Autor Thema: Startkapital  (Gelesen 2431 mal)

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Offline caranfang

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Re: Startkapital
« Antwort #25 am: 29.08.2022 | 16:52 »
Nein, da es schon eine gewisse Grundeinstellung benötigt, um Abenteurer zu werden. Nicht jeder eignet sich dazu.

Offline unicum

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Re: Startkapital
« Antwort #26 am: 29.08.2022 | 17:15 »

Wie ist das bei euch, macht ihr euch darüber Gedanken, wie eure Figur an die Startausrüstung gekommen ist? Oder verschwindet das im Nebel der Geschichte?


Ehrlich gesagt - wird sind ja hier unter dem D&D Banner - Nein ich macht mir keine gedanken bei D&D über sowas. Du erwähtest auch den Trichter, ich finde den gibt es dann auch noch auf den unteren paar Levels. Warum sich gedanken darüber machen wenn die Figur vieliecht das erste Dungeon nicht übersteht - und danach ist es doch in vielen Fällen eh schon egal.

Bei anderen System schaut das anderst aus, es gibt ja sogar solche mit Punktebausystem wo man zusätzliches Geld oder Items per Punkte kaufen kann.

Offline Feuersänger

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Re: Startkapital
« Antwort #27 am: 29.08.2022 | 18:32 »
@nobody: im Prinzip stimme ich dir da zu, mit der Anmerkung, dass es bei dieser nach D&D-Setzung 1SP/Tag Geschichte ja eben nicht um Bettler geht, sondern um arbeitende Bevölkerung. Bettler ist man in einer quasi-mittelalterlichen Gesellschaft (Arbeitskräftemangel!) doch mW eh nur, wenn man aufgrund von Gebrechen nicht arbeiten _kann_. Da dürfte sich eine Karriere als Abenteurer eh von selbst verbieten.

Das war halt mal ein Erklärungsansatz, den mir jemand genannt hat auf meine Kritik an dieser lächerlichen Lohnangabe. Keine Ahnung wo derjenige das herhatte -- aus irgendeiner offiziellen Quelle oder selber überlegt.
Dabei finde ich die Idee der _Motivation_ grundsätzlich sogar einigermaßen nachvollziehbar, dass manche armen Leute lieber ein kurzes Abenteurerleben riskieren würden, als weiter dahinzuvegetieren. Aber da scheitert es dann halt an den Mitteln. Falls es in einer D&D-Gesellschaft wirklich so laufen sollte, würde das einen phänomenalen Fleischwolf bedeuten, in dem es mit viel Glück einer von 1000 "schafft" und der Rest als Monsterfutter endet. Also von einem "Kontingent" aus Bettler-Abenteurern, das besser betuchten Recken die Show stehlen würde, kann da mE keine Rede sein.

Nein, da es schon eine gewisse Grundeinstellung benötigt, um Abenteurer zu werden. Nicht jeder eignet sich dazu.

Diesseits der inneren Haltung fängt es ja schon mit den Stats an. Wenn man davon ausgeht, dass Attribute fürs gemeine NSC-Volk vom Universum mit 3d6 ausgewürfelt werden (und 4d6DL schon von vornherein "vom Schicksal begünstigt" ist), ist ja schon die Chance, auch nur halbwegs die Werte eines Standard Array zu erreichen... gering. Ist leider nicht trivial das auszurechnen, aber es hält sich iirc im Promillebereich auf, oder gar Bruchteile davon.
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Offline caranfang

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Re: Startkapital
« Antwort #28 am: 29.08.2022 | 19:10 »
Und gerade bei D&D enden die meisten Abenteurer als Monsterfutter ...  >;D

Offline nobody@home

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Re: Startkapital
« Antwort #29 am: 29.08.2022 | 19:22 »
Yep, ich denke, einfach nur "Ich will nicht mehr arm sein!" gibt eine bessere Motivation ab, sich eine gut bezahlte sichere Stelle zu suchen, als eine, um spontan freischaffender Abenteurer zu werden. Die Bemühungen um so einen Job bzw. dieser selbst, wenn man ihn finden kann, mögen dann ihrerseits zu Verwicklungen in Abenteuer führen, aber das ist dann eben nicht so ganz dasselbe -- und außerdem hat der Charakter speziell im Erfolgsfall ja sein Ziel eigentlich auch schon erreicht.

