Autor Thema: Wozu gibt es bei Cthulhu Zeitangaben?  (Gelesen 935 mal)

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Offline Murphy

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Wozu gibt es bei Cthulhu Zeitangaben?
« am: 7.11.2022 | 17:16 »
Hallo zusammen

Mir erschliesst sich nicht so recht, weshalb bei Cthulhu-Kampagnen jeweils Zeitangaben drin sind.

Beispiele:

Solltet ihr keinen Touristenführer buchen, benötigt ihr zum Finden des Ladens 2W6+2 Stunden.
Um das Buch zu studieren, brauchst du vierzehn Wochen.

Was genau stelle ich damit spielerisch an? Ist das für Gruppen, die jede einzelne Stunde füllen und ausspielen?
Oder statt "eine Stunde später findet ihr den Laden" sage ich "acht Stunden später findet ihr den Laden"?

 :cthulhu_smiley:

Offline YY

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Re: Wozu gibt es bei Cthulhu Zeitangaben?
« Antwort #1 am: 7.11.2022 | 17:26 »
Wenn es nichts anderes gibt, was parallel dazu läuft, braucht man die Angaben nicht.

Aber i.d.R. ist es eben so, dass die Gegenseite auch was treibt und dann ist das schnell sehr relevant.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Murphy

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Re: Wozu gibt es bei Cthulhu Zeitangaben?
« Antwort #2 am: 7.11.2022 | 17:27 »
Das heisst aber, in 90 Prozent der Fälle, kann ich das vernachlässigen?!

Offline dicemice

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Re: Wozu gibt es bei Cthulhu Zeitangaben?
« Antwort #3 am: 7.11.2022 | 17:33 »
In der Cthulhu-Kampagne in der ich gerade spiele ist es auch so, es läuft eine Uhr, weil die Gegenseite etwas tut, wir wissen allerdings noch nicht, was genau und auch nicht wann, wir wissen nur, dass die Uhr läuft. Zeit spielt also generell schon eine große Rolle.

Bei den Büchern kommt dazu, dass diese ermöglichen Cthulhu-Mythos als Talent zu steigern und oftmals so geschrieben sind, dass die Charaktere dadurch verrückt werden (Sanity/geistige Stabilität abbauen), das ist eben ein eher schleichnender Prozess, deshalb dauert es so lange, verhältnismäßig kurze Bücher zu lesen, man verträgt einfach psychisch nur eine gewisse Dosis. Außerdem sind einige der Werke die wir jetzt gefunden haben zT in Fremdsprachen oder handschriftlich verfasst, was das Lesen zusätzlich erschwert.
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Offline YY

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Re: Wozu gibt es bei Cthulhu Zeitangaben?
« Antwort #4 am: 7.11.2022 | 17:38 »
Das heisst aber, in 90 Prozent der Fälle, kann ich das vernachlässigen?!

Kommt auf die Kampagne und das einzelne Abenteuer an.
Wenn das Ganze insofern kulant den Spielern gegenüber ist, dass sich alles erzählerisch an ihnen ausrichtet, dann kann man es komplett ignorieren.

Wenn ich irgendwelches Investigativgedöns leite, ist es i.d.R. zumindest mittel relevant und relativ oft von zentraler Bedeutung. 
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Offline ghoul

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Re: Wozu gibt es bei Cthulhu Zeitangaben?
« Antwort #5 am: 25.11.2022 | 10:25 »
Will man nicht IMMER wissen, wann ein neuer Tag fällig ist? Ob ich Stunden, Tage, Wochen ermitteln muss?
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Offline felixs

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Re: Wozu gibt es bei Cthulhu Zeitangaben?
« Antwort #6 am: 25.11.2022 | 11:19 »
Kommt auch auf die Spielweise an.

Sehr oft reicht es, ungefähre Vorstellungen von den Zeiten zu haben und den Rest zu handwedeln. Knapp wird es dann halt, wenn es sich richtig anfühlt.
Wem das zu willkürlich scheint, der muss alles rechnen. Oder zumindest dann rechnen, wenn es relevant werden könnte (also eigentlich immer, weil man dann ja wahrscheinlich auch flexibel auf unvorhergesehene Aktionen der Spieler reagieren können möchte und dafür dann eine bereits vorhandene, willkürfreie Zeitführung braucht). Oder man handwedelt dann halt bis dahin und fängt an zu zählen, wenn es wichtig wird.

