Weil was das spielen betrifft, komm ich schon mit einer bis zwei RSH pro Jahr nicht hinterher.

Ich will die Regionen aber nicht in der Reihenfolge spielen, in der Ulisses die Abenteuer und Bände rausbringt.

Schlimmstes Beispiel: das absehbare leere Versprechen in Bezug auf Myranor.
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Offline after.job.nerd

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Das ist aber schon auch etwas aus Sammlerperspektive geschrieben, oder? Weil was das spielen betrifft, komm ich schon mit einer bis zwei RSH pro Jahr nicht hinterher. Da gibts noch ein grosses Abenteuer dazu und meist auch noch Heldenwerke in der Region, plus Szenarioideen in der RSH etc. Ich wüsste jetzt nicht, wo ich in dem regelmässigen Abstand mehr Hintergrundmaterial zu einem System kriege, zumal Regionalspielhilfen wohl auch sehr aufwändig in der Produktion sind.

Es soll auch DSA-Spieler geben, die bevorzugt in bestimmten aventurischen Regionen spielen. Und dann halt gerne frühzeitig die passende Regionalspielhilfe hätten. Und in den ersten DSA5-Jahren war der RSH-Output ja eher bei eine pro Jahr. Und dann ggf. 25 bis 30 Jahre auf z.B. eine Maraskan-Regionalspielhilfe zu warten…
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Offline Carus

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Das kann ich ja verstehen aber ihr seht schon auch, dass es evtl. ein ganz kleines bisschen unrealistisch ist, dass sämtliche Regionalspielhilfen und Abenteuer auf einmal erscheinen?
Ansonsten können Abenteuer auch ohne entsprechende Regionalspielhilfe und mit dem Almanach gespielt werden, wenn man gerne selber ausgestaltet. Oder man greift auf älteres Material zu den Regionen zurück, das bei DSA wirklich zu Genüge vorhanden ist.
Aber immerhin zeigt die regelmässige Forderung nach mindestens drei DSA-Regionalspielhilfen pro Jahr, dass der Markt wohl noch nicht übersättigt ist :D
« Letzte Änderung: 22.06.2022 | 12:19 von Carus »

Offline unicum

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Naja ich kann ja eigentlich nur für mich schreiben auf den Markt hab ich kaum einblick. Wie sind die Verkaufszahlen - keine Ahnung - einige Verlage scheinen ja etwas ins Schlingern gekommen zu sein wegen der Papierpreise in den Lezten 2 Jahren - von anderen hört man wenig bis nichts - obwohl ich von einem die aussage habe das sich ein Produkt verkauft hat "wie geschnitten Brot"

Also meine sicht der Dinge:
Mein wirklicher Bedarf an neuen Dingen ist gering. Ich habe meine Lieblingssysteme gefunden. Um es mit dem Übersättig zu betrachten: Hunger hab ich keinen mehr aber Essen könnte ich sicher noch etwas, doch am Buffet scheint es mir derzeit nur noch Dinge zu geben die ich schon kenne oder von denen ich denke das sie mir eh nicht schmecken.
Dabei ist es mir einerlei ob es deutsch oder englisch ist. Was mir auch fehlt ist ... ein Rollenspielladen vor Ort wo ich mal in Bücher reinblättern kann. Wo ich mal etwas neues sehe. Die einzige Quelle für neue Regelwerke oder Settings ist dabei tatsächlich am ehesten noch das :t: mit den Rubriken "Ich musste da mal was vorbestellen, kickstartern,..." und ähnlichem.

Etwas "Queer im Magen" lagen mir in der Vergangenheit Regelsystem wo der Munchkin/Powergamer eigentlich gezwungen war immer das neuste zu spielen. Exemplarisch nenne ich mal 7the See und Vampire - im einen waren die Schwertschulen in den neueren Publikationen immer besser als die im Regelwerk oder den älteren Publikationen im zweiten waren es eben die Clanbooks die man "brauchte". Da sich mein Spielstiel dahingegen geändert hat sehe ich das zwar nicht mehr so eng aber wenn ein Regelwerk mit dutzenden Bänden daherkommt ist es imho murks.