Ist das Motiv dagegen eher so was wie "Ich will so reich sein, daß mich Könige beneiden!" oder "Ich will dafür sorgen, daß niemand in meiner Heimatstadt jemals wieder Hunger leiden muß!" -- also Dinge, die schon spektakulärere Ressourcen erfordern als das bloße persönliche Ausgesorgthaben für den Rest der erwarteten Lebenszeit --...tja, dann können wir über den Abenteurer, der auf der Suche nach den großen Schätzen der Erde umherzieht, schon eher reden. Natürlich sind das dann auch wieder eher die Ziele von Leuten, die sich auch tatsächlich brauchbare Chancen ausrechnen und also mit dem reinen Von-der-Hand-in-den-Mund-Leben vermutlich nicht mehr ganz so ausgelastet sind... ;)

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Re: Startkapital
« Antwort #30 am: 29.08.2022 | 20:25 »
Ich gehe davon aus, das DnD Charaktere Heroen wie Hercules, Theseus, Siegurd, Odysseus, Aragorn, Elric, Erec, Iweim etc sind also mit einem Potential jenseits normaler Menschen.
Ihre Ausrüstung mögen sie durch Glück im Kampf erbeutet haben wie Parzival oder beim Sabbac Spiel gewonnen, oder von einem Mentor wie Shall Bal etc, etc


“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

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Re: Startkapital
« Antwort #31 am: 30.08.2022 | 12:02 »
Klar, D&D ist keine Mittelaltersimulation. Die typische Gesellschaft in den meisten Regionen ist mehr so wie "Wildwest mit Aristokratie" - es gibt zwar Adelige, aber keine Unfreien, und theoretisch kann jeder alles werden.
Das wäre halt was anderes, wenn man wirklich eine mittelalterliche Gesellschaft mit sehr geringer sozialer Mobilität abbilden wollte. Dann gäbe es zB Gilden und Zünfte, und wer nicht so einer Zunft angehört darf den Beruf nicht ausüben und so weiter. Da wäre also nicht viel mit "Stelle suchen". Aber wie gesagt: die meisten D&D-Settings sehen das nicht vor.

--> weist also in der Tat in die Richtung, dass man nicht aus wirtschaftlicher Not heraus die Abenteurerlaufbahn einschlägt.
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Re: Startkapital
« Antwort #32 am: 30.08.2022 | 18:01 »
Ich hab mir dazu mal angeschaut wie LevelUp/A5E die Startkapital, Lebenshaltungskosten, ... handhabt.

Startkapital haengt auf Stufe 1 von der Klasse ab. Adept (Variante des O5E Monk) hat mit 30 gp die untere Grenze und Marshall (neue Klasse) und Herald (Variante des O5E Paladin) fangen mit 200 GP an.

Lebenshaltungskosten sind je nach Lifestype (Poor, Moderate, Rich) bei 2SP/1GP+5SP/5GP pro Tag.

Demnach haette der Startcharakter je nach Herkunft/Lebensstil Ausruestung im Gegenwert von 6 Tagen Lebenshaltung (Rich Adept) bis 1000 Tagen (Poor Marshall/Herald).
Angesichts der Tatsache, dass Charaktere ja selten einfach mal so von heute auf morgen "beschliessen" Abenteurer Stufe 1 zu sein sondern da ja im Normalfall noch irgendeine Form von Ausbildung/Training/"Segen"/... dafuer noetig ist sollte da dann dazu passen.

LevelUp hat aber auch (ausser fuer magische Gegenstaende) Moeglichkeiten groessere Mengen Geld auszugeben: Strongholds (die Attribute Boosten und sonstige Boni geben), Follower (die man nur einmal sozusagen als "Flatrate" bezahlt, aber regelmaessig Dinge machen koennen), ...
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

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Re: Startkapital
« Antwort #33 am: 30.08.2022 | 18:55 »
Ich krieg regelmäßig n inneres HB-Männchen, wenn mir solche Lebenshaltungskosten vorgesetzt werden, die für einen "Mittleren" LS schon 1GP oder mehr veranschlagen. Hier sogar 1,5GP! Pro Tag! Halte ich einfach für zu inflationär.
Wobei freilich ein bissl im Auge des Betrachters liegt, was "Mittel" denn nun bedeutet.
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Re: Startkapital
« Antwort #34 am: 30.08.2022 | 19:02 »
Klar, D&D ist keine Mittelaltersimulation.
ich nenne es Renfair

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“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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