Autor Thema: [RuneQuest] Was kann es?  (Gelesen 2409 mal)

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Offline melkvie

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[RuneQuest] Was kann es?
« am: 21.06.2022 | 16:35 »
Vielleicht können mir die RuneQuest-Experten unter euch mir ein paar Fragen beantworten. Geht bitte davon aus, dass ich noch nie eine RuneQuest-Publikation in den Händen gehalten hab.

Was für ein Regelsystem steht hinter RuneQuest? Ist es eher ein Leichtgewicht oder wird es sehr detailliert? Wie lange dauern Kämpfe?
Was für ein Machtlevel haben die SCs? Sind sie einfache Bauer oder Halbgötter? Oder ist vielleicht die Progression so angelegt, dass man vom Bauern zum Halbgott aufsteigt?

Was macht das anscheinend mit RuneQuest verwobene Glorantha besonders? Was sind die wichtigen Punkte de Settings?
Und was für Abenteuer werden in Glorantha erlebt? Rettet man Omas Katze vom Baum oder doch die ganze Welt?
Wie viel Magie/Wunder gibt es in Glorantha?

Wollt ihr mir sonst noch etwas Wichtiges zu RuneQuest sagen?

P.S.: Falls es schon einen ähnlichen Thread gibt, bitte verlinken. Ich hab auf die Schnelle nichts gefunden.

Offline melkvie

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #1 am: 27.06.2022 | 11:02 »
Wirklich keiner?

Offline aikar

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #2 am: 27.06.2022 | 11:15 »
Vorweg: Ich bin kein Runequest/Glorantha-Experte
Ich habe das deutsche Runequest Glorantha gekauft und überflogen um mir u.A. genau die Fragen zu beantworten, die du gestellt hast ;)

Das Regelsystem ist BRP (Basic Roleplaying), also ein W%-Unterwürfel-System, die selbe Basis wie bei Cthulhu
Die Regeln sind aber (meiner Meinung nach) extrem schwergewichtig (wenn es dir prinzipiell zusagt, aber zu viel ist, könntest du mal einen Blick auf die ältere Variante Mythras/Runequest 6 oder die noch simplere Variante OpenQuest werfen).
Kampflänge kann ich mangels praktischer Erfahrung nicht einschätzen. Die Regeln sind komplex, das System ist aber auch sehr tödlich. Das könnte evtl. dafür sorgen, dass Kämpfe trotz komplexer Regeln schnell vorbei sind.

Charaktere sind zum Start herausragende Persönlichkeiten ihrer Gemeinschaft, aber bei weitem keine D&D (3+) - Superhelden. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist aber ein entsprechender Aufstieg zum legendären Erwählten/Halbgott im Laufe der Zeit möglich.

Glorantha ist eine bronzezeitliche mythische Welt. d.h. es gibt Clan- und Stammeskulturen, die Kulte verschiedener Götter nehmen eine wichtige Rolle ein. Ebenso die Götter selbst, die aber nicht wie bei D&D auftreten, sondern in einer anderen Ebene existieren, die man auf einer Heldenreise betreten kann.
Welche Abenteuer erlebt man? Das ist offenbar stark variabel. Einerseits kann es wichtig sein, das gestohlene Vieh des Stammes zurückzubekommen (weil sonst der Stamm verhungert, das ist also nicht trivial), andererseits kann man auch mit dem Mythos und den Göttern interagieren.

Magie und Wunder sind allgegenwärtig und tief in der Gesellschaft verwurzelt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Mutter das zerschundene Knie ihres Kindes mit einem kleinen Zauberlied heilt. Die meisten Personen beherrschen aber nur relativ schwache Alltagsmagie. Magie ist auch stark rituell und religiös geprägt.


Ein guter Einstiegspunkte ist auch der Questlog-Podcast: http://www.100questen.de/index.php/questlog
Da gibt es Einblicke in Mythras (Runequest 6), das zwar meiner Meinung nach klar schlanker ist als Runequest (7) - Glorantha aber die selbe Regelbasis hat und es gibt auch eine Folge zu Glorantha.
« Letzte Änderung: 27.06.2022 | 11:26 von aikar »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline caranfang

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #3 am: 27.06.2022 | 14:14 »
Da ich wohl etwas mehr runeQuest erfahrung habe als aikar:

RuneQuest ist das System auf dem BRP und alle Ableger basieren. Es hat ein realistisches und daher auch extrem tödliches Kampfsystem. Man kann es zu den simulationistischen Rollenspielen zählen, ist dabei aber nie so komplex wie z.B. DSA4. Es kommt ohne Erfahrungspunkte aus und hat realistische Regeln zum Lernen und Verbessern von Fertigkeiten.