Das "Wir kaufen trozdem weiter" möchte ich mal so - für mich persönlich - aufdröseln:
Im gegensatz zu früher wo ich als Schüler das Geld nicht hatte habe ich es jezt, ich kann es mir leisten auch mal etwas "in den Sand zu setzen" - trotz aller Sammlerei ist Rollenspiel doch ein günstiges Hobby, da gibt es ganz anderes.
Da ich nicht immer "im gleichen Saft schmooren will" ist ab und an mal ein Blick auf etwas neues eben angebracht.

Brainworm

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Einigen wir uns auf Broken Compass?

Gerade mal gegoogelt (kannte ich gar nicht), sieht sehr interessant aus, aber macht das was besser als HEX?

HEXer

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Gerade mal gegoogelt (kannte ich gar nicht), sieht sehr interessant aus, aber macht das was besser als HEX?


Gnnnnnneiiiinnnnjaaaaaa...anders! ;)

Es ist noch etwas narrativer und flexibler. HEX ist klassischeres Rollenspiel.

Offline Jiba

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Ich hoffe, der Popkultur-Hype ums Rollenspiel ist bald vorbei. Der bringt kurzfristig eine Explosion und hinterher ist dann die "Subkultur" im Arsch.

Sounds like gatekeeping to me.  ::)

Nee, sorry HEXer, wenn ich da jetzt ein wenig rabiat drauf reagiere. Daraus spricht, finde ich, diese seltsame Einstellung, nach der Dinge nur dann einen Wert haben, wenn sie innerhalb einer eng gefassten Nische konsumiert werden. Die man doch bitte nicht teilen möchte. Das letzte mal, das ich mit so einer Einstellung konfrontiert war, war ich ein Teenager, dem eine Freundin partout ihre Jupiter Jones-CD nicht ausleihen wollte, weil das ja ihre Band sei, die sie entdeckt hat, und niemand sonst solle davon erfahren (was ja letztlich dann nicht viel gebracht hat, als Jupiter Jones Jahr später mit "Still" durch die Decke ging.)

Aber das nur als Anekdote. Denn für Musik mag das noch irgendwo funktionieren.

Aber Rollenspiel ist ein soziales Hobby.

Dieses Gemotze über "Rollenspiel in der Popkultur" geht mir ehrlich gesagt völlig auf die Nerven. Denn es übersieht, dass es damals, als man selbst angefangen hat, wahrscheinlich nur zwei Möglichkeiten gab:
- Entweder man hat das Hobby unabhängig von irgendwelchen anderen Menschen selbst entdeckt und sich erschlossen (das dürften die Wenigsten gewesen sein... und wenn man tatsächlich zu denjenigen zählte, die sich mit 14 die Rote Boy zu Weihnachten wünschen konnten oder vom Patenonkel das Abenteuer-Basisspiel aus der Spielwarenabteilung (!) mitgebracht bekam... dann herzlichen Glückwunsch: Dann ist man zu einer Zeit eingestiegen, als Rollenspiel ebenfalls Teil der Popkultur war!)
- Oder man ist von anderen Rollenspielern angefixt worden, die man kennengelernt hat. Und die hatten alles, aber gewiss nicht die Einstellung: "Uff, soooo viele neue Rollenspieler. Wir brauchen gewiss nicht noch mehr. Wenn's noch mehr werden, dann leidet der Zusammenhalt."

Ich war lange Zeit in einem Rollenspielverein engagiert und neue Leute mit ins Hobby gebracht. Ich habe Rollenspiel für Schulkameraden geleitet, die es nicht  Ich habe jahrelang auf der "AnimagiC" jedes Jahr Runden angeboten für Personen, die noch nie damit Kontakt hatten. Und ich war froh für jeden, der es schon einmal irgendwo gesehen oder gehört hatte.

Und selbst als ich noch nicht wusste, was Rollenspiel war, wusste ich es doch zumindest ein bisschen. Warum: Weil es in der Popkultur vorkam. Z.B. in Form der DSA-Computerspiele. Oder der D&D-Zeichentrickserie. Oder der parodistischen Rollenspielsequenz in "Simon The Sorcerer 2". Trotzdem brauchte ich jemanden, der offen war. Der nicht gesagt hat: "Pfui, nicht noch wer Neues!" Der sich hingesetzt hat und mit mir spielte und mir alles zeigte.

