Autor Thema: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität  (Gelesen 3739 mal)

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Offline tartex

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #50 am: 21.06.2023 | 13:16 »
Ein interessanter Gedanke. Magst du etwas näher ausführen?

Aus Spielleiter-Perspektive mache ich mir über ganz andere Dinge bzgl. Spieler-Motivation sorgen als, wenn ich selbst Spieler bin. Wer nicht beide Seiten kennt, kann leicht falsche Schlüsse ziehen, was stört. Und Feedback nach der Session ist auch oft verlogen. Ich will ja meinen Spielleiter ja nicht attackieren, ich streiche lieber das positive heraus, oder verwende zumindest eine Sandwich-Technik.

Als Spielleiter ist z.B. eine meiner größte Sorge, dass ein Abenteuer nicht fordernd genug war. ("OMG, 15 Sessions und noch keine Wunde!") Als Spieler kann ich mich über kein einziges Mal erinnern, wo mich das gestört hätte. Genauso fürchten sich viele Spielleiter über Charaktertode, weil das ihre Kampagnenplannung über den Haufen werfen könnte, während die meisten Spieler die Kampagnenplannung ja eher nur erdulden - auch wenn die Spielleitung glaubt sie wären die Storyteller mit den geilsten Plotpoints seit Tolkien.
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Offline unicum

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #51 am: 21.06.2023 | 13:48 »
(Dezidierte "Nur-Spieler" sind mir hier noch keine begegnet.)

Ich kenne auch solche. Die fest davon überzeugt sind "Ich kann das nicht!"

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #52 am: 21.06.2023 | 13:57 »
Als Spielleiter ist z.B. eine meiner größte Sorge, dass ein Abenteuer nicht fordernd genug war. ("OMG, 15 Sessions und noch keine Wunde!") Als Spieler kann ich mich über kein einziges Mal erinnern, wo mich das gestört hätte.

:o Das stimmt! So banal diese Erkennis ist: DANKE!    :pray: Das nimmt mir gerade so ziemlich eine der letzten Unsicherheiten, die ich als SL noch verspüre  ;D
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Offline tartex

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #53 am: 21.06.2023 | 18:49 »
Ich kenne auch solche. Die fest davon überzeugt sind "Ich kann das nicht!"

Aber sind die im Tanelorn angemeldet und posten hier? Darauf wollte ich hinaus, dass Foren-Gnome doch eher selten Nur-Spieler sind...
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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #54 am: 21.06.2023 | 19:19 »
Auch das mag sein, dem ist aber leicht Abhilfe zu schaffen, indem der "Nur-Spielleiter" einfach mal ein wenig von seiner eigenen Medizin kostet. >;D
Dazu müsste aber das Wunder geschehen, dass ein anderer SL macht. Und ich bin zu alt, um noch an Wunder zu glauben. ::)
Die letzte Antwort auf die Frage, ob jemand nicht mal SL machen möchte war: "Ist mir zu viel Arbeit." Wenigstens ehrlich.
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Offline tartex

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #55 am: 21.06.2023 | 19:28 »
Naja, die MasterMeister könnten auch einmal einfach online wo mitspielen.
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Offline Raven Nash

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #56 am: 21.06.2023 | 19:43 »
Naja, die MasterMeister könnten auch einmal einfach online wo mitspielen.
Nope. Ich spiel nicht online. Hab ich während Corona gemacht, bin damit aber nie warm geworden. Ich mag einfach nicht vorm PC sitzen beim RP spielen. Und schon gar kein VTT. Wäre das die einzige Möglichkeit zu spielen, würd ich vermutlich einfach aufhören.
Und mit Unbekannten spielen - no way. So viele Pillen kann ich gar nicht schlucken, als das das geht...
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Offline unicum

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #57 am: 21.06.2023 | 19:46 »
Aber sind die im Tanelorn angemeldet und posten hier? Darauf wollte ich hinaus, dass Foren-Gnome doch eher selten Nur-Spieler sind...

Das wohl nicht,...