Glorantha ist eine bronzezeitliche und sehr mystische Welt. Alle Mythen sind wahr, selbst wenn sie sich widersprechen. Alle Götter sind real. Magie ist alltäglich, hängt aber von den Kulten ab, bei denen man Mitglied ist. Glorantha ist eine Scheibenwelt, ohne Horizont. das ist aber nicht das einzige "abgedrehte" in dieser Welt. Enten sind eine spielbare Rasse. Elfen sind Pflanzen. Die Zwerge sind sonderbar. Drachen sind Gebirge und schlafen zum Glück, können sich aber als deutlich kleinere Traumgestalt manifestieren. Usw.

Die Abenteuer reichen von alltäglich über politisch bis hin zu mystisch. Selbst ein klassischer Dungeon-Crawl ist möglich.

Die Charaktere sind im Vergleich zu D&D bodenständig, können aber im Rahmen der Spielwelt sehr mächtig werden, aber keine echten Halbgötter.

Der YouTube-Kanal von Chaosium enthält sehr viele Videos zum Thema RuneQuest, darunter auch speziell Videos für Einsteiger und Let's Plays.

Vielleicht kann aber einer der hiesigen echten RuneQuest-Experten Dir eine bessere Zusammenfassung/Übersicht liefern.

Offline takti der blonde?

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #4 am: 27.06.2022 | 14:26 »
Der Questlog ist sehr zu empfehlen!

Ansonsten haben wir uns auch mal mit André Jarosch über RQ und Glorantha beim Zock-Bock-Radio unterhalten:

https://pesa-nexus.de/2020/09/28/episode-7-runequest-und-glorantha/

Offline Zed

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #5 am: 27.06.2022 | 15:07 »
Wenn wir schon bei YT-Empfehlungen sind: Die Orkenspalter haben auch in RuneQuest reingeschnuppert . Inklusive eines sehr armzerfetzendes Kampfes gegen eine Säbelzahnkatze, die nicht wenig Schaden macht. Hier die "schönste" Reaktion von Mháire: "Wieviel?" (<- Link führt zum Ausschnitt) Spoiler: "Arm ab" in Runequest ist ernst, aber noch nicht "weg vom Fenster".
« Letzte Änderung: 27.06.2022 | 15:16 von Zed »

Offline sma

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #6 am: 27.06.2022 | 15:21 »
Da dir verschiedene Leute verschiedene Einschätzungen geben werden, hier die meinen.

Was für ein Regelsystem steht hinter RuneQuest?
Ein W%-System. Tatsächlich das W%-System, von dem sie alle abgeschrieben haben, Cthulhu, Warhammer, Drakar och Demoner, ... weil es fast unverändert seit 1977 so benutzt wird.

Zitat
Ist es eher ein Leichtgewicht oder wird es sehr detailliert?
Es ist sehr detailliert (mit der Betonung auf sehr) weil sehr simulatorisch.

Zitat
Wie lange dauern Kämpfe?
Kampf kann nach einem kritischen Treffer vorbei sein, entweder weil der getroffene Charakter tot ist oder gerade ein Bein verloren hat und am verbluten und damit kampfunfähig ist. Glücklicherweise gibt es auch mächtige Magie, um diese drastischen Ergebnisse wieder rückgängig zu machen. Kampf kann aber auch dauern, weil gute Rüstung und eine aktive Parade einen Charakter schwer bezwingbar macht. Waffen oder Rüstungen sind auch nicht "balanciert", gute Rüstung und ein Speer ist die beste Kombination.

Zitat
Was für ein Machtlevel haben die SCs? Sind sie einfache Bauer oder Halbgötter?
In der aktuellen Version sind die Charaktere deutlich kompetenter als in früheren Editionen und definitiv über dem Bauern-Level, auch wenn Bauer eine durchaus übliche Herkunft wäre. Geh davon aus, dass das, was ein Charakter kann, bei 70% liegt und man in der Regel noch einen 20% Bonus erspielen kann. Spannend ist auch nicht nur, ob man Erfolg hat, sondern auch wie gut, also ob man unter 1/5 oder 1/20 des Werts würfelt.

Zitat
Oder ist vielleicht die Progression so angelegt, dass man vom Bauern zum Halbgott aufsteigt?
Nein. Charaktere werden danach kaum noch besser.

Zitat
Was macht das anscheinend mit RuneQuest verwobene Glorantha besonders? Was sind die wichtigen Punkte de Settings?
Glorantha ist eine mystische bronzezeitliche Welt mit sehr, sehr, sehr vielen Göttern und Kulten. Der mystische Glaube bestimmt dabei die Realität. Es ist nicht so, dass die Leute nur glauben, dass sie auf einem flachen Würfel, über dem sich ein Himmelszelt wölbt leben, sondern das ist Realität. Die Sonne ist wirklich ein Gott und alle mythischen Geschichten sind wahr.

Zitat
Und was für Abenteuer werden in Glorantha erlebt? Rettet man Omas Katze vom Baum oder doch die ganze Welt?
Du kannst dem Nachbarstamm Kühe rauben – oder selbiges verhindern – oder aber auch eine Heldenqueste nacherleben und dadurch die Welt retten, denn wenn diese Geschichten nicht immer wieder erlebt werden, sind nicht nicht länger Realität und die Welt, wie die Charaktere sie kennen, würde vernichtet werden. In erster Linie sind die Abenteuer aber lokal, wenn auch nicht hotzenplotzig wie bei DSA.