Und diese nervösen Seitenblicke gegen die "komischen neuen Leute in der Szene, die ja gar nicht so sind wie wir", die hat es immer schon gegeben. So haben die oD&Der:innen die DSAler:innen angeschaut. So haben die DSAler:innen die Vampire-Spieler:innen angeschaut. Und so haben die Vampire-Spieler:innen dann irgendwann die Vampire-Spieler:innen der 2. Vampire-Auskopplung (nWoD) angeschaut. So hat man die Forgeler:innen angeschaut. Und die SaWo-Gentlemen (und Ladies). Und die Fate-Fans. Und jetzt die itch.io-Crowd und die OSRler und die YT-Streamer-Community. Und dieser sogenannte "Zusammenhalt" ist angesichts der Grabenkämpfe im Hobby, die es immer schon gegeben hat, eine völlige Chimäre.

Für mich steht Folgendes fest: Wenn ich mein Hobby wirklich liebe, und zwar um seiner Selbst willen und nicht als ein Anhängsel, mit dem ich meine eigene Exklusivität zementieren will, dann will ich auch, dass es sich verbreitet. Dass viele Leute unabhängig von mir daran Freude haben. Nach ihrer Facon. Alles andere fühlt sich für mich nach, ich erwähnte es schon, "Gatekeeping" an.

Ich könnte mich jeden Tag wütend in den Schlaf darüber tippen, dass alle nur dieses doofe D&D5 spielen obwohl mir bei amerikanischer EDO-Fantasy die Füße taub werden. Mach ich aber nicht. Weil ich das, mit Verlaub, ziemlich ziellos finde.

Panta Rhei... alles fließt. Der Rollenspielmarkt wird nicht bleiben wie er jetzt ist. Aber ich hoffe er bleibt so attraktiv und im Gespräch wie jetzt. Allein schon weil das die Arbeit all der tollen Vereine leichter macht, die Nachwuchsarbeit betreiben.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Fillus

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Eine Zwischenfrage die ich mir stelle, sind wir übersättigt von Crowdfundings? Mir geht es jedenfalls so, dass ich in absehbarer Zeit an keinen mehr teilnehmen werde. Ich möchte ehrliche Vorbestellungen, wo das Buch aber schon fertig übersetzt und zumindest in einer Vorabversion direkt nach Abschluß des CF zur Verfügung steht. Da gibt es ja auch einige positive Beispiele unter den Verlagen.

Ich habe den Weg den manche Verlage gehen, nie so ganz verstanden. Man gibt einierseits feste Daten für die Fertigstellung an, aber dann die Arbeit an Freelancer, welche die Arbeit Nebenberuflich in der Freizeit erledigen. Ich meine, ist doch klar das es da zu Verzögerungen kommen kann. Und ich meine es überhaupt nicht despektierlich gegenüber den Freelancern, die machn einen tollen Job und sie würden viele Bücher nicht erscheinen können. Ist das Übersetzen (zumindest vom GRW) finanziell wirklich ein so großer Posten, dass man es nicht vor einem CF bewerkstelligen kann? Ich denke immer alles danach (Lekorat, Layout, Grafik) nimmt einen größeren Posten ein.

Brainworm

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Nee, sorry HEXer, wenn ich da jetzt ein wenig rabiat drauf reagiere. Daraus spricht, finde ich, diese seltsame Einstellung, nach der Dinge nur dann einen Wert haben, wenn sie innerhalb einer eng gefassten Nische konsumiert werden. Die man doch bitte nicht teilen möchte. Das letzte mal, das ich mit so einer Einstellung konfrontiert war, war ich ein Teenager, dem eine Freundin partout ihre Jupiter Jones-CD nicht ausleihen wollte, weil das ja ihre Band sei, die sie entdeckt hat, und niemand sonst solle davon erfahren (was ja letztlich dann nicht viel gebracht hat, als Jupiter Jones Jahr später mit "Still" durch die Decke ging.)

Aber das nur als Anekdote. Denn für Musik mag das noch irgendwo funktionieren.

Aber Rollenspiel ist ein soziales Hobby.