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #58 am: 22.06.2023 | 11:21 »
@Raven Nash: Wollte niemanden angreifen, bin nur für die schnelle Pointe gegangen. :) Klar, "leicht" ist schnell dahergesagt, hängt aber immer von den individuellen Umständen ab. Man sollte nicht von sich selbst auf andere schließen.
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Offline tartex

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #59 am: 22.06.2023 | 12:20 »
Nope. Ich spiel nicht online. Hab ich während Corona gemacht, bin damit aber nie warm geworden.

Ich habe gesagt einmal. Also hast du es doch schon gemacht. Nur als SL oder auch auch mal als Spieler?
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Offline Raven Nash

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #60 am: 22.06.2023 | 12:37 »
Ich habe gesagt einmal. Also hast du es doch schon gemacht. Nur als SL oder auch auch mal als Spieler?
SL. Ist ja die selbe Gruppe.

Das letzte Mal als Spieler ist ca. 5 Jahre her, da hat sich meine bessere Hälfte erbarmt, sich durch ein offizielles FFG-StarWars Abenteuer zu kämpfen. Hat mir richtig leid getan, die Arme. Wahrscheinlich will sie deshalb nicht mehr leiten.  ;)

Wir hatten in der alten Gruppe mal eine etwas längere Zeit, in der ein anderer SL gemacht hat. War ziemlich enspannend und spaßig, mal genauso dumme Aktionen zu liefern, wie er sonst.  8) Ist aber schon mindestens 15 Jahre her.

@Raven Nash: Wollte niemanden angreifen, bin nur für die schnelle Pointe gegangen. :) Klar, "leicht" ist schnell dahergesagt, hängt aber immer von den individuellen Umständen ab. Man sollte nicht von sich selbst auf andere schließen.
No harm done. Wenn ich mir so Foren, Facebook und YT anschaue, dürfte der Forever-DM jetzt kein seltenes Phänomen sein.
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Offline Sphinx

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #61 am: 23.06.2023 | 09:32 »
Bin etwas spät und hab den ganzen Thread nur überflogen, also sorry falls es schon erwähnt wurde.

Ich bin selbst auch ehr jemand der eine längere Kampagne vorzieht. Einfach weil ich auch ein paar Runden brauche um für mich selbst rauszuarbeiten wie mein Charakter tickt. Und das Charakter spiel gehört für mich einfach zum Rollenspiel dazu.
Für Oneshots mache ich mir nahezu keine Gedanken über Charaktere, aber sie sind gute Lückenfüller wenn man jemand anderes Leitet oder man ne kurze Pause von einer Kampagne möchte.

Sofern man kein System Hopping betreibt gefällt mir die Variante von Acquisitions Inc. echt gut. Weil es ein Hybrider Ansatz ist.
Kurz zusammengefasst: Die Spieler sind Teil einer Firma die Abenteurer Aufträge erfüllt. Jeder Auftrag ist ein One- /Fewshot das die Mitarbeiter der Firma (Charaktere) erledigen. Danach kehren sie ins Hauptquartier zurück und nehmen die nächsten Aufträge an.
Hat den Vorteil das man keine zusammenhängenden Abenteurer braucht.
Bei Bedarf einen Charaktere auswechseln ist einfach: Es wurde gerade ein neuer "Mitarbeiter" eingestellt.
Die Firma "Levelt" durch das erfüllen der Aufträge und wird toller, es gibt also ein Voran kommen als Gruppe selbst wenn einzelne Charaktere zwischendurch wechseln sollten.
Und einen Metaplot im Hintergrund zu haben der das ganze zusammenbindet geht auch. Das Dr. Evil hinter den meisten kleinen Abenteurern steckt findet man erst nach unzähligen raus.

Das ganze kann man in nahezu jedes Setting verfrachten würde ich behaupten. Und es ermöglicht sogar den Spielleiter Wechsel, da dieser nicht irgend einen Metaplott kennen muss um mal ein Abenteuer leiten zu können.