Zitat
Wie viel Magie/Wunder gibt es in Glorantha?
Extrem viel. Alles ist mit Magie durchdrungen. Jeder Charakter hat magische Fähigkeiten. Geister sind ebenso real wie die Kühe auf der Weide. Jeder Charakter ist normalerweise Mitglied in mindestens einem Kult, der zusätzliche Magie bietet.

Zitat
Wollt ihr mir sonst noch etwas Wichtiges zu RuneQuest sagen?
Ich finde die Vorstellung, es zu spielen toll, das spielen aber dann zu anstrengend :)

Offline flaschengeist

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #7 am: 27.06.2022 | 15:32 »
Wenn wir schon bei YT-Empfehlungen sind: Die Orkenspalter haben auch in RuneQuest reingeschnuppert . Inklusive eines sehr armzerfetzendes Kampfes gegen eine Säbelzahnkatze, die nicht wenig Schaden macht. Hier die "schönste" Reaktion von Mháire: "Wieviel?" (<- Link führt zum Ausschnitt) Spoiler: "Arm ab" in Runequest ist ernst, aber noch nicht "weg vom Fenster".

Danke für den kurzweiligen Ausschnitt :d. Er unterstreicht aus meiner Sicht sowohl die Tödlichkeit als auch die Kompliziertheit des Systems. So muss der SL z.B. extra nachschauen, ob Evara ihre Schildparade kritisch misslungen ist, weil die Chance hierfür vom Fertigkeitswert abhängt (wobei sich das innerhalb der "Systemfamilie" lösen lässt, indem einfach alle durch 5 teilbaren Ergebnisse als kritisch gewertet werden).
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline melkvie

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #8 am: 27.06.2022 | 15:38 »
Und plötzlich sind sie da, die Antworten! :D Danke euch! Ich werde mir die Tage mal die Podcasts und Youtube-Videos anschauen.

Die Welt hört sich schon mal spitze an. Aber gibt es auch regelärmere Varianten oder gut geeignete Alternativsysteme, die regelleichter sind? Eigentlich bin ich aktuell auf der Suche nach einem schönen Fantasy-Nebensystem und wollte da nicht zu viel Regeln ins Spiel bringen.


Offline caranfang

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #9 am: 27.06.2022 | 15:42 »
Danke für den kurzweiligen Ausschnitt :d. Er unterstreicht aus meiner Sicht sowohl die Tödlichkeit als auch die Kompliziertheit des Systems. So muss der SL z.B. extra nachschauen, ob Evara ihre Schildparade kritisch misslungen ist, weil die Chance hierfür vom Fertigkeitswert abhängt (wobei sich das innerhalb der "Systemfamilie" lösen lässt, indem einfach alle durch 5 teilbaren Ergebnisse als kritisch gewertet werden).
So einfach ist es nicht: ein kritischer Erfolg entspricht 5% des Fertigkeitswerts, ein spezieller Erfolg 20%, ein Patzer 100 - 5% des Fertigkeistwurfs. Da manche sich diese Werte aber nicht aufschreiben, gibt es dafür eine Tabelle im Spielleiterschirm und Regelbuch, weil es nun einmal wichtig ist. Im Kampf bestimmen nämlich die Art der Erfolge von Angriff und Parade/Ausweichen, wie schlimm der Schaden wird. das der Kampf so simulationistisch ist, wundert niemanden, der weiß, dass steve Perrin, der Hauptentwickler der Regeln, eines der Gründungsmitglieder der SCA ist.

Offline klatschi

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #10 am: 27.06.2022 | 15:47 »
Und plötzlich sind sie da, die Antworten! :D Danke euch! Ich werde mir die Tage mal die Podcasts und Youtube-Videos anschauen.

Die Welt hört sich schon mal spitze an. Aber gibt es auch regelärmere Varianten oder gut geeignete Alternativsysteme, die regelleichter sind? Eigentlich bin ich aktuell auf der Suche nach einem schönen Fantasy-Nebensystem und wollte da nicht zu viel Regeln ins Spiel bringen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Mythras etwas schlanker.

RuneQuest wirkt aber wie ein Spiel, bei dem Welt und Regeln (v.a. auch aufgrund der namensgebenden Runen) enger verzahnt sind als bei vielen anderen Spielen. Wenn du also in Glorantha spielen willst, scheint RQ die sinnvollste Variante

Offline flaschengeist

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #11 am: 27.06.2022 | 15:55 »
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline melkvie

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #12 am: 27.06.2022 | 16:01 »
Beim Uhrwerk-Shop gibt es noch die RuneQuest-Schnellstartregeln vom Gratisrollenspieltag 2017
https://shop.uhrwerk-verlag.de/uhrwerk-rollenspiele/runequest/1109/runequest-schnellstartregeln?c=20

Ist das Szenario denn geeignet, um sich einen vernünftigen Überblick zu verschaffen und ist es gut geschrieben? Und sind die Regeln so erläutert, dass ich wirklich auf das vollwertige System Rückschlüsse ziehen kann?