Dieses Gemotze über "Rollenspiel in der Popkultur" geht mir ehrlich gesagt völlig auf die Nerven. Denn es übersieht, dass es damals, als man selbst angefangen hat, wahrscheinlich nur zwei Möglichkeiten gab:
- Entweder man hat das Hobby unabhängig von irgendwelchen anderen Menschen selbst entdeckt und sich erschlossen (das dürften die Wenigsten gewesen sein... und wenn man tatsächlich zu denjenigen zählte, die sich mit 14 die Rote Boy zu Weihnachten wünschen konnten oder vom Patenonkel das Abenteuer-Basisspiel aus der Spielwarenabteilung (!) mitgebracht bekam... dann herzlichen Glückwunsch: Dann ist man zu einer Zeit eingestiegen, als Rollenspiel ebenfalls Teil der Popkultur war!)
- Oder man ist von anderen Rollenspielern angefixt worden, die man kennengelernt hat. Und die hatten alles, aber gewiss nicht die Einstellung: "Uff, soooo viele neue Rollenspieler. Wir brauchen gewiss nicht noch mehr. Wenn's noch mehr werden, dann leidet der Zusammenhalt."

Ich war lange Zeit in einem Rollenspielverein engagiert und neue Leute mit ins Hobby gebracht. Ich habe Rollenspiel für Schulkameraden geleitet, die es nicht  Ich habe jahrelang auf der "AnimagiC" jedes Jahr Runden angeboten für Personen, die noch nie damit Kontakt hatten. Und ich war froh für jeden, der es schon einmal irgendwo gesehen oder gehört hatte.

Und selbst als ich noch nicht wusste, was Rollenspiel war, wusste ich es doch zumindest ein bisschen. Warum: Weil es in der Popkultur vorkam. Z.B. in Form der DSA-Computerspiele. Oder der D&D-Zeichentrickserie. Oder der parodistischen Rollenspielsequenz in "Simon The Sorcerer 2". Trotzdem brauchte ich jemanden, der offen war. Der nicht gesagt hat: "Pfui, nicht noch wer Neues!" Der sich hingesetzt hat und mit mir spielte und mir alles zeigte.

Und diese nervösen Seitenblicke gegen die "komischen neuen Leute in der Szene, die ja gar nicht so sind wie wir", die hat es immer schon gegeben. So haben die oD&Der:innen die DSAler:innen angeschaut. So haben die DSAler:innen die Vampire-Spieler:innen angeschaut. Und so haben die Vampire-Spieler:innen dann irgendwann die Vampire-Spieler:innen der 2. Vampire-Auskopplung (nWoD) angeschaut. So hat man die Forgeler:innen angeschaut. Und die SaWo-Gentlemen (und Ladies). Und die Fate-Fans. Und jetzt die itch.io-Crowd und die OSRler und die YT-Streamer-Community. Und dieser sogenannte "Zusammenhalt" ist angesichts der Grabenkämpfe im Hobby, die es immer schon gegeben hat, eine völlige Chimäre.

Für mich steht Folgendes fest: Wenn ich mein Hobby wirklich liebe, und zwar um seiner Selbst willen und nicht als ein Anhängsel, mit dem ich meine eigene Exklusivität zementieren will, dann will ich auch, dass es sich verbreitet. Dass viele Leute unabhängig von mir daran Freude haben. Nach ihrer Facon. Alles andere fühlt sich für mich nach, ich erwähnte es schon, "Gatekeeping" an.

Ich könnte mich jeden Tag wütend in den Schlaf darüber tippen, dass alle nur dieses doofe D&D5 spielen obwohl mir bei amerikanischer EDO-Fantasy die Füße taub werden. Mach ich aber nicht. Weil ich das, mit Verlaub, ziemlich ziellos finde.

Panta Rhei... alles fließt. Der Rollenspielmarkt wird nicht bleiben wie er jetzt ist. Aber ich hoffe er bleibt so attraktiv und im Gespräch wie jetzt. Allein schon weil das die Arbeit all der tollen Vereine leichter macht, die Nachwuchsarbeit betreiben.