Ich handhabe es (als Spielleiter) so, dass ich normalerweise handwedele. Wenn ich vorher weiß, dass es auf genaue zeitliche Taktung ankommt und wenn das für das Szenario eine Rolle spielt, dann zähle ich auch mal mit. Versuche aber, das geheim zu machen, um Brüche durch Rechenfehler, Missverständnisse etc. zu vermeiden. Auch dann rechne ich meist nicht stundengenau, sondern eher in Vormittagen, Nachmittagen, Abenden, Nächten etc.

Als Spieler ist es mir egal - ich finde Zeitrechnerei tendentiell anstrengend, der Verwaltungsaufwand für Spieler hält sich aber meist in Grenzen. Und "nachrechnen" für die Zeitrechnungen des Spielleiters mache ich als Spieler nicht. Helfe auch als Spieler gern, allfällige Brüche und Fehler in der Zeitrechnung zu korrigieren. Alles kein Problem. Es soll am Ende eine gute Geschichte und vielleicht sowas wie Spannung dabei herauskommen - da möchte ich keine hinderlichen Erbsen zählen.
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Offline nobody@home

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Re: Wozu gibt es bei Cthulhu Zeitangaben?
« Antwort #7 am: 25.11.2022 | 11:23 »
Will man nicht IMMER wissen, wann ein neuer Tag fällig ist? Ob ich Stunden, Tage, Wochen ermitteln muss?

Immer? Nö. Ausnahmen finden sich mit Sicherheit. ;)

In zumindest einer ganzen Reihe von CoC-Szenarien (und natürlich Rollenspielszenarien allgemein) ist es aber in der Tat so, daß die Zeit in der Spielwelt nicht einfach stehenbleibt, bis die Spieler sich gnädigerweise dazu herablassen, zu Potte zu kommen. Wenn "heute" Donnerstag ist und die große Opferzeremonie im Hintergrund am Sonntag bei Neumond stattfinden soll, dann haben die SC -- völlig unabhängig davon, ob sie's nun schon wissen oder nicht -- nun mal nicht mehr beliebig viel Zeit, das Wer und Wo herauszufinden und dem Kult noch rechtzeitig das Handwerk zu legen.

Offline ghoul

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Re: Wozu gibt es bei Cthulhu Zeitangaben?
« Antwort #8 am: 25.11.2022 | 11:30 »
Ich finde es sehr wichtig für die Immersion, zu wissen, wie lange etwas dauert! Deshalb überrascht mich die Eingangsfrage.
Ob der Spielleiter würfelt oder "handwedelt", ist dabei egal. Die Angabe "1W6+5 h" unterstützet den SL ja bei der Vorstellung des Rechercheaufwands, auch ohne würfeln.
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Offline felixs

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Re: Wozu gibt es bei Cthulhu Zeitangaben?
« Antwort #9 am: 25.11.2022 | 12:44 »
Wenn "heute" Donnerstag ist und die große Opferzeremonie im Hintergrund am Sonntag bei Neumond stattfinden soll, dann haben die SC -- völlig unabhängig davon, ob sie's nun schon wissen oder nicht -- nun mal nicht mehr beliebig viel Zeit, das Wer und Wo herauszufinden und dem Kult noch rechtzeitig das Handwerk zu legen.

Ja klar, aber das funktioniert als Mittel des Spannungsaufbaus nur dann, wenn die Spieler irgendwie darauf gestoßen werden, dass das so ist. Wenn es einfach an ihnen vorbei geht und sie ggfs. nur aus der Zeitung davon erfahren, dann ist zumindest dieser Teil des Spiels ein wenig verunglückt. Abgesehen davon, dass ich das dann nicht so leiten wollen würde - die Uhr beginnt dann halt zu ticken, wenn die Spieler die Fährte gefunden haben; den Rest kann man zurechtbiegen. Ausnahmen sind sicher möglich und im Zuge einer längeren Kampagne kann natürlich auch ein "verpasstes" Ereignis eine Bedeutung haben und dann zum Spiel beitragen.

Ich finde es sehr wichtig für die Immersion, zu wissen, wie lange etwas dauert! Deshalb überrascht mich die Eingangsfrage.
Ob der Spielleiter würfelt oder "handwedelt", ist dabei egal. Die Angabe "1W6+5 h" unterstützet den SL ja bei der Vorstellung des Rechercheaufwands, auch ohne würfeln.

Ja, würde ich auch so sehen.
Mir ist es zwar für die Immersion nicht immer wichtig; aber es ist auf jeden Fall wichtig, dass zu wissen falls es relevant ist, oder falls ein Spieler das wissen möchte. Kommt gar nicht so selten vor, ist auch meine Erfahrung.
« Letzte Änderung: 25.11.2022 | 12:46 von felixs »
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