Eine wichtige Frage habe ich vergessen! Man kann Enten spielen?! Also Ente-auf-dem-Dorfteich-Ente oder humanoide Ente?
« Letzte Änderung: 27.06.2022 | 16:04 von melkvie »

Offline AndreJarosch

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #13 am: 27.06.2022 | 16:38 »
Sorry, war mit Vorbereitungen zum FeenCon beschäftigt, und dann drei Tage auf dem FeenCon, so dass ich erst jetzt zur Beantwortung komme (außerdem hatte ich gehofft, dass sich auch noch andere "berufen" fühlen, was ja auch geschehen ist).

Vielleicht können mir die RuneQuest-Experten unter euch mir ein paar Fragen beantworten. Geht bitte davon aus, dass ich noch nie eine RuneQuest-Publikation in den Händen gehalten hab.

Was für ein Regelsystem steht hinter RuneQuest? Ist es eher ein Leichtgewicht oder wird es sehr detailliert? Wie lange dauern Kämpfe?

RuneQuest ist ein W100-, also %-System (im Grunde genommen ist es sogar das ERSTE W100-System gewesen).
Falls dir Cthulhu geläufig ist kennst du bereits die grundsätzlichen Regelmechaniken:
Auf Attributen (Stärke, Konstitution, Größe, Intelligent, Geschicklichkeit, Mana und Charisma) aufbauendes Fertigkeitssystem bei der der aktuelle Wert unterwürfelt werden muss.
Je nach Wurf erzielt man entweder einen Kritischen Erfolg, Speziellen Erfolg, Normalen Erfolg, Fehlschlag oder Patzer.

RuneQuest ist kein Leichtgewicht, sondern WIRKT erst einmal regellastig, da aber sich aber die Grundmechanik durch alle Bereiche zieht ist diese Basis recht intuitiv.
Man fuchst sich in die Grundregelmechaniken sehr schnell rein, nur die Variationen dieser Grundmechanik in den Unterschiedlichen Teilen des Systems können das Spiel zunächst aufwändig machen, aber das gehört zu Immersion RuneQuest/Glorantha.

Kämpfe, welche auch Waffenlängen, Geschicklichkeit des Kämpfers berücksichtigen, "Lebenspunkte" von Waffen und Schilden, sind sehr detailliert, realistisch und tödlich... dauern dadurch aber auch selten sehr lange.
Der erste gute Treffer kann schon den Ausgang des Kampfes bestimmen!
Ein Guter Kämpfer zu sein, mit guten Waffen, guter Rüstung und einem guten Schild ist wichtig.
Man sollte sich nur in einen Kampf begeben wenn es unvermeidbar ist UND wenn man sich gute Chancen ausrechnet siegreich davonzukommen (überzahl, überlegene Ausrüstung, bessere Vorbereitungszeit für kampfverbessernde Magie, etc.).
Aber häufig ist die VERMEIDUNG eines bewaffneten Konflikts erstrebenswerter als darin gut zu sein.


Was für ein Machtlevel haben die SCs? Sind sie einfache Bauer oder Halbgötter? Oder ist vielleicht die Progression so angelegt, dass man vom Bauern zum Halbgott aufsteigt?

In der aktuellen RuneQuest-Version sind die Charaktere bekannte Persönlichkeiten in ihrer Gemeinschaft. Nicht DIE Helden, aber schon Personen mit Vorerfahrungen.
Welcher Art die Vorerfahrungen sind wird bei der Charaktererschaffung durch Fragebögen mit den Ereignissen der Region der letzten 50 Jahre erstellt (wobei diese schon mit den Großeltern der SCs beginnen!).
SCs sind etwas besonderes und haben das Zeug dazu Helden zu werden (oder auf dem Weg dahin zu sterben).
Im Laufe einer RuneQuest-Kampagne KÖNNTEN SCs auch übermenschliche Fähigkeiten erringen und eine Kampagne als Halbgötter beenden, aber der normale Powerlevel ist der lokal anerkannter Problemlöser, welche in ihrer kleinen Ecke immer wichtiger werden, oder sich auf die Bühne der nächsthöheren Gemeinschaft begeben (Bekannter Problemlöser des Dorfes, wird zum Helden des Dorfes, welcher dann auch gleichzeitig ein bekannter Problemlöser des Clans ist. Dieser kann zum Helden des Clans werden, der auch gleichzeitig ein bekannter Problemlöser des Stammes ist, welcher dann zum Helden des Stammes werden kann, der zeitgleich ein bekannter Problemlöser des Königreichs ist, etc.).