Das sehe ich ähnlich. Ich möchte noch ergänzen, dass, wenn ich auf ner Convention war, mir da auch schon vor dem ganzen D&D Hype und den neuen Leuten, ne Menge Mensche auf den ersten Blick direkt unsympathisch war.
Also ich glaube auch, dieser Zusammenhalt einer kleinen Gemeinschaft ist eher eingebildet und die Zeiten wo ich naiv dachte, alle Rollenspieler:innen wären coole Leute sind lange vorbei.

Offline takti der blonde?

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Für mich steht Folgendes fest: Wenn ich mein Hobby wirklich liebe, und zwar um seiner Selbst willen und nicht als ein Anhängsel, mit dem ich meine eigene Exklusivität zementieren will, dann will ich auch, dass es sich verbreitet. Dass viele Leute unabhängig von mir daran Freude haben. Nach ihrer Facon. Alles andere fühlt sich für mich nach, ich erwähnte es schon, "Gatekeeping" an.

Ich bin ein bisschen sprachlos. Das ist eine echt bizarre Dichotomie aus Mission und Gatekeeping. In meinem Erleben gibt es da viele, viele Zwischenstufen.

Offline Megavolt

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Ich hoffe, der Popkultur-Hype ums Rollenspiel ist bald vorbei. Der bringt kurzfristig eine Explosion und hinterher ist dann die "Subkultur" im Arsch.

Ich hatte mir das auch schon überlegt, dass es besser war, als Rollenspiel noch eine Geheimwissenschaft für Leidenschaftliche war. Ein Glück, das man selber kannte, und von dem andere nicht mal ahnten. Man war autonomer und auch mündiger, das Hobby war aufwändiger, und dadurch truer. Auch doofer klar, weil die Spiegelung oft fehlte, aber - hey!

Ist mir aber am Ende auch egal, dass das Mainstreamrollenspiel oft nicht mehr so sexy ist. Die OSR zB unterstreicht alte Tugenden und bleibt es ja trotzdem. Rollenspiel kann nicht zentral gesteuert werden, das rettet es.
« Letzte Änderung: 22.06.2022 | 13:45 von Megavolt »

Offline Sosthenes

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Ich hatte mir das auch schon überlegt, dass es besser war, als Rollenspiel noch eine Geheimwissenschaft für Leidenschaftliche war.

In D/A/CH? Wann war das denn?

Offline tartex

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Es ist ja nicht so, dass die Nischen verschwinden, weil es einen großen Mainstream gibt.

Ich habe noch nie gehört: "Mein Nischensystem wird von Idioten überschwemmt, weil Critical Roll jetzt eine Fernseh-Serien hat."

Gate-Keeping ist ja auch öde, wenn keiner vorm Gatter steht.
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Offline Jiba

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Ich bin ein bisschen sprachlos. Das ist eine echt bizarre Dichotomie aus Mission und Gatekeeping. In meinem Erleben gibt es da viele, viele Zwischenstufen.

Also bitte, hassran! Ich lasse mir nicht von jemandem, der im missionarisch überall reingrätschenden PESA-Umfeld aktiv ist, einen Mangel an Zwischentönen vorwerfen. Ich werde niemanden dazu zwingen oder mühselig löchern und dazu überreden, Rollenspiel zu spielen. Aber ich werde auch nicht drüber schimpfen, dass Rollenspiel im Moment auf anderen Kanälen eine wahnsinnige Aufmerksamkeit erhält. Ich freue mich, wenn neue Leute dazu kommen. Selbst wenn sie nicht das spielen, was ich gut finde. Wenn das nicht klar wurde, sorry, war vielleicht auch etwas überspitzt formuliert.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Megavolt

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In D/A/CH? Wann war das denn?

Keine Ahnung, prä Internet? Prä Social Media? Prä DnD5e?

Das dürfte auch stark am persönlichen Anschluss an bzw. an der persönlichen Abnabelung von der großen weiten Rollenspielwelt hängen.

Nur mal als Schlaglicht: So lange ist es nicht her, dass viele Leute rollenspielerische Autodidakten waren. Das gibts heute nicht mehr. :)

Offline aikar

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Sounds like gatekeeping to me.  ::)

...

