Ich hatte bei der Umfrage allerdings schon den klassischen Spielleiter im Hinterkopf, der zum Beispiel die Abenteuer leitet. Klar gibts andere Formate.
Das schließt RackNars Kriterium in keinster Weise aus - ich leite auch Abenteuer (auch fertige), trotzdem bin ich als SL kooperativer Mitspieler und kein Chef. Und erst recht nicht der Depp vom Dienst.
Auf deiner Skala ist dafür aber irgendwie kein Platz. Ich würde mich dementsprechend dort überhaupt nicht verorten können. Ich bin als SL genauso für einen gelungenen Spieleabend verantwortlich wie alle anderen auch (und könnte damit auch den SL nicht als Einzelperson auf einer Skala verorten, sondern nur in Relation zu einer individuellen Gruppe, die ich dann ebenfalls verorten muss). Wir sind ja auch alle gemeinsam dafür verantwortlich, überhaupt zu definieren, was "gelungen" in diesem Kontext heißt.
Deine Stufe 1 zum Beispiel würde ich niemanden a priori unterstellen - ich gehe generell davon aus, immer mit Leuten am Tisch zu sitzen, die Spaß haben wollen, ohne dass dieser auf Kosten einer anderen Person am Tisch entsteht. Wenn das schon absehbar nicht gegeben ist, dann findet das Spiel gar nicht erst statt (ein Grund weshalb ich mir Cons von vornherein spare und ich mich mit neuen Leuten, die ich nicht kenne, erst einmal unterhalte, bevor ich mit ihnen spiele). Stufe 10 ist damit genauso indiskutabel - Akzente setzen und das Spiel gestalten kann jede Person, die am Tisch sitzt. Es stehen nur für einzelne Leute andere Werkzeuge dazu zur Verfügung.
Wir haben alle Erwartungshaltungen ans Spiel. Die können wir kommunizieren und diskutieren. Daraus wird dann ein sozialer Vertrag, nach dem wir handeln. Haarig wird es dann, wenn dieser soziale Vertrag weder implizit noch explizit existiert. Dann unterstelle ich der Gruppe von Personen, die da zusammensitzt, aber auch, dass sie von vornherein nicht an einer gemeinsamen, sozialen Freizeitgestaltung als Gruppe interessiert waren. Die würden auch gemeinsam keinen Grillabend oder eine Fahrradtour auf die Kette bekommen, ohne dass es Stress gibt.