Was macht das anscheinend mit RuneQuest verwobene Glorantha besonders? Was sind die wichtigen Punkte de Settings?
Und was für Abenteuer werden in Glorantha erlebt? Rettet man Omas Katze vom Baum oder doch die ganze Welt?
Wie viel Magie/Wunder gibt es in Glorantha?

Das aktuelle RuneQuest ist fest mit der Hintergrundwelt Glorantha verzahnt (im Gegensatz zu den vorherigen Editionen 3 bis 6, welches Universalsysteme waren).
In RuneQuest besitzen die Charaktere Leidenschaften: Beziehungen zu anderen Personen oder Organisationen (Liebe Familie, Loyalität Clan, Hass auf Trolle, Furcht von Drachen etc.), welche auch einen Prozentwert haben, auf den gewürfelt werden kann (auf den Wert an sich, ODER um mit dieser Leidenschaft andere Fertigkeiten zu unterstützen. z.B. kämpft man wahrscheinlich intensiver wenn ein Mitglied der eigenen engeren Familie in Gefahr schwebt).
Zudem haben die Charaktere Runen: Die 5 Elemente, oder Paarungen wie Leben und Tod, Wahrheit und Illusion, etc. Auch diese haben eine Prozentwert.

Glorantha basiert nicht auf den Naturwissenschaften, sondern auf den Mythen der Götterwelt und den Runen.
Magie ist allgegenwärtig. Jeder kann auf die eine oder andere Art Magie wirken.
Dein Glaube bestimmt welche Art von Magie dir zugänglich ist und was du erlernen und wirken kannst: Glaubst du an die Großen Geister der Natur und ein Schamane oder Priester-Schamane steht deinem Glauben vor, dann ist es wahrscheinlich, dass du Geistermagie beherrschst und einem Geisterkult angehörst. Folgst du einem Gott des lokalen Götterpantheons, dann ist es wahrscheinlich, dass du zugriff auf mächtige Runenmagie, so wie auf kleine Geistermagie des Kultes hast. Glaubst du daran, dass die Welt aus Energien (den Runen) besteht, welche genutzt und manipuliert werden können, dann folgst du wahrscheinlich einem Propheten des Unsichtbaren Gottes, überlässt die Zauberei den Zauberern und partizipierst von den Zaubern die diese auf die Gemeinschaft wirken und hilfst dir im Alltag mit ein bisschen Geistermagie weiter.
Es gibt VIELE Götter in verschiedenen Pantheons, die alle parallel und manchmal miteinander überlappend/verwoben existieren.

Die Kulte Gloranthas sind (nur sprichwörtlich, nicht regeltechnisch) so etwas wie die Charakterklassen von RQG:
Du bist nicht ein Krieger. Du bist ein Orlanth der Abenteurer Clanskrieger, oder ein Yelmalio Hoplite, oder ein Humakt Söldner, oder eine Babeester Gor Tempelwächterin, etc.

Abenteuer können in RQG in jeder Ausprägung vorkommen.
Mal wurden Rinder gestohlen und die Gruppe versucht herauszufinden wo diese geblieben sind, sie zurückzuerhalten, oder zumindest Kompensation zu erhalten. Ein andermal sind marodierende Chaoswesen gesichtet worden und man muss sich diesen annehmen.
Mal wurde bei der Trockenlegung eines kleinen Moores ein Tempel aus der Zeit des Drachenanbetenden Imperiums der Wyrmfreunde entdeckt und es geschehen seltsame magische Dinge.
Mal wurden bei der Rodung eines Waldstücks die dort lebenden Elfen beleidigt, so dass interveniert werden muss, damit die umliegende Bevölkerung nicht mit Pfeilen gespickt wird.
Mal marschiert das Lunare Imperium mit einer Armeeeinheit ein. etc.
Die Abenteuer reichen von wenig mehr als Katze aus dem Baum retten (um es in Filmen auszudrücken: Kevin allein zu Haus), über klassische Abenteuer (Indiana Jones?) bis hin zu Halbgötter davon abhalten nicht den Landstrich zu verwüsten (Vaiana?).


Wollt ihr mir sonst noch etwas Wichtiges zu RuneQuest sagen?

Ich finde es wichtig ZWEI Dinge bei RuneQuest Glorantha zu beachten:

1. Du spielst GLORANTHA, RuneQuest ist "nur" das Spielsystem mit dem Glorantha simuliert wird.

2. RuneQuest als Spielsystem ist über 40 Jahre gewachsen. Die Grundregelmechaniken haben Ausnahmen, Sonderfälle und Spezialregelungen. Dies KANN verwirrend sein, passt aber zu Glorantha.
RuneQuest ist wie das Imperiale System mit Inch, Fuß, Meilen, Pint, Stones, Pfund, etc. (wobei die US und GB-Werte auch noch voneinander abweichen!). Dadurch wirkt es nicht immer logisch, aber gewachsen und authentisch*.