Offline PzVIE

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #62 am: 23.06.2023 | 11:26 »
Sofern man kein System Hopping betreibt gefällt mir die Variante von Acquisitions Inc. echt gut. Weil es ein Hybrider Ansatz ist.
Funktionieren nicht die ganzen "organized plays" so? Pathfinder hat hunderte dieser One-Shots, die alle eine seichte Meta-Story drüber liegen haben und die Spieler werden von ihrer Organisation beauftragt. Ich bin gerade dabei, mit einer sich unregelmäßig treffenden Runde die Season 3 durchzuspielen - das funktioniert großartig!
Auch das unlängst erschienene Stargate RPG ist wie gemacht für diese Art: der General sagt wohin es geht, die PCs gehen durch's Star Gate und erfüllen die Mission (oder auch nicht ...). Und auch Star Trek Adventures hat sowas ("Living Campaign"). EDIT - ist sogar gratis: https://www.modiphius.net/pages/sta-living-campaign
« Letzte Änderung: 23.06.2023 | 12:35 von PzVIE »

Offline Jens

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #63 am: 24.06.2023 | 23:02 »
:o Das stimmt! So banal diese Erkennis ist: DANKE!    :pray: Das nimmt mir gerade so ziemlich eine der letzten Unsicherheiten, die ich als SL noch verspüre  ;D
Ja ich habe gestern ein Szenario geleitet in dem es zwar zu ziemlich schweren Kämpfen hatte kommen können, die aber alle umgangen wurden und habe am Ende von den Spielern durchweg positives Feedback erhalten.

Massiven Schaden gab es aber trotzdem durch fiese Treppenstürze zwischendurch...

Offline tartex

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #64 am: 25.06.2023 | 10:40 »
Also ich bin schon dafür die Spieler hart ranzunehmen, und fahre auch jedes Mal stärkere Opposition auf, aber gerade bei Gummipunkt-Systemen wie Savage Worlds oder Torg Eternity sind mir die Spieler immer 2 Schritte voraus. Ich protze auch regelmäßig damit, dass es das nächste Mal zu hart für sie sein wird. Vielleicht reicht das ja schon.
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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #65 am: 25.06.2023 | 11:46 »
Vielleicht reicht das ja schon.

Das ist so eine Theorie, die ich schon seit vielen Jahren mit mir rumtrage - dass die meisten Spieler nicht wirklich Gefahr wollen, sondern lediglich die Illusion von Gefahr...
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Offline tartex

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #66 am: 25.06.2023 | 12:17 »
Das ist so eine Theorie, die ich schon seit vielen Jahren mit mir rumtrage - dass die meisten Spieler nicht wirklich Gefahr wollen, sondern lediglich die Illusion von Gefahr...

Das sind gefährliche Gedanken, Padawan!  >;D

Ich steigere die Gefahr schon wirklich und wenn ich Spieler bin, dann gibt mir nichts so sehr denn Kick wie wenn ein Spielercharakter - meinetwegen auch meiner - wirklich drauf geht.

Auch wieder ein Fall, wo es gut ist, beide Perspektiven zu kennen.
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Offline Alter Weißer Pottwal

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #67 am: 25.06.2023 | 12:21 »
Das ist so eine Theorie, die ich schon seit vielen Jahren mit mir rumtrage - dass die meisten Spieler nicht wirklich Gefahr wollen, sondern lediglich die Illusion von Gefahr...

Das sehe ich genau so  :d
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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #68 am: 25.06.2023 | 12:25 »
Das ist so eine Theorie, die ich schon seit vielen Jahren mit mir rumtrage - dass die meisten Spieler nicht wirklich Gefahr wollen, sondern lediglich die Illusion von Gefahr...

Meine Gedanken dazu sind ähnlich. Ich denke allerdings, dass es eher eine verschwindend geringe Chance als die Illusion ist. Zumindest in Kampagnen kann die Illusion nämlich nicht dauerhaft funktionieren. Auch der letzte Spieler merkt früher oder später, dass am Ende dann irgendwie doch immer alle überleben. Die diesbezügliche Spannung sinkt also irgendwann auf null, während sie in einer Kampagne, in der auch nur alle 500 Spielstunden ein Charakter stirbt, hoch bleibt. Und warum bleibt sie hoch? Weil bei großem Schaden (hier: ein lang gespielter Charakter stirbt) ein geringes Risiko reicht, ein Bedrohungsgefühl aufzubauen und sich in der Folge entsprechend vorsichtig zu verhalten.