Panta Rhei... alles fließt. Der Rollenspielmarkt wird nicht bleiben wie er jetzt ist. Aber ich hoffe er bleibt so attraktiv und im Gespräch wie jetzt. Allein schon weil das die Arbeit all der tollen Vereine leichter macht, die Nachwuchsarbeit betreiben.

Aber ich werde auch nicht drüber schimpfen, dass Rollenspiel im Moment auf anderen Kanälen eine wahnsinnige Aufmerksamkeit erhält. Ich freue mich, wenn neue Leute dazu kommen. Selbst wenn sie nicht das spielen, was ich gut finde
100% Zustimmung.

Ich merke auch, je älter ich werde, wie man immer öfter versucht ist, über die "jungen Leute heutzutage" den Kopf zu schütteln, weil man nicht versteht was sie machen und warum.
Aber das ist der Lauf der Welt, in allen Dingen.

Und tatsächlich finde ich es sehr erfrischend und motivierend, mit jungen Neulingen mit anderer Herangehensweise und Ideen zu reden und zu spielen. Und manchmal der "Boa du weißt so viel"-alte-Lehrer zu sein und nicht der herablassende Grantler.  ;)

Und ohne ständige Neuerungen hätte es Broken Compass nie gegeben (in dem sich DNA von Fate, Savage Worlds und anderen Systemen finden lässt)  :P

Nur mal als Schlaglicht: So lange ist es nicht her, dass viele Leute rollenspielerische Autodidakten waren. Das gibts heute nicht mehr. :)
Korrektur: Das gab es lange Zeit nicht (ich würde sagen 90er bis 2010er war die "Missionierung" durch einen erfahrenen SL der Standard). Gerade merke ich, dass das wieder zunimmt. Critical Roll/Rocket Beans => D&D Einsteigerbox => Neue Runde kommt mir wieder immer häufiger als Weg von Neulingen unter.
« Letzte Änderung: 22.06.2022 | 13:48 von aikar »
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Offline Megavolt

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Ne, Youtubedidaxe und Autodidaxe sind sicher nicht das gleiche.

Letztlich ist das auch kein Problem, wenn man sich Rollenspiel auf Youtube "abschaut", aber es erzeugt halt nicht den gleichen Menschenschlag an Rollenspielern als den, der sich DSA mit der Taschenlampe unter der Bettdecke beigebracht und danach direkt seine eigene Version von Phexcaer entwickelt hat. Ihr wisst schon, was ich meine.
« Letzte Änderung: 22.06.2022 | 13:49 von Megavolt »

Offline Sosthenes

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Keine Ahnung, prä Internet? Prä Social Media? Prä DnD5e?
Ich hab' mein DSA aus der Pfarrbibliothek und die weiteren Boxen aus den Kleinstadt-Spielwarenhandlungen, gleich neben dem Verrückten Labyrinth und Monchichi-Puppen.

Punk war das jetzt nicht gerade.

Nur mal als Schlaglicht: So lange ist es nicht her, dass viele Leute rollenspielerische Autodidakten waren. Das gibts heute nicht mehr. :)

Ich glaub eher das Gegenteil.

Offline aikar

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Ne, Youtubedidaxe und Autodidaxe sind sicher nicht das gleiche.
wtf? Was willst du damit sagen?
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Offline Megavolt

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wtf? Was willst du damit sagen?

Was ist denn daran unklar?

Offline aikar

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Was ist denn daran unklar?
Die komplette Aussage. Warum sind für dich Leute, die über YouTube oder Twitch auf Rollenspiel aufmerksam geworden sind und dann selbständig mit einer Einsteigerbox einsteigen, etwas anderes als die Autodidakten von früher, die die Box halt in einer Anzeige oder einem Schaufenster gesehen haben?

Der Knackpunkt für mich ist, dass sie nicht von einem Alt-Rollenspieler ins Hobby eingeführt werden, sondern es rein aus eigenem Antrieb entdecken.
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Offline Megavolt

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Weil man bei YouTube sehen kann, wie andere Leute Rollenspiel betreiben.