*MYTHRAS (aka vormals RuneQuest 6) wäre in der Betrachtungsweise das metrische System, mit Zentimeter, Meter, Kilometer, Liter, Kilogramm, etc. Nicht gewachsen, sondern logisch durchdesigned... dadurch aber auch manchmal etwas trockener oder steriler vom generellen Gefühl her.


Noch Detailfragen?
Frag!

Offline AndreJarosch

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #14 am: 27.06.2022 | 16:48 »
Beim Uhrwerk-Shop gibt es noch die RuneQuest-Schnellstartregeln vom Gratisrollenspieltag 2017
https://shop.uhrwerk-verlag.de/uhrwerk-rollenspiele/runequest/1109/runequest-schnellstartregeln?c=20

Ist das Szenario denn geeignet, um sich einen vernünftigen Überblick zu verschaffen und ist es gut geschrieben? Und sind die Regeln so erläutert, dass ich wirklich auf das vollwertige System Rückschlüsse ziehen kann?

Das Abenteuer ist ein brauchbaren Einsteigerabenteuer.
Die vorgefertigten Charaktere sind auch die Beispielcharaktere des GRWs und sind kompetente Einsteigercharaktere.
Ich bin zu tief in den W100s drin, als dass ich beurteilen möchte, ob die Schnellstarterregeln alles verständlich widergeben. Für MICH ist das alles logisch und gut erklärt. :-)


Eine wichtige Frage habe ich vergessen! Man kann Enten spielen?! Also Ente-auf-dem-Dorfteich-Ente oder humanoide Ente?

Howard the Duck in Fantasy, also humanoide Ente.

Offline sma

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #15 am: 27.06.2022 | 17:25 »
Ist das Szenario denn geeignet, um sich einen vernünftigen Überblick zu verschaffen und ist es gut geschrieben? Und sind die Regeln so erläutert, dass ich wirklich auf das vollwertige System Rückschlüsse ziehen kann?
Mir gefiel das Abenteuer. Es beginnt mit einem Viehdiebstahl, erfordert ein Totenritual und endet in einem ziemlich krassen Showdown. Zwischen den Zeilen ist viel Platz für Rollenspiel, wenn man denn darauf steht und eigentlich soll die Gruppe die Sache ja auch friedlich lösen und keinen Sippenkrieg auslösen und alles mit Gewalt angehen. Auch wenn die Charaktere alle ziemlich gut kämpfen können bzw. mächtige Begleiter haben.

Man muss aber als Spieler Lust haben, sich in den doch engen Banden von Clan und Familie zu bewegen und kann nicht einfach als prototypischer Waise auftreten, dessen Eltern von Orks getötet wurden und den nichts nirgendwo hält und dem nichts wichtig ist und mordend und plündernd durch die Welt mäandert.

Die Regelerklärung fand ich jetzt nicht so arg gut gelungen in dem Schnellstarter, dennoch hatte ich den Vorteil, RuneQuest vor 30 Jahren relativ häufig gespielt zu haben und daher war mir einiges noch vertraut. Letztlich ist's aber auch egal, ob man alles richtig regelt, wenn alle Spaß haben.

Zitat
Eine wichtige Frage habe ich vergessen! Man kann Enten spielen?! Also Ente-auf-dem-Dorfteich-Ente oder humanoide Ente?
Agressive humanoide Enten. Ich habe da immer bad-ass Humakti-Krieger vor Augen, aber es gibt bestimmt auch Enten, die nicht direkt auf Gewalt aus sind.Hier sind ein paar Bilder.

Offline Zed

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #16 am: 27.06.2022 | 19:17 »
Meine Begegnung mit RuneQuest 3e ist schon eine Weile her. Aber das System hat mich sehr beeindruckt, und ich vertrete seitdem die These, dass RuneQuest im Grunde ebenso einfach ist wie DnD.

Ja, die Grundlagen sind bei RQ ein kleines bisschen komplexer: Attacke-Parade bzw Attacke-Ausweichen ist etwas komplizierter als Attacke vs Rüstungsklasse. Aber in sich sind die Regeln so logisch, bzw intuitiv, dass komplexere Momente sich quasi automatisch aus den Regeln ergeben. Im Gegensatz dazu nutzt DnD Feats und Features - Extraregeln - um aus dem einfachen Grundprinzip doch noch etwas mehr Komplexität herauszuholen.

Unterm Strich braucht RuneQuest also für eine zufriedenstellende Komplexität sogar weniger Regeln als DnD.

Beispiel RQ-Trefferzonen
Trefferzonen decken zB viele Zustände ab. Du hast also Gesamttrefferpunkte und davon abhängend Trefferpunkte in Kopf, Brust, Armen, Unterleib und Beinen, bei Mháires Figur also 15 Trefferpunkte insgesamt, und jede Trefferzone hat zwischen 4 (Arme) und 6 (Brust) Trefferpunkte. Sobald eine Trefferzone unter 0 Trefferpunkte fällt, ist man an dieser Zone behindert, wenn man weniger als die negativen Trefferpunkte dort hat, fällt die Zone aus. Ein Arm, der ab ist, trägt nur -8 vom Gesamtlebensverlust bei, ein weiterer Treffer auf  Zone verursacht dann gar keinen Schaden mehr.