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« Letzte Änderung: 25.06.2023 | 12:38 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #69 am: 25.06.2023 | 12:33 »
Das sind gefährliche Gedanken, Padawan!  >;D

Ich steigere die Gefahr schon wirklich und wenn ich Spieler bin, dann gibt mir nichts so sehr denn Kick wie wenn ein Spielercharakter - meinetwegen auch meiner - wirklich drauf geht.

Auch wieder ein Fall, wo es gut ist, beide Perspektiven zu kennen.

Als aufmerksamer Leser ist dir sicherlich der Teil mit "die meisten" in meiner Aussage aufgefallen. Ist nicht das gleiche wie "alle". Dass es DIR (und übrigens auch mir) anders geht, sagt also nichts über die Gültigkeit meines Modells aus. Ich merke halt nur, wie überrascht ich mittlerweile bin, wenn ich wirklich mal Spieler treffe, die das mit dem Thrillseeking ernst meinen.

Denn klar, in der Vorbesprechung sagen immer alle: Ja, wir wollen voll die Gefahr. Nur wenn dann wirklich mal ein SC das Zeitliche segnet oder ab jetzt einäugig gespielt werden muss, gibt's dann halt lange Gesichter. Deshalb werden immer dann, wenn es irgendwo gefährlich werden könnte, vorher stundenlange Planungssessions durchgezogen, damit alle Risiken ausgeschlossen werden können und Schatzi nur ja nichts passiert. Und, ach ja, Gummipunkte - können wir bitte Systeme spielen, in denen man mit Gummipunkten Würfe wiederholen und Schaden absorbieren kann? Also ist natürlich überhaupt nicht so, dass wir ein Problem damit hätten, wenn bei uns nicht alles klappt, aber schöner isses halt schon... du weißt schon...
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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #70 am: 25.06.2023 | 12:58 »
Als aufmerksamer Leser ist dir sicherlich der Teil mit "die meisten" in meiner Aussage aufgefallen. Ist nicht das gleiche wie "alle". Dass es DIR (und übrigens auch mir) anders geht, sagt also nichts über die Gültigkeit meines Modells aus. Ich merke halt nur, wie überrascht ich mittlerweile bin, wenn ich wirklich mal Spieler treffe, die das mit dem Thrillseeking ernst meinen.

Denn klar, in der Vorbesprechung sagen immer alle: Ja, wir wollen voll die Gefahr. Nur wenn dann wirklich mal ein SC das Zeitliche segnet oder ab jetzt einäugig gespielt werden muss, gibt's dann halt lange Gesichter. Deshalb werden immer dann, wenn es irgendwo gefährlich werden könnte, vorher stundenlange Planungssessions durchgezogen, damit alle Risiken ausgeschlossen werden können und Schatzi nur ja nichts passiert. Und, ach ja, Gummipunkte - können wir bitte Systeme spielen, in denen man mit Gummipunkten Würfe wiederholen und Schaden absorbieren kann? Also ist natürlich überhaupt nicht so, dass wir ein Problem damit hätten, wenn bei uns nicht alles klappt, aber schöner isses halt schon... du weißt schon...

Sehr gut beobachtet  :d
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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #71 am: 25.06.2023 | 13:05 »
Na ja, "Gefahr" im ohnehin schon recht speziellen Sinn von Charaktertod/sonstigem Unspielbarwerden wird als Attraktion meiner Ansicht nach eh schamlos überbewertet. ;) Und wenn ich das doch mal haben will, dann paßt es aus meiner Sicht allemal besser in einen One-Shot oder eine Kurzkampagne, wo der Tod o.ä. unter anderem deswegen tatsächlich noch einen halbwegs dramatischen Effekt haben kann, weil die Sache vergleichsweise bald ihr Ende und schlichtes Überleben also auch mehr von einer Belohnung hat als im Endlosmodus...wo man ja von vornherein weiß, daß die noch brauchbaren Gruppenmitglieder sich eh nächste Woche gleich wieder in die nächste gefährliche Situation stürzen "dürfen".