Offline First Orko

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Nur mal als Schlaglicht: So lange ist es nicht her, dass viele Leute rollenspielerische Autodidakten waren. Das gibts heute nicht mehr. :)

Doch, die gibts: Pärchen kauft sich Dungeon World auf der Nordcon, weil sie laut eigener Aussage "mal gucken wollten, was das so ist" und spielen los. Ganz ohne Youtube und Konsorten. Genau so erlebt.

Jaja, anekdotisch und Behauptung und dasistabergarkeinechtesRollenspiel!11!elf! blabla, schon klar  :P

Nur: Weil  WIR als alternde Retro-InGroup davon nix mitbekommen, heißt es nicht, dass es diese Menschen nicht gibt. Insofern steht Behauptung gegen Behauptung.

Was ich hier im Thread im Wesentlichen mal wieder zwischen den Zeilen herauslese:

FRÜHER (also das früher, als ICH dabeidabeidabei war!) - WAR ALLES BESSER - also zwar anders, aber noch so dass ICH dabei war, daher für mich natürlich besser weil ich die Welt nicht mehr verstehe und alles ist so anders und Hilfe!

Seit jeher ein Satz, der für JEDES Hobby JEDE Szene und JEDE Subkultur das Signal war, dass sich die Altvorderen vielleicht doch lieber zurücklehnen und die JungenTM machen lassen sollten und erst dann was sagen, wenn sie gefragt werden  ;D ;D ;D

Von "So wie du das machst, machst du es aber falsch!" hat sich glaub ich noch niemand je beirren lassen.
« Letzte Änderung: 22.06.2022 | 14:01 von First Orko »
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline aikar

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Weil man bei YouTube sehen kann, wie andere Leute Rollenspiel betreiben.
Und das entwertet jetzt die neuen Rollenspieler für dich?
In den 80ern gab es D&D- (und ich glaube sogar DSA-)Fernsehwerbung.

So gern ich das Tanelorn habe, vielfach sind wir hier echt ein Altherrenclub, der sich die Finger in die Ohren stopft und nicht wahrhaben will, dass die Welt sich auch außerhalb weiterdreht.

btw., ich hab eine Jungspielleiterin gefunden, die genau in diesem Critical-Roll-Onlinespiele-Umfeld ins Hobby gewachsen ist und sich  bereit erklärt hat, beim nächsten Tanelorn-Treffen mit zu machen und ihre Perspektive vorzustellen. Nachdem wir beim letzten Treffen zu dem Schluss gekommen sind, dass uns diese Perspektive völlig abgeht.
« Letzte Änderung: 22.06.2022 | 14:02 von aikar »
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Offline takti der blonde?

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Also bitte, hassran! Ich lasse mir nicht von jemandem, der im missionarisch überall reingrätschenden PESA-Umfeld aktiv ist, einen Mangel an Zwischentönen vorwerfen.

Ich zitiere dich mal:

"Wenn ich mein Hobby wirklich liebe, und zwar um seiner Selbst willen und nicht als ein Anhängsel, mit dem ich meine eigene Exklusivität zementieren will, dann will ich auch, dass es sich verbreitet."

...besser kann man eine Mission im christlichen Sinne ja kaum beschreiben. Und ich werfe dir nichts vor, ich beschäftige mich mit einem Gedanken, den du geäußert hast.

Zu deinen ad hominem Angriffen: Das "PESA-Umfeld" (lol) kennt so einiges an Zwischentönen. Das Zock-Bock-Radio hat mittlerweile mehr als 120 Stunden davon; von Untergrundrappern über Rollenspielautoren, Briefspiel-Legenden, Con-Organisatoren bis hin zu Uni-Profs kommen dort schon einige, unterschiedliche Perspektiven zusammen.

Zitat
Ich werde niemanden dazu zwingen oder mühselig löchern und dazu überreden, Rollenspiel zu spielen. Aber ich werde auch nicht drüber schimpfen, dass Rollenspiel im Moment auf anderen Kanälen eine wahnsinnige Aufmerksamkeit erhält. Ich freue mich, wenn neue Leute dazu kommen. Selbst wenn sie nicht das spielen, was ich gut finde. Wenn das nicht klar wurde, sorry, war vielleicht auch etwas überspitzt formuliert.

Aha. Hat hier jemand geäußert, er fände es nicht gut, dass neue Leute Rollenspiele spielen?