Schon aus diesen einleuchtenden Regeln ergibt sich so viel organisch. Es braucht beispielsweise keine Extra-Schwarmregeln: Wenn Ratten nur häufig genug in ein gegnerisches Körperteil beißen, dann bleiben alle Trefferzonen zwar funktionstüchtig, aber irgendwann ist die Gesamttrefferpunktezahl doch 0 - tot.

Wenn dagegen zwei zufällige Treffer auf den gegnerischen Kopf (5 Trefferpunkte), sagen wir zweimal 8 Punkte Schaden verursachen, dann kann ein Helm vielleicht noch je 2 Schadenspunkte abhalten, aber die Kopfzone landet trotzdem bei -6. Mit -6 Trefferpunkten ist der Kopf außer Gefecht gesetzt und damit der Gegner. Es lässt sich auch absichtlich auf den Kopf zielen, wenn ich mich richtig erinnere.  Wie schwierig dagegen ist es in DnD, den Gegner bewusstlos zu schlagen, wenn das nicht irgendein Spezialfeat(ure) Deiner Klasse ist.

Ein heftiger Unterleibstreffer (Trefferpunkte sind -1 bis -5) setzt sofort beide Beine außer Gefecht, und der Gegner sitzt halbgelähmt auf dem Boden. Ein unbrauchbarer Waffenarm (bis -4 Trefferpunkte) lässt wie Mháires Figur die Waffe fallen - das alles ist logisch und leicht merkbar.

Es ist nun wohl 30 Jahre her, dass ich RQ gelesen und gespielt habe - und ich kenne viele Regelmechanismen noch immer ;D und habe sie hier aus der Erinnerung (hoffentlich richtig) zusammengefasst Wenn das kein Beweis für einfache Regeln ist.  8)

Noch ein Beispiel: Wenn Du einen Angriffswert von 120% haben solltest (ja, das gibt es), dann kannst Du den durchführen oder anstatt einen Angriff nun zwei Angriffe mit 60% starten. Ebenfalls logisch, bzw intuitiv, findest Du nicht auch?
« Letzte Änderung: 27.06.2022 | 19:23 von Zed »

Offline AndreJarosch

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #17 am: 27.06.2022 | 20:04 »
Meine Begegnung mit RuneQuest 3e ist schon eine Weile her. Aber das System hat mich sehr beeindruckt, und ich vertrete seitdem die These, dass RuneQuest im Grunde ebenso einfach ist wie DnD.

RQ 3 war komplizierter als RQ6/Mythras oder RQG.

RQ3 hatte z.B. noch je einen separaten Angriff- und Paradewert je Waffe, und Ausdauerpunkte.


Ja, die Grundlagen sind bei RQ ein kleines bisschen komplexer: Attacke-Parade bzw Attacke-Ausweichen ist etwas komplizierter als Attacke vs Rüstungsklasse. Aber in sich sind die Regeln so logisch, bzw intuitiv, dass komplexere Momente sich quasi automatisch aus den Regeln ergeben. Im Gegensatz dazu nutzt DnD Feats und Features - Extraregeln - um aus dem einfachen Grundprinzip doch noch etwas mehr Komplexität herauszuholen.

Unterm Strich braucht RuneQuest also für eine zufriedenstellende Komplexität sogar weniger Regeln als DnD.


Stimme zu.


Noch ein Beispiel: Wenn Du einen Angriffswert von 120% haben solltest (ja, das gibt es), dann kannst Du den durchführen oder anstatt einen Angriff nun zwei Angriffe mit 60% starten. Ebenfalls logisch, bzw intuitiv, findest Du nicht auch?

Das ist jetzt in RQG anders:
Der 100% überschreitende Fertigkeitswert wird von der Parade des Gegners abgezogen.

120% Angriff gegen 80% Parade wird somit zu 100% Angriff und 60% Parade.

Oder im Extremfall 150% Angriff gegen 50% Parade zu 100% Angriff gegen 0% Parade (obwohl: 0-5 ist IMMER ein Erfolg).

Offline aikar

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #18 am: 27.06.2022 | 20:16 »
Die Welt hört sich schon mal spitze an. Aber gibt es auch regelärmere Varianten oder gut geeignete Alternativsysteme, die regelleichter sind? Eigentlich bin ich aktuell auf der Suche nach einem schönen Fantasy-Nebensystem und wollte da nicht zu viel Regeln ins Spiel bringen.

wenn es dir prinzipiell zusagt, aber zu viel ist, könntest du mal einen Blick auf die ältere Variante Mythras/Runequest 6 oder die noch simplere Variante OpenQuest werfen
OpenQuest gibt es leider nur auf Englisch, aber falls ich doch mal in Glorantha rein spiele, werde ich wohl trotzdem dazu greifen.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline AndreJarosch

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #19 am: 27.06.2022 | 21:24 »
OpenQuest gibt es leider nur auf Englisch, aber falls ich doch mal in Glorantha rein spiele, werde ich wohl trotzdem dazu greifen.

