Umfrage

Wie würden euch Coverbilder im grafischen Stil des "Codex Manesse" für ein Fantasy-RPG gefallen?

Sehr gut, würde mich spontan neugierig machen
11 (68.8%)
Ganz OK, würde mich zumindest nicht abschrecken
3 (18.8%)
Nicht so gut, ich würde es links liegen lassen
2 (12.5%)

Stimmen insgesamt: 14

Autor Thema: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen  (Gelesen 739 mal)

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Offline Grey

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Wie einige schon mitbekommen haben, habe ich mit dem Entwurf eines Coverbilds für ein Kaufabenteuer zu unserem Heroen-RPG angefangen.

Da die Künstlerin, die das Basisbuch gestaltet hat, nicht mehr zur Verfügung steht, stehe ich vor dem Problem, eine neue Richtung einschlagen zu müssen. Mein jüngster Kurzschluss im Hirn Meine jüngste Idee dazu war, eindeutige Fantasy-Szenen (mit Magie, Fabelwesen usw.) im Stil des "Codex Manesse" zu gestalten.

Nun meine Fragen an euch:

(a) Würde euch das gefallen?
(b) Welche Erwartung an Regelwerk und Spiel würde das bei euch wecken?

EDIT: Codex Manesse verlinkt.
« Letzte Änderung: 31.05.2023 | 11:05 von Grey »
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

HEXer

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Re: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen
« Antwort #1 am: 31.05.2023 | 09:48 »
Du meinst so wie beim HârnMaster Bestiary?



Ich fände das durchaus gut. Ich kenne dein Budget nicht, aber Richard Luschek macht auch Auftragsarbeiten.

Offline Shihan

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Re: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen
« Antwort #2 am: 31.05.2023 | 10:16 »
Das wäre grandios!

Natürlich ist die Erwartungshaltung dann schon, dass es settingmäßig absolut in Richtung hochmittelalterliches Europa geht.
(Leider hatte ich noch keine Gelegenheit, Heroen anzusehen oder zu spielen, daher weiß ich nicht, wie sehr das passt.)

Wenn dann ein Setting kommt, was wie China zur Zeit der streitenden Königreiche mit abgefeilten Seriennummern wirkt, dann wäre ich schon reichlich irritiert  ;)

Offline kizdiank

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Re: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen
« Antwort #3 am: 31.05.2023 | 10:25 »
Der König ist tot von System Matters ist auch in dem Stil gehalten.

Ich finde das sehr ansprechend, aber natürlich muss es zum Inhalt passen. Bei Codex Manesse denke ich ans irdische Mittelalter, mehr Ars Magical als D&D. Aber grundsätzlich könnte man auch Magier, Elfen und Goblins in die Bilder einarbeiten.

Offline Yney

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Re: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen
« Antwort #4 am: 31.05.2023 | 10:39 »
Das klingt für mich nach einer interessanten Idee, Grey. Und nach allem, was ich von Heroen im Kopf habe erscheint es mir auch bezüglich der von Shihan angesprochenen Erwartungshaltung als stimmig. Evtl. kommt das Cover im Vergleich zum Inhalt ein wenig „verspielt“ oder „verharmlosend“ rüber (ich finde kein wirklich passendes Wort), aber wenn du das im weiteren Verlauf konsequent beibehältst, ergibt sich da ein Gewöhnungseffekt bei der Kundschaft.

Instinktiv ergibt sich für mich aus persönlicher Sicht auch der Vorteil, dass das Erstellen solcher Darstellungen sicherlich immer noch mächtig Arbeit bedeutet, aber vielleicht noch im Vergleich z.B. zu realistischer Darstellung halbwegs im Rahmen bleibt. Mir kam auch der Gedanke, evtl. vektorbasiert zu arbeiten, um Elemente schnell anpassen und wiederverwenden zu können.

Ebenfalls persönlich würde ich aber auch einen klaren Kontrastpunkt in der Darstellung wählen. Z.B. die Schrift ganz bewusst eher modern bei der belassen, die auch auf dem Regelbuch zu finden ist. Oder/und das bewusste abwandeln des von dir angesprochenen Stils aus dem Codex in einigen Aspekten, so dass sich ein dennoch eigener Look ergibt. Vielleicht mit Farben, die eher unüblich waren oder etwas mehr Perspektive (die Codexdarstellungen besitzen ja meist keine, die über das größer/kleiner hinaus geht bzw. groß/klein war da (meines Wissens nach) oft auch ein Gradmesser für die Bedeutung von Personen.
Mir kam auch gerade der Gedanke, dass eine Darstellung der Geschichte in entsprechenden Teilbildern eine spannende Idee sein könnte. Dann aus denen wurde zumindest ich (der Unterricht ist lange her) immer nur mit der Kontextgeschichte zusammen schlau. Also ein Einband, der viel verrät, wenn man weiß was drin ist.

Man merkt, da geht mit mir mal wieder der kreative Gaul durch. Betrachte es als Ideen, die man alle fröhlich über Bord werfen kann.

Fazit: Die Idee an sich finde ich prima.

Online First Orko

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Re: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen
« Antwort #5 am: 31.05.2023 | 11:03 »
Ganz OK, würde mich zumindest nicht abschrecken
... mit einer Tendenz nach "neugierig"

Zu dem, was ich über dein System so gelesen habe, scheint mir das ganz gut zu passen. Ist zwar nicht mein Lieblingsstil, aber mal was Anderes. Und Ich mag es, wenn Rollenspielbücher einen einheitlichen Stil haben! Außerdem haben die Bilder den Vorteil, dass sie einen gewissen Grad an Abstraktheit haben, der zu eigener Interpretation einlädt.
Ich bin aufgrund des Themas allerdings auch nicht unbedingt Zielgruppe, das sei dazu gesagt.

Als im Mittelalter-Historik eher minderbegabter Mensch (weshalb mich Heroen auch nicht sooo abholt) musste ich übrigens erstmal suchen, was der Codex Manesse überhaupt ist... eventuell wäre ein Beispielbild im Starbeitrag hilfreich?  ;)
It's repetitive.
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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen
« Antwort #6 am: 31.05.2023 | 11:07 »
Mehr mittelalterliche Buchmalerei im RPG! NOW!

Ganz ehrlich, wenn man sich erst mal mit diesen künstlerischen Stilen (es gibt mehrere) beschäftigt hat, sieht so manche moderne Fantasyillustration recht altbacken aus. Finde zumindest mal ich  8)

Hunterian Psalter hat auch schon mal sehr schöne Bestienbilder:






Oder die grandiose Maciejowski-Bibel, die ist so splatterig, da bleibt kein Gekröse trocken!





Von der iberischen Buchkunst will ich gar nicht erst anfangen ... ach was, DOCH!





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Noir

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Re: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen
« Antwort #7 am: 31.05.2023 | 13:44 »
Ich liebe den Stil ... glaube aber, dass er sehr speziell ist und für viele eher abschreckend wirken könnte. Dürfte bei einigen sogar "christliche" Assoziationen wecken, weil viele bekanntere sakrale Kunstwerke diesen Stil (oder einen ähnlichen) hatten.

Ich fänds aber geil ... und käme letztlich natürlich auch darauf an, was du für eine Zielgruppe ansprechen möchtest. Junge Leute, die auf den RPG-Zug aufspringen möchten, würden da vermutlich eher nicht drauf anspringen.

Offline BBB

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Re: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen
« Antwort #8 am: 31.05.2023 | 13:48 »
Hey Grey,

spannende Idee.
Ich glaube, RPG affine history nerds fänden den Stil sehr gut.

Ist halt die Frage, wer deine Zielgruppe ist ;)

Ich persönlich finde den Stil schön - würde es aber wahrscheinlich nie kaufen, weil ich die Erwartung hätte, dass es sehr simulationistisch, sehr historisch akkurat sein will, und meine Neugier nicht so richtig gekitzelt wird. Ggfs. auch zu crunchy.
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Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

Online Zed

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Re: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen
« Antwort #9 am: 31.05.2023 | 14:55 »
Erst wollte ich BBB zustimmen, doch dann sah ich mir die Beispielabbildungen an, die KWÜTEG GRÄÜWÖLF oben eingefügt hat. Die wirken gar nicht christlich auf mich, sondern wie der mittelalterlich-"unzureichende" Versuch, Unvorstellbares anschaulich zu machen.

Das ziert ein FRPG richtig gut, finde ich.

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen
« Antwort #10 am: 31.05.2023 | 15:11 »
Ich kann ernsthaft auch empfehlen, mal den Teppich von Bayeux zu "lesen". Das ist nämlich ein herrlich direkter Propagandacomic, und sonst gar nix.

Wie überhaupt der ganze Buchmalereikram eigentlich für uns heutigen sehr visuell geprägten Leute gar nicht mal so unzugänglich ist, wenn man erst einmal die Symbolkonventionen kennt.
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Offline Raven Nash

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Re: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen
« Antwort #11 am: 31.05.2023 | 15:57 »
Vergessen wir hier nicht die alte Rasse der Hasen, gell?  ~;D

´





Müssen wohl irgendwann im 15. Jhdt ausgestorben sein.
Aktiv: LevelUp! A5e
Vergangene: Runequest, Cthulhu, Ubiquity, FFG StarWars, The One Ring, 5e, SotDL, Vaesen, Dragonbane
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen
« Antwort #12 am: 31.05.2023 | 16:08 »
Pffft, Hasen, das ist noch völlig harmlos gegen den schaurigen schleimigen Tod:  Evil Killer Snails from Hell.


Wobei der Schneckengegner auch nicht unbedingt der Durchschnitts-SC ist...






Man beachte den RPG-Abenteurer-mäßig vollgepackten Gegner der Schnecke...



Oder widernatürliche Katzenschneckenhybriden:



Es gibt aber auch idyllische Belege für ein harmonisches Miteinanderleben:






« Letzte Änderung: 31.05.2023 | 16:12 von KWÜTEG GRÄÜWÖLF »
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Noir

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Re: Codex Manesse oder: der Grey auf Stilsuche für Heroen
« Antwort #13 am: 31.05.2023 | 16:41 »
Erst wollte ich BBB zustimmen, doch dann sah ich mir die Beispielabbildungen an, die KWÜTEG GRÄÜWÖLF oben eingefügt hat. Die wirken gar nicht christlich auf mich, sondern wie der mittelalterlich-"unzureichende" Versuch, Unvorstellbares anschaulich zu machen.

Das ziert ein FRPG richtig gut, finde ich.

Das Problem dabei ist, dass viele sich solche Bilder gar nicht genau angucken. Sondern sie sehen den Stil und assoziieren ihn mit anderen Dingen, die sie in dem Stil kennen. Und aus der Zeit gibts eben ne Menge sakrale Kunst. Das heißt natürlich nicht, dass das jeder so sieht. Aber es wird einige geben.

Und am Ende kommt es - wie gesagt - auf die Zielgruppe an.