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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #72 am: 25.06.2023 | 13:09 »
In meiner derzeitigen Gruppe scheinen die Tode von "langgedienten" NSCs auf deutlich mehr Ablehnung zu stoßen, als die von SCs. Wenn ich da mal wieder einen weg mache, ist das Gezeter immer groß. SC-Tod scheint hingegen als Möglichkeit durchaus akzeptiert zu sein.
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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #73 am: 26.06.2023 | 09:54 »
Denn klar, in der Vorbesprechung sagen immer alle: Ja, wir wollen voll die Gefahr. Nur wenn dann wirklich mal ein SC das Zeitliche segnet oder ab jetzt einäugig gespielt werden muss, gibt's dann halt lange Gesichter. Deshalb werden immer dann, wenn es irgendwo gefährlich werden könnte, vorher stundenlange Planungssessions durchgezogen, damit alle Risiken ausgeschlossen werden können und Schatzi nur ja nichts passiert. Und, ach ja, Gummipunkte - können wir bitte Systeme spielen, in denen man mit Gummipunkten Würfe wiederholen und Schaden absorbieren kann? Also ist natürlich überhaupt nicht so, dass wir ein Problem damit hätten, wenn bei uns nicht alles klappt, aber schöner isses halt schon... du weißt schon...

Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, den Beitrag abzutrennen und noch eine eine Diskussion über Charaktersterblichkeit haben  ;D Aber ich habe gerade festgestellt, dass die Frage, wie sehr mich der Tod meines SC stört, in erster Linie davon abhängig ist, warum ich diesen spiele. Kling banal - gemeint ist: Ich spiele in einer Kampagne eigentlich nur mit wenn:

a) mir das Setting zusagt
b) ich eine Idee für einen Charakter habe

Bei (a) fallen mir meist sehr schnell neue SC-Konzepte ein und wenn einer mal sterben würde, freue ich mich eher darauf, mal ein anderes Konzept in dem Setting auszuprobieren
Bei (b) wird es knifflig. Es kann nämlich sein, dass ausschließlich genau dieses Konzept für mich die Motivation ist, in der Welt zu spielen. Vampire: Masquerade war so ein Setting. Da finde ich die Prämisse an sich relativ öde, kann mir aber coole Runden unter ganz bestimmten Konstellationen vorstellen. Stirbt ein SC, geht diese nicht mehr auf und die Runde könnte damit von mir aus enden. Was auch irgendwie ok wäre - aber es sind ja meist noch Mitspielende da, die dann weitermachen möchten.
Da würde es für mich dann schwierig werden.

In den meisten Runden fielen und fallen (a) und (b) zusammen. Aber manchmal eben nicht und dann kann ein Charaktertod für mich schonmal deutlich frustrierender sein.
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Re: Kampagne vs One-shot, Tiefe vs Diversität
« Antwort #74 am: 26.06.2023 | 11:03 »
Bei (b) wird es knifflig. Es kann nämlich sein, dass ausschließlich genau dieses Konzept für mich die Motivation ist, in der Welt zu spielen. Vampire: Masquerade war so ein Setting. Da finde ich die Prämisse an sich relativ öde, kann mir aber coole Runden unter ganz bestimmten Konstellationen vorstellen. Stirbt ein SC, geht diese nicht mehr auf und die Runde könnte damit von mir aus enden.

Ich finde als Spieler zu Glück in den diversen Kampagnen immer wieder NSCs, die ich für interessant und ausbauenswert halte. Wenn mein Charakter draufgeht, frage ich einfach den Spielleiter, ob ich was aus seinem Fundus übernehmen kann - mögen auch bisherige Gegner der Gruppe gewesen sein. Das zieht dann das Beziehungsgeflecht ein wenig enger und das hat noch keiner Kampagne geschadet, finde ich.
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