Wenn dir das nicht zu blöd wird: Der Cthulhu-Schnellstarter ist auch eine spielbare W100-Basis.

Offline caranfang

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #20 am: 27.06.2022 | 21:45 »
Wenn Du in Glorantha spielen willst, nimm am Besten die aktuellen RQ 4e-Regeln von Chaosium. (Warum 4e? Weil Chaosium die beiden Editionen von MPG und auch die von Design Mechanism, nicht mitzählt, sondern nur die von ihnen selbst (1e und 2e) oder Avalon Hill (3e) veröffentlichten.)

Wie ich schon schrieb, findet man den besten Einstieg in den Videos von Chaosium:
In den All Stars Liveplays, Chaosium Interviews, Chaosium One ShotsPAX Online und Gen Con Online findest du weitere Videos und Liveplays zu Runequest.

Wenn dir das nicht zu blöd wird: Der Cthulhu-Schnellstarter ist auch eine spielbare W100-Basis.
Es gibt auch einen RuneQuest-Schnellstarter:

Offline sma

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #21 am: 27.06.2022 | 22:29 »
Noch ein Nachtrag.

Eines der faszinierendsten (und gleichzeitig für mich nervigsten) Features von RuneQuest ist die Charaktererschaffung über drei Generationen. Dank der bescheidenen Suchfunktion in diesem Forum finde ich meinen ursprünglichen Beitrag nicht, aber glücklicherweise habe ich ein Backup.

Der beste Einstieg IMHO – wenn englisch kein Problem ist – ist das randvoll gepackte Starter Set.

Offline AndreJarosch

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #22 am: 27.06.2022 | 23:37 »
Noch ein Nachtrag.

Eines der faszinierendsten (und gleichzeitig für mich nervigsten) Features von RuneQuest ist die Charaktererschaffung über drei Generationen. Dank der bescheidenen Suchfunktion in diesem Forum finde ich meinen ursprünglichen Beitrag nicht, aber glücklicherweise habe ich ein Backup.

Der beste Einstieg IMHO – wenn englisch kein Problem ist – ist das randvoll gepackte Starter Set.

Wobei die Charaktererschaffung mit Familiengeschichte den Spielern viele Dinge des Settings näherbringt, welche man ihnen sonst als Lore eintrichtern müsste. Da diese Infos aber nicht als World Lore verkauft werden, sondern etwas mit ihrer persönlichen Charakterentwicklung zu tun haben sind meiner Erfahrung nach die Spieler hierbei aufmerksamer. Auch wenn es zum Teil nur ein Namedropping ist, so hat man von vielen Ereignissen, Orten und Themen dadurch schon was gehört bevor das eigentliche Spiel beginnt. Das sehe ich als großen Vorteil.

Die Starter Set Box ist ein hervorragendes Produkt, kommt aber ohne Charaktererschaffung (und daher auch ohne Familienhintergrund) daher... dafür sind dort 14 (Vierzehn!!!) vorgefertigte Charaktere enthalten. Hat auch seinen Reiz.

Offline sma

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #23 am: 28.06.2022 | 01:00 »
Wobei die Charaktererschaffung mit Familiengeschichte den Spielern viele Dinge des Settings näherbringt, welche man ihnen sonst als Lore eintrichtern müsste.
Ich weiß. Ich finde das gleichzeitig toll, weil es die Charaktere so schön mit dem Hintergrund verbindet und man auch noch NSCs mit erfinden kann und das "Rumspinnen" für den Text hat auch Spaß gemacht, aber dann mag ich keine Systeme, wo ich gefühlt eine Million kleinteilige Entscheidungen treffen soll. Selbst ohne alles aufzuschreiben, hat mich das geschilderte Beispiel über 2h gekostet und das liegt deutlich über dem, was ich sonst aushalte :) Das Starter Set ist da mehr auf meiner Linie.

Offline caranfang

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Re: [RuneQuest] Was kann es?
« Antwort #24 am: 28.06.2022 | 07:56 »
Noch ein Nachtrag.

Eines der faszinierendsten (und gleichzeitig für mich nervigsten) Features von RuneQuest ist die Charaktererschaffung über drei Generationen. Dank der bescheidenen Suchfunktion in diesem Forum finde ich meinen ursprünglichen Beitrag nicht, aber glücklicherweise habe ich ein Backup.

Der beste Einstieg IMHO – wenn englisch kein Problem ist – ist das randvoll gepackte Starter Set.
Wenn Dir die detaillierte Entwicklung des Hintergrunds Deines Charakters nicht gefällt, dann kannst Du ja immer die schnelle Methode verwenden, wobei Du aber nur die Mindestboni